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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wärmetherapiegerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Wärmetherapiegeräte werden zur Pflege und Therapie von frühgeborenen Säuglingen bzw. Neonaten und von Kleinkindern (Patienten) eingesetzt. Ein Basisgehäuse weist eine Auflage für den Neonaten bzw. das frühgeborene Kind auf. Am Basisgehäuse sind im Allgemeinen durchsichtige Wandungen angeordnet, und die durchsichtigen Wandungen können von einer bewegbaren und durchsichtigen Abdeckhaube verschlossen werden. In einer geschlossenen Stellung der Abdeckhaube bildet das Basisgehäuse zusammen mit den Seitenwänden und mit der Abdeckhaube einen luftdichten Inkubator. Innerhalb dieses luftdichten Gehäuses wird von einer elektrischen Heizeinrichtung, insbesondere als Konvektionsheizung mit einem Gebläse ausgebildet, die Luft innerhalb des Inkubators auf einer vorgegebenen Temperatur gehalten und mit einem Luftbefeuchter eine vorgegebene Luftfeuchtigkeit der Luft in dem Inkubator aufrechterhalten. Ferner kann auch mit einer zusätzlichen Sauerstoffanreicherungseinrichtung ein vorgegebener Sauerstoffgehalt der Luft innerhalb des geschlossenen Gehäuses des Inkubators eingestellt werden.
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Wärmetherapiegeräte können auch als Hybride ausgebildet sein. Hybride sind zusätzlich mit einer Wärmestrahlungsquelle, z. B. einem Infrarotstrahler, versehen und bei einer geöffneten Abdeckhaube, so dass das Basisgehäuse nicht von der Abdeckhaube verschlossen ist, wird mit der Wärmestrahlungsquelle der zu behandelnde Patient auf der Auflage mit Infrarotstrahlen bestrahlt und dadurch eine ausreichende Temperatur des Patienten bzw. Neonaten auf der Auflage gewährleistet. Bei einem offenen Wärmetherapiegerät als offene Pflegeeinheit ist zwar einerseits eine sehr gute Zugänglichkeit zu dem Neonaten auf der Auflage gewährleistet, andererseits kann jedoch mit dem Luftbefeuchter nicht die vorgegebene Luftfeuchtigkeit eingestellt werden, sondern es liegt im Allgemeinen die Luftfeuchtigkeit der Umgebungsluft vor. Bei Hybriden als Wärmetherapiegeräten kann zwischen beiden Betriebsarten, d. h. dem Betrieb als geschlossenen Inkubator mit der geschlossenen Abdeckhaube und dem Betrieb als offener Pflegeeinheit gewechselt werden. Die Abdeckhaube wird dabei von einem Führungsmechanismus zur mechanischen Führung der Bewegung der Abdeckhaube zwischen der geschlossenen und der geöffneten Stellung geführt.
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Die
US 6,231,499 B1 zeigt ein Wärmetherapiegerät. Eine Abdeckhaube wird dabei mit einem linearen Antrieb einfach von unten nach oben sowie umgekehrt gefahren für eine Bewegung der Abdeckhaube zwischen der geschlossenen und geöffneten Stellung. Hierbei wird jeweils eine Translationsbewegung ausgeführt. Die Wärmestrahlungsquelle ist dabei in die Abdeckhaube integriert. In nachteiliger Weise stört die geöffnete Abdeckhaube beim Röntgen und beim Transport. Ferner ist in der geschlossenen Stellung die Wärmestrahlungsquelle aus Sicherheitsgründen abgestellt, so dass Kondensation von Wasserdampf an der Abdeckhaube bzw. an Wandungen des Basisgehäuses erfolgen kann.
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Die
US 5,971,914 zeigt ein Wärmetherapiegerät mit einer bewegbaren Abdeckhaube. Die Abdeckhaube ist dabei zweigeteilt und kann zwischen der geschlossenen und der geöffneten Stellung einerseits mit einer Translationsbewegung nach oben bewegt werden und zusätzlich kann jedes der zwei Teile um 90° verschwenkt werden bei der Bewegung von der geschlossenen in die geöffnete Stellung und umgekehrt. Die Abdeckhaube stört dabei in der geöffneten Stellung den Zugang des Pflegepersonals zum Patienten auf der Auflage, weil die Abdeckhaube in der geöffneten Stellung im Kopfbereich des Personals angeordnet ist.
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Aus der
WO 2009/073693 A1 ist ein Wärmetherapiegerät mit einer verschwenkbaren Abdeckklappe bekannt. Die Abdeckklappe kann dabei um eine Schwenk- bzw. Rotationsachse in Querrichtung des Wärmetherapiegerätes verschwenkt werden und ferner können durchsichtige Wandungen des Basisgehäuses zusätzlich heruntergeklappt werden. In nachteiliger Weise ist jedoch der Zugang zum Patienten bei einer geöffneten Stellung der Abdeckhaube behindert, insbesondere im Kopfbereich des Patienten.
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Aus der
US 4,334,629 ist ein Wärmetherapiegerät mit einer verschwenkbaren Abdeckhaube bekannt. Die Abdeckhaube weist dabei in einem Schnitt senkrecht zu der Schwenk- bzw. Rotationsachse die Form eines Kreissegments auf, d. h. eines Teils eines Kreises. In der geöffneten Stellung der Abdeckhaube ist nur ungefähr die Hälfte des Bereiches oberhalb der Auflage für den Neonaten nicht von der Abdeckhaube freigegeben, so dass an der anderen Hälfte oberhalb der Auflage für den Neonaten weiterhin von der Abdeckhaube bzw. einem Teil des Basisgehäuses die Auflage nicht zugänglich ist. Damit ist in nachteiliger Weise in einer geöffneten Stellung der Abdeckhaube die Auflage für den Neonaten nur beschränkt zugänglich. Insbesondere für Röntgenaufnahmen oder für eine Pflege des Neonaten auf der Auflage in einer geöffneten Stellung der Abdeckhaube ist somit die Bewegungsfreiheit des Pflegepersonals stark eingeschränkt.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, ein Wärmetherapiegerät zur Verfügung zu stellen, beim dem die Abdeckhaube einfach zwischen einer geschlossenen und geöffneten Stellung bewegt werden kann und in der geöffneten Stellung der Zugang zu einer Auflage für einen Neonaten durch die Abdeckhaube im Wesentlichen nicht behindert ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Wärmetherapiegerät, umfassend ein Basisgehäuse mit Wandungen und mit einer Auflage für einen Neonaten, eine Abdeckhaube für das Basisgehäuse, die zwischen einer geschlossenen Stellung und einer geöffneten Stellung bewegbar ist, so dass in der geschlossenen Stellung das Basisgehäuse von der Abdeckhaube verschlossen ist und in der geöffneten Stellung die Abdeckhaube von dem Basisgehäuse entfernt ist und/oder nicht das Basisgehäuse verschließt und/oder nicht auf dem Basisgehäuse aufliegt, einen Führungsmechanismus zur mechanischen Führung der Bewegung der Abdeckhaube zwischen der geschlossenen und der geöffneten Stellung, wobei in der geöffneten Stellung der Abdeckhaube eine fiktive vertikale Projektion des Schwerpunktes der Abdeckhaube in seiner horizontalen Ausrichtung am hinteren Fünftel des Basisgehäuses oder hinter dem Basisgehäuse liegt, jeweils in Längsrichtung gesehen, also in Richtung der größten Erstreckung des Wärmetherapiegerätes, der Auflagefläche und des Basisgehäuses. Die fiktive vertikale Projektion des Schwerpunktes der Abdeckhaube liegt somit am hinteren Fünftel des Basisgehäuses, insbesondere einem hinteren Fünftel einer Bodenwandung des Basisgehäuses, oder insbesondere hinter dem Basisgehäuse. Dadurch ist die Abdeckhaube im Wesentlichen außerhalb des Raumes für eine Zugänglichkeit von Pflegepersonal für den Neonaten angeordnet und in der geöffneten Stellung der Abdeckhaube ist eine gute Zugänglichkeit zum Neonaten auf der Auflage gewährleistet.
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Insbesondere liegt der Schwerpunkt der Abdeckhaube in seiner vertikalen Position in der geöffneten Stellung unterhalb der vertikalen Position in der geschlossenen Stellung.
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In einer weiteren Ausgestaltung umfasst die Bewegung der Abdeckhaube zwischen der geschlossenen und geöffneten Stellung und umgekehrt eine Rotationsbewegung um zumindest eine Rotationsachse. Die Abdeckhaube führt somit bei der Bewegung zwischen der geschlossenen und der geöffneten Stellung eine Rotations- bzw. Schwenkbewegung um eine Rotations- bzw. Schwenkachse aus. Dadurch kann die Abdeckhaube besser aus dem Raum oberhalb der Auflage für den Neonaten weggeführt werden in die geöffnete Stellung, so dass dadurch in der geöffneten Stellung eine bessere Zugänglichkeit gewährleistet ist.
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In einer ergänzenden Ausgestaltung ist die Rotationsachse im Wesentlichen horizontal und in Querrichtung, z. B. mit einer Abweichung von weniger als 20°, 10° oder 5°, ausgerichtet und weist einen Abstand von mehr als 10, 20 oder 30 cm unterhalb der geschlossenen Abdeckhaube auf und/oder ist unterhalb der Auflage für den Neonaten ausgerichtet und/oder der Drehwinkel der Abdeckhaube beträgt zwischen der geschlossenen und geöffneten Stellung mehr als 60°, 70°, 80° oder 90° und/oder beträgt weniger als 120°, 100° oder 90°. Bei einer Verschwenkung bzw. einem Drehwinkel der Abdeckhaube zwischen der geöffneten und der geschlossenen Stellung und umgekehrt im Bereich von ungefähr 90° kann in vorteilhafter Weise die im Wesentlichen horizontal ausgerichtete Abdeckhaube in der geöffneten Stellung im Wesentlichen vertikal ausgerichtet sein, so dass dadurch der horizontale Raumbedarf für die Abdeckhaube in der geöffneten Stellung sehr klein ist und dadurch die Abdeckhaube im Bereich hinter dem Basisgehäuse einerseits wenig Bauraum benötigt in der horizontalen Ausrichtung und andererseits der Raum oberhalb der Auflage leicht und besonders gut zugänglich ist, weil die Abdeckhaube aus dem Raum oberhalb der Auflage weggeschwenkt ist.
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Vorzugsweise umfasst die Bewegung der Abdeckhaube zwischen der geschlossenen und geöffneten Stellung eine Translationsbewegung.
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In einer Variante umfasst in einer fiktiven vertikalen Projektion der Abdeckhaube in der geschlossenen Stellung nach unten auf das Basisgehäuse die Projektion der Abdeckhaube wenigstens 60%, 80% oder 90% der Fläche der Auflage für den Neonaten und/oder in einer fiktiven vertikalen Projektion der Abdeckhaube in der geöffneten Stellung nach unten liegt die Projektion der Abdeckhaube, insbesondere vollständig, außerhalb der Auflage und/oder außerhalb des Basisgehäuses.
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Zweckmäßig ist der Führungsmechanismus eine gekrümmte Schiene, an der mit einer Gleit- oder Wälzlagerung an der Abdeckhaube die Bewegung der Abdeckhaube zwischen der geschlossen und geöffneten Stellung mechanisch geführt ist. Als eine gekrümmte Schiene wird auch eine Schiene angesehen, welche aus ebenen Teilschienenabschnitten besteht und die ebenen Teilschienenabschnitte eine gekrümmte Linie bzw. eine gekrümmte Bewegung der Abdeckhaube annähern. Die gekrümmte Schiene kann dabei auch dahingehend ausgebildet sein, dass bei der Bewegung der Abdeckhaube zwischen der geschlossenen und der geöffneten Stellung und umgekehrt die Abdeckhaube eine Rotationsbewegung um eine oder auch mehrere verschiedene Rotationsachsen ausführt. Dabei kann der Krümmungsradius der Bewegung und des Führungsmechanismus auch über den Verlauf der Bewegung unterschiedlich groß sein.
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In einer weiteren Ausführungsform ist der Führungsmechanismus ein um die Rotationsachse verschwenkbar gelagerter Hebel, und an dem Hebel ist die Abdeckhaube befestigt. Die Rotationsachse des Hebels ist somit die Rotationsachse einer Rotationsbewegung der Abdeckhaube.
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Insbesondere umfasst der Führungsmechanismus einen Gegenhebel und eine Feder. Der Gegenhebel ist mechanisch mit dem Hebel verbunden, und von der Feder ist auf den Gegenhebel eine Kraft aufbringbar, so dass das aus der Kraft resultierende Drehmoment an dem Gegenhebel dem resultierenden Drehmoment an dem Hebel aufgrund der Schwerkraft der Abdeckhaube entgegen wirkt. Die erforderliche Kraft zum Bewegen der Abdeckhaube zwischen der geschlossenen Stellung und der geöffneten Stellung ist damit verkleinert, weil die auf die Abdeckhaube wirkende Schwerkraft teilweise von der Kraft der Feder aufgehoben ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung umfasst das Basisgehäuse zwei durchsichtige Seitenwände und je eine Vorder- bzw. Hinterwandung, wovon zumindest eine durchsichtig ist, auf welchen insgesamt vier Wandungen die Abdeckhaube in der geschlossenen Stellung aufliegt.
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In einer ergänzenden Variante umfasst das Wärmetherapiegerät eine Wärmestrahlungsquelle, insbesondere einen Infrarotstrahler, zur Bestrahlung der Auflage in der geöffneten Stellung der Abdeckhaube. In einer weiteren Variante dient die Wärmestrahlungsquelle in der geschlossenen Stellung der Abdeckhaube zur Bestrahlung der Abdeckhaube und vorzugsweise der Wandungen des Basisgehäuses, um Kondensation innenseitig an der Abdeckhaube und vorzugsweise innenseitig an den Wandungen des Basisgehäuses zu verhindern.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist die Wärmestrahlungsquelle an einem Befestigungsarm angeordnet, und die Wärmestrahlungsquelle in der vertikalen Ausrichtung ist oberhalb der Abdeckhaube in der geschlossenen Stellung der Abdeckhaube an dem Befestigungsarm angeordnet. Das Wärmetherapiegerät ist somit ein Hybrid, welcher bei einer geschlossenen Stellung der Abdeckhaube als Inkubator eingesetzt werden kann, bei welcher innerhalb des Inkubators, welcher von der Abdeckhaube und dem Basisgehäuse mit den Wandungen gebildet ist, von einer Heizung und einem Luftbefeuchter eine vorgegebene Temperatur und eine vorgegebene Luftfeuchtigkeit steuerbar und/oder regelbar ist und andererseits bei einer geöffneten Stellung der Abdeckhaube das Wärmetherapiegerät als eine offene Pflegeeinheit eingesetzt wird, bei welcher von der Wärmestrahlungsquelle auf die Auflage und den Patienten mittels Wärmestrahlung eine ausreichende Temperierung des Patienten auf der Auflage gewährleistet ist.
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Zweckmäßig umfasst das Wärmetherapiegerät ein Gestell mit zumindest drei, üblicherweise vier, Laufrollen, und an dem Gestell ist das Basisgehäuse mit den um die Auflage angeordneten Wandungen und die Abdeckhaube mit ihrem Führungsmechanismus befestigt. Die Abdeckhaube ist optional von einem Elektromotor bewegbar. Aufgrund der Anordnung des Basisgehäuses mit den Wandungen, mit der Auflage und mit dem Führungsmechanismus kann einerseits das Wärmetherapiegerät mit den Laufrollen an unterschiedlichen Positionen innerhalb eines Raumes bewegt werden, und die Auflage kann auf eine gewünschte Arbeitshöhe zur Behandlung des Patienten variabel eingestellt werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist das Basisgehäuse mit der Auflage um eine horizontale Schwenkachse an dem Gestell verschwenkbar zur Kopfhoch- und Tieflage des Patienten gelagert. Nur das Basisgehäuse ist um die horizontale Schwenkachse an dem Gestell verschwenkbar gelagert, so dass ein derartiger Schwenkmechanismus sehr einfach und preiswert ausgebildet ist und somit die Abdeckhaube in jeder Position des Basisgehäuses geöffnet bzw. abgehoben und geschlossen bzw. abgesetzt werden kann.
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Im Nachfolgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt:
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1 eine Seitenansicht eines Wärmetherapiegeräts in einem ersten Ausführungsbeispiel mit einer Abdeckhaube in einer geschlossenen Stellung,
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2 eine Seitenansicht des Wärmetherapiegeräts gemäß 1 mit der Abdeckhaube in einer geöffneten Stellung,
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3 eine Seitenansicht des Wärmetherapiegeräts in einem zweiten Ausführungsbeispiel mit der Abdeckhaube in einer geschlossenen Stellung,
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4 eine vereinfachte Darstellung eines Führungsmechanismus für die Abdeckhaube des Wärmetherapiegerätes gemäß 3 in einer geschlossenen Stellung der Abdeckhaube und
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5 eine vereinfachte Darstellung des Führungsmechanismus gemäß 4 in einer geöffneten Stellung der Abdeckhaube.
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Wärmetherapiegeräte 1 werden in Krankenhäusern zur Pflege und Therapie von frühgeborenen Säuglingen und Kleinkindern eingesetzt. In 1 und 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel des Wärmetherapiegerätes 1 dargestellt mit Blick von der Seite auf das in Richtung der größeren Längserstreckung ausgerichtete Gerät. Ein Basisgehäuse 2 weist eine undurchsichtige Bodenwandung 24, zwei durchsichtige Seitenwandungen 17 als Wandungen 14 des Basisgehäuses sowie eine durchsichtige Vorderwandung 16 und eine durchsichtige oder undurchsichtige Rückwandung auf. Die Vorder-, Rück- und Seitenwandungen sind im Endabschnitt der undurchsichtigen Bodenwandung 24 an dieser befestigt, und oberhalb der Bodenwandung 24 ist eine nicht dargestellte Auflage für einen zu behandelnden Patienten, z. B. ein frühgeborenes Kind, vorhanden. Eine von den durchsichtigen Seitenwandungen 17, der durchsichtigen Vorderwandung und der undurchsichtigen Rückwandung aufgespannte Ebene ist dabei im Wesentlichen senkrecht zu einer von der undurchsichtigen Bodenwandung 24 aufgespannten Ebene. In 1 und 2 ist lediglich eine der beiden durchsichtigen Seitenwandungen 15 und die durchsichtige Vorderwandung 16 sichtbar. Dabei weisen die beiden durchsichtigen Seitenwandungen 15 an ihren oberen rückwärtigen Endabschnitt eine Abrundung 18 auf, die im Wesentlichen als ein Kreissegment, d. h. als Teil eines Kreises, ausgebildet ist.
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Das Basisgehäuse 2 ist an einem Gestell 22 befestigt, und im unteren Bereich des Gestelles 22 sind vier Laufrollen 23 vorhanden, so dass dadurch einerseits das Wärmetherapiegerät 1 auf den Laufrollen 23 auf verschiedene Positionen innerhalb eines Raumes gerollt werden kann und andererseits das Basisgehäuse 2 bzw. die Auflage für den zu behandelnden Patienten bereits die richtige Arbeitshöhe aufweist. Ferner kann das Basisgehäuse 2 an dem Gestell 22 mit einem nicht dargestellten Hebelmechanismus in der Höhe bezüglich des Bodens verstellt werden. Der Abstand der Auflage ist somit bezüglich des Bodens veränderbar, so dass für unterschiedliches Pflegepersonal auch unterschiedliche Arbeitshöhen der Auflage eingestellt werden können. Am Gestell 22 ist ferner ein Befestigungsarm 21 angeordnet, und im oberen Endbereich des Befestigungsarmes 21 ist oberhalb der Auflage für den Patienten eine als Infrarotstrahler 20 ausgebildete Wärmestrahlungsquelle 19 vorhanden. Von der Wärmestrahlungsquelle 19 kann Infrarotstrahlung von oben nach unten in Richtung zu der Auflage gestrahlt werden. Am Basisgehäuse 2 ist ferner eine als vorzugsweise elektrische Heizung ausgebildete Konvektionsheizung vorhanden mit einem Gebläse und ein Luftbefeuchter zum Befeuchten der Luft (nicht dargestellt) bei einer geschlossenen Abdeckhaube 3. Mit der Heizung kann die Temperatur der Luft an der Auflage konstant gehalten werden. Dabei kann mittels einer nicht dargestellten Einstelleinrichtung eine gewünschte Temperatur der Luft im Bereich der Auflage gewählt werden. Ferner kann mit dem Luftbefeuchter die Luftfeuchtigkeit der Luft an der Auflage konstant gehalten werden. Die Feuchtigkeit, welche gewünscht ist, kann dabei ebenfalls mit einer Einstelleinrichtung gewählt werden. Außerdem ist das Wärmetherapiegerät 1 optional mit einer Sauerstoffzuführvorrichtung ausgestattet, so dass mit der Sauerstoffzuführvorrichtung ein konstanter Sauerstoffgehalt der Luft an der Auflage eingestellt werden kann. Mit einer Einstelleinrichtung kann ein bestimmter Sauerstoffgehalt der Luft an der Auflage von dem Pflegepersonal ausgewählt werden in analoger Weise wie die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit der Luft an der Auflage.
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Das Wärmetherapiegerät 1 ist als ein Hybrid ausgebildet. Mit der bewegbaren Abdeckhaube 3 kann das Basisgehäuse mit Wandungen 14 in einer geschlossenen Stellung gemäß der Darstellung in 1 gegenüber der Umgebungsluft im Wesentlichen luftdicht abgeschlossen werden, so dass das Basisgehäuse 2 und die Abdeckhaube 3 einen Inkubator bilden. In dieser geschlossenen Stellung können von der Heizung und dem Luftbefeuchter und der Sauerstoffzuführvorrichtung die Parameter Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Sauerstoffgehalt der Luft innerhalb des Inkubators, d. h. bei einer geschlossenen Abdeckhaube 3, konstant auf einem vorgegebenen Wert gehalten werden. Die Abdeckhaube 3 kann dabei von der geschlossenen Stellung gemäß der Darstellung in 1 in eine geöffnete Stellung gemäß der Darstellung in 2 mit einem Führungsmechanismus 4 bewegt werden. In 1 ist die geöffnete Stellung der Abdeckhaube 3 gestrichelt dargestellt und in 2 ist die geschlossene Stellung der Abdeckhaube 3 gestrichelt dargestellt. In der geöffneten Stellung der Abdeckhaube 3 gemäß 2 ist eine ausreichende Temperatur des zu behandelnden Patienten auf der Auflage durch die Wärmestrahlungsquelle 19 gewährleistet, welche zu dem Patienten auf der Auflage Infrarotstrahlung sendet. Für eine bessere Zugänglichkeit zum Patienten in der geöffneten Stellung der Abdeckhaube 3 können ferner die beiden durchsichtigen Seitenwandungen 15 und die durchsichtige Vorderwandung 16 um eine Schwenk- bzw. Rotationsachse nach unten geklappt werden. Die Schwenk- bzw. Rotationsachse liegt dabei im Wesentlichen zwischen einem unteren Ende der durchsichtigen Seitenwandung 15 und einem oberen Ende der durchsichtigen Seitenwandung 17 und in analoger Weise für die durchsichtige Vorderwandung 16 zwischen dem unteren oder an dem unteren Ende der durchsichtigen Vorderwandung 16 und am oberen Ende der nicht dargestellten undurchsichtigen Vorderwandung des Basisgehäuses 2.
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Der Führungsmechanismus 4 umfasst dabei eine gekrümmte Schiene 7. An der gekrümmten Schiene 7 ist die Abdeckhaube 3 mit einer Lagerrolle 9 als Wälzlagerung 8 beweglich befestigt, so dass bei einer Bewegung der Abdeckhaube 3 zwischen der geschlossenen Stellung gemäß 1 und der geöffneten Stellung gemäß 2 und umgekehrt eine vorgegebene Bewegungsbahn der Abdeckhaube 3 ausgeführt wird. Dabei führt die Abdeckhaube 3 bei der Bewegung zwischen der geschlossenen und der geöffneten Stellung sowohl eine Translationsbewegung als auch eine Rotationsbewegung aus. In der geöffneten Stellung der Abdeckhaube 3 gemäß 2 befindet sich ein Schwerpunkt 5 der Abdeckhaube 3 hinter dem Basisgehäuse 2 bzw. hinter der Bodenwandung 24 des Basisgehäuses 2. Ferner ist die Abdeckhaube 3 zwischen der geschlossenen Stellung in 1 und der geöffneten Stellung in 2 um 90° verschwenkt, so dass der gesamte Raum oberhalb der Auflage für den Patienten in der geöffneten Stellung der Abdeckhaube 3 sehr gut zugänglich ist. Ferner benötigt die Abdeckhaube 3 in der geöffneten Stellung gemäß 2 nur sehr wenig horizontalen Bauraum, so dass der Bauraum zwischen dem Basisgehäuse 2 bzw. der undurchsichtigen Bodenwandung 24 und dem Gestell 22 zur Aufnahme der Abdeckhaube 3 leicht ausreicht. Die durchsichtige Abdeckhaube 3 ist optional mit einem nicht dargestellten Griff oder einer Griffeinrichtung versehen, mit der die Abdeckhaube 3 leicht von der geöffneten Stellung in die geschlossene Stellung bewegt werden kann und umgekehrt. Die beiden durchsichtigen Seitenwandungen 15 weisen die Abrundung 18 auf, und die Abdeckhaube 3 weist zwei abgerundete Vorsprünge 26 auf. Die beiden Vorsprünge 26 sowie auch die Abrundung 18 sind erforderlich, damit die Abdeckhaube 3 die von der Schiene 7 vorgegebene Bewegungsbahn ausführen kann. Die Höhe der Rückwandung des Basisgehäuses 2 entspricht dabei der Höhe des hinteren Endes der durchsichtigen Seitenwandung 15 am hinteren Ende der Abrundung 18 zu der Bodenwandung 24.
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In der geöffneten Stellung der Abdeckhaube 3 ist das Wärmetherapiegerät 1 somit eine offene Pflegeeinheit, und in der geschlossenen Stellung der Abdeckhaube 3 stellt das Wärmetherapiegerät 1 einen Inkubator dar. Dabei kann mit der Wärmestrahlungsquelle 19 auch in der geschlossenen Stellung der Abdeckhaube 3 mit einer verminderten Strahlungsleistung Infrarotstrahlung bzw. Wärmestrahlung in Richtung zu der Abdeckhaube 3 gestrahlt werden, so dass sich dadurch die Wandungen 14 des Inkubators, insbesondere die durchsichtigen Wandungen 14 des Basisgehäuses 2 und die durchsichtige Abdeckhaube 3 erwärmt, und innenseitig an dem Inkubator keine Kondensation bzw. Feuchtigkeit auftritt.
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In 3, 4 und 5 ist ein zweites Ausführungsbeispiel des Wärmetherapiegerätes 1 dargestellt. Im Nachfolgenden werden im Wesentlichen nur die Unterschiede zu dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß 1 und 2 beschrieben. Der Führungsmechanismus 4 (nur in 4 und 5 dargestellt) umfasst einen Hebel 10, der an einer Hebellagerung 11 um eine Rotationsachse 6 verschwenkbar gelagert ist. An dem Hebel 10 ist ferner ein Gegenhebel 12 befestigt, und im Endabschnitt des Gegenhebels 12 ist eine Feder 13 angeordnet. Die Feder 13 ist ferner an einer Federlagerung 25 befestigt, so dass von der Feder 13 auf den Gegenhebel 12 eine Zugkraft und damit auch ein Drehmoment in einer Drehrichtung entgegen dem Uhrzeigersinn gemäß 4 und 5 aufgebracht wird. An dem Hebel 10 ist die Abdeckhaube 3 befestigt.
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In 3 ist eine geschlossene Stellung der Abdeckhaube 3 in durchgezogenen Linien dargestellt. In gestrichelten Linien sind die geöffnete Stellung der Abdeckhaube 3 sowie eine Zwischenstellung der Abdeckhaube 3 dargestellt. In der vereinfachten Darstellung des Führungsmechanismus 4 zeigt 4 eine geschlossene Stellung der Abdeckhaube 3 und 5 eine geöffnete Stellung der Abdeckhaube 3. Aufgrund der Befestigung bzw. Fixierung der Abdeckhaube 3 an dem Hebel 10 führt die Abdeckhaube 3 bei einer Bewegung zwischen der geschlossenen Stellung und der geöffneten Stellung eine Rotationsbewegung um die Rotationsachse 6 aus. Das von der Feder 13 auf den Gegenhebel 12 wirkende Drehmoment wirkt dabei der Schwerkraft der Abdeckhaube 3 entgegen, so dass dadurch die Abdeckhaube 3 bei einer Bewegung von der geschlossenen Stellung in die geöffnete Stellung und umgekehrt leichter bewegt werden kann.
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Ferner ist das Basisgehäuse 2 um eine horizontale Schwenkachse, insbesondere zu einer Schwenkachse in Querrichtung zur größeren Längserstreckung des Wärmetherapiegerätes 1, verschwenkbar an dem Gestell 22 gelagert. In 3 ist eine derartige geringfügige Verschwenkung des Basisgehäuses 2 gegenüber einer horizontalen Ausrichtung in 1 und 2 dargestellt. Ein derartiger Schwenkmechanismus zum Verschwenken des Basisgehäuses 2 kann dabei besonders einfach ausgebildet sein, weil lediglich das Basisgehäuse 2 zu verschwenken ist und für diese Schwenkbewegung genügend Raum zur Verfügung steht. Ein nicht schwenkbares Basisgehäuse 2 hätte den Nachteil, dass die Schrägstellung der Auflage für den Patienten innerhalb des Basisgehäuses 2 durch die Auflage zu erfolgen hat und deshalb die Auflage höher bezüglich der Bodenwandung 24 auszuführen ist. Das Wärmetherapiegerät 1 umfasst ferner auch Handdurchgriffsöffnungen, insbesondere an Seiten- und/oder Vorderwandungen.
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Insgesamt betrachtet sind mit dem erfindungsgemäßen Wärmetherapiegerät 1 als Hybriden wesentliche Vorteile verbunden. Die Abdeckhaube 3 kann zwischen der geschlossenen Stellung bei einer Verwendung des Wärmetherapiegerätes 1 als Inkubator und einer geöffneten Stellung der Abdeckhaube 3 bei einer Verwendung des Wärmetherapiegerätes 1 als offene Pflegeeinheit einfach mit einem geringen technischen Aufwand verschwenkt werden, und in der geöffneten Stellung der Abdeckhaube 3 ist eine sehr gute Zugänglichkeit des Pflegepersonals zum Patienten gewährleistet. Die Abdeckhaube 3 befindet sich dabei in der geöffneten Stellung vollständig hinter dem Basisgehäuse 2, in Längsrichtung des Wärmetherapiegerätes 1 gesehen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wärmetherapiegerät
- 2
- Basisgehäuse
- 3
- Abdeckhaube
- 4
- Führungsmechanismus
- 5
- Schwerpunkt
- 6
- Rotationsachse
- 7
- Schiene
- 8
- Wälzlagerung
- 9
- Lagerrolle
- 10
- Hebel
- 11
- Hebellagerung
- 12
- Gegenhebel
- 13
- Feder
- 14
- Wandungen
- 15
- Durchsichtige Seitenwandung
- 16
- Durchsichtige Vorderwandung
- 17
- Durchsichtige Seitenwandung
- 18
- Abrundung an durchsichtiger Seitenwandung
- 19
- Wärmestrahlungsquelle
- 20
- Infrarotstrahler
- 21
- Befestigungsarm
- 22
- Gestell
- 23
- Laufrolle
- 24
- Undurchsichtige Bodenwandung
- 25
- Federlagerung
- 26
- Abgerundeter Vorsprung an Abdeckhaube
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 6231499 B1 [0004]
- US 5971914 [0005]
- WO 2009/073693 A1 [0006]
- US 4334629 [0007]