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Stand der Technik
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Die Erfindung geht aus von einem Videozentriersystem zur Ermittlung von Zentrierdaten für Brillengläser, wie z. B Hornhautscheitelabstand, Pupillendistanz, Einschleifhöhe, Vorneigungs- und Fassungsscheibenwinkel u. a.
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Bei einer Brille müssen nicht nur die Glasstärken, sondern auch die Zentrierung stimmen. Zentrierfehler verursachen asthenopische Beschwerden, verschlechtern das Stereosehen und verkleinern die nutzbaren Zonen von Gleitsichtgläsern erheblich. Die Genauigkeit bei der Ermittlung von Zentrierdaten wird wesentlich von der Kopf- und Körperhaltung der Person, deren Brillengläser zu bestimmen sind, nachfolgend Proband, genannt, mitbestimmt. Zur Gewährleistung dieser hohen Genauigkeit hat die Fa. Rodenstock ein Videozentriersystem entwickelt, bei dem eine Kamera in Augenhöhe und eine zweite unterhalb dieser angeordnet ist. Die obere Kamera macht frontal von dem Gesicht des Probanden in waagerechter Blickrichtung, der sog.
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Null-Blickrichtung, eine Aufnahme, während die untere Kamera ein Bild schräg von unten erzeugt. Durch die beiden Kameras werden simultan alle Informationen erfasst, die zur Berechnung aller Zentrierdaten benötigt werden.
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Der Nachteil dieses Videozentriersystems besteht darin, dass es an eine stationäre Einrichtung gebunden ist und der Proband in genau vorbestimmtem Abstand vor diesem Aufstellung nehmen muss. Damit befindet sich der Proband in einer für ihn ungewöhnlichen Messsituation, die ihn in der Einnahme einer natürlichen Kopf- und Körperposition beeinträchtigt. Hierdurch kann es schon zu ersten Ungenauigkeiten bei der Messung der Zentrierdaten kommen. Nachteilig ist auch, dass die Zentrierdaten an einer anderen Stelle und nicht am Beratungstisch des Optikers ermittelt werden. Darüber hinaus gestaltet sich die softwaretechnische Auswertung der Datenmenge von Brillengestell und Gesicht schwer.
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Dadurch, dass das Videozentriersystem an eine stationäre Einrichtung gebunden ist, ist seine Anwendung natürlich auch auf die Messmöglichkeiten beschränkt, die eine lediglich vertikal und horizontal bewegliche Kamera zulässt. Beispielsweise für Messungen, bei denen sowohl das Brillengestell und die Pupille des Probanden zu sehen ist, muss sich der Proband seitlich zur Kamera positionieren. Andererseits sind Messungen bei unterschiedlichen Blicksituationen, also in Blickrichtungen außerhalb der Null-Blickrichtung, mit diesem Videozentriersystem nicht möglich.
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Die Erfindung und ihre Vorteile
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Das erfindungsgemäße Videozentriersystem mit den Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, dass die Bilderfassungseinheit, die Bildverarbeitungseinheit und die Bedieneinheit in einem manuell leicht handhabbaren Gerät kombiniert sind, so dass das Videozentriersystem mobil einsetzbarbar ist. Es kann ein- oder zweihändig bedient werden. Die Zentrierdaten stehen dem Bediener unmittelbar an dem Videozentriersystem zur Verfügung, das er ohne Weiteres an den Beratungstisch mitnehmen kann. Im einfachsten Fall besteht das erfindungsgemäße Videozentriersystem aus einer mit einem Computer ausgerüsteten mobilen Aufnahme- und Verarbeitungseinheit, die auf ihrer dem zu vermessenden Objekt zugewandten Vorderseite eine mindestens Kamera sowie Mittel zur Wiedergabe von Sehzeichen und auf ihrer Rückseite einen Monitor zum Betrachten und Bearbeiten des von der Kamera aufgenommenen Bildes aufweist. Idealerweise ist die Kamera horizontal zentral angeordnet.
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Zur Aufnahme steht der Bediener dem Probanden unmittelbar gegenüber und kann anhand des von der zentral ausgerichteten Kamera erzeugten aktuellen Bildes auf dem ihm zugewandten Bildschirm, sofern erforderlich, die Position des Probanden in gleicher Weise wie ein Fotograf durch kurze Anweisungen korrigieren. Auf der Vorderseite des Videozentriersystems sind beispielsweise in einer Folien laminierte Sehzeichen oder andere die Aufmerksamkeit des Probanden weckende oder erfordernde Mittel angeordnet.
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In Verbindung mit dem mindestens einen Lage- und Beschleunigungssensor liefert die Kamera dem Bediener ein Signal zur aktuellen Position des Videozentriersystems bezüglich des aufzunehmenden Objektes und somit auch Hinweise darüber, ob er das Videozentriersystem in Seite, Höhe und Winkel zum Gesicht des Probanden richtig positioniert hat. Der Monitor liefert dem Bediener alle notwendigen Informationen und bietet die erforderlichen Bedienfunktionen.
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Weitere Vorteile ergeben sich für einen Optiker auch durch erfindungsgemäße Verfahren nach Anspruch 17, beim der das neue Videozentriersystem für eine wesentlich genauere Anpassung der Brillengläser an das individuelle Sehvermögen des Brillenträgers verwenden kann. Hierzu gibt es ihm durch seine mobile Handhabung die Möglichkeit, individuelle, auf unterschiedliche Blicksituationen ausgerichtete bzw. unterschiedliche Blicksituationen wiedergebende Visierlinien selbst auszuwählen und zu bestimmen. Nach erfolgten Aufnahmen, die entsprechend des weiter unten beschriebenen Verfahrens angefertigt werden, läuft anhand der verwendeten Software die Auswertung der Aufnahmen sowie die Berechnung der Zentrier- und weiterer für den Augenoptiker und deren Zulieferer, den so genannten Brillenglasherstellern, interessanten Messwerte weitgehend automatisch ab. Wesentlich dabei ist, dass die Aufnahmen unter Einbeziehung des Probanden, d. h. des Kunden des Augenoptikers, durchgeführt werden. Zu diesem Zwecke wird das Videozentriersystem so auf dem Beratungstisch des Bedieners platziert, dass sowohl der Bedienende als auch der Proband die Darstellungen der Software einsehen kann. Dies ist von Vorteil für den Augenoptiker, da er damit in nicht unerheblichem Maße seine fachliche und technische Kompetenz, insbesondere bei der Anpassung modernster, individuell für den Probanden gefertigter Brillengläser, darstellen kann.
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Wesentliche Vorteile sind auch für den Probanden gegeben. Der Proband sieht sich nicht mehr einem starren Messsystem gegenüber, sondern erlebt seine Brillengläserbestimmung ähnlich der Situation der Herstellung eines Fotos mittels einer mobilen Kamera. Zur Herstellung von Messaufnahmen für Zentrierdaten in Seitenposition braucht sich der Proband nicht mehr zu drehen, sondern der Bediener kann mit dem Videozentriersystem so weit um den Probanden herum gehen, dass er seine Aufnahme aus der gewünschten Position machen kann.
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Da die Zentrierdaten ohne Verwendung eines Visiermessbügels erfasst werden können, entfällt für den Probanden auch das häufig als störend empfundene Aufsetzen und für die Zeit der Aufnahme erforderliche Tragen des Visiermessbügels auf dem Brillengestell.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die mindestens eine auf das zu erfassende Objekt ausrichtbare Bilderfassungseinrichtung als Stereokamerasystem ausgeführt, wobei die beiden Kameras in den Randbereichen der zu dem zu erfassenden Objekt gerichteten Vorderseite des Gehäuses einander horizontal gegenüberliegend angeordnet sind. Vorteilhafterweise sind sie hochauflösend, verfügen über Autofocusfunktion und haben eine feste Brennweite. Durch das Stereokamerasystem wird die Genauigkeit der Bestimmung der Zentrierdaten wesentlich erhöht. Eine nochmalige Erhöhung der Genauigkeit, die dann bereits in den Bereich von wenigen Zehnteln Millimeter geht, wird dadurch erreicht, dass auf der Vorderseite des Gehäuses zusätzlich zu den beiden Bilderfassungseinrichtungen zwei weitere Bilderfassungseinrichtungen jeweils senkrecht unter den beiden ersteren angeordnet. Sie sind ebenso wie die beiden oberen hochauflösende Kameras und mit Autofocusfunktion und fester Brennweite ausgestattet. Die Bilderfassungseinrichtung ist damit als Quattrokamerasystem ausgeführt.
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Nach einer diesbezüglich vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist zusätzlich in der Vorderseite des Gehäuses horizontal mittig eine Such- und Positionierkamera angeordnet. Diese kann im Unterschied zu den Kameras des Stereo- bzw. Quattrokamerasystems eine weniger hoch auflösende Kamera sein, da sie lediglich für Such und Positioniervorgänge bezüglich des aufzunehmenden Objekts verwendet wird.
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Nach einer anderweitigen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist zur Darstellung von Sehzeichen auch die Vorderseite des Gehäuses mit einem Monitor versehen, über den die Sehzeichen, z. B. Bilder, die die Aufmerksamkeit des Probanden fordern und/oder wecken, oder Texte zum Lesen wiedergegeben werden.
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Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Bildschirm auf der Rückseite des Gehäuses ein Touchscreen, über den das Videozentriersystem auf einfache Weise bedienbar ist.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Videozentriersystem mit einer mobilen Stromversorgung, in der Regel einem austauschbaren Akku, ausgerüstet. Das hat den Vorteil, dass eine verbrauchte Stromversorgung lediglich gegen einen frisch aufgeladenen Akku ausgetauscht zu werden braucht ohne dass das gesamte Videozentriersystem an eine Ladestation angeschlossen werden muss und während des Ladevorganges nicht zur Verfügung steht.
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Nach einer anderweitigen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung verfügt das Videozentriersystem über eine mobile Funkeinheit für WLAN und/oder eine technische Fernsteuerung, so dass ein auf einer Fläche abgestelltes oder an einem Stativ befestigtes Videozentriersystem auch ferngesteuert bedient werden kann.
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Nach einer ebenfalls vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Videozentriersystem mit mindestens einem Lautsprecher und/oder mindestens einem Mikrophon ausgerüstet. Über den Lautsprecher können dem Bediener beispielsweise Positionierhinweise akustisch gegeben werden. Das Mikrophon dient der spracherkennungstechnischen Erfassung von Daten und Befehlen.
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Nach einer zusäztlichen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Computer der Bildverarbeitungseinheit ein mobiler, an das Videozentriersystem anclippbarer Computer. Das hat den Vorteil, dass der Monitor dieses Computers als Bedienerbildschirm genutzt werden kann. Andererseits kann der Computer bei Nichtgebrauch des Videozentriersystems anderweitig im Geschäft des Optikers benutzt werden.
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Nach einer anderweitigen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Gehäuse des Videozentriersystems in einem Tischstativ schwenkbar angeordnet. Das Videozentriersystem kann beispielsweise auf dem Kundenberatungsplatz des Augenoptikers senkrecht aufgestellt oder in einem bestimmten Winkel gegenüber der Raumsenkrechten geneigt werden. Der Bediener kann dadurch problemlos die Seite auswählen, die aus seiner Sicht bei der Beratung gerade benötigt wird, also entweder die Bedienerseite zu sich selber in Position bringen oder die Vorderseite mit den Kameras und dem Bildschirm bzw. den Folien auf den Probanden richten. An dieser Stelle wird noch einmal der wesentliche Vorteil der Erfindung deutlich, der durch die Mobilität des Videozentriersystems erreicht wird, nämlich seine Flexibilität und Vielfalt in der Anwendung.
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Anstelle der Anordnung des Gehäuses in einem Tischstativ kann das Gehäuse auch mit einem ausklappbaren Ständer ausgerüstet sein, mit dem es auf einem Tisch in Arbeitsposition abstellbar ist.
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Eine andere vorteilhafte Anwendung besteht darin, das Videozentriersystem an einem Stativ so zu befestigen, dass es in Höhe, Seite und Winkel ausrichtbar und arretierbar ist. Vorteilhafterweise ist es in das Stativ einclippbar. In Verbindung mit einer Fernbedienung lässt sich das Videozentriersystem dann auch z. B. von einem Kundenberatungsplatz aus bedienen. Damit bietet die Erfindung auch die Möglichkeit, das Videozentriersystem wie bisher üblich als stationäres System einzusetzen.
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Bei einer anderweitigen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung lässt sich das Videozentriersystem mit einer Dockingstation verbinden. Eine solche Dockingstation kann gleichzeitig auch als Ladestation für die interne Energieversorgung dienen und/oder Schnittstellen zu anderen Einrichtungen, wie Druckern, Bildschirmen, Internet u. a. aufweisen.
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Bei einer diesbezüglich vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Dockingstation mit einer Aufnahmeeinheit für ein Brillengestell ausgerüstet. Bei dieser Anwendung wird das Videozentriersystem zur Bestimmung der geometrischen Werte eines Brillengestells verwendet. Diese Anwendung ist aber auch ohne den Vorteil der Kompaktheit einer Dockingstation möglich, nämlich einfach nur dadurch, dass das Videozentriersystem gegenüber einer externen Haltevorrichtung für die Brillenfassung positionierbar ist.
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Bezüglich der Bestimmung der geometrischen Werte eines Brillengestells kann die Haltevorrichtung vorteilhafterweise mit einer justierbaren Klemmvorrichtung für das Brillengestell, softwaretechnisch auswertbaren Markierungen, einem für fotografische Aufnahmen speziell gestalteten Hintergrund, einer Beleuchtung und/oder anderen für eine gute softwaretechnische Erkennung und Auswertung geeigneten Mitteln versehen sein.
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Ein vorteilhaftes Verfahren zur Bestimmung von Zentrierdaten für Brillengläser mittels eines Videozentriersystem, das zur Ermittlung der Zentrierdaten erforderlichen Informationen von dem Brillenträger und dem Brillengestell optisch erfasst und verarbeitet, ist in Anspruch 17 beschrieben. Hierbei wird das Videozentriersystem mit den Merkmalen eines der Ansprüche 1 bis 16 zur Bestimmung von an das individuelle Sehvermögen eines Probanden angepasster Brillenglasdaten verwendet, indem zusätzliche Visierlinien bei unterschiedlichen Blicksituationen des Probanden in Relation zum Brillengestell ermittelt werden. Hierzu wird das Videozentriersystem automatisch oder von dem Bediener in die für die Blicksituation charakteristische Position gebracht und nach Überprüfung und ggf. Korrektur der Position werden alle Bilderfassungseinrichtungen gleichzeitig ausgelöst.
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Nach einer diesbezüglich vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird zuerst mindestens ein Bild von dem dem Brillenträger gut angepassten Brillengestell und danach mindestens ein Bild von dem Gesicht des Brillenträgers bei aufgesetztem Brillengestell gemacht. Die separate Bestimmung der Zentrierdaten vom Brillengestell hat den Vorteil, dass die hierzu in verschiedenen Positionen vom Brillengestell zu machenden Bilder den Probanden zeitlich und physisch nicht belasten. Von ihm werden anschließend Bilder mit aufgesetztem Brillengestell angefertigt, indem der Optiker mit dem mobilen Videozentriersystem vor ihn tritt, die Kameras in Null-Blickrichtung auf ihn ausrichtet und fotografiert, wobei alle Kameras des Stereo-Kamerasystems gleichzeitig auslösen.
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Vorteilhafterweise können auch mehrere Aufnahmen vom Probanden in seitlicher Position und unterschiedlicher Blickrichtung gemacht werden, wozu der Proband lediglich seinen Kopf und/oder seine Augen bewegen muss. Der Bediener begibt sich in eine seitliche Position, wobei der Suchbildschirm, auf dem das von der mittig an der Vorderseite angeordneten zusätzlichen Kamera erzeugte Bild erscheint, ihm die aktuelle Position des Videozentriersystem anzeigt und in Verbindung mit den ebenfalls auf diesem Bildschirm erscheinenden Bedienanweisungen den Bediener zur aufnahmebereiten Position des Videozentriersystem führt.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen entnehmbar.
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Zeichnung
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Als Ausführungsbeispiel der Erfindung wurde ein Videozentriersystem mit mindestens zwei Bilderfassungseinrichtungen ausgewählt. In den Zeichnungen zeigen:
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1 den Grundaufbau des Videozentriersystems von der Vorderseite,
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2 den Grundaufbau des Videozentriersystems von der Rückseite,
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3 das Videozentriersystem als Tischgerät in Aufnahmestellung,
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4 das Videozentriersystem als Tischgerät in Beraterstellung,
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5 eine Seitenansicht von der Aufnahmesituation eines Brillengestells von oben,
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6 die Aufnahmesituation aus 5 in der Draufsicht,
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7 das Bild eines Brillengestells aus den Aufnahmen von 5 und 6,
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8 eine Seitenansicht von der Aufnahmesituation eines Brillengestells von unten,
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9 die Aufnahmesituation aus 8 in der Draufsicht,
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10 das Bild eines Brillengestells aus den Aufnahmen von 8 und 9,
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11 die Ausgangssituation einer Aufnahme von einem Probanden,
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12 eine zu hohe Positionierung des Videozentriersystems
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13 die korrigierte Position unmittelbar vor der Aufnahme,
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14 die korrigierte Position aus 13 in der Draufsicht,
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15 die Bestimmung von Visierlinien bei definierter Blicksituation,
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16 die Bewegung des Bedieners zu einer gewollten Aufnahmesituation hin und
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17 die Anordnung des Videozentriersystems an einem Stativ.
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Wie aus den 1 und 2 zu erkennen, besteht das erfindungsgemäße Videozentriersystem aus einem Gehäuse 1, auf dessen Vorderseite zwei hochauflösende Kameras 2 mit Autofocusfunktion und fester Brennweite im Randbereich des Gehäuses 1 in Stereoposition, also horizontal in gleicher Höhe gegenüberliegend, angeordnet sind. Die Kameras 2 sind in dem Gehäuse so angeordnet, dass sie auf ein und denselben Punkt bzw. auf ein und dieselbe begrenzte Fläche im Raum mit einer definierten Entfernung fixiert sind. Am oberen Rand des Gehäuses 1 ist mittig eine Suchkamera 3 angeordnet, die im vorliegenden Beispiel weniger hochauflösend ist als die beiden zuvor genannten Kameras 2. In der Mitte der Vorderseite des Gehäuse 1, also zwischen den beiden Kameras 2 und unterhalb der Suchkamera 3, ist ein Monitor 4 angeordnet. Die in 2 gezeigte Rückseite des Gehäuses 1, die auch als Bedienerseite bezeichnet wird, weist einen Touchscreen 5 mit einer darin zentral positionierten Green-Box 6 auf. Der freie Bereich beiderseits der Green-Box 6 dient der Anordnung von Bedienfeldern sowie der optischen Anzeige von Bedieneranweisungen, von denen in 2 zwei Hinweispfeile 7 für die Winkelstellung und zwei Hinweispfeile 8 für die Höhe des Videozentriersystems wiedergegeben wurden. Diese Hinweispfeile 7, 8 sind ein Abbild der Signale, die von hier nicht näher dargestellten, weil innerhalb des Gehäuses 1 angeordneten Lage- und Beschleunigungssensoren bei der Bewegung bzw. Lageveränderung des Videozentriersystems abgegeben werden. In der Green-Box 6 erscheint das von der Suchkamera 3 aufgenommene Bild, also in der Regel ein Brillengestell 10 (5) alleine oder das Gesicht 18 eines Probanden 19 (11) mit oder ohne Brillengestell 10.
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Die 3 und 4 zeigen das Videozentriersystem als ein Auftischgerät, bei dem aus dem Gehäuse 1 ein Ständer 9 ausgeklappt ist. Dieser kann für die unterschiedlichen Beratungssituationen in zwei entgegengesetzten Richtungen so ausgeklappt werden, dass zum einen die Vorderseite des Videozentriersystems mit dem Monitor 4 schräg zur Vertikalen in eine für einen Probanden günstige Lesestellung (3) und zum andern die Rückseite des Videozentriersystems mit dem Touchscreen 5 schräg zur Vertikalen in eine für einen Bediener günstige Arbeits- bzw. Beratungsstellung (4) gebracht werden kann. In 3 ist ein Videozentriersystem mit vier hochauflösenden Kameras 2 gezeigt, die jeweils in den Ecken der Vorderseite des Gehäuses 1 angeordnet und ebenfalls, wie schon in 1 erläutert, auf ein und denselben Punkt bzw. auf ein und dieselbe begrenzte Fläche im Raum mit einer definierten Entfernung ausgerichtet sind.
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In den 5 bis 10 ist die Anwendung des Videozentriersystems für vorbereitende Aufnahmen an einem von einem Probanden ausgewählten und gut an diesen angepassten Brillengestell 10 dargestellt. Das Brillengestell 10 ist in eine Fassungsaufnahme 11 einer Dockingstation 12 eingespannt, die außerdem eine Rückwand 13 aufweist. Die dem Videozentriersystem zugewandte Fläche der Rückwand 13 ist mit für die Anfertigung von Aufnahmen 14, 16 von dem Brillengestell 10 sowie für die automatische softwaretechnische Erkennung und Auswertung der optischen Daten des Brillengestells 10 geeigneten Mitteln ausgestattet. Hierzu zählen u. a. eine für fotografische Aufnahmen geeignete neutrale Farbe, beispielsweise blau, eine reflexionsarme Ausleuchtung sowie an genau definierten Stellen angebrachten Markierungen, sog. Landmarken 15 (5, 6). Letztere sind allerdings nur als optische Abbildung auf den vom Brillengestell 10 entstandenen Aufnahmen 14 und 16 erkennbar, die die 7 und 10 zeigen. Für die Aufnahme des Brillengestells 10 von oben ist das Videozentriersystem hochkant positioniert. In 7 ist die Kippachse, um die das Brillengestell 10 für weitere Aufnahmen gekippt werden kann, als waagerechte gestrichelte Linie eingezeichnet. Die beiden sich diagonal kreuzenden gestrichelten Linien kennzeichnen die Lage des Brillengestells 10 bei dessen Drehung um ±45°.
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Die 8 und 9 zeigen eine zweite Aufnahmekonstellation des Brillengestells 10 in der Seitenansicht und in der Draufsicht. Das Videozentriersystem ist zu diesen Aufnahmen wieder in der horizontalen Position angeordnet. Die zweite Aufnahme 16 der Brillenfassung 10 von unten ist in 10 dargestellt. Auch hier sind wieder die Landmarken 15 erkennbar.
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11 zeigt die Ausgangssituation der Handhabung des Videozentriersystems bei Messaufnahmen für Zentrierdaten in der Fronssituation. Ein Bediener 17 erfasst das Videozentriersystem vorzugsweise mit beiden Händen, so dass es mit seiner Vorderseite, auf der sich die Kameras 2 und 3 befinden, auf das Gesicht 18 eines Probanden 19 weist und der Bediener somit den auf der Rückseite des Gehäuses 1 befindlichen Touchscreen 5 sehen und bedienen kann. Die nachfolgenden 12 bis 16 werden im übernächsten Abschnitt im Zusammenhang mit der Beschreibung des Funktionsablaufs bei der Bestimmung von Zentrierdaten mit Hilfe des Videozentriersystems erläutert.
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17 zeigt, dass das erfindungsgemäße Videozentriersystem auch stationär an einer Halte- und Verfahreinrichtung verwendet werden kann. Hierzu ist es an einem Stativ 20 höhen- und seitenverstellbar befestigt. Im vorliegenden Beispiel wird hierzu das Gehäuse 1 in eine bogenförmige Traverse 21, die an dem Stativ 20 höhenverstellbar angeordnet ist, eingeclippt, wobei das mit der Traverse 21 verbundene Teil der Clippvorrichtung entlang der Traverse 21 verschiebbar ist, so dass das Videozentriersystem auf einem Kreisbogen verfahrbar ist. Zur exakt senkrechten Austarierung des Stativs 20 ist dieses mit einer justierbaren Fußeinheit 22 versehen. Die vertikale Bewegung der Traverse 21 und die horizontale Verschiebung des Videozentriersystems kann von softwaregesteuerten Antriebseinheiten ausgeführt werden.
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Nachfolgend wird der Funktionsablauf bei der Anwendung des mobilen Videozentriersystems an einem Beispiel und anhand der 5 bis 16 näher beschrieben. Bei dem Beispiel handelt es sich ebenfalls um ein Videozentriersystem mit mindestens zwei Bilderfassungseinrichtungen.
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1. Vorbereitende Aufnahmen
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Zunächst wird das dem Probanden 19 gut angepasste Brillengestell 10 in der Fassungsaufnahme 11 der Dockingstation 12 derart eingebracht, das eine oder mehrere Aufnahmen entsprechend der in den 5 und 6 dargestellten Position angefertigt werden können. Das Videozentriersystem wird in der gleichen Ebene der Dockingstation 12 in einer bestimmten, nicht genau einzuhaltenden Entfernung vor der Dockingstation 12 mit Kamerablickrichtung zum Brillengestell 10 platziert, wobei auch die Kamerablickrichtung nicht genau eingehalten werden muss, sonder nur derart, dass sich das Brillengestell 10 im Blickbereich der Kameras 2 befindet. In dieser Konstellation kann die Lage des Brillengestells für weitere Aufnahmen, beispielsweise durch Kippung um die in 7 gestrichelt dargestellte horizontale Achse des Brillengestells 10 oder durch seine Drehung um ±45°, verändert werden.
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Des Weiteren sind Aufnahmen in der Konstellation entsprechend der in den 8 und 9, in denen das Brillengestell 10 von untern aufgenommen wird, oder wahlweise auch in anderen Positionen zu erstellen. Eine aus dieser Konstellation entstandene Aufnahme ist in 10 dargestellt.
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2. Messaufnahmen für Zentrierwerte in Frontsituation
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Das Brillengestell 10 wird dem Probanden 19 aufgesetzt, seine korrekte Anpassung und sein korrekter Sitz werden vom Bediener 17, der in der Regel ein Augenoptiker ist, überprüft. Der Bediener 17 nimmt das Videozentriersystem vorzugsweise in beide Hände, und richtet die Kameras 2, 3 in Richtung des Probanden 19 aus. Auf dem Touchscreen 5 der dem Bediener 17 zugewandten Seite des Videozentriersystems erscheint die Ansicht des Probanden 19, aufgenommen durch die horizontal angeordnete weniger hochauflösende Suchkamera 3 (2).
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Nunmehr ist der Bediener 17 ist angehalten, das Videozentriersystem so auf den Probanden 19 auszurichten, dass sich die Abbildung seines Gesichtes 18 möglichst flächenfüllend innerhalb eines grünes Rechteckes, der so genannten Green-Box 6, die zentral auf dem Touchscreen 5 abgebildet ist, befindet. Die Gesamtkonstellation in dieser Situation ist in 11 wiedergegeben.
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Durch die Abbildung des Gesichtes 18 möglichst Flächen füllend innerhalb der Green-Box 6 werden zwei Funktionen erfüllt, zum Einen die horizontale und vertikale Ausrichtung der hochauflösenden Kameras 2 auf den Probanden 19, zum Anderen wird die Aufnahmeentfernung innerhalb der notwendigen Grenzen erreicht.
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Die softwaretechnische Auswertung des bzw. der Lage- und Beschleunigungssensoren wird beispielsweise mit farblich unterschiedlichen horizontalen und vertikalen Hinweispfeilen 7, 8 (2) auf dem Touchscreen 5 dargestellt, so dass der Bediener 17 leicht Höhe und/oder Winkelstellung des Videozentriersystems so korrigieren kann, dass gleichzeitig das Gesicht 18 des Probanden 19 in der Green-Box 6 abgebildet wird und das Videozentriersystem senkrecht zur gewünschten Visierlinie gehalten wird.
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Sollte das Videozentriersystem sich zu hoch befinden, wie dies die 12 zeigt, so wird der Bediener 17 beispielsweise mit dem farblichen vertikalen Hinweispfeil 8 (2) darauf hingewiesen, das Videozentriersystem niedriger zu halten. Wahlweise können alle diese grafischen Bedienungshinweise auch akustisch unterstützt werden, wenn dementsprechende Signalgeber in dem Videozentriersystem vorgesehen sind.
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Damit ist gewährleistet, dass die Aufnahmerichtung der weniger hoch auflösenden horizontal ausgerichteten Suchkamera 3 waagerecht zum Gesicht des Probanden 19 ausgerichtet ist und die hochauflösenden Kameras 2 sich in gleiche Höhe zum Gesicht 18 des Probanden 19 befinden, was aus den in den 13 und 14 dargestellten Konstellationen zu erkennen ist.
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Im vorliegenden Beispiel befindet sich auf der dem Probanden 19 zugewandten Vorderseite des Gehäuses 1 der Monitor 4, auf dem z. B. Sehzeichen wiedergegeben werden können. Der Proband 19 ist angehalten, auf dieses Sehzeichen zu schauen, darauf zu fokussieren und darauf zu akkomodieren. Softwaregesteuert ist das Sehzeichen den sehphysiologischen Möglichkeiten des Probanden 19 ohne Brille angepasst. Somit ist gewährleistet, dass er in waagerechter Blickrichtung auf das Sehzeichen schaut und somit einer der Grundforderungen der Videozentrierung, der so genannten Null-Blickrichtung, entspricht. Bedienergesteuert oder softwaregesteuert automatisch werden jetzt zeitgleich alle hochauflösenden Autofocuskameras 2 zur Bildaufnahme ausgelöst.
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3. Messaufnahmen für Zentrierwerte in Seitensituation
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Der Proband 19 wird vom Bediener 17 angehalten, sich um 90° nach rechts oder links zu drehen oder der Bediener 17 geht so weit um den Probanden 19 herum, dass er eine seitliche Aufnahme von diesem derart machen kann, dass sowohl das Brillengestell 10 als auch seine Pupille zu sehen ist. Hierbei sind die horizontale Ausrichtung des Videozentriersystems sowie die Blickrichtung des Probanden 19 von zweitrangiger Bedeutung, entscheidend ist, dass Pupille und Brillengestell 10 seitlich dargestellt sind. Bedienergesteuert oder softwaregesteuert automatisch werden jetzt zeitgleich alle hochauflösenden Autofocuskameras 2 zur Bildaufnahme ausgelöst.
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4. Messaufnahmen für Visierlinienbestimmung bei unterschiedlichen Blicksituationen
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Als Visierlinien werden jene gedachten Linien bezeichnet, die in der Blickrichtungen des Probanden von dessen optischen Augenmittelpunkt durch die Pupillenmitte und durch das Brillengestell hin zu einem Punkt oder zu einer begrenzten Fläche an einem definierten Ort im dreidimensionalen relativ zum Probanden befindlichen Raum verlaufen.
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Ggf. ist es für den jeweiligen Probanden 19 erforderlich, die Visierlinien bei bestimmten definierten Blicksituationen zu bestimmen, beispielsweise dargestellt in der Kombination der 11 und 15. Hier wird nach den Messaufnahmen für Zentrierwerte in der Frontsituation (Abschnitt 2, 13) softwaregesteuert der Bediener 17 angehalten, mit dem Videozentriersystem bestimmte vordefinierte Positionen in Relation zur Position des Probanden 19 einzunehmen. Dies geschieht im vorliegenden Beispiel wiederum durch die optischen verschiedenfarbigen Hinweispfeile 7, 8 auf dem Touchscreen 5 (2). Auch eine akustische Unterstützung der optischen Hinweise ist möglich. Wird dabei eine Blickrichtung des Videozentriersystems erreicht, die neben den Kopf des Probanden 19 zielt (15), so wird diese Ausrichtung der Darstellung des Gesichtes 18 innerhalb der Green-Box 6 durch den Bediener 17 korrigiert. Auch das Erreichen weiter ggf. notwendigen Positionen, beispielsweise die der 16, sind auf diese Weise möglich.
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Die Informationen über die tatsächlich erfolgte Positions- und Lageänderung geschieht über eine ständige softwaretechnische Auswertung der Signale der Lage- und Beschleunigungssensoren, wobei das zweite Integral über der Beschleunigung den zurückgelegten Weg erbringt. Wird dieser über alle drei Richtungskoordinaten durchgeführt, ist eine relative Positionsänderung im dreidimensionalen Raum möglich. Eine andere Variante der Positions- und Lageänderung besteht in einer softwaretechnischen Auswertung von bestimmten softwaretechnisch eindeutig erkennbaren Marken im Raum oder am Probanden 19, sog. Landmarken 15. Mit dem Stereo- oder Quattro-Kamerasystem kann durch Auswertung der Lage der Landmarken 15 in den Bildinformationen der verschiedenen Kameras die Position bzw. die relative Positionsveränderung des mobilen Videozentriersystems im dreidimensionalen Raum bestimmt werden (7, 10). Hierzu werden die Kameras 2 während der Positionsveränderung des Videozentriersystems im Videomodus betrieben, damit die Bildinformationen im Lifemodus zur Auswertung zur Verfügung stehen. Sind die vorgesehenen Aufnahmepositionen erreicht, so kann bedienergesteuert oder softwaregesteuert automatisch jetzt zeitgleich für alle hochauflösenden Autofocuskameras 2 die Bildaufnahme ausgelöst werden.
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5. Messaufnahmen für Visierlinienbestimmung in Blicksituation Nähe (Lesesituation)
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Falls es für den jeweiligen Probanden 19 erforderlich ist, die Visierlinien bei einer bestimmten definierten Blicksituation, der Lesesituation, zu bestimmen, so wird das mobile Videozentriersystem, wie in 3 dargestellt, auf einen Beratungstisch vor dem Probanden 19 derart platziert, dass er die auf dem ihm zugewandten Monitor 4 dargestellten Sehzeichen fokussiert und akkomodiert. Bedienergesteuert oder softwaregesteuert automatisch wird jetzt zeitgleich für alle hochauflösenden Autofocuskameras 2 die Bildaufnahme ausgelöst.
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6. Messaufnahmen für dynamische Visierlinienbestimmung
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Innerhalb bestimmter Grenzen ist die dynamische Beeinflussung und Vermessung beispielsweise auch in der Lesesituation möglich, indem innerhalb der Fläche des Monitors 4 (3) die Position kleinstmöglicher für den Probanden 19 entsprechend seinen Sehfähigkeiten noch erkennbarer Sehzeichen verändert wird und die Reaktion seiner Augen auf diese Veränderung durch einen aufzeichnenden Filmmodus der hochauflösenden Kameras 2 mit Autofocusfunktion und anschließender softwaretechnischer Auswertung realisiert wird.
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Für die softwaretechnische Erstellung der Sehzeichen stehen bei der Datenerfassung des Probanden 19 auch dessen Refraktionsdaten zur Verfügung, so dass entsprechend den bekannten vorgesehnen Entfernungen die geeigneten Sehzeichen und die geeigneten Sehzeichengrößen probandenspezifisch erstellt werden.
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7. Beratungssituation
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Nach erfolgten Aufnahmen wie in den Abschnitten 2. bis 5. beschrieben, kann die weitgehend automatisch ablaufende Auswertung der Aufnahmen sowie die Berechnung der Zentrier- und weiterer für den Augenoptiker und deren Zulieferern, den so genannten Brillenglasherstellern, interessanten Messwerte unter Einbeziehung des Probanden 19 durchgeführt werden. Zu diesem Zwecke kann das mobile Videozentriersystem wie in 4 dargestellt, so auf dem Beratungstisch platziert werden, dass sowohl der Bediener 17 als auch der Proband 19 die Darstellungen der Software einsehen kann.
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Abschließend wird das Auswerte- und Berechnungsverfahren zur Ermittlung der Zentrierdaten unter Rückbezug auf die Abschnitte 1. bis 6. näher erläutert.
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Zu 1.
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Die Aufnahmen aus dem Abschnitt 1. dienen unter Anwendung bekannter Verfahren
- – Erstens der (groben) Kamerakalibrierung und der Kalibrierung des Gesamtsystems durch Auswertung der Lage der Landmarken 15 (7 und 10),
- – Zweitens der Stereo-/Mehrkamera-Bildauswertung der Erstellung von Abbildungspunkten im dreidimensionalen Raum mit Informationen über das aufgenommene Brillengestell 10 und
- – Drittens der 3D-Datenauswertung zur Bestimmung von ausreichend geometrisch-konstruktiven Daten des Brillengestells 10 für eine nachfolgende automatische Bildauswertungen
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Zu 2.
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Die Aufnahmen aus dem Abschnitt 2. werden weitgehend automatisch in der Form ausgewertet, dass die Bildauswertungssoftware unter Zuhilfenahme der zuvor ermittelten oder bekannten Daten des Brillengestells die Lage des Brillengestells im dreidimensionalen Raum bei auf dem Kopf des Probanden befindlichen Brillengestell erfasst und diese zu den durch Bildauswertung automatisch erkannten Pupillenmittelpunkten in Relation bringt. Die durch die Bildauswertung erkannten Bezugspunkte/Bezugslinien werden auf dem Bildschirm auf einem der aufgenommenen Fotos dargestellt und können vom Bediener überprüft und ggf. händisch mittels Touch-Screen korrigiert werden. Damit können die Videozentriermesswerte Pupillendistanz, Abstand zwischen den Gläsern, Glasdurchblickspunkt Ferne, Fassungsscheibenbreite, Fassungsscheibenhöhe, Fassungsscheibenwinkel sowie effektiver Glasdurchmesser für das rechte und das linke Auge des Probanden getrennt sowie für beide Augen zusammengefasst bestimmt werden.
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Zu 3.
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Die Aufnahmen aus dem Abschnitt 3. werden weitgehend automatisch in der Form ausgewertet, dass die Bildauswertungssoftware unter Zuhilfenahme der zuvor ermittelten oder bekannten Daten des Brillengestells die Lage des Brillengestells im dreidimensionalen Raum bei auf dem Kopf des Probanden befindlichen Brillengestell erfasst und diese zu den durch Bildauswertung automatisch erkannten Pupillenmittelpunkten in Relation bringt. Die durch die Bildauswertung erkannten Bezugspunkte/Bezugslinien werden auf dem Bildschirm auf einem der aufgenommenen Fotos dargestellt und können vom Bediener überprüft und ggf. händisch mittels Touch-Screen korrigiert werden. Damit können die Videozentriermesswerte Hornhautscheitelabstand und Vorneigungswinkel bestimmt werden.
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Zu 4.
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Die Aufnahmen aus dem Abschnitt 4. werden weitgehend automatisch in der Form ausgewertet, dass die Bildauswertungssoftware unter Zuhilfenahme der zuvor ermittelten oder bekannten Daten des Brillengestells die Lage des Brillengestells im dreidimensionalen Raum bei auf dem Kopf des Probanden befindlichen Brillengestell erfasst und diese zu den durch Bildauswertung automatisch erkannten Pupillenmittelpunkten in Relation bringt. Die durch die Bildauswertung erkannten Bezugspunkte/Bezugslinien werden auf dem Bildschirm auf einem der aufgenommenen Fotos dargestellt und können vom Bediener überprüft und ggf. händisch mittels Touch-Screen korrigiert werden. Dadurch können die Visierlinien bei unterschiedlichen Blicksituationen in Relation zum Brillengestell ermittelt werden.
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Zu 5.
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Die Aufnahmen aus dem Abschnitt 5. werden weitgehend automatisch in der Form ausgewertet, dass die Bildauswertungssoftware unter Zuhilfenahme der zuvor ermittelten oder bekannten Daten des Brillengestells die Lage des Brillengestells im dreidimensionalen Raum bei auf dem Kopf des Probanden befindlichen Brillengestell erfasst und diese zu den durch Bildauswertung automatisch erkannten Pupillenmittelpunkten in Relation bringt. Die durch die Bildauswertung erkannten Bezugspunkte/Bezugslinien werden auf dem Bildschirm auf einem der aufgenommenen Fotos dargestellt und können vom Bediener überprüft und ggf. händisch mittels Touch-Screen korrigiert werden. Dadurch können die Visierlinien bei Blicksituationen Nähe (Lesesituation) in Relation zum Brillengestell ermittelt werden.
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Zu 6.
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Die Aufnahmen aus dem Abschnitt 6. werden weitgehend automatisch in der Form ausgewertet, dass die Bildauswertungssoftware unter Zuhilfenahme der zuvor ermittelten oder bekannten Daten des Brillengestells die Lage des Brillengestells im dreidimensionalen Raum bei auf dem Kopf des Probanden befindlichen Brillengestell erfasst und diese zu den durch Bildauswertung automatisch erkannten Pupillenmittelpunkten in Relation bringt. Hierzu werden ausgewählte Situationen aus den Filmaufnahmen als Standbilder ausgewertet.
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Dadurch ist es möglich, z. B. auch die Relation von Kopfbewegung zu Augenbewegung bei veränderten Blicksituationen festzustellen und beispielsweise den Glasherstellern zur Bewertung zur Verfügung zu stellen. Auch ist es möglich, die zeitliche Relation zwischen z. B. Lageänderung des Sehzeichens (der Fläche/des Punktes, zu der/dem der Proband hinschaut) und der Reaktion des Probanden festzustellen.
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Auch hier werden die durch die Bildauswertung erkannten Bezugspunkte/Bezugslinien auf dem Bildschirm auf einem der aufgenommenen Fotos dargestellt und können vom Bediener überprüft und ggf. händisch mittels Touch-Screen korrigiert werden.
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Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Hochauflösende Kamera
- 3
- Suchkamera
- 4
- Monitor
- 5
- Touchscreen
- 6
- Green-Box
- 7
- Hinweispfeil für Winkel
- 8
- Hinweispfeil für Höhe
- 9
- Ständer
- 10
- Brillengestell
- 10'
- Bild des Brillengestells von oben
- 10''
- Abbild des Brillengestells von unten
- 11
- Fassungsaufnahme
- 12
- Dockingstation
- 13
- Rückwand
- 14
- Erste Aufnahme
- 15
- Bild der Landmarken
- 16
- Zweite Aufnahme
- 17
- Bediener
- 18
- Gesicht
- 19
- Proband
- 20
- Stativ
- 21
- Traverse
- 22
- Fußeinheit