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Die vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet der Fahrzeugtechnik und betrifft eine Tragstruktur für einen Karosserievorderbau eines Kraftfahrzeugs.
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Stand der Technik
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Moderne Kraftfahrzeuge verfügen in der Regel über eine selbsttragende Karosserie, die im Vergleich zu einer auf einem Rahmen aufgebauten Karosserie eine Gewichts- und Kostenreduktion ermöglicht. In der selbsttragenden Karosserie nehmen die Bauteile in ihrer Gesamtheit die eingeleiteten Kräfte auf, wobei die Steifigkeit der Karosserie durch eine aus hohlen Blechbauteilen (Profile) zusammengesetzte Struktur und eine kompakte Blechaußenhaut erreicht wird.
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Bei einem in der industriellen Serienfertigung üblichen Aufbau weisen selbsttragende Karosserien eine in Fahrzeugquerrichtung angeordnete Trennwand auf, durch die eine räumliche Trennung zwischen der Fahrgastzelle und dem so genannten Karosserievorderbau geschaffen wird. Der Karosserievorderbau kann in mannigfacher Weise aufgebaut, wobei er in einer typischen Bauform, die von der Anmelderin beispielsweise in Personenkraftfahrzeugen des Typs ”Opel Corsa” und ”Opel Astra” verwirklicht ist, zwei in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Längsprofile umfasst, die an ihren frontseitigen Enden über ein in Fahrzeugquerrichtung verlaufendes Querprofil (”Stoßfängerquerträger”) zur Formung einer rahmenartigen Struktur (”Vorderrahmen”) miteinander verbunden sind. Heckseitig sind die Längsprofile über Verlängerungsprofile mit dem Fahrzeugunterboden verbunden, wodurch ein Crash-Lastpfad geschaffen wird, durch den bei einer Frontalkollision über den Stoßfängerquerträger aufgenommene Kräfte in die Unterboden- und Seitenschwellerstruktur eingeleitet werden können. Lediglich ergänzend sei darauf hingewiesen, dass in modernen Kraftfahrzeugen meist mehrere Crash-Lastpfade realisiert sind.
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Neben weiteren Profilen, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll, verfügt der Karosserievorderbau typischer Weise über ein in Fahrzeugquerrichtung sich erstreckendes Querprofil (”Schlossquerträger”), das über zwei nach unten verlaufende Stützstreben mit den beiden Längsprofilen verbunden ist und insbesondere zur Befestigung eines meist mittig angeordneten Haubenschlosses zur Verriegelung der Motorhaube dient. Dabei bildet der Schlossquerträger mit den beiden Stützstreben eine Tragstruktur, an der diverse Funktionsteile des Kraftfahrzeugs, wie ein vom Fahrtwind umströmtes Kühlmodul und die beiden Scheinwerfer, angebracht werden können. Derartige Funktionsteile werden als vorgefertigte Komponenten am Band verbaut, wobei jedes Funktionsteil durch einen separaten Halter an der Tragstruktur befestigt wird.
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In der Patentliteratur kann ein solcher Karosserievorderbau beispielsweise den deutschen Offenlegungsschriften
DE 10154113 A1 und
DE 102007020914 A1 entnommen werden, wobei aus der letztgenannten Druckschrift auch eine Befestigung des Kühlmoduls hervorgeht.
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Aufgabenstellung
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Demgegenüber besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Tragstruktur für einen Karosserievorderbau eines Kraftfahrzeugs zur Verfügung zu stellen, durch den herkömmliche Tragstrukturen in vorteilhafter Weise weitergebildet werden. Diese Aufgabe wird nach dem Vorschlag der Erfindung durch eine Tragstruktur mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche angegeben.
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Erfindungsgemäß ist eine Tragstruktur für einen Karosserievorderbau eines Kraftfahrzeugs gezeigt. Die Tragstruktur kann in der Serienfertigung von Kraftfahrzeugen als vorgefertigte Baugruppe am Band verbaut werden, wobei aber gleichermaßen ein Zusammenbau erst am Kraftfahrzeug erfolgen kann.
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Die erfindungsgemäße Tragstruktur für den Karosserievorderbau eines Kraftfahrzeugs umfasst einen Schlossquerträger und zwei mit dem Schlossquerträger verbundene Stützstreben. Der Schlossquerträger ist mit zumindest einer Schlossaufnahme zur Befestigung eines Haubenschlosses versehen, die insbesondere zumindest annähernd mittig angeordnet sein kann. Die Stützstreben sind beiderseits der Schlossaufnahme angeordnet und mit Längsprofilen des Karosserievorderbaus verbindbar, um den Schlossquerträger nach unten hin abzustützen.
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Wesentlich hierbei ist, dass an der Tragstruktur beiderseits der Schlossaufnahme jeweils ein Montagehalter angebracht ist, der über eine Mehrzahl Montageeinrichtungen zur Montage voneinander verschiedener Funktionsteile verfügt. Die auf beiden Fahrzeugseiten angeordneten Montagehalter können bezüglich der Fahrzeuglängsmittenebene beispielsweise spiegelsymmetrisch aufgebaut sein.
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Die erfindungsgemäße Tragstruktur ermöglicht somit eine einfache Montage verschiedener Funktionsteile an den beiden Montagehaltern, wobei jeder Montagehalter integrierte Befestigungsfunktionen für mehrere Funktionsteile zur Verfügung stellt. Durch diese Maßnahme kann in vorteilhafter Weise eine Reduktion der Kosten in der Serienfertigung von Kraftfahrzeugen erreicht werden kann, da anstelle separater Halter für die verschiedenen Funktionsteile lediglich zwei Montagehalter vorgehalten werden müssen, so dass die Zahl der zu montierenden Teile im Vergleich zur herkömmlichen Montage der Funktionsteile verringert ist. In entsprechender Weise müssen an der Montagelinie lediglich zwei verschiedene Montagehalter, entsprechend der linken und rechten Fahrzeugseite, verwaltet werden, was den logistischen Aufwand für die Teilebeschaffung und Teilelagerung deutlich verringert. Zudem ermöglichen die Montagehalter eine besonders einfache und schnelle Montage der Funktionsteile. Ebenso gestaltet sich eine Reparatur oder ein Austausch von Funktionsteilen besonders einfach. Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus einer Verbesserung der Montagetoleranzen, da mehrere Funktionsteile auf jeder Fahrzeugseite an nur einem Montagehalter zu befestigen sind. Ferner kann durch die erfindungsgemäße Tragstruktur in vorteilhafter Weise Bauraum und Gewicht eingespart werden.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Tragstruktur weisen die Montagehalter jeweils einen Luftführungskanal auf, der Teil einer Luftansaugstrecke zum Ansaugen von Motorluft ist. Durch diese Maßnahme kann in vorteilhafter Weise auf separate Vorkehrungen zur Luftführung im Bereich des Schlossquerträgers verzichtet werden, wodurch die Teilezahl und die Fertigungskosten bei der Fahrzeugherstellung weiter reduziert werden können. Dabei kann es von besonderem Vorteil sein, wenn der Luftführungskanal in eine Halteröffnung des Montagehalters mündet, die mit einer Trägeröffnung des Schlossquerträgers strömungstechnisch verbunden ist. Dies ermöglicht eine strömungstechnisch besonders effiziente Versorgung des Verbrennungsmotors mit Luft.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Tragstruktur weisen die Montagehalter jeweils zumindest eine Zapfenöffnung insbesondere zur verrastbaren Aufnahme eines Lagerzapfens eines Kühlmoduls auf. Die beiden Montagehalter ermöglichen somit eine besonders einfache und zuverlässige Montage des Kühlmoduls.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Tragstruktur weisen die Montagehalter jeweils eine Einsenkung zur insbesondere höhenverstellbaren Aufnahme eines Haubenpuffers auf, wodurch eine einfache Montage des Haubenpuffers ermöglicht ist.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Tragstruktur sind ein oder mehrere Montageeinrichtungen der Montagehalter jeweils mit einem vormontierten Montagemittel zur Montage eines Funktionsteils ausgestattet. Das vormontierte Montagemittel kann insbesondere als Toleranzausgleichselement zur Montage eines Scheinwerfers ausgebildet sein, wodurch eine besonders einfache und genaue Montage der Scheinwerfer ermöglicht ist.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Tragstruktur sind die Montagehalter jeweils in einem Bereich an die Tragstruktur montiert, in dem der Schlossquerträger mit einer Stützstrebe verbunden ist, so dass die von den Funktionsteilen über die Montagehalter auf den Schlossquerträger übertragenen Kräfte besonders effektiv in die beiden Stützstreben eingeleitet werden können.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Tragstruktur sind die Montagehalter jeweils zerstörungsfrei abnehmbar an der Tragstruktur befestigt, wodurch Reparaturmaßnahmen, insbesondere ein Austausch von Funktionsteilen, in besonders einfacher Weise durchgeführt werden können.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Tragstruktur sind die Montagehalter jeweils in Form eines Spritzgussteiles ausgebildet, was eine besonders einfache und kostengünstige Herstellung der Montagehalter in großer Stückzahl ermöglicht, so dass die Tragstruktur kosteneffizient gefertigt werden kann.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Tragstruktur sind die Montagehalter aus Leichtmetallwerkstoff oder Kunststoff, insbesondere glasfaserverstärkter Kunststoff, gefertigt, wodurch Gewicht im Karosserievorderbau eingespart werden kann.
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Die Erfindung erstreckt sich weiterhin auf einen Montagehalter zur Montage an einer Tragstruktur eines Karosserievorderbaus eines Kraftfahrzeugs, welcher eine Mehrzahl Montageeinrichtungen zur Montage voneinander verschiedener Funktionsteile aufweist. Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Montagehalters weisen ein oder mehrere Montageeinrichtungen jeweils ein vormontiertes Montagemittel zur Montage eines Funktionsteils auf.
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Die Erfindung erstreckt sich weiterhin auf einen Karosserievorderbau eines Kraftfahrzeugs mit einer wie oben beschriebenen Tragstruktur. Ferner erstreckt sich die Erfindung auf ein Kraftfahrzeug, das mit einer solchen Tragstruktur ausgerüstet ist.
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Es versteht sich, dass die verschiedenen Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Tragstruktur einzeln oder in beliebigen Kombinationen realisiert sein können. Insbesondere sind die vorstehend genannten und nachstehend zu erläuternden Merkmale nicht nur in den angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung einsetzbar, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiel
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Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei Bezug auf die beigefügten Zeichnungen genommen wird. Gleiche bzw. gleich wirkende Elemente sind mit den gleichen Bezugszahlen bezeichnet. Es zeigen
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1 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Tragstruktur eines Karosserievorderbaus eines Kraftfahrzeugs;
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2 eine vergrößerte Darstellung eines durch einen Kreis markierten Details der Tragstruktur von 1;
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3 eine perspektivische Ansicht eines Montagehalters der Tragstruktur von 1;
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4 eine perspektivische Ansicht der Tragstruktur von 1 mit montierten Funktionsteilen;
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5 eine vergrößerte Darstellung eines in 4 durch einen Kreis markierten Details der Tragstruktur von 4.
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In den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Tragstruktur veranschaulicht. In 1 sind auf das Kraftfahrzeug bezogene Richtungsangaben der insgesamt mit der Bezugszahl 1 bezeichneten Tragstruktur angegeben. In üblicher Notation entspricht ”x” der Fahrzeuglängsrichtung, ”y” der Fahrzeugquerrichtung und ”z” der Fahrzeughochrichtung. Die in 1 durch einen Pfeil angegebene Vorwärtsfahrtrichtung entspricht der negativen x-Richtung (-x). Von der Fahrzeuglängsrichtung (x) und der Fahrzeughochrichtung (z) wird eine Schar paralleler x-z-Ebenen aufgespannt, die hier beispielsweise vertikal orientiert sind. In entsprechender Weise spannen die Fahrzeuglängsquerrichtung (y) und die Fahrzeughochrichtung (z) eine Schar paralleler y-z-Ebenen auf, die hier beispielsweise vertikal orientiert sind, während die Fahrzeuglängsrichtung (x) und die Fahrzeugquerrichtung (y) eine Schar paralleler x-y-Ebenen aufspannen, die hier beispielsweise horizontal orientiert sind.
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Die Tragstruktur 1 ist Teil eines nicht näher dargestellten Karosserievorderbaus 2 eines Kraftfahrzeugs mit selbsttragender Karosserie. Die Tragstruktur 1 umfasst einen in Fahrzeugquerrichtung (y) verlaufenden Schlossquerträger 3, der typischer Weise mit seitlichen Radeinbaustreben (nicht gezeigt) verbunden wird, die ihrerseits mit einer Karosserievorderbau und Fahrgastzelle voneinander trennenden Trennwand (nicht gezeigt) verbunden sind. Der Schlossquerträger 3 ist mit zwei nach unten verlaufenden Stützstreben 4 verbunden, über welche sich die Tragstruktur 1 an Längsträgern (nicht gezeigt) eines Vorderrahmens des Karosserievorderbaus 2 abstützen kann.
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Der Schlossquerträger 3 kann zumindest gedanklich in mehrere Trägerabschnitte unterteilt werden. So umfasst dieser einen mittleren Trägerabschnitt 5, der in seitliche Trägerabschnitte 6 übergeht, wobei die beiden seitlichen Trägerabschnitte 6 gegenüber dem quer zur Fahrtrichtung (x) sich erstreckenden mittleren Trägerabschnitt 5 einen schräg nach hinten führenden Verlauf haben. In einem jeweiligen Übergangsbereich 9 sind die Stützstreben 4 mit dem Schlossquerträger 3 von unten her mittels herkömmlicher Verbindungstechnik, beispielsweise durch Schweiß-, Niet- oder Schraubverbindungen, verbunden, was in den Figuren nicht näher dargestellt ist. Der mittlere Trägerabschnitt 5 verfügt über eine hier beispielsweise in Form einer Aussparung ausgebildete Schlosssaufnahme 7, die zur Befestigung eines Haubenschlosses (nicht gezeigt) für eine vordere Karosseriehaube beziehungsweise Motorhaube dient. Die Schlossaufnahme 7 ist in etwa mittig des mittleren Trägerabschnitts 5 angeordnet.
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Beiderseits der Schlossaufnahme 7 ist jeweils ein multifunktioneller Montagehalter 8 im Übergangsbereich 9 am Schlossquerträger 3 befestigt. Zur Befestigung am Schlossquerträger 3 umfasst jeder Montagehalter 8 drei Befestigungslaschen 11, 11', die von einem Grundkörper 10 des Montagehalters 8 seitlich abstehen. Dabei sind zwei vertikale Befestigungslaschen 11 zur Befestigung an einer vorderen vertikalen Trägerwand 12 und eine horizontale Befestigungslasche 11' zur Befestigung an einer oberen horizontalen Trägerwand 12 des Schlossquerträgers 3 vorgesehen, um die beiden Montagehalter 8 jeweils zuverlässig am Schlossquerträger 3 über Eck abzustützen. Die Befestigungslaschen 11, 11 sind zu diesem Zweck jeweils mit einer Durchbrechung 14 versehen, welche von einem Schraubbolzen 15 zur Verschraubung mit dem Schlossquerträger 3 durchsetzt werden kann. Dabei gelangen Bolzenköpfe 16 der Schraubbolzen 15 zur Anlage gegen die Befestigungslaschen 11, 11', so dass die Befestigungslaschen 11, 11' zur Montage der Montagehalter 8 kraftschlüssig mit dem Schlossquerträger 3 verbunden und in einfacher Weise (zerstörungsfrei) wieder demontiert werden können. Es versteht sich, dass eine größere oder kleinere Zahl Befestigungslaschen 11, 11' zur Befestigung der Montagehalter 8 am Schlossquerträger 3 vorgesehen sein können. Ebenso kann eine andere geeignete Befestigungstechnik zur lösbaren Befestigung der Montagehalter 8 am Schlossquerträger 3 eingesetzt werden.
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Der nach vorne und oben hin offene Grundkörper 10 des Montagehalters 8 umfasst vier ebene Halterwände. Dies sind zwei seitliche Halterwände 17, die jeweils zumindest annähernd in einer vertikalen x-z-Ebene liegen, eine hintere Halterwand 18, die zumindest annähernd in einer vertikalen y-z-Ebene liegt, an welcher die Befestigungslaschen 11, 11' angeformt sind, sowie eine untere Halterwand 19, die in einer horizontalen x-y-Ebene liegt. In den Montagehaltern 8 dienen die Halterwände 17–19 als luftlenkende Strukturen und formen gemeinsam einen Luftführungskanal 22, der Teil einer Motorluftansaugung des Kraftfahrzeugs ist. Dabei mündet der Luftführungskanal 22 der Montagehalter 8 jeweils in eine von der hinteren Halterwand 18 in Form einer Durchbrechung ausgebildete Halteröffnung 20, welche einen Großteil der Wandfläche der hinteren Halterwand 18 einnimmt. Die Halteröffnungen 21 sind jeweils in Gegenüberstellung zu einer vom Schlossquerträger 3 geformten Trägeröffnung 21 angeordnet, so dass vom Verbrennungsmotor angesaugte Luft, gelenkt durch den Grundkörper 10 der Montagehalter 8, durch die Halteröffnungen 20 und die beiden Trägeröffnungen 21 mit hoher Strömungseffizienz zum Motor gelangen kann.
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Jeder der beiden Montagehalter 8 umfasst eine Mehrzahl Montageinrichtungen zur integrierten Montage voneinander verschiedener Funktionsteile. So ist in der unteren Halterwand 19 der beiden Montagehalter 8 jeweils eine als Langloch ausgebildete Zapfenöffnung 23 vorgesehen, die zur Befestigung eines Lagerzapfens 24 eines Kühlmoduls 25 dient. Durch die mittig auf einander gegenüberliegenden Seiten verengte Kontur der Zapfenöffnung 23 wird eine Rastaufnahme 26 zur verrastenden Aufnahme des Lagerzapfens 24 gebildet. Wie in 4 gezeigt, ist das Kühlmodul 25 zu diesem Zweck auf seiner Oberseite mit zwei nach oben hin abstehenden Lagerzapfen 24 versehen, die jeweils eine zylindrische Außenkontur aufweisen. Die beiden Lagerzapfen 24 sind aus einem elastisch verformbaren Material, hier beispielsweise Gummi, gefertigt und weisen ein gewisses Übermaß zur Rastaufnahme 26 auf, so dass sie mit einer für den gewöhnlichen Fahrbetrieb hinreichenden Klemmkraft (Presssitz) in der Rastaufnahme 26 verankert werden können. In den Figuren nicht dargestellt, sind zwei nach unten hin abstehende Lagerzapfen auf der Unterseite des Kühlmoduls 25, die in entsprechende Zapfenhalter (nicht gezeigt) eingefügt werden können. Das Kühlmodul 25 kann somit in einfacher Weise an der Tragstruktur 1 montiert werden, wobei zunächst die beiden unteren Lagerzapfen in die entsprechenden Zapfenhalter aufgesteckt werden und anschließend das Kühlmodul 25 um einen durch die unteren Lagerzapfen vorgegebenen Drehpunkt verkippt wird, um die beiden oberen Lagerzapfen 24 in den Rastaufnahmen 26 der Montagehalter 8 zu verrasten. In üblicher Weise sind im Kühlmodul 25 Komponenten verschiedener Kühlsysteme des Kraftfahrzeugs in platzsparender Weise zusammengefasst. Dies sind hier beispielsweise ein von Kühlmittel durchströmbarer Wasserkasten 31 zur Motorkühlung, an dem die beiden oberen Lagerzapfen 24 befestigt sind, ein mit einer Klimaanlage gekoppelter Kondensator 32, sowie ein Ladelüftkühler 33, der zur Leistungssteigerung des Verbrennungsmotors dient. Nicht näher dargestellt ist eine Gebläseeinrichtung bzw. Lüfter, der mechanisch über die Kurbelwelle oder elektrisch durch die Fahrzeugbatterie angetrieben sein kann. Das Kühlmodul 25 wird als vorgefertigtes Bauteil am Band verbaut.
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An der Außenseite der äußeren seitlichen Halterwände 17 der beiden Montagehalter 8 ist jeweils ein plattenförmiges Trägerstück 27 angeformt, das mit einer Einsenkung 28 versehen ist, die zur höhenverstellbaren Aufnahme eines Haubenpuffers 29 dient. Dabei ist der Haubenpuffer 29 hier beispielsweise in die Einsenkung 28 eingesteckt und zu diesem Zweck mit mehreren mit einem Zwischenabstand angeordneten Ringwülsten 38 versehen, durch die im Zusammenwirken mit einem Innenkragen 30 der Einsenkung 28 verschiedene Raststufen für eine Höhenverstellung des Haubenpuffers 29 vorgegeben sind. Die beiden Haubenpuffer 29 dienen für eine Fixierung der Motorhaube (nicht gezeigt).
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Die Montagehalter 8 sind weiterhin jeweils mit einem Eckwinkel 34 versehen, der an die hintere Halterwand 18 und das Trägerstück 27 angeformt ist. Der Eckwinkel 34 ist mit einer Gewindeöffnung 35 versehen, in das ein Toleranzausgleichselement 36 eingeschraubt werden kann. Dabei dient das Toleranzausgleichselement 36 als Montagemittel zur mittelbaren Befestigung eines einzelnen Scheinwerfers 37 am Montagehalter 8, wobei das Toleranzausgleichselement 36 einen einfachen Ausgleich von Montagetoleranzen ermöglicht. Da der genaue Aufbau des Toleranzausgleichselements 36 für das Verständnis der Erfindung nicht erforderlich ist, erübrigt es sich, hier näher darauf einzugehen. Das Toleranzausgleichselement 36 kann am Montagehalter 8 vor dessen Montage am Schlossquerträger 3 vormontiert sein. Denkbar ist aber auch, dass das Toleranzausgleichselement 36 am Montagehalter 8 erst nach dessen Montage am Schlossquerträger 3 montiert wird.
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Die Montagehalter 8 sind hier beispielsweise als einstückige bzw. einteilige Komponenten als Spritzgussteile im Spritzgussverfahren hergestellt, was eine einfache und kostengünstige Fertigung ermöglicht. Als Material kann beispielsweise ein Leichtmetallwerkstoff wie Magnesium, Aluminium oder eine Aluminiumlegierung oder ein Kunststoff, insbesondere glasfaserverstärkter Kunststoff, verwendet werden, um die Montagehalter 8 mit relativ geringem Gewicht und hoher Festigkeit herzustellen.
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Die in den Figuren veranschaulichte Tragstruktur 1 ermöglicht eine einfache, schnelle und kostengünstige Montage verschiedener Funktionsteile an den beiden multifunktionellen Montagehaltern 8, wobei die Montagehalter 8 eine gemeinsame Befestigung des Kühlmoduls 25 und einen einzelne Befestigung von Haubenpuffer 29 und Scheinwerfer 37 ermöglichen. Im Vergleich zur herkömmlichen Montage dieser Funktionsteile können Teile und Kosten in der Serienfertigung eingespart werden, wobei die Funktionsteile zudem mit relativ geringen Montagetoleranzen an der Tragstruktur 1 befestigt werden können. Durch die zerstörungsfreie Demontierbarkeit der Montagehalter 8 ist eine Reparatur bzw. Austausch der Funktionsteile in besonders einfacher Weise möglich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tragstruktur
- 2
- Karosserievorderbau
- 3
- Schlossquerträger
- 4
- Stützstrebe
- 5
- mittlerer Trägerabschnitt
- 6
- seitlicher Trägerabschnitt
- 7
- Schlossaufnahme
- 8
- Montagehalter
- 9
- Übergangsbereich
- 10
- Grundkörper
- 11, 11'
- Befestigungslasche
- 12
- vertikale Trägerwand
- 13
- horizontale Trägerwand
- 14
- Durchbrechung
- 15
- Schraubbolzen
- 16
- Bolzenkopf
- 17
- seitliche Halterwand
- 18
- hintere Halterwand
- 19
- untere Halterwand
- 20
- Halteröffnung
- 21
- Trägeröffnung
- 22
- Luftführungskanal
- 23
- Zapfenöffnung
- 24
- Lagerzapfen
- 25
- Kühlmodul
- 26
- Rastaufnahme
- 27
- Trägerstück
- 28
- Einsenkung
- 29
- Haubenpuffer
- 30
- Innenkragen
- 31
- Wasserkasten
- 32
- Kondensator
- 33
- Ladeluftkühler
- 34
- Eckwinkel
- 35
- Gewindeöffnung
- 36
- Toleranzausgleichselement
- 37
- Scheinwerfer
- 38
- Ringswulst
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10154113 A1 [0005]
- DE 102007020914 A1 [0005]