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Die
Erfindung betrifft eine Stahl-Beton-Decke, insbesondere ein Stahl-Beton-Rippendecke oder
eine Stahl-Beton-Verbunddecke, mit zumindest einem Deckenträger,
an dem quer verlaufende Trapezprofilbleche abgestützt sind,
die oberseitig mit Beton aufgefüllt sind, wobei die Trapezprofilbleche mit
den Endbereichen ihrer Wellentäler auf Lagerteile aufgelagert
sind, die von der Oberseite des Deckenträgers nach unten
versetzt an diesem angebracht sind und konsolenartig seitlich von
dem Deckenträger hervorstehen.
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Im
Hochbau sind verschiedene technische Ausgestaltungen von Decken
bekannt. Neben reinen Holz- oder Stahldecken finden insbesondere
Deckenkonstruktionen aus Beton Verwendung. In einer möglichen
Ausgestaltung einer Betondecke werden vorgefertigte, bewehrte Beton-Fertigdeckenelemente verwendet,
die nach dem Einbau mit Ortbeton übergossen werden. Darüber
hinaus sind auch sogenannte Stahl-Beton-Rippendecken oder -Verbunddecken
bekannt, bei denen ein Stahlblech gleichzeitig die Funktion einer
verlorenen Schalung und zumindest teilweise der Zugbewehrung übernimmt.
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Ein
Stahl-Beton-Rippendecke oder -Verbunddecke weist in der Regel mehrere
parallel verlaufende Deckenträger aus Stahl oder Beton
auf. In einer früheren Ausgestaltung einer derartigen Decke wurden
profilierte Stahlbleche insbesondere in Form von Trapezprofilblechen
auf die Deckenträger quer zu deren Längserstreckung
aufgelegt und auf der Oberseite der Deckenträger befestigt.
Wenn der Deckenträger aus Stahl besteht, werden auf seiner Oberseite
zusätzlich mehrere Kopfbolzendübel angebracht,
die der Schubkraftübertragung dienen. Nach der Fixierung
der Trapezprofilbleche und gegebenenfalls nach Einbringung zusätzlicher
Bewehrung werden die Trapezprofilbleche mit Ortbeton soweit aufgefüllt,
dass das gesamte Trapezprofilblech ausreichend mit Beton überdeckt
ist, d. h. die Wellentäler des Profils vollständig
gefüllt sind und auch die Wellenberge mit einer ausreichenden
Betonschicht überdeckt sind. Bei dieser Ausgestaltung ist
die von dem Beton zu überdeckende Höhe der Trapezprofilbleche bei
großen Spannweiten sehr groß, wodurch die Decken
sehr schwer sind und eine relativ große Bauhöhe
aufweisen.
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Aus
der
DE 299 22 279
U1 ist es bekannt, die Höhe einer Stahl-Beton-Rippendecke
zu reduzieren, indem die Trapezprofilbleche nicht auf die Oberseite des
Deckenträgers, sondern auf spezielle konsolenartige Lagerteile
aufgelegt werden, die auf dem Deckenträger angebracht sind
und seitlich von dem Deckenträger hervorstehen. Die konsolenartigen
Lagerteile sind Z-förmig ausgebildet und auf der Unterseite des
Obergurts an den Deckenträger angeschweißt und
bilden jeweils eine von der Oberseite des Deckenträgers
nach unten versetzte Auflagerfläche. Auf diese Weise ist
es möglich, die Trapezprofilbleche an ihren Enden mit der
Unterseite ihrer Wellentäler auf die Auflagerflächen
aufzulegen, wobei durch den Versatz der Auflagerflächen
eine Verringerung der Bauhöhe der Decke sowie des Abstandes
zwischen der Wirkungsebene der Deckenplatte und dem Deckenträger
gegeben ist. Nachteilig bei diesem Aufbau ist jedoch, dass die offenen
Stirnseiten der Trapezprofilbleche insbesondere im Bereich der Wellentäler
mittels spezieller Dichtkörper abgedichtet werden müssen,
um zu verhindern, dass der flüssige Beton seitlich ausläuft,
solange er noch nicht ausgehärtet ist. Dieses zusätzliche
seitliche Abdichten der Trapezprofilbleche ist arbeits- und zeitaufwendig
und somit kostenintensiv.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stahl-Beton-Rippendecke
oder -Verbunddecke der genannten Art zu schaffen, bei der unter
Beibehaltung der oben genannten Vorteile mit einer konstruktiv einfachen
Ausgestaltung eine stirnseitige Abdichtung zwischen den Wellentälern
des Trapezprofilblechs und den konsolenartigen Lagerteilen gegeben
ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Stahl-Beton-Decke
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei ist vorgesehen,
dass jedes Lagerteil einen Aufnahmeraum mit einem im wesentlichen
U-förmigen, nach oben offenen Querschnitt aufweist, der
einen Bodenabschnitt und zwei Seitenwände umfasst, und
dass das Trapezprofilblech mit seinem Wellental unter Anlage an
den Seitenwänden und dem Bodenabschnitt in den Aufnahmeraum
eingesetzt ist.
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Die
Erfindung geht von der Grundüberlegung aus, die konsolenartigen
Auflagerteile nicht nur mit einer ebenen Auflagerfläche
zu versehen, sondern einen rinnen- oder wannenartigen Aufnahmeraum vorzusehen,
in den das Trapezprofilblech mit seinem Wellental eingesetzt wird.
Dabei legt sich das Trapezprofilblech mit der Unterseite seines
Wellentals an den Bodenabschnitt des Aufnahmeraums und mit den Seitenwänden
des Wellentals an den Seitenwänden des Aufnahmeraums an,
wodurch zwischen dem Wellental und dem Lagerteil eine zumindest
für Beton ausreichende Abdichtung erreicht ist. Das Lagerteil ist
auf seiner dem Trapezprofilblech abgewandten Stirnseite vorzugsweise
in abgedichteter Weise an dem Deckenträger angebracht und
insbesondere angeschweißt, so dass der flüssige
Beton, der auf der Oberseite des Trapezprofilblechs in dessen Wellentäler
eingefüllt wird, an den stirnseitigen Enden der Wellentäler
in den Aufnahmeraum des jeweiligen Lagerteils eintritt, jedoch aus
diesem nicht austreten kann.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die
Innenkontur des Lagerteils komplementär zur Außenkontur
des Wellentals des Trapezprofilblechs ist. Auf diese Weise ist erreicht, dass
sich das Trapezprofilblech mit seinem Wellental vollflächig
an die Seitenwände und den Bodenabschnitt des Aufnahmeraums
anlegt, wodurch eine gute Abdichtung zwischen dem Wellental des
Trapezprofilblechs und dem Lagerteil gewährleistet ist.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die
Höhe des Querschnitts des Aufnahmeraums der Höhe
des Trapezprofilblechs entspricht. Auf diese Weise ist es möglich,
dass das Wellental des Trapezprofilblechs vollständig in
dem Aufnahmeraum des Lagerteils aufgenommen werden kann, wodurch
eine vollständige seitliche Abdichtung der Wellentäler
gewährleistet ist. Dabei kann vorgesehen sein, dass die
Oberkanten der Wellentäler im Bereich des Obergurts des
Deckenträgers liegen.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass mehrere
Lagerteile in Längsrichtung des Deckenträgers
in gegenseitigem Abstand hintereinander angeordnet sind. Dabei kann der
Abstand zwischen zwei benachbarten Lagerteilen dem Abstand benachbarter
Wellentäler des Trapezprofilblechs entsprechen, so dass
jedes Wellental in einem Lagerteil aufgenommen und gehalten ist.
Alternativ kann jedoch auch vorgesehen sein, dass der Abstand zwischen
zwei benachbarten Lagerteilen einem ganzzahligen Vielfachen, beispielsweise
dem doppelten Abstand benachbarter Wellentäler des Trapezprofilblechs
entspricht, so dass nur jedes zweite, dritte oder vierte Wellental
des Trapezprofilblechs in einem Lagerteil aufgenommen ist.
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Vorzugsweise
ist der Deckenträger ein Stahlträger mit einem
I-Profil, wobei die Lagerteile, die ebenfalls aus Stahl bestehen,
seitlich an den Steg des Deckenträgers vorzugsweise umlaufend
angeschweißt sind.
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In
Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Oberseite
des Trapezprofilblechs auf Höhe der Oberseite des Deckenträgers liegt
und insbesondere stufenlos und/oder spaltfrei in die Oberseite des
Deckenträgers übergeht. Dabei kann vorgesehen
sein, dass die Wellenberge des Trapezprofilblechs mit ihren Stirnseiten
an der seitlichen Kante des Obergurts des Deckenträgers
anliegt, wodurch eine Abdichtung zwischen dem Wellenberg und dem
Deckenträger erreicht ist.
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Nachdem
das Trapezprofilblech korrekt positioniert und aufgelagert ist,
wird in üblicher Weise Bewehrungsstahl in Form sogenannter
oberer und unterer Längs- und Querbewehrung eingebracht,
bevor der Beton eingefüllt wird. In Wei terbildung der Erfindung
kann dabei vorgesehen sein, dass in dem Deckenträger im
Bereich innerhalb des Aufnahmeraums des Lagerteils eine Durchgangsbohrung
ausgebildet ist, durch die zumindest ein Bewehrungsteil und insbesondere
ein stabförmiger Bewehrungsstahl hindurchgeführt
werden kann.
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Weitere
Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
ersichtlich. Es zeigen:
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1 eine
ausschnittsweise perspektivische Seitenansicht des Deckenträgers
mit angebrachten Lagerteilen,
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2 die
Ansicht II in 1
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3 eine
perspektivische Ansicht des Deckenträgers mit einem eingelegten
Trapezprofilblech,
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4 eine
teilweise geschnitten dargestellte, perspektivische Ansicht der
Stahl-Beton-Decke und
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5 eine 1 entsprechende
perspektivische Ansicht einer abgewandelten Ausführungsform.
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Ein
in den 1 bis 4 ausschnittsweise dargestellter
Aufbau einer Stahl-Beton-Decke 10 besitzt mehrere parallel
verlaufende Deckenträger 11, von denen nur einer
dargestellt ist. Der Deckenträger 11 besteht aus
Stahl und besitzt ein I-Profil mit einem Untergurt 13,
einem Obergurt 14 und einem vertikalen Steg 12.
Wie insbesondere die 1 und 2 zeigen,
sind auf beiden Seiten des Deckenträgers 11 an
den Steg 12 jeweils seitlich hervorstehende stählerne
Lagerteile 15 angebracht, die konsolenartig quer zur Längserstreckung
des Deckenträgers 11 seitlich hervorstehen. Jedes
Lagerteil 15 ist aus Stahlblech gebogen und besitzt eine
rinnenartige Form mit einem trapezförmigen, im wesentlichen U-förmigen,
nach oben offenen Querschnitt mit einem Bodenabschnitt 15a und
zwei Seitenwänden 15b. Darüber hinaus
ist das Lagerteil 15 an seinen Stirnseiten offen.
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Zur
Anbringung des Lagerteils 15 wird dieses mit einer offenen
Stirnseite auf die Seitenfläche des Stegs 12 des
Deckenträgers 11 aufgelegt und mit einer Schweißnaht 17 verschweißt,
wobei die oberen Kanten der Seitenwände 15b des
Lagerteils 15 an der Unterseite des Obergurts 14 des
Deckenträgers 11 anliegen oder nahe an dieser
angeordnet sind. Das am Deckenträger 11 angebrachte
Lagerteil 15 bildet zwischen seinen Seitenwänden 15b und
oberhalb des Bodenabschnitts 15a einen Aufnahmeraum 16,
der auf seiner Oberseite und auf der dem Deckenträger 11 abgewandten
Stirnseite des Lagerteils 15 offen ist.
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Ein
Trapezprofilblech 18 weist im Querschnitt in üblicher
Weise eine Vielzahl von auf Abstand nebeneinander angeordneten Wellentälern 18a auf,
die jeweils über einen sogenannten Wellenberg 18b miteinander
verbunden sind. Die Wellentäler 18a besitzen ebenfalls
einen im wesentlichen U-förmigen Querschnitt. Dabei sind
der Querschnitt ihres Wellentals 18a des Trapezprofilblechs 18 und der
Querschnitt des Lagerteils 15 bzw. des Aufnahmeraums 16 so
aufeinander abgestimmt, dass die Innenkontur des Aufnahmeraums 16 des
Lagerteils 15 komplementär zur Außenkontur
des Wellentals 18a des Trapezprofilblechs 18 ist.
Dies bedeutet, dass das Trapezprofilblech 18 mit seinen
Wellentälern 18a in jeweils einen Aufnahmeraum 16 eines
Lagerteils 15 eingesetzt werden kann und im eingesetzten
Zustand sowohl auf dem Bodenabschnitt 15a des Lagerteils 15 aufliegt
als auch vollflächig auf der Innenseite der Seitenwände 15b anliegt.
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In
Längsrichtung des Deckenträgers 11 sind mehrere
Lagerteile 15 in gegenseitigem Abstand hintereinander angeordnet,
wobei der Abstand zwischen zwei benachbarten Lagerteilen 15 dem
Abstand benachbarter Wellentäler 18a des Trapezprofilblechs 18 entspricht.
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Die
Höhe des Aufnahmeraums 16 entspricht der Höhe
des Trapezprofilblechs 18, so dass das Wellental 18a des
Trapezprofilblechs 18 vollständig in den Aufnahmeraum 16 des
Lagerteils 15 aufgenommen werden kann.
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3 zeigt
das Trapezprofilblech 18, das mit seinen Wellentälern 18a in
jeweils einen Aufnahmeraum 16 eines Lagerteils 15 mit
seinem Endbereich E eingesetzt ist. Dabei ist ersichtlich, dass
die Lagerteile 15 so angeordnet sind, dass die Oberseite
des Trapezprofilblechs 18, d. h. dessen sogenannte Wellenberge 18b,
die eine im wesentlichen horizontal verlaufende Deckfläche
besitzen, in Höhe der Seitenkante des Obergurts 14 des
Deckenträgers 12 liegen und an diese anstoßen.
Insbesondere kann dabei vorgesehen sein, dass die Oberseite des
Trapezprofilblechs 18 stufenlos und/oder spaltfrei in die
Oberseite des Obergurts 14 des Deckenträgers 11 übergeht.
Auf diese Weise erreicht, dass zwischen dem Trapezprofilblech 18 einerseits
und dem Deckelträger 11 sowie den Lagerteilen 15 andererseits
eine annähernd vollständige Abdichtung erreicht
ist, indem die Wellentäler 18a des Trapezprofilblech 18 vollflächig
an den Lagerteilen 15 anliegen, die ihrerseits in abgedichteter
Weise an den Steg 12 des Deckenträgers 11 angeschweißt
sind, und indem andererseits die Wellenberge 18b des Trapezprofilblechs 18 in
Anlage oder sehr nahe dem Obergurt 14 des Deckenträgers 11 angeordnet
sind.
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Nach
Einbringung des Trapezprofilblechs 18 wird die zusätzliche
Bewehrung in üblicher Weise eingebracht. In 4 ist
eine untere Längsbewehrung 21, die innerhalb der
Wellentäler 18a des Trapezprofilblechs 18 verläuft,
eine obere Längsbewehrung 20, die oberhalb des
Trapezprofilblechs 18 verläuft und insbesondere über
den Längsträger 11 hinweggeführt
ist, und eine obere Querbewehrung 22 dargestellt. Zusätzlich
ist der Längsträger 11 auf der Oberseite
seines Obergurtes 14 mit in Abstand angeordneten Kopfbolzendübeln 19 versehen,
die der Schubkraftübertragung dienen. Anschließend
wird der Beton 23 eingebracht, der bis über die
Oberkante der auf dem Längsträger 11 angeordneten
Kopfbolzendübel 19 aufgeschüttet und
in üblicher Weise geglättet wird.
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Der
Beton 23 steht innerhalb des Aufnahmeraums 16 des
Lagerteils 15 in direktem Kontakt mit den Seitenwänden
des Stegs 12 des Deckenträgers 11, wodurch
der Deckenträger 11 zusätzlich seitlich stabilisiert
ist.
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Die
obere Längsbewehrung 20 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
als Durchlaufbewehrung über den Deckenträger 11 hinweggeführt.
Dadurch wird die Rissbildung im Beton 23 begrenzt. Zusätzlich
kann jedoch auch die untere Längsbewehrung zumindest anteilig
als Durchlaufbewehrung ausgebildet sein, indem sie den Deckenträger 11 durchdringt.
Dazu ist gemäß 5 vorgesehen,
das im Steg 12 des Deckenträ gers 11 im
Bereich innerhalb des Aufnahmeraum 16 des Lagerteils 15 eine
Durchgangsbohrung 24 ausgebildet ist, durch die die untere
Längsbewehrung 11 hindurchgeführt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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