DE102011012533A1 - Scheibenwischer mit integrierter Ventilanordnung - Google Patents

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DE102011012533A1
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Claus WESTENBERGER
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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Scheibenwisch- und Wascheinrichtung fur ein Kraftfahrzeug mit zumindest einem, in zwei entgegengesetzte Richtungen (16; 26) beweglichen Wischarm (12, 14), an welchem zumindest eine erste und eine zweite Waschduse (30, 32) angeordnet sind, um eine Kraftfahrzeugscheibe (11) mit Waschflussigkeit zu beaufschlagen, wobei die erste und die zweite Waschduse (30, 32) mittels einer am Wischarm (12, 14) angeordneten Ventilanordnung (42) abwechselnd mit einer fur die Waschflussigkeitszufuhr vorgesehenen Zuleitung (44) koppelbar sind.

Description

  • Technisches Gebiet
  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Scheibenwischeranordnung, insbesondere eine Scheibenwisch- und Wascheinrichtung fur ein Kraftfahrzeug mit zumindest einem, in zwei entgegengesetzte Richtungen beweglich gelagerten Wischarm.
  • Hintergrund
  • Es sind diverse Ausgestaltungen und Konzepte fur Scheibenwischer sowie fur Scheibenwisch- und Wascheinrichtungen fur Kraftfahrzeuge im Stand der Technik bekannt. Gangige Scheibenwischer weisen zumindest einen Wischarm auf, der entweder in einer pendelnden oder in einer translatorischen Verschiebebewegung entlang einer Heck- oder Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeugs entlang gleitet.
  • Zur Beseitigung von sich auf der Scheibe befindlichen oder ansammelnden Schmutzes ist vorgesehen, eine Wasch- oder Reinigungsflussigkeit auf die Scheibe zu spruhen oder zu spritzen und die derart mit Waschflussigkeit benetzte Scheibe mit Hilfe der beweglichen Scheibenwischer zu reinigen.
  • Herkommlicherweise sind Waschdusen zum Aufbringen einer Waschflussigkeit an der Kraftfahrzeugkarosserie bzw. am unteren Rand etwa einer Windschutzscheibe vorgesehen. Hierbei erfolgt naturgemaß eine vergleichsweise großflachige Benetzung der Scheibe mit Waschflussigkeit. So vergeht im Betrieb der Wisch- und Wascheinrichtung mitunter eine betrachtlicher Zeitspanne, bis der oder die Scheibenwischer wieder einwandfreie Sichtverhaltnisse fur die Fahrzeuginsassen herstellen konnen.
  • Eine andere Losung ist zum Beispiel in der DE 41 17 794 C2 beschrieben, wobei Schlauchleitungen fur die Waschflussigkeit am oder im Wischerarm verlegt werden und wobei mittels mehrerer Dusen die Flussigkeit beidseits eines Wischerblattes auf die Scheibe aufgetragen werden kann. Dabei sorgt ein 2/3-Wegeventil dafür, dass nur auf der Seite des Wischblattes die Flussigkeit austritt, in die der Wischer sich bewegt. Die Waschflussigkeit wird hierbei uber eine Pumpe aus einem Waschflussigkeitsreservoir durch das Ventil gepumpt, das jeweils eine von zwei Schlauchleitungen öffnet und die andere jeweils verschließt.
  • Hierbei ist eine elektrische Steuerung mit einem zusatzlichen Stromschleifring am Zahnrad des Scheibenwischermotors vorzusehen, um mit dazugehorigen Kontaktfedern ein elektromagnetisches Mehrwegeventil in den Wendepunkten der Laufrichtung der Scheibenwischer, oder kurz vorher, umzuschalten. Eine mit der jeweiligen Bewegungsrichtung und Bewegungsumkehr der Wischarme synchronisierte oder gekoppelte Ansteuerung des Ventils ist zwingend vorzusehen. Ferner muss hierbei stets eine vergleichsweise große Wegstrecke zwischen dem an der Fahrzeugkarosserie angeordneten Ventil und den Waschdusen mit einem Zwillingsrohr bzw. mit zwei Schlauchleitungen uberbruckt werden.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenuber die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Scheibenwisch- und Wascheinrichtung bereitzustellen, die einerseits ein von der Bewegungsrichtung des Wischarms abhangiges Aktivieren bzw. Deaktivieren einzelner Waschdusen ermoglicht, die ferner mit vergleichsweise geringem Fertigungs- und Montageaufwand implementierbar ist und die zugleich mit einer Gewichts- und Bauraumreduzierung einhergeht.
  • Diese Aufgabe wird mit einer Scheibenwisch- und Wascheinrichtung gemaß dem unabhangigen Patentanspruch 1, einem Kraftfahrzeug gemaß Patentanspruch 12 sowie mit einem Verfahren zum Betrieb einer Scheibenwisch- und Wascheinrichtung nach Patentanspruch 13 gelost, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen jeweils Gegenstand abhangiger Patentanspruche sind.
  • Die beanspruchte Scheibenwisch- und Wascheinrichtung ist fur ein Kraftfahrzeug ausgelegt und weist zumindest einen, in zwei entgegengesetzte Richtungen beweglichen Wischarm auf, an welchem zumindest eine erste und eine zweite Waschduse angeordnet sind. Mittels der zumindest zwei Waschdusen ist eine zu reinigende Kraftfahrzeugscheibe, etwa eine Windschutz- oder Heckscheibe mit Waschflussigkeit beaufschlagbar. Die erste und die zweite Waschduse sind dabei mittels einer am beweglichen Wischarm angeordneten Ventilanordnung abwechselnd mit einer fur die Waschflussigkeitszufuhr vorgesehenen Zuleitung koppelbar.
  • Indem eine Verzweigung der Waschflussigkeitszufuhr erst in unmittelbarer Nahe zu den Waschdusen erfolgt, kann die Waschflussigkeitszufuhr zwischen Forderpumpe und Waschduse sowie im Bereich des beweglich gelagerten Wischarms uberwiegend mittels einer einzigen Zuleitung erfolgen. Diese kann mittels der wischarmseitig vorgesehenen Ventilanordnung wahlweise bzw. abwechselnd mit der ersten oder mit der zweiten Waschduse fluidverbindend gekoppelt werden.
  • Die Ausbildung des zwischen Pumpe und Waschduse verlaufenden fluidfuhrenden Pfades uberwiegend mittels einer einzigen Zuleitung ermoglicht eine Großen-Reduzierung, ggf. eine Verkurzung des fur die Waschflussigkeit vorgesehenen Schlauch- oder Leitungssystems. Ferner ermoglicht die wischarmseitige Ventilanordnung eine Bauteilreduzierung sowie Gewichtseinsparung gegenuber einer bekannten Ausfuhrungsform, welche ein durchweg doppelt ausgebildetes Leitungssystem vorsieht.
  • Nach einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die zumindest erste und die zumindest zweite Waschduse an zueinander gegenuberliegenden, den entgegengesetzten Wischrichtungen zugewandten Seiten des Wischarms angeordnet sind. Die erste und die zweite Waschduse sind demgemaß beidseitig des Wischarms vorgesehen. Die Ventilansteuerung ist hierbei bevorzugt derart ausgebildet, dass jeweils die in Wischrichtung weisende Waschduse bei Aktivierung der Wascheinrichtung mit Waschflussigkeit beaufschlagt wird, die der Bewegungsrichtung abgewandte Duse jedoch inaktiv ist.
  • Bei einer Richtungsumkehr des Wischarms bewirkt die Ventilanordnung eine umgekehrte Beaufschlagung der gegenuberliegenden, beidseits des Wischarms angeordneten Waschdusen, sodass stets dem Wischarm bzw. dessen Wischlippe vorauseilend ein Flussigkeitsfilm auf der zu reinigenden Fahrzeugscheibe erzeugt werden kann.
  • Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist das mit der zu reinigenden Kraftfahrzeugscheibe in mechanischen Kontakt bringbare Wischblatt oder Wischergummi verschiebbar und/oder verschwenkbar an einem Traggestell des Wischarms angeordnet. Es ist hierbei insbesondere vorgesehen, dass das Wischblatt selbst in einer Wischblatthalterung bzw. in einem Halterahmen befestigt ist, welcher gegenuber dem Traggestell verschiebbar und/oder verschwenkbar angeordnet ist. Die bewegliche Anordnung des Wischblatts am Wischarm-Traggestell ermoglicht eine unmittelbare Ventilansteuerung, die von der Bewegung, insbesondere von der Bewegungsumkehr des Wischarms selbst getriggert bzw. abgezweigt werden kann.
  • Insoweit ist von Vorteil vorgesehen, dass das Wischblatt bzw. die Wischblatthalterung uber die Ventilanordnung mit dem Traggestell des Wischarms verbunden ist. Dabei ubernimmt die Ventilanordnung insoweit eine Doppelfunktion. Zum einen bewirkt sie eine abwechselnde alternierende Beaufschlagung der ersten oder zweiten Waschduse mit Waschflussigkeit, zum anderen wird hierdurch eine Verschiebbarkeit des Wischblatts gegenuber dem Traggestell des Wischarms ermoglicht. Es ist hierbei insbesondere vorgesehen, dass die Art der mechanischen Verbindung, insbesondere eine Schiebefuhrung oder Lagerung des Wischblatts an der Ventilanordnung zur Betatigung bzw. zum Umschalten des Ventils fuhrt.
  • Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist das Wischblatt bzw. die Wischblatthalterung im Bereich der Ventilanordnung im Wesentlichen senkrecht zur Langserstreckung des Wischblattes bzw. des Wischarms verschiebbar am Traggestell des Wischarms gehalten. Die Relativbewegung zwischen Wischblatt und Wischarm bzw. Wischblatthalterung und Wischarm-Traggestell erfolgt dabei bevorzugt in Wisch- bzw. Gegenwischrichtung des jeweiligen Wischarms.
  • Die vorgesehene Relativ- oder Ausgleichsbewegung zwischen Wischblatt und Wischarm ist hierbei derart ausgebildet, dass das Wischblatt dem Wischarm nacheilend ausgebildet ist und zum Beispiel vom stets vorauseilenden Wischarm nachgezogen wird.
  • Von Vorteil erfolgt die Umschaltung der Ventilanordnung zur wahlweisen Beaufschlagung der ersten und/oder der zweiten Waschdüse mit Waschflussigkeit durch eine zwischen Wischblatt und Kraftfahrzeugscheibe wirkende Haft- und/oder Gleitreibung. Des Weiteren kann die Massetragheit des Wischblattes bzw. seine Halterung zur Ventilbetatigung Verwendung finden. Eine vom Antrieb des Wischarms ausgehende Bewegung des Wischarm-Traggestells wird durch die Relativbewegung bzw. Schiebe- oder Schwenkfuhrung des Wischblatts verzogert auf das Wischblatt bzw. seine Wischblatthalterung ubertragen.
  • Ein der Bewegung des Wischarms folgendes Verschieben oder Verschwenken der Wischlippe erfolgt im Wende- oder Umkehrpunkt des Wischarms in etwa um den Betatigungsweg des Ventils verzogert. Die Massetragheit des Wischblatts und ggf. seine Halterung als auch Haft- und/oder Gleitreibung zwischen Wischblatt und Kraftfahrzeugscheibe bewirken eine Relativverschiebung von Wischblatt bzw. Wischblatthalterung und Wischarm bzw. Wischarm-Traggestell. Die Relativbewegung von Wischblatt zu Wischarm fuhrt dabei zu einem unmittelbaren Betatigen bzw. Umschalten der Ventilanordnung.
  • Demzufolge kann insbesondere im Umkehr- oder Wendepunkt des Scheibenwischers durch Betatigung des Ventils die Waschflussigkeit stets zu der in Wischrichtung weisenden Waschduse geleitet werden.
  • Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die Ventilanordnung einen Ventilkorper mit zwei Leitungsabschnitten auf, welche durch Verschieben des Ventilkorpers entlang einer Fuhrungseinrichtung abwechselnd mit der Zuleitung koppelbar sind. Der Ventilkorper ist dabei innerhalb eines Ventilgehauses schwenkbar und/oder verschiebbar angeordnet, um entsprechend der Bewegungsrichtung jeweils einen der beiden beweglichen Leitungsabschnitte mit der ortsfesten Zuleitung zu koppeln.
  • Demgemaß ist insbesondere vorgesehen, dass das Wischblatt bei einer Bewegungsumkehr des Wischarms erst nach einem Umschalten der Ventilanordnung eine Mitnahmebewegung seitens des Wischarms erfahrt.
  • In Weiterbildung hiervon ist ferner vorgesehen, dass jeder der mit dem Ventilkorper verbundenen Leitungsabschnitte mit je einer Anzahl an Waschdusen in Fluidverbindung steht. Das heißt, jeder der Leitungsabschnitte ist bevorzugt mit einer Anzahl an entlang dem Wischgummi angeordneter Waschdusen flussigkeitsubertragend verbunden. Die Beaufschlagung eines Leitungsabschnittes mit Waschflussigkeit fuhrt insoweit zum Bespruhen oder Benetzen der Scheibe mittels einer Anzahl, z. B. aquidistant entlang der Langserstreckung der Wischlippe angeordneter Waschdusen.
  • Die Anordnung der ablaufseitigen Leitungsabschnitte der Ventilanordnung ist auf die Relativbewegung von Wischlippe und Wischarm abgestimmt. Es kann dabei insbesondere vorgesehen werden, dass sich die mit den einzelnen Waschdusen in Fluidverbindung stehenden Leitungsabschnitte zumindest im Bereich der Ventilanordnung im Wesentlichen parallel zueinander und/oder schrag zur Zuleitung erstrecken. Bei einer parallelen Ausrichtung der ablaufseitigen Leitungsabschnitte und der zulaufseitigen Zuleitung erfolgt keine wesentliche Umlenkung der zufuhrten Waschflussigkeit im Bereich der Ventilanordnung, was sich stromungstechnisch als gunstig erweist.
  • Des Weiteren ist vorgesehen, dass sich die vom Ventil abgehenden Leitungsabschnitte und/oder die hiervon gespeisten Waschdusen an einer Wischblatthalterung im Wesentlichen uber die gesamte Lange des Wischblattes erstrecken. Die Leitungsabschnitte konnen sich dementsprechend zum Beispiel T-artig zu den freien Enden des Wischblatts bzw. der Wischblatthalterung erstrecken und insoweit selbst eine Verzweigung aufweisen, um die uber die Ventilanordnung zugefuhrte Waschflussigkeit zu den jeweiligen Endabschnitten des Wischblattes zu fordern.
  • Nach alledem ist ferner ein Kraftfahrzeug vorgesehen, welches zumindest eine zuvor beschriebene Scheibenwisch- und Wascheinrichtung aufweist. Die Wisch- und Wascheinrichtung kann dabei beliebig, etwa zur Reinigung einer Windschutzscheibe und demgemaß als Frontscheibenwischer, aber auch als Heckscheibenwischer ausgebildet sein.
  • Daneben ist ferner ein Verfahren zum Betrieb einer Scheibenwisch- und Wascheinrichtung vorgesehen, wobei die Scheibenwisch- und Wascheinrichtung zumindest einen, in zwei entgegengesetzte Richtungen beweglich gelagerten Wischarm aufweist. An diesem sind zumindest eine erste und eine zweite Waschduse angeordnet, um eine Kraftfahrzeugscheibe mit Waschflussigkeit zu beaufschlagen. Die bevorzugt den jeweils entgegengesetzten Wischrichtungen zugeordneten Waschdusen konnen dabei durch eine zwischen einem Wischblatt und der Kraftfahrzeugscheibe wirkende oder im Wischbetrieb des Wischarms entstehende Haft- und/oder Gleitreibung mittels einer am Wischarm vorgesehenen Ventilanordnung abwechselnd mit einer fur die Waschflussigkeitszufuhr ausgebildeten Zuleitung gekoppelt werden.
  • Die Inbetriebnahme der Scheibenwisch- und Wascheinrichtung sieht eine Aktivierung einer Waschmittelpumpe sowie ein In-Gang-Setzen des zumindest einen Wischarms entlang eine vorgegebenen Wischrichtung vor. Entsprechend der Wischrichtung und einer den Wischarm mit der Wischlippe koppelnden Kinematik erfolgt eine rein bewegungs- und mechanisch initiierte Betatigung bzw. Umschaltung der Ventilanordnung, um die der jeweils vorherrschenden Wischrichtung zugeordneten Waschdusen mit Waschflussigkeit zu beaufschlagen.
  • In Weiterbildung hiervon ist ferner vorgesehen, dass ein Entkoppeln der ersten Waschduse von der Zuleitung und ein Koppeln bzw. ein Verbinden der zweiten Waschduse mit der Zuleitung durch eine Richtungsumkehr der Wischarmbewegung erfolgt. Im Zuge der Richtungsumkehr kann aufgrund von zwischen Wischlippe und zu reinigender Scheibe und/oder aufgrund der Massetragheit der Wischlippe bzw. ihrer Halterung, eine Ventilbetatigung erfolgen. Auf elektrische oder anderweitig die Ventilbetatigung mit der Wischrichtung synchronisierende Steuerungsmittel kann insoweit in vorteilhafter Weise verzichtet werden.
  • Kurzbeschreibung der Figuren
  • Weitere Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmoglichkeiten werden in der nachfolgenden Beschreibung von Ausfuhrungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erlautert. Es zeigen:
  • 1a eine schematische Darstellung zweier gegenlaufig antreibbarer Wischarme einer Scheibenwischeranordnung in Grundstellung,
  • 1b die Scheibenwischeranordnung gemaß 1 mit in eine obere Umkehrposition verschwenkten Wischarmen,
  • 2a eine schematische Darstellung des verschiebbar am Wischarm gelagerten Wischblatts wahrend einer Abwartsbewegung,
  • 2b die Wischblattanordnung im Umkehrpunkt des Scheibenwischers,
  • 2c die Anordnung gemaß der 2a und 2b wahrend einer Aufwartsbewegung des Wischarms,
  • 3a eine schematische Darstellung eines Wischarms in Draufsicht,
  • 3b eine Seitenansicht der Scheibenwischeranordnung gemaß 3a,
  • 4a eine Querschnittsdarstellung entlang der Schnittlinie A-A gemaß 3b bei einem in Abwartsbewegung befindlichen Wischarm,
  • 4b eine Darstellung gemaß 4a im Umkehrpunkt des Wischarms und
  • 4c eine Darstellung gemaß der 4a und 4b bei einer aufwarts gerichteten Schwenkbewegung des Wischarms.
  • Detaillierte Beschreibung
  • In den 1b und 1b ist eine Scheibenwisch- und Wascheinrichtung 10 mit zwei Wischarmen 12, 14 gezeigt, die vorliegend als sogenannte gegenlaufige Scheibenwischer ausgebildet sind. Die beiden in ihrer in 1a gezeigten Grundstellung im Wesentlichen parallel zueinander angeordneten Wischarme 12, 14 sind in Fahrzeugquerrichtung außenliegend, das heißt an ihren voneinander abgewandten Endabschnitten jeweils uber ein Lager 28 schwenkbar an der Karosserie eines hier nicht naher dargestellten Kraftfahrzeugs drehbar zwischen der in 1a gezeigten Grundstellung und einer in 1b aufrecht gezeigten verschwenkten Position gelagert.
  • Beide Wischarme 12, 14 sind hierbei mit einer Anzahl erster Waschdusen 30 und einer Anzahl zweiter Waschdusen 32 versehen. Bei einer durch die Pfeile 16 angedeuteten Aufwartsbewegung der Wischarme 12, 14 sind die ersten Waschdusen 30 zur Ausbildung eines Flussigkeitsfilms 22, 24 aktiv, wahrend im in 1b angedeuteten Umkehrpunkt die gegenuberliegenden, abwarts gewandten Waschdusen 32 zur Erzeugung eines der entsprechenden Wischbewegung 26 vorauseilenden Flussigkeitsfilms 22', 24' aktiviert werden.
  • Jeder der beiden Wischarme 12, 14 uberstreicht ein gestrichelt skizziertes Flachensegment 18, 20 der angedeuteten Fahrzeugscheibe 11.
  • Indem die gezeigte Scheibenwisch- und Wascheinrichtung 10 jeweils einen den Wischarmen 12, 14 und ihren Wischgummis 15 vorgelagerten, lokal begrenzten Flüssigkeitsfilm 22, 24 auf der Scheibe 11 erzeugt und dieser im Betrieb der Wischeinrichtung sogleich vom Wischgummi 15 entfernt wird, ermoglicht die Aktivierung der Scheibenwisch- und Wascheinrichtung 10 eine nur minimale Beeintrachtigung des Sichtfeldes der Fahrzeuginsassen.
  • Die abwechselnde Ansteuerung und Beaufschlagung gegenuberliegender Waschdusen 30, 32 erfolgt mittels einer in den 2 und 4 naher verdeutlichten wischarmseitigen Ventilanordnung 42. Am Beispiel des Wischarms 14 ist deren Wirkungsweise in den 2a bis 2c sowie in den 4a bis 4c gezeigt.
  • Das schematisch angezeigte Wischarm-Traggestell 44 ist uber eine zentrale Zuleitung 40 mit einer nicht explizit dargestellten Pumpe verbunden, um Waschflussigkeit aus einem Reservoir dem Wischarm 14 zuzufuhren.
  • Die Ventilanordnung 42 bildet hierbei zugleich eine innerhalb vorgegebener Verschiebewege bewegliche Anordnung des Wischblattes 15 am Wischarm-Traggestell 44. Das Traggestell 44 weist im Bereich der Ventilanordnung 42 ein Gehause 46 mit einer Schiebefuhrung 52 auf. An dieser Schiebefuhrung 52, die sich im Wesentlichen senkrecht zur Langserstreckung des Wischarms 14 als auch des Wischergummis 15 erstreckt, ist ein Ventilkorper 54 verschiebbar gelagert. Dieser kann je nach Bewegungsrichtung 16, 26 des Wischarms 14 gegenuber dem Ventilgehause 46 als auch gegenuber dem Traggestell 44 des Wischarms 14 verschoben werden.
  • Am Ventilkorper 54 sind ferner zwei Leitungsabschnitte 48, 50 angeordnet, von denen jeweils einer in den in 2a, 4a oder 2c bzw. 4c gezeigten Endstellungen des Ventils 42, bzw. 42'' mit der Zufuhrleitung 40 gekoppelt sind. Bei der zum Beispiel in 2a skizzierten Abwartsbewegung 26 des Wischarms 14 ist die Leitung 48 mit der Zuleitung 40 gekoppelt, wahrend bei einer entgegengesetzten Bewegungsrichtung 16, wie sie zum Beispiel in 2c gezeigt ist, die andere Leitung 50 mit der Zuleitung 44 in Fluidverbindung steht.
  • Die beiden Leitungsabschnitte 48, 50 sind dabei jeweils mit einem Satz gegenuberliegend am Scheibenwischer angeordneter Waschdusen 30, 32 versehen. Die Leitung 48 weist eine Anzahl von im Abstand zueinander angeordnete Waschdusen 32 auf, wahrend die andere Leitung 50 eine entsprechende Anzahl an Waschdusen 30 aufweist, die in die entgegengesetzte Richtung 16 ausgerichtet sind.
  • Die 2b bzw. 4b zeigen den Wischarm 14 in einer Umkehr- oder Wendeposition, in welcher das Ventil eine neutrale Stellung 42' einnimmt. Aufgrund von Reibungs- oder Massetragheitskraften und der uber die Schlittenfuhrung 52 bereitgestellten Ausgleichsbewegung zwischen Leitungsabschnitten 48, 50 bzw. Wischlippe 15 gegenuber dem Wischarm-Traggestell 44 verweilt das Wischblatt 15 zunächst in seiner Endstellung, wahrend eine bereits in die entgegengesetzte Richtung einsetzende Bewegung des Wischarms 14 bzw. seines Traggestells 44 zunachst zu einer Relativverschiebung des Ventilkorpers 54 gegenuber dem Ventilgehause 46 fuhrt.
  • Sobald der Ventilkorper 54 eine Endstellung innerhalb des Ventilgehauses 46 erreicht, in welcher eine der Leitungsabschnitte 48, 50 fluidfuhrend mit der Zuleitung 44 gekoppelt ist, wie dies in den 4a und 4c gezeigt wird, erfolgt eine Mitnahmebewegung des dem Traggestell 44 nacheilenden Wischblatts 15.
  • In den 4a bis 4c ist ferner eine Wischblatthalterung 56 angedeutet, die sich zwischen den fluidfuhrenden Leitungen 48, 50 erstreckt. Die Waschdusen 30, 32 bzw. die Dusenauslasse konnen an jener Wischblatthalterung 56 seitlich zum Wischblatt 15 angeordnet sein. Eine Beaufschlagung der Waschdusen 30, 32 mit Waschflussigkeit fuhrt stets zur Bildung eines der Wischbewegung der Wischlippe 15 vorauseilenden bzw. vorgelagerten Flussigkeitsfilms 24, 24'.
  • In der Draufsicht des Wischarms 14 gemaß 3a ist eine Dreh- oder Schwenkachse 28 des Wischarms 14 gezeigt, bezuglich welcher das Wischarm-Traggestell 44 schwenkbar an der Fahrzeugkarosserie angebunden ist. Am, im oder unterhalb des Traggestells 44 verlauft die Zuleitung 40, welche die waschmittelfordernde Pumpe mit dem am Wischarm 14 angeordneten Ventil 42 verbindet.
  • Je nach Wischrichtung 16, 26 konnen durch die verschiebbare Lagerung der Wischlippe 15 gegenuber dem Ventilgehause 46 bzw. gegenuber dem Traggestell 44 entweder die Waschdusen 30 oder die Waschdüsen 32 mit Waschflussigkeit zur Erzeugung eines jeweiligen Waschflussigkeitsfilms 22, 24 beaufschlagt werden.
  • Bei der hier gezeigten unmittelbar durch die richtungsumkehrende Wischbewegung des Wischarms 12, 14 initiierte und hieraus abgeleitete Ventilbetatigung kann eine systeminharente Synchronisation der Ventilbetatigung mit der Wischrichtung des Wischarms 12, 14 erfolgen. Des Weiteren ist fur diese Art der Synchronisation keine aufwendige elektrische oder elektromechanische Steuerung erforderlich. Ferner kann die hier gezeigte Ausgestaltung ohne elektrische Verbraucher und somit besonders wartungsarm und kostengunstig in der Herstellung verwirklicht werden.
  • Die dargestellten Ausfuhrungsformen zeigen lediglich mogliche Ausgestaltung der Erfindung zu welcher weitere zahlreiche Varianten denkbar und im Rahmen der Erfindung sind. Die exemplarisch gezeigten Ausfuhrungsbeispiele sind in keiner Weise hinsichtlich des Umfangs, der Anwendbarkeit oder der Konfigurationsmoglichkeiten der Erfindung als einschrankend auszulegen. Die vorliegende Beschreibung zeigt dem Fachmann lediglich eine mogliche Implementierung eines erfindungsgemaßen Ausfuhrungsbeispiels auf. So konnen an der Funktion und Anordnung von beschriebenen Elementen vielfältigste Modifikationen vorgenommen werden, ohne hierbei den durch die nachfolgenden Patentanspruche definierten Schutzbereich oder dessen Aquivalente zu verlassen.
  • Bezugszeichenliste
  • 10
    Scheibenwisch- und Wascheinrichtung
    11
    Scheibe
    12
    Wischarm
    14
    Wischarm
    15
    Wischlippe
    16
    Wischrichtung
    18
    Wischfeld
    20
    Wischfeld
    22
    Flussigkeitsfilm
    24
    Flussigkeitsfilm
    26
    Wischrichtung
    28
    Schwenklager
    30
    Waschduse
    32
    Waschduse
    40
    Zufuhrleitung
    42
    Ventilanordnung
    44
    Wischarm-Traggestell
    46
    Ventilgehause
    48
    Leitung
    50
    Leitung
    52
    Fuhrung
    54
    Ventilkorper
    56
    Wischblatthalterung
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 4117794 C2 [0005]

Claims (14)

  1. Scheibenwisch- und Wascheinrichtung fur ein Kraftfahrzeug mit zumindest einem, in zwei entgegengesetzte Richtungen (16; 26) beweglichen Wischarm (12, 14), an welchem zumindest eine erste und eine zweite Waschduse (30, 32) angeordnet sind, um eine Kraftfahrzeugscheibe (11) mit Waschflussigkeit zu beaufschlagen, wobei die erste und die zweite Waschduse (30, 32) mittels einer am Wischarm (12, 14) angeordneten Ventilanordnung (42) abwechselnd mit einer fur die Waschflussigkeitszufuhr vorgesehenen Zuleitung (44) koppelbar sind.
  2. Scheibenwisch- und Wascheinrichtung nach Anspruch 1, wobei die erste und die zweite Waschduse (30, 32) an zueinander gegenuberliegenden, den entgegengesetzten Wischrichtungen (16; 26) zugewandten Seiten des Wischarms (12, 14) angeordnet sind.
  3. Scheibenwisch- und Wascheinrichtung nach einem der vorhergehenden Anspruche, wobei ein mit der Kraftfahrzeugscheibe (11) in mechanischen Kontakt bringbares Wischblatt (15) verschiebbar und/oder verschwenkbar am einem Traggestell (44) des Wischarms (12, 14) angeordnet ist.
  4. Scheibenwisch- und Wascheinrichtung nach Anspruch 3, wobei das Wischblatt (15) uber die Ventilanordnung (42) mit dem Traggestell (44) des Wischarms (12, 14) verbunden ist.
  5. Scheibenwisch- und Wascheinrichtung nach einem der vorhergehenden Anspruche 3 oder 4, wobei das Wischblatt (15) im Bereich der Ventilanordnung (42) im Wesentlichen senkrecht zur Langserstreckung des Wischblattes (15) oder des Wischarms (12, 14) verschiebbar am Traggestell (44) gehalten ist.
  6. Scheibenwisch- und Wascheinrichtung nach einem der vorhergehenden Anspruche, wobei eine Umschaltung der Ventilanordnung (42) zur wahlweisen Beaufschlagung der ersten und/oder der zweiten Waschduse (30, 32) mit Waschflussigkeit (22, 24) durch eine zwischen Wischblatt (15) und Kraftfahrzeugscheibe (11) wirkende Haft- und/oder Gleitreibung erfolgt.
  7. Scheibenwisch- und Wascheinrichtung nach einem der vorhergehenden Anspruche, wobei die Ventilanordnung (42) einen Ventilkorper (54) mit zwei Leitungsabschnitten (48, 50) aufweist, welche durch Verschieben des Ventilkorpers (54) entlang einer Fuhrungseinrichtung (52) abwechselnd mit der Zuleitung (44) koppelbar sind.
  8. Scheibenwisch- und Wascheinrichtung nach einem der vorhergehenden Anspruche, wobei das Wischblatt (15) bei einer Bewegungsumkehr des Wischarms (12, 14) erst nach einem Umschalten der Ventilanordnung eine Mitnahmebewegung seitens des Wischarms (12, 14) erfahrt.
  9. Scheibenwisch- und Wascheinrichtung nach Anspruch 7, wobei jeder der Leitungsabschnitte (48, 50) mit je einer Anzahl an Waschdusen (32, 30) in Fluidverbindung steht.
  10. Scheibenwisch- und Wascheinrichtung nach einem der vorhergehenden Anspruche 7 bis 9, wobei sich die Leitungsabschnitte (48, 50) zumindest im Bereich der Ventilanordnung (42) im Wesentlichen parallel zueinander und/oder parallel zur Zuleitung (44) erstrecken.
  11. Scheibenwisch- und Wascheinrichtung nach einem der vorhergehenden Anspruche 7 bis 10, wobei sich die Leitungsabschnitte (48, 50) und/oder die hiervon gespeisten Waschdusen (30, 32) an einer Wischblatthalterung (56) im Wesentlichen uber die gesamte Lange des Wischblattes (15) erstrecken.
  12. Kraftfahrzeug mit einer Scheibenwisch- und Wascheinrichtung nach einem der vorhergehenden Anspruche.
  13. Verfahren zum Betrieb einer Scheibenwisch- und Wascheinrichtung, die zumindest einen, in zwei entgegengesetzte Richtungen (16; 26) beweglichen Wischarm (12, 14) aufweist, an welchem zumindest eine erste und eine zweite Waschduse (30, 32) angeordnet sind, um eine Kraftfahrzeugscheibe (11) mit Waschflussigkeit zu beaufschlagen, wobei die Waschdusen (30, 32) durch eine zwischen einem Wischblatt (15) und der Kraftfahrzeugscheibe (11) wirkende oder im Wischbetrieb des Wischarms (12, 14) entstehende Haft- und/oder Gleitreibung mittels einer am Wischarm (12, 14) vorgesehenen Ventilanordnung (42) abwechselnd mit einer fur die Waschflussigkeitszufuhr vorgesehenen Zuleitung (44) gekoppelt werden.
  14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei ein Entkoppeln der ersten Waschduse (30) von der Zuleitung (44) und ein Koppeln der zweiten Waschduse (32) mit der Zuleitung (44) durch eine Richtungsumkehr der Wischarmbewegung erfolgt.
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