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Die Erfindung betrifft eine Bogenbremse mit in Bogenlaufrichtung divergierend anordenbaren Bogenkontaktelementen zum Querstraffen abzulegender Bogen gemäß dem Oberbegriff des 1. Anspruchs.
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Aus der
DE 10 2005 002 507 A1 ist eine Bogenbremse bekannt, deren Kontaktelemente um eine vertikale Drehachse bezüglich der Bogenlaufrichtung neigungsverstellbar gelagert sind. Die die Kontaktelemente tragenden Hilfsgestelle sind über Drehgelenke am Maschinengestell befestigt, so dass die Drehachsen der Kontaktelemente stets außermittig von druckfreien Korridoren liegen. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass außermittig schwenkbare Kontaktelemente einen breiten druckfreien Korridor benötigen. Diese außermittig schwenkbaren Kontaktelemente müssen nach einer Veränderung des Neigungswinkels axial neu positioniert werden, um auf dem gleichen druckfreien Korridor zu liegen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Bogenbremse zu schaffen, mit der der Verstellvorgang eines neigungsverstellbaren Bogenkontaktelementes vereinfacht wird.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Vorrichtungsanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Die Erfindung hat den Vorteil, dass eine axiale Korrektur der Position des Bogenkontaktelementes nach dem Verschwenken nicht mehr notwendig ist.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, das Bogenkontaktelement als Bogenbremselement einer Bremsreihe auszubilden, das ein Saugring oder ein Saugband sein kann. Dieses Bogenbremselement kann konstant mit Ablagegeschwindigkeit oder diskontinuierlich zwischen Maschinengeschwindigkeit und Ablagegeschwindigkeit angetrieben sein. Hierbei kann die Schwenkbewegung des Bogenbremselementes zwischen verschiedenen Druckaufträgen oder auch während eines Druckprozesses zur Einstellung oder Nachstellung des Querstraffeffektes durchgeführt werden. Der Vorteil hierbei ist der Wegfall einer axialen Nachstellung des neigungsverstellten Bogenbremselementes. Die sich während der Schwenkbewegung vergrößernde oder verkleinernde Breite der Bogenkontaktflache bleibt stets automatisch mittig zum jeweiligen druckfreien Korridor oder Bogenrand. Dies vereinfacht den Aufbau und die Ansteuerung der Bogenbremse.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, das Bogenkontaktelement als Fängerelement einer Fängerreihe auszubilden und einem Bogenbremselement vorzuordnen. Durch diese Fängerreihe wird das Anspringen des Bogens an die Bremsreihe verbessert. Die Fängerelemente der Fängerreihe werden vorzugsweise als Saugringe ausgebildet, die zur Erzeugung einer Querstraffung neigungsverstellbar ausgebildet sind, so dass von den Saugringen quergestraffte Bogen an die Bremsreihe übergeben werden. Die Ausbildung des Bogenkontaktelementes als Saugring hat den Vorteil, dass durch das Verschwenken nur eine minimale Korridorvergrößerung entsteht. Alternativ ist es möglich, dieses Bogenkontaktelement der Fängerreihe als Saugband auszubilden. Die den Bogenbremselementen vorzugsweise fluchtend vorgeordneten Bogenkontaktelemente der Fängerreihe bleiben während deren Schwenkbewegung stets mittig zum druckfreien Korridor ausgerichtet. Dies hat den Vorteil, dass eine axiale Nachstellung der Position des Fängerelementes nach einer Neigungsverstellung nicht nötig ist. Somit kann jeweils ein Fängerelement und ein Bogenbremselement einem gemeinsamen Trägerkörper zugeordnet werden. Vorteilhafterweise ist somit eine einfache gemeinsame axiale Einstellung möglich.
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In einer bevorzugten Weiterbildung einer der Ausführungsformen ist vorgesehen, genau eine Bremsstation der Bogenbremse mit einem oder mehreren neigungsverstellbar gelagerten Bogenkontaktelementen auszubilden. Die Bremsstation kann ein als Bogenbremselement und/oder ein als Fängerelement ausgebildetes Bogenkontaktelement tragen. Dieses oder diese neigungsverstellbaren Bogenkontaktelemente können daher als mittig. bezüglich der Bogenbreite angeordnete Bogenkontaktelemente ohne Querstraffeffekt wirken oder außermittig geneigt angeordnet werden, um einen Querstraffeffekt zu erzeugen. Bei einer geneigten Stellung wirkt jeweils ein Bogenkontaktelement mit einem weiteren Bogenkontaktelement zusammen, welches auf der gegenüberliegenden Bogenseite angeordnet ist und ebenfalls zum Bogenrand geneigt angeordnet ist. Zum Querstraffen der Bogen wird stets eine paarweise Anordnung an geneigt gestellten Bogenkontaktelementen benötigt, um eine gleichmäßige Querstraffung nach beiden Seiten zu ermöglichen. Das weitere Bogenkontaktelement kann hier permanent schräggestellt ausgebildet sein. Diese Weiterbildung hat den Vorteil, das eine geradzahlige und eine ungeradzahlige Anzahl von Bogenkontaktelementen eingesetzt werden kann, da das neigungsverstellbar gelagerte Bogenkontaktelement mittig oder außermittig eingesetzt werden kann. Die hier einzustellende Neigung des neigungsverstellbaren Bogenkontaktelementes entspricht der Neigung des feststehend geneigten Bogenkontaktelementes. Eine Änderung der Neigung ist hier nicht möglich und auch nicht erforderlich. Dies vereinfacht den Aufbau und die Ansteuerung der Bogenbremse. Wird das neigungsverstellbare Bogenkontaktelement in beide Richtungen neigungsverstellbar gelagert, kann dieses bei Umstellvorgängen entweder nach links oder nach rechts aus der Mitte gefahren werden. Dies erweitert auf einfache Weise die Einsatzmöglichkeiten. Bei einer Ausführung der Bremsstationen in Modulbauweise kann das neigungsverstellbare Bogenkontaktelement natürlich auch auf ausgetauschte Bogenkontaktelemente mit anderer fester Neigung eingestellt werden.
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In einer alternativen Weiterbildung sind sowohl Fängerelemente der Fängerreihe als auch Bogenbremselemente der Bremsreihe zur Bogenquerstraffung neigungsverstellbar gelagert. Auch hier ist eine axiale Nachstellung während oder nach einer Neigungsverstellung der Bogenbremselemente und/oder der Fängerelemente nicht nötig. Verschiedene Neigungswinkel ermöglichen die Einstellung der Haltekraft für Bedruckstoffe, beispielsweise zur Erhöhung der Haltekraft für Bogen, die eine glättere Oberfläche besitzen.
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Bevorzugt sind die Bogenbremselemente der Bogenbremse von einem durchgehenden Antrieb angetrieben, während die Fängerelemente durch Friktion vom Bogen angetrieben sind. Alternativ ist es möglich, die Fängerelemente von einem Antrieb, beispielsweise einem Zahnradantrieb oder einem Reibradantrieb, antreiben zu lassen. Die Fängerelemente werden von diesem Antrieb bevorzugt exakt mit der jeweiligen Bogengeschwindigkeit angetrieben, so dass auch hier keine Differenzgeschwindigkeit zwischen den Fängerelementen und der Bogenunterseite auftritt. Hierbei soll jeweils die momentane Geschwindigkeit des Bogens vor, während und nach der Bremsung erreicht werden. Weiter alternativ kann der Antrieb die Fängerelemente entweder konstant mit Ablagegeschwindigkeit oder diskontinuierlich zwischen Maschinengeschwindigkeit und einer geringeren Geschwindigkeit antreiben. Dabei kann die Fängerreihe auch Saugbänder enthalten und/oder die Bogen verzögern.
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In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist das Bogenkontaktelement einer Halterung zugeordnet, die eine zur Schwenkachse des Bogenkontaktelementes nahezu konzentrische Aufnahme- und Kontaktfläche aufweist und die mit einem Saugluftanschluss versehen ist. Das Bogenkontaktelement ist von einem Grundkörper aufgenommen, der an die Kontaktfläche der Halterung angepasst ist. Der Radius des Grundkörpers entspricht dem Radius der Kontaktfläche der Halterung, derart, dass der Grundkörper während einer Schwenkbewegung gleitend und luftdicht an der Kontaktfläche der Halterung geführt ist.
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Dies ermöglicht vorteilhafterweise eine einfache Saugluftzufuhr zum Bogenkontaktelement in jeder Neigungsstellung. Auch während der Schwenkbewegung des Bogenkontaktelementes ist eine wirkungsvolle Saugluftzufuhr zu diesem sichergestellt. Damit wird eine einfache und robuste Saugluftzufuhr bereitgestellt, die ohne anfällige Saugluftschläuche auskommt. Weiterhin ist die Funktion des Schwenkens nicht durch Verschmutzung eingeschränkt und eine leichte Austauschbarkeit des Bogenkontaktelementes möglich. Vorteilhafterweise ist das Bogenkontaktelement von einer Stelleinrichtung zwischen den verschiedenen Neigungsstellungen verstellbar und/oder in mindestens einer Neigungsstellung arretierbar.
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In einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung enthält die Bogenbremse eine einer Bremsstation zugeordnete Saugbandbremseinrichtung als Teil der Bremsreihe. Dieser Saugbandbremseinrichtung ist eine Fängereinrichtung der Fängerreihe in Bogenlaufrichtung fluchtend vorgeordnet, wobei das Fängerelement bevorzugt als Saugring ausgebildet ist. Das Saugband der Saugbandbremseinrichtung und der Saugring der Saugringfängereinrichtung sind einer gemeinsamen Bremsstation zugeordnet und somit gemeinsam axial auf einen Bogenrand oder einen druckfreien Korridor stellbar. Der Saugring der Saugringfängereinrichtung ist vorzugsweise frei rotierbar gelagert und vom abzubremsenden Bogen durch Bogenkontakt antreibbar. Zur verbesserten Bogenübernahme können die Fängerelemente der Fängerreihe höhenverstellbar ausgebildet sein. Die Bogenkontaktelemente stehen einzeln oder gemeinsam mit einem Unterdruckerzeuger in Verbindung. Hierdurch wird ein gleichzeitiges Anspringen der Bogen an die Bogenkontaktelemente erreicht.
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In einer weiteren Weiterbildung dieser bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dem frei rotierbar gelagerten Saugring eine pneumatische Antriebsvorrichtung zuzuordnen, mit der der Saugring beschleunigbar und/oder verzögerbar ist. Hierbei wird eine Blasluftdüsenanordnung derart angeordnet, dass die Glasluft in die Ausnehmungen des Saugringes strömt und diesen antreibt. Der Saugring kann beispielsweise pneumatisch angetrieben werden, damit der zwischen Bogen und Saugring auftretende Schlupf beim Beschleunigen des Saugringes durch den Bogen minimiert wird. Gleichzeitig wird eine Reinigung des Saugringes durch die Blasluft erzielt, was die Betriebssicherheit der Bogenbremse erhöht. Alternativ oder zusätzlich ist vorgesehen, eine Blasdüsenanordnung derart anzuordnen, dass die Blasluft entgegen der Bewegungsrichtung in die Ausnehmungen des Saugringes strömt. Hierdurch wird eine verbesserte Bogenstraffung durch Bremsung des Saugringes erreicht. Beide Blasluftdüsenanordnungen können getaktet ausgeführt werden. Die pneumatischen Antriebsvorrichtungen für das frei rotierbare Bogenkontaktelement sind einfach aufgebaut und verschleißarm. Bevorzugt sind die Düsen von Innen auf die Ausnehmungen des Saugringes gerichtet. Die Intensitäten der Blasluft der jeweiligen Blasdüsenanordnungen sind jeweils einstellbar.
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Im Folgenden soll die Erfindung beispielhaft erläutert werden. Die dazugehörigen Zeichnungen stellen dabei schematisch dar:
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1: Draufsicht auf eine Bremsstation mit einem gerade gestellten Saugring einer Saugringfängereinrichtung;
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2: Draufsicht auf die Bremsstation mit einem zur Bogenquerstraffung geneigt gestellten Saugring;
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3: Rückansicht der Saugringfängereinrichtung mit Halterung des Saugringes und Stelleinrichtung zur Neigungsverstellung des Saugringes;
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4: Perspektivische Darstellung der Saugringfängereinrichtung mit dem vom Grundkörper gehalten Saugring, wobei der Grundkörper der Kontaktfläche der Halterung angepasst ist;
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5: Querschnitt der Draufsicht auf einen von der Halterung gehaltenen Grundkörper mit gerade gestelltem Saugring;
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6: Querschnitt der Draufsicht auf einen von der Halterung gehaltenen Grundkörper mit zur Bogenquerstraffung geneigt gestelltem Saugring;
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7: Alternative Saugringhalterung mit einer mittig zum vertikalen Saugluftkanal des Saugringes angeordneten Schwenkachse.
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Die 1 zeigt in der dargestellten Ausführungsform der Erfindung eine Bremsstation 1 der Bogenbremse in Draufsicht. Diese nicht weiter dargestellte Bogenbremse ist in der Auslage einer bogenverarbeitenden Maschine, insbesondere einer Bogenoffsetrotationsdruckmaschine, angeordnet und enthält mindestens zwei dieser Bremsstationen 1. Diese beiden Bremsstationen 1 werden vorzugsweise jeweils auf einen seitlichen Bogenrand gestellt, der üblicherweise unbedruckt ist. Bei Bedarf können eine oder mehrere Bremsstationen 1 zwischen diesen äußeren Bremsstationen 1 angeordnet und auf druckfreie Korridore oder genügend getrocknete Farbbereiche gestellt werden. Die Bremsstationen 1 sind zum Einstellen auf das Bogenformat und auf druckfreie Korridore axial verstellbar ausgeführt.
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Die nicht weiter dargestellte Auslage enthält weiterhin ein Bogen transportierendes Bogenfördersystem, welches die in der Druckmaschine bedruckten, lackierten und/oder bearbeiteten Bogen zu einem Auslagestapel transportiert. Dieses Bogenfördersystem ist vorzugsweise als Kettenfördersystem mit zwei jeweils seitlich am Gestell geführten Ketten ausgebildet, zwischen denen Greiferwagen angeordnet sind. Die Greiferwagen enthalten Bogenfixiersysteme, mit denen die zu transportierenden Bogen an der Vorderkante gegriffen werden. Von den Ketten werden die Greiferwagen auf einer Greiferwagenbahn in Bogenlaufrichtung BLR bis über den Auslagestapel geführt, wo die Greiferwagen die Bogen zur Ablage freigeben. Auf dem Bogenförderweg sind vorzugsweise Bogenleitbleche angeordnet, die die Bogen auf dem Weg zum Auslagestapel führen. Dabei kann zwischen Bogenleitblech und Bogen ein Luftpolster ausgebildet sein. Die Druckmaschine kann vorzugsweise zwischen den Betriebsarten Schöndruck und Schön- und Widerdruck umgestellt werden.
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Die in der Auslage angeordnete Bogenbremse ist dem Auslagestapel bezüglich der Bogenlaufrichtung BLR vorgeordnet, um die abzulegenden Bogen nach der Freigabe durch die Greiferwagen übernehmen und von Maschinengeschwindigkeit auf Ablagegeschwindigkeit verzögern zu können. Die verzögerten Bogen werden an Vorderkantenanschlägen ausgerichtet und sauber auf dem Auslagestapel abgelegt. Der Auslagestapel wird von einem Stapelhubantrieb während des Bogenablageprozesses derart abgesenkt, dass die Auslagestapeloberfläche ein zumindest annähernd konstantes Ablageniveau für die kommenden Bogen bildet. Die nicht weiter dargestellt Bogenbremse enthält eine Bremsreihe mit den mindestens zwei den einzelnen Bremsstationen 1 zugeordneten Bogenbremselementen als Bogenkontaktelemente. Bevorzugt enthält die Bogenbremse weiterhin eine Fängerreihe mit den mindestens zwei den einzelnen Bremsstationen 1 zugeordneten Fängerelementen als Bogenkontaktelemente.
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Die in der ersten Figur dargestellte Bremsstation 1 enthält als Teil der Bremsreihe eine Saugbandbremseinrichtung 3, welche ein umlaufend geführtes Saugband aufweist. Der Saugbandbremseinrichtung 3 ist in Bogenlaufrichtung BLR als Teil der Fängerreihe eine Saugringfängereinrichtung 2 mit einem Saugring 2.1 als Fängerelement vorgeordnet. Das Fängerelement ist dem Bogenbremselement vorzugsweise fluchtend vorgeordnet, so dass Fängerelement und Bogenbremselement gemeinsam auf einen druckfreien Korridor oder Bogenrand gestellt werden können. Das Fängerelement ist mit dem Bogenbremselement gemeinsam der Bremsstation 1 zugeordnet, so dass diese jeweils gemeinsam axial bewegbar sind. Alternativ kann das Fängerelement auch einer separaten Führungseinrichtung zugeordnet sein.
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Der in der ersten Figur dargestellte Saugring 2.1 der Saugringfängereinrichtung 2 ist parallel zur Bogenlaufrichtung BLR ausgerichtet. Eine solche Anordnung wird stets von einem bezüglich der Bogenbreite mittig angeordneten Fängerelement eingenommen, da in der Mitte keine Querkräfte erzeugt werden sollen. In einer bevorzugten Weiterbildung dieser Ausführungsform ist vorgesehen, nur die mittig angeordnete Bremsstation 1 mit einem neigungsverstellbaren Bogenbremselement und/oder Fängerelement auszurüsten. Hierbei kann die mittig angeordnete Bremsstation 1 durch Neigungsverstellung des oder der Bogenkontaktelemente zu einer eine Querkraft erzeugenden Bremsstation 1 umgerüstet und an einen jeweiligen Bogenrand gefahren werden. Eine oder weitere Bremsstationen 1 weisen hierbei unveränderlich geneigt ausgerichtete Bogenkontaktelemente auf. Damit kann sowohl eine geradzahlige als auch eine ungeradzahlige Anzahl an Bremsstationen 1 eingesetzt werden, womit eine Einstellung für alle anfallenden Druckaufträge möglich ist.
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Die 2 zeigt eine außermittig angeordnete Bremsstation 1 mit zur Bogenlaufrichtung BLR geneigtem Saugring 2.1 der Saugringfängereinrichtung 2. Eine weitere nicht dargestellte Bremsstation 1 ist auf den gegenüberliegenden Bogenrand gestellt, um eine gleichmäßige Querkraft auf den abzulegenden Bogen auszuüben. Die Saugringe 2.1 sind zur Querstraffung der Bogen bezüglich der Bogenlaufrichtung BLR divergierend angeordnet, so dass der Abstand der Saugringe 2.1 zueinander in Bogenlaufrichtung BLR zunimmt. Die Saugringe 2.1 der Fängerreihe sind hier stufenlos neigungsverstellbar ausgebildet, so dass je nach Anforderung der Querstraffeffekt durch geeignete Neigungswinkel eingestellt werden kann. Bei einer Neigungsverstellung wird das Bogenkontaktelement um eine Schwenkachse 4 geschwenkt, die zumindest annähernd senkrecht angeordnet ist. Die Schwenkachse 4 ist vorzugsweise in Normalenrichtung zur Bogenförderebene ausgerichtet.
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Ein Bogenkontaktelement wird während des Bogentransportes von einem der abzulegenden Bogen kontaktiert und bildet dabei eine mit dem Bogen in Berührung kommende Bogenkontaktfläche. Um eine geeignete Einstellung der Querkraft der Bogenkontaktelemente ohne Nachstellaufwand zu ermöglichen wird die Schwenkachse 4 des Bogenkontaktelementes derart angeordnet, dass die Schwenkachse 4 in ihrer Verlängerung die Bogenkontaktflache des Bogenkontaktelementes schneidet. Die Schwenkachse 4 wird bevorzugt mittig zur Breite der Bogenkontaktfläche angeordnet. Weiter bevorzugt schneidet die Schwenkachse 4 die Bogenkontaktfläche zumindest annähernd im Flächenschwerpunkt. Besonders bevorzugt schneidet die Schwenkachse 4 die Bogenkontaktfläche exakt im Flächenschwerpunkt.
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Die 3 zeigt die Rückansicht einer Halterung 5 der Saugringfängereinrichtung 2 für den neigungsverstellbaren Saugring 2.1. Die Halterung 5 enthält ein oberes Führungsblech 5.1 und ein unteres Führungsblech 5.2, zwischen denen ein den Saugring 2.1 haltender Grundkörper 2.2 aufgenommen ist. Der Grundkörper 2.2 ist vom oberen Führungsblech 5.1 und vom unteren Führungsblech 5.2 schwenkbar gehalten. Der Saugring 2.1 ist dem Grundkörper 2.2 rotierbar zugeordnet, wobei der Grundkörper 2.2 einen vertikal angeordneten Saugluftkanal aufweist, der zum oberen Scheitelpunkt des Saugringes 2.1 führt. Im oberen Scheitelpunkt wirkt der Saugluftkanal mit Saugöffnungen des Saugringes 2.1 zusammen. Die Halterung 5 weist einen Saugluftanschluss auf, über den dem Saugring 2.1 Saugluft zuführbar ist. Die Führungsbleche 5.1, 5.2 verdecken den Schwenkmechanismus derart, dass Schmutz keine Auswirkungen auf die Schwenkfunktion hat. Die Schwenkachse 4 liegt hier im Saugluftkanal des Grundkörpers 2.2 und schneidet den oberen Scheitelpunkt des Saugringes 2.1. Ganz besonders bevorzugt ist die Schwenkachse 4 mittig bezüglich des vertikal angeordneten Saugluftkanals des Bogenkontaktelementes angeordnet.
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Der Halterung 5 ist weiterhin eine Stelleinrichtung 8 zur Neigungsverstellung des Saugringes 2.1 zugeordnet. Diese Stelleinrichtung 8 enthält einen Aktuator zur Neigungsverstellung des den Saugring 2.1 tragenden Grundkörpers 2.2 um die Schwenkachse 4. Vorzugsweise enthält die Stelleinrichtung 8 einen Pneumatikzylinder, welcher einen über ein Hebelgelenk am Grundkörper 2.2 angreifenden beweglichen Pneumatikkolben aufweist. Bei Betätigung des Pneumatikkolbens wird der Grundkörper 2.2 und damit der Saugring 2.1 entsprechend der gewünschten Neigungsrichtung um die Schwenkachse 4 verschwenkt. Alternativ kann auch ein anderer eine translatorische Bewegung erzeugender Aktor oder ein beliebiger Schwenkmechanismus für den Grundkörper 2.2 um die Schwenkachse 4 verwendet werden.
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Die 4 zeigt eine perspektivische Darstellung der Saugringfängereinrichtung 2 mit dem vom Grundkörper 2.2 gehaltenen Saugring 2.1, wobei die den Grundkörper 2.2 haltenden Führungselemente ausgeblendet wurden. Hier ist eine Kontaktfläche 6 zwischen dem Grundkörper 2.2 und der Halterung 5 sichtbar. Diese Kontaktfläche 6 weist einen Radius auf, an den sowohl Grundkörper 2.2 als auch Halterung 5 angepasst ist. Der Grundkörper 2.2 kann so entlang der Kontaktfläche 6 verschwenkt werden, wobei stets ein Kontakt sichergestellt ist. In einer Weiterbildung ist vorgesehen, die Kontaktfläche 6 konzentrisch zur nicht dargestellten Schwenkachse 4 auszubilden.
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Die 5 zeigt einen Querschnitt der Draufsicht auf einen von der Halterung 5 gehaltenen Grundkörper 2.2 mit gerade gestelltem Saugring 2.1. Der Saugring 2.1 rotiert demgemäß parallel zur Bogenlaufrichtung BLR. Es ist hier in der Draufsicht die einen Radius aufweisende Kontaktfläche 6 zwischen Halterung 5 und Grundkörper 2.2 ersichtlich. Die Halterung 5 enthält weiter eine Saugluftzuleitung 7 für den Saugring 2.1. Die durch die Saugluftzuleitung 7 erzeugte Luftströmung ist durch den vom Grundkörper 2.2 zur Halterung 5 gerichteten Pfeil symbolisiert. Die Saugluftzuleitung 7 mündet derart in der Kontaktfläche 6, dass der Grundkörper 2.2 in jeder Neigungsstellung einen Saugluftdurchlass zum Saugluftkanal für den Saugring 2.1 bildet.
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Die 6 zeigt einen Querschnitt der Draufsicht auf einen von der Halterung 5 gehaltenen Grundkörper 2.2 mit zur Bogenquerstraffung geneigt gestelltem Saugring 2.1. Der Saugring 2.1 rotiert demgemäß unter einem Neigungswinkel zur Bogenlaufrichtung BLR. Die Saugluftzufuhr zum Saugring 2.1 ist durch die Saugluftzuleitung 7 der Halterung 5 auch in dieser Neigungsstellung des Saugringes 2.1 sicher gewährleistet. Der Saugluftkanal des Grundkörpers 2.2 zum Saugring 2.1 steht in jeder Neigungsstellung in pneumatischer Verbindung mit der Saugluftzuleitung 7.
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Die 7 zeigt eine alternative Saugringhalterung. Hier ist die Schwenkachse 4 mittig bezüglich des vertikal angeordneten Saugluftkanals des Saugringes 2.1 angeordnet.
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Zur Wirkungsweise: Die gezielte Anordnung der Schwenkachse 4 eines oder mehrerer neigungsverstellbarer Bogenkontaktelemente vereinfacht den Aufbau der Bogenbremse und reduziert den Aufwand für eine Schwenkbewegung der Bogenkontaktelemente. Axiale Nachstellungen nach einer Schwenkbewegung sind nicht mehr nötig. Die Schwenkbewegung um die Schwenkachse 4 ermöglicht eine Bogenbremsung bei beliebiger Neigungsstellung des Bogenkontaktelementes unter Nutzung minimalen druckfreier Korridore. Gleichzeitig wird das Problem der Saugluftzufuhr in jeder Neigungsstellung des Bogenkontaktelementes leicht gelöst.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bremsstation
- 2
- Saugringfängereinrichtung
- 2.1
- Saugring
- 2.2
- Grundkörper
- 3
- Saugbandbremseinrichtung
- 4
- Schwenkachse
- 5
- Halterung
- 5.1
- oberes Führungsblech
- 5.2
- unteres Führungsblech
- 6
- Kontaktfläche
- 7
- Saugluftzuleitung
- 8
- Stelleinrichtung
- BLR
- Bogenlaufrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005002507 A1 [0002]