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Die Erfindung betrifft eine Scharniervorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Türanlage mit der Scharniervorrichtung.
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Für eine gelenkige Verbindung einer Tür an einem Türrahmen werden Scharniere eingesetzt, welche eine Schwenkung der Tür um eine Drehachse ermöglichen. Scharniere weisen oftmals Justiermittel für eine Ausrichtung der Tür an dem Türrahmen auf.
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Die
DE 88 04 008 U1 , die wohl den nächstliegenden Stand der Technik darstellt, beschreibt ein Scharnier gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Die
EP 1 094 183 A2 beschreibt eine Scharniereinrichtung zur schwenkbaren Lagerung eines Türflügels an einem Rahmen. Die Scharniereinrichtung umfasst eine Höhenverstelleinrichtung zur vertikalen Verstellung des Türflügels in Bezug auf den Rahmen. Die Höhenverstelleinrichtung weist einen Exzenter auf, durch dessen Drehung ein türflügelseitiger Scharnierlappen des die Höhenverstelleinrichtung aufweisenden Scharnierbands und damit der Türflügel in Vertikalrichtung in Bezug auf den Rahmen verstellbar ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine baulich zuverlässige und ausrichtbare Scharniervorrichtung, und eine entsprechende Türanlage vorzuschlagen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Scharniervorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch eine Türanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
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Vorzugsweise dient die vorgeschlagene Scharniervorrichtung zur schwenkbaren Lagerung einer Tür an einem Türrahmen. Die Scharniervorrichtung weist ein erstes und ein zweites Scharnierteil auf. Insbesondere sind das erste Scharnierteil an dem Türrahmen und das zweite Scharnierteil an der Tür anordbar. Im Speziellen sind das erste und das zweite Scharnierteil mit dem Türrahmen bzw. der Tür unjustierbar verbunden.
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Die Scharniervorrichtung umfasst einen Schwenkeinsatz. Der Schwenkeinsatz verbindet das erste und das zweite Scharnierteil miteinander. Der Schwenkeinsatz weist eine Schwenklagereinrichtung auf, wobei das zweite Scharnierteil über die Schwenklagereinrichtung um eine Schwenkachse relativ zu dem ersten Scharnierteil verschwenkbar ist. Die Schwenklagereinrichtung dient zur Lagerung des zweiten Scharnierteils um die Schwenkachse. Insbesondere ist die Schwenklagereinrichtung koaxial zu dem zweiten Scharnierteil angeordnet, so dass diese die gemeinsame Schwenkachse haben.
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Die Scharniervorrichtung weist eine X-Y-Justiereinrichtung zur Verstellung des zweiten Scharnierteils in einer X-Y-Ebene relativ zu dem ersten Scharnierteil auf, wobei die X-Y-Ebene senkrecht zu der Schwenkachse verläuft. Der Schwenkeinsatz ist in dem ersten Scharnierteil in der X-Y-Ebene festgelegt. Dadurch ist der Schwenkeinsatz entlang der X-Y-Ebene verliersicher in dem ersten Scharnierteil gehalten. Insbesondere erstreckt sich die X-Y-Ebene des Schwenkeinsatzes parallel zu der X-Y-Ebene des zweiten Scharnierteils.
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Erfindungsgemäß ist die X-Y-Justiereinrichtung als ein Doppelexzenter ausgebildet, der auf dem Schwenkeinsatz angeordnet ist, wobei der Doppelexzenter eine erste und zweite Exzenterhülse aufweist, welche zueinander verschwenkbar sind. Die erste Exzenterhülse ist in der zweiten Exzenterhülse und die zweite Exzenterhülse in der Schwenklagereinrichtung angeordnet, so dass die Schwenklagereinrichtung und folglich das zweite Scharnierteil in der X-Y-Ebene relativ zu dem Schwenkeinsatz durch den Doppelexzenter verschiebbar ist. Die Verschiebung der Schwenklagereinrichtung in der X-Y-Ebene erfolgt durch die Verschwenkung der zwei Exzenterhülsen zueinander. Die Größenordnung der Verschiebung der Schwenklagereinrichtung und folglich des zweiten Scharnierteils steht in Abhängigkeit der Exzentrizitäten der beiden Exzenterhülsen.
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Der Doppelexzenter erlaubt eine variable und zugleich präzise Einstellung des zweiten Scharnierteils gegenüber dem ersten Scharnierteil. Durch die Relativbewegung der Exzenterhülsen zueinander ist die Schwenkachse derart anordbar, dass das zweite Scharnierteil entlang der X-Y-Ebene in eine gewünschte Solllage verschiebbar ist. Auf diese Weise ist eine exakte Ausrichtung von zwei anordbaren Bauteilen zueinander, z. B. der Tür zum Türrahmen, entlang der X-Y-Ebene möglich. Des Weiteren sind für die Ausrichtung der zwei anordbaren Bauteile aufgrund der verschiebbaren Schwenkachse keine zusätzlichen Justierelemente an dem ersten und/oder dem zweiten Scharnierteil nötig. Folglich können das erste und das zweite Scharnierteil jeweils einstückig ausgebildet sein, das zum einen eine Kostenreduktion im Fertigungsprozess und zum anderen einen einfachen Aufbau und Einbau der Scharniervorrichtung realisiert.
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Vom konstruktiven Aufbau ist bevorzugt, dass die Schwenklagereinrichtung ein Radiallager umfasst, welches das zweite Scharnierteil radial lagert. Das Radiallager ist vorzugsweise zwischen dem zweiten Scharnierteil und der zweiten Exzenterhülse angeordnet, so dass das zweite Scharnierteil und das Radiallager die gemeinsame Schwenkachse haben. Das Radiallager ermöglicht eine reibungsarme Verschwenkung des zweiten Scharnierteils relativ zu dem Doppelexzenter. Z. B. ist das Radiallager als eine Buchse ausgebildet. Optional ergänzend umfasst die Schwenklagereinrichtung ein Axiallager, welches das zweite Scharnierteil in axialer Richtung lagert. Insbesondere ist das Axiallager zwischen dem zweiten Scharnierteil und dem Schwenkeinsatz angeordnet. Z. B. ist das Axiallager als ein Scheibenring ausgebildet. Das Axiallager ermöglicht, dass das zweite Scharnierteil entlang der X-Y-Ebene gelagert ist. Das Radial- und das Axiallager können als separate Bauteile oder einstückig ausgebildet sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Scharniervorrichtung ein Befestigungsmittel auf, welches durch die erste und die zweite Exzenterhülse durchgeführt und mit einem Aufnahmebereich des Schwenkeinsatzes fest verbunden ist. Durch die feste Verbindung sind der erste und zweite Exzenter verdrehsicher auf dem Schwenkeinsatz angeordnet, so dass eine ungewollte Verschiebung der Schwenkachse in der X-Y-Ebene vermieden wird. Vorzugsweise ist das Befestigungsmittel als eine Schraube ausgebildet, welche in ein Innengewinde im Aufnahmebereich eingeschraubt ist. Die Schraubverbindung bildet eine lösbare Verbindung des Doppelexzenters mit dem Schwenkeinsatz, so dass ein Austausch eines einzelnen Bauteils stets möglich ist. Das Befestigungsmittel ist vorzugsweise nach Festlegung des zweiten Scharnierteils in der gewünschten Solllage in dem Aufnahmebereich zu befestigen.
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Vom konstruktiven Aufbau ist bevorzugt die Scharniervorrichtung als ein Loslager auszubilden. Die Scharniervorrichtung als das Loslager ermöglicht eine freie Verschiebbarkeit des zweiten Scharnierteils entlang der Schwenkachse. Somit ist das zweite Scharnierteil entlang der Schwenkachse nicht fixiert, sondern frei bewegbar. Besonders bevorzugt ist für die freie Verschiebbarkeit des zweiten Scharnierteils der Schwenkeinsatz in dem ersten Scharnierteil in Z-Richtung frei verschiebbar. Eine in Z-Richtung verlaufende Z-Achse kann je nach Anordnung der Schwenkachse achsparallel oder koaxial zur Schwenkachse verlaufen, wobei bei dem koaxialen Verlauf das erste und zweite Scharnierteil eine gemeinsame Achse aufweisen. Bei einer Verschiebung des Schwenkeinsatzes in Z-Richtung sind die Schwenklagereinrichtung, das zweite Scharnierteil und der Doppelexzenter aufgrund deren Kopplung ebenfalls in Z-Richtung verschoben. Vorzugsweise weist der Schwenkeinsatz einen Stiftabschnitt und das erste Scharnierteil einen Durchgangsbereich mit einer Verdrehsicherung auf, in dem der Stiftabschnitt verdrehsicher angeordnet ist. Dadurch ist der Schwenkeinsatz entlang der Z-Achse frei bewegbar und zugleich gegen ein Verdrehen gesichert. Insbesondere vermeidet die Verdrehsicherung, dass sich bei der Befestigung des Befestigungsmittels wie z. B. die Schraube in dem Aufnahmebereich des Schwenkeinsatzes sich der Schwenkeinsatz mitbewegt. Das erste Scharnierteil und der Schwenkeinsatz sind beispielsweise über eine Feder-Nut-Verbindung miteinander verbunden, so dass der Schwenkeinsatz verdrehsicher in dem ersten Scharnierteil gehalten ist.
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Als eine alternative Ausführungsform ist die Scharniervorrichtung als ein Festlager ausgebildet. Das Festlager ermöglicht eine definierte Verschiebung des zweiten Scharnierteils entlang der Schwenkachse. Unter der definierten Verschiebung ist eine variable Festlegung des zweiten Scharnierteils entlang der Schwenkachse zu verstehen. Die Schwenklagereinrichtung umfasst zumindest das Axiallager, welches gemeinsam mit dem zweiten Scharnierteil entlang der Schwenkachse verschiebbar ist. Für die definierte Verschiebung des zweiten Scharnierteils weist der Schwenkeinsatz vorzugsweise einen Gewindeabschnitt und das erste Scharnierteil einen Durchgangsbereich mit einem Innengewinde auf, wobei der Gewindeabschnitt und folglich der Schwenkeinsatz in dem Durchgangsbereich entlang der Z-Achse verstellbar ist. Aufgrund der Kopplung des zweiten Scharnierteils mit dem Axiallager und der Kopplung des Axiallagers mit dem Schwenkeinsatz werden das Axiallager und das zweite Scharnierteil bei einer Verstellung des Schwenkeinsatzes entlang der Schwenkachse verschoben. Insbesondere ist bei einer Verstellung des Schwenkeinsatzes auch der Doppelexzenter entlang der Schwenkachse verschoben. Der Gewindeabschnitt setzt eine stufenlose Verschiebung des zweiten Scharnierteils entlang der Schwenkachse um. Die Scharniervorrichtung als das Festlager ermöglicht, dass das zweite Scharnierteil in der X-Y-Ebene und entlang der Schwenkachse individuell einstellbar ist.
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Die Exzenterhülsen weisen jeweils eine Exzentrizität auf, wobei die Exzenterhülsen jeweils die gleiche Exzentrizität oder unterschiedliche Exzentrizitäten aufweisen. Vorzugsweise weisen die erste und die zweite Exzenterhülse jeweils eine Exzentrizität von mindestens 0,2 mm und/oder höchstens 4 mm auf. Beispielsweise weisen die erste und die zweite Exzenterhülse jeweils eine Exzentrizität von 2 mm auf, so dass die Schwenkachse des zweiten Scharnierteils, ausgehend von dem axialen Zentrum des zweiten Scharnierteils, zwischen 0 und 4 mm entlang der X-Y-Ebene variierbar ist.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft eine Türanlage mit einer Tür, einem Türrahmen und mit mindestens einer Scharniervorrichtung nach der vorhergehenden Beschreibung. Die Tür ist durch die mindestens eine Scharniervorrichtung zwischen einem geschlossenen und einem geöffneten Zustand verschwenkbar. Die mindestens eine Scharniervorrichtung ermöglicht die Tür an dem Türrahmen in der X-Y-Ebene und ggf. in der Höhe auszurichten.
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Besonders bevorzugt weist die Türanlage zwei Scharniervorrichtungen auf, wobei die erste Scharniervorrichtung als das Festlager und die zweite Scharniervorrichtung als das Loslager ausgebildet ist. Bei der Verschiebung des Axiallagers von dem Festlager ist vorzugsweise der Schwenkeinsatz von dem Loslager entlang der Z-Achse verschoben. Das Fest- und das Loslager ermöglichen die Tür an dem Türrahmen in der X-Y-Ebene und in der Höhe auszurichten.
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In einer bevorzugten Ausführungsform können das Fest- und das Loslager rechts- oder linksseitig zur Längserstreckung der Tür angeordnet sein. Hierzu sind die ersten und zweiten Scharnierteile des Fest- und Loslagers jeweils als Gleichteile auszubilden.
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Weitere Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
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1 in Explosivdarstellung eine erste Scharniervorrichtung als ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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2 in zweidimensionaler Darstellung die erste Scharniervorrichtung aus 1;
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3 in Draufsicht die erste Scharniervorrichtung aus 1;
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4 in Explosivdarstellung eine zweite Scharniervorrichtung als ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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5a in Explosivdarstellung die erste Scharniervorrichtung von 1 in einer alternativen Ausführungsform;
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5b in Explosivdarstellung die zweite Scharniervorrichtung von 4 in einer alternativen Ausführungsform;
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6a in Explosivdarstellung die erste Scharniervorrichtung von 1 als eine weitere alternative Ausführungsform;
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6b in Explosivdarstellung die zweite Scharniervorrichtung von 4 als eine weitere alternative Ausführungsform.
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Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in Explosivdarstellung eine erste Scharniervorrichtung 100. Die erste Scharniervorrichtung 100 umfasst ein erstes Scharnierteil 1 und ein zweites Scharnierteil 2, wobei das erste Scharnierteil 1 und das zweite Scharnierteil 2 jeweils ein Drehgelenk aufweisen. Das Drehgelenk des ersten Scharnierteils 1 definiert eine Z-Achse Z und das Drehgelenk des zweiten Scharnierteils 2 eine Schwenkachse D, wobei sich die Achsen in einem axialen Zentrum des jeweiligen Drehgelenks der Scharnierteile 1, 2 erstrecken. Das erste Scharnierteil 1 ist an einem Türrahmen und das zweite Scharnierteil 2 an einer Tür anordbar.
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Die erste Scharniervorrichtung 100 weist einen Schwenkeinsatz 3 mit einem Bolzenabschnitt 4 und einem Gewindeabschnitt 5 auf, wobei der Bolzenabschnitt 4 in dem Drehgelenk des zweiten Scharnierteils 2 und der Gewindeabschnitt 5 in dem Drehgelenk des ersten Scharnierteils 1 angeordnet ist. Auf diese Weise sind das erste und das zweite Scharnierteil 1, 2 miteinander verbunden. Das erste Scharnierteil 1 weist ein Innengewinde auf, so dass der Gewindeabschnitt 5 in dem ersten Scharnierteil 1 fest verbunden und in einer X-Y-Ebene E gesichert ist. Die X-Y-Ebene E erstreckt sich senkrecht zu der Schwenkachse D und der Z-Achse Z. Der Schwenkeinsatz 3 weist eine Schwenklagereinrichtung 6 auf, über die das zweite Scharnierteil 2 um die Schwenkachse D relativ zu dem ersten Scharnierteil 1 verschwenkbar ist.
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Das zweite Scharnierteil 2 ist entlang der X-Y-Ebene E verschiebbar. Hierfür umfasst die Schwenklagereinrichtung 6 ein Axiallager 6a, welches das zweite Scharnierteil 2 entlang der X-Y-Ebene E lagert. Das Axiallager 6a ist zwischen dem zweiten Scharnierteil 2 und dem Schwenkeinsatz 3 angeordnet. Das Axiallager 6a ist als ein Scheibenring ausgebildet. Das zweite Scharnierteil 2 und das Axiallager 6a sind koaxial zu der Schwenkachse D angeordnet.
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Die Schwenklagereinrichtung 6 umfasst ein Radiallager 6b, das das zweite Scharnierteil 2 in radialer Richtung kontaktiert. Das Radiallager 6b ist als eine Lagerbuchse ausgebildet. Das Axiallager 6a und das Radiallager 6b sind koaxial zueinander angeordnet.
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Das zweite Scharnierteil 2 ist mittels einer X-Y-Justiereinrichtung entlang der X-Y-Ebene E relativ zu dem ersten Scharnierteil 1 verstellbar. Die X-Y-Justiereinrichtung ist als ein Doppelexzenter ausgebildet und umfasst eine erste und eine zweite Exzenterhülse 7, 8, welche zueinander verschwenkbar sind. Die erste Exzenterhülse 7 ist in der zweiten Exzenterhülse 8 und die zweite Exzenterhülse 8 in dem Axiallager 6a und dem Radiallager 6b angeordnet. Die zweite Exzenterhülse 8 ist im Durchmesser größer als die erste Exzenterhülse 7 ausgebildet. Das Radiallager 6b ist zwischen dem zweiten Scharnierteil 2 und der zweiten Exzenterhülse 8 angeordnet. Die erste und die zweite Exzenterhülse 7, 8 liegen auf dem Schwenkeinsatz 3. Durch die Exzentrizität der ersten und zweiten Exzenterhülse 7, 8 wird bei einer Verschwenkung der zwei Exzenterhülsen 7, 8 zueinander das Axiallager 6a und das Radiallager 6b in der X-Y-Ebene relativ zu dem Schwenkeinsatz 3 verschoben. Bei einer Verschiebung des Radiallagers 6b wird das zweite Scharnierteil 2 automatisch mitverschoben. Folglich ist das zweite Scharnierteil 2 relativ zu dem ersten Scharnierteil 1 entlang der X-Y-Ebene verschoben.
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Die Exzentrizitäten der ersten und zweiten Exzenterhülse 7, 8 sind derart ausgebildet, dass die Exzentrizität der ersten Exzenterhülse 7 mit der Exzentrizität der zweiten Exzenterhülse 8 ausgeglichen werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, die Schwenkachse D des zweiten Scharnierteils 2 sowohl koaxial, als auch achsparallel zur Z-Achse Z des ersten Scharnierteils 1 anzuordnen.
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Die zwei Exzenterhülsen 7, 8 weisen jeweils einen Sechskant auf. Der Sechskant ermöglicht eine Verstellung der zwei Exzenterhülsen 7, 8 zueinander und folglich eine präzise Ausrichtung des zweiten Scharnierteils 2 in der X-Y-Ebene E.
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Der Bolzenabschnitt 4 des Schwenkeinsatzes 3 weist einen Aufnahmebereich 10 auf. Der Aufnahmebereich 10 umfasst ein Außengewinde, an dem eine Mutter 11 zur Sicherung der ersten und zweiten Exzenterhülse 7, 8 gegen ein Verdrehen angeordnet ist.
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Zwischen der Mutter 11 und der ersten Exzenterhülse 7 ist eine Beilagscheibe 13 angeordnet.
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Die erste und die zweite Exzenterhülse 7, 8 liegen auf einer reibungserhöhenden Folie 12 auf. Die reibungserhöhende Folie 11 vermeidet bei der Fixierung der Mutter 11 ein Verdrehen der ersten und zweiten Exzenterhülse 7, 8 und folglich eine ungewollte Verschiebung der Schwenkachse D entlang der X-Y-Ebene.
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Das zweite Scharnierteil 2 ist entlang der Schwenkachse D bzw. der Z-Achse Z verschiebbar. Bei einer Verstellung des Gewindeabschnitts 5 in dem ersten Scharnierteil 1 wird der Schwenkeinsatz 3 entlang der Z-Achse verschoben. Folglich wird das Axiallager 6a und das zweite Scharnierteil 2 entlang der Schwenkachse D bewegt. Der Gewindeabschnitt 5 weist einen Sechskant auf, welcher mittels eines Schraubenschlüssels die Verstellung des Gewindeabschnitts 5 in dem ersten Scharnierteil 1 ermöglicht. Auf dem Gewindeabschnitt 5 ist eine Mutter 11 angeordnet, welche zur Fixierung des Gewindeabschnitts 5 in dem ersten Scharnierteil 1 einen Kraftschluss mit dem ersten Scharnierteil 1 bildet. Die Fixierung vermeidet eine ungewollte Verstellung des Gewindeabschnitts 5 in dem ersten Scharnierteil 1.
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Bei der ersten Scharniervorrichtung 100 handelt es sich um ein Festlager 100, welches eine definierte Verschiebung des zweiten Scharnierteils 2 entlang der Schwenkachse D umsetzt. Die definierte Verschiebung wird mittels des Gewindeabschnitts 5, welcher entlang der Z-Achse in dem ersten Scharnierteil 1 verschiebbar ist, umgesetzt.
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2 zeigt die erste Schwenkvorrichtung 100 im Querschnitt, um weitere Details des ersten Ausführungsbeispiels darzulegen.
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Das Radiallager 6b ist auf dem Axiallager 6a angeordnet, wobei das Axiallager 6a auf einer Beilagscheibe 13 aufliegt. Die Beilagscheibe 13 bildet einen Abstandshalter zwischen der reibungserhöhenden Folie 12 und dem Axiallager 6a und dem Radiallager 6b. Auf diese Weise sind das Axiallager 6a und das Radiallager 6b um die Schwenkachse D frei bewegbar.
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Der Außendurchmesser der ersten Exzenterhülse 7 entspricht dem Innendurchmesser der zweiten Exzenterhülse 8 und der Außendurchmesser der zweiten Exzenterhülse 8 dem Innendurchmesser des Axial- und des Radiallagers 6a, 6b. Somit ist eine präzise Verschwenkung der zwei Exzenterhülsen 7, 8 zueinander und somit eine präzise Verschwenkung des Axial- und Radiallagers 6a, 6b und des zweiten Scharnierteils 2 umgesetzt.
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3 zeigt die erste Scharniervorrichtung 100 in einer Draufsicht mit dem ersten und dem zweiten Scharnierteil 1, 2, mit den ineinander angeordneten Exzenterhülsen 7, 8 sowie mit der Mutter 11. Die erste und zweite Exzenterhülse 7, 8 weisen jeweils eine Exzentrizität auf, wobei die Exzentrizität die Schwenkachse der jeweiligen Exzenterhülsen 7, 8 in ein Zentrum Z1, Z2 abweichend von einem axialen Mittelpunkt der Exzenterhülsen 7, 8 verschiebt. Die Exzentrizitäten der zwei Exzenterhülsen 7, 8 verschieben gemeinsam die Schwenkachse D des zweiten Scharnierteils 2 entlang der X-Y-Ebene. Im Falle der zweiten Exzenterhülse 8 allein würde das durch die Exzentrizität gebildete Zentrum Z1 der zweiten Exzenterhülse 8 die Schwenkachse D des zweiten Scharnierteils 2 definieren. Durch die in der zweiten Exzenterhülse 8 angeordnete erste Exzenterhülse 7 wird die zunächst von der zweiten Exzenterhülse 8 definierte Schwenkachse D in das Zentrum Z2 der ersten Exzenterhülse 7 verschoben.
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4 zeigt in Explosivdarstellung eine zweite Scharniervorrichtung 200. Die zweite Scharniervorrichtung 200 ist in analoger Weise zur ersten Scharniervorrichtung 100 ausgebildet, wobei es sich bei der zweiten Scharniervorrichtung 200 um ein Loslager 200 handelt. Das Loslager 200 ermöglicht eine freie Verschiebbarkeit des zweiten Scharnierteils 2 entlang der Schwenkachse D. Die freie Verschiebbarkeit des zweiten Scharnierteils 2 wird durch den Schwenkeinsatz 3 erzielt, welcher in dem ersten Scharnierteil 1 entlang der Z-Achse frei verschiebbar ist. Der Schwenkeinsatz 3 weist anstelle des Gewindeabschnitts 5 aus 1 einen Stiftabschnitt 14 auf. Der Stiftabschnitt 14 ist in dem ersten Scharnierteil 1 entlang der Z-Achse frei bewegbar. Aufgrund der Kopplung des Schwenkeinsatzes 3 mit dem Axiallager 6a und der Kopplung des Axiallagers 6a mit dem zweiten Scharnierteil 2 ist das Axiallager 6a und das zweite Scharnierteil 2 bei einer Verschiebung des Stiftabschnitts 14 mitverschoben. Eine definierte Verschiebung des zweiten Scharnierteils 2 entlang der Schwenkachse D ist bei dem Loslager somit nicht realisiert.
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Das erste Scharnierteil 1 weist auf der Innenseite des Drehgelenks eine Abflachung 15 auf. Die Abflachung 15 verhindert ein Verdrehen des Schwenkeinsatzes 3 um die Z-Achse. Auf diese Weise kann die Mutter 11 ohne weitere Halteelemente in den Aufnahmebereich 10 befestigt werden. Eine Mutter, welche eine Fixierung des Schwenkeinsatzes 3 entlang der Z-Achse vornehmen würde, ist aufgrund der konstruktiven Ausgestaltung des Stiftabschnittes 14 nicht vorgesehen. Ein Sicherungsring 16 sichert den Stiftabschnitt 14 gegen ein Herausfallen aus dem ersten Scharnierteil 1 ab. Vom weiteren konstruktiven Aufbau ist die zweite Scharniervorrichtung 200 analog zur ersten Scharniervorrichtung 100 aufgebaut.
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Das Fest- und das Loslager 100, 200 ermöglichen gemeinsam in einer Türanlage mit der Tür und dem Türrahmen die Tür schwenkbar am Türrahmen zu lagern. Zudem erlauben das Fest- und das Loslager 100, 200 die Tür in der X-Y-Ebene an dem Türrahmen auszurichten. Des Weiteren kann die Tür bei Verstellen des Gewindeabschnitts 5 entlang der Z-Achse in der Höhe verschoben werden. Die Einschraubtiefe des Gewindeabschnitts 5 bestimmt dabei die Höheneinstellung der Tür. Da der Stiftabschnitt 14 des Loslagers 200 entlang der Z-Achse frei bewegbar ist, bewegt sich das zweite Schwenklager 2 des Loslagers 200 bei Verstellen des Gewindeabschnitts 5 des Festlagers 100 automatisch mit. Auf diese Weise ist ein dreidimensionales Ausrichten der Tür erzielt.
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Die folgenden 5a und 5b sowie 6a und 6b zeigen jeweils eine erste Scharniervorrichtung 100 als das Festlager und eine zweite Scharniervorrichtung 200 als das Loslager, welche gemeinsam eine drehbare Lagerung und dreidimensionale Ausrichtung die Tür an dem Türrahmen umsetzen. Die 5a und 6a legen eine zur 1 und die 5b und 6b eine zur 4 alternative Ausführungsform dar.
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5a zeigt die erste Scharniervorrichtung 100 in analoger Weise zu der ersten Scharniervorrichtung 100 aus 1. Ein Unterschied besteht bei dem Gewindebolzen 5, welcher einen im Vergleich zum Gewindebolzen 5 aus 1 größeren Durchmesser aufweist. Der Durchmesser steht in Abhängigkeit zu der Größe und dem Gewicht der Tür, um die hierdurch auftretende Last aufnehmen zu können. Des Weiteren ist zwischen der ersten Exzenterhülse 7 und der Mutter 11 keine Beilagscheibe 13 angeordnet. Die erste Scharniervorrichtung 100 ermöglicht, dass das Axiallager 6a und folglich das zweite Scharnierteil 2 entlang der X-Y-Ebene und entlang der Schwenkachse D verschiebbar sind.
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5b zeigt die zweite Scharniervorrichtung 200 in analoger Weise zu der zweiten Scharniervorrichtung 200 aus 4. Ein Unterschied besteht in der Sicherung des Stiftabschnitts 14 gegen ein Herausfallen aus dem ersten Scharnierteil 1. Anstelle eines Sicherungsrings 16 aus 4 ist eine Schraube vorgesehen, welche in einer axial verlaufenden Bohrung des Stiftabschnitts 14 angeordnet ist und den Schwenkeinsatz 3 mit dem ersten Scharnierteil 1 kraftschlüssig verbindet. Des Weiteren ist zwischen der ersten Exzenterhülse 7 und der Mutter 11 keine Beilagscheibe 13 angeordnet. Die erste Scharniervorrichtung 100 ermöglicht, dass das Axiallager 6a und folglich das zweite Schwenkteil 2 entlang der X-Y-Ebene verschiebbar sind.
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6a zeigt die erste Scharniervorrichtung 100 in einem ähnlichen Aufbau zur ersten Scharniervorrichtung 100 aus 1 und ermöglicht eine Verschiebung des Axiallagers 6a entlang der Schwenkachse D und entlang der X-Y-Ebene. Im Unterschied zur ersten Scharniervorrichtung 100 aus 1 weisen die erste und die zweite Exzenterhülse 7, 8 keinen Sechskant, sondern jeweils einen Schlitz auf, welche mittels eines komplementären Werkzeugs eine Verstellung der zwei Exzenterhülsen 7, 8 zueinander ermöglichen. Die zwei Exzenterhülsen 7, 8 sind anstelle einer Mutter mittels einer Schraubverbindung verdrehsicher auf der Schwenkeinrichtung 3 angeordnet. Hierfür ist der Aufnahmebereich 10 als ein Innengewinde in dem Bolzenabschnitt 4 ausgebildet. Das Axial- und das Radiallager 6a, 6b sind bei dieser Ausführungsform einstückig miteinander verbunden. Die Anzahl an Bauteilen ist dadurch reduziert. Des Weiteren umfasst die erste Scharniervorrichtung 100 keine Beilagscheiben und keine reibungserhöhende Folie 12, wobei diese Komponenten ebenso angeordnet sein können. Die erste Scharniervorrichtung 100 weist zwei Deckscheiben 17 auf, welche die justierbaren Komponenten verdecken.
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6b zeigt die zweite Scharniervorrichtung 200 in einem ähnlichen Aufbau zur zweiten Scharniervorrichtung 200 aus 4 und ermöglicht eine Verschiebung des Axiallagers 6a entlang der X-Y-Ebene. Im Unterschied zu der zweiten Scharniervorrichtung 200 aus 4 weisen die erste und die zweite Exzenterhülse 7, 8 keinen Sechskant, sondern jeweils einen Schlitz auf, welche mittels eines komplementären Werkzeugs eine Verstellung der zwei Exzenterhülsen 7, 8 zueinander ermöglichen. Die zwei Exzenterhülsen 7, 8 sind anstelle einer Mutter mittels einer Schraubverbindung verdrehsicher auf der Schwenkeinsatz 3 angeordnet. Hierfür ist der Aufnahmebereich 10 als ein Innengewinde in dem Bolzenabschnitt 4 ausgebildet. Das Axial- und das Radiallager 6a, 6b sind bei dieser Ausführungsform einstückig miteinander verbunden. Die Anzahl an Bauteilen ist dadurch reduziert. Die Schwenkeinrichtung 3 wird mittels einer Passfeder 18, welche in eine komplementäre Nut im ersten Scharnierteil 1 eingreift, gegen eine Verdrehung gesichert. Des Weiteren umfasst die zweite Scharniervorrichtung 200 keine Beilagscheibe und keine reibungserhöhende Folie 12, wobei diese Komponenten ebenso angeordnet sein können. Die zweite Scharniervorrichtung 200 weist zwei Deckscheiben 17 auf, welche die justierbaren Komponenten verdecken.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Erstes Scharnierteil
- 2
- Zweites Scharnierteil
- 3
- Schwenkeinsatz
- 4
- Bolzenabschnitt
- 5
- Gewindeabschnitt
- 6
- Schwenklagereinrichtung
- 6a
- Axiallager
- 6b
- Radiallager
- 7
- Erste Exzenterhülse
- 8
- Zweite Exzenterhülse
- 9
- Leer
- 10
- Aufnahmebereich
- 11
- Mutter
- 12
- Reibungserhöhende Folie
- 13
- Beilagscheibe
- 14
- Stiftabschnitt
- 15
- Abflachung
- 16
- Sicherungsring
- 17
- Deckscheibe
- 18
- Passfeder
- 100
- Erste Scharniervorrichtung; Festlager
- 200
- Zweite Scharniervorrichtung; Loslager
- D
- Schwenkachse
- E
- X-Y-Ebene
- Z
- Z-Achse des ersten Scharnierteils
- Z1
- Zentrum der zweiten Exzenterhülse 8
- Z2
- Zentrum der ersten Exzenterhülse 7