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Die Erfindung betrifft eine Parkhaus-Konstruktion mit einer Skelett-Tragkonstruktion mit zumindest einem Deckenträger und mehreren Fahrbahnplatten, wobei auf dem Deckenträger ein in Längsrichtung des Deckenträgers verlaufender Profilkörper mit einer 1. Rinne angeordnet ist, auf den die Fahrbahnplatten aufgelagert sind, wobei ein zwischen benachbarten Fahrbahnplatten gebildeter Längsspalt derart oberhalb der 1. Rinne des Profilkörpers in dessen Längsrichtung verläuft, dass eine durch den Längsspalt hindurch tretende Flüssigkeit in die 1. Rinne eintritt, und wobei zwischen benachbarten Fahrbahnplatten, die in Längsrichtung des Deckenträgers hintereinander liegend angeordnet sind, ein Querspalt gebildet ist, der senkrecht zur Längsrichtung des Deckenträgers verläuft, wobei eine in den Querspalt eintretende Flüssigkeit ableitbar ist.
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Ein Parkhaus üblichen Aufbaus besitzt eine Skelett-Tragkonstruktion mit vertikalen Stützen, im wesentlichen horizontalen Deckenträgern und einer Vielzahl von Fahrbahnplatten, die zur Bildung einer befahrbaren Oberfläche auf den Deckenträgern gehalten sind. Die Skelett-Tragkonstruktion kann dabei aus Beton oder aus Stahl hergestellt sein. Die Fahrbahnplatten werden üblicherweise als ausgesteifte Fahrbahnelemente vorgefertigt und auf die Skelett-Tragkonstruktion aufgelegt und an dieser befestigt. Zwischen benachbarten Fahrbahnplatten ist jeweils ein Spalt gebildet, der abgedichtet werden muss, um zu verhindern, dass Wasser und/oder Schmutz durch den Spalt auf die eventuell darunter stehenden Fahrzeuge gelangt.
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Aus der
DE 199 62 547 A1 ist es bekannt, auf der Oberseite des Obergurtes eines Deckenträgers einen rinnenförmigen Profilkörper aufzulegen, wobei die Rinne in Längsrichtung des Deckenträgers verläuft. Auf den Profilkörper werden die Fahrbahnplatten jeweils so aufgelegt, dass ein zwischen den Fahrbahnplatten gebildete Längsspalt, der in Längsrichtung des Deckenträgers verläuft, genau oberhalb der Rinne des Profilkörpers angeordnet ist. Dies führt dazu, dass Wasser, das in den Längsspalt eintritt, in die Rinne des Profilkörpers gelangt und in dieser abgeleitet werden kann, was beispielsweise dadurch erreicht wird, dass dem Deckenträger bzw. dem Profilkörper eine geringe Längsneigung gegeben wird.
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Auch in Längsrichtung des Deckenträgers liegen mehrere Fahrbahnplatten hintereinander, wobei zwischen benachbarten Fahrbahnplatten ein Querspalt gebildet ist, der senkrecht zur Längsrichtung des Deckenträgers verläuft. Auch dieser Querspalt muss abgedichtet werden, um das in den Querspalt eintretende Wasser ableiten zu können. Da unterhalb des Querspaltes kein Deckenträger verläuft, sind dazu relativ aufwändige Abdichtungskonstruktionen notwendig.
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Es hat sich gezeigt, dass sich die Rinne des Profilkörpers im Laufe der Zeit mit Schmutz, Blättern oder Abfall zusetzten kann, so dass der Abfluss des Wassers behindert oder sogar unmöglich ist. Da die Deckenträger und somit auch der rinnenförmige Profilkörper eine geringe Neigung in Längsrichtung aufweisen, besitzen auch die Fahrbahnplatten eine geringe Neigung in diese Richtung. Dies führt dazu, dass das Oberflächenwasser, das sich auf den Fahrbahnplatten befindet, zunächst in eine Querrinne eintritt und in dieser dann zu dem auf dem Deckenträger verlaufenden rinnenförmigen Profilkörper fließt. Wenn die Rinne des Profilkörpers verstopft ist, kann es auch in den Querrinnen zu einem Rückstau oder einem Überlauf kommen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Parkhaus-Konstruktion der genannten Art zu schaffen, bei der die Ableitung von in den Längsspalt und/oder den Querspalt eintretendem Wasser zuverlässig gewährleistet ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Parkhaus-Konstruktion mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass auf dem Deckenträger zumindest eine 2. Rinne parallel zur 1. Rinne verläuft und dass der Querspalt mittels eines Bodenteils zu einer Querrinne abgedichtet ist, die in oder oberhalb der 2. Rinne mündet.
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Erfindungsgemäß wird in bekannter Weise auch das in den Querspalt eintretende Wasser in den längs des Deckenträgers verlaufenden Profilkörper eingeleitet. Zu diesem Zweck ist der Querspalt mittels eines Bodenteils, bei dem es sich beispielsweise um ein streifenförmiges Dichtungsprofil handeln kann, auf seiner Unterseite unter Bildung einer Querrinne abgedichtet. Auf diese Weise ist es möglich, das durch den Querspalt hindurch tretende Wasser in der Querrinne aufzunehmen und zum Profilkörper bzw. zum Deckenträger abzuleiten. Für die Querrinne ist aber auf dem Deckenträger eine eigene, in Längsrichtung des Deckenträgers verlaufende 2. Rinne vorgesehen, in oder oberhalb von der die Querrinne mündet. Das durch den Längsspalt in die 1. Rinne des Profilkörpers eintretende Wasser und das Wasser, das mittels der Querrinne in die 2. Rinne gelangt, werden dann jeweils längs des Deckenträgers abgeleitet und an dessen Ende üblicherweise in einem Fallrohr oder in sonstiger Weise abgeführt.
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Die 2. Rinne kann neben dem Profilkörper als eigenes Bauteil ausgebildet sein, in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass die 2. Rinne in dem Profilkörper ausgebildet bzw. in diesen integriert ist.
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Der Profilkörper besteht vorzugsweise aus einem weichen Kunststoff, insbesondere einem Elastomer oder aus Gummi und kann als Extrusionsformteil ausgebildet sein.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass beiderseits der 1. Rinne jeweils eine 2. Rinne angeordnet ist. Somit kann der Profilkörper insgesamt drei parallele Rinnen, nämlich eine mittlere 1. Rinne und seitlich davon und parallel dazu jeweils einen 2. Rinne aufweisen. Auf diese Weise ist es möglich, das in den Querrinnen zu beiden Seiten des Deckenträgers anfallende Wasser in jeweils einer separaten 2. Rinne aufzunehmen und abzuleiten.
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In einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Profilkörper entweder lose auf den Deckenträger aufgelegt oder auf diesem befestigt ist. In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch der Profilkörper formschlüssig auf dem Deckenträger gehalten. Zu diesem Zweck kann der Profilkörper seitliche Haltefinger besitzen, mit denen ein Obergurt des Deckenträgers insbesondere unter geringer elastischer Verformung des Profilkörpers untergriffen ist. Auf diese Weise ist eine exakte Positionierung des Profilkörpers auf dem Deckenträger sichergestellt und es ist darüber hinaus verhindert, dass der Profilkörper auf dem Deckenträger verrutschen oder von diesem herunterfallen kann. Wenn der Profilkörper den Obergurt des Deckenträgers umgreift und somit bis zum Rand des Deckenträgers verläuft, kann derjenige Abschnitt der Fahrbahnplatte, der zwischen dem Auflager auf dem Profilkörper und einem Aussteifungsprofil verläuft, sehr kurz gehalten werden, wodurch die Stabilität der Fahrbahnplatte verbessert ist.
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Die 1. Rinne des Profilkörpers ist von einem vorzugsweise plattenförmigen Grundteil und zwei vorzugsweise am Grundteil angeformten, in Längsrichtung des Profilkörpers verlaufenden Trennwänden begrenzt. Die Fahrbahnplatten können auf den Trennwänden aufliegen, womit der weitere Vorteil verbunden ist, dass eine Schallisolierung zwischen den Fahrbahnplatten und dem Deckenträger gegeben ist, wenn der Profilkörper aus einem weich-elastischen Material, insbesondere einem Elastomer oder Gummi besteht.
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Die 2. Rinne ist vorzugsweise auf ihrer der Mitte des Profilkörpers zugewandten Seite von einer der Trennwände und auf ihrer dem Rand des Profilkörpers zugewandten Außenseite von einer Seitenwand begrenzt. Wenn die 2. Rinne ein einstückiger Bestandteil des Profilkörpers ist, ist auch die Seitenwand Bestandteil des Profilkörpers.
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Die Fahrbahnplatten können zusätzlich auch auf der Seitenwand aufliegen, wodurch der genannte Vorteil der Schallisolierung gegeben ist. Darüber hinaus hat es sich gezeigt, dass für die Fahrbahnplatten eine verbesserte Schwingungsdämpfung gegeben ist, wenn diese sowohl auf einer Trennwand als auch auf einer Seitenwand des Profilkörpers aufliegen.
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Um zwischen den Trennwänden und den Fahrbahnplatten bzw. der Seitenwand und den Fahrbahnplatten eine gute Abdichtung insbesondere gegenüber Wasser zu erreichen, das aufgrund von Kapillarkräften in diesen Spalt gelangen kann, können die Trennwände und/oder die Seitenwand auf ihrer Oberfläche zumindest eine Längsrichtung verlaufende Rille aufweisen. Diese Rillen dienen dazu, eventuell in den Spalt eindringendes Wasser in Längsrichtung des Profilkörpers abzuleiten.
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Die Querrinne verläuft insbesondere unterhalb der Oberseite der Fahrbahnplatten. Um die Querrinne in konstruktiv einfacher Weise in der 2. Rinne münden zu lassen, kann in der Seitenwand der 2. Rinne eine Ausnehmung ausgebildet sein, durch die die Querrinne verläuft. Wenn die 2. Rinne durch die Fahrbahnplatte dabei weitestgehend abgedeckt ist, ist die 2. Rinne vor Verschmutzung geschützt, so dass eine sichere Ableitung des Oberflächenwassers der Fahrbahnplatten auch über eine lange Zeit gewährleistet ist.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich, wobei die einzige Figur einen Vertikalschnitt durch die Lagerung von Fahrbahnplatten auf einem Deckenträger zeigt.
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Eine erfindungsgemäß Parkhaus-Konstruktion 10 besitzt eine Skelett-Tragkonstruktion, von der nur ein Deckenträger 11 dargestellt ist, dessen Längsrichtung sich senkrecht zur Zeichenebene erstreckt. Bei dem Deckenträger 10 kann es sich um ein stählernes I- oder T-Profil mit einem Steg 11a und einem Obergurt 11b handeln. Auf die Oberseite des Obergurtes 11b ist ein Profilkörper 12 aufgelegt, der sich in Längsrichtung des Deckenträgers 11 erstreckt und insbesondere aus einem elastomeren Kunststoff oder aus Gummi besteht. Der Profilkörper 12 besitzt ein plattenförmiges Grundteil 25, das sich über die gesamte Breite des Obergurtes 11b erstreckt. An das plattenförmige Grundteil 25 sind an den Seiten jeweils nach unten hervorstehende Haltefinger 16 angeformt, die den Obergurt 11b seitlich umgreifen und bis auf die Unterseite des Obergurtes 11b reichen. Auf diese Weise umgreift der Profilkörper 12 den Obergurt 11b und ist auf diesem unter vorzugsweise geringer elastischer Verformung formschlüssig gehalten.
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Im mittleren Bereich des Profilkörpers 12 sind zwei in Querrichtung beabstandete, sich in Längsrichtung erstreckende Trennwände 22 vorgesehen, die zusammen mit dem plattenförmigen Grundteil 25 eine 1. Rinne 14 mit U-förmigen Querschnitt bilden, die sich in Längsrichtung des Profilkörpers 12 und somit des Deckenträgers 11 erstreckt.
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Im Randbereich des Profilkörpers 12 ist jeweils eine Seitenwand 23 angeformt, die sich ebenfalls in Längsrichtung des Profilkörpers 12 erstrecken. Jede Seitenwand 23 bildet zusammen mit dem plattenförmigen Grundteil 25 und der ihr zugewandten Trennwand 22 eine 2. Rinne 15 mit einem U-förmigen Querschnitt, die in Längsrichtung des Profilkörpers 12 verläuft. Wie die Figur zeigt, besitzt der Profilkörper 12 somit drei in Längsrichtung verlaufende Rinnen, nämlich die mittlere 1. Rinne 14 und jeweils seitlich davon angeordnete, parallel verlaufende 2. Rinnen 15.
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Auf der Oberseite der Seitenwände 23 sind mehrere in Längsrichtung des Profilkörpers 12 verlaufende Rillen 17 ausgebildet.
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Von beiden Seiten des Deckenträgers 11 bzw. des Profilkörpers 12 sind Fahrbahnplatten 13 auf den Profilkörper 12 aufgelegt. Jede Fahrbahnplatte 13 liegt auf der Oberseite einer der Seitenwände 23 und der Oberseite der zugeordneten Trennwand 22 auf, wobei zwischen den benachbarten Fahrbahnplatten 13 ein Längsspalt 20 gebildet ist, der in oder oberhalb der 1. Rinne 14 in Längsrichtung des Profilkörpers 12 verläuft. Oberflächenwasser, das sich auf den Fahrbahnplatten 13 befindet, kann durch den Längsspalt 20 ablaufen, wie es durch die Pfeile w1 angedeutet ist. Das Wasser gelangt in die 1. Rinne 14 und kann längs des Profilkörpers 12 abgeleitet werden.
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Senkrecht zur Zeichenebene sind ebenfalls mehrere Fahrbahnplatten 13 in Längsrichtung des Deckenträgers 11 hintereinander liegend angeordnet, wobei zwischen benachbarten Fahrbahnplatten 13 ein Querspalt 21 gebildet ist, der sich senkrecht zur Längsrichtung des Deckenträgers 11 erstreckt. Jeder Querspalt 21 ist durch ein Bodenteil 18 unterseitig abgedichtet, so dass eine Querrinne 24 gebildet ist. In den Seitenwänden 23 sind an vorbestimmten Stellen oberseitige Ausnehmungen 19 vorgesehen, an denen die Querrinne 24 die zugeordnete Seitenwand 23 durchdringt. Auf diese Weise mündet die Querrinne 24 in der zugeordneten 2. Rinne 15. Oberflächenwasser, das sich auf der Oberseite der Fahrbahnplatten 13 ansammelt und senkrecht zur Zeichenrichtung abläuft, kann in die Querrinne 24 eintreten und wird in dieser in die zugeordnete 2. Rinne 15 eingeleitet, wie es durch die Pfeile w2 dargestellt ist. Da die 2. Rinnen 15 durch die Fahrbahnplatten 13 weitestgehend abgedeckt sind, ist zuverlässig vermieden, dass sich Gegenstände, beispielsweise Müll oder Blätter in der 2. Rinne 15 ansammeln, so dass die Ableitung des aus den Querrinnen 24 zugeführten Wassers nicht behindert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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