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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Scheibenwischeranordnung für Kraftfahrzeuge mit zumindest einem beweglich gelagerten Wischarm, der wenigstens eine flexible Wischlippe aufweist, die bei Inbetriebnahme der Wischeranordnung an einer Kraftfahrzeugscheibe entlang gleitet.
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Hintergrund
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Es existieren vielfältige Ausgestaltungen und Konzepte für Scheibenwischeranordnungen für Kraftfahrzeuge. Diese weisen zumindest einen Wischarm auf, der entweder in einer pendelnden oder in einer translatorischen Verschiebebewegung an zum Beispiel einer Heck- oder Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeugs entlang gleitet. Zur Beseitigung von sich auf der Scheibe befindlichen oder ansammelnden Schmutzes ist ferner vorgesehen, eine Wasch- oder Reinigungsflüssigkeit auf die Scheibe zu spritzen und die mit Waschflüssigkeit benetzte Scheibe mit Hilfe der Scheibenwischer zu reinigen.
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Gängige Wischeranordnungen sehen vor, die Waschdüsen außerhalb der Wischblätter bzw. Wischerarme eines Scheibenwischers, so zum Beispiel auf einer Motorhaube oder an einer Heckklappe der Fahrzeugkarosserie vorzusehen. Die zum Aufsprühen der Waschflüssigkeit vorgesehenen Düsen sind dabei derart zu konfigurieren, dass stets ein möglichst großer Flächenabschnitt der Scheibe mit Waschflüssigkeit benetzbar ist.
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Dies kann sich jedoch nachteilig auf die Sichtverhältnisse für die Kraftfahrzeuginsassen auswirken. So kann bei einem Besprühen einer Frontscheibe mit Waschflüssigkeit stets ein gewisser, nicht zu vernachlässigender Zeitraum vergehen, bis die Wischarme oder Wischblätter der Scheibenwischeranordnung wieder ungehinderte Sichtverhältnisse herstellen.
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So ist beispielsweise aus der
DE 41 16 099 B4 eine Wisch- und Waschanlage für Scheiben an Kraftfahrzeugen bekannt, die einen in Vor- und Rücklauf pendelnd über die Scheibe antreibbaren Scheibenwischer sowie eine erste und eine zweite Waschdüse aufweist, die mit dem Scheibenwischer bewegbar und vor unterschiedliche Seiten des Scheibenwischers ausgerichtet sind. Dabei ist der ersten Waschdüse innerhalb eines ersten Bewegungsabschnitts des Scheibenwischers und der zweiten Waschdüse innerhalb eines zweiten Bewegungsabschnitts des Scheibenwischers jeweils Waschflüssigkeit zuführbar.
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Ein Wischarm trägt dabei an seinem freien Ende einen Sprühkopf mit insgesamt sechs zu zwei Gruppen gehörenden Waschdüsen. Innerhalb des Sprühkopfs verlaufen in Längsrichtung des Wischarms zwei Kanäle, von denen jeder von einem Anschlussstutzen ausgeht.
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Eine für eine effiziente und zügige Reinigung der Fahrzeugscheibe gleichmäßige und homogene sowie gut kontrollierbare Verteilung von Waschflüssigkeit kann hiermit nur bedingt erreicht werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Scheibenwischeranordnung für Kraftfahrzeuge bereitzustellen, die selbst bei Beaufschlagung einer Scheibe mit Waschflüssigkeit das Sichtfeld der Fahrzeuginsassen nur minimal beeinträchtigt. Ferner ist es Zielsetzung, den Waschflüssigkeits-Verbrauch für eine Scheibenwischeranordnung und damit einhergehend auch das Gesamt-Fahrzeuggewicht zu verringern. Ferner soll die Waschflüssigkeit möglichst zügig und großflächig auf eine zu reinigende Scheibe aufgebracht werden.
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Diese Aufgabe wird mit einer Scheibenwischeranordnung gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 1 sowie mit einem Kraftfahrzeug gemäß Patentanspruch 13 gelöst, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen jeweils Gegenstand abhängiger Patentansprüche sind.
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Die beanspruchte Scheibenwisch- und Wascheinrichtung ist zur Reinigung von Kraftfahrzeugscheiben ausgelegt. Sie weist zumindest einen, in zwei entgegengesetzte Richtungen beweglichen und mittels eines gesonderten Antriebs antreibbaren Wischarm auf, an welchem zumindest eine flexible, mit der zu reinigenden Scheibe in Kontaktstellung tretende Wischlippe angeordnet ist. Die Wischlippe oder der Wischergummi streicht bei Aktivierung des Scheibenwischers über einen vorgegebenen Flächenabschnitt der Scheibe und befreit diesen von dort befindlicher Flüssigkeit und Schmutz.
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Daneben weist der Wischarm zumindest zwei sich entlang der Wischlippe erstreckende und fluidführende, jeweils mit einer Waschflüssigkeit beaufschlagbare Leitungen auf. Die fluidführenden Leitungen oder Kanäle sind dabei, bezogen auf die Wischrichtungen an gegenüberliegenden Seiten der Wischlippe angeordnet. Sie weisen ferner jeweils eine Anzahl Waschdüsen auf, die in Längsrichtung der Wischlippe voneinander beabstandet angeordnet sind. Mittels der Waschdüsen oder Austrittsöffnungen für die Waschflüssigkeit kann die Fahrzeugscheibe bei Bedarf mit Waschflüssigkeit beaufschlagt werden.
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Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass die an gegenüberliegenden, der jeweiligen Wischrichtung zugewandten sowie der Wischlippe, bezogen auf die jeweilige Wischrichtung, vorgelagerten fluidführenden Leitungen abwechselnd, der jeweiligen Wischrichtung entsprechend, mit Waschflüssigkeit beaufschlagt werden. Auf diese Art und Weise kann im Betrieb der Wisch- und Wascheinrichtung ein dem Wischblatt stets vorgelagerter, sich über die gesamte Wischblattlänge erstreckender, zugleich aber auch lokal begrenzter Waschflüssigkeitsfilm auf die Scheibe aufgetragen werden.
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Indem der Wischarm eine fluidführende Funktion erhält und die Waschflüssigkeit somit direkt vom Halteglied auf die Fahrzeugscheibe aufgebracht und von dieser verteilt wird, kann zum einen der Verbrauch an Waschflüssigkeit gesenkt, zum anderen eine Beeinträchtigung des Sichtfeldes für die Fahrzeuginsassen während eines Reinigungsvorgangs verringert werden. Es wird nur jeweils derjenige Flächenabschnitt der Fahrzeugscheibe mit Waschflüssigkeit benetzt, in oder an welchem sich der Wischarm bzw. dessen Wischlippe gerade befindet.
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Die fluidführende Leitung weist hierbei bevorzugt eine Längserstreckung auf, die derjenigen der Wischlippe entspricht. So kann über die gesamte Längserstreckung der Wischlippe Waschflüssigkeit auf die zu reinigende Scheibe aufgebracht werden.
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Indem sich der fluidführende Kanal bevorzugt beabstandet von der Scheibe, bzw. beabstandet vom freien Ende der Wischlippen erstreckt, welches mit der Scheibe in Kontaktstellung gelangt, kann erreicht werden, dass sich die aus dem fluidführenden Kanal austretende Waschflüssigkeit möglichst frei entfaltet, bevorzugt auch transversal zur Spritz- oder Sprührichtung divergierend ausdehnt.
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Die Austrittsöffnungen für die Waschflüssigkeit können als Löcher, ggf. sogar als länglicher Schlitz in der Wandung der fluidführenden Leitung ausgebildet sein. Bevorzugt sind die Austrittsöffnungen für die Waschflüssigkeit in Form von Düsen ausgebildet, um das Ausström- bzw. Sprühverhalten der Waschflüssigkeit gezielt beeinflussen bzw. verändern zu können. Einzelne Spritzdüsen können z. B. in den Kanal selbst eingelassen sein oder anderweitig mit diesem fluidverbindend gekoppelt sein.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung können die zwei Leitungen zugleich eine Halterung für das zwischen ihnen angeordnete Wischblatt bilden. Auf diese Art und Weise können bisherige Haltekomponenten für das Wischblatt entweder mit einer fluidführenden Leitung versehen werden, oder aber durch eine fluidführende Leitung substituiert werden.
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Insbesondere können die fluidführenden Leitungen oder Kanäle als Teil einer Tragstruktur des Wischarms bzw. des Wischblatts ausgebildet sein. Dies erlaubt eine material- sowie gewichtseinsparendes Design der Tragstruktur des Wischarms, bzw. seines Wischergestänges. Es ist sogar denkbar, tragende Strukturbauteile des Wischarms durch die fluidführenden Leitungen zu substituieren.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung erstrecken sich die fluidführenden Leitungen oder Kanäle im Wesentlichen parallel zur dazwischen angeordneten Wischlippe. Es ist hierbei insbesondere vorgesehen, dass die Längserstreckung der Leitungen im Wesentlichen derjenigen der Wischlippe entspricht. Auf diese Art und Weise kann die Wischlippe über ihre gesamte Längserstreckung mit Waschflüssigkeit versehen werden.
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Indem mittels der beschriebenen fluidführenden Leitungen oder Kanäle, ein unmittelbar vor der Wischlippe liegender Flächenabschnitt einer zu reinigenden Scheibe mit Waschflüssigkeit beaufschlagt wird, kann einem Trockenlaufen des Scheibenwischers entgegengewirkt werden. Dies führt zu einer geringeren Abnutzung sowie verringertem Verschleiß des Wischergummis. Zudem wird die Haft- und/oder Gleitreibung zwischen Wischergummi bzw. Wischblatt und Scheibe verringert, was sich vorteilhaft auf den Stromverbrauch des den Wischarm antreibenden elektrischen Antriebs auswirkt.
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Des Weiteren erweist sich eine unmittelbar entlang dem Wischblatt vorgesehene Waschflüssigkeitsverteilung für die Reinigung von verlängerten Frontscheiben von Kraftfahrzeugen als besonders vorteilhaft. Insbesondere für Cabriofahrzeuge sowie für Panorama-Frontscheiben kann bei der hier vorgesehenen wischblattseitigen Waschflüssigkeitsbeaufschlagung die Verteilung der Waschflüssigkeit besser kontrolliert werden.
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Selbst bei Auftreten einer nennenswerten Windlast, etwa im oberen Geschwindigkeitsbereich des Fahrzeugs, kann das auf die zu reinigende Scheibe ausgebrachte Wischwasser unmittelbar nach dem Auftreffen auf die Scheibe vom Wischblatt in kontrollierter Art und Weise wieder entfernt werden.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind die fluidführenden Leitungen mittels zumindest eines sich quer zur Wischlippe erstreckenden Querstegs unmittelbar miteinander verbunden. Hierbei können durchaus auch mehrere, in Längsrichtung der Leitungen voneinander beabstandete Querstege vorgesehen werden, um die Verwindungssteifigkeit und mechanische Stabilität des Leitungs- oder Kanalsystems entsprechend zu erhöhen, und um dem Wischarm bzw. seiner Wischblattaufnahme eine ausreichende mechanische Stabilität zu verleihen.
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Des Weiteren ist in Weiterbildung hiervon vorgesehen, dass die fluidführenden Leitungen und die Wischlippe mittels des zumindest einen Querstegs miteinander verbunden sind. Der die beiden Leitungen miteinander verbindende Quersteg kann insoweit auch als Befestigungs- und Haltemittel für die austauschbare Wischlippe fungieren.
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Ferner kann nach einer weiteren Ausgestaltung an der Tragstruktur des Wischarms, insbesondere am Quersteg der beiden Leitungen ein Spoilerelement angeordnet sein. Dieses weist typischerweise eine keilartig ausgebildete Windangriffsfläche auf, die insbesondere bei Fahrten mit hoher Geschwindigkeit dafür Sorge trägt, dass der Wischarm nicht von der Fahrzeugscheibe abhebt und mit dieser in Kontaktstellung bleibt
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Ferner können die beiden fluidführenden Leitungen nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung einer karosserieseitigen Anbindung des Wischarms zugewandt in einen Verzweigungsabschnitt münden. Dieser kann Y-artig ausgebildet sein, wobei die beiden Leitungen jedoch innerhalb des Verzweigungsabschnitts strömungstechnisch getrennt voneinander ausgebildet sind bevorzugt aber aneinander angrenzen. Das unmittelbare Verbinden, aber hermetische Trennen der Leitungen ist für die Kopplung mit einer Waschflüssigkeit fördernden Pumpe im Bereich eines Schwenklagers des Wischarms von Vorteil.
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Auch kann ferner vorgesehen werden, dass die beiden Leitungen zwischen dem Lager des Wischarms und ein dem Schwenklager zugewandter Abschnitt des Wischblatts unmittelbar nebeneinander verlaufen. Sobald die Leitungen radial nach außen, dem Schwenklager abgewandt, in den Bereich des Wischblatts gelangen, nehmen die beiden Leitungen einen vorgegebenen, das Wischblatt zwischen sich aufnehmenden Abstand zueinander ein. Die Leitungen selbst weisen dabei aber keinerlei Verzweigungen auf.
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Die Waschflüssigkeit wird hierbei bevorzugt von einer ortsfest an der Karosserie angeordneten Pumpe bzw. von zwei Pumpen, ggf. unter Verwendung eines oder mehrerer Ventile, den beiden Leitungen abwechselnd zugeführt. An ihrem freien, der Schwenkachse abgewandten Ende sind die beiden Leitungen jeweils verschlossen.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist ferner vorgesehen, dass ein Abstand benachbart zueinander angeordneter Austrittsöffnungen und/oder Düsen positionsabhängig entlang der Längserstreckung des Halteglieds bzw. entlang den Wischlippen variiert. Auf diese Art und Weise kann z. B. einem Druckverlust entlang des fluidführenden Kanals oder der für die Wischlippe vorgesehenen Wischbewegung Rechnung getragen werden.
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Neben variierenden Abständen benachbarter Austrittsöffnungen oder Düsen kann nach einer Weiterbildung ergänzend oder alternativ hierzu ferner vorgesehen werden, einen Durchmesser oder einen Öffnungsquerschnitt der benachbart zueinander angeordneten Austrittsöffnungen und/oder Düsen positionsabhängig entlang des Halteglieds zu variieren.
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Unterschiedlichen Druckverhältnissen innerhalb des fluidführenden Kanals, aber auch der für den Wischarm bzw. für die Wischlippe vorgesehenen Wischbewegung kann somit Rechnung getragen werden. Bei einem pendelnd gelagerten Wischarm überstreicht nämlich der der Schwenkachse abgewandte freie Endbereich des Wischarms ein weitaus größeres Flächensegment als ein achsnahe liegender Wischarmabschnitt.
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Insoweit erweist es sich als vorteilhaft, wenn der Abstand, bzw. wenn die Abstände zwischen den Düsen oder Austrittsöffnungen ggf. deren Öffnungsquerschnitt derart gewählt ist, bzw. sind, dass die vom Wischblatt zu überstreichenden Flächenabschnitte der zu reinigenden Scheibe mit unterschiedlichem radialen Abstand zur Schwenkachse des Wischarms annähernd homogen mit Waschflüssigkeit beaufschlagt werden.
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So ist nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung insbesondere vorgesehen, dass sich bei einem pendelnd bewegbar gelagerten Wischarm der Abstand benachbart in Wischlippenlängsrichtung angeordneter Austrittsöffnungen und/oder Düsen zum freien Ende des Wischarms hin verringert. Auf diese Art und Weise kann insbesondere an den der Pendelachse abgewandten Bereichen des Wischarms mehr Waschflüssigkeit auf die Scheibe aufgebracht werden, als dies am Fuße des Wischarms der Fall ist.
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In entsprechender Art und Weise kann alternativ oder ergänzend hierzu auch der Öffnungsquerschnitt bzw. der Durchmesser der Austrittsöffnungen zum freien Ende des Wischarms hin vergrößert werden.
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Es erweist sich insgesamt von Vorteil, wenn die Menge der mittels des fluidführenden Kanals auf die Scheibe aufzubringenden Waschflüssigkeit zum Beispiel proportional zum Quadrat des Abstandes zur Pendelachse des Wischarms ansteigt.
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Es ist von Vorteil insbesondere vorgesehen, dass der Düsenabstand und der Durchmesser derart aufeinander angestimmt sind, dass ein vom Wischarm zu überstreichender Flächenabschnitt der Fahrzeugscheibe möglichst gleichmäßig mit Waschflüssigkeit benetzt wird.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weisen die Wischlippen ein Befestigungsprofil zur Bildung einer formschlüssigen Verbindung mit zumindest einer, bevorzugt mit zwei sich in Längsrichtung der Wischlippe erstreckenden Federschienen auf. Die Federschienen weisen typischerweise ein im Querschnitt rechteckiges Profil und eine in etwa bandartige, im Wesentlichen geradlinige Grundgeometrie auf. Das wischlippenseitige Befestigungsprofil ist zum Beispiel nach Art eines Doppel-T-Profils ausgebildet. Dabei weist die Wischlippe zwei, bezogen auf die Flächennormale der zu reinigenden Scheibe voneinander beabstandete Flanschabschnitte auf, von denen ein Flanschabschnitt an einer der Scheibe zugewandten Seite der Federschiene und ein anderer Flanschabschnitt an der gegenüberliegenden, der Scheibe abgewandten Seite der Federschiene zu liegen kommt.
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Die beiden Flanschabschnitte sind hierbei über einen einstückig mit der eigentlichen Wischlippe verbundenen Verbindungssteg miteinander gekoppelt. Die Federschienen können zudem lösbar am Wischarmgestänge befestigt sein, sodass durch Lösen der Federschiene die Wischlippen nach Bedarf, etwa verschleißbedingt, ausgetauscht werden können.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung sind die fluidführenden Leitungen oder Kanäle als extrudiertes oder stranggepresste Kunststoff- und/oder Metallbauteile ausgebildet. Die Leitungen oder Kanäle können zudem aus Gummi, einem Elastomer oder einem vergleichbaren flexiblen Material, etwa im Zuge eines Spritzguss-, Extrusions- oder Strangpressverfahrens gebildet werden.
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Es ist ferner denkbar, die fluidführende Leitung in Form eines Metall- und Kunststoffkomponenten aufweisendes Hybridbauteils auszubilden, bei welchem bevorzugt der fluidführende Kanal als Kunststoff- oder Gummikomponente, ein die Leitung ummantelnder Abschnitt aber aus einem vergleichsweise formstabilen oder verwindungssteifen Material, wie etwa Metallblech, ausgebildet ist.
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Nach alledem ist nach einer weiteren Ausgestaltung ein Kraftfahrzeug vorgesehen, welches zumindest eine zuvor beschriebene Scheibenwischeranordnung aufweist, wobei die Scheibenwischeranordnung hier wahlweise als Heckscheibenwischer oder als Frontscheibenwischer für die Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeugs ausgebildet sein kann. Die beschriebene Scheibenwisch- und Wascheinrichtung kann dabei universell bei gegen- oder gleichläufigen Pendelwischern aber auch bei Linearwischern verwirklicht werden.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Weitere Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung werden in der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen verdeutlicht. Hierbei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung der Scheibenwisch- und Wascheinrichtung mit zwei gleichläufig pendelnd antreibbaren Wischarmen vor einer Aufwärtsbewegung,
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2 die Anordnung gemäß 1 zu Beginn einer Abwärtsbewegung,
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3 eine vergrößerte schematische Darstellung eines Wischarms und
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4 eine Querschnittsdarstellung des Wischarms gemäß 3 entlang der Schnittlinie A-A.
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Detaillierte Beschreibung
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Die in den 1 und 2 schematisch dargestellte Scheibenwisch- und Wascheinrichtung 10 weist zwei, jeweils an einer Schwenkachse 28 angelenkte Wischarme 12, 14 auf, die jeweils ein Wischfeld 18, 20 der Scheibe 11 in einer pendelnden und oszillierenden Bewegung 16, 26 überstreichen. Die Wischarme 12, 14 weisen je zumindest eine Wischlippe 15 auf, wie dies anhand der 3 und 4 schematisch skizziert ist. Die elastisch ausgebildete, aus einem Elastomer, einem natürlichen oder synthetischen Kautschuk gebildete Wischlippe 15 ist hierbei in unmittelbarer Kontaktstellung zur zu reinigenden Scheibe 11.
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An den Wischarmen 12, 14 sind zumindest entlang der Längserstreckung des Wischblatts 15 zwei fluidführende Leitungen 40, 42 angeordnet. Diese befinden sich seitlich des Wischblatts 15, und sind, bezogen auf die jeweilige Wischrichtung 16, 26 dem Wischblatt 15 vorgelagert. Jede dieser Leitungen 40, 42 weist eine Anzahl Waschdüsen oder Auslassöffnungen 30, 32 auf, die zur Scheibenoberfläche 11 ausgerichtet sind. Im Betrieb der Wisch- und Wascheinrichtung 10 kann auf diese Art und Weise, durch entsprechende, mit der Wischbewegung der Wischarme 12, 14 synchronisierte Beaufschlagung der Leitungen 40, 42 mit Waschflüssigkeit jeweils ein dem Wischarm 12, 14 bzw. seinem Wischblatt vorgelagerte und vorauseilender Flüssigkeitsfilm 22, 24 auf der Scheibe erzeugt werden.
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1 zeigt die Ausbildung eines oberhalb der Wischarme 12, 14 liegenden Flüssigkeitsfilms 22, 24, der durch Beaufschlagung des fluidführenden Kanals 40 erzeugbar ist, während in 2 der umgekehrte Fall einer Abwärtsbewegung 26 der Wischarme 12, 14 skizziert ist, wobei jeweils ein unterhalb der Wischarme 12, 14 liegender Flüssigkeitsfilm 22', 24' erzeugt wird.
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Die beiden fluidführenden Leitungen oder Kanäle 40, 42 können etwa mittig zwischen ihrem freien, in 3 links liegenden Endabschnitt und dem Y-artig ausgebildeten Verzweigungsabschnitt 50 über einen sich quer zur Längserstreckung der Kanäle 40, 42 erstreckenden Verbindungssteg 48 miteinander verbunden sein. Der Verbindungssteg 48 kann hierbei ferner als Halteeinrichtung für das Wischblatt 15 fungieren.
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Um die beiden Leitungen 40, 42 abwechselnd oder alternierend mit Waschflüssigkeit 22, 24 beaufschlagen zu können, bleiben die beiden Leitungen 40, 42 auch in einem stromaufwärts des Verzweigungsabschnitts 50 liegenden Zuleitung 52 voneinander getrennt. Sie können dort entweder über ein schaltbares Ventil mit einer einzigen Pumpe oder aber mit zwei abwechselnd betreibbaren, nicht explizit dargestellten Pumpen gekoppelt sein.
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Wie ferner in 4 dargestellt ist, kann das Wischblatt oder der Wischergummi 15 etwa mittels zweier parallel zueinander angeordneter Federschienen 34, 36 an den fluidführenden Leitungen 40, 42 bzw. an dem die Leitungen 40, 42 miteinander verbindenden Verbindungssteg 48 befestigt sein. Der Wischergummi 15 weist hierzu zwei, sich im Wesentlichen parallel zur Scheibenebene erstreckende Profilabschnitte 38, 44 auf, die ein Doppel-T- oder H-Profil bilden und zusammen mit den zwischen den Profilabschnitten 38, 44 zu liegen kommenden Federschienen 34, 36 eine formschlüssige Verbindung von Wischlippe 15 und Wischarm 12, 14 bilden.
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Des Weiteren ist ein Spoilerelement 46 vorgesehen, welches ebenfalls an dem Verbindungssteg 48 der Leitungsanordnung 40, 42 befestigt sein kann.
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Es erweist sich hierbei insbesondere als vorteilhaft, dass für die praktische Umsetzung des hier vorgestellten Waschflüssigkeit transportierenden Konzepts auf bestehende Scheibenwischerkomponenten, insbesondere auf kommerziell erhältliche Wischlippen und Wischergummis 15 sowie auf hierfür vorgesehene Halte- und Fixierelemente, wie etwa Federschienen 34, 36 zurückgegriffen werden kann.
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Die an den Leitungen 40, 42 vorzusehenden Austrittsöffnungen 30, 32 für die Waschflüssigkeit können identisch ausgebildet und äquidistant an den Leitungen 40, 42 entlang angeordnet sein. Zur möglichst gleichmäßigen Beaufschlagung der Scheibe 11 mit Waschflüssigkeit kann die Größe der Austrittsöffnungen ggf. sogar auch der frei durchströmbaren Strömungsquerschnitt der Strömungskanäle 40, 42 variieren.
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Typischerweise können zum freien Ende des Wischarms 12, 14 hin die Austrittsöffnungen 30, 32 für die Waschflüssigkeit größer ausgebildet sein, als diese für die achsnah angeordneten Austrittsöffnungen oder Düsen 30, 32 der Fall ist.
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Die einzelnen Austrittsöffnungen 30, 32 können ferner mittels Laser- oder Wasserstrahlschneiden hochpräzise in den zuvor nach einem Extrusions- oder Strangpressverfahren hergestellten Gummikörper eingearbeitet werden. Auch können die Lochabstände in einfacher Art und Weise individuell für verschiedene Applikationen und Wischlippenmodelle in einfacher Art und Weise angepasst werden.
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Durch das unmittelbare Aufbringen der Waschflüssigkeit 22, 24 durch den Wischarm 12, 14 selbst, kann das zur Verfügung stehende Reinigungsmittel oder Wischwasser weitaus effizienter und sparsamer eingesetzt werden. Es ist hierbei sogar denkbar, den im Fahrzeug mitzuführenden Waschflüssigkeitsvorrat zur Optimierung des Bauraums und des Fahrzeuggewichts zu reduzieren.
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Die dargestellten Ausführungsformen zeigen lediglich mögliche Ausgestaltung der Erfindung zu welcher weitere zahlreiche Varianten denkbar und im Rahmen der Erfindung sind. Die exemplarisch gezeigten Ausführungsbeispiele sind in keiner Weise hinsichtlich des Umfangs, der Anwendbarkeit oder der Konfigurationsmöglichkeiten der Erfindung als einschränkend auszulegen. Die vorliegende Beschreibung zeigt dem Fachmann lediglich eine mögliche Implementierung eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels auf. So können an der Funktion und Anordnung von beschriebenen Elementen vielfältigste Modifikationen vorgenommen werden, ohne hierbei den durch die nachfolgenden Patentansprüche definierten Schutzbereich oder dessen Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Scheibenwisch- und Wascheinrichtung
- 11
- Kraftfahrzeugscheibe
- 12
- Wischarm
- 14
- Wischarm
- 15
- Wischlippe
- 16
- Wischrichtung
- 18
- Wischfeld
- 20
- Wischfeld
- 22
- Flüssigkeitsfilm
- 24
- Flüssigkeitsfilm
- 26
- Wischrichtung
- 28
- Schwenkachse
- 30
- Waschdüsen
- 32
- Waschdüsen
- 34
- Federschiene
- 36
- Federschiene
- 38
- Halteprofil
- 40
- Leitung
- 42
- Leitung
- 44
- Halteprofil
- 46
- Spoilerelement
- 48
- Befestigungssteg
- 50
- Verzweigungsabschnitt
- 52
- Flüssigkeitszufuhr
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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