-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer thermoplastischen Harzzusammensetzung, die ein aromatisches Polycarbonatharz und ein aromatisches Polysulfonharz enthält.
-
Eine thermoplastische Harzzusammensetzung, die ein aromatisches Polycarbonatharz und ein aromatisches Polysulfonharz enthält, wurde als ein ausgezeichnetes Harzmaterial untersucht, das die Schlagbeständigkeit und das Schmelzfließvermögen des aromatischen Polycarbonatharzes und die chemische Beständigkeit des aromatischen Polysulfonharzes vereinigt. Beispielsweise offenbaren
JP-B-45-39181 ,
JP-B-49-13855 ,
JP-A-54-28361 und
JP-A-60-51739 thermoplastische Harzzusammensetzungen. Jedoch zeigen die thermoplastischen Harzzusammensetzungen, die in JP-B-45-39181, JP-B-49-13855, JP-A-54-28361 und JP-A-60-51739 offenbart werden, manchmal unzureichende Hitzebeständigkeit, da die Hitzebeständigkeit des aromatischen Polysulfonharzes durch das aromatische Polycarbonatharz beeinträchtigt wird. Deshalb sind Untersuchungen gemacht worden, um die Hitzebeständigkeit der thermoplastischen Harzzusammensetzung zu verbessern. Beispielsweise offenbart
JP-A-10-212403 ein thermoplastisches Harz, das ein aromatisches Polycarbonatharz und ein aromatisches Polysulfonharz enthält, bei dem ein Verhältnis der Schmelzviskosität innerhalb eines vorgegebenen Bereichs liegt.
-
Die thermoplastische Harzzusammensetzung, die in
JP-A-10-212403 offenbart wird, ist in der Hitzebeständigkeit ausgezeichnet. Jedoch ist es für die thermoplastische Harzzusammensetzung wegen der schlechten Verträglichkeit zwischen dem aromatischen Polycarbonatharz und dem aromatischen Polysulfonharz schwierig, transparent zu werden. Dies macht es schwierig, die Harzzusammensetzung in Anwendungen, die Transparenz erfordern, zu verwenden. Somit ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, das in der Lage ist, eine thermoplastische Harzzusammensetzung herzustellen, die ein aromatisches Polycarbonatharz und ein aromatisches Polysulfonharz enthält und die nicht nur ausgezeichnete Hitzebeständigkeit, sondern auch ausgezeichnete Transparenz aufweist.
-
Um die vorstehende Aufgabe zu erfüllen, stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer thermoplastischen Harzzusammensetzung bereit, wobei das Verfahren einen Schritt des Schmelzknetens von 5 bis 55 Gewichtsteilen eines aromatischen Polycarbonatharzes und 95 bis 45 Gewichtsteilen eines aromatischen Polysulfonharzes unter Scheren bei einer Schergeschwindigkeit von 1.000 bis 9.000/s umfasst.
-
In der vorliegenden Erfindung wird eine thermoplastische Harzzusammensetzung mit einem Verfahren hergestellt, das einen Schritt des Schmelzknetens eines aromatischen Polycarbonatharzes und eines aromatischen Polysulfonharzes unter scherenden Bedingungen umfasst.
-
Das aromatische Polycarbonatharz, das in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, kann ein Harz sein, das eine Wiederholungseinheit, dargestellt durch die folgende Formel (I) (nachstehend manchmal als eine „Wiederholungseinheit (I)” bezeichnet), enthält: -A-O-CO-O- (I) wobei A einen Rest darstellt, der sich von einem zweiwertigen Phenol ableitet.
-
Der Gehalt an der Wiederholungseinheit (I) in dem aromatischen Polycarbonatharz ist üblicherweise 50 mol-% oder mehr, vorzugsweise 80 mol-% oder mehr, bezogen auf die Gesamtmenge an den gesamten Wiederholungseinheiten, und es wird stärker bevorzugt, dass im Wesentlichen die gesamten Wiederholungseinheiten Wiederholungseinheiten (I) sind. Das aromatische Polycarbonatharz kann zwei oder mehrere Arten der Wiederholungseinheit (I) enthalten. Ebenso kann ein Gemisch aus zwei oder mehreren Arten von Harz als das aromatische Polycarbonatharz verwendet werden.
-
In der Formel (I) ist ein Rest, der sich von einem zweiwertigen Phenol ableitet, der durch A dargestellt wird, ein Rest, bei dem die jeweiligen Wasserstoffatome von zwei Hydroxylgruppen von dem zweiwertigen Phenol entfernt wurden. Ebenso ist das zweiwertige Phenol eine monocyclische oder polycyclische aromatische Verbindung mit zwei Hydroxylgruppen, die direkt an ein Kohlenstoffatom eines aromatischen Rings gebunden sind. Beispiele für das zweiwertige Phenol schließen 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan (Bisphenol A), Bis(4-hydroxyphenyl)methan, 2,2-Bis(4-hydroxy-3-methylphenyl)propan, 2,2-Bis(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)propan, 2,2-Bis(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)propan, 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)cyclohexan, Hydrochinon, Resorcin und Dihydroxydiphenyl ein.
-
Das aromatische Polycarbonatharz weist vorzugsweise einen von Bisphenol A abgeleiteten Rest auf. Der Gehalt an dem von Bisphenol A abgeleiteten Rest in dem aromatischen Polycarbonatharz ist vorzugsweise 30 mol-% oder mehr, stärker bevorzugt 50 mol-% oder mehr, noch stärker bevorzugt 80 mol-% oder mehr, bezogen auf die Gesamtmenge an dem Rest, der sich von dem zweiwertigen Phenol ableitet, und es wird besonders bevorzugt, dass im Wesentlichen die gesamten Reste, die sich von dem zweiwertigen Phenol ableiten, ein von Bisphenol A abgeleiteter Rest sind. Eine Endgruppe des aromatischen Polycarbonats kann in passender Weise gemäß dem Herstellungsverfahren gewählt werden, und Beispiele dafür schließen -OH und -OC(CH3)3 ein.
-
Ebenso ist die Schmelzviskosität des aromatischen Polycarbonatharzes, die bei 340°C und einer Schergeschwindigkeit von 1.216/s gemessen wird, vorzugsweise 200 bis 1.000 Pa·s und stärker bevorzugt 200 bis 600 Pa·s. Es wird nicht bevorzugt, dass die Schmelzviskosität zu hoch ist, da die Schmelzviskosität der erhaltenen Zusammensetzung auch höher wird und es schwierig werden kann, die Zusammensetzung zu verarbeiten. Ebenso wird es nicht bevorzugt, dass die Schmelzviskosität zu niedrig ist, da sich die Hitzebeständigkeit und mechanische Festigkeit der erhaltenen Zusammensetzung verschlechtern können.
-
Das aromatische Polysulfonharz ist eine Polyarylenverbindung, die eine Aryleneinheit, eine Etherbindung (-O-) und eine Sulfonbindung (-SO2-) als wesentliche Komponenten enthält, wobei die Aryleneinheit zufällig oder regelmäßig durch die Etherbindung und die Sulfonbindung angeordnet ist.
-
Das aromatische Polysulfonharz enthält vorzugsweise eine Wiederholungseinheit, die durch die folgende Formel (1) dargestellt wird (die nachstehend manchmal als eine „Wiederholungseinheit (1)” bezeichnet wird), und kann ferner eine Wiederholungseinheit, die durch die folgende Formel (2) dargestellt wird (die nachstehend manchmal als eine „Wiederholungseinheit (2)” bezeichnet wird), und/oder eine Wiederholungseinheit, die durch die folgende Formel (3) dargestellt wird (die nachstehend manchmal als eine „Wiederholungseinheit (3)” bezeichnet wird), enthalten.
-Ph1-SO2-Ph2-O- (1) wobei Ph
1 und Ph
2 jeweils unabhängig voneinander einen Rest darstellen, der durch die folgende Formel (4) dargestellt wird.
Ph3-R-Ph4-O- (2) wobei Ph
3 und Ph
4 jeweils unabhängig voneinander einen Rest darstellen, der durch die folgende Formel (4) dargestellt wird, und R einen Alkylidenrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen darstellt.
-(Ph5)n-O- (3) wobei Ph
5 einen Rest darstellt, der durch die folgende Formel (4) dargestellt wird, n eine ganze Zahl von 1 bis 3 darstellt und, wenn n 2 oder mehr ist, eine Vielzahl von vorhandenen Resten Ph
5 gleich oder voneinander verschieden sein können.
wobei R
1 einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, einen Alkenylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen, eine Phenylgruppe oder ein Halogenatom darstellt, n1 eine ganze Zahl von 0 bis 4 darstellt und, wenn n1 2 oder mehr ist, eine Vielzahl von vorhandenen Resten R
1 gleich oder voneinander verschieden sein können.
-
Wenn das aromatische Polysulfonharz eine Wiederholungseinheit (1) enthält, ist n1 in der Formel (4), die Ph1 und Ph2 in der Formel (1) darstellt, vorzugsweise 0 und ist ein Rest, der durch die Formel (4) dargestellt wird, vorzugsweise ein p-Phenylenrest. Ebenso ist der Gehalt an der Wiederholungseinheit (1) vorzugsweise 80 mol-% oder mehr, bezogen auf die Gesamtmenge der gesamten Wiederholungseinheiten, die das aromatische Polysulfonharz aufbauen. Deshalb enthält das aromatische Polysulfonharz vorzugsweise eine Wiederholungseinheit, die durch die folgende Formel (1a) dargestellt wird, in der Menge von 80 mol-% oder mehr, bezogen auf die Gesamtmenge der gesamten Wiederholungseinheiten, die in dem aromatischen Polysulfonharz enthalten sind. -pC6H4-SO2-pC6H4-O- (1a) wobei pC6H4 einen p-Phenylenrest darstellt.
-
Wenn das aromatische Polysulfonharz Wiederholungseinheiten (1) und (2) enthält, ist n1 in der Formel (4), die Ph1 und Ph2 in der Formel (1) ebenso wie Ph3 und Ph4 in der Formel (2) darstellt, vorzugsweise 0, ist ein Rest, der durch die Formel (4) dargestellt wird, vorzugsweise ein p-Phenylenrest und ist R in der Formel (2) vorzugsweise ein Isopropylidenrest. Ebenso ist das Molverhältnis einer Wiederholungseinheit (1)/[Wiederholungseinheit (1) + Wiederholungseinheit (2)] vorzugsweise 0,8 oder mehr.
-
Wenn das aromatische Polysulfonharz Wiederholungseinheiten (1) und (3) enthält, ist n1 in der Formel (4), die Ph1 und Ph2 in der Formel (1) ebenso wie Ph5 in der Formel (3) darstellt, vorzugsweise 0, ist ein Rest, der durch die Formel (4) dargestellt wird, vorzugsweise ein p-Phenylenrest und ist n in der Formel (3) vorzugsweise 1 oder 2. Ebenso ist das Molverhältnis einer Wiederholungseinheit (1)/[Wiederholqungseinheit (1) + Wiederholungseinheit (3)] vorzugsweise 0,8 oder mehr.
-
Das aromatisches Polysulfonharz ist vorzugsweise ein aromatisches Polysulfonharz, das im Wesentlichen lediglich aus einer Wiederholungseinheit (1) besteht, oder ein aromatisches Polysulfonharz, das im Wesentlichen lediglich aus Wiederholungseinheiten (1) und (2) besteht, und stärker bevorzugt ein aromatisches Polysulfonharz, das im Wesentlichen lediglich aus einer Wiederholungseinheit (1) besteht.
-
Beispiele für ein im Handel erhältliches Produkt des aromatischen Polysulfonharzes schließen „Sumika Excel PES3600P” und „Sumika Excel PES4100P” (aromatische Polysulfonharze, die eine Wiederholungseinheit (1) enthalten), hergestellt von Sumitomo Chemical Company, Limited; und „UDEL P-1700” (ein aromatisches Polysulfonharz, das Wiederholungseinheiten (1) und (2) enthält), hergestellt von Solvay Advanced Polymers, ein. Eine Endgruppe des aromatischen Polysulfonharzes kann in passender Weise gemäß dem Herstellungsverfahren gewählt werden. Beispiele dafür schließen -Cl, -OH und -OR (R: Alkylrest) ein.
-
Ebenso ist die Schmelzviskosität des aromatischen Polysulfonharzes, die bei 340°C und einer Schergeschwindigkeit von 1.216/s gemessen wird, vorzugsweise 100 bis 600 Pa·s und stärker bevorzugt 100 bis 400 Pa·s. Es wird nicht bevorzugt, dass die Schmelzviskosität zu hoch ist, da die Schmelzviskosität der erhaltenen Zusammensetzung auch hoch wird und es schwierig werden kann, die Zusammensetzung zu verarbeiten. Ebenso wird es nicht bevorzugt, dass die Schmelzviskosität zu niedrig ist, da sich die Hitzebeständigkeit und mechanische Festigkeit der erhaltenen Zusammensetzung verschlechtern können.
-
Das Verhältnis (ηa/ηb) einer Schmelzviskosität (ηa), gemessen bei 340°C und einer Schergeschwindigkeit von 1.216/s, des aromatischen Polycarbonatharzes zu einer Schmelzviskosität (ηb) des aromatischen Polysulfonharzes ist vorzugsweise 0,5 bis 2,0, stärker bevorzugt 0,8 bis 1,8 und noch stärker bevorzugt 1,0 bis 1,6. Es wird nicht bevorzugt, dass das Verhältnis zu klein ist, da sich die Hitzebeständigkeit der erhaltenen Zusammensetzung verschlechtern kann. Ebenso wird es nicht bevorzugt, dass das Verhältnis zu groß ist, da es schwierig werden kann, das aromatische Polycarbonatharz zu dispergieren und sich die Transparenz der erhaltenen Zusammensetzung verschlechtern kann.
-
In der vorliegenden Erfindung wird eine thermoplastische Harzzusammensetzung durch Schmelzkneten eines aromatischen Polycarbonatharzes und eines aromatischen Polysulfonharzes hergestellt. Im Hinblick auf die Mengen an dem aromatischen Polycarbonatharz und dem aromatischen Polysulfonharz, die verwendet werden sollen, ist die Menge an dem aromatischen Polycarbonatharz 5 bis 55 Gewichtsteile und diejenige an dem aromatischen Polysulfonharz 45 bis 95 Gewichtsteile, bezogen auf 100 Gewichtsteile der Gesamtmenge an beiden Harzen. Vorzugsweise ist die Menge an dem aromatischen Polycarbonatharz 25 bis 45 Gewichtsteile und diejenige an dem aromatischen Polysulfonharz 55 bis 75 Gewichtsteile. Wenn die Menge an dem aromatischen Polycarbonatharz zu groß ist und diejenige an dem aromatischen Polysulfonharz zu klein ist, wird die Hitzebeständigkeit der erhaltenen Zusammensetzung unzureichend. Im Gegensatz dazu wird, wenn die Menge an dem aromatischen Polycarbonatharz zu klein ist und diejenige an dem aromatischen Polysulfonharz zu groß ist, die Verarbeitbarkeit der erhaltenen Zusammensetzung unzureichend.
-
In der vorliegenden Erfindung können, so lange die Transparenz der erhaltenen Zusammensetzung nicht beeinträchtigt wird, andere Komponenten als das aromatische Polycarbonatharz und das aromatische Polysulfonharz gegebenenfalls als Ausgangsmaterialien verwendet werden. Beispiele dafür schließen faser- oder nadelförmige Verstärkungsmittel, wie Glasfasern, Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Fasern, Aluminiumoxidfasern, Carbonfasern und Aluminiumborat-Whisker; anorganische Füllstoffe, wie Talkum, Glimmer, Ton und Glaskügelchen; Trennmodifikatoren, wie Fluorharze und Metallseifen; Färbemittel, wie Farbstoffe und Pigmente; Antioxidanzien; Wärmestabilisatoren; Ultraviolett-Absorptionsmittel; Antistatika; und oberflächenaktive Mittel ein. Falls notwendig können zwei oder mehrere Arten dieser Komponenten verwendet werden. Ebenso eine kleine Menge eines thermoplastischen Harzes, beispielsweise Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid, ein ABS-Harz, Polystyrol, Methacrylharz, Polyamid, Polyester, Polyphenylensulfid, Polyetherketon, Polyphenylenether und Polyetherimid; und eine kleine Menge eines duroplastischen Harzes, beispielsweise ein Phenolharz, ein Epoxidharz, ein Cyanathartz, ein Isocyanatharz und ein Polyimidharz; und eine kleine Menge einer Kautschukkomponente allein. Das thermoplastische Harz und das duroplastische Harz können jeweils (einen) Substituenten aufweisen oder nicht und können jeweils einzeln verwendet werden oder zwei oder mehrere davon können in Kombination verwendet werden.
-
In der vorliegenden Erfindung wird das Schmelzkneten des aromatischen Polycarbonatharzes und des aromatischen Polysulfonharzes unter Scheren bei einer Schergeschwindigkeit von 1.000/s bis 9.000/s durchgeführt. Auf solche Weise kann durch Schmelzkneten bei einer hohen Schergeschwindigkeit im vorstehend erwähnten Bereich eine Zusammensetzung mit ausgezeichneter Transparenz erhalten werden. Die Schergeschwindigkeit beträgt vorzugsweise 1.000/s bis 5.000/s und stärker bevorzugt 1.000/s bis 3.000/s. Wenn die Schergeschwindigkeit zu klein ist, wird die Transparenz der erhaltenen Zusammensetzung auf Grund der unzureichenden Verträglichkeit unzureichend. Im Gegensatz dazu wird, wenn die Schergeschwindigkeit zu groß ist, die Transparenz der erhaltenen Zusammensetzung auf Grund der Verschlechterung durch Hitze unzureichend.
-
Das Schmelzkneten kann unter Verwendung eines Kneters vom Typ mit hoher Scherwirkung durchgeführt werden, der Schmelzkneten in einer Dispersion auf Nano-Ebene und Mischen durchführen kann, was mit einem herkömmlichen Doppelschneckenextruder nicht hätte durchgeführt werden können. Beispiele für den Kneter vom Typ mit hoher Scherwirkung schließen einen vollständig ineinandergreifenden, gleichläufig parallelen Vierschneckenextruder (beispielsweise „KZW FR”, hergestellt von TECHNOVEL CORPORATION) oder eine Verarbeitungsmaschine mit hoher Scherwirkung, die mit einer Umkehrschnecke ausgerüstet ist (Verarbeitungsmaschine mit hoher Scherwirkung „NHSS2-28”, hergestellt von NIIGATA MACHINE TECHNO CO., LTD.), und insbesondere vorzugsweise eine Verarbeitungsmaschine mit hoher Scherwirkung, die mit einer Umkehrschnecke ausgerüstet ist, ein.
-
Das Schmelzkneten kann durchgeführt werden, indem ein aromatisches Polycarbonatharz, ein aromatisches Polysulfonharz und, falls notwendig, eine weitere Komponente im Voraus unter Verwendung eines Henschel-Mischers, eines Freifallmischers und dergleichen gemischt werden und dann das erhaltene Gemisch in einen Kneter zugeführt wird. Ebenso kann, wenn die weiteren Komponenten verwendet werden, das Schmelzkneten durchgeführt werden, indem ein aromatisches Polycarbonatharz und ein aromatisches Polysulfonharz im Voraus gemischt werden und dann getrennt das erhaltene Gemisch und die weiteren Komponenten in einen Kneter zugeführt werden. Unter dem Gesichtspunkt der Handhabung kann das Schmelzkneten auch durchgeführt werden, indem ein aromatisches Polycarbonatharz, ein aromatisches Polysulfonharz und, falls notwendig, weitere Komponenten unter niedriger Scherwirkung unter Verwendung eines herkömmlichen Extruders schmelzgeknetet werden, um Pellets zu erzeugen, und dann die erhaltenen Pellets unter einer hohen Schergeschwindigkeit von 1.000/s bis 9.000/s schmelzgeknetet werden.
-
Die so erhaltene thermoplastische Harzzusammensetzung vereinigt die Schlagbeständigkeit und das Schmelzfließvermögen des aromatischen Polycarbonatharzes und die chemische Beständigkeit des aromatischen Polysulfonharzes. Sie zeigt auch ausgezeichnete Hitzebeständigkeit und ausgezeichnete Transparenz und wird deshalb vorzugsweise als ein Formstückmaterial für die Herstellung verschiedener Formstücke verwendet. Verschiedene Verfahren, die in der Lage sind, ein Harz zu schmelzen, zu formen und zu verfestigen, können als das Formungsverfahren eingesetzt werden und Beispiele dafür schließen Extrusions-, Spritzguss- und Blasformverfahren ein. Unter diesen Formungsverfahren wird vorzugsweise ein Spritzgussverfahren verwendet. Das erhaltene Formstück kann ferner durch Schneiden oder Pressen verarbeitet werden.
-
Beispiele für das Formstück schließen Komponenten von Automobilen und Flugzeugen, industrielle Instrumente, elektrische Haushaltsgeräte, Geschirr und Besteck, medizinische Instrumente, Nahrungsmittelbehälter, Büroautomatisierungs- (OA) und audiovisuelle (AV) Maschinen, elektrische und elektronische Komponenten, zu Verfahren der Halbleiterherstellung in Beziehung stehende Komponenten, tägliche Haushaltsbedürfnisse und Verpackungs- und Behältermaterialien ein. Insbesondere kann die thermoplastische Harzzusammensetzung, die durch die vorliegende Erfindung erhalten wird, in geeigneter Weise als Materialien von Produkten und Komponenten verwendet werden, die Hitzebeständigkeit und Transparenz erfordern, beispielsweise Lampenkomponenten, Gelenke, Ventile, Behälter für Mikrowellenofen, Kaffeewarmhaltebehälter, Wafer-Träger, Sensorenkomponenten und Komponenten in einem Motorenraum.
-
Die gesamte Offenbarung der
japanischen Patentanmeldung Nr. 2010-77185 , eingereicht am 30. März 2010, einschließlich der Beschreibung, der Ansprüche und der Zusammenfassung, ist hierin durch die Bezugnahme in ihrer Gänze eingeschlossen.
-
Beispiele
-
Beispiele für die vorliegende Erfindung werden nachstehend beschrieben werden, aber die vorliegende Erfindung ist nicht darauf begrenzt. Die Schmelzviskosität, Glasübergangstemperatur (Indikator für die Hitzebeständigkeit) und Trübung (Indikator für die Transparenz) wurden mit den folgenden entsprechenden Vorgehensweisen gemessen.
-
Schmelzviskosität:
-
Eine Schmelzviskosität wurde durch „CAPIROGRAPH 1B”, hergestellt von TOYO SEIKI SEISAKU-SHO, LTD., bei einer Temperatur von 340°C und einer Schergeschwindigkeit von 1.216/s unter Verwendung einer Auslassöffnung gemessen, die 1 mm im Innendurchmesser und 10 mm in der Länge maß.
-
Glasübergangstemperatur:
-
Unter Verwendung von „DSC50”, hergestellt von Shimadzu Corporation, wurde eine Glasübergangstemperatur gemäß JIS K7121 gemessen.
-
Trübung:
-
Unter Verwendung von „HGM-2D-P”, hergestellt von Suga Test Instruments Co., Ltd., wurde die Trübung gemäß JIS K7105 gemessen.
-
Beispiel 1
-
Nach dem Mischen von 10 Gewichtsteilen eines aromatischen Polycarbonatharzes mit einer Schmelzviskosität von 350 Pa·s („CALIBRE 200-3”, hergestellt von Sumitomo Dow Limited) mit 90 Gewichtsteilen eines aromatischen Polysulfonharzes mit einer Schmelzviskosität von 366 Pa·s („Sumika Excel PES 3600P”, hergestellt von Sumitomo Chemical Company, Limited) mittels eines Henschel-Mischers wurde das erhaltene Gemisch durch Kneten unter Verwendung eines Doppelschneckenextruders („PCM-30”, hergestellt von Ikegai Iron Works) bei einer Zylindertemperatur von 340°C unter Scheren bei 100/s granuliert, wodurch eine opake Harzzusammensetzung erhalten wurde. Die erhaltene Zusammensetzung wurde in eine Verarbeitungsmaschine mit hoher Scherwirkung, die mit einer Umkehrschnecke ausgerüstet ist („NHSS2-28”, hergestellt von NIIGATA MACHINE TECHNO CO., LTD., Schneckendurchmesser: 28 mm, Innendurchmesser des Umkehrschneckenabschnitts: φ2 mm), eingefüllt und nach Einstellen eines Spalts auf 2 mm wurde die Zusammensetzung bei einer Temperatur des Plastifizierabschnitts von 300°C und einer Temperatur des Knetabschnitts von 230°C durch Wärme geschmolzen. Nach Einstellen einer Schneckenumdrehungsgeschwindigkeit auf 1.000 Upm wurde die geschmolzene Zusammensetzung unter Scheren bei 1.470/s 30 Sekunden lang geknetet und dann durch eine T-Düse extrudiert, wodurch eine transparente Harzzusammensetzung erhalten wurde. In diesem Fall wurde, damit die Erzeugung von Hitze durch Scheren verringert wird, die Temperatur unter Verwendung eines Kühlmechanismusses reguliert, so dass die Temperatur des Knetabschnitts nicht 230°C übersteigt. Die Glasübergangstemperatur der erhaltenen Harzzusammensetzung wurde gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt. Unter Verwendung einer Presse („NP-37”, hergestellt von SHINTO Metal Industries Corporation) wurde die erhaltene Harzzusammensetzung bei 280°C zu einem Formstück geformt, das 50 mm × 50 mm × 1 mmt maß, und die Trübung des erhaltenen Formstücks wurde gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt.
-
Beispiel 2
-
Derselbe Arbeitsschritt wie in Beispiel 1 wurde durchgeführt, ausgenommen dass die Schneckenumdrehungsgeschwindigkeit auf 3.000 Upm eingestellt wurde und das Kneten unter Scheren bei 4.400/s durchgeführt wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt.
-
Beispiel 3
-
Derselbe Arbeitsschritt wie in Beispiel 2 wurde durchgeführt, ausgenommen dass eine Umkehrschnecke von der einen mit einem Innendurchmesser von φ2 mm im Umkehrschneckenabschnitt auf die eine mit einem Innendurchmesser von φ4 mm im Umkehrschneckenabschnitt geändert wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt.
-
Vergleichsbeispiel 1
-
Auf dieselbe Weise wie in Beispiel 1 wurde nach dem Mischen von 10 Gewichtsteilen eines aromatischen Polycarbonatharzes mit einer Schmelzviskosität von 350 Pa·s („CALIBRE 200-3”, hergestellt von Sumitomo Dow Limited) mit 90 Gewichtsteilen eines aromatischen Polysulfonharzes mit einer Schmelzviskosität von 366 Pa·s („Sumika Excel PES 3600P”, hergestellt von Sumitomo Chemical Company, Limited) mittels eines Henschel-Mischers das erhaltene Gemisch durch Kneten unter Verwendung eines Doppelschneckenextruders („PCM-30”, hergestellt von Ikegai Iron Works) bei einer Zylindertemperatur von 340°C unter Scheren bei 100/s granuliert, wodurch eine opake Harzzusammensetzung erhalten wurde. Die Glasübergangstemperatur der erhaltenen Harzzusammensetzung wurde gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt. Unter Verwendung einer Spritzgussmaschine („PS40 E5ASE”, hergestellt von Nissei Plastic Industrial Co., Ltd.) wurde die Harzzusammensetzung zu einem Formstück, das 50 mm × 50 mm × 1 mmt maß, bei einer Zylindertemperatur von 350°C und einer Formtemperatur von 120°C geformt, und die Trübung des erhaltenen Formstücks wurde gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt. Tabelle 1
Beispiele | Scherung (/s) | Glasübergangstemperatur (°C) | Trübung (%) |
Beispiel 1 | 1470 | 206 | 6,1 |
Beispiel 2 | 4400 | 206 | 8,4 |
Beispiel 3 | 4400 | 206 | 10,5 |
Vergleichsbeispiel 1 | 100 | 150, 221 | 86,5 |
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- JP 45-39181 B [0002]
- JP 49-13855 B [0002]
- JP 54-28361 A [0002]
- JP 60-51739 A [0002]
- JP 10-212403 A [0002, 0003]
- JP 2010-77185 [0027]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- JIS K7121 [0030]
- JIS K7105 [0031]