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Die Erfindung betrifft eine Skibindung, die für ein Zusammenwirken mit Skischuhen eingerichtet ist, die sich in ihren vorderen Anschlussbereichen voneinander unterscheiden.
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Skibindungen weisen eine Zehenhalteeinheit und eine Fersenhalteeinheit zum Halten von bestimmten Standards entsprechenden Skischuhen auf. Ein solcher Standard ist die deutsche Industrienorm DIN ISO 5355, die, soweit im Folgenden von einem herkömmlichen oder Standard-Skischuh die Rede ist, in der am Anmeldetag geltenden Fassung in Bezug genommen wird. Skischuhe der relevanten Art einschließlich Standard-Skischuhen weisen einen vorderen Anschlussbereich für das Zusammenwirken mit einem Vorderteil der Skibindung und einen hinteren Anschlussbereich für das Zusammenwirken mit einem Hinterteil der Skibindung auf. Der Vorderteil der Skibindung umfasst die Zehenhalteeinheit zum Halten der Skischuhspitze und eine vordere Auflagefläche für den Skischuh. Der Hinterteil umfasst die Fersenhalteeinheit zum Halten des Fersenbereichs und eine hintere Auflagefläche für den Fersenbereich des Skischuhs. Die Sohlenunterseite des Standard-Skischuhs kann als plan angesehen werden. Die vordere Auflagefläche und die hintere Auflagefläche der Skibindung erstrecken sich üblicherweise daher in einer Ebene parallel zum Ski. Im vorderen Anschlussbereich des Schuhs verbleibt an der Sohlenspitze unmittelbar vor einer vorderen Auflagefläche des Schuhs eine in Längsrichtung kurze Freistellung, ein lichter Abstand, zu einer Oberseite der Bindung. Entsprechend schwierig, da unnatürlich, ist der Bewegungsablauf beim Gehen mit Standard-Skischuhen.
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Um das Gehen zu erleichtern, kann die vordere Standfläche im Vergleich zur vorderen Standfläche beim Standard-Skischuh nach hinten verlagert werden, so dass sie einen größeren Abstand von der Sohlenspitze hat. Die freigestellte Länge im Bereich vor der vorderen Standfläche wird hierdurch größer als beim Standard-Skischuh. Ferner kann der Abstand, den die Sohlenspitze zum Untergrund aufweist, vergrößert werden. Im Ergebnis wird beim Gehen mit solch einem Skischuh das Abrollen über den Fußballen erleichtert. Optional kann der modifizierte Skischuh an seiner Unterseite im vorderen Schuhbereich, insbesondere im Bereich der vorderen Standfläche, aus einem im Vergleich mit dem Standard-Skischuh weicheren Material, im Allgemeinen ein Kunststoffmaterial oder Gummi, gefertigt werden, um das Gehen noch weiter zu erleichtern bzw. angenehmer zu gestalten.
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Herkömmliche Skibindungen sind allerdings nicht für das Zusammenwirken mit modifizierten Skischuhen geeignet. Es ist zu erwarten, dass die Bindungshersteller speziell an den geh-optimierten Skischuh angepasste neue Skibindungen anbieten werden. Aufgrund der Anpassung steigt die Vielfalt der Bindungsarten, entsprechend sinkt die Stückzahl und steigt der Preis der einzelnen Bindung. Auch für den Skifahrer entstehen zusätzliche Kosten, wenn er vom Standard-Skischuh auf den für das Gehen optimierten Skischuh umsteigen möchte, da er seine bisherige Bindung gegen eine neue, angepasste Bindung austauschen muss.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, einen Wechsel zwischen den Skischuhen der erläuterten unterschiedlichen Art zu erleichtern und mit dem Wechsel verbundene Kosten zu senken.
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Die Erfindung geht von einer Skibindung aus, die eine Zehenhalteeinheit zum Halten eines vorderen Anschlussbereichs eines Standard-Skischuhs, der im folgenden als Skischuh erster Art bezeichnet wird, und eine Fersenhalteeinheit zum Halten eines hinteren Anschlussbereichs des Skischuhs erster Art aufweist. Die Zehenhalteeinheit und die Fersenhalteeinheit können wie bei herkömmlichen Bindungen gebildet sein. Die Bindung umfasst ferner eine vordere Auflagefläche für den vorderen Anschlussbereich und eine hintere Auflagefläche für den hinteren Anschlussbereich jeweils des Skischuhs erster Art. Auch insoweit kann die Bindung herkömmlichen Skibindungen entsprechen.
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Allerdings ist die Skibindung nach der Erfindung für ein Zusammenwirken mit Skischuhen unterschiedlicher Art gestaltet, so dass sie entweder einen Skischuh der ersten Art oder einen Skischuh einer anderen, zweiten Art halten kann, wobei der Skischuh der zweiten Art insbesondere dem eingangs erläuterten, für das Gehen optimierten Skischuh entsprechen kann und sich dementsprechend im vorderen Anschlussbereich vom Skischuh der ersten Art unterscheidet. Nach der Erfindung wird eine Differenzierung im Vergleich mit herkömmlichen Skibindungen bei der vorderen Auflagefläche vorgenommen. Die erfindungsgemäße Skibindung umfasst nämlich einen ersten Auflageabschnitt mit einer ersten Auflagefläche für den vorderen Anschlussbereich des Skischuhs erster Art und einen zweiten Auflageabschnitt mit einer zweiten Auflagefläche für den vorderen Anschlussbereich des Skischuhs zweiter Art. Der erste und der zweite Auflageabschnitt und dementsprechend die erste und die zweite Auflagefläche sind in Längsrichtung der Skibindung, die von der Fersenhalteeinheit zur Zehenhalteeinheit zeigt, nebeneinander angeordnet, so dass sich die zweite Auflagefläche hinter der ersten Auflagefläche, die erste Auflagefläche somit näher bei der Zehenhalteeinheit als die zweite Auflagefläche befindet. Ferner steht ein zumindest überwiegender Flächenteil der zweiten Auflagefläche, vorzugsweise die gesamte zweite Auflagefläche, hinter der ersten Auflagefläche nach unten zurück, wobei nach ”unten” auf eine horizontal ausgerichtet Bindung bezogen ist, also auf eine Bindung, die auf einer horizontalen Bezugsebene ruht. In einer dermaßen ausgerichteten Skibindung weist die erste Auflagefläche von dieser horizontalen Bezugsebene einen größeren vertikalen Abstand auf als der überwiegende Flächenteil der zweiten Auflagefläche oder vorzugsweise die gesamte zweite Auflagefläche. Denkt man sich eine an die erste Auflagefläche gelegte, die erste Auflagefläche nach hinten verlängernde Tangentialfläche, die insbesondere eine Tangentialebene sein kann, die auf wenigstens drei voneinander beabstandeten, nicht auf einer geraden Linie liegenden Punkten der ersten Auflagefläche liegt, so weist der nach unten zurückstehende Flächenteil, vorzugsweise die gesamte zweite Auflagefläche, von dieser Tangentialfläche einen Abstand auf. Dieser Abstand kann über den gesamten zurückstehenden Flächenteil oder die gesamte zweite Auflagefläche konstant sein, vorzugsweise ist er jedoch veränderlich.
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Die erfindungsgemäße Skibindung kann sich vorteilhafterweise nur durch die beiden vorderen Auflageflächen, also die Ausbildung von zwei unterschiedlichen Auflageflächen, nämlich der ersten Auflagefläche und der wenigstens zum Teil tieferliegenden zweiten Auflagefläche, von herkömmlichen Skibindungen unterscheiden. Einer weiteren Anpassung wie etwa der Zehenhalteeinheit bedarf es nicht, obgleich über die Anpassung mittels der Auflageflächen hinaus auch noch eine oder mehrere weitere Modifikation(en) vorgesehen sein kann oder können, sollte dies der Multifunktionalität, nämlich der Verwendbarkeit für Skischuhe der wie erläutert unterschiedlichen Art, förderlich sein. Für die Hersteller von Skibindungen eröffnet die Erfindung einen einfachen, kostengünstigen Weg die Stückzahl der produzierten Bindungen trotz zunehmender Vielfalt auf der Seite der Skischuhe zu erhöhen und die Produktionskosten dadurch zu senken, während der Skifahrer bei der Wahl des Skischuhs nicht durch die Bindung eingeengt wird, sich vielmehr frei entweder für den Skischuh der einen oder der anderen Art entscheiden kann. Die Skibindung eignet sich zum Halten eines Skischuhs wahlweise der ersten oder der zweiten Art gleichermaßen.
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Zwischen der ersten und der zweiten Auflagefläche kann ein Höhensprung vorhanden sein, die zweite Auflagefläche also über eine Höhenstufe an die erste Auflagefläche anschließen. Die zweite Auflagefläche kann sich zu einer Bezugsebene, auf der die Skibindung ruht, parallel erstrecken. In bevorzugten Ausführungen steigt die zweite Auflagefläche jedoch nach vorne, in Richtung auf die erste Auflagefläche geneigt an, vorzugsweise kontinuierlich. Bevorzugt sind die Auflageflächen über einen kontinuierlichen, weich gerundeten Übergangsbereich miteinander verbunden, grundsätzlich können sie jedoch auch über eine Kante aneinander anschließen, beispielsweise wie zwei mit einem Winkel größer 0° und kleiner 90° an der Kante aneinander stoßende Ebenen, wobei eine der Auflageflächen oder beide Auflageflächen auch geringfügig, mit großem Krümmungsradius, gewölbt sein kann oder können.
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Die erste Auflagefläche kann wie bei herkömmlichen Skibindungen zu einer Bezugsebene, auf der die Bindung ruht, zumindest im Wesentlichen parallel erstreckt sein.
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Steigt die zweite Auflagefläche bezogen auf eine Bezugsebene, auf der die Skibindung ruht, nach vorne, in Richtung auf die erste Auflagefläche mit einer Neigung an, kann die Neigung in Längsrichtung konstant oder aber variabel sein. Ist die Neigung variabel, ändert sie sich vorzugsweise so, dass die zweite Auflagefläche in Bezug auf eine auf die zweite Auflagefläche gelegte Tangentialebene in Längsschnitten der zweiten Auflagefläche gesehen konkav ist, also eine flache Muldenform aufweist und in Richtung auf die horizontale Bezugsebene entsprechend geringfügig vorgewölbt, also konvex ist.
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Weist die zweite Auflagefläche zur genannten Bezugsebene eine Neigung auf, so beträgt die Neigung zur Bezugsebene vorzugsweise wenigstens 3°, bevorzugter wenigstens 5°. Die Neigung beträgt in bevorzugten Ausführungen andererseits höchstens 30°, besser höchstens 20° und noch bevorzugter höchstens 10°. Ein besonders bevorzugter Winkelbereich für die Neigung ist 5 bis 9°, also 7 ± 2°. Die Winkelangaben gelten sowohl für Ausführungen mit konstanter Neigung, in denen die zweite Auflagefläche also eine schräge Auflageebene ist, als auch für zweite Auflageflächen mit variabler Neigung. Die Angaben zu bevorzugten Neigungswinkeln gelten auch für eine Neigung, welche die erste Auflagefläche und die zweite Auflagefläche in bevorzugten Ausführungen relativ zueinander aufweisen. Ist eine der beiden unterschiedlichen Auflageflächen oder sind beide Auflageflächen nicht einfach plan, so gelten die Angaben zur Neigung in Bezug auf Tangentialebenen, die auf die Auflageflächen gelegt zu denken sind.
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Eine in Bezug auf den Skischuh zweiter Art oder eine aufliegende Tangentialebene konkav gebauchte zweite Auflagefläche, konkav in Längsschnitten der Bindung gesehen, ist auch für sich gesehen von Vorteil, wobei die konkave Form allerdings mit Vorteil in Kombination mit dem weiteren Merkmal des geneigten, kontinuierlichen Anstiegs in Richtung auf die erste Auflagefläche realisiert wird. Bildet die zweite Auflagefläche eine konkave Aufnahme für die Standfläche des Skischuhs zweiter Art, ist es zweckmäßig, wenn die zweite Auflagefläche einen großen Krümmungsradius aufweist, der vorteilhafterweise über die gesamte Längserstreckung der zweiten Auflagefläche wenigstens 5 cm, bevorzugter wenigstens 10 cm beträgt. Der Krümmungsradius kann sich in Längsrichtung verändern, in bevorzugten einfachen Ausführungen weist die zweite Auflagefläche jedoch über ihre gesamte Längserstreckung einen konstanten Krümmungsradius auf. Bevorzugt entspricht sie in solch einer Ausführung einem Umfangsbereich eines Kreiszylinders. Die Standfläche des Skischuhs zweiter Art bildet vorzugsweise das angepasste Gegenstück an die zweite Auflagefläche. Eine weiche Rundung an der Sohlenunterseite, insbesondere im Bereich der Standfläche, ist auch für das Abrollverhalten des Schuhs von Vorteil. Die zweite Auflagefläche ist in bevorzugten Ausführungen an die Standfläche des Skischuhs zweiter Art angeschmiegt geformt.
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Wird ein Skischuh der zweiten Art von der Bindung gehalten, weist die erste Auflagefläche der Bindung von der Sohlenunterseite vorzugsweise einen lichten Abstand auf, hat also keinen Kontakt mit der Sohlenunterseite. Halt die Bindung einen Skischuh der ersten Art, so ist von Vorteil, wenn die zweite Auflagefläche der Bindung von der Sohlenunterseite des Skischuhs einen lichten Abstand aufweist, also mit der Sohlenunterseite keinen Kontakt hat.
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Der erste Auflageabschnitt und der zweite Auflageabschnitt können separat voneinander geformte oder gefügte Auflageabschnitte sein, die als separat montierbare Auflagestrukturen gebildet oder zu einer Montageeinheit vormontiert sein können. Bevorzugter bildet jedoch eine als Einheit geformte oder zu einer Einheit gefügte Auflagestruktur sowohl den ersten als auch den zweiten Auflageabschnitt. Solch eine einheitliche, bevorzugt als Einheit bereits geformte Auflagestruktur oder gegebenenfalls separate Auflagestrukturen bzw. -abschnitte kann oder können mit Vorteil als Kunststoffteil(e), insbesondere als Kunststoffspritzgussteil(e), geformt sein.
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Die Skibindung kann eine Basisstruktur, beispielsweise eine ein- oder mehrteilige Basisplatte, für die Montage der Skibindung auf einem Ski und die Lagerung der Zehenhalteeinheit, optional auch der Fersenhalteeinheit, umfassen. Die Basisstruktur kann auch die Auflageabschnitte und entsprechend Auflageflächen bilden. Bevorzugter sind die Auflageabschnitte oder eine einheitliche Auflagestruktur jedoch auf oder an der Basisstruktur montiert, bevorzugt beweglich. Der zweite Auflageabschnitt, vorzugsweise der erste und der zweite Auflageabschnitt gemeinsam, können quer zu einer Mittelebene der Skibindung relativ zu der Basisstruktur beweglich gelagert sein. Als Mittelebene wird eine Ebene bezeichnet, die sich in Längs- und in Höhenrichtung der Skibindung erstreckt, wenn die Skibindung auf einer horizontalen Bezugsebene ruht. Der zweite Auflageabschnitt, vorzugsweise die wie erläutert von einer einheitlichen Auflagestruktur gebildeten Auflageabschnitte gemeinsam, kann oder können bezüglich der Querbeweglichkeit mit der Zehenhalteeinheit mechanisch gekoppelt sein, so dass sie sich mit einem einzigen Sohlenhalter oder einem Paar von Sohlenhaltern der Zehenhalteeinheit gemeinsam oder zumindest in Abhängigkeit von dem oder den Sohlenhalter(n) in Querrichtung bewegen kann oder können, wenn die Zehenhalteeinheit aufgrund entsprechender Querkraftbelastung, etwa bei einem Sturz, öffnet und die Skischuhspitze freigibt. Bevorzugten Ausführungen entspricht es, wenn der zweite Auflageabschnitt unabhängig von einem Sohlenhalter der Zehenhalteeinheit querbeweglich ist. Sind die Auflageabschnitte integrierte Bestandteile einer einheitlichen Auflagestruktur, ist in solchen Ausführungen die Auflagestruktur unabhängig von einem oder mehreren Sohlenhalter(n) querbeweglich. Grundsätzlich kann aber auch ein einzeln gefertigter Auflageabschnitt oder können zwei einzeln gefertigte Auflageabschnitte jeweils unabhängig von Sohlenhaltern querbeweglich gelagert sein. Eine Querbeweglichkeit der zweiten Auflagefläche ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der Skischuh der zweiten Art an seiner Unterseite im Bereich seiner vorderen Standfläche aus einem besonders weichen Kunststoffmaterial mit entsprechend hohem Reibungskoeffizient gefertigt ist. Ist das Schuhmaterial an der Sohlenunterseite im Bereich der Standfläche des Schuhs ausgesprochen weich, um nämlich für ein Gehen mit dem Skischuh einen angenehmeren Tritt zu erzielen, kann im Falle der Ausbildung einer zweiten Auflagefläche aus einem üblichen Material mit an der Oberfläche üblichem Reibungskoeffizienten nicht unter allen Umständen mit der erforderlichen Sicherheit gewährleistet werden, dass der Skischuh beim Auslösen der Bindung zur Seite quer abgleiten und sich die Schuhspitze aus dem Eingriff mit der Zehenhalteeinheit lösen kann.
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Die erste Auflagefläche und die zweite Auflagefläche weisen in Längsrichtung der Skibindung gesehen vorzugsweise jeweils eine Länge von mehr als 10 mm, bevorzugter mehr als 20 mm für einen Kontakt mit der Standfläche des Skischuhs der jeweils zugeordneten Art auf. Die Auflageflächen können so geformt sein, dass der Kontakt über diese bevorzugte Mindestlänge jeweils linienhaft oder bevorzugter flächenhaft ist.
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Der erste Auflageabschnitt kann an seiner Oberseite, an der die erste Auflagefläche gebildet ist, und/oder der zweite Auflageabschnitt an seiner Oberseite, an der die zweite Auflagefläche gebildet ist, eine im ganzen gesehen gleichmäßige, beispielsweise jeweils plane oder geringfügig gekrümmte Oberfläche aufweisen. Bevorzugt ist jedoch wenigstens eine der Auflageflächen an der Oberseite des zugehörigen Auflageabschnitts als erhabener Oberflächenteilbereich geformt. Falls nur eine der Auflageflächen ein erhabener Flächenbereich ist, wird dies für die zweite Auflagefläche bevorzugt. Die zweite Auflagefläche kann insbesondere eine Umrandung eines innerhalb der Umrandung an der Oberseite des jeweiligen Auflageabschnitts zurückgenommenen Flächenbereichs, einer flachen Vertiefung oder Ausnehmung bilden.
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Die Erfindung betrifft die Skibindung als solche, losgelöst vom Ski, und auch in einem am Ski montierten Zustand. Die Erfindung betrifft insbesondere auch eine Kombination der erfindungsgemäßen Skibindung und eines Skischuhs der zweiten Art. Dieser Skischuh weist an seiner Sohlenunterseite eine vordere Standfläche für die zweite Auflagefläche auf. Wird der Skischuh von der Skibindung gehalten, verbleibt im vorderen Sohlenbereich von der vorderen Standfläche bis zur Sohlenspitze zwischen der Sohlenunterseite und einer die erste Auflagefläche umfassenden Oberseite der Skibindung ein lichter Abstand, auch im Bereich der ersten Standfläche der Bindung. Die Erfindung betrifft ferner auch eine Kombination der erfindungsgemäßen Skibindung mit einem Skischuh der ersten Art und einem Skischuh der zweiten Art. In Bezug auf den Skischuh erster Art sind die Verhältnisse vorteilhafterweise so, dass der von der Skibindung gehaltene Skischuh erster Art an seiner Sohlenunterseite zur zweiten Auflagefläche einen lichten Abstand aufweist. In der jeweiligen Eindungs-Schuh-Kombination ist somit in den bevorzugten Ausführungsformen diejenige der wenigstens zwei Auflageflächen vom Skischuh frei, die dem Skischuh jeweils der anderen Art angepasst geformt ist.
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Vorteilhafte Merkmale werden auch in den Unteransprüchen und deren Kombinationen offenbart.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Figuren erläutert. Am Ausführungsbeispiel offenbar werdende Merkmale bilden jeweils einzeln und in jeder Merkmalskombination die Gegenstände der Ansprüche und auch die vorstehend erläuterten Ausgestaltungen vorteilhaft weiter. Es zeigen:
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1 einen Vorderteil einer erfindungsgemäßen Skibindung gemeinsam mit einem vorderen Anschlussbereich eines Skischuhs einer ersten Art,
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2 den Vorderteil der Skibindung gemeinsam mit einem vorderen Anschlussbereich eines Skischuhs einer zweiten Art,
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3 einen vorderen Auflageflächenbereich der Skibindung mit dem aufstehenden Skischuh erster Art in vergrößerter Darstellung und
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4 den vorderen Auflageflächenbereich der Skibindung mit dem aufstehenden Skischuh zweiter Art in vergrößerter Darstellung.
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1 zeigt einen Vorderteil einer Skibindung gemeinsam mit einem vorderen Anschlussbereich 11 eines Skischuhs S1 in einer Seitenansicht. Die Skibindung befindet sich in einem Schließzustand, in dem der Skischuh S1 von einer Zehenhalteeinheit 1 und einer nicht dargestellten Fersenhalteeinheit gehalten wird. Die Zehenhalteeinheit 1 wird von einer Basisstruktur 3 gelagert, die der Montage der Bindung an einem Ski dient. Die Basisstruktur 3 kann insbesondere eine ein- oder mehrteilige Plattenstruktur sein und schafft die Anbindung an den Ski entweder direkt oder über eine weitere Grundstruktur. Zum Anschlussbereich 11 des Skischuhs S1 gehört insbesondere die Schuh-, genauer gesagt die Sohlenspitze, die mittels eines Sohlenhalters 2 hintergriffen, gegebenenfalls geklemmt und der Skischuh dadurch im Zusammenwirken mit der Fersenhalteeinheit relativ zur Basisstruktur 3 eingespannt wird. Die Zehenhalteeinheit 1 weist einen linken und einen rechten Sohlenhalter 2 auf, wobei die Sohlenhalter 2 zu einer Bewegungseinheit zusammengefasst oder einzeln beweglich sein können, um den Eingriff mit dem Schuh im Bedarfsfall bei entsprechender Krafteinwirkung automatisch zu lösen.
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Zum vorderen Anschlussbereich 11 des Skischuhs S1 gehört über die hintergreifbare Sohlenspitze hinaus eine an der Unterseite der Sohle befindliche Standfläche 15, mit der der Skischuh S1 im eingespannten Zustand auf einer vorderen Auflagefläche 5 der Skibindung steht. Im hinteren Teil der Skibindung ist eine hintere Standfläche für den Skischuh S1 vorgesehen.
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Der Skischuh S1 ist ein Standard-Skischuh und kann als solcher insbesondere der DIN ISO 5355 entsprechen. Der Standard-Skischuh S1 wird im Folgenden als Skischuh S1 erster Art bezeichnet.
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2 zeigt die gleiche Skibindung, jedoch im Zusammenwirken mit einem Skischuh S2 einer anderen, zweiten Art. Die Skibindung befindet sich wieder im Schließzustand, in dem sie den Skischuh S2 mittels der Zehenhalteeinheit 1 und der nicht dargestellten Fersenhalteeinheit relativ zur Basisstruktur 3 klemmt bzw. spannt und im montierten Zustand der Skibindung am Ski hält. Der Skischuh S2 entspricht im Zusammenwirken mit dem Sohlenhalter 2 dem Skischuh 51. Im Unterschied zum Skischuh S1 ruht er im eingespannten Zustand allerdings nicht auf der Auflagefläche 5, sondern auf einer weiteren Auflagefläche 6 der Skibindung, die speziell für den Skischuh S2 vorgesehen ist. Die beiden Auflageflächen 5 und 6 werden im Folgenden auch als erste Auflagefläche 5 und zweite Auflagefläche 6 bezeichnet. Die Skibindung ist mittels der beiden unterschiedlichen Auflageflächen 5 und 6 speziell für das Zusammenwirken mit wahlweise entweder dem Skischuh S1 oder dem Skischuh S2 ausgebildet. Die Anpassung an den jeweiligen Skischuh S1 und S2 erfolgt wie bevorzugt ausschließlich durch das Vorsehen der unterschiedlichen Auflageflächen 5 und 6. Grundsätzlich können jedoch eine oder mehrere weitere Modifikationen speziell zu Anpassungszwecken vorgesehen sein, vorteilhafterweise ist dies jedoch zumindest nicht erforderlich.
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Die Skischuhe S1 und S2 unterscheiden sich, soweit das Zusammenwirken mit Skibindungen betroffen ist, nur im vorderen Anschlussbereich 11. Der Skischuh S1 weist dort an seiner Unterseite 12 eine zumindest im Wesentlichen plane, im eingespannten Zustand horizontal erstreckte Standfläche 15 auf. Beim Skischuh S2 ist die Standfläche 16 an der Sohlenunterseite 12 von der Sohlenspitze in Längsrichtung X der Skibindung weiter entfernt als die Standfläche 15 beim Skischuh S1. Entsprechend ist die zweite Auflagefläche 6 in Längsrichtung X hinter der ersten Auflagefläche 5 angeordnet.
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Der Skischuh S2 erleichtert das Gehen. Er weist im Vergleich mit dem Skischuh S1 für das Abheben der Ferse vom Boden ein günstigeres Abrollverhalten auf. Für das günstigere Abrollverhalten sorgen der größere Abstand der Standfläche 16 von der Sohlenspitze, also die Verlagerung der Standfläche 16 in oder zumindest näher zum Fußballen, und die in Längsrichtung X und Höhenrichtung Z jeweils größere Freistellung des Skischuhs S2 im Bereich vor der Standfläche 16, mit der der Skischuh S2 auch beim Gehen aufsetzt und über die er beim Gehen abrollt. Die Skischuhe S1 und S2 können sich auch noch in weiteren Merkmalen unterscheiden, im Ausführungsbeispiel ist jedoch ein Schuhpaar gewählt, das sich lediglich an der Sohlenunterseite 12 im jeweils vorderen Anschlussbereich 11 unterscheidet. Die Skischuhe S1 und S2 sind in Schalenbauweise aus Kunststoff ausgeführt mit äußeren Schuhschalen, die bis auf den vorderen Anschlussbereich 11 und dort auch nur an der Sohlenunterseite 12 unterschiedlich sind. Die Standardisierung der Skischuhe S1 und S2 der unterschiedlichen Art kann wie im Ausführungsbeispiel so weit gehen, dass sich diese Skischuhe S1 und S2 nur in einem an der Sohle im vorderen Anschlussbereich befindlichen Formbereich 13 bzw. 14 unterscheiden. So weist der Skischuh S1 einen Formbereich 13 auf, der im vorderen Anschlussbereich 11 die Sohlenunterseite 12 und insbesondere die Standfläche 15 als Bestandteil der Sohlenunterseite 12 bildet. Beim Skischuh S2 ersetzt ein anders geformter Formbereich 14 den Formbereich 13 des Skischuhs 51. Der Formbereich 14 bildet im vorderen Anschlussbereich 11 des Skischuhs S2 dessen Sohlenunterseite 12 und insbesondere die Standfläche 16. Von den Formbereichen 13 und 14 abgesehen können die Skischuhe S1 und S2 in identischer Weise gebildet sein. Günstig für das Gehen mit dem Skischuh S2 ist ferner, wenn der Skischuh S2 im Bereich der Auflagefläche 16 aus einem Material geformt ist, das weicher als das übliche Sohlenmaterial ist, beispielsweise aus einem Gummimaterial wie etwa vibram®. Hierdurch wird das Gehen mit dem Skischuh S2 gedämpft. Der Formbereich 14 kann separat vom Rest der Sohle geformt und anschließend mit dieser gefügt, beispielsweise verschweißt werden. Zweckmäßigerweise wird die Sohle in einem einheitlichen Formungsvorgang, beispielsweise Spritzformen, aus zwei unterschiedlichen Kunststoffmaterialien geformt, dem vergleichsweise weichen Kunststoffmaterial für die Standfläche 16 und einem demgegenüber nach der Erstarrung härteren Kunststoffmaterial für den restlichen Sohlenbereich. Grundsätzlich kann aber auch die gesamte Sohle aus dem vergleichsweise weichen Material geformt sein.
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3 zeigt die Skibindung und den eingespannten Skischuh S1 im Bereich der Auflagefläche 5 und Standfläche 15 in einer vergrößerten Darstellung. Die Auflagefläche 5 ist über eine von einer vordersten Kontaktstelle A bis zu einer hintersten Kontaktstelle B mit der Sohlenunterseite 12 erstreckte Länge l5 in Kontakt mit der Standfläche 15 des Skischuhs S1, wobei der Kontakt im Bereich AB vorzugsweise überall besteht, aber grundsätzlich auch unterbrochen sein kann. Die Auflagefläche 5 erstreckt sich in Längsrichtung X mithin von der Kontaktstelle A bis zur Kontaktstelle B. Ruht die Skibindung auf einer Ebene, beispielsweise auf der Oberseite eines Skis oder einer anderen Bezugsebene, erstreckt sich die Auflagefläche 5 über ihre Länge l5 zumindest im Wesentlichen parallel zu dieser Bezugsebene. In Erfüllung der DIN ISO 5355 ist der Kontakt der Flächen 5 und 15 derart, dass zwischen den Kontaktstellen A und B nirgends eine 1 mm dicke und 10 mm breite Leere eindringen kann. Im Bereich der Sohlenspitze vor der Auflagefläche 5, also vor der Kontaktstelle A, ist der Skischuh S1 von der Oberseite der Skibindung frei. Er ist auch im Bereich der Sohlenunterseite 12 hinter der Auflagefläche 5, vorzugsweise bis zu einer im hinteren Teil der Skibindung befindlichen hinteren Auflagefläche, frei von der Skibindung. So ist die Sohlenunterseite 12 auch unmittelbar hinter der Auflagefläche 5 frei von der zweiten Auflagefläche 6 und weist von dieser in Höhenrichtung Z einen lichten Abstand d6 auf.
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4 zeigt die Verhältnisse im Zusammenwirken mit dem Skischuh S2 der zweiten Art. Die Auflagefläche 6 für den Skischuh S2 erstreckt sich in Längsrichtung X von einer vordersten Kontaktstelle C bis zu einer hintersten Kontaktstelle D. Der in Längsrichtung X gemessene Abstand der Kontaktstellen C und D ist mit l6 bezeichnet und entspricht der Länge der zweiten Auflagefläche 6. Der Skischuh S2 entspricht vorteilhafterweise ebenfalls der DIN ISO 5355, jedenfalls soweit, dass im Kontaktbereich CD eine 1 mm dicke und 10 mm breite Leere nirgends eindringen kann, wenn der Skischuh S2 in der Skibindung eingespannt ist. Der Kontakt mit der Standfläche 16 besteht im Bereich CD im Längsschnitt vorzugsweise überall, kann unter Einhaltung der genannten Bedingung aber auch lokal unterbrochen sein. Im eingespannten Zustand verbleibt in Längsrichtung X vor der Auflagefläche 6, von der Kontaktstelle C bis zur Sohlenspitze, zwischen der Sohlenunterseite 12 und der Oberseite der Skibindung, die insbesondere die erste Auflagefläche 5 umfasst, überall ein lichter Abstand d5. In diesem vorderen Bereich ist der Skischuh S2 an seiner Unterseite 12 von der Skibindung in Höhenrichtung Z freigestellt. Der Abstand d5 vergrößert sich von der Auflagefläche 6 aus bis zur Sohlenspitze.
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Die Standfläche 16 des Skischuhs S2 verläuft weich gekrümmt, nämlich mit einer großen Krümmung nach außen, d. h. nach unten, vorgewölbt. Die Auflagefläche 6 der Skibindung ist hieran angeschmiegt geformt. Die Auflagefläche 6 weist in der Seitenansicht und in Längsschnitten in Bezug auf eine überdeckend angelegte Tangentialebene eine weich gerundete konkave Form auf. Es wird eine sehr flache Mulde mit leichter Schrägstellung erhalten, die im eingespannten Zustand die Standfläche 16 des Skischuhs S2 aufnimmt. Aufgrund der in Längsschnitten nahezu geraden, aber dennoch von exakt geraden Linien leicht abweichenden, aneinander angepasst konvex und konkav geformten Flächen 6 und 16 wird eine definierte bzw. gut bestimmte große Kontaktfläche erhalten. Die Auflagefläche 6 kann beispielsweise mit einem zwischen C und D konstanten oder gegebenenfalls auch variablen Krümmungsradius geformt sein, der in bevorzugten Ausführungen wenigstens 10 cm beträgt. Für die angepasst konvexe Standfläche 16 gilt dies entsprechend.
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Die zweite Auflagefläche 6 ist zu einer Bezugsebene, auf der die Skibindung ruht, beispielsweise die Oberseite eines Ski, geneigt. Sie steigt in Längsrichtung X nach vorne, in Richtung auf die erste Auflagefläche 5 mit einer Neigung α, die in 3 eingetragen ist, an. Entsprechend der vorstehend erläuterten geringen Krümmung ist die Neigung α variabel und bleibt in einem Winkelbereich von vorzugsweise wenigstens 4° und vorzugsweise höchstens 10°. Neigungen α um die 7°, beispielsweise 7 ± 2°, werden besonders bevorzugt. In 3 ist die Neigung α mit Bezug auf die Sohlenunterseite 12 des Skischuhs S1 eingetragen. Die Sohlenunterseite 12 bildet gleichzeitig auch eine die erste Auflagefläche 5 nach hinten, über die zweite Auflagefläche 6 hinweg verlängernde Tangentialfläche, die insbesondere eine Tangentialebene sein kann. Ist die Sohlenunterseite 12 wie bevorzugt plan, jedenfalls über größere Bereiche hinweg, verläuft sie entsprechend parallel zur genannten Bezugsebene. Die Auflageflächen 5 und 6 sind im Bereich zwischen den benachbarten Kontaktstellen B und C kontinuierlich gerundet aneinander angeschlossen.
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Der Skischuh S2 weist an seiner Unterseite 12 im Aufsetzbereich für das Gehen mit dem Schuh S2 eine Art Kuppe 17 auf, die vom Fersenbereich des Schuhs S2 aus gesehen einen nockenförmigen Vorsprung bildet, der an der Unterseite im hinteren Bereich auf die dahinter herkömmlich geformte Unterseite 12 rund abfällt. Von hinten aus gesehen schließt sich an einen Scheitelbereich der Kuppe 17 die Standfläche 16 des Skischuhs S2 an, die eine nach hinten bis nahe an den Scheitelpunkt der Kuppe 17 heranreichende Flanke bildet. Die Standfläche 16 ist somit wie bevorzugt, aber nur beispielhaft, zwar auch Standfläche beim Gehen, gelangt beim Gehen aber erst unmittelbar nach dem Aufsetzen, nach dem Einsetzen der Abrollbewegung, in Kontakt mit dem Untergrund. Die Skibindung ist auch in dieser Hinsicht angepasst geformt, indem die Auflagefläche 6 ein kleines Stück von einer dahinter gelegenen Oberseite der Basisstruktur 3 aufragt, wodurch sogar noch Raum für eine Verlagerung des Scheitelpunkts der Kuppe 17 noch weiter nach hinten und unten geschaffen wird. Grundsätzlich kann die Standfläche 16 in einer Modifikation aber auch bis zu dem Scheitelpunkt der Kuppe 17 oder sogar noch ein Stück weit nach hinten darüber hinaus reichen.
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Die Auflageflächen 5 und 6 werden von einer Auflagestruktur 4 gebildet, die in einem ersten Auflageabschnitt an der Oberseite die erste Auflagefläche 5 und in einem zweiten, hinteren Auflageabschnitt die zweite Auflagefläche 6 aufweist. Die Auflagestruktur 4 ist wie bevorzugt, aber lediglich beispielhaft, ein als Einheit geformtes Montageteil, das auf oder an der Basisstruktur 3 montiert ist. Die Auflagestruktur 4 kann relativ zur Basisstruktur 3 hin und her querbeweglich abgestützt sein, wobei die Basisstruktur 3 eine Querführung für eine bevorzugte Linearbeweglichkeit der Auflagestruktur 4 bilden kann. Die Richtung der Beweglichkeit der Auflagestruktur 4 kann insbesondere orthogonal zur Mittelebene X-Z der Skibindung weisen, also orthogonal zur Längsrichtung X und Höhenrichtung Z. Vorzugsweise ist die Auflagestruktur 4 gegen die rückstellende Kraft einer oder mehrerer Feder(n) hin und her querbeweglich, wobei die Feder oder die optional mehreren Federn die Auflagestruktur 4 in eine mittlere Position spannt oder spannen. Von Vorteil ist insbesondere eine Querbeweglichkeit der zweiten Auflagefläche 6, vor allem dann, wenn der Skischuh S2 im Bereich seiner Standfläche 16 aus einem weichen Material geformt ist und dort einen entsprechend hohen Reibungskoeffizienten aufweist. Ist der Skischuh S1 zumindest im Bereich seiner Standfläche 15 aus einem im Vergleich zum Material der Standfläche 16 härteren Material gefertigt, so weist solch ein Material üblicherweise auch einen geringeren Reibungskoeffizient als das weichere Material auf. Es sind unter solchen Umständen Konstellationen denkbar, in denen eine als Einheit aus einem einzigen Material homogen geformte Auflagestruktur 4 ein Quergleiten des Skischuhs S1 gegen ausreichend geringe Reibungskräfte ermöglicht, ein Quergleiten des Skischuhs S2, beispielsweise bei einem Sturz, aber nicht mit ausreichend großer Sicherheit gewährleistet ist. Unter diesen Umständen ist eine Querbeweglichkeit der Auflagestruktur 4 von besonderem Vorteil.
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In einer Modifikation kann eine als Einheit geformte Auflagestruktur 4 im Bereich der Auflagefläche 5 aus einem anderen Material als im Bereich der Auflagefläche 6 geformt oder damit beschichtet sein, um durch die Wahl der unterschiedlichen Materialien ein Quergleiten des jeweiligen Skischuhs, S1 oder S2, bei einem Auslösen der Skibindung zu gewährleisten. In noch einer Modifikation kann die Auflagestruktur 4 als eine Fügeeinheit aus separat voneinander geformten Auflageabschnitten gebildet sein, nämlich dem ersten Auflageabschnitt mit der Auflagefläche 5 und dem zweiten Auflageabschnitt mit der Auflagefläche 6. In noch einer Modifikation können die Auflageabschnitte separat geformt und auch separat voneinander an der Basisstruktur 3 montiert sein. Denkbar ist ferner, dass im Falle separat montierter Auflageabschnitte beide Auflageabschnitte oder nur der erste
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Auflageabschnitt oder nur der zweite Auflageabschnitt in der geschilderten Weise querbeweglich ist oder sind, wobei im Falle der Querbeweglichkeit nur eines der Auflageabschnitte, vorzugsweise der zweite Auflageabschnitt mit der Auflagefläche 6 querbeweglich ist. Für die Querbeweglichkeit nur eines Auflageabschnitts oder beider Auflageabschnitte separat voneinander gelten im Übrigen die Ausführungen zur Querbeweglichkeit der einheitlichen Auflagestruktur 4.
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Falls die Auflagestruktur 4 oder in den geschilderten Modifikationen einer der Auflageabschnitte oder beide Auflageabschnitte querbeweglich ist oder sind, kann das jeweils querbewegliche Teil mechanisch mit dem Sohlenhalter 2 gekoppelt sein, beispielsweise gemeinsam mit dem Sohlenhalter 2 oder nur jeweils einem von zwei separat beweglichen Sohlenhaltern 2 querbeweglich sein. Bevorzugten Ausführungen entspricht es, wenn die Auflagestruktur 4 oder der in der jeweiligen Modifikation querbewegliche Auflageabschnitt unabhängig von dem Sohlenhalter 2 oder den Sohlenhaltern 2 querbeweglich an der Basisstruktur 3 abgestützt ist, direkt oder über ein Zwischenglied oder mehrere Zwischenglieder indirekt. Eine querbewegliche Abstützung unabhängig von der Zehenhalteeinheit 1 bzw. dem oder den Sohlenhalter(n) 2 ergibt eine konstruktiv einfache Lösung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zehenhalteeinheit
- 2
- Sohlenhalter
- 3
- Basisstruktur
- 4
- Auflagestruktur
- 5
- erste Auflagefläche
- 6
- zweite Auflagefläche
- 7
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- 8
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- 9
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- 10
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- 11
- vorderer Anschlussbereich
- 12
- Sohlenunterseite
- 13
- Formbereich
- 14
- Formbereich
- 15
- Standfläche
- 16
- Standfläche
- 17
- Kuppe
- A
- Kontaktstelle
- B
- Kontaktstelle
- C
- Kontaktstelle
- D
- Kontaktstelle
- S1
- Skischuh erster Art
- S2
- Skischuh zweiter Art
- X
- Längsrichtung
- Z
- Höhenrichtung
- Y
- Querrichtung
- l5
- Länge der ersten Auflagefläche
- l6
- Länge der zweiten Auflagefläche
- d5
- Abstand
- d6
- Abstand
- α
- Neigung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN ISO 5355 [0002]
- DIN ISO 5355 [0028]
- DIN ISO 5355 [0032]
- DIN ISO 5355 [0033]