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Die vorliegende Erfindung betrifft einen motorischen Treppensteiger gemäß Patentanspruch 1 sowie ein Verfahren zum Besteigen einer Treppe.
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Ein Treppensteiger ist aus der
DE 10 2005 048 004 A1 als eine treppengängige Rollstuhltragkonstruktion bekannt, wobei eine Kettenantriebseinheit eine motorisch angetriebene Kettenvorrichtung aufweist, die treppauf und treppab fährt, eine Trageeinheit, auf der ein Rollstuhl angebracht wird, wobei die Trageeinheit einen Trägerhauptrahmen, dessen Position relativ zu der Kettenantriebseinheit nach oben und nach unten einstellbar ist, sowie eine Verankerungseinheit bzw. eine Halte- und Bewegungseinrichtung zum sicheren Halten des Rollstuhls aufweist.
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Weiter ist aus der
DE 295 13 845 U1 ein treppengängiges, motorangetriebenes, handgesteuertes Transportgerät bekannt, das eine Lastaufnahme, ein Räderpaar für den horizontalen Transport sowie zwei durch Gleitkufen unterstützte Laufbänder für den Schrägtransport aufweist.
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Auch ist aus der
EP 2144803 A1 , die verweist auf
WO 2008/131012 A1 ein treppensteigender motorisch angetriebener Rollstuhl bekannt mit zwei Antriebsrädern, die ein- und ausfahrbare Steigbeine aufweisen.
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Weiter ist aus der
US 3,166,138 A ein treppensteigendes Beförderungsmittel bekannt, wobei ein Steigfahrzeug ein Paar von raupenförmigen Zentraleinheiten aufweist, an deren Längsstreben jeweils front- und rückseitig zwei weitere raupenförmige Bewegungseinheiten schwenkbar befestigt sind.
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Zudem offenbart die
JP 2007125348 A einen treppengängigen Rollstuhl ähnlich der
US 3,166,138 A , wobei die front- und rückseitig schwenkbar zwei weiteren raupenförmigen Bewegungseinheiten an Antriebsrädern der Zentraleinheit befestigt sind.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, bei einem gattungsgemäßen Treppensteiger die Kettenantriebseinheit zu verbessern sowie ein verbessertes Verfahren zum Besteigen einer Treppe bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß ist dies bei einem Treppensteiger mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 dadurch erreicht, dass an der Endloskette mehrere Steigbeine zum Besteigen der Treppe befestigt sind. Auf den Steigbeinen bewegt sich der Treppensteiger sicher und ohne Beanspruchung der Treppenstufenkanten. Dadurch kann auch beim Befördern schwerer Lasten im Bereich bis zu 400 kg z. B. Kantenbruch bei den Treppenstufen vermieden werden.
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Beim Einstieg vom ebenen Boden in den Treppenlauf kann die Treppauf-Bewegung des Treppensteigers wesentlich vergleichmaßigt werden, wenn das Steigfahrzeug zumindest eine Nachlaufrolle zum ruckseitigen Abstützen des Steigfahrzeugs aufweist. In dieser Phase tragen das Gewicht des Treppensteigers das frontseitige oder die frontseitigen Steigbeine sowie die rückseitigen Nachlaufrollen. Die rückseitigen Steigbeine berühren beim Einstieg weder Boden noch Treppenstufen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass an jeder der beiden parallelen Endlosketten zumindest sieben, insbesondere genau sieben Steigbeine befestigt sind, die entlang der Endloskette exakt gleichmäßig beabstandet angeordnet sind. Der Abstand zwischen zwei Steigbeinen einer Endloskette beträgt jeweils etwa 30 cm. Mit sieben Steigbeinen je Endloskette kann die Länge des Steigfahrzeugs kurz und damit der Treppensteiger wendig gehalten werden. Zugleich ist aber auch ein sicherer Stand des Treppensteigers sichergestellt, weil das Steigfahrzeug im Treppenlauf mit je drei Steigbeinen je Endloskette auf drei Treppenstufen gleichzeitig stehen kann, während ein viertes Steigbein die nächst hohere Treppenstufe besteigt. Die restlichen drei der sieben Steigbeine stehen in die Luft nach oben ab und folgen diesem vierten Steigbein.
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Die Steigbeine an den beiden parallelen Endlosketten können exakt gleichzeitig auf den Treppenstufen aufsetzen und die Belastung sicher tragen, wenn der Kettenantrieb die zwei parallelen Endlosketten exakt synchron antreibt, und die Steigbeine jeweils exakt identisch positioniert und beabstandet an der Endloskette angeordnet sind.
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Um die Bewegung des Treppensteigers gleichmäßig und den Stand auf der Treppe sicher gestalten zu können, weist das Steigbein ein Basisteil, mit dem es an der Endloskette befestigt ist, einen vom Basisteil schräg abstehenden Hebel sowie einen am Hebel angelenkten Schuh auf. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass vom Basisteil parallel zum Hebel ein zusätzliches Stützbein absteht, das einen Anschlag für den Schuh bildet. So steht der Treppensteiger mit dem auf dem Auftritt einer Treppenstufe aufruhenden Steigbein vom ersten Aufsetzen und übernehmen der Last, der Weiterbewegung des Steigfahrzeugs bis zum Abheben auch bei großen Lasten sicher auf dem Schuh, zunächst am Hebel dann am zusätzlichen Stützbein abgestützt, im Treppenlauf. Eine weitere Verbesserung der Stabilität des Standes des Treppensteigers wird erreicht, wenn das Steigfahrzeug ein längliches Kettenführungsteil für die Endloskette aufweist, an dem das Basisteil des Steigbeines zumindest in einem Abschnitt seiner Umlaufbewegung stabil geführt ist. Etwaig auftretende Belastungskräfte können dann vom belasteten Steigbein über sein Basisteil an das Führungsteil in das Chassis des Steigfahrzeuges weitergegeben werden. Die Belastungen können gut weitergegeben werden, wenn an dem Basisteil außenseitig Führungsrollen vorgesehen sind, die sich an Innenwänden des Kettenführungsteils abstützen bzw. abrollen können.
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Eine weitere spürbare Vergleichmäßigung der Bewegung des Treppensteigers insbesondere beim Einstieg in den Treppenlauf beim Besteigen der ersten Stufen kann erreicht werden, wenn das Steigfahrzeug frontseitig zumindest ein neben der Endloskette mit den Steigbeinen angeordnetes Zusatzsteigbein aufweist. Dieses ist von einer Antriebseinheit, insbesondere der Antriebseinheit des Kettenantriebs, angetrieben. Das Zusatzsteigbein führt bevorzugt eine Auf-/Abbewegung durch, um das Steigfahrzeug jeweils vom Auftritt der Stufe nach oben drücken zu können. Evtl. ist dieser Bewegung noch eine Vor-/Rückbewegung überlagert bzw. folgend, um die Bewegung des Treppensteigers im Treppenlauf weiter zu vergleichmäßigen. Bevorzugt sind zwei sich synchron bewegende Zusatzsteigbeine zwischen den beiden Kettenantrieben angeordnet. Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel bewegt eine Antriebseinheit das Zusatzsteigbein und der Kettenantrieb die Steigbeine derart synchronisiert, dass zunächst das Zusatzsteigbein auf die nächste höhere Treppenstufe tritt, dass das folgende Steigbein danach auf dieselbe Stufe tritt, dass dann das Zusatzsteigbein von dieser Stufe abhebt, während das Steigbein stabil steht, und dann das Zusatzsteigbein die nachste Treppenstufe betritt, wohin das nächste auf der Endloskette montierte Steigbein folgt.
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Erfindungsgemaß wird auch ein Verfahren zum Besteigen einer Treppe mit einem erfindungsgemäßen Treppensteiger bereitgestellt, wobei zumindest zwei Steigbeine einer Endloskette jeweils auf unterschiedlichen Treppenstufen stehen, und dass ein weiteres Steigbein der Endloskette die nächsthöhere Stufe betritt. Stabiler und sicherer kann die Bewegung des Treppensteigers erfolgen, wenn genau drei Steigbeine einer Endloskette jeweils auf unterschiedlichen Treppenstufen stehen, und ein weiteres Steigbein der Endloskette die nächsthöhere Stufe betritt. Dieser Treppensteiger weist dann sieben Steigbeine je Endloskette auf.
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Alternativ dazu ist ein Verfahren zum Besteigen einer Treppe mit einem erfindungsgemäßen Treppensteiger mit Zusatzsteigbein, wobei zumindest zwei Steigbeine einer Endloskette jeweils auf unterschiedlichen Treppenstufen stehen, und das Zusatzsteigbein die nächsthohere Stufe betritt.
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Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Treppensteigers beschrieben; es zeigen:
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1 den Treppensteiger mit Lastenwagen und Steigfahrzeug schematisiert in einer Seitenansicht,
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2 den Lastenwagen des Treppensteigers mit Auszugsvorrichtung
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3 den Treppensteiger ohne Lastenwagen beim Einstieg in eine Treppe,
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4 den Treppensteiger ohne Lastenwagen in einer Frontansicht,
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5 ein vergroßerter Frontabschnitt des Treppensteigers in einer Seitenansicht,
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6 ein Detail des Kettenantriebs und eines Steigbeins in einer Frontansicht,
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7 den Treppensteiger beim Ausstieg aus der Treppe, sowie
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8a–d stark schematisiert das Zusammenwirken von Steigbeinen und einem Zusatzsteigbein beim Besteigen der Treppe.
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In 1 ist ein Treppensteiger mit Lastenwagen 1 und untergebautem Steigfahrzeug 3 ohne Traglast gezeigt. Der Lastenwagen 1 gemäß 1 und 2 ist tischförmig aufgebaut und besteht aus einem Tragrahmen 5, der durch eine Querstrebe stabilisiert ist, sowie vier Tischbeinen 7. Diese weisen bodenseitig jeweils eine drehbar gelagerte Rolle 9 auf. Durch die zusätzliche Drehbarkeit der Rollen um die Tischbeinachsen ist ein Drehen des Treppensteigers ohne aufwändiges Rangieren auch auf dem Platz möglich. Die Rollen 9 sind so weit seitlich außen angeordnet, dass sie dabei nicht mit dem untergebauten Steigfahrzeug 3 kollidieren können. An dem Tragrahmen 5 des Lastenwagens 1 ist ein Endabschnitt eines Auszugssystems 11 in Form zweier Endschienen 13 befestigt; die beiden parallelen Dreifachauszüge sind jeweils mit ihren anderen Endabschnitten am Steigfahrzeug 3 befestigt. Dadurch sind Lastenwagen 1 und Steigfahrzeug 3 gegeneinander stabil linear verschiebbar. Insbesondere kann in geeigneten Betriebssituationen das Steigfahrzeug 3 des mit den Rollen des Lastenwagens 1 am Boden stehenden Treppensteigers im wesentlichen vollständig aus diesem herausgeschoben werden. Auch kann in anderen geeigneten Betriebssituationen der Lastenwagen 1 von dem auf den Stufen eines Treppenlaufs stehenden Steigfahrzeug 3 im wesentlichen vollstandig auf ebenen Untergrund geschoben werden (vgl. 5). Auf dem Tragrahmen 5 kann zusätzlich eine als Auflagefläche dienende Ablageplatte oder -wanne für aufzulegende Lasten montiert sein. Das Steigfahrzeug 3 ist ebenfalls wagenförmig ausgebildet und weist ein Chassis 15 auf. In diesem sind eine erste Antriebseinheit 17 mit Motor und Schneckengetriebe fur einen Kettenantrieb 19, eine zweite Antriebseinheit (nicht gezeigt) für einen Hubmechanismus 21 mit zwei Hubarmen, sowie eine Antriebsbatterie und andere für die Steuerung und den Antrieb des Treppensteigers vorgesehene Mittel angeordnet (3, 4). Das selbsthemmende Getriebe der ersten Antriebeinheit gewährleistet bei Stromausfall, dass der Treppensteiger im Treppenlauf sicher stehenbleibt. Der Hubmechanismus 21 stützt sich etwa in der Mitte des Steigfahrzeuges 3 am Chassis 15 mit den zwei Hubarmen ab und bewegt einen am Chassis 15 frontseitig über eine Tragrahmenachse 23 angelenkten Tragrahmen 25 fur den Lastenwagen 1. An den beiden Seiten des Tragrahmens sind außenseitig an diesem zwei Endschienen 27 das Auszugssystems 11 des Lastenwagens 1 befestigt (2). Den Vollauszug komplettiert jeweils eine Zwischenschiene 29. Dadurch kann der Lastenwagen 1 vollständig von dem Steigfahrzeug 3 geschoben werden oder das Steigfahrzeug über im wesentlichen seine gesamte Länge aus dem Lastenwagen 1 geführt geschoben werden. Durch die hebende oder senkende Drehbewegung des Tragrahmens 25 und damit des Lastenwagens 1 kann während des Treppensteigens eine an sich bekannte Niveauregulierung (nicht gezeigt) des Treppensteigers sicherstellen, dass der Lastenwagen 1 und damit die Last wahrend des Treppensteigens durch den Hubmechanismus 21 stets in der Horizontalen gehalten wird. Am Chassis 15 ist jeweils außenseitig ein längliches Kettenführungsprofil 33 vorgesehen, auf dessen Oberseite und in dessen Inneren unterseitig eine Endloskette 35 läuft. Die erste Antriebseinheit 17 treibt eine frontseitig im Chassis gelagerte Antriebswelle 37 mit Ihren beiden Kettenzahnrädern 39 und damit die beiden Endlosketten 35 an. Aus Vereinfachungsgründen ist in 4 eine der beiden Endlosketten weggelassen. Rückseitig sind ebenfalls zwei Kettenzahnräder gelagert, die den Kettenantrieb 19 komplettieren. Der Abstand vom vorderen zum hinteren Kettenzahnrad beträgt etwa 95 cm. Auf der Endloskette 35 sind im identischen Abstand von etwa 30 cm sieben Steigbeine 41 befestigt. Die Steigbeine sind auf den beiden Ketten exakt an den selben Positionen angeordnet und bewegen sich synchron.
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Gemäß 5 ist der frontseitige Endabschnitt des Steigfahrzeugs 3 mit einem sich auf eine Treppenstufe zu bewegenden Steigbein 41 gezeigt. Das Kettenzahnrad 39 und damit die Endloskette 35 bewegt sich im Uhrzeigersinn und senkt das Steigbein 41 nach unten ab. Das Steigbein ist über ein wagenförmiges Basisteil 43 an Gliedern der Endloskette 35 befestigt. Vom Basisteil steht ein Hebel 45 schräg nach vorne im Winkel von etwa 55 bis 65° ab, an dem ein Schuh 47 drehbar angelenkt ist. Der Abstand vom schuhseitigen Endabschnitt des Hebels zur Mitte der Kette beträgt etwa 130 bis 150 mm. Parallel zum Hebel erstreckt sich vom Basisteil 43 ein Stützbein 49. Wenn das Steigbein 41 auftritt, stützt sich der Schuh zunächst an dem Hebel ab. Im Laufe der weiteren Bewegung des Kettenantriebs und der damit verbundenen Vorwärtsbewegung des Steigfahrzeuges 3 stützt sich der Schuh 47 dann auf dem Stützbein 49 ab, wodurch ein sicherer Stand des Treppensteigers gewährt ist. Außenseitig weist das Basisteil 43 vier Führungsrollen 51 auf, mit denen das Steigbein 41 bei seiner Rückbewegung an Innenwänden 53 des Kettenführungsprofils 33 an dessen Unterseite über die gesamte Länge stabil geführt abrollt (6).
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3 zeigt den Treppensteiger beim Einstieg in eine Treppe 71. Aus Vereinfachungsgründen ist der Treppensteiger lediglich mit Steigfahrzeug 3 und ohne Lastenwagen 1 dargestellt. Eine Treppe 71 besteht aus einem Treppenlauf 73 mit einer ununterbrochenen Folge von mindestens drei Treppenstufen 79 zwischen zwei Ebenen, die beispielsweise durch einen Boden 75 und ein Treppenpodest 77 gegeben sein können. Die Treppenstufe wiederum besteht aus Steigung und Auftritt 81. Die Trittfläche bzw. der Auftritt 81 ist durch die betretbare waagrechte Oberfläche der Treppenstufe 79 gebildet. Das Treppenpodest 77 ist ein Treppenabsatz am Anfang oder Ende eines Treppenlaufes 73 (3, 7).
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Zunächst wird der Treppensteiger an die erste Treppenstufe 79 herangefahren. Der Lastenwagen 1 rollt auf seinen Rollen 9, das Steigfahrzeug 3 ist untergebaut angeordnet und schwebt mit seinen Bauteilen vom Boden 75 geringfügig beabstandet. Zur genauen Positionierung des Treppensteigers mit definiertem Abstand vor der ersten Treppenstufe 79 beim Starten des Einstiegs in die Treppe 71 kann der Treppensteiger ein Anschlagelement aufweisen. An der Rückseite des Steigfahrzeuges 3 sind bodenseitig zwei jeweils mit zwei Rollen ausgestattete Nachlaufrollen 55 vorgesehen, die auf einer im Chassis 15 gelagerten zur Antriebswelle 37 parallelen Achse drehbar gelagert sind. Die erste Antriebseinheit 17 wird gestartet und der Kettenantrieb 19 setzt sich in Bewegung. Beim Einsteigen in die Treppe 71 tritt das Steigfahrzeug 3 mit seinen gerade am weitesten vorne befindlichen Steigbeinen 41 (vgl. 5) auf den Auftritt 81 der ersten Treppenstufe 79 und hebt das Chassis 15 des Steigfahrzeugs 3 an. Die weiteren gerade im unteren Bereich des Kettenführungsprofils 33 geführten Steigbeine 41 hängen in der Luft, weil sich das Steigfahrzeug rückseitig auf den Nachlaufrollen 55 abstützt bzw. steht. Gleichzeitig schwenkt der Hubmechanismus 21 den Tragrahmen 25 bzw. den Lastenwagen 1 rückseitig nach oben, um den Lastenwagen 1 in der Horizontalen zu halten. Beim Erklimmen der zweiten Stufe und gleichzeitigem Nivellieren des Lastenwagens 1 in die Horizontale wird der untere, hintere Endabschnitt des Steigfahrzeugs 3 über die beiden Doppel-Nachlaufrollen 55 über den Boden 75 bis zur ersten Treppenstufe nachgeführt. Der Treppensteiger steigt mittels der Steigbeine 41, die an der Umlaufkonstruktion in Form des Kettenantriebs 19 montiert sind auf den Treppenstufen bis zum nächsten Treppenpodest 77. Der Lastenwagen 1 wird dabei immer horizontal gehalten. Die Nachlaufrollen 55 bewirken beim Einsteigen des Treppensteigers in die Treppe, dass eine unerwünschte Wellenbewegung des Steigfahrzeugs 3 unterbleibt. Sobald der Treppensteiger mit drei Steigbeinen 41 auf den untersten drei Treppenstufen steht, sind die Nachlaufrollen 55 nicht mehr erforderlich und können hochgeklappt werden.
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Gemäß 7 ist der Beginn des Ausstiegs des Treppensteigers aus der Treppe 71 nach oben dargestellt. Das Steigfahrzeug 3 steht mit seinem vordersten Steigbeinpaar 41 stabil auf dem Treppenpodest 77 und mit zwei weiteren Steigbeinpaaren 41 stabil auf den obersten Treppenstufen 79. Der Hubmechanismus 21 drückt den Trägerrahmen 25 für den Lastenwagen 3 in die Horizontale. Über die Auszugsvorrichtung 11 ist der Lastenwagen 1 auf das Treppenpodest 77 geschoben. Der Lastenwagen 1 steht mit seinen Rollen 9 bereits auf dem Treppenpodest 77. Der Dreifachauszug 11 zwischen dem Lastenwagen 1 und dem Steigfahrzeug 3 gewährleistet dabei einen kippfreien und sicheren Übergang beim Treppenausstieg des Treppensteigers. Im Anschluss daran (nicht gezeigt) wird das untergebaute Steigfahrzeug 3 mittels des Hubmechanismus 21 in die Horizontale gehoben und anschließend wieder unter den Lastenwagen 1 eingezogen. Dazu ist die Auszugsvorrichtung 11 derart stabil dimensioniert, dass sie im ausgezogenen Zustand das daran hängende Steigfahrzeug 3 mit seinen bis zu 100 kg Gewicht sicher halt. Der Lastenwagen 1 steht abschließend mit seinen Rollen 9 auf dem Treppenpodest 77, die Steigbeine 41 sowie die Nachlaufrollen 55 des untergebauten und eingeschobenen Steigfahrzeugs 3 sind von der Auflagefläche des Treppenpodestes 77 beabstandet entsprechend der Darstellung in 1. Die Nachlaufrollen 55 haben wieder etwa 1 cm Abstand zum Boden. Der Transport der Last kann durch das Schieben des Lastenwagens 1 fortgesetzt werden. Beim Treppabsteigen erfolgen die einzelnen Verfahrensschritte in der umgekehrten Reihenfolge. Nach dem Rollen des Lastenwagens 1 an den Endabschnitt des Treppenpodests 77 mit seinem Heck an den Treppenlauf 73 wird das Steigfahrzeug 3 vollständig aus dem Lastenwagen 1 geschoben und dann mit dem Hubmechanismus 21 an der Auszugsvorrichtung 11 hangend aus der Horizontalen auf die Treppenstufen 79 herabgelassen und aufgesetzt (vgl. 7). Dabei befindet sich der Tragrahmen 25 des Steigfahrzeugs 3 stets in der Horizontalen. Anschließend wird der Lastenwagen 1 durch die Auszugsvorrichtung 11 geführt auf den Tragrahmen 25 des Steigfahrzeugs 3 geschoben, welches den Treppenabstieg anschließend beginnen kann. Dabei kann eine Rast- oder Befestigungsvorrichtung vorgesehen sein, die die Auszugsvorrichtung an einem versehentlichen Aus- oder Einziehen hindert.
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Zur weiteren Verbesserung des Steigverhaltens, insbesondere des Einstiegsverhaltens in den Treppenlauf in Treppauf-Richtung, weist das Steigfahrzeug 3 frontseitig zwischen den Steigbeinen 41 des Kettenantriebs 19 zwei parallele, synchron laufende Zusatzsteigbeine 61 auf (3, 4, 5). Die Antriebswelle 37 des Kettenabtriebs 19 ist dazu als Kurbelwelle ausgebildet, die über zwei Kurbelarme einen Wellenabschnitt 63 bereitstellt, an dem ein länglicher Hebel 65 des Zusatzsteigbeins 61 geführt ist. Dazu weist der langliche Hebel eine langen Schlitz als Führungskulisse auf. Die nicht näher beschriebene und gezeigte Antriebsmechanik führt zu einer komplexen Auf- und Abbewegung des Zusatzsteigbeins 61, der zusätzlich eine Vor-/Rückbewegung überlagert ist. Dazu ist der Hebel 65 an seinem Fußpunkt an einer weiteren Kurbelwelle angelenkt, die sich gegensinnig zur Antriebswelle 37 dreht (nicht gezeigt). Die Bewegung des Zusatzsteigbeins 61 erfolgt synchron zur und abgestimmt auf die Bewegung der Steigbeine 41 des ebenfalls durch die Antriebswelle 37 angetriebenen Kettenantriebs 19. Der Hebel 65 des Zusatzsteigbeins 61 ist frontseitig nach unten abgewinkelt ausgebildet, wobei an dessen Endabschnitt ähnlich wie beim Steigbein 41 ein Schuh 67 angelenkt ist.
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Gemäß 8 ist das Zusammenspiel der Steigbeine 41 des Kettenantriebs mit dem Zusatzsteigbein 61 während des Treppaufsteigens vereinfacht beschrieben. Der Kettenantrieb 19 ist in Bewegung und fuhrt ein Steigbein 41 nach dem anderen an die Treppenstufe heran. Das Steigfahrzeug 3 steht mit einem Steigbein 41 auf der Treppe. In einem ersten Schritt (8a) bewegt die Antriebseinheit zunächst das Zusatzsteigbein 61 von oben auf den Auftritt 81 der Treppenstufe 79. Der Schuh 67 des Zusatzsteigbeins 61 setzt auf den Auftritt 81 auf und wird belastet, der Treppensteiger treppaufseitig im Frontbereich angehoben (8b). Zusätzlich trägt eines oder tragen mehrere der rückwärtigen Steigbeine 41 oder beim Einstieg in die Treppe die Nachlaufrolle 55 das Gewicht des Treppensteigers (vgl. 3). In einem nächsten Schritt erreicht auch das Steigbein 41 den Auftritt 81 und wird belastet (8c). Das Steigfahrzeug steht kurzzeitig sowohl auf dem Steigbein 41 als auch auf dem Zusatzsteigbein 61. Durch die Bewegung der Endloskette 35 wird der Treppensteiger im wesentlichen horizontal auf die Treppenstufe zu bewegt, während das Zusatzsteigbein nach oben abhebt (8c). Der Schuh 47 des Steigbeins 41 stützt sich zuerst am Hebel und zuletzt am Stützbein 49 ab. Im letzten Schritt bewegt sich der Treppensteiger durch den Kettenantrieb 19 weiter auf die Treppenstufe zu, während das Zusatzsteigbein 61 über die nächste Stufe gehoben (8d) und von oben auf diese wieder abgesenkt wird. Dort wiederholt sich der Ablauf des Zusammenspiels des Zusatzsteigbeins 61 mit dem nachfolgenden Steigbein 41 des Kettenantriebs 19.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lastenwagen
- 3
- Steigfahrzeug
- 5
- Tragrahmen
- 7
- Tischbein
- 9
- Rolle
- 11
- Auszugsvorrichtung
- 13
- Endschiene
- 15
- Chassis
- 17
- erste Antriebseinheit
- 19
- Kettenantrieb
- 21
- Hubmechanismus
- 23
- Tragrahmenachse
- 25
- Tragrahmen
- 27
- Endschiene
- 29
- Zwischenschiene
- 33
- Kettenführungsprofil
- 35
- Endloskette
- 37
- Antriebswelle
- 39
- Kettenzahnrad
- 41
- Steigbein
- 43
- Basisteil
- 45
- Hebel
- 47
- Schuh
- 49
- Stützbein
- 51
- Führungsrolle
- 53
- Innenwand
- 55
- Nachlaufrolle
- 61
- Zusatzsteigbein
- 63
- Antriebswelle
- 65
- Hebel
- 67
- Schuh
- 71
- Treppe
- 73
- Treppenlauf
- 75
- Boden
- 77
- Treppenpodest
- 79
- Treppenstufe
- 81
- Auftritt