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Die Erfindung betrifft eine modulare Schlauchbrücke mit zumindest einem Brückenteil und zumindest zwei mit dem Brückenteil lösbar verbindbaren Rampenteilen, wobei zumindest eine Schlauchaufnahme in dem zumindest einen Brückenteil angeordnet ist, und die Schlauchaufnahme eine der Auflagefläche abgewandte Einlegeöffnung aufweist.
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Schlauchbrücken werden allgemein zur temporären Verlegung von Schlauch- oder Rohrleitungen eingesetzt, wenn beispielsweise eine Leitung über eine Fahrbahn verlegt werden muss. Damit wird eine Beschädigung beispielsweise von Löschschläuchen bei der Brandbekämpfung durch Fahrzeuge, die auf der Fahrbahn unterwegs sind, verhindert.
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Im Stand der Technik sind unterschiedliche Schlauchbrücken bekannt geworden. So beschreibt beispielsweise die
EP 0 917 889 A1 eine Schlauchbrücke, bei welcher ein Schlauch in eine Aufnahme einlegbar ist, wobei der Schlauch zwischen zwei Flanschen verpresst wird. In der
GB 530,667 A wird ebenfalls eine Schlauchbrücke offenbart, die ein flaches Basiselement aufweist, auf der Blöcke unterschiedlicher Höhe zur Bildung einer Rampe angeordnet sind, wobei der Schlauch zwischen die zwei Blöcke eingelegt wird. Diese Systeme sind jedoch kompliziert in ihrem Aufbau und/oder ungeeignet, rasch an der benötigten Stelle mit wenigen Handgriffen aufgebaut zu werden. Weitere Schlauchbrücken können auch der
JP-09225058 A , der
JP 10-127811 A oder der
GB 1 563 468 A entnommen werden.
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In der
DE 20 2006 003 798 U1 ist daher eine zusammenklappbare Schlauchbrücke der eingangs erwähnten Art beschrieben, bei welcher zwei Rampenteile über Scharniere mit einem Brückenteil verbunden sind, wobei das Brückenteil zumindest eine nach oben offene Schlauchaufnahme aufweist. Diese Schlauchaufnahme ist U-förmig ausgebildet, was im Betrieb jedoch den Nachteil hat, dass bei eingelegtem Schlauch dieser aus der Schlauchaufnahme herausspringen kann, insbesondere wenn der Druck innerhalb des Schlauches durch Öffnen der entsprechenden Wasserventile schlagartig ansteigt bzw. abfällt.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des oben beschriebenen Stands der Technik zu beseitigen und eine einfach zu verlegende, im Betrieb sichere Schlauchbrücke zur Verfügung zu stellen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die lichte Weite der Einlegeöffnung größer ist als die Tiefe der Schlauchaufnahme und die Schlauchaufnahme im Bereich der Einlegeöffnung hinterschnitten ist, sodass die Breite der Schlauchaufnahme an ihrer breitesten Stelle größer ist als die lichte Weite der Einlegeöffnung. Bei der erfindungsgemäßen Schlauchaufnahme ist somit vorgesehen, dass der eingelegte, unter Druck stehende Schlauch, beispielsweise Feuerwehrschlauch, im Querschnitt betrachtet aus der Schlauchaufnahme hervorragt, weil die Tiefe der Schlauchaufnahme erfindungsgemäß geringer als der Durchmesser des Schlauches ist. Die lichte Weite der Einlegeöffnung in der Schlauchaufnahme ist hierbei geringfügig größer als der Durchmesser des Schlauchs. Beim Befahren der Schlauchbrücke durch ein Fahrzeug wird somit der eingelegte Schlauch durch das Gewicht des Fahrzeugs zusammengepresst, sodass sich der Schlauchquerschnitt von kreisförmig in ellipsenförmig ändert, wobei sich der Schlauch in der Schlauchaufnahme in den Bereich der breitesten Stelle ausdehnt. Damit kann die Bauhöhe der erfindungsgemäßen Schlauchbrücke im Vergleich zum bekannten Stand der Technik gering gehalten werden. Gleichzeitig können auch Fahrzeuge, die eine nur geringe Bodenfreiheit besitzen, gefahrlos die erfindungsgemäße Schlauchbrücke befahren.
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Bevorzugterweise ist die lichte Weite der Einlegeöffnung so gewählt, dass sie im wesentlichen der Quadratwurzel der vierfachen Querschnittsfläche der Schlauchaufnahme geteilt durch die Zahl π (Pi) entspricht. Des weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass die Tiefe der zumindest eine Schlauchaufnahme zwischen 60 und 90% der Breite der Einlegeöffnung beträgt. Durch diese Dimensionierung wird eine optimale Aufnahme des durch Gewichtsbelastung zusammengedrückten Schlauches erreicht, wobei besonders vorteilhafterweise der zusammengedrückte Schlauch nicht die durch die erfindungsgemäße Hinterschneidung der Einlegeöffnung gebildete Kante berührt. Damit werden insbesondere Beschädigungen des Schlauches verhindert, während er sich dennoch in der Schlauchaufnahme bewegen kann, ohne dabei aus der Schlauchaufnahme herauszuspringen.
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Eine besonders gute und sichere Aufnahme des unter Druck stehenden Schlauches ist gewährleistet, wenn die Schlauchaufnahme einen gewölbten Wandbereich sowie einen gewölbten Bodenbereich aufweist, wobei der Radius des gewölbten Bodenbereichs größer als der Radius des Wandbereiches ist. Da sich ein Schlauch aufgrund von Druckänderungen in seinem Inneren häufig bewegt, ist eine im Querschnitt praktisch kantenlose Schlauchaufnahme wichtig, um Beschädigungen des Schlauches während dieser Bewegungen zu vermeiden.
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Bevorzugterweise ist vorgesehen, dass die Schlauchbrücke modular zusammensetzbar ist, um ein rasches Aufstellen bzw. Abmontieren zu ermöglichen. Hierzu ist bevorzugterweise vorgesehen, dass der zumindest eine Brückenteil einsteckbar, vorzugsweise über zumindest eine Rastverbindung mit den zumindest zwei Rampenteilen verbindbar ist.
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In einer besonders bevorzugten Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, dass die beiden Rampenteile jeweils über eine Rastnase verfügen, die in eine Aufnahme des Brückenteils anordenbar ist, wobei bevorzugterweise ein zusätzliches Sicherungselement im Bereich der Rastnase vorgesehen ist, das in einen hakenförmigen Fortsatz des Brückenteils eingreifbar ist. Durch die Verwendung eines weiteren Sicherungselementes zusätzlich zu der Rastverbindung in Form einer Rastnase wird gewährleistet, dass es zu keiner Ablösung des Rampenteils vom Brückenteil kommen kann, wenn die erfindungsgemäße Schlauchbrücke mit überhöhter Geschwindigkeit befahren wird.
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Die erfindungsgemäße Schlauchbrücke ist zur Gewichtsersparnis bevorzugterweise aus Aluminium oder faserverstärktem Kunststoff gefertigt, wobei hier in einer besonders bevorzugten Ausführung stranggepresste oder stranggezogene Profile verwendet werden, was eine kostengünstige Herstellung der erfindungsgemäßen Schlauchbrücke erlaubt und deren Montage wegen ihres geringen Gewichts und ihrer wenigen Einzelteile nochmals vereinfacht.
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Ist die Schlauchbrücke im Bereich beispielsweise einer Gehsteigkante angeordnet, sodass der Schlauch aus der Schlauchbrücke über diesen Niveauunterschied geführt werden muss, so ist bevorzugterweise ein Umlenkelement für den einzulegenden Schlauch vorgesehen, das an dem zumindest einem Brückenteil und/oder Rampenteil befestigbar ist. Dieses Umlenkelement erlaubt eine Führung und gleichzeitige Fixierung des Schlauches über diese Kante, sodass der Schlauch einerseits nicht an der Kante beschädigt wird, andererseits die Schlauchbrücke in ihrer Position durch die Schlauchbewegungen nicht verändert wird.
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Im folgenden wird anhand eines nicht einschränkenden Ausführungsbeispiels mit zugehörigen Figuren die Erfindung näher erläutert. Darin zeigen
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1 zwei miteinander verbundene Brückenteile in einer geschnittenen Ansicht,
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2a eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Rampenteils in einer ersten Ausführung,
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2b eine Detailansicht eines erfindungsgemäßen Rampenteils in einer zweiten Ausführung,
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3 eine geschnittene Teilansicht der erfindungsgemäßen Schlauchbrücke, und
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4 die Anordnung dreier Schlauchbrücken auf einer Fahrbahn.
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In der 1 sind zwei miteinander verbundene Brückenteile 10 dargestellt, wobei die beiden Brückenteile 10 vorzugsweise aus stranggepresstem Aluminiumprofil gefertigt sind und über ein Verbindungselement 20 miteinander lösbar verbunden sind. Dieses Verbindungselement 20 ist beispielsweise als bevorzugterweise einrastendes Nut-Feder-System ausgebildet.
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Jeder Brückenteil 10 weist eine Schlauchaufnahme 11 mit einer Einlegeöffnung 12 auf, deren Durchmesser d größer ist als die Tiefe t der Schlauchaufnahme 11. Die Wandbereiche 13 der Brückenteile 10 sind gekrümmt ausgeführt, sodass die Einlegeöffnung 12 hinterschnitten ist und dadurch eine bevorzugterweise abgerundet ausgeführte Kante 14 der Einlegeöffnung gebildet wird. Wie insbesondere in der 3 gezeigt hat diese Kante 14 die Aufgabe, ein Herausspringen eines Schlauches 30 aus der Schlauchaufnahme 11 zu verhindern.
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Des weiteren sind in den Wandbereichen 13 an deren Außenseite Aufnahmen 15 angeordnet, in die ein Rampenteil 40, wie er insbesondere in den 2a und 2b in zwei unterschiedlichen Varianten gezeigt ist, einhängbar ist. Hierbei weist der Rampenteil 40 an seinem den Boden abgewandten Ende eine Rastnase 41 auf, die in die Aufnahme 15 des Brückenteils 10 einrastbar ist.
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Bei der Ausführung gemäß 2b ist der Rampenteil 40 wiederum in eine Aufnahme 15 des Wandbereiches 13 des Brückenteils 10 einhängbar, wobei jedoch der Wandbereich 13 einen hakenförmigen Fortsatz 15' aufweist, in den ein ebenfalls hakenförmiger Fortsatz 41' des Rampenteils 40 als zusätzliches Sicherungselement einhakt, während die Rastnase 41 in die Aufnahme 15 des Brückenteils 10 eingreift. Auf diese Weise wird eine verbesserte Verbindung des Rampenteils 40 mit dem Brückenteil 10 erhalten, die ein Befahren der erfindungsgemäßen Schlauchbrücke 100 auch mit höheren Geschwindigkeiten erlaubt, ohne dass der Rampenteil 40 aus der Aufnahme 15 des Brückenteils gleiten kann. Des weiteren weist der Rampenteil 40 im Bereich des hakenförmigen Fortsatzes 41' eine im Querschnitt im wesentlichen kreisförmige Ausnehmung 42 auf, die beispielsweise zur Aufnahme von Verbindungsmitteln vorgesehen ist, die der Verbindung zweier oder mehr neben einander angeordneter Rampenteile miteinander dienen (nicht dargestellt).
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Im Bereich des bodenseitigen Endes des Rampenteils 40 ist zudem eine Aufnahme 43 für eine Antirutscheinrichtung, beispielsweise ein Gummielement vorgesehen, die ein Verrutschen des Rampenteils 40 insbesondere beim Befahren verhindert.
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In der 3 ist die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Schlauchbrücke 100 mit eingelegtem Schlauch 30 dargestellt. Hierbei ist der Schlauch 30, dessen kreisförmiger Umfang gemäß seinem unbelasteten Zustand in durchbrochener Linie dargestellt ist, in der Schlauchaufnahme 11 eingelegt. Im unbelasteten Zustand ragt der Schlauch 30 über die Einlegeöffnung 12 hinaus. Fährt nun ein Fahrzeug über die Rampe 40 auf das Brückenteil 10 auf, so bedingt dessen Gewicht, das über einen Reifen 50 auf den Schlauch 30 übertragen wird, ein Zusammenpressen des Schlauches 30, sodass der Schlauchquerschnitt im wesentlichen ellipsenförmig wird. Hierbei ist das Verhältnis des Durchmessers d der Einlegeöffnung 12 zur Tiefe t der Schlauchaufnahme 11 so gewählt, dass der Schlauch 30 die Kante 14 des Brückenteils 10 nicht berührt. Üblicherweise beträgt die Tiefe t der Schlauchaufnahme 11 60% bis 90% des Durchmessers d der Einlegeöffnung 12.
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Bewegt sich nun der (belastete) Schlauch in der Schlauchaufnahme 11 beispielsweise aufgrund von Druckänderungen, so kann es nicht zum Reiben des Schlauches 30 an der Kante 14 des Brückenteils 10 kommen, wodurch allfällige Beschädigungen des Schlauchs 30 weitestgehend vermieden werden. Ebenso erlaubt die erfindungsgemäße Ausformung der Schlauchaufnahme 11, dass der in der Schlauchaufnahme 11 befindliche gegebenenfalls verdrehte Schlauch 30 sich ausdrehen kann, ohne aus der Schlauchaufnahme 11 herauszuspringen und/oder beschädigt zu werden.
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Bei den in diesem Ausführungsbeispiel dargestellten Schlauchaufnahmen 11 ist der Bodenbereich 16 des Brückenteils 10 im wesentlichen eben ausgeführt, er kann jedoch genauso gerundet oder gewölbt ausgeführt oder mit Rippen versehen sein.
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In der 4 sind drei erfindungsgemäße Schlauchbrücken 100 in einer Ansicht von vorne gezeigt, wobei diese in Zweiergruppen miteinander verbunden sind, um allfällige Bodenunebenheiten der Fahrbahn 51 auszugleichen. Die Verbindung der Brückenteile 10 der Schlauchbrücken 100 in einer Zweiergruppe erfolgt bei der hier dargestellten Ausführung über ein im wesentlichen strangförmiges Verbindungselement 18, das in eine Aufnahme 17 (1 und 3) einführbar ist, um die Schlauchbrücken 100, in denen der Schlauch 30 geführt ist, in ihrer Position zueinander zu fixieren.
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Der Schlauch 30 hat häufig, wie in 4 gezeigt, einen Niveauunterschied, beispielsweise von der Fahrbahn 51 auf einen Gehsteig 52, zu überwinden. Hierfür ist die dem Gehsteig 52 benachbart angeordnete Schlauchbrücke 100 mit einem Umlenkelement 110 ausgestattet, das den Schlauch 30 aus der Schlauchbrücke 100 herausführt und in seinem weiteren Verlauf über die Gehsteigkante führt. Damit erfolgt eine Fixierung des Schlauches 30 und verhindert so eine unkontrollierte Bewegung des Schlauches 30 bei Druckanstieg und/oder Druckabfall, der eine Destabilisierung der Schlauchbrücke 100 zur Folge haben könnte. Des Weiteren wird eine horizontale Aussteifung des Schlauchs 30 gehemmt.
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Dieses Umlenkelement 110 ist bevorzugterweise ebenfalls als Strangprofil hergestellt und wird insbesondere am Brückenteil 10 befestigt, wobei sich auch hier die Rastverbindungen, die sich bereits bei der Verbindung des Rampenteils 40 mit dem Brückenteil 10 bewährt haben, zum Einsatz kommen können. In einer alternativen Ausführung hierzu sind beispielsweise am Brückenteil 10 Aufnahmebohrungen vorgesehen, in die zumindest ein Verbindungselement, das vorzugsweise am Umlenkelement 110 angeordnet ist, einsteckbar und/oder einrastbar ist.
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Es versteht sich, dass die Erfindung nicht auf die in den Figuren dargestellte Ausführungsvariante beschränkt ist. Wesentlich an der Erfindung ist, dass eine Vielzahl von Elementen wie Brückenteile und/oder Rampen entlang eines Schlauches miteinander verbunden und gleichzeitig eine Vielzahl von Schläuchen verlegt werden können, wobei es erfindungswesentlich ist, dass im unbelasteten Zustand der jeweilige Schlauch die Einlegeöffnung des Brückenteils überragt und bei Belastung in der Schlauchaufnahme zur Gänze aufgenommen ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0917889 A1 [0003]
- GB 530667 A [0003]
- JP 09225058 A [0003]
- JP 10-127811 A [0003]
- GB 1563468 A [0003]
- DE 202006003798 U1 [0004]