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Die Erfindung bezieht sich auf eine Türgriffeinheit für ein Fahrzeug, deren Türgriff eine elektrische oder elektronische Komponente umfasst.
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Türgriffe, insbesondere Türaußengriffe von hochwertigen Kraftfahrzeugen sind mitunter mit integrierten elektrischen oder elektronischen Komponenten versehen. Eine solche Komponente kann in einem elektromechanischen Schalter oder einer einfachen Elektrode bestehen. Zusätzlich oder alternativ werden bisweilen in den Türgriff aber auch ein oder mehrere komplette elektronische Schaltkreise integriert.
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Insbesondere ist es üblich, kapazitive Sensoren in den Türgriff zu integrieren, um die Entriegelung oder Verriegelung der zugehörigen Fahrzeugtür ganz oder teilweise zu automatisieren. Solche kapazitive Sensoren dienen beispielsweise im Rahmen der sogenannten „Keyless-Go”- oder „Keyless-Entry”-Technologie dazu, eine Annährung einer Hand eines Fahrzeugnutzers zu detektieren und gegebenenfalls einen automatischen Schließ- oder Entriegelvorgang zu veranlassen.
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Zur elektrischen Versorgung der im Türgriff integrierten Komponenten, sowie zur Signalübertragung zwischen diesen Komponenten und weiteren elektrischen oder elektronischen Komponenten im Fahrzeuginneren ist eine elektrische Kontaktierung zwischen dem Türgriff und dem Türinnenraum notwendig.
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Üblicherweise wird diese Kontaktierung durch eine Steckverbindung hergestellt, die eine der Anzahl der zu verbindenden Leitungen entsprechende Anzahl von Stiftkontakten und korrespondierenden Steckbuchsen aufweist. Ein Türgriff mit einer solchen Steckverbindung ist beispielsweise aus
DE 102 32 583 A1 bekannt.
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Nachteiligerweise stellt die herzustellende Steckverbindung zwischen Türgriff und Tür bei der Fahrzeugmontage oft ein nicht vernachlässigbares Hindernis da. Bei üblichen Türgriffeinheiten wird nämlich in der Regel zunächst ein zur Lagerung des Türgriffs vorgesehener Lagereinsatz der Türgriffeinheit an der Fahrzeugtür befestigt, wobei dieser Lagereinsatz oft nur ein oder zwei vergleichsweise kleine Öffnungen für korrespondierende Enden des Türgriffs aufweist. Durch diese Öffnung(en) muss dann der Türgriff von außen „eingefädelt” und mit Halteeinrichtungen an der türzugewandten Innenseite des Lagereinsatzes mechanisch verbunden werden. Die Montage des Türgriffs an der Fahrzeugtür muss also weitgehend „blind”, also ohne Sichtkontakt zu den Verbindungsstellen vorgenommen werden. Desgleichen muss auch die elektrische Steckverbindung blind geschlossen werden. Hierbei gestaltet es sich erfahrungsgemäß schwierig, mit der Mehrzahl der Kontaktstifte die jeweils zugehörigen Kontaktbuchsen zu treffen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach montierbare Türgriffeinheit für ein Fahrzeug anzugeben, die einen mit einer elektrischen oder elektronischen Komponente versehenen Türgriff umfasst.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Danach umfasst die Türgriffeinheit neben dem mit mindestens einer elektrischen oder elektronischen Komponente versehenen Türgriff einen Lagereinsatz, der zum Einsatz in einer Fahrzeugtür vorgesehen ist, und der im bestimmungsgemäßen Montagezustand zur Halterung des Türgriffs dient. Bei dem Türgriff handelt es sich vorzugsweise um einen Türaußengriff. Prinzipiell kann das erfindungsgemäße Konstruktionsprinzip aber auch bei Türinnengriffen zur Anwendung kommen.
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Zur elektrischen Kontaktierung der in dem Türgriff integrierten Elektro-Komponente mit weiteren elektrischen oder elektronischen Komponenten im Türinnenraum und/oder dem sonstigen Fahrzeuginnenraum umfasst die Türgriffeinheit eine Kontakteinheit. Die Kontakteinheit wird aus einem griffseitigen Kontaktelement (nachfolgend kurz: Griffkontakt) und einem türseitigen, d. h. dem an der Fahrzeugtür zu befestigenden Lagereinsatz zugeordneten Kontaktelement (nachfolgend kurz: Türkontakt) gebildet.
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Erfindungsgemäß wird eines dieser Kontaktelemente, bei dem es sich vorzugsweise um den Griffkontakt, alternativ um den Türkontakt handelt, durch einen zapfenförmigen Trägerkörper gebildet, an dessen Außenfläche mindestens zwei elektrisch leitende Kontaktflächen hervortreten. Das andere Kontaktelement, d. h. der Türkontakt bzw. der Griffkontakt, wird durch einen hohlen Gehäusekörper gebildet, in dessen Inneren zu jeder Kontaktfläche eine korrespondierende Kontaktfeder angeordnet ist. Der zapfenförmige Trägerkörper ist derart in den Gehäusekörper einschiebbar bzw. – im Montagezustand – eingeschoben, dass jede Kontaktfläche mit der korrespondierenden Kontaktfeder in Kontakt kommt.
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Durch die Anordnung aller Kontaktflächen an der Außenseite des gemeinsamen Trägerkörpers, und die stets nur einseitige Kontaktierung dieser Kontaktflächen durch die jeweils zugeordnete Kontaktfeder wird eine – im Vergleich zu herkömmlichen Stiftkontaktsteckverbindungen – wesentlich grobgliedrigere Kontaktstruktur geschaffen, die bei der erforderlichen Blindmontage ein wesentliche vergrößerte Trefftoleranz aufweist. Dies erleichtert die fehlerfreie Kontaktierung des Türgriffs beim Einfädeln desselben in den Lagereinsatz erheblich.
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In äquivalenter Weise wird die obige Aufgabe erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 2 gelöst. Im Vergleich zu der vorstehend beschriebenen Erfindungsvariante ist hier die Zuordnung der Kontaktflächen und Kontaktfedern vertauscht, indem die Kontaktflächen gemäß Anspruch 2 im Inneren des gehäuseartigen Kontaktelements ausgebildet sind, während die Kontaktfedern an dem zapfenartigen Kontaktelement angeordnet sind.
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Zu der Montagevereinfachung trägt im Falle beider Erfindungsvarianten bei, dass jede Kontaktfläche stets nur von einer Seite von der zugehörigen Kontaktfeder beaufschlagt werden. Die Kontaktfläche bildet mit der zugehörigen Kontaktfeder insbesondere keinen Formschluss. Hierdurch ist hinsichtlich der gegenseitigen Anordnung der Kontaktflächen und der zugehörigen Kontaktfedern ein vergleichsweise großer Spielraum gegeben, was die Blindmontage der Kontakteinrichtung wesentlich vereinfacht.
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Um die Kontaktherstellung bei der Montage des Türgriffs weiter zu vereinfachen, ist der Griffkontakt in einer bevorzugten Ausführungsform starr, insbesondere einstückig mit dem Türgriff verbunden. Der Türkontakt ist dagegen vorzugsweise im Montagezustand beweglich, insbesondere frei beweglich gegenüber dem Lagereinsatz, um möglichst zu vermeiden, dass bei der Griffbewegung von dem Lagereinsatz Kräfte auf den Türkontakt ausgeübt werden, die zu einer Relativbewegung des Türkontakts bezüglich des Griffkontakts führen könnten. Eine solche Relativbewegung der Kontaktflächen und Federkontakte zueinander soll vielmehr nach der Montage des Türgriffs vermieden werden, da sie erkanntermaßen zu einer vorzeitigen Abnutzung der Kontaktflächen und der Kontaktfedern führen kann. In zweckmäßiger Ausführung ist der Türkontakt daher mit dem Lagereinsatz im Montagezustand völlig unverbunden oder zumindest nur über ein flexibles Verbindungsglied verbunden. Bei dem gegebenenfalls vorhandenen Verbindungsglied kann es sich insbesondere um ein den Türkontakt kontaktierendes Elektrokabel handeln.
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Erkanntermaßen ist die Beweglichkeit des Türkontakts gegenüber dem Lagereinsatz für die nötige Blind-Montage des Türgriffs allerdings äußerst hinderlich, da hierdurch einerseits die Lage der Türkontakts gegenüber dem Lagereinsatz nicht festgelegt ist, und andererseits der Türkontakt nicht oder nur schlecht gegen das Auf- bzw. Einstecken des Griffkontakts widergelagert ist. Um nun einerseits eine einfache Montage des Türgriffs sicherzustellen, andererseits im Montagezustand aber auch die freie Beweglichkeit des Türkontakts gegenüber dem Lagereinsatz zu gewährleisten, ist in einer Weiterentwicklung der Erfindung an dem Lagereinsatz eine Halteeinrichtung vorgesehen, die den Türkontakt in einem Vormontagezustand vor der Montage des Türgriffs semistabil vorfixiert. Die Halteeinrichtung ist dabei derart ausgebildet, dass der Türkontakt bei der bestimmungsgemäßen Montage des Türgriffs von der Halteeinrichtung zwangsgelöst wird. „Semistabile Vorfixierung” bedeutet hierbei, dass der Türkontakt zwar im Vormontagezustand orts- und vorzugsweise drehfest an dem Lagereinsatz fixiert ist, dass diese Fixierung aber gelöst werden kann, ohne den Türkontakt oder den Lagereinsatz zu beschädigen oder gar zu zerstören. Unter „Zwangslösung der Vorfixierung bei der Griffmontage” ist in dem Sinne zu verstehen, dass die Vorfixierung bei der Montage der Türgriff zwangsweise gelöst wird, dass also der Türgriff nicht an dem Griffeinsatz montiert werden kann, ohne den Türkontakt aus der Vorfixierung zu lösen. Die Zwangslösung erfolgt dabei insbesondere durch den Türgriff selbst.
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Zur semistabilen Vorfixierung kann der Türkontakt im Vormontagezustand einstückig durch eine oder mehrere Sollbruchstellen, beispielsweise in Form von Spritzbrücken, an dem Lagereinsatz befestigt sein, wobei diese Sollbruchstelle(n) bei der Griffmontage getrennt werden. In bevorzugter Ausführung sind der Türkontakt und der Lagereinsatz aber bereits im Vormontagezustand zweiteilig ausgebildet. Der Türkontakt ist in diesem Fall zweckmäßigerweise kraftschlüssig mit dem Lagereinsatz verbunden.
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In besonders einfacher und vorteilhafter Ausführung dient ein (Kugel- oder Dreh-)Gelenk, über das der Türgriff mit dem Lagereinsatz im Montagezustand schwenkbar gekoppelt ist, gleichzeitig zur Vorfixierung des Türkontakts. Der Türgriff ist in dieser Ausführung zweckmäßigerweise mit einem Gelenkkopf des Gelenks versehen, während der Lagereinsatz eine mit diesem Gelenkkopf korrespondierende Gelenkschale aufweist. Im Vormontagezustand ist der Türkontakt hierbei vorteilhafterweise in der Gelenkschale semistabil vorfixiert.
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In einem vorteilhaften Montageverfahren wird der Türkontakt – außerhalb der Fahrzeugtür – in der Halteeinrichtung des Lagereinsatzes vorfixiert. Diese Vorfixierung kann insbesondere unabhängig von der Fahrzeugmontage vorgenommen werden. Bei der Fahrzeugmontage wird dann der Lagereinsatz mit dem darin vorfixierten Türkontakt in der Fahrzeugtür montiert und verdrahtet. Anschließend wird der Türgriff mit dem Griffkontakt voran in den Türkontakt eingeschoben bzw. auf den Türkontakt aufgeschoben, bis die elektrische Verbindung zwischen diesen Kontaktelementen hergestellt ist. Unter Überwindung eines durch die semistabile Vorfixierung vorgegebenen Druckpunktes wird dann der Türkontakt mittels des Türgriffs aus der Vorfixierung gelöst, so dass der Türkontakt nun freibeweglich gegenüber dem Lagereinsatz auf dem Türgriff aufsitzt. Abschließend wird der Gelenkkopf des Türgriffes in die korrespondierende Gelenkschale eingeschnappt.
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In kompakter und vorteilhafter Anordnung ist der Gelenkkopf dabei vorzugsweise zwischen dem Griffkontakt und einem Körper des Türgriffes angeordnet. Mit anderen Worten ist der Griffkontakt, von dem Körper des Türgriffes aus gesehen, jenseits des Gelenkkopfes angeordnet.
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Ebenfalls um im Montagezustand eine – potentiell kontaktverschlechternde – Relativbewegung zwischen dem Türkontakt und dem Griffkontakt zu vermieden, sind diese Kontaktelemente bevorzugt mit Fixiermitteln zur verliersicheren Kopplung ausgestattet. Insbesondere sind die Kontaktelemente im Montagezustand vorteilhafterweise miteinander verrastet.
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Um die Kontaktflächen und -federn sicher vor Korrosion zu schützen, umfasst die Kontakteinrichtung in einer vorteilhaften Ausführungsform eine Dichtung, die das Innere des Gehäusekörpers bei eingeschobenem Trägerkörper flüssigkeitsdicht gegenüber der Umgebung abschließt. Als Dichtung ist hierbei insbesondere ein Dichtring, insbesondere aus Gummi oder einem Elastomer, vorgesehen, der in eine Einführöffnung des Gehäusekörpers eingelegt ist.
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In einer weiteren Ausführungsform ist der Trägerkörper derart ausgebildet, dass er sich zu seinem – in Einschubrichtung vorauseilenden – Freiende hin verjüngt, insbesondere konisch zuläuft. Als Einschubrichtung ist dabei die Bewegungsrichtung bezeichnet, in welcher der Trägerkörper bei der Montage in den Gehäusekörper eingeschoben wird. Durch die sich verjüngende Form des Trägerkörpers wird eine weitere Vereinfachung der Griffmontage erreicht, da sich der Trägerkörper bei dem Einstecken in den Gehäusekörper selbst zentriert.
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In einer fertigungstechnisch besonders einfachen Ausführungsform ist jede Kontaktfläche einstückig durch einen Oberflächenbereich eines Metall-Stanzteils gebildet, das an seinem von der Kontaktfläche abgewandten Ende mit der im Türgriff integrierten elektrischen oder elektronischen Komponente kontaktiert ist. Der mit dem Türkontakt versehene Türgriff wird hierbei insbesondere hergestellt, indem die ausgestanzten und mit der elektrischen oder elektronischen Komponente verbundenen Stanzteile, gegebenenfalls nach einem Biegevorgang, der die Stanzteile in eine gewünschte dreidimensionale Form bringt, mit einem Kunststoffkörper umspritzt werden, wobei dieser Kunststoffkörper sowohl den Griffkörper als auch den Trägerkörper des Türkontakts bildet. Die Stanzteile werden dabei derart umspritzt, dass sie im Bereich der Kontaktflächen an der Oberfläche des Kunststoffkörpers liegen. Eine Herstellung der Kontaktflächen in MID(Molded Interconnected Device)-Technologie oder eine Fertigung der Kontaktflächen aus leitendem Kunststoff ist jedoch auch denkbar.
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Bei der MID-Technik werden auf einen spritzgegossenen Schaltungsträger aus Kunststoff eine oder mehrere Leiterbahnen auf- bzw. eingebracht. Das Auf- bzw. Einbringen der Leiterbahnen erfolgt dabei beispielsweise durch Bedrucken oder Bespritzen des Schaltungsträgers mit einer leitfähigen Flüssigkeit, Laserstrukturierung, Heißprägen oder Flammenspritzen (z. B. Flamecon®-Verfahren).
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Die Flächenausdehnung mindestens einer Kontaktfläche ist in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung im Wesentlichen parallel zu der Einschubrichtung ausgerichtet. Die Kontaktflächen sind hierbei insbesondere um den Außenumfang des Trägerkörpers herum verteilt angeordnet. Zusätzlich oder alternativ ist mindestens eine der Kontaktflächen im Wesentlichen rechtwinklig zur Einschubrichtung ausgerichtet, und hierbei insbesondere an der freiendseitigen Stirnfläche des Trägerkörpers angeordnet. Die Kontaktfedern sind bevorzugt als federnde Laschen oder Klammern ausgebildet. Alternativ können die Kontaktfeder auch als gefederter Kontaktstift oder als Schrauben- oder Kegelfeder ausgebildet sein. Auch eine beliebige Kombination der vorstehend beschriebenen Ausführungsvarianten für die Kontaktflächen und Kontaktfedern ist im Rahmen der Erfindung möglich.
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In einer zweckmäßigen Ausführungsvariante sind die Kontaktflächen als ganz oder nahezu vollständig um den Umfang des Zapfen-Körpers rundumlaufendes Ringstück und/oder als rotationssymmetrische Fläche auf der Stirnseite des Trägerkörpers ausgebildet. Die Lage der Kontaktflächen ist hierbei vorteilhafterweise unabhängig von der Drehstellung des Griffkontakts gegenüber dem Türkontakt, wodurch die Griffmontage noch weiter vereinfacht wird.
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Der Trägerkörper kann im Rahmen der Erfindung insbesondere eine im Wesentlichen quadratische, rechteckige, polygonale, runde oder ovale Querschnittsfläche aufweisen, optional insbesondere mit abgeflachten Seiten oder mit abgerundeten Ecken. Zweckmäßigerweise weist der zugeordnete Gehäusekörper dabei eine zur Querschnittsfläche komplementäre Innenkontur auf, wodurch insbesondere bei den unrunden Querschnittsflächen eine Verdrehsicherung des Gehäusekörpers auf dem Trägerkörper gewährleistet ist.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
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1 in schematischer Darstellung eine Türgriffeinheit mit einem Türgriff, einem Lagereinsatz und einer Kontakteinrichtung zur Kontaktierung eines in dem Türgriff integrierten elektronischen Schaltkreises mit elektrischen oder elektronischen Komponenten in der Fahrzeugtür,
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2 in einem Schnitt II-II gemäß 1 eine erste Ausführungsform der Kontakteinrichtung,
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3 in einem Schnitt III-III gemäß 2 die dortige Kontakteinrichtung,
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4 bis 7 in Darstellung gemäß 3 verschiedene weitere Ausführungsformen der Kontakteinrichtung,
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8 und 9 in Darstellung gemäß 2 wiederum weitere Ausführungsformen der Kontakteinrichtung, und
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10 und 11 in schematischer Darstellung ein Verfahren zur Montage der Türgriffeinheit anhand zweier Momentaufnahmen der Türgriffeinheit bei der Montage des Türgriffs an dem Lagereinsatz.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren stets mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Türgriffeinheit 1 für ein Kraftfahrzeug. Die Türgriffeinheit 1 umfasst einen Tür(außen)griff 2, sowie einen Lagereinsatz 3 zum Einsatz in einer Fahrzeugtür. Die Türgriffeinheit 1 ist in 1 in einem Montagezustand gezeigt, in welchem der Türgriff 2 bestimmungsgemäß in dem Lagereinsatz 3 gehalten ist. Der hier dargestellte Türgriff 2 ist in einer Seitenansicht auf eine in bestimmungsgemäßer Einbausituation nach oben weisende Oberseite 4 gezeigt. Eine bestimmungsgemäß der Fahrzeugtür zugewandte Seite ist als Rückseite 6 des Türgriffs 2 bezeichnet, während eine von der Fahrzeugtür abgewandte Seite als Frontseite 7 bezeichnet ist.
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Der Türgriff 2 umfasst einen länglichen, leicht gebogenen Körper 8, welcher in etwa parallel zu der Oberfläche der Fahrzeugtür ausgerichtet ist. Sein bestimmungsgemäß der Vorderseite des Fahrzeugs zugewandtes Ende ist als vorderes Längsende 9 bezeichnet, während das dazu entgegengesetzte Ende als hinteres Längsende 10 bezeichnet ist.
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Alle richtungsbestimmenden Begriffe beziehen sich auf diese Definition und werden im Folgenden unabhängig von der tatsächlichen Orientierung des Türgriffs 2 im Raum verwendet.
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Sowohl der Türgriff 2 als auch der Lagereinsatz 3 sind im Wesentlichen als Spritzgussteile aus Kunststoff gefertigt.
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An dem hinteren Längsende 10 ragt rückseitig ein Anschlaghaken 11 von dem Körper 8 ab. An dem vorderen Längsende 9 ragt ebenfalls rückseitig ein Lagerwinkel 12 von dem Körper 8 ab. Sowohl der Anschlaghaken 11 als auch der Lagerwinkel 12 sind in dem gezeigten Montagezustand zumindest teilweise von dem Lagereinsatz 3 umschlossen.
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Der Lagerwinkel 12 umfasst einen ersten, zu dem Körper 8 etwa rechtwinklig stehenden Schenkel 13, sowie einen zweiten, zu dem Körper 8 etwa parallel stehenden Schenkel 14. An dem Schenkel 14 ist ein balliger Gelenkkopf 15 angeformt, welcher in einer Gelenkschale 16 (siehe auch 11) des Lagereinsatzes 3 einliegt. Der Gelenkkopf 15 sowie die Gelenkschale 16 bilden dabei ein Kugelgelenk 17. Durch diese Lagerung ist der Türgriff 2 insbesondere um eine in die Zeichenebene zeigende Schwenkachse 18 schwenkbar an dem Lagereinsatz 3 gehalten. Durch Schwenken des Türgriffs 2 wird in an sich bekannter Weise ein Schloss der Fahrzeugtür geöffnet. Durch den Anschlaghaken 11 ist dabei der Türgriff 2 unter Begrenzung des Schwenkwegs in dem Lagereinsatz 3 geführt.
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In den Körper 8 des Türgriffs 2 ist ein elektronischer Schaltkreis 19 integriert, welcher kapazitive Sensoren, sowie deren zugehörige Auswerteelektronik umfasst. Der Schaltkreis 19 dient dazu, die Annährung einer Hand eines Fahrzeugnutzers an den Türgriff 2 zu detektieren und ggf. ein Schließsignal oder Öffnungssignal an das Schloss der Tür auszugeben.
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Zur Stromversorgung und Signalübertragung ist der Schaltkreis 19 mit zwei griffseitigen Leiterbahnen 20 verbunden. Am vorderen Längsende 9 des Schenkels 14 sind diese Leiterbahnen 20 über eine Kontakteinrichtung 21 mit einem der Fahrzeugtür bzw. dem Lagereinsatz 3 zugeordneten zweiadrigen Anschlusskabel 22 elektrisch verbunden.
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Die in 2 ausschnitthaft in größerem Detail dargestellte Kontakteinrichtung 21 umfasst ein griffseitiges Kontaktelement, das nachfolgend als Griffkontakt 30 bezeichnet ist, sowie ein türseitiges Kontaktelement, das nachfolgend als Türkontakt 31 bezeichnet ist. Griffkontakt 30 und Türkontakt 31 sind in dem hier wiederum dargestellten Montagezustand miteinander verbunden.
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Der Griffkontakt 30 umfasst einen zapfenförmigen Trägerkörper 32 aus Kunststoff, welcher im Wesentlichen zylinderförmig mit einer abgesetzten Stufe 34 gefertigt ist. Durch die Stufe 34 verjüngt sich der Trägerkörper 32 zu einem freiendseitigen Vorsprung 35. An einer Umfangsfläche 36 des Vorsprungs 35 sind diametral gegenüberliegend zwei Kontaktflächen 38 angeordnet, die an der Außenfläche des Trägerkörpers 32 zu Tage treten und über diese Außenfläche geringfügig hinausstehen. Jede Kontaktfläche 38 ist im Innern des Trägerkörpers 32 jeweils mit einer der Leiterbahnen 20 einstückig verbunden. Die Leiterbahnen 20 und die Kontaktflächen 38 sind dabei als Stanzteile aus Kupfer gefertigt, welche mit dem Material des Trägerkörper 32 umspritzt sind.
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Jenseits des abgestuften Vorsprungs 35 sind in den Umfang des Trägerkörpers 32 zwei einander gegenüberliegende Ausnehmungen 40 eingebracht, die zur Verrastung des Griffkontakts 30 mit dem Türkontakt 31 dienen.
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Der Türkontakt 31 umfasst ebenfalls ein im Wesentlichen hohlzylindrisches Trägergehäuse 50, das an einer Stirnseite durch einen Deckel 52 verschlossen ist. Ein dem Deckel 52 gegenüberliegendes Ende 54 des Gehäusekörpers 50 ist offen.
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In dem Montagezustand ist der Trägerkörper 32 entlang einer Einschubrichtung 53 in das offene Ende 54 des Gehäusekörpers 50 passgenau eingeschoben. An dem an das Ende 54 angrenzenden Innenrand 55 des Gehäusekörpers 50 sind zwei diametral zueinander angeordnete Rastnasen 56 angeformt, welche zur Verrastung des Gehäusekörpers 50 mit dem Trägerkörper 32 in die korrespondierenden Ausnehmungen 40 eingeschnappt sind.
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Im Innern des Gehäusekörpers 50 ist eine umlaufende Nut 57 eingebracht, in welcher eine im Wesentlichen ringscheibenförmige Dichtung 58 aus Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM) mit ihrem Außenrand einliegt. Mit dem eine Dichtlippe 60 bildenden Innenrand liegt die Dichtung 58 etwa auf Höhe der Stufe 34 an der Umfangsfläche 36 des Vorsprungs 35 an, und dichtet somit den Innenraum des Gehäusekörpers 50 gegen eindringendes Wasser ab. Um das Eindringen von Wasser durch den Deckel 52 zu vermeiden, ist zudem auch das Anschlusskabel 22 wasserdicht durch den Deckel 52 hindurchgeführt.
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Im Innern des Gehäusekörpers 50 ist parallel zu dem Deckel 52 eine Stützwand 70 angeordnet, in welche zwei Durchführungen 71 eingebracht sind. In jede der Durchführungen 71 ist jeweils eine nach Art einer Blattfeder gebildete Kontaktfeder 72 eingegossen. Jede der Kontaktfedern 72 ist an ihrem dem Deckel 52 zugewandten Anschlussende mit dem Anschlusskabel 22 verdrahtet. Das dem offenen Ende 54 zugewandte Ende einer jeden Kontaktfeder 72 ist durch ein federndes Winkelteil 75 mit einem angeformten Haken 76 gebildet. Beide Kontaktfedern 72 beaufschlagen mit ihrem jeweiligen Haken 76 die gegenüberliegende Kontaktfläche 38 der Trägerkörpers 32, so dass ein elektrischer Kontakt zwischen den Leiterbahnen 20 und dem Anschlusskabel 22 geschlossen ist.
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Wie gemäß 3 in Draufsicht auf eine freiendseitige Stirnseite 80 des Vorsprungs 35 deutlich wird, sind die beiden Kontaktflächen 38 gekrümmt, so dass sie sich an die Umfangsfläche 36 des zylindrischen Vorsprungs 35 zumindest annähernd anschmiegen.
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In 4 ist die Kontakteinrichtung 21 in einer zweiten Ausführungsform gezeigt. Die zweite Ausführungsform entspricht im Wesentlichen der ersten Ausführungsform. Im Unterschied hierzu sind jedoch die beiden Kontaktflächen 38 nicht gekrümmt, sondern eben ausgebildet. Der Vorsprung 35 ist hier an zwei gegenüberliegenden Seitenflächen 81, an denen die Kontaktflächen 38 aus dem Vorsprung 35 herausragen, abgeflacht.
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In 5 ist die Kontakteinrichtung 21 in einer dritten Ausführungsform gezeigt. Diese entspricht wiederum in weiten Teilen der ersten Ausführungsform. Jedoch ist eine erste Kontaktfläche 38a als um den Vorsprung 35 umlaufender Ring ausgeführt. Eine zweite, kreisförmige Kontaktfläche 38b ist dagegen auf der Stirnseite 80 des Vorsprungs 35 in zentraler Position angeordnet. Zur Kontaktierung der ringförmigen Kontaktfläche 38a ist eine nach Art der Kontaktfedern 72 aus 2 gestaltete Kontaktfeder 72a vorgesehen. Eine zweite mit der Kontaktfläche 38b korrespondierende Kontaktfeder ist dagegen als zentral angeordneter federnder Kontaktstift ausgeführt (in der Darstellung nicht sichtbar).
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6 zeigt eine vierte Ausführungsform der Kontakteinrichtung 21. Die vierte Ausführungsform entspricht ebenfalls im Wesentlichen der ersten Ausführungsform. Jedoch ist hier der Trägerkörper 32 im Bereich des Vorsprungs 35 im Querschnitt nicht rund, sondern als Quadrat mit abgerundeten Ecken ausgebildet. Der Gehäusekörper 50 (hier nicht dargestellt) weist bei dieser Ausführungsform eine an den Querschnitt des Trägerkörpers 32 angepasste, somit ebenfalls quadratische Querschnittsform auf. Auch die Form der Dichtung 58 ist entsprechend angepasst.
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In 7 ist die Kontakteinrichtung 21 in einer fünften Ausführungsform gezeigt, welche im Wesentlichen der vierten Ausführungsform entspricht. Jedoch ist hier anstelle einer zweipoligen Kontaktierung eine vierpolige Kontaktierung vorgesehen. Dabei ist an jeder der vier Seitenflächen 82 der Umfangsfläche 36 des Vorsprungs 35 jeweils eine Kontaktfläche 38 vorgesehen. Entsprechend sind in dem Gehäusekörper 50 vier Kontaktfedern 72 zum Anschluss an das hier vierpolig ausgeführte Anschlusskabel 22 eingebracht.
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8 zeigt eine sechste Ausführungsform der Kontakteinrichtung 21. Im Unterschied zu den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen ist hier der zapfenförmige Trägerkörper 32 mit Kontaktfedern 90 ausgestattet, die mit den Leiterbahnen 20 verdrahtet sind. Die Kontaktfedern 90 sind im dargestellten Beispiel durch federnd gelagerte Kontaktstifte gebildet. Korrespondierend mit diesen Kontaktfedern 90 sind an der Stützwand 70 des Gehäusekörpers 50 eine entsprechende Anzahl von Kontaktflächen 91 ausgebildet, die mit dem Anschlusskabel 22 kontaktiert sind.
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9 zeigt die Kontakteinrichtung 21 in einer siebten Ausführungsform. Im Unterschied zu den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen ist hier der Griffkontakt 30 gehäuseförmig gefertigt, während der Türkontakt 31 zapfenförmig ausgebildet ist.
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Anhand der 10 und 11 ist ein Montageverfahren für die Türgriffeinheit 1 erläutert. Dabei ist in 10 ein Vormontagezustand gezeigt, in welchem der Türkontakt 31 in zwei gegenüberliegenden Halbschalen 110 der Gelenkschale 16 semistabil, d. h. fest, aber lösbar, gehalten ist. Die Lagerhalbschalen 110 dienen somit als Halteeinrichtung 111 für den Türkontakt 31, der in diesem Vormontagezustand mit dem Griffkontakt 30 noch nicht verbunden ist.
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Um ausgehend von dem Vormontagezustand gemäß 10 zu dem in 11 dargestellten Montagezustand zu gelangen, wird der Türgriff 2 mit dem Griffkontakt 30 in Einschubrichtung 53 in den Türkontakt 31 eingesteckt (bzw. ggf. auf diesen aufgesteckt) bis die Kontakte 30 und 31 aneinander verrasten und somit rutsch- und verliersicher miteinander verbunden sind. Anschließend wird durch weiteres Vorschieben des Türgriffs 2 in Einschubrichtung 53 ein Druckpunkt überwunden, bei welchem sich der Türkontakt 31 aus der Gelenkschale 16 löst. Durch weiteres Schieben in Einschubrichtung 53 wird der Türgriff 2 mit seinem Gelenkkopf 15 zwischen die Halbschalen 110 eingeschnappt und ist damit montiert. Der Türgriff 2 kann in diesem Zustand um die Schwenkachse 18 verschwenkt werden, wobei der nun fest auf dem Schenkel 14 sitzende, aber mit dem Lagereinsatz 3 unverbundene Türkontakt 31 mit dem Türgriff 2 mitbewegt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Türgriffeinheit
- 2
- Tür(außen)griff
- 3
- Lagereinsatz
- 4
- Oberseite
- 6
- Rückseite
- 7
- Frontseite
- 8
- Körper
- 9
- Längsende
- 10
- Längsende
- 11
- Anschlaghaken
- 12
- Lagerwinkel
- 13
- Schenkel
- 14
- Schenkel
- 15
- Gelenkkopf
- 16
- Gelenkschale
- 17
- Kugelgelenk
- 18
- Schwenkachse
- 19
- Schaltkreis
- 20
- Leiterbahn
- 21
- Kontakteinrichtung
- 22
- Anschlusskabel
- 30
- Griffkontakt
- 31
- Türkontakt
- 32
- Trägerkörper
- 34
- Stufe
- 35
- Vorsprung
- 36
- Umfangsfläche
- 38, 38a, 38b
- Kontaktfläche
- 40
- Ausnehmung
- 50
- Gehäusekörper
- 52
- Deckel
- 53
- Einschubrichtung
- 54
- Ende
- 55
- Innenrand
- 56
- Rastnase
- 57
- Nut
- 58
- Dichtung
- 60
- Dichtlippe
- 70
- Stützwand
- 71
- Durchführung
- 72, 72a
- Kontaktfeder
- 75
- Winkelteil
- 76
- Haken
- 80
- Stirnseite
- 81
- Seitenfläche
- 82
- Seitenfläche
- 90
- Kontaktfeder
- 91
- Kontaktfläche
- 110
- Lagerhalbschale
- 111
- Halteeinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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