DE3912806A1 - Verfahren und anordnung zur nahbrillenbestimmung - Google Patents

Verfahren und anordnung zur nahbrillenbestimmung

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DE3912806A1
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Germany
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eye
patient
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projectors
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DE19893912806
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Roland Dipl Phys Barth
Roland Dipl Phys Bergner
Rolf Dipl Phys Boerner
Klaus Weber
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Jenoptik AG
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Jenoptik Jena GmbH
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61BDIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
    • A61B3/00Apparatus for testing the eyes; Instruments for examining the eyes
    • A61B3/02Subjective types, i.e. testing apparatus requiring the active assistance of the patient
    • A61B3/09Subjective types, i.e. testing apparatus requiring the active assistance of the patient for testing accommodation

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
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Description

Die Erfindung ist in sogenannten "freisichtigen Refraktions­ systemen" anwendbar, wenn neben dem Brillenkorrektionswert für die Ferne eine Bestimmung des Brillenglases vorgenommen wird, mit welchem in der entsprechenden Arbeitsentfernung optimal wird.
Aus der Literatur ist es bekannt, daß beim binokularen Betrachten eines realen nahen Objektes durch das sogenannte "Bewußtsein der Nähe" eine Konvergenz ("psychische Vergenz") bewirkt wird, welche zum normalen binokularen Einfachsehen führt.
Bei der Methode der "freisichtigen Refraktion" werden im Gegensatz dazu keine realen Objekte (z. B. Buch für die Nahprobe), sondern im Raum schwebende Bilder betrachtet. Es ist bereits bekannt, zum Zwecke der Nahprüfung Prismenkom­ pensatoren vor die Patientenaugen zu klappen, mit deren Hilfe die Augen zu einer Konvergenzstellung für das Blicken in die Nähe gezwungen werden. Der Patient führt keine Kopf­ neigung aus und wird in seinem Gesichtsfeld durch die Pris­ menkompensatoren eingeschränkt, so daß die Vorteile der "freien Refraktion" aufgehoben werden.
Weiterhin ist es bekannt, bei Vorschaltung von Prismenkom­ pensatoren durch Wegklappen der Stirnanlage eine Kopfneigung zu simulieren. Dabei muß der Patient jedoch gerätebedingt eine Körperhaltung einnehmen, welche nicht den natürlichen Bedingungen einer Arbeits- oder Lesehaltung entspricht. In den Bereich der üblichen Arbeitsentfernungen ragen Geräte­ teile, welche die Refraktion negativ beeinflussen.
Die Bestimmung der Nahbrille funktioniert nicht sicher, so daß oft eine zusätzliche Nahprobe mittels Probierbrille und Leseprobe erforderlich ist.
Das Ziel der Erfindung ist eine sichere und exakte Nahbril­ lenbestimmung in einem Gerät zur "freisichtigen Refraktion".
Aufgabe der Erfindung ist es, den Blick auf ein reales nahes Objekt besser zu simulieren, als es der gegenwärtige Stand der Technik erlaubt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einemn Verfahren zur Nahbrillenbestimmung in einem Refraktionssystem mit separa­ ten Projektoren für jedes Auge, wobei in einem ersten Schritt die Fernkorrektur beider Patientenaugen monokular durch Abbildung von Testbildern in den jeweiligen Fernpunkt bestimmt wird, dadurch gelöst, daß
  • - für jedes Auge eine Verschiebung des Testbildes vom Fern­ punkt zum Nahpunkt erfolgt und die Akkommodationsbreite bestimmt wird
  • - eine Absenkung der Projektoren und gleichzeitige Neigung des Patientenkopfes um eine gemeinsame Achse, deren Lage im wesentlichen der des vierten Halswirbels des Patienten entspricht, erfolgt
  • - die Nahkonvergenz durch Verdrehen der Projektoren in nasaler Richtung um den Augendrehpunkt nach erfolgt
  • - der Nahzusatzwert in Dioptrien ermittelt und das Testbild dem Patienten in einer Entfernung von aT dargeboten wird
  • - durch Verschiebung des Testbildes zum Auge die optimale Korrektur für die gewünschte Arbeitsentfernung bestimmt wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens bestehen darin, daß während des Verfahrens mindestens einmal die Projek­ tionssysteme um den Augendrehpunkt vertikal und horizontal zum Ausgleich von vorhandenen Heterophorieen zueinander ver­ stellt werden und die Erfassung der Arbeitsentfernung über ein Meßband mit integriertem Geber erfolgt, wobei der Pa­ tient eine Vorlage in die gewünschte Arbeitsentfernung bringt. Zur Durchführung des Verfahrens sind die Augenpro­ jektoren um eine Achse kippbar ausgebildet, deren Verlänge­ rung im wesentlichen den vierten Halswirel des Patienten schneidet.
Mit der Erfindung wird erstmals eine Nahbrillenbestimmung in einem System zur "freien Refraktion" sicher ermöglicht. Der Patient bekommt ein im Raum "schwebendes" Bild in seiner natürlichen Arbeitsentfernung dargeboten, wobei er eine Körperhaltung einnehmen kann, die seiner Arbeits- oder Lese­ haltung entspricht. Dabei sind im Nahsichtbereich keine störenden Geräteteile vorhanden, welche die Refraktion nega­ tiv beeinflussen können.
Die Ausbildung der Anordnung entspricht weitestgehend der natürlichen Kopfneigung bei Tätigkeiten im Nahsichtbereich. Mit der Abbildung des Testbildes in den Akkommodationsbe­ reich der Augen nach der erfindungsgemäßen Formel wird der Durchblick durch den Nahteil einer realen Brille simuliert. Daher ist es möglich, eine Nahvisusbestimmung durchzuführen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der schematischen Zeichnungen näher erläutert.
Der Patient wird am Gerät plaziert. Das Refraktionssystem besteht aus je einem Projektionskanal für Testzeichen für das rechte und linke Auge. Der schematische Aufbau ist Fig. 1 zu entnehmen. Von einer Halogenlampe 1 wird über einen Kollektor 2 und einen Kondensator 3 eine Testebene 4 beleu­ tet. Der Test 4 wird über Objektive 5 und 7 sowie Umlenk­ spiegel 6 und 8 in eine Entfernung 4 zum Patientenauge 9 abgebildet. Eine definierte Veränderung des Abstandes des Testes 4 zum Objektiv 5 bewirkt eine Änderung des Abstandes des Testbildes 4 zum Auge 9. Das Testbild 4 kann somit in einen Bereich von 60 mm bis unendlich vor oder hinter das Patientenauge 9 abgebildet werden.
Die Voraussetzung für die Durchführung der Nahbrillenbe­ stimmung ist eine korrekte Bestimmung der Fernpunkte beider Augen, welche jeweils monokular durchgeführt wird. Dazu wird dem Patienten das Bild des Testes 4 in den Fernpunkt FP seines Auges abgebildet.
In Fig. 2 ist die Lage von Fernpunkt und Nahpunkt bei einem
a) rechtsichtigen b) kurzsichtigen c) übersichtigen Auge dargestellt.
Aus der Lage der Fernpunkte FP ergibt sich die Fernkorrek­ turbrille.
Im Anschluß an die Messung des Fernpunktes wird erfindungs­ gemäß monokular die Akkommodationsbreite für jedes Auge bestimmt. Dazu wird durch Verändern des Abstandes Test 4 zum Ojektiv 5 das Bild des Testes 4 vom Fernpunkt des Auges in den Nahpunkt NP des Auges bewegt.
Die Akkommodationsbreite AB (in dpt) berechnet sich nach:
aR = Abstand des Fernpunktes zum Auge (in Metern)
aP = Abstand des Nahpunktes zum Auge (in Metern)
Nach der Bestimmung der monokularen Meßwerte Fernpunkt, Akkommodationsbreite und Nahpunkt des jeweiligen Auges er­ folgt die binokulare Bestimmung der Fernkorrektor. Der Pa­ tient erhält durch beide Projektionssysteme 10, 11 Testmarken angeboten. Um binokulares Einfachsehen in der Ferner zu er­ reichen, macht es sich erforderlich, ebentuell vorhandene Heterophorieen auszugleichen. Dazu werden die in Fig. 3 dargestellten Projektionssysteme 10, 11 um die Augendreh­ punkte sowohl in der Höhe als auch in der Seite zueinander verstellt.
Die Drehachsen 12 und 13 bzw. 14 schneiden sich im jeweili­ gen Augendrehpunkt des Patienten.
Jetzt kann der binokulare subjektive Feinabgleich für die Ferne erfolgen.
Zur binokularen Durchführung der Nahprobe sind folgende Schritte nötig:
  • 1. Absenkung der beiden Projektoren 10, 11 einschließlich Stirnanlage vorzugsweise um den 4. Halswirbel des Patienten als Drehpunkt 15 um 25 Grad (siehe Fig. 4). Dadurch wird der Patient zu einer Kopfneigung gezwungen.
    TB ist dabei der Bildort des Testes 4 für die Nahprobe.
  • 2. Einstellung der Nahkonvergenz durch Verdrehen der Projek­ toren 10, 11 in nasaler Richtung um die Augendrehpukte (Drehachsen 13, 14) entsprechend der Formel: q - Verstellwinkel pro Projektor (in Grad)
    aA - gewünschte Arbeitsentfernung (in Metern)
    PD - Pupillendistanz des Patienten (in Metern)
  • Der PD-Wert wird automatisch erfaßt. Die Arbeitsentfer­ nung aA wird entweder über ein zentrales Bedienpult eingegeben oder durch ein Meßband mit integriertem Geber automatisch erfaßt.
  • Dazu bekommt der Patient ein leeres Blatt in die Hand, um die Arbeitsentfernung anschaulich darstellten zu können.
  • 3. Der Nahzusatzwert Add (in dpt) für die Brille berechnet sich aus der gewünschten Arbeitsentfernung aA und der Akkommodationsbreite AB
  • Dabei wird ein Drittel der Akkommodationsbreite, jedoch mindestens ½ dpt, als Akkommodationsreserve berücksich­ tigt.
  • 4. Das Testbild wird dem Patienten in einer Entfernung aT (in Metern) von: angeboten. Dabei ist FK die in Dioptrien ermittelte Fern­ korrektur.
    Durch gezielte Verschiebung des Bildes wird die optimale Korrektur für die Nähe bestimmt.
    In Fig. 5 ist die Nahkonvergenz der Patientenaugen dar­ gestellt.
Nach Einfahren der Nahkonvergenz ist es dabei möglich, die Projektoren in vertikaler und horizontaler Richtung zu ver­ drehen, um eventuell vorhandene Nahphorieen ausgleichen zu können.
Alle notwendigen Meßwerte werden mikrorechnergesteuert über Geber erfaßt. In einem Gerätesteuerrechner werden die Zu­ stellwerte berechnet und motorisch am Refraktionsgerät ein­ gefahren.
Der nach oben genanntem Vorgehen ermittelte Add-Wert wird in einem Display angezeigt und im Rezept für die Brille ausgedruckt.

Claims (4)

1. Verfahren zur Nahbrillenbestimmung in einem Refraktions­ system mit separaten Projektoren für jedes Auge, wobei in einem ersten Schritt die Fernkorrektur beider Patienten­ augen monokular durch Abbildung von Testbildern in den jeweiligen Fernpunkten bestimmt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
  • - für jedes Auge eine Verschiebung des Testbildes vom Fernpunkt zum Nahpunkt erfolgt und die Akkommodations­ breite bestimmt wird
  • - eine Absenkung der Projektoren und gleichzeitige Nei­ gung des Patientenkopfes um eine gemeinsame Achse, deren Lage im wesentlichen der des vierten Halswirbels des Patienten entspricht, erfolgt
  • - die Nahkonvergenz durch Verdrehen der Projektoren in nasaler Richtung um die Augendrehpunkte nach erfolgt
  • - der Nahzusatzwert in Dioptrien ermittelt und das Test­ bild dem Patienten in einer Entfernung von aT mit dargeboten wird
  • - durch Verschiebung des Testbildes zum Auge die optimale Korrektur für die gewünschte Arbeitsentfernung bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichent, daß während des Verfahrens mindestens einmal die Projektions­ systeme um die Augendrehpunkte vertikal und horizontal zum Ausgleich von vorhandenen Heterophorien zueinander verstellt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erfassung der Arbeitsentfernung über ein Meßband mit integriertem Geber erfolgt, wobei der Patient eine Vor­ lage in die gewünschte Arbeitsentfernung bringt.
4. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, wobei für jedes Auge ein schwenk- und kippbarer Projektor vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Augenprojektoren um eine Achse kippbar sind, deren Ver­ längerung im wesentlichen den vierten Halswirbel des Patienten schneidet.
DE19893912806 1988-07-11 1989-04-19 Verfahren und anordnung zur nahbrillenbestimmung Withdrawn DE3912806A1 (de)

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