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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Druckmaschine mit Schmitzringen.
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Aufeinander
abrollende Druckmaschinenzylinder oder -walzen erzeugen Biegeschwingungen und
Drehschwingungen. Ursache der Biegeschwingungen sind Zylinderkanäle,
bei deren Überrollung die Radialkraft schlagartig abfällt
und wieder aufgebaut wird. Dieser Störeffekt ist als sogenannter
Kanalschlag bekannt. Die Drehschwingungen können verschiedene
Ursachen haben. Eine mögliche Ursache ist der rhythmische
Aufbau und Rückgang eines Rückstelldrehmoments.
Das Rückstelldrehmoment wird durch die Walkarbeit eines
Gummituchs erzeugt, mit welchem einer der beiden aufeinander abrollenden
Zylinder bespannt ist. Beim Austritt des Gummituchs aus dem Zylinderkanal
des anderen Zylinders verhält sich das Gummituch viskoelastisch,
wobei es eine Kraftkomponente erzeugt, welche das Rückstelldrehmoment
erzeugt. Eine weitere mögliche Ursache ist ein Effekt,
welcher unter der Bezeichnung „True Rolling" bekannt ist.
In dem von den beiden aufeinander abrollenden Zylindern zusammen
gebildeten Walzenspalt wirkt eine Tangentialkraft, die aus einer Übersetzungsverhältnisdifferenz
zwischen der harten Umfangsoberfläche des einen Zylinders
und der gummielastischen Umfangsoberfläche des anderen
Zylinders resultiert. Die Tangentialkraft erzeugt ein Verspannungsmoment,
das bei der Zylinderkanalüberrollung vorübergehend
zusammenbricht und dadurch die Drehschwingungen verursacht. Letztlich können
die Drehschwingungen auch durch die sogenannte Lauffrequenz von
miteinander kämmenden Antriebszahnrädern der Zylinder
erzeugt werden.
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Die
Biegeschwingungen und die Drehschwingungen verursachen im Druckbild
sichtbare Störungen.
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Es
ist bekannt, die aufeinander abrollenden Zylinder mit Schmitzringen
auszustatten, um den Schwingungsanregungen entgegenzuwirken. Diese Schmitzringe
sind Stützringe, die mit großer Kraft gegeneinander
gepresst werden und die somit die Kanalschläge abfangen.
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Typischerweise
sind die Schmitzringe auch Laufringe, welche aufeinander abrollen
und dadurch die Drehschwingungen minimieren oder derart übertragen,
dass störende Relativbewegungen zwischen den Zylinderumfangsflächen
vermieden werden.
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Die
typischen Schmitzringe, welche sowohl als Stützringe als
auch als Laufringe wirken, haben aber auch einen Nachteil. Diese
Schmitzringe bedingen einen unveränderlichen Abstand zwischen
den Rotationsachsen der aufeinander abrollenden Zylinder, die mit
den Schmitzringen ausgestattet sind. In bestimmten Anwendungsfällen
ist aber eine Veränderung dieses Achsabstandes und somit
der Walzenpressung zwischen den Zylindern wünschenswert. Dies
ist beispielsweise so, wenn es sich bei den Zylindern um eine Rasterwalze
und eine Farbauftragwalze eines Anilox-Farbwerks handelt. Es ist
vorteilhaft, die Walzenpressung zwischen der Rasterwalze und der
Farbauftragwalze zu verändern, um dadurch die Menge der
von der Rasterwalze auf die Farbauftragwalze übertragenen
Druckfarbe, z. B. in Abhängigkeit von der Druckgeschwindigkeit,
zu variieren.
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Zur
Lösung dieses Problems wird in der
DE 10 2005 014 255 A1 vorgeschlagen,
die Schmitzringe durch Stützscheiben zu ersetzen. Diese
Stützscheiben können rechteckig oder trapezförmig
sein und sind über Wälzlager auf den Wellenzapfen
der Rasterwalze und der Farbauftragwalze drehbar gelagert. Die Rasterwalze
und die Farbauftragwalze sind wiederum über drehbare Exzenterlager
in der Maschinengestellwand gelagert. Zwischen den Stützscheiben
der beiden Walzen ist ein keilförmiges Stützelement
als Mittel zum Ändern des Achsabstandes der beiden Walzen
angeordnet. Das keilförmige Stützelement kann
verschoben werden, um die Stützscheiben und somit die mit
den Stützscheiben verbundenen Walzen auseinander zu drücken.
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Da
die Stützscheiben – indirekt über das
keilförmige Stützelement – gegeneinander
gepresst sind, unterdrücken sie die Biegeschwingungen.
Da die Stützscheiben aber nicht aufeinander abrollen, sind
sie nicht in der Lage, die Drehschwingungen zu unterdrücken.
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In
EP 0 659 554 B1 ist
die Verwendung von Stützscheiben beschrieben, welche durch
Außenringe von auf den Zylinderzapfen sitzenden Kugellagern gebildet
werden. Die Außenringe weisen jeweils eine sichelförmige
Exzentrizität auf, welche eine Zylinderachsabstandsjustage
ermöglicht. Die Außenringe sind keine während
des Druckbetriebs ständig auf ihren Gegenringen abrollenden
Laufringe, sondern werden nur zum Zwecke der Zylinderachsabstandsjustage
kurzzeitig gedreht.
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In
DE 195 01 243 C5 ist
eine Druckmaschine beschrieben, deren aufeinander abrollende Zylinder durch
verschiedene Motore angetrieben werden und mit aufeinander abgestützten
Ringen ausgestattet sind. Die Ringe sind auf den Zylinderzapfen
drehbar gelagert, so dass durch den jeweiligen Ring kein Drehmoment
auf dem jeweiligen Zylinderzapfen übertragbar ist. Aufgrund
der fehlenden drehfesten Verbindung des jeweiligen Ringes mit dem
jeweiligen Zylinder sind besagte Ringe keine Schmitzringe im eigentlichen
Sinne. Besagte Ringe dienen dazu, eine unerwünschte Übertragung
eines Drehmoments von dem einen zu dem anderen Motor zu vermeiden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Druckmaschine mit konstruktiven
Gegebenheiten zu schaffen, die hinsichtlich der Justage einer zwischen
den Rotationskörpern (Zylinder oder Walzen) vorhandenen
Pressung und der Vermeidung oder zumindest Minderung von sowohl
Biegeschwingungen als auch Drehschwingungen der Rotationskörper
günstig sind.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Druckmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Die erfindungsgemäße Druckmaschine
umfasst einen ersten Rotationskörper mit einem ersten Schmitzring
und einen zweiten Rotationskörper mit einer Achse, auf
welcher ein zweiter Schmitzring exzentrisch und gelagert ist, der
mit dem ersten Schmitzring in Abrollkontakt steht und mit dem zweiten
Rotationskörper rotativ gekoppelt ist.
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Die
erfindungsgemäßen Schmitzringe sind sowohl Stützringe,
die mit großer Kraft gegeneinander gepresst werden und
die Kanalschläge eines Zylinderkanals der Rotationskörper
abzufangen in der Lage sind, als auch Laufringe, welche im Druckbetrieb
aufeinander abrollen und Drehschwingungen minimieren oder derart übertragen,
dass störende Relativbewegungen zwischen Umfangsflächen
der Rotationskörper vermieden werden. Durch die Schmitzringe
der erfindungsgemäßen Druckmaschine werden sowohl
durch Biegeschwingungen hervorgerufene Komplikationen als auch durch Drehschwingungen
hervorgerufene Komplikationen vermieden oder zumindest minimiert.
Dadurch, dass der zweite Schmitzring nicht konzentrisch mit dem
zweiten Rotationskörper, sondern relativ zu letzterem achsparallel
versetzt auf der Achse des zweiten Rotationskörpers gelagert
ist, ist die Justage einer zwischen den Rotationskörper
vorhandenen Pressung vorteilhafterweise möglich. Durch
die rotative Kopplung des zweiten Schmitzrings mit dem zweiten Rotationskörper
erfolgt zwischen diesen beiden Bauteilen eine Drehmomentübertragung.
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In
den Unteransprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen genannt,
die nachfolgend kurz erläutert werden.
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Bei
einer Weiterbildung ist der zweite Schmitzring auf der Achse über
eine Lagerung gelagert ist, die eine Exzenterbuchse aufweist. Hierbei kann
die Lagerung ein erstes Drehlager zum Lager der Exzenterbuchse auf
der Achse und ein zweites Drehlager zum Lager des zweiten Schmitzrings
auf der Exzenterbuchse aufweisen. Diese Exzenterbuchse dient zum
Verstellen des zweiten Schmitzrings relativ zum zweiten Rotationskörper.
Durch das Drehen der Exzenterbuchse kann die Lage einer zwischen der
Rotationsachse des zweiten Schmitzrings und der Rotationsachse des
zweiten Rotationskörpers bestehenden Exzentrizität
eingestellt werden und dadurch die zwischen den beiden Rotationskörpern
vorhandene Pressung eingestellt werden. Die beiden Drehlager können
als Wälzlager ausgebildet sein, von denen ein inneres zwischen
der Achse des zweiten Rotationskörpers und der Exzenterbuchse
angeordnet ist und ein äußeres zwischen der Exzenterbuchse
und dem zweiten Schmitzring angeordnet ist.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung sind der zweite Schmitzring und der
zweite Rotationskörper miteinander über eine Ausgleichskupplung
zum radialen Ausgleichen verbunden. Diese bezüglich der Rotationsachse
des zweiten Schmitzrings und der Rotationsachse des zweiten Rotationskörpers
quer bewegliche Kupplung dient zum Ausgleichen eines Versatzes zwischen
diesen beiden Rotationsachsen und bewirkt besagte rotative Kopplung
des zweiten Schmitzrings mit dem zweiten Rotationskörper.
Hierbei kann die Ausgleichskupplung eine Mitnehmerkupplung zum drehfesten
Verbinden des zweiten Schmitzrings mit dem zweiten Rotationskörper
sein. Über die Mitnehmerkupplung wird die Rotationsbewegung
des zweiten Rotationskörpers auf den zweiten Schmitzring übertragen.
Die Kupplung kann beispielsweise ähnlich einer Kreuzscheiben-(Oldham-)Kupplung
oder Kreuzschlitzkupplung ausgebildet sein, und demgemäß sich
radial erstreckende Schlitze und darin eingreifende Klauen bzw.
Mitnehmerbolzen aufweisen. Die Schlitze können in den zweiten
Schmitzring eingebracht sein, wobei die Klauen bzw. Mitnehmerbolzen
am zweiten Rotationskörper angeordnet sind. Eine demgegenüber
vertauschte Anordnung der Klauen und Schlitze ist ebenso möglich.
Bei einer anderen Ausbildung der Kupplung sind der zweite Schmitzring
und der zweite Rotationskörper über Koppeln miteinander
gelenkig verbunden, welche ähnlich den Kurbeln einer Parallelkurbelkupplung
(Schmidt-Kupplung) ausgebildet sind. Über diese Koppeln
wird das Drehmoment des zweiten Rotationskörpers auf den
zweiten Schmitzring übertragen. Der radiale Ausgleich erfolgt
in Form einer Schwenkbewegung der Koppeln um deren Drehgelenke.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung ist die Ausgleichskupplung eine Reibkupplung.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung ist der erste Rotationskörper
durch eine Feder gefedert gelagert. Diese Feder drückt
oder zieht den ersten Rotationskörper zum zweiten Rotationskörper
hin.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung ist der erste Rotationskörper
eine Farbauftragwalze und der zweite Rotationskörper eine
Rasterwalze ist. Hierbei handelt es sich bei den beiden Rotationskörpern
um Farbwerkswalzen eines Anilox-Farbwerks der Druckmaschine.
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Weitere
konstruktive funktionelle vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
und der dazugehörigen Zeichnung.
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In
dieser zeigt:
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1 ein
Anilox-Farbwerk,
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2 die
Seitendarstellung des Anilox-Farbwerks aus 1,
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3a und 3b verschiedene
Einstellungen der Pressung zwischen einer Rasterwalze und einer
Farbauftragwalze des Anilox-Farbwerks aus den 1 und 2 und
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4 und 5 eine
Modifikation des Anilox-Farbwerks aus 1.
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In
den 1 und 2 ist eine Druckmaschine 1 ausschnittsweise
dargestellt. Der Ausschnitt zeigt ein Anilox-Farbwerk 2 der
Druckmaschine 1. Das Anilox-Farbwerk 2 umfasst
eine Farbauftragwalze 3.1 und eine Rasterwalze 3.2,
die an der Farbauftragwalze 3.1 anliegt. Die Farbauftragwalze 3.1 ist
an einen Druckformzylinder 4 anstellbar und von letzterem
wieder abstellbar gelagert. Der Rasterwalze 3.2 ist ein
Farbkasten 6 mit einer Rakel 7 beigeordnet. Ein
Gegendruckzylinder und ein Gummituchzylinder, der im Druckbetrieb
an dem Druckformzylinder 4 und an dem Gegendruckzylinder
anliegt, sind ebenfalls vorhanden, jedoch zeichnerisch nicht dargestellt.
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Auf
jeder der beiden Seiten der Rasterwalze 3.2 befindet sich
eine Lagerung 8, die auf einer Achse 9 der Rasterwalze 3.2 angeordnet
ist. Die Lagerungen 8 umfassen jeweils eine Exzenterbuchse 10, ein
erstes Drehlager 11 und ein zweites Drehlager 12.
Die Exzenterbuchse 10 hat eine Bohrung, die nicht konzentrisch
relativ zu dem Außenumfang der Exzenterbuchse 10 ist.
Die beiden Drehlager 11, 12 der jeweiligen Lagerung 8 sind
als Wälzlager ausgebildet. Das erste Drehlager 11 sitzt
auf der Achse 9, die Exzenterbuchse 10 sitzt auf
dem ersten Drehlager 11 und auf der Exzenterbuchse 10 sitzt
das zweite Drehlager 12. Ein Stellantrieb 13 zum
Drehen der Exzenterbuchse 10 ist als ein elektrischer Motor
ausgebildet. Der Stellantrieb 13 ist mit der Exzenterbuchse 10 über
ein Schraubengetriebe verbunden, dessen Schraube 14 durch
die Motorwelle des Stellantriebs 13 gebildet wird und dessen
Mutter 15 an der Exzenterbuchse 10 angelenkt ist.
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Eine
Lagerung 16 ermöglicht es, die Farbauftragwalze 3.1 an
den Druckformzylinder 4 und die Rasterwalze 3.2 anzustellen
und davon wieder abzustellen. Die Lagerung 16 umfasst eine
ringförmige Steuerkurve 17, in welcher die Farbauftragwalze 3.1 drehbar
gelagert ist. Die Steuerkurve 17 ist zwischen einer ersten
Stützrolle 18.1, einer zweiten Stützrolle 18.2 und
einer dritten Stützrolle 18.3 eingespannt. Die
zweite Stützrolle 18.2 liegt auf einer Verlängerung
einer die Rotationsachsen des Druckformzylinders 4 und
der Farbauftragwalze 3.1 miteinander verbindenden, imaginären
Mittelpunktzentrale. Die dritte Stützrolle 18.3 liegt
auf der Verlängerung einer gemeinsamen Mittelpunktzentrale
der Farbauftragwalze 3.1 und der Rasterwalze 3.2.
Die dritte Stützrolle 18.3 ist durch eine Feder 19 belastet,
deren Kraftwirkung zwischen die erste Stützrolle 18.1 und
die zweite Stützrolle 18.2 gerichtet ist. Ein
Stellantrieb 20 in Form eines pneumatischen Arbeitszylinders
ist über ein Gestänge mit der Steuerkurve 17 verbunden,
um bei der Walzenan- und -abstellung die Steuerkurve 17 zu
drehen.
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Wie
aus 2 ersichtlich, weist die Farbauftragwalze 3.1 an
jeden ihrer beiden Enden einen ersten Schmitzring 22.1 auf.
An den beiden Enden der Rasterwalze 3.2 ist jeweils ein
zweiter Schmitzring 22.2 befestigt. Die Lagerung 16 (vgl. 1)
ist in doppelter Ausführung, d. h., je einmal auf der Antriebseite
und der Bedienungsseite der Druckmaschine 1, vorgesehen.
Die Federn 19 der Lagerungen 16 pressen die ersten
Schmitzringe 22.1 gegen die zweiten Schmitzringe 22.2.
Hierbei steht die jeweilige Steuerkurve 17 mit der zweiten
Stützrolle 18.2 und der dritten Stützrolle 18.3 in
umfangsseitigen Kontakt, aber nicht mehr mit der ersten Stützrolle 18.1. Zwischen
der ersten Stützrolle 18.1 und der Steuerkurve 17 befindet
sich ein Luftspalt 33, wenn zwischen den beiden Rotationskörpern
(Farbauftragwalze 3.1, Rasterwalze 3.2) der Schmitzringkontakt
hergestellt ist. Durch ein bezüglich 1 im
Uhrzeigersinn erfolgendes Drehen der Steuerkurve 17 gelangt ein
umfangsseitiger Vorsprung 34 der Steuerkurve 17 in
Gegenüberlage mit der ersten Stützrolle 18.1 und
wird somit der Kontakt zwischen der Steuerkurve 17 und
der ersten Stützrolle 18.1 hergestellt. Dieses Drehen
erfolgt, um die Farbauftragwalze 3.1 von der Rasterwalze 3.2 abzustellen
und somit auch die ersten Schmitzringe 22.1 der Farbauftragwalze 3.1 von den
zweiten Schmitzringen 22.2 der Rasterwalze 3.2 abzustellen.
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Die
zweiten Schmitzringe 22.2 sind jeweils über eine
Kupplung 23 mit der Rasterwalze 3.2 verbunden.
Die jeweilige Kupplung 23 ist sowohl eine Ausgleichskupplung
zum Ausgleichen eines radialen Versatzes bzw. einer Exzentrizität
e zwischen einer Rotationsachse 31 des zweiten Schmitzringes 22.2 und
einer Rotationsachse 32 der Rasterwalze 3.2 als auch
eine Mitnehmerkupplung zum Übertragen eines Drehmoments
von der Rasterwalze 3.2 auf den Schmitzring 22.2.
Die jeweilige Kupplung 23 umfasst eine ersten Verbindungsstelle 24.1 und
eine diametral angeordnete zweite Verbindungsstelle 24.2.
Jede Verbindungsstelle 24.1, 24.2 umfasst eine
Koppel 25, die an ihrem einen Ende über ein erstes
Drehgelenk 26.1 mit der Rasterwalze 3.2 verbunden
ist und an ihrem anderen Ende über ein zweites Drehgelenk 26.2 mit
dem zweiten Schmitzring 22.2 verbunden ist.
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Die
Rasterwalze 3.2 ist über Wälzlager im Walzenschloss 27 drehbar
gelagert, welche an Seitenwänden 35 eines Maschinengestells
befestigt sind. Die Rasterwalze 3.2 ist über eine
Kupplung 28, die eine erste Kupplungshälfte 29.1 und
eine zweite Kupplungshälfte 29.2 umfasst, mit
einem Zahnrad 30 rotativ gekoppelt. Über das Zahnrad 30 und
die Kupplung 28 wird die Rasterwalze 3.2 rotativ
angetrieben. Die Kupplung 28 ist als eine Klauenkupplung ausgebildet
und die ersten Kupplungshälfte 29.1 ist an einem
Achsende der Rasterwalze 3.2 angeordnet und die zweite
Kupplungshälfte 29.2 ist an einer Welle angeordnet, über
welche das Zahnrad 30 drehbar in einer der Seitenwände 35 gelagert
ist.
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Das
dargestellte System funktioniert wie folgt:
Bei an die Rasterwalze 3.2 angestellter
Farbauftragwalze 3.1 und somit an die zweiten Schmitzringe 22.2 angestellten
ersten Schmitzringen 22.1 wird die gummielastische und
z. B. durch ein aufgespanntes Gummituch gebildete Umfangsoberfläche
der Farbauftragwalze 3.1 durch die vergleichsweise harte
Umfangsfläche der Rasterwalze 3.2 eingedrückt,
so dass im von den beiden Walzen 3.1, 3.2 zusammen gebildeten
Pressungsspalt ein sogenannter Kontaktstreifen mit einer Kontaktstreifenbreite
b gebildet wird. Diese Kontaktstreifenbreite b ist vorteilhafterweise
variabel, so dass durch eine Veränderung der Kontaktstreifenbreite
b die Menge der von der Rasterwalze 3.2 auf die Farbauftragwalze 3.1 übertragenen
Druckfarbe eingestellt werden kann.
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Zur
Erhöhung der Kontaktstreifenbreite b wird die Exzenterbuchse 10 jeder
Lagerung 8 derart gedreht, dass sich infolge dieser Drehung
der jeweilige zweite Schmitzring 22.2 der Rasterwalze 3.2 von dem
ersten Schmitzring 22.1 der Farbauftragwalze 3.1 entfernt.
Um dies zu verdeutlichen, sind in den 3a und 3b die
Außenkonturen des zweiten Schmitzrings 22.2 mit
strichpunktierten Linien dargestellt und ist jener Umfangsbereich,
innerhalb welchem die Umfangslinie der Rasterwalze 3.2 über
die Umfangslinie des zweiten Schmitzrings 22.2 hinausragt,
durch Schraffur hervorgehoben. Wird durch ein bezüglich
der 3a und 3b entgegen
dem Uhrzeigersinn erfolgendes Drehen der Exzenterbuchse 10 besagter
(schraffierter) Umfangsbereich zur Farbauftragwalze 3.1 hin
bzw. zum von den beiden Walzen 3.1, 3.2 zusammen
gebildeten Walzenspalt hin verlagert, so hat dies eine Zunahme der
Kontaktstreifenbreite b zur Folge, wie dies ein Vergleich der 3a und 3b miteinander
zeigt. In 3a ist die Ausgangsstellung
vor der Justage der Pressung zwischen den beiden Walzen 3.1 und 3.2 und
somit der Kontaktstreifenbreite b dargestellt und in der 3b ist
die Situation nach dieser Justage dargestellt. Mit anderen Worten
gesagt, wird während der Justage der sichelförmige
Bereich, innerhalb welchem die Peripherielinie des zweiten Schmitzrings 22.2 gegenüber
der Peripherielinie der Rasterwalze 3.2 zurückgesetzt
verläuft, in Richtung der Farbauftragwalze 3.1 gedreht,
wobei die Federn 19 die ersten Schmitzringe 22.1 in
Kontakt mit den zweiten Schmitzringen 22.2 halten. Um diesen
Schmitzringkontakt während der Justage zu erhalten, drängen die
Federn 19 die ersten Schmitzringe 22.1 mitsamt der
mit diesen ersten Schmitzringen 22.1 fest verbundenen Farbauftragwalze 3.1 in
Richtung der Rasterwalze 3.2, wodurch die zwischen den
beiden Walzen 3.1, 3.2 vorhandene Walzenpressung
und somit die Kontaktstreifenbreite b zunimmt. Es versteht sich
von selbst, dass eine gegensinnige – also im Uhrzeigersinn – erfolgende
Drehung der Exzenterbuchse 10 eine verringerte Pressung
zwischen den beiden Walzen 3.1, 3.2 und somit
eine verringerte Kontaktstreifenbreite b zur Folge hätte.
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Damit
der Kontakt zwischen den ersten Schmitzringen 22.1 und
den zweiten Schmitzringen 22.1 und den zweiten Schmitzringen 22.2 während der
Justage aufrecht und konstant gehalten werden kann, ist es erforderlich,
dass einer der beiden in den Schmitzringen 22.1, 22.2 gelagerten
Rotationskörper (Farbauftragwalze 3.1, Rasterwalze 3.2)
gefedert bzw. nachgiebig gelagert ist. Im zeichnerisch dargestellten Beispiel
ist die Farbauftragwalze 3.1 mittels der Federn 19 nachgiebig
gelagert. Stattdessen könnte aber auch die Rasterwalze 3.2 nachgiebig
gelagert sein.
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Das
in den 4 und 5 dargestellte Ausführungsbeispiel
unterscheidet sich von jenem der 1 und 2 nur
durch den Ersatz der Kupplung 23 durch eine andere Kupplung,
bei welcher die Drehmomentübertragung von der Rasterwalze 3.2 auf
die zweiten Schmitzringe 22.2 und der radiale Ausgleich
durch eine reibschlüssige Verbindung der Rasterwalze 3.2 mit
dem jeweiligen zweiten Schmitzring 22.2 realisiert ist,
wozu an der Rasterwalzenplanseite ein ringförmiger Reibbelag 36 befestigt
ist, welcher unter geringem Schlupf zur Schmitzringplanseite mit
dieser in Reibkontakt steht.
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- 1
- Druckmaschine
- 2
- Anilox-Farbwerk
- 3.1
- Farbauftragwalze
- 3.2
- Rasterwalze
- 4
- Druckformzylinder
- 5
- ./.
- 6
- Farbkasten
- 7
- Rakel
- 8
- Lagerung
- 9
- Achse
- 10
- Exzenterbuchse
- 11
- erstes
Drehlager
- 12
- zweites
Drehlager
- 13
- Stellantrieb
- 14
- Schraube
- 15
- Mutter
- 16
- Lagerung
- 17
- Steuerkurve
- 18.1
- erste
Stützrolle
- 18.2
- zweite
Stützrolle
- 18.3
- dritte
Stützrolle
- 19
- Feder
- 20
- Stellantrieb
- 21
- Gestänge
- 22.1
- erster
Schmitzring
- 22.2
- zweiter
Schmitzring
- 23
- Kupplung
- 24.1
- erste
Verbindungsstelle
- 24.2
- zweite
Verbindungsstelle
- 25
- Koppel
- 26.1
- erstes
Drehgelenk
- 26.2
- zweites
Drehgelenk
- 27
- Walzenschloss
- 28
- Kupplung
- 29.1
- erste
Kupplungshälfte
- 29.2
- zweite
Kupplungshälfte
- 30
- Zahnrad
- 31
- Rotationsachse
- 32
- Rotationsachse
- 33
- Luftspalt
- 34
- Vorsprung
- 35
- Seitenwand
- 36
- Reibbelag
- e
- Exzentrizität
- b
- Kontaktstreifenbreite
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102005014255
A1 [0007]
- - EP 0659554 B1 [0009]
- - DE 19501243 C5 [0010]