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Die Erfindung betrifft einen Bogen wie beispielsweise einen Sport- oder Jagdbogen beziehungsweise eine Armbrust. Das gemeinsame Prinzip der genannten Sport- oder Jagdgeräte besteht darin, dass eine Sehne mittels eines oder mehrerer elastischer Elemente, sogenannter Wurfarme von einem Schützen gespannt und anschließend losgelassen wird. Dabei wird durch die Sehne ein Pfeil in Richtung eines Zieles beschleunigt. Moderne Bögen oder Armbrüste haben dabei wenig mit den bekannten historischen Vorbildern gemein. Insbesondere der Kraftverlauf beim Spannen der Sehne ist mittlerweile an die vorgesehene Anwendung optimal angepasst. So verläuft beispielsweise die Kraft, welche zum Spannen eines Jagdbogens aufgebracht werden muss, gegenüber der Auslenkung der Sehne zunächst ansteigend und mit steigender Auslenkung der Sehne wieder abfallend. Mit anderen Worten ist zunächst eine vergleichsweise große Kraft nötig, um die Sehne auch nur um geringe Beträge auszulenken. Mit steigender Auslenkung nimmt die Kraft, die auf den Spannarm des Schützen wirkt, ab, so dass der Bogen mit vergleichsweise geringer Kraftanstrengung in seiner gespannten Stellung gehalten werden kann. Dies führt dazu, dass beispielsweise in einer Jagdsituation das Zielen mit gespanntem Bogen für den Schützen erheblich vereinfacht wird. Dieses erwünschte Verhalten des Bogens wird nach dem Stand der Technik dadurch erreicht, dass die Sehne des Bogens auf drehbaren Sehnenscheiben an den Enden der Wurfarme geführt wird. Starr mit den Sehnenscheiben verbunden und damit ebenfalls drehbar gelagert sind die sogenannten Kabelscheiben, auf welchen Ausgleichskabel geführt werden, die der symmetrischen Deformation der Wurfarme und der gleichmäßigen Kraftverteilung dienen. Die Geometrie und Art der Lagerung der Sehnen- und Kabelscheiben bestimmt dabei neben anderen Parametern im wesentlichen den Kraftverlauf des Bogens. Die Geometrie der Sehnenscheiben und der Kabelscheiben kann insbesondere dazu führen, dass auf die Sehne bei übermäßig großer Auslenkung keinerlei rückstellende Kraft mehr wirkt, so dass der gespannte Bogen auch in den Fällen, in welchen der Schütze die gespannte Sehne loslässt, in seinem gespannten Zustand verbleibt. Dieser Effekt wird auch mit dem Begriff „Cocking” bezeichnet. Bereits durch eine kleine Anregung kann ein derartig gespannter Bogen zu einer schlagartigen Entspannung kommen. Besonders in denjenigen Fällen, in denen kein Pfeil eingelegt ist, der die gespeicherte Energie in kinetische Energie umsetzen könnte, kann die beschriebene schlagartige Entspannung des Bogens zu einer Zerstörung von Teilen des Bogens, insbesondere der Sehne, der Wurfarme oder auch der Sehnen- oder Kabelscheiben führen. Umher fliegende Bruchstücke können dabei auch umstehende Personen gefährden oder verletzen.
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Bei Bögen mit Ausgleichskabeln ist darauf zu achten, dass der Pfeil während des Beschleunigens nicht mit einem Ausgleichskabel in Berührung kommt, da sonst der Pfeil seitlich abgelenkt werden könnte oder das Ausgleichskabel auch beschädigt werden könnte. Bei einem sogenannten Durchschussbogen wird dieses Problem dadurch gelöst dass, dass der Pfeil beim Schussvorgang zwischen den Ausgleichskabeln hindurch geführt wird. Die Ausgleichskabel sind symmetrisch zur Ebene der Sehnenscheiben angeordnet, wobei zugleich auch eine hohe Symmetrie des Kraftverlaufs realisiert werden kann. Somit kann auch ein Verwinden des gesamten Bogens beim Spannen verhindert werden. Dies ist wichtig, denn die elastische Verwindung des Bogens könnte sich beim Beschleunigen des Pfeils lösen und sich negativ auf die sich anschließende Flugphase des Pfeils auswirken.
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Im Folgenden wird von einem Durchschussbogen vom Typ 1 gesprochen, falls die Enden der Ausgleichskabel einseitig an den Wurfarmen angebracht sind, d. h. falls das erste Ende eines Ausgleichskabels auf einer Kabelscheibe läuft und das andere Ende des Ausgleichskabels fest am gegenüberliegenden Wurfarm befestigt ist. Dieser Bogentyp wird unter anderem auch als Twin-Cam-Bogen bezeichnet. Bei einem Durchschussbogen vom Typ 2 sind die Ausgleichskabel hingegen nicht an dem Wurfarm befestigt, sondern laufen über die Kabelscheiben an beiden Seiten des Bogens. Es handelt sich dabei um eine spezielle Ausführungsform des Twin-Cam-Bogens, wobei diese auch als Binary-Cam-Bogen bekannt ist.
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Zur Vermeidung des Cocking ist aus dem deutschen Patent
DE 10 2008 063 388 für Durchschuss-Bögen bekannt, einen Auslenkstopp gegen ein Ausgleichskabel anschlagen zu lassen. Der Nachteil ist hierbei jedoch, dass die Drehposition der Sehnenscheibe bei maximaler Auslenkung aufgrund der Nachgiebigkeit des Ausgleichskabel, an dem der Auslenkstopp anschlägt, lediglich mit einer vergleichsweise großen Toleranz vorliegt. Ein fest definierter Anschlag, d. h. eine exakte Drehposition der Sehnenscheibe gegenüber dem Wurfarm, ist nicht gegeben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Durchschussbogen vom Typ 1 bzw. 2 zu schaffen, der robust gegenüber der geschilderten Problematik des „Cocking” ist und bei dem die maximale Auslenkung der Sehne definiert einzustellen ist.
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Diese Aufgabe wird mit dem Bogen mit den in Anspruch 1 aufgeführten Merkmalen gelöst. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung.
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Der erfindungsgemäße Bogen weist ein Mittelstück, zwei biegeelastische Wurfarme, eine Sehne und mindestens eine in einem Ende eines Wurfarms gelagerte Sehnenscheibe zur Aufnahme der Sehne auf. Außerdem enthält der Bogen mindestens zwei mit der Sehnenscheibe verbundene Kabelscheiben zur Aufnahme und Führung von Ausgleichskabeln, wobei auf beiden Seiten der Sehnenscheibe jeweils mindestens eine Kabelscheibe angeordnet ist, wobei die Baugruppe aus Sehnenscheibe und Kabelscheiben jeweils drehbar gelagert ist und mindestens ein Auslenkstopp zur Begrenzung der Auslenkung der Sehne vorhanden ist. Beim Auslenken der Sehne schlägt der Auslenkstopp an einem Wurfarm oder an einem starr mit dem Wurfarm verbundenen Stoppelement an.
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Die Vorteile des erfindungsgemäßen Bogens ergeben sich durch den Einsatz von starren Bauteilen, die bei einer entsprechenden geometrischen Auslegung und bei einer entsprechenden Bauteil-Kombination zu einer einstellbaren und fest definierten Begrenzung der maximalen Auslenkung der Sehne führen.
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Bei dem Stoppelement kann es sich auch um einen starr mit einem Wurfarm verbundenen Abstandsbolzen handeln.
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Grundsätzlich kann die Erfindung unter Verwendung nur eines der beschriebenen Auslenkstopps verwirklicht werden. Es ist daneben auch denkbar, mehrere Auslenkstopps, insbesondere für beide Wurfarme jeweils einen Auslenkstopp zu verwenden.
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Der Auslenkstopp kann dabei einstückig mit der Baugruppe aus Sehnenscheibe und Kabelscheiben ausgebildet sein oder einstückig in einer Sehnenscheibe oder einer Kabelscheibe gebildet sein. Daneben ist es auch denkbar, den Auslenkstopp als mehrstückiges Bauteil zu realisieren.
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Der beschriebene Auslenkstopp kann bei verschiedenen Compound-Bögen bzw. Cam-Systemen wie bspw. Binary, One and a Half, Solo Cam oder Two Cam Systemen und deren verschiedenen Varianten vorteilhaft zur Anwendung kommen.
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Zwischen der Seite des Auslenkstopps, an dem dieser mit der Baugruppe aus Sehnenscheibe und Kabelscheiben verbunden ist, und der Seite des Auslenkstopps, die an dem Wurfarm oder dem Stoppelement anschlägt, kann bei gespannter Sehne des Bogens mindestens ein Ausgleichskabel verlaufen.
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Mit anderen Worten kann der Auslenkstopp so gestaltet sein, dass er eine Ausnehmung zeigt, in welche das Ausgleichskabel beim Spannen des Bogens eintreten kann. Ferner zeigt der Auslenkstopp einen Fortsatz, der sich beim Spannen des Bogens am Ausgleichskabel vorbei bewegt und mit einer Stirnseite an einem Wurfarm oder eine mit dem Wurfarm starr verbundenen Teil anschlägt. So kann der beschriebene Auslenkstopp beispielsweise in Form eines großen L gestaltet sein, wobei er mit dem kurzen Ende des L's an der Baugruppe aus Sehnenscheibe und Kabelscheiben befestigt ist und wobei das Ende der langen Seite des L's an den Wurfarm bzw. das starr mit ihm verbundene Bauteil anschlägt. Zur Einstellbarkeit des Auslenkstopps kann dabei insbesondere die Länge der langen Seite des L eingestellt werden. Auf besonders einfache Weise ist dies beispielsweise dadurch möglich, dass die kurze Seite des L eine Gewindebohrung aufweist, in welche eine Schraube – gegebenenfalls mit Kontermuttern gesichert – als lange Seite des L eingeschraubt ist. Durch einfaches Verdrehen der Schraube kann damit die Position des Auslenkstopps eingestellt werden.
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Unabhängig von der konkreten Gestaltung des Auslenkstopps kann die maximale Auslenkung der Sehne durch eine Anpassung des Auslenkstopps, insbesondere der Befestigungsposition des Auslenkstopps variiert werden. Durch die Befestigungsposition wird die Lage des Auslenkstopps relativ zu dem Element, auf dem der Auslenkstopp befestigt ist, definiert.
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Nicht nur durch die Befestigungsposition des Auslenkstopps kann die maximale Auslenkung der Sehne variiert werden, sondern auch durch eine alternative Anpassung des Auslenkstopps. So ist es beispielsweise denkbar, den Auslenkstopp als Gewindeschraube in einer entsprechenden Gewindebohrung an der Baugruppe aus Sehnen- und Kabelscheiben anzuordnen, so dass die Länge des Auslenkstopps durch einfaches Verdrehen im Gewinde angepasst werden kann.
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Die maximale Auslenkung der Sehne kann alternativ oder zusätzlich auch durch eine Anpassung des Stoppelements variiert werden.
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Bei dem Bogen kann es sich um einem Twin-Cam-Bogen, d. h, um einen Bogen vom Typ 1, handeln.
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Bei dem Bogen kann es sich ferner um einen Binary-Cam-Bogen, d. h. um einen Bogen vom Typ 2, handeln.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei dem Bogen um einen Durchschussbogen mit Durchschussmittelstück.
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Bei einem Durchschussmittelstück handelt es sich um ein Mittelstück, bei welchem der Pfeil nicht an dem Mittelstück vorbei bewegt wird, sondern bei dem im Mittelstück selbst eine Öffnung vorgesehen ist, durch welche der Pfeil geführt werden kann. Hierdurch werden erweiterte Möglichkeiten zur Gestaltung des Mittelstückes geschaffen.
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Dadurch, dass das Durchschussmittelstück symmetrisch bezüglich einer Ebene ausgebildet ist, welche von der Sehne bei gespanntem Bogen gebildet wird, kann erreicht werden, dass der erfindungsgemäße Bogen im Hinblick auf sein Verhalten beim Schuss weiter optimiert ist. Das verbesserte dynamische Verhalten des Bogens geht dabei insbesondere darauf zurück, dass er durch die genannte symmetrische Gestaltung des Durchschussmittelstückes praktisch vollständig symmetrisch aufgebaut ist. Hierdurch werden Drehmomente auf den Bogen, welche aus Trägheitskräften insbesondere der Wurfarme und des Mittelstücks resultieren könnten, erheblich vermindert und es ergibt sich ein insgesamt stabilerer Schuss. Auch eine seitliche Verbiegung des Durchschussmittelstücks unter Einwirkung der von den gespannten Wurfarmen herrührenden Kräfte kann auf diese Weise effektiv verringert werden.
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Das oben beschriebene Durchschussmittelstück kann bei verschiedenen Compound-Bögen bzw. Cam-Systemen wie bspw. Binary, One and a Half, Solo Cam oder Two Cam Systemen und deren verschiedenen Varianten mit oder ohne dem oben beschriebenen Auslenkstopp zur Anwendung kommen.
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Des weiteren können auch zusätzliche Bauteile am Durchschussbogen implementiert sein. Z. B. können durch zusätzliche Elemente die Ausgleichskabel so positioniert werden, dass der Pfeil ungehindert zwischen den Ausgleichskabeln hindurchgeschossen werden kann. Dies ist unter anderem auch mit einem Kabelspreizer möglich, deren U-förmige Bauform zu einem vergrößerten Abstand zwischen den Ausgleichskabeln führt. Weiterhin können auch ein oder mehrere Sehnenstopper angebracht sein, die mit der Sehne im ungespannten Zustand in Berührung stehen und beim Loslassen der Sehne auch zur Reduktion von Vibrationen eingesetzt werden können. Auch die Implementierung von sogenannten Reverse Rollerguards bzw. Reverse Assist Rollerguards, welche die Ausgleichkabel an einer festen Position über Rollen führen, ist möglich. Die Sehnenstopper und die Reverse Rollerguards können auch durch ein verbundenes Bauteil realisiert sein, wobei dieses ein- oder mehrteilig und/oder auch verstellbar sein kann.
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Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Durchschussbogens vom Typ 1 im entspannten Zustand in einer Seitenansicht,
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2 ein Mittelstück eines Durchschussbogens in einer einfachen Ausführung,
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3 ein Mittelstück eines Durchschussbogens in einer Ausführung als Durchschussmittelstück in einer Draufsicht,
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4 das Durchschussmittelstück aus 3 mit vier Ausgleichskabeln und zwei Kabelspreizern,
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5 die linke Sehnen- und Kabelscheiben des Durchschussbogens aus 1 in einer Detailansicht,
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6 die rechten Sehnen- und Kabelscheiben des Durchschussbogens aus 1 in einer Detailansicht,
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7 den Durchschussbogen aus 1 in dem maximal gespannten Zustand ebenfalls in einer Seitenansicht,
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8 die linken Sehnen- und Kabelscheiben des Durchschussbogens aus 7 in einer Detailansicht,
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9 die rechten Sehnen- und Kabelscheiben des Durchschussbogens aus 7 in einer Detailansicht,
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10 einen Durchschussbogen vom Typ 2 im entspannten Zustand in einer Seitenansicht,
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11 die linke Sehnen- und Kabelscheiben des Durchschussbogens aus 10 in einer Detailansicht,
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12 die rechten Sehnen- und Kabelscheiben des Durchschussbogens aus 10 in einer Detailansicht,
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13 den Durchschussbogen aus 10 in einer Draufsicht,
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14 den Durchschussbogen aus 10 in dem maximal gespannten Zustand in einer Seitenansicht,
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15 die linken Sehnen- und Kabelscheiben des Durchschussbogens aus 14 in einer Detailansicht,
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16 die rechten Sehnen- und Kabelscheiben des Durchschussbogens aus 14 in einer Detailansicht.
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1 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines entspannten erfindungsgemäßen Bogens vom Typ 1 mit dem Mittelstück 1, an welches sich die beiden Wurfarme 2 und 3 anschließen. Jeweils an den Enden der Wurfarme 2 und 3 sind die Sehnenscheiben 4 und 5 drehbar angeordnet. Mit den Sehnenscheiben 4 und 5 sind jeweils zwei Kabelscheiben starr verbunden, wobei die in der 1 sichtbaren Kabelscheiben mit 6 und 7 bezeichnet sind. Die Sehne 8 läuft dabei in einer ersten Rille auf den Sehnenscheiben 4 und 5, wohingegen die Ausgleichskabel 9 und 10 in einer zweiten bzw. dritten Rille auf den Kabelscheiben 6 und 7 verlaufen. Zudem ist auf den starr miteinander verbundenen Sehnen- und Kabelscheiben 6 und 7 jeweils ein Auslenkstopp 11 und 12 montiert. Der Auslenkstopp 11 bzw. 12 dient dabei dazu, das Ausziehen des Bogens zu begrenzen. An den Wurfarmen können noch die Stoppelemente 13 und 14 angebracht sein (vgl. 7).
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Die 2 enthält ein Mittelstück 1 eines Durchschussbogens in einer Ausführung mit einer einseitigen Aussparung 101. Beim Schießen des Pfeils wird der Pfeil am Mittelstück 1 im Bereich der Aussparung 101 vorbei bewegt und wird hier nicht in seiner Flugbahn gestört.
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Die 3 stellt ein Mittelstück 1 eines Durchschussbogens als Durchschussmittelstück dar. Der Pfeil wird beim Schießen durch die spiegelsymmetrisch ausgeführte Aussparung 102 des Durchschussmittelstücks bewegt. Insbesondere durch die symmetrische Aussparung 102 des Durchschussmittelstücks wird ein Verwinden des Bogens während des Spanvorgangs vermieden.
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Die 4 zeigt das Mittelstück 1 aus 3, wobei auch die vier Ausgleichskabel 9a, 9b und 10a, 10b eingezeichnet sind. Die 4 enthält auch zwei Kabelspreizer 103 und 104, welche die Ausgleichskabel 9a, 9b und 10a, 10b im Bereich der symmetrischen Aussparung 102 von dem Abstand d1 auf den Abstand d2 bringen. Dadurch ist es möglich, dass der Pfeil beim Schussvorgang auch an den Ausgleichskabeln 9a, 9b und 10a, 10b vorbeigeführt wird.
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Die 5 enthält das Detail A aus 1, wobei die linken Sehnen- und Kabelscheiben 4 und 6 des Durchschussbogens dargestellt sind. Die 5 zeigt unter anderem auch die Befestigung eines Endes des Ausgleichskabels 10 an dem Wurfarm 2. An den Wurfarmen können noch die Stoppelemente 13 und 14 angebracht sein (vgl. 7). Zu erkennen ist weiterhin, dass der Auslenkstopp 11 in einem Langloch 15 positioniert ist und an einer innerhalb des Langlochs 15 frei zu wählenden Position befestigt werden kann. Somit ist eine vergleichsweise schnelle Änderung der maximalen Auslenkung in einem bestimmten Rahmen möglich. Die Sehne 8 verläuft teilweise um die Sehnenscheibe 4 und kann wie hier dargestellt an ihrem Ende an einem Haken 17, der an der Sehnenscheibe 4 integriert ist, befestigt werden. Das Ausgleichskabel 9 kann beispielsweise auch durch die Sehnenscheibe 4 über die Bohrung 19 hindurch geführt und dadurch befestigt werden.
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Die 6 stellt das Detail B aus 1 dar, wobei hier die Sehnen- und Kabelscheiben 5 und 7 der rechten Seite des Durchschussbogens gezeigt sind. Entsprechend der 5 ist hier der Auslenkstopp 12 in dem Langloch 16 zu positionieren und zu befestigen. Das Ende des Ausgleichskabels 9 ist an dem Wurfarm 3 befestigt. Auch auf dieser Seite umfasst die Sehne 8 zum Teil die Sehnenscheibe 5. Das Ende der Sehne 8 wird in dem gezeigten Ausführungsbeispiel an dem Haken 18 befestigt. Der Wurfarm 3 kann noch das Stoppelement 14 aufweisen. Das Ausgleichskabel 10 wird in dem gezeigten Ausführungsbeispiel an der Nocke 20 an der Sehnenscheibe 7 eingehängt.
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Die 7 zeigt den Durchschussbogen vom Typ 1 in dem maximal gespannten Zustand. Beim Spannen zieht der Schütze die Sehne 8 in der Regel mit einer Hand, während er mit der anderen Hand das Mittelstück 1 hält. Beim Spannen bewegen sich die Sehnenscheiben 4 und 5 zusammen mit den Kabelscheiben 6 und 7, wobei ein gewünschter Kraft-Weg-Verlauf auftritt. Die Auslenkstopps 11 und 12 sind in der gezeigten Darstellung mit den an den beiden Wurfarmen 2 und 3 angebrachten Stoppelementen 13 und 14 in Kontakt, so dass ein weiteres Spannen des Durchschussbogens verhindert wird.
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Die 8 enthält das Detail C aus 7, während die 9 das Detail D aus 7 zeigt. In den 8 und 9 ist zu erkennen, dass in diesem Fall die Ausgleichskabel 9 und 10 bei maximal gespannten Bogen etwa übereinander liegen. Die Auslenkstopps 11 und 12 liegen an den beiden Stoppelementen 13 und 14 der Wurfarme 2 bzw. 3 an. Es ist jedoch auch eine Anordnung möglich, bei der die Auslenkstopps 11 und 12 direkt an den Wurfarmen 2 bzw. 3 anschlagen.
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Die 10 zeigt einen Durchschussbogen vom Typ 2. Die Wurfarme 2 und 3, die Sehnenscheiben 4 und 5 sowie die Kabelscheiben 6 und 7 sind vergleichbar zu dem Durchschussbogen des Typs 1 angeordnet. Die Ausgleichkabel 9 und 10 sind in diesem Fall jedoch nicht mit den Wurfarmen 2 und 3 verbunden, sondern verlaufen auf den Rillen der Kabelscheiben 6 und 7. Die Auslenkstopps an jeder Seite können hier durch zwei Rollen 21 und 22 gebildet werden, die z. B. drehbar gelagert sind. Für die Ausführung der Auslenkstopps sind jedoch auch weitere Alternativen möglich, wobei jeweils realisiert werden muss, dass die Auslenkstopps an den Wurfarmen des Durchschussbogens oder an Komponenten wie z. B. die hier dargestellten Stoppelemente, die an den Wurfarmen angebracht sind, anschlagen können.
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Die 11 enthält das Detail E aus 10, d. h. die linken Sehnen- und Kabelscheiben 4 und 6 des Durchschussbogens vom Typ 2, während die 12 als Detail F die rechten Sehnen- und Kabelscheiben 5 und 7 des Durchschussbogens aus 10 zeigt.
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Die Darstellung in 13 zeigt eine Draufsicht des Durchschussbogens, wobei die Sehnenscheiben 4 und 5, die Kabelscheiben 6a, 6b und 7a, 7b und die Auslenkstopps 21a, 21b und 22a, 22b dargestellt sind. Zu erkennen ist hierbei der symmetrische Aufbau dieser Komponenten bezüglich der Sehne des Durchschussbogens, die hier nicht dargestellt ist.
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Die 14 zeigt den Durchschussbogen vom Typ 2 aus 10 in dem maximal gespannten Zustand. Die Rollen 21 und 22 der Auslenkstopps berühren dabei die Stoppelemente 13 und 14 der beiden Wurfarme 2 und 3. Falls diese Rollen 21 und 22 fehlen sollten, so ist zur Sicherheit und zur Vermeidung des ”Cocking” vorgesehen, dass beim Spannen die Kabelscheiben 6 und 7 gegen das Ausgleichskabel 9 bzw. 10 drücken. Dadurch kann der Durchschussbogen nicht weiter ausgelenkt werden.
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15 enthält die linken Sehnen- und Kabelscheiben des Durchschussbogens aus 14 in einer Detailansicht, während die 16 die rechten Sehnen- und Kabelscheiben des Durchschussbogens aus 14 in einer Detailansicht zeigt. Gut zu erkennen ist hierbei, dass die Kabelscheiben 6 und 7 im gespannten Zustand des Durchschussbogens zur Sicherheit an den Ausgleichskabeln 9 und 10 anschlagen können, falls die Rollen 21 und 22 des Auslenkstopps fehlen sollten.
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Die beschriebenen erfinderischen Konzepte sind analog auch auf alle Compound-Bögen, bei denen die Ausgleichskabel durch zusätzliche Führungselemente asymmetrisch bezüglich einer Ebene, die durch die Sehne und das Mittelstück des Bogens gebildet werden, auf eine Seite des Bogens umgelenkt werden und der Pfeil dadurch während des Schussvorgangs an den Ausgleichskabeln vorbeibewegt werden kann, sowie auch auf eine Armbrust o. Ä. anzuwenden. Somit soll der in der vorliegenden Anmeldung verwendete Begriff „Bogen” auch die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung als Armbrust bzw. ein Pfeile, Kugeln, Bolzen oder ähnliches beschleunigendes Spiel-, Sport- und/oder Jagdgerät umfassen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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