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Die Erfindung betrifft ein Überkopfgepäckfach für ein Passagierflugzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein derartiges Überkopfgepäckfach ist beispielsweise aus der
WO 2010/004039 A2 bekannt. Bei dem bekannten Überkopfgepäckfach ist zur Aufnahme von Gepäck eine Schütte vorgesehen. Wenn benachbarte Schütten der Überkopfgepäckfächer in einem Passagierflugzeug geöffnet sind, kann es bedingt durch Fertigungstoleranzen vorkommen, dass deren Ladekanten nicht einwandfrei fluchten.
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Aus der
WO 2008/065117 A1 ist ein Endanschlag für eine Absenkbare Schütte einer Gepäckaufbewahrungsbox und eine entsprechende Gepäckaufbewahrungsbox bekannt. Die Gepäckaufbewahrungsbox umfasst einen in der geöffneten Lage der Schütte an einem Gehäuse anschlagenden justierbaren Anschlagkörper, wobei am Gehäuse ein mit dem Anschlagkörper wirkverbundenes Stellelement gelagert ist und eine Drehbewegung des Stellelements eine translatorische Bewegung des Anschlagkörpers bewirkt.
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Aus der
GB 2 018 351 A ist eine zur Beschränkung der Öffnungsweite von Türen und zum Offenhalten von Türen ausgebildete Vorrichtung bekannt. Die Vorrichtung umfasst einen Bolzen, der sich in exzentrischer Anordnung von einer Einstellscheibe erstreckt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde ein Überkopfgepäckfach anzugeben, bei dem eine maximale Öffnungsweite der Schütte bzw. eine Höhe deren Ladekante in Ausrichtung mit der Höhe einer weiteren Ladekante eines benachbarten Überkopfgepäckfachs gebracht werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 9.
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Nach Maßgabe der Erfindung ist vorgesehen, dass an zumindest einer der Seitenwände eine Vorrichtung zur Einstellung einer maximalen Öffnungsweite der Schütte vorgesehen ist.
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Durch das Vorsehen der Vorrichtung an zumindest einer der Seitenwände ist es möglich, die Schütte als Montageeinheit vorzumontieren. Die Schütte kann gemeinsam mit der zumindest teilweise vormontierten Vorrichtung in einem Montageschritt montiert werden. Ferner hat die Anbringung der Vorrichtung an einer der Seitenwände den Vorteil, dass sie zu Einstellzwecken leicht zugänglich ist.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Vorrichtung einen in Öffnungsrichtung im Wesentlichen linear verstellbaren Bolzen auf. Der Bolzen erstreckt sich dabei seitlich von der Seitenwand in Richtung eines die Schütte aufnehmenden Gehäuses. Am Gehäuse ist zweckmäßigerweise ein zum Bolzen korrespondierender Gegenanschlag vorgesehen, an dem der Bolzen bei Erreichen der maximalen Öffnungsweite der Schütte anschlägt. Wegen der Einstellbarkeit des Bolzens können nunmehr größere Fertigungstoleranzen bezüglich der Anordnung des Gegenanschlags toleriert werden. Es ist überdies möglich, den Gegenanschlag zweier benachbarter Schütten auf einem unterschiedlichen Niveau anzubringen. Wegen der Einstellbarkeit des Bolzens kann ein solcher Niveauunterschied ausgeglichen werden. Das schafft Freiheiten in der Konstruktion und ermöglicht eine kompaktere Bauweise von Überkopfgepäckfächern. Indem der Bolzen linear verstellbar ist, kann der Gegenanschlag relativ klein gehalten und damit Gewicht eingespart werden.
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Bei der vorgeschlagenen Vorrichtung erstreckt sich der Bolzen in exzentrischer Anordnung von einer ersten Einstellscheibe, welche an ihrem Außenumfang mit einer ersten Außenzahnung versehen ist. An einer dem Bolzen abgewandten Rückseite der Einstellscheibe kann eine erste Ausnehmung zum Eingriff eines Werkzeugs vorgesehen sein. Die erste Ausnehmung kann so ausgestaltet sein, dass sie z. B. zum Eingriff eines Sechskantwerkzeugs geeignet ist.
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Ferner kann eine zweite Einstellscheibe vorgesehen sein, welche in exzentrischer Anordnung eine zweite Ausnehmung aufweist, welche an ihrem Innenumfang eine zur ersten Außenzahnung korrespondierende erste Innenzahnung aufweist, wobei an einem zweiten Außenumfang der zweiten Einstellscheibe eine zweite Außenzahnung vorgesehen ist. Innerhalb der zweiten Ausnehmung befindet sich zweckmäßigerweise ein erster Durchbruch zur formschlüssigen Aufnahme der ersten Einstellscheibe. Im eingesteckten Zustand ist die erste Außenzahnung mit der ersten Innenzahnung in Eingriff. Damit wird die erste Einstellscheibe drehfest bezüglich der zweiten Einstellscheibe gehalten.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ein Befestigungselement mit einer dritten Ausnehmung vorgesehen, an deren Innenumfang eine zur zweiten Außenzahnung korrespondierende zweite Innenzahnung vorgesehen ist. Innerhalb der dritten Ausnehmung ist zweckmäßigerweise ein zweiter Durchbruch zur formschlüssigen Aufnahme der zweiten Einstellscheibe vorgesehen. Im eingesteckten Zustand ist die zweite Außenzahnung mit der zweiten Innenzahnung im Eingriff. Damit wird die zweite Einstellscheibe drehfest im Befestigungselement gehalten.
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Durch die Anordnung der ersten und der zweiten Einstellscheiben bezüglich des Befestigungselements ist es möglich, eine Anordnung des Bolzens bezüglich des Befestigungselements zu verstellen. Die vorgeschlagene Vorrichtung zur Einstellung der maximalen Öffnungsweite ist einfach herstellbar. Sie ist äußerst kompakt und leichtgewichtig. Überdies wird mit der vorgeschlagenen Konstruktion verhindert, dass eine Einstellposition des Bolzens sich im Laufe der Zeit ändert.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist das Befestigungselement zweiteilig ausgeführt, wobei ein erstes Teil eine mit einem dritten Durchbruch versehene Befestigungsplatte mit davon sich erstreckenden Flanschabschnitten und ein zweites Teil eine Adapterplatte mit der dritten Ausnehmung und dem darin vorgesehenen zweiten Durchbruch aufweist. Die Adapterplatte ist also so ausgestaltet, dass darin die zweite Einstellscheibe formschlüssig einsteckbar ist. Das erste Teil kann an der Seitenwand der Schütte, beispielsweise mittels einer Klebeverbindung, befestigt werden. Darin können dann durch Einstecken das zweite Teil, darin die zweite Einstellscheibe und darin die erste Einstellscheibe aufgenommen werden. Durch eine geeignete Anordnung der ersten und zweiten Einstellscheibe kann die Position des Bolzens schnell und einfach eingestellt werden. Zu diesem Zweck können an den Einstellscheiben und am Halteflansch Markierungen vorgesehen sein.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Befestigungselement eine die dritte Ausnehmung umgebende vierte Ausnehmung zur formschlüssigen Aufnahme eines Deckels auf. Nach dem Einstecken der Einstellscheiben können diese durch Anbringung des Deckels gegen Herausfallen gesichert werden. Der Deckel kann dazu mit dem Befestigungselement verschraubt werden.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Seitenansicht eines Überkopfgepäckfachs,
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2 eine Detailansicht gemäß 1,
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3 eine perspektivische Ansicht einer Vorderseite einer Vorrichtung zur Einstellung einer maximalen Öffnungsweite der Schütte,
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4 eine perspektivische Ansicht der Rückseite der Vorrichtung gemäß 3,
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5a eine perspektivische Ansicht einer Vorderseite einer ersten Einstellscheibe,
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5b eine perspektivische Ansicht einer Rückseite der ersten Einstellscheibe gemäß 5a,
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6a eine perspektivische Ansicht einer Vorderseite einer zweiten Einstellscheibe,
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6b eine perspektivische Ansicht einer Rückseite der zweiten Einstellscheibe gemäß 6a,
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7a eine perspektivische Ansicht einer Vorderseite eines Adapterrings,
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7b eine perspektivische Ansicht einer Rückseite des Adapterrings gemäß 7a,
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8a eine perspektivische Ansicht einer Vorderseite einer Befestigungsplatte,
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8b eine perspektivische Ansicht einer Rückseite der Befestigungsplatte gemäß 8a,
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9a eine perspektivische Ansicht einer Vorderseite eines Deckels und
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9b eine perspektivische Ansicht einer Rückseite des Deckels gemäß 9a.
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Die 1 und 2 zeigen ein Überkopfgepäckfach für ein Passagierflugzeug. Das Überkopfgepäckfach weist ein fest mit einer (hier nicht gezeigten) Kabine verbundenes Gehäuse 1 auf, an dem schwenkbar um eine Schwenkachse S eine Schütte 2 gehalten ist. Die Schütte 2 weist einen Boden B und gegenüberliegende Seitenwände W auf.
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In 1 ist die Schütte 2 in ihrer maximalen Öffnungsweite O gezeigt. Die maximale Öffnungsweite O wird begrenzt durch eine Einstell-Vorrichtung 3, welche eine Einstellung der maximalen Öffnungsweite O der Schütte 2 ermöglicht.
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2 zeigt eine Detailansicht gemäß 1. Darin ist eine maximale Öffnungsweite bzw. eine Position einer Ladekante 4 der Schütte 2 in z-Richtung mit dem Bezugszeichen O bezeichnet. Mit der Einstell-Vorrichtung 3 kann die maximale Öffnungsweite O innerhalb des durch die Pfeile gekennzeichneten Bereichs eingestellt werden.
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Die 3 bis 9b zeigen im Detail die Einstell-Vorrichtung 3 sowie die wesentlichen Einzelbestandteile derselben. Eine erste Einstellscheibe 5 weist an ihrer Vorderseite einen Bolzen 6 und an ihrem ersten Außenumfang eine erste Außenzahnung 7 auf. An einer dem Bolzen 6 abgewandten Rückseite der ersten Einstellscheibe 5 ist eine erste Ausnehmung 8 zum Eingriff eines Werkzeugs vorgesehen. Es kann sich dabei um eine hexagonal ausgebildete Ausnehmung handeln. Mit dem Bezugszeichen 9 ist eine zweite Einstellscheibe bezeichnet, welche eine zweite Ausnehmung 10 mit einer zur ersten Außenzahnung 7 korrespondierenden ersten Innenzahnung 11 aufweist. Innerhalb der exzentrisch angeordneten zweiten Ausnehmung 10 ist ein erster Durchbruch 12 vorgesehen. Der erste Durchbruch 12 ist so ausgestaltet, dass darin formschlüssig ein erster zylindrischer Abschnitt Z1 der ersten Einstellscheibe 5 einsteckbar ist. Am Außenumfang der zweiten Einstellscheibe 9 ist eine zweite Außenzahnung 13 vorgesehen.
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Mit dem Bezugszeichen 14 ist ein Adapterring bezeichnet, welcher eine dritte Ausnehmung 16 aufweist, an deren Innenumfang eine zur zweiten Außenzahnung 13 korrespondierende zweite Innenzahnung 15 vorgesehen ist. Innerhalb der dritten Ausnehmung 16 ist ein zweiter Durchbruch 17 vorgesehen, welcher ein formschlüssiges Einstecken eines zweiten zylindrischen Abschnitts Z2 der zweiten Einstellscheibe 9 ermöglicht. Zwei sich vom Adapterring 14 erstreckende erste Flanschabschnitte sind mit dem Bezugszeichen 18 bezeichnet. Die dritte Ausnehmung 16 ist abschnittsweise von einer vierten Ausnehmung 26 umgeben.
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Die 8a und 8b zeigen eine Befestigungsplatte 19 mit einem darin vorgesehenen dritten Durchbruch 20. Der dritte Durchbruch 20 ist so ausgestaltet, dass darin formschlüssig ein dritter zylindrischer Abschnitt Z3 des Adapterrings 14 einsteckbar ist. Mit dem Bezugszeichen 21 sind von der Befestigungsplatte 19 sich erstreckende zweite Flanschabschnitte bezeichnet.
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Die 9a und 9b zeigen einen Deckel 22, welcher einen zu einem der zweiten Flanschabschnitte 21 korrespondierenden dritten Flanschabschnitt 23 aufweist. Ein am Deckel 22 angeformter hakenartiger Vorsprung 24 korrespondiert zu einer im Adapterring 14 vorgesehenen Deckel-Ausnehmung 25.
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Die Montage und die Funktion der Vorrichtung 3 sind Folgende:
An einer Seitenwand W der Schütte 2 wird, beispielsweise mittels eines Klebstoffs, die Befestigungsplatte 19 befestigt. Zu diesem Zweck ist in der Seitenwand (hier nicht gezeigt) der Schütte 2 ein Durchbruch vorgesehen, dessen Innendurchmesser zum Außendurchmesser eines vierten zylindrischen Abschnitts Z4 der Befestigungsplatte 19 korrespondiert. Im Montagezustand ist die in 8a gezeigte Vorderseite der Befestigungsplatte 19 zum Innenraum der Schütte 2 hin gewandt. In die Befestigungsplatte 19 wird der Adapterring 14 so eingesteckt, dass die ersten Flanschabschnitte 18 die zwei gegenüberliegenden zweiten Flanschabschnitte 21 überdecken. Die ersten Flanschabschnitte 18 werden, z. B. mittels Schrauben, an den zweiten Flanschabschnitten 21 befestigt. Nachfolgend wird in geeigneter Orientierung die zweite Einstellscheibe 9 in den Adapterring 14 eingesteckt, so dass die zweite Außenzahnung 13 mit der zweiten Innenzahnung 15 in Eingriff ist. Daraufhin wird die erste Einstellscheibe 5 in die zweite Einstellscheibe 9 eingesteckt, so dass deren ersten Außenzahnung 7 im Eingriff mit der ersten Innenzahnung 11 ist. Anschließend werden die erste 5 und die zweite Einstellscheibe 9 durch Anbringen des Deckels 22 in der vierten Ausnehmung 26 gesichert. Der dritte Flanschabschnitt 23 wird, beispielsweise mittels einer Schraube, fest mit dem verbleibenden zweiten Flanschabschnitt 21 verbunden.
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Wie insbesondere aus 3 ersichtlich ist, kann durch eine geeignete Anordnung der ersten 5 und der zweiten Einstellscheibe 9 die Position des Bolzens 6 verstellt werden. Der Bolzen 6 wirkt mit einem (hier nicht näher gezeigten) Gegenanschlag zusammen, welcher fest am Gehäuse 1 in einer geeigneten Position angebracht ist. Durch eine Änderung der Position der ersten 5 und der zweiten Einstellscheibe 9 kann eine maximale Öffnungsweite O bzw. eine Position der Ladekante 4 in z-Richtung geändert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Schütte
- 3
- Einstell-Vorrichtung
- 4
- Ladekante
- 5
- erste Einstellscheibe
- 6
- Bolzen
- 7
- erste Außenzahnung
- 8
- erste Ausnehmung
- 9
- zweite Einstellscheibe
- 10
- zweite Ausnehmung
- 11
- erste Innenzahnung
- 12
- erster Durchbruch
- 13
- zweite Außenzahnung
- 14
- Adapterring
- 15
- zweite Innenzahnung
- 16
- dritte Ausnehmung
- 17
- zweiter Durchbruch
- 18
- erster Flanschabschnitt
- 19
- Befestigungsplatte
- 20
- dritter Durchbruch
- 21
- zweiter Flanschabschnitt
- 22
- Deckel
- 23
- dritter Flanschabschnitt
- 24
- hakenartiger Vorsprung
- 25
- Deckel-Ausnehmung
- 26
- vierte Ausnehmung
- B
- Boden
- O
- maximale Öffnungsweite
- S
- Schwenkachse
- W
- Seitenwand
- Z1
- erster zylindrischer Abschnitt
- Z2
- zweiter zylindrischer Abschnitt
- Z3
- dritter zylindrischer Abschnitt
- Z4
- vierter zylindrischer Abschnitt