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Die Erfindung betrifft eine Bogenbremse mit axial verstellbaren Bremsstationen.
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Aus der
DE 10 2006 035 559 A1 ist ein Bogenbremsensystem zum Bremsen von Druckbogen bekannt, bei dem alle Bogenbremselemente neigungsverstellbar gelagert sind. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass das Bogenbremsensystem konstruktiv aufwändig und verschleißanfällig ist.
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Die
JP 2000072309 A zeigt eine Saugvorrichtung in einer Bogenrotationsdruckmaschine mit divergierenden Bogenbremselementen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine vereinfachte Bogenbremse zu schaffen, die dennoch auf unterschiedliche Anforderungen einstellbar ist.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Vorrichtungsanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Die Erfindung hat den Vorteil, dass die Bogenbremse sehr einfach und damit kostengünstig hergestellt werden kann.
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Die als Bogenbremselemente ausgebildeten Bogenkontaktelemente können Saugbänder oder auch Saugringe sein.
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Bei einer Verringerung der Anzahl der einzusetzenden Bremsstationen erfolgt eine Deaktivierung einer oder mehrerer nicht mehr benötigter Bremsstationen durch Verfahren dieser nach außerhalb des Bogenformates, also nach außerhalb der Bogenbreite. Diese deaktivierten Bremsstationen können am jeweiligen Seitenrand geparkt oder auch aus der Maschine genommen werden. Durch Neigungsverstellung des einzigen neigungsverstellbaren Bogenkontaktelementes kann dieses auf eine vorgesehene Position gestellt werden. Soll die Anzahl der Bremsstationen wieder erhöht werden, werden die seitlich geparkten oder neu eingesetzten Bremsstationen entsprechend wieder in den Bereich des Bogenformates gefahren und die Neigung des neigungsverstellbaren Bogenkontaktelementes auf den neuen Einsatzort dieser Bremsstation angepasst.
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Die Neigungsverstellung des neigungsverstellbaren Bogenkontaktelementes erfolgt derart, dass bei einer geradzahligen Anzahl eingesetzter Bremsstationen dessen Neigung mit der Neigung eines weiteren permanent geneigt angeordneten Bogenkontaktelementes eine divergierende Anordnung ergibt. Divergierend angeordnete Bogenkontaktelemente sind so angeordnet, dass deren Abstand zueinander in Bogenlaufrichtung zunimmt. Durch die divergierend zur Bogenlaufrichtung angeordneten Bogenkontaktelemente wird eine jeweils nach außen gerichtete Querstraffwirkung auf den Bogen ausgeübt. Beim Einsatz einer ungeradzahligen Anzahl von Bremsstationen wird das neigungsverstellbare Bogenkontaktelement bevorzugt mittig zur Bogenbreite verfahren und ohne Querstraffeffekt gerade gestellt. Bevorzugt wird zum Querstraffen der Bogen eine paarweise Anordnung an geneigt gestellten Bogenkontaktelementen eingesetzt, da somit eine gleichmäßige Querstraffung nach beiden Seiten erzielt wird.
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Der Erfindung liegt die weitere Erkenntnis zugrunde, dass eine Bogenbremse sowohl die Anforderungen der Bogenquerstraffung und Bogenbremsung als auch der Anforderung der ausschließlichen Bogenbremsung erfüllen sollte. Die eingesetzten Bedruckstoffe können entweder quergestrafft werden oder können aus druckauftragsspezifischen Gründen und aufgrund der eingesetzten Materialen eben nicht quergestrafft werden. Bei querstrafffähigen Bedruckstoffen wird dabei häufigst die maximale Querstraffneigung der Bogenkontaktelemente verwendet.
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Dieser Erkenntnis folgend wird in der Erfindung vorgeschlagen, eine Bogenbremse mit in einer Bremsreihe angeordneten Bogenbremselementen einzusetzen, wobei diese Bogenbremselemente ohne Querstraffeffekt gerade zur Bogenlaufrichtung orientiert angeordnet sind. Diese Bogenbremselemente erfüllen die stets vorhandene Anforderung der Bogenbremsung. Hierbei sind alle Bogenbremselemente nicht neigungsverstellbar deren Halterung zugeordnet. Die Bogenbremselemente können so einfach aufgebaut und gewartet werden. Die Bogenbremselemente werden bevorzugt als Bremsbänder ausgebildet, da diese eine große Bogenkontaktfläche aufweisen und die Bogen damit zuverlässig verzögern. Diese permanent gerade gestellten Bogenbremselemente können von einem einfachen Antrieb, beispielsweise von einer durchgehenden Antriebswelle, angetrieben sein. Der Antrieb der Bogenbremselemente kann kontinuierlich mit Ablagegeschwindigkeit oder bevorzugt diskontinuierlich zwischen annähernd Maschinengeschwindigkeit und Ablagegeschwindigkeit erfolgen. Den Bogenbremselementen sind hierbei Bogenkontaktelemente einer Fängerreihe zugeordnet, welche für eine Bogenquerstraffung aktivierbar sind. Die Fängerelemente sind den Bogenbremselementen vorgeordnet und verbessern das Anspringen der Bogen an die Bremsreihe. Die Bogenkontaktelemente stehen einzeln oder gemeinsam mit einem oder mehreren Unterdruckerzeugern in Verbindung.
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Die Fängerelemente der Fängerreihe sind für den ausschließlichen Bremsbetrieb deaktivierbar. Eine Deaktivierung der Fängerelemente kann beispielsweise durch Absenken dieser nach unterhalb der Bogentransportebene erfolgen, so dass die Fängerelemente nicht mit den entlang der Bogentransportebene bewegten Bogen in Berührung kommen. Alternativ oder zusätzlich können die Fängerelemente durch Überdecken mit Bogenleitelementen deaktiviert werden. Weiter alternativ oder zusätzlich könnten die Fängerelemente auch durch Anlegen von Blasluft deaktiviert werden.
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Erfindungsgemäß sind die Fängerelemente permanent bezüglich der Bogenlaufrichtung geneigt angeordnet. Bevorzugt sind die Fängerelemente paarweise zur Bogenlaufrichtung divergierend zueinander angeordnet. Genau eines der Fängerelemente ist hier jedoch neigungsverstellbar ausgebildet, so dass dieses Fängerelement gerade gestellt mittig bezüglich der Bogenbreite angeordnet einer Bremsstation zugeordnet werden kann. Wird diese Bremsstation aus der Mitte nach außen auf einen druckfreien Korridor oder auch auf den druckfreien Bogenrand gestellt, so wird die Neigung entsprechend derart verändert, dass ein Querstraffeffekt im Zusammenwirken mit einem weiteren permanent geneigt angeordneten Fängerelement erzeugt wird. Als Fängerelemente werden bevorzugt Saugringe eingesetzt, da diese auch in der Neigungsstellung nur einen schmalen druckfreien Korridor benötigen. Es können aber auch Saugbänder o. ä. zum Einsatz kommen. Durch dieses einzige neigungsverstellbare Fängerelement können in überraschend einfacher Weise alle relevanten Anforderungen erfüllt werden.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, das einzige neigungsverstellbare Bogenkontaktelement beidseitig neigungsverstellbar auszubilden. Dies eröffnet die Möglichkeit, die Bremsstation mit dem neigungsverstellbaren Bogenkontaktelement nach links und nach rechts aus der Mitte herauszufahren. Dies erhöht vorteilhafterweise die Einsatzmöglichkeit der Bogenbremse. In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist die das neigungsverstellbare Fängerelement aufnehmende Fängereinrichtung einen Anschlag, eine Rastposition, ein Haltemittel o. ä. für das Fängerelement auf. In der Position des Anschlages bildet das Fängerelement eine einen Querstraffeffekt hervorrufende divergierende Stellung mit dem weiteren permanent geneigt angeordneten Fängerelement aus. Dieser Anschlag vereinfacht den Stellmechanismus für die Neigungsverstellung. Für die gerade Stellung des Fängerelementes kann die Fängereinrichtung einen weiteren Anschlag aufweisen. Für ein beidseitig neigungsverstellbares Fängerelement kann noch ein weiterer Anschlag vorhanden sein.
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In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung werden die Fängerelemente den Bogenbremselementen bezüglich der Bogenlaufrichtung fluchtend vorgeordnet und jeweils diesen auf einer gemeinsamen Bremsstation zugeordnet. Vorteilhafterweise ist somit eine einfache gemeinsame axiale Einstellung möglich. Dabei sind die Bogenbremselemente als Bremsreihe nebeneinander den jeweiligen Bremsstationen zugeordnet und permanent gerade gestellt. Die vorgeordneten Fängereinrichtungen enthalten permanent geneigt angeordnete Saugringe, wobei genau einer dieser Saugringe neigungsverstellbar ausgebildet ist. Diese den neigungsverstellbaren Saugring tragende Bremsstation ist mittig bezüglich der Bogenbreite anordenbar. Die Fängerelemente der Fängerreihe sind vorzugweise höhenveränderlich ausgeführt. Durch die Höhenverstellung können die Fängerelemente zur Bogenübernahme angehoben und zur Deaktivierung des Querstraffeffektes von der Bogenförderebene entfernt werden. Bei einer Ausführung der Bremsstationen in Modulbauweise kann das neigungsverstellbare Bogenkontaktelement natürlich auch auf ausgetauschte Bogenkontaktelemente mit anderer fester Neigung eingestellt werden.
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In einer Weiterbildung der Erfindung sind die Saugringe der Fängerreihe frei rotierbar gelagert und vom abzubremsenden Bogen durch Bogenkontakt frikativ antreibbar. Alternativ können die Saugringe auch von einem Antrieb mit Bogengeschwindigkeit oder auch Bremseffekt angetrieben sein. In Weiterbildung ist vorgesehen, dem frei rotierbar gelagerten Saugring eine pneumatische Antriebsvorrichtung zuzuordnen, mit der der Saugring beschleunigbar und/oder verzögerbar ist. Hierbei wird eine Blasluftdüsenanordnung derart angeordnet, dass die Blasluft in Bogenlaufrichtung in die Ausnehmungen des Saugringes strömt und diesen antreibt. Dies kann vor dem ersten Bogenkontakt und/oder während des laufenden Bremsvorganges eingesetzt werden. Dies minimiert den zwischen Bogen und Saugring auftretenden Schlupf beim Beschleunigen des Saugringes durch den Bogen. Alternativ oder zusätzlich kann Blasluft entgegen der Bogenlaufrichtung in die Ausnehmungen des Saugringes strömen und den Saugring somit bremsen. Dadurch kann die Geschwindigkeit des Saugringes und damit der Querstraffeffekt eingestellt werden. Gleichzeitig wird eine Reinigung des Saugringes durch die Blasluft erzielt, was die Betriebssicherheit der Bogenbremse erhöht. Die pneumatische Antriebsvorrichtung für das frei rotierbare Bogenkontaktelement ist einfach aufgebaut und verschleißarm. Die Intensitäten der Blasluft der jeweiligen Blasdüsenanordnungen sind jeweils einstellbar. Die Blasdüsen können von außen oder von innen auf die Saugöffnungen gerichtet sein.
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In einer weiteren Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, das neigungsverstellbare Bogenkontaktelement in Abhängigkeit des eingesetzten Bedruckstoffes in seiner Neigung zu verstellen. Hier liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass der Querstraffeffekt bei höheren Grammaturen gegenüber den von den Greiferwagen ausgeübten Kräften vernachlässigbar ist. Bei diesen Bedruckstoffen kann somit auch eine mittig angeordnete Bremsstation mit einem geneigt angeordneten Bogenkontaktelement oder eine außermittig angeordnete Bremsstation mit einem gerade gestellten Bogenkontaktelement betrieben werden. Diese Erkenntnis beschleunigt den Einstellprozess der Bogenbremse und erhöht somit die Produktivität der Maschine. Sollten hier Bedruckstoffe mit einer geringeren Grammatur verarbeitet werden, kommt die sonst übliche Einstellung der Neigung des neigungsverstellbaren Bogenkontaktelementes zum Tragen, so dass auch diese Bedruckstoffe ordnungsgemäß ohne Beschädigungen abgelegt werden. Eine Neigungsverstellung kann beispielsweise bei einer Verarbeitung von Bedruckstoffen über 100 g/m2 entfallen. Dieser Wert kann einstellbar und in Abhängigkeit weiterer Parameter variiert werden.
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Wird die Bogenbremse mit feststehenden, nicht leicht austauschbaren Bogenkontaktelementen ausgebildet, kann die Neigungsverstellbarkeit eines einzigen Bogenkontaktelementes durch ein einziges tauschbares Bogenkontaktelement gebildet sein.
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Im Folgenden soll die Erfindung beispielhaft erläutert werden. Die dazugehörigen Zeichnungen stellen dabei schematisch dar:
- 1: Draufsicht auf eine Bogenbremse mit fünf axial verstellbaren Bremsstationen;
- 2: Draufsicht auf die Fängerreihe der Bogenbremse mit zwei aktiven Bremsstationen in zwei Varianten;
- 3: Draufsicht auf die Fängerreihe der Bogenbremse mit drei aktiven Bremsstationen;
- 4: Draufsicht auf die Fängerreihe der Bogenbremse mit vier aktiven Bremsstationen in zwei Varianten;
- 5: Draufsicht auf die Fängerreihe der Bogenbremse mit allen fünf aktiven Bremsstationen.
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Die 1 zeigt in der dargestellten Ausführungsform der Erfindung eine Bogenbremse in Draufsicht mit fünf Bremsstation 1. Diese nicht weiter bezeichnete Bogenbremse ist in der Auslage einer bogenverarbeitenden Maschine, insbesondere einer Bogenoffsetrotationsdruckmaschine, angeordnet und enthält mindestens drei dieser Bremsstationen 1, wobei bei drei Bremsstationen 1 nur zwei oder drei Bremsstationen 1 eingesetzt werden können. Vorzugsweise weist die Bogenbremse vier, besonders bevorzugt fünf Bremsstationen 1 auf. Die Bremsstationen 1 werden vorzugsweise jeweils auf druckfreie Korridore und/oder auf einen seitlichen Bogenrand gestellt, der üblicherweise unbedruckt ist. Bei Bedarf können weitere Bremsstationen 1 zwischen diesen Bremsstationen 1 angeordnet und auf druckfreie Korridore oder genügend getrocknete Farbbereiche gestellt werden. Die Bremsstationen 1 sind zum Einstellen auf das Bogenformat und auf druckfreie Korridore axial verstellbar ausgeführt.
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Die nicht weiter dargestellte Auslage enthält weiterhin ein Bogen transportierendes Bogenfördersystem, welches die in der Druckmaschine bedruckten, lackierten und/oder bearbeiteten Bogen zu einem Auslagestapel transportiert. Dieses Bogenfördersystem ist vorzugsweise als Kettenfördersystem mit zwei jeweils seitlich am Gestell geführten Ketten ausgebildet, zwischen denen Greiferwagen angeordnet sind. Die Greiferwagen enthalten Bogenfixiersysteme, mit denen die zu transportierenden Bogen an der Vorderkante gegriffen werden. Von den Ketten werden die Greiferwagen auf einer Greiferwagenbahn in Bogenlaufrichtung BLR bis über den Auslagestapel geführt, wo die Greiferwagen die Bogen zur Ablage freigeben. Auf dem Bogenförderweg sind vorzugsweise Bogenleitbleche angeordnet, die die Bogen auf dem Weg zum Auslagestapel führen. Dabei kann zwischen Bogenleitblech und Bogen ein Luftpolster ausgebildet sein. Die Druckmaschine kann vorzugsweise zwischen den Betriebsarten Schöndruck und Schön- und Widerdruck umgestellt werden.
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Die in der Auslage angeordnete Bogenbremse ist dem Auslagestapel bezüglich der Bogenlaufrichtung BLR vorgeordnet, um die abzulegenden Bogen nach der Freigabe durch die Greiferwagen zu übernehmen und von Maschinengeschwindigkeit auf Ablagegeschwindigkeit verzögern zu können. Die verzögerten Bogen werden an Vorderkantenanschlägen ausgerichtet und sauber auf dem Auslagestapel abgelegt. Der Auslagestapel wird von einem Stapelhubantrieb während des Bogenablageprozesses derart abgesenkt, dass die Auslagestapeloberfläche ein zumindest annähernd konstantes Ablageniveau für die kommenden Bogen bildet. Die Bogenbremse enthält eine Bremsreihe mit den den einzelnen Bremsstationen 1 zugeordneten Bogenbremselementen als Bogenkontaktelemente. Die Bogenbremse enthält weiterhin eine Fängerreihe mit den den einzelnen Bremsstationen 1 zugeordneten Fängerelementen als Bogenkontaktelemente. Ein Bogenkontaktelement wird während des Bogentransportes von einem der abzulegenden Bogen kontaktiert und bildet dabei eine mit dem Bogen in Berührung kommende Bogenkontaktfläche.
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Die in der ersten Figur dargestellte Bogenbremse enthält die fünf Bremsstationen 1, wobei die beiden äußeren dem jeweiligen Seitengestell zugewandten Bremsstationen 1 aus dem Bogenformatbereich herausgefahren sind. Diese beiden äußeren Bremsstationen 1 sind damit deaktiviert. Die Bogenbremse enthält ein die Bremsstationen 1 aufnehmendes, sich über die Maschinenbreite erstreckendes Gestell. Dieses Gestell enthält jeweils seitlich an den Seitenwänden der Maschine angeordnete Seitenteile 4, die von über die Maschinenbreite reichenden Verbindungselementen 5 verbunden sind. Von den Seitenteilen 4 wird eine durchgehende Antriebswelle 6 drehbar aufgenommen, die ebenfalls über die Maschinenbreite angeordnet ist. Die Antriebswelle 6 ist vorzugsweise als Vierkantwelle ausgebildet und wirkt mit entsprechenden Innenvierkantelementen der Bremsstationen 1 zusammen. Die Bremsstationen 1 sind entlang der Antriebswelle 6 verschiebbar. Die Antriebswelle 6 wirkt mit einem nicht dargestellten Antrieb zusammen, der beispielsweise ein Einzelantrieb oder ein von der Maschine abgenommener Antrieb sein kann.
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Jede Bremsstation 1 enthält als Teil der Bremsreihe eine Bogenbremseinrichtung, welche hier ein umlaufend geführtes Saugband 2 als Bogenbremselement aufweist. Das Saugband 2 wird direkt oder über eine zwischengeschaltete Getriebestufe von der Antriebswelle 6 angetrieben. Der Antrieb des Saugbandes 2 erfolgt bevorzugt diskontinuierlich. Dem Saugband 2 ist in Bogenlaufrichtung BLR als Teil der Fängerreihe eine Fängereinrichtung mit einem Fängerelement vorgeordnet. Ein Fängerelement ist einem Bogenbremselement vorzugsweise fluchtend vorgeordnet, so dass Fängerelement und Bogenbremselement gemeinsam auf einen druckfreien Korridor oder Bogenrand gestellt werden können. Das Fängerelement ist mit dem Bogenbremselement gemeinsam der Bremsstation 1 zugeordnet, so dass diese jeweils gemeinsam axial bewegbar sind. Alternativ kann das Fängerelement auch einer separaten Führungseinrichtung zugeordnet sein. Die Bremsstationen 1 können spiegelsymmetrisch oder auch baugleich ausgeführt sein.
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Die mittig bezüglich der Maschinenbreite angeordnete Bremsstation 1 enthält als einzige Bremsstation 1 einen neigungsverstellbaren Saugring 3.2, welcher hier gerade gestellt dargestellt ist. Das heißt, der neigungsverstellbare Saugring 3.2 rotiert demgemäß parallel zur Bogenlaufrichtung BLR. Eine solche Anordnung wird stets von einem bezüglich der Bogenbreite mittig angeordneten Bogenkontaktelement eingenommen, da in der Mitte keine Querstraffkräfte erzeugt werden sollen. Die weiteren stets außermittig angeordneten Bremsstationen 1 weisen jeweils eine Fängereinrichtung mit permanent zur Bogenlaufrichtung BLR geneigt gestelltem Saugring 3.1 auf. Diese feststehenden Saugringe 3.1 sind in ihrer Neigungsstellung nicht veränderbar.
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Die den einzigen neigungsverstellbaren Saugring 3.2 tragende Bremsstation 1 kann aus der Mitte gefahren und entsprechend der eingesetzten Anzahl von Bremsstationen 1 als Bremsstation 1 mit Querstraffeffekt genutzt werden. Die mittig angeordnete Bremsstation 1 kann somit durch Neigungsverstellung des neigungsverstellbaren Saugringes 3.2 zu einer eine Querkraft erzeugenden Bremsstation 1 umgerüstet und auf einen außermittigen druckfreien Korridor, trockene Farbe oder an einen jeweiligen Bogenrand gefahren werden. Damit kann sowohl eine geradzahlige als auch eine ungeradzahlige Anzahl an Bremsstationen 1 eingesetzt werden, womit eine Einstellung für alle anfallenden Druckaufträge möglich ist.
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Ein Querstraffeffekt wird bei allen Bremsstationen 1 durch die permanent geneigte Stellung der feststehenden Saugringe 3.1 und bei dem einzigen neigungsverstellbaren Saugring 3.2 durch entsprechende Einstellung der Neigung des neigungsverstellbaren Saugringes 3.2 erzielt. Die Saugringe 3.1, 3.2 der Bremsstationen 1 werden so angeordnet, dass diese eine gleichmäßige Querkraft auf den abzulegenden Bogen ausüben. Die Saugringe 3.1, 3.2 sind hierbei zur Querstraffung der Bogen bezüglich der Bogenlaufrichtung BLR divergierend angeordnet, so dass der Abstand der Saugringe 3.1, 3.2 zueinander in Bogenlaufrichtung BLR zunimmt.
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Der neigungsverstellbare Saugring 3.2 kann stufenlos neigungsverstellbar ausgebildet sein, weist aber bevorzugt ein oder zwei Rastpositionen auf. Bei einer Neigungsverstellung des neigungsverstellbaren Saugringes 3.2 wird dieser um eine Schwenkachse geschwenkt, die zumindest annähernd senkrecht angeordnet ist. Die Schwenkachse ist vorzugsweise in Normalenrichtung zur Bogenförderebene ausgerichtet und schneidet die Bogenkontaktfläche des neigungsverstellbaren Saugringes 3.2. Die Schwenkung des neigungsverstellbaren Saugringes 3.2 kann mittels einer Stelleinrichtung oder auch von Hand erfolgen, da nur ein Bogenkontaktelement geschwenkt werden muss.
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Die 2 zeigt die Draufsicht auf die Fängerreihe der Bogenbremse, welche fünf Bremsstationen 1 enthält. Die Fängerreihe weist hier die vier feststehenden Saugringe 3.1 und einen neigungsverstellbaren Saugring 3.2 auf. Die Bogenbremse wird hier mit zwei aktiven Bremsstationen 1 betrieben, wobei der neigungsverstellbare Saugring 3.2 eingekreist dargestellt ist. Die beiden aktivierten Bremsstationen 1 sind jeweils an den Bogenrand des jeweiligen Bogenformates 7 gestellt. Das Bogenformat 7 beschreibt die Bogenbreite des jeweils eingesetzten Bedruckstoffes. Von der Fängerreihe sind hier nur die innerhalb des Bogenformates 7 liegenden Saugringe 3.1, 3.2 bezeichnet. Die Bewegungsrichtung des Bogens wird durch die Bogenlaufrichtung BLR angezeigt. Die Betriebsweise mit zwei aktivierten Bremsstationen 1 kann bei einem beidseitig neigungsverstellbaren Saugring 3.2 in den zwei dargestellten Varianten erfolgen. Hier ist zu erkennen, dass der neigungsverstellbare Saugring 3.2 sowohl nach links als auch nach recht aus der Mitte gefahren werden kann.
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Die 3 zeigt die Draufsicht auf die Fängerreihe der Bogenbremse mit drei aktiven Bremsstationen 1. Die den neigungsverstellbaren Saugring 3.2 tragende Bremsstation 1 kann von links oder von rechts in die bezüglich der Bogenbreite mittig liegende Position gestellt werden. In dieser Position wird der neigungsverstellbare Saugring 3.2 gerade zur Bogenlaufrichtung BLR gestellt, so dass dieser keine Querkräfte mehr erzeugt. Die Bogenquerstraffung wird in dieser Betriebsweise von den beiden jeweils einen feststehenden Saugring 3.1 tragenden auf den seitlichen Bogenrand gestellten Bremsstationen 1 erzielt.
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Die 4 zeigt die Draufsicht auf die Fängerreihe der Bogenbremse mit vier aktiven Bremsstationen 1 in zwei Varianten. Die den neigungsverstellbaren Saugring 3.2 tragende Bremsstation 1 kann dabei entweder nach links oder nach rechts aus der Bogenmitte gefahren werden.
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Die 5 zeigt die Draufsicht auf die Fängerreihe der Bogenbremse mit allen fünf aktivierten Bremsstationen 1. Die den neigungsverstellbaren Saugring 3.2 tragende Bremsstation 1 wird bei dieser ungeraden Anzahl von eingesetzten Bremsstationen 1 auf die Bogenmitte gestellt. In der Bogenmitte wird der neigungsverstellbare Saugring 3.2 gerade gestellt, so dass keine Querstraffwirkung von diesem erzielt wird.
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Zur Wirkungsweise: Die Bogenbremse zeichnet sich durch die Verwendung eines einzigen neigungsverstellbaren Bogenkontaktelementes als gerades Bogenkontaktelement bei einer ungeradzahligen Anzahl von eingesetzten Bogenkontaktelementen und als geneigt gestelltes Bogenkontaktelement bei einer geradzahligen Anzahl von eingesetzten Bogenkontaktelementen aus.
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Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
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- 1
- Bremsstation
- 2
- Saugband
- 3.1
- feststehender Saugring
- 3.2
- neigungsverstellbarer Saugring
- 4
- Seitenteil
- 5
- Verbindungselement
- 6
- Antriebswelle
- 7
- Bogenformat
- BLR
- Bogenlaufrichtung