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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Druckmaschine, umfassend einen Druckformzylinder, einen Gummituchzylinder, einen Gegendruckzylinder, eine Justiervorrichtung zum Einstellen der Druckbeistellung zwischen dem Gummituchzylinder und dem Gegendruckzylinder, eine Schaltvorrichtung zum Druck-an-und-ab-Stellen des Gummituchzylinders relativ zum Gegendruckzylinder und Federn zum Erzeugen der Schmitzring-Pressung zwischen Schmitzringen des Druckformzylinders und Schmitzringen des Gummituchzylinders, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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In
DE 10 2007 009 884 A1 ist eine Druckmaschine mit einem Nachführungssystem beschrieben. Das Nachführungssystem umfasst zwei Stellantriebe, die über so genannte Federbeine mit Exzenterlagern verbunden sind, in denen der Druckformzylinder gelagert ist. Die beiden Stellantriebe sind über eine elektronische Steuerungsvorrichtung mit einem weiteren Stellantrieb steuerungstechnisch gekoppelt. Der weitere Stellantrieb ist Bestandteil einer Justiervorrichtung zum Einstellen der Druckbeistellung zwischen dem Gummituchzylinder und dem Gegendruckzylinder. Die elektronische Steuerungsvorrichtung steuert die beiden Stellantriebe des Nachführungssystems an, um in Abhängigkeit von der Druckbeistellung zwischen dem Gummituchzylinder und dem Gegendruckzylinder die Druckbeistellung zwischen dem Druckformzylinder und dem Gummituchzylinder und somit auch eine Pressung zwischen Schmitzringen des Druckformzylinders und Schmitzringen des Gummituchzylinders einzustellen. Ungünstig an der elektronischen Kopplung ist die vergleichsweise große Störungsempfindlichkeit. Eine mögliche Fehlfunktion kann Beschädigungen der Schmitzringe und anderer Bauteile nach sich ziehen.
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In
DE 41 42 755 C2 ist eine Druckmaschine beschrieben, bei der die Justiervorrichtung zum Einstellen der Druckbeistellung zwischen dem Gummituchzylinder und dem Druckformzylinder über einen Mechanismus mit einer Justiervorrichtung zum Einstellen der Druckbeistellung zwischen dem Gummituchzylinder und dem Gegendruckzylinder gekoppelt ist. Zu dem Mechanismus gehören eine Steuerkurve, eine Kurvenrolle und eine Druckfeder, die zum Halten der Kurvenrolle in Kontakt mit der Steuerkurve dient. Der Druckformzylinder und der Gummituchzylinder sind mit Schmitzringen ausgestattet. Die Druckfeder ist mit ihrem einen Ende auf dem Kragen einer Buchse und mit ihrem anderen Ende auf dem Kopf einer Haltestange abgestützt, die in der Buchse verschiebbar ist. Der Kopf der Haltestange wird durch die Druckfeder gegen einen Arm eines Winkelhebels gedrückt, dessen anderer Arm die Kurvenrolle trägt. Ungünstig an der Anordnung der Druckfeder ist, dass letztere nicht in der Lage ist, die Schmitzring-Pressung in hinreichendem Maße konstant zu halten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine der eingangs genannten Gattung entsprechende Druckmaschine zu schaffen, bei welcher die Schmitzring-Pressung auf eine störungsunempfindliche Weise und in hinreichendem Maße konstant gehalten wird.
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Diese Aufgabe wird durch eine Druckmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Druckmaschine, umfassend einen Druckformzylinder, einen Gummituchzylinder, einen Gegendruckzylinder, eine Justiervorrichtung zum Einstellen der Druckbeistellung zwischen dem Gummituchzylinder und dem Gegendruckzylinder, eine Schaltvorrichtung zum Druck-an-und-ab-Stellen des Gummituchzylinders relativ zum Gegendruckzylinder und Federn zum Erzeugen der Schmitzring-Pressung zwischen Schmitzringen des Druckformzylinders und Schmitzringen des Gummituchzylinders ist dadurch gekennzeichnet, dass die Federn in Koppeln integriert und mit zumindest einer der beiden Vorrichtung getriebetechnisch verbunden sind, derart, dass durch die Betätigung dieser Vorrichtung die Federn mitverstellt werden, um dadurch die Schmitzring-Pressung zumindest im Wesentlichen konstant zu halten.
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Durch die Integration der Federn in die Koppeln erzeugen die Federn die Schmitzring-Pressung und durch die getriebetechnische Verbindung der Federn mit der besagten Vorrichtung ist eine störungsunempfindliche Nachführung gewährleistet.
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In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Druckmaschine genannt.
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Bei einer Weiterbildung sind die Federn mit besagter Vorrichtung über Steuerkurven getriebetechnisch verbunden.
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Bei einer weiteren Weiterbildung sind die Federn mit besagter Vorrichtung über Schwingen getriebetechnisch verbunden.
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Bei einer weiteren Weiterbildung ist die besagte Vorrichtung, mit der die Federn getriebetechnisch verbunden sind, die besagte Schaltvorrichtung.
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Bei einer weiteren Weiterbildung ist die besagte Vorrichtung, mit der die Federn getriebetechnisch verbunden sind, die besagte Justiervorrichtung.
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Weitere konstruktiv und funktionell vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele und der dazu gehörigen Zeichnung.
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In dieser zeigt:
- 1 ein erstes Ausführungsbeispiel, bei dem die Federn über Steuerkurven getriebetechnisch verbunden sind, und
- 2 ein zweites Ausführungsbeispiel, bei dem die Federn über Schwingen getriebetechnisch verbunden sind.
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In den 1 und 2 sind einander entsprechende Bauteile und Elemente mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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In 1 ist eine Druckmaschine 1 für den lithografischen Offsetdruck auf Bedruckstoffbogen dargestellt. Die Druckmaschine 1 umfasst einen Druckformzylinder 2, einen Gummituchzylinder 3 und einen Gegendruckzylinder 4. Der Gummituchzylinder 3 ist in einem ersten Exzenterlager 5 gelagert, durch dessen Verstellung der Gummituchzylinder 3 wahlweise in eine Druck-an-Position und in eine Druck-ab-Position verstellbar ist. Das erste Exzenterlager 5 ist Bestandteil einer Schaltvorrichtung 28 zum Druck-an-und-ab-Schalten des Gummituchzylinders 3 relativ zum Gegendruckzylinder 4. Die Verstellung des Exzenterlagers 5 wird durch einen pneumatischen Arbeitszylinder 6 über ein Viergelenkgetriebe 7 angetrieben.
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Das Viergelenkgetriebe 7 umfasst eine doppelarmige Antriebsschwinge 8, eine Koppel 9 und eine doppelarmige Abtriebsschwinge 10. Die Antriebsschwinge 8 hat einen ersten Arm, an welchem der Arbeitszylinder 6 angreift, und eine zweiten Arm, der mit der Koppel 9 drehgelenkig verbunden ist. Die Abtriebsschwinge 10 hat einen ersten Arm, der in der Druck-an-Position an einem ersten Anschlag 11 anliegt, und einen zweiten Arm, welcher mit der Koppel 9 drehgelenkig verbunden ist. Der erste Anschlag 11 ist eine Rolle und über ein erstes Koppelgetriebe 12 manuell oder vorzugsweise motorisch verstellbar, speziell schwenkbar. Der erste Anschlag 11 ist an einer Schwinge 26 des ersten Koppelgetriebes 12 angeordnet.
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Durch die Verstellung des ersten Anschlags 11 wird die Druckbeistellung eingestellt, das ist die Größe des Spalts zwischen dem Gummituchzylinder 3 und dem Gegendruckzylinder 4 oder die in dem Spalt vorhandene Pressung. Der Anschlag 11 und das erste Koppelgetriebe 12 sind somit Bestandteile einer Justiervorrichtung 27 zum Einstellen der Druckbeistellung zwischen dem Gummituchzylinder 3 und dem Gegendruckzylinder 4.
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Der Druckformzylinder 2 ist in einem zweiten Exzenterlager 13 gelagert, das durch eine Feder 14 belastet ist. Die Feder 14 ist Bestandteil einer längenveränderbaren Koppel 15, die aus einem ersten Stangenstück 15.1 und einem zweiten Stangenstück 15.2, das mit dem ersten Stangenstück 15.1 schubgelenkig bzw. teleskopartig verbunden ist, zusammengesetzt ist. Die auf Druck belastbare Feder 14 ist eine Schraubenfeder und mit ihrem ersten Federende auf dem ersten Stangenstück 15.1 und mit ihrem zweiten Federende auf dem zweiten Stangenstück 15.2 derartig abgestützt, dass die Feder 14 bestrebt ist, die Koppel 15 zu verkürzen.
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Die Koppel 15 ist mit einer ersten Schwinge 16 über ein Drehgelenk 29 verbunden und mit dem Exzenterlager 13 über die erste Schwinge 16 antriebstechnisch verbunden. Die Koppel 15 ist mit einer zweiten Schwinge 17 über ein weiteres Drehgelenk 30 verbunden und über die zweite Schwinge 17 auf dem Maschinengestell abgestützt. Die Koppel 15 bildet zusammen mit den Schwingen 16, 17 ein zweites Koppelgetriebe 21.
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Die Koppel 15 wird über ein Kurvengetriebe 18 angetrieben, zu welchem ein an der Koppel 15 angeordneter Kurvenfolger 19 in Form einer Kurvenrolle und eine den Kurvenfolger 19 führende Steuerkurve 20 mit einer Führungsnut gehören. Die Steuerkurve 20 kann mit einem Getriebeglied des Viergelenkgetriebes 7 fest verbunden sein, z. B. mit der Antriebsschwinge 8, wie dies mit Volllinie dargestellt ist.
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Mit Phantomlinien sind alternative feste Verbindungen der Steuerkurve 20 mit der Koppel 9 oder der Abtriebsschwinge 10 dargestellt. Bei all diesen Varianten wird die Steuerkurve 20 durch den Arbeitszylinder 6 verstellt. Die Steuerkurve 20 kann aber auch mit einem Getriebeglied des ersten Koppelgetriebes 12 fest verbunden sind, wie dies ebenfalls mit Phantomlinie dargestellt ist. Im letztgenannten Fall wird die Steuerkurve 20 vom Bediener manuell oder durch einen zeichnerisch nicht dargestellten Motor verstellt.
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Ein zweiter Anschlag 22 dient zur Begrenzung des Verstellweges des zweiten Exzenterlagers 13 in eine erste Richtung beim Abstellen des Druckformzylinders 2 zum Gummituchzylinder 3. In eine zweite Richtung wird der Verstellweg des zweiten Exzenterlagers 13 durch einen Schmitzring 23 des Druckformzylinders 2 und einen Schmitzring 24 des Gummituchzylinders 3 dadurch begrenzt, dass beim Anstellen des Druckformzylinders 2 an den Gummituchzylinder 3 der Schmitzring 23 des Druckformzylinders 2 mit dem Schmitzring 24 des Gummituchzylinders 3 in Kontakt kommt.
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Es versteht sich von selbst, dass die Schmitzringe 23, 24 ein Mal an den Zylinderenden auf der Antriebsseite und ein weiteres Mal an den Zylinderenden auf der Bedienungsseite der Druckmaschine 1 angeordnet sind. Ebenso sind das erste Exzenterlager 5, das zweite Exzenterlager 13, das Viergelenkgetriebe 7, das erste Koppelgetriebe 12, das zweite Koppelgetriebe 21 und das Kurvengetriebe 18 jeweils in doppelter Anordnung vorhanden.
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Der Arbeitszylinder 6 fungiert als ein gemeinsamer Antrieb des auf der Antriebsseite angeordneten Viergelenkgetriebes 7 und des auf der Bedienungsseite angeordneten Viergelenkgetriebes, indem diese beiden Viergelenkgetriebe über eine Synchronwelle 25 miteinander verbunden sind. Demgemäß bewirkt der Arbeitszylinder 6 auch die Verstellbewegungen beider erster Exzenterlager 5, beider Kurvengetriebe 18, beider zweiter Koppelgetriebe 21 und beider zweiter Exzenterlager 13.
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Der dargestellte Mechanismus funktioniert folgendermaßen: Die Federn 14 auf der Bedienungsseite und der Antriebsseite erzeugen die gewünschte Anpressung der ersten Schmitzringe 23 gegen die zweiten Schmitzringe 24. Wenn die auf den beiden Maschinenseiten angeordneten Kurvengetriebe 18 nicht vorhanden wären, würde eine Verstellung der im Druckspalt zwischen dem Gummituchzylinder 3 und dem Gegendruckzylinder 4 vorhandenen Druckbeistellung eine unerwünschte Veränderung der Pressung zwischen dem jeweiligen Schmitzring 23 des Druckformzylinders 2 und dem damit korrespondierenden Schmitzring 24 des Gummituchzylinders 3 zur Folge haben. Die Steuerkurven 20 sind derart konturiert, dass durch ihre Kurvenkontur eine Kompensation der unerwünschten Veränderung der Schmitzring-Pressung erfolgt, indem die Positionen der Koppeln 15 verändert werden.
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Durch diese Verstellung der Koppeln 15 wird der Fußpunkt der jeweiligen Feder 14 nachjustiert, so dass die Länge der jeweiligen Koppel 15 und somit die Spannung der Federn 14 innerhalb des gesamten Einstellbereichs der Druckbeistellung konstant gehalten wird. Die Steuerkurven 20 werden entweder im Falle der Befestigung der Steuerkurven 20 an den ersten Koppelgetrieben 12 bereits bei der Justage der Druckbeistellung durch eine Verstellung der ersten Anschläge 11 oder im Falle der Befestigung der Steuerkurven 20 an den Viergelenkgetrieben 7 erst bei dem Druck-an-Schalten derart bewegt, dass durch diese Bewegung die Kurvenfolger 19 und somit die zweiten Stangenstücke 15.2, welche die Fußpunkte der Federn 14 bilden, in der erläuterten Weise bewegt werden.
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In 2 ist eine Modifikation der Druckmaschine aus 1 dargestellt. Bei dieser Modifikation sind die Kurvengetriebe 18 entfallen. Es sind zwei getriebetechnische Varianten dargestellt, welche es auch ohne die Kurvengetriebe ermöglichen, den Fußpunkt der Feder 14 in der bereits erläuterten Art und Weise zu verstellen, und die Schmitzring-Pressung bei einer Vergrößerung oder Verringerung der Druckbeistellung konstant zu halten.
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Bei der einen Variante, die in 2 mit Volllinie dargestellt ist, bildet die zweite Schwinge 17 zusammen mit der Schwinge 26 eine Einheit. Die zweite Schwinge 17 bildet einen ersten Hebelarm und die Schwinge 26 bildet einen zweiten Hebelarm ein und desselben Hebels. Bei dieser Variante ist die Koppel 15 an einem Getriebeglied des ersten Koppelgetriebes 12 angelenkt.
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Bei der anderen Variante, die in 2 mit Phantomlinie dargestellt ist, ist die Koppel 15 über die Schwinge 17 an dem ersten Exzenterlager 5 angelenkt. Bei beiden Varianten sind die Maße der Getriebeglieder, wie z. B. die Schwingenlängen und die Gelenkabstände, so gewählt, dass die Koppeln 15 der Veränderung der Druckbeistellung derart nachgeführt werden, dass die Spannung der Federn 14 im Wesentlichen konstant gehalten wird und somit die Pressung zwischen den Schmitzringen 23 des Druckformzylinders 2 und den Schmitzringen 24 des Gummituchzylinders 3 im Wesentlichen konstant gehalten wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckmaschine
- 2
- Druckformzylinder
- 3
- Gummituchzylinder
- 4
- Gegendruckzylinder
- 5
- erstes Exzenterlager
- 6
- Arbeitszylinder
- 7
- Viergelenkgetriebe
- 8
- Antriebsschwinge
- 9
- Koppel
- 10
- Abtriebsschwinge
- 11
- erster Anschlag
- 12
- erstes Koppelgetriebe
- 13
- zweites Exzenterlager
- 14
- Feder
- 15
- Koppel
- 15.1
- erstes Stangenstück
- 15.2
- zweites Stangenstück
- 16
- erste Schwinge
- 17
- zweite Schwinge
- 18
- Kurvengetriebe
- 19
- Kurvenfolger
- 20
- Steuerkurve
- 21
- zweites Koppelgetriebe
- 22
- zweiter Anschlag
- 23
- Schmitzring
- 24
- Schmitzring
- 25
- Synchronwelle
- 26
- Schwinge
- 27
- Justiervorrichtung
- 28
- Schaltvorrichtung
- 29
- Drehgelenk
- 30
- Drehgelenk