DE102006056313A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Antrieb eines Rotationskörpers - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Antrieb eines Rotationskörpers mit mindestens einem Antriebsmotor und mindestens einem Aktor. Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, mit geringem Aufwand einen lokalen Zusatzantrieb zur Korrektur von Umfangsregisterfehlern zu schaffen, wird gelöst durch ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Antrieb eines Rotationskörpers mit mindestens einem Antriebsmotor und mindestens einem Aktor, wobei - das Drehmoment vom Antriebsmotor über einen Antriebsstrang auf den Rotationskörper übertragen wird, - der Aktor im Antriebsstrang angeordnet und mit dem Antriebsmotor in Reihe geschaltet wird und - die vom Antriebsmotor erzeugte kontinuierliche Drehbewegung mit vom Aktor erzeugten diskontinuierlichen und drehwinkelbegrenzten Drehbewegungen überlagert wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Antrieb eines Rotationskörpers mit mindestens einem Antriebsmotor und mindestens einem Aktor.
  • In Rotationsdruckmaschinen werden zur Bedruckstoff- und Farbführung Rotationskörper in Form von Zylindern, Trommeln und Walzen eingesetzt, die durch einen Räderzug oder durch Einzelantriebe angetrieben werden. Durch Formfehler der Rotationskörper, Exzenterfehler in der Lagerung von Antriebszahnrädern und Rotationskörpern oder ungenügender Regelgüte von Einzelantrieben resultieren Lage- und Längenfehler des Druckbildes in Umfangsrichtung, die nur teilweise oder nicht beeinflusst werden können.
  • Aus der DE 10 2004 052 079A1 ist es bekannt, durch ein Überlagerungsgetriebe eine Überlagerung der Drehbewegung eines zentralen Hauptantriebes mit einem lokalen Hilfsantrieb an einem Plattenzylinder einer Bogenoffsetdruckmaschine zu erzielen, um Umfangsregisterkorrekturen in jedem Druckwerk separat vornehmen zu können.
  • Aus der DE 199 30 998 A1 ist ein Druckmaschinenantrieb mit mehreren Außenläufermotoren bekannt, deren Rotoren mit den Zylindern fest verbunden sind und gleichzeitig jeweils einen Zahnkranz tragen, der Teil eines Antriebsräderzuges ist, so dass trotz Einzelantriebskonzept die mechanische Kollisionssicherung erhalten bleibt. Eine derartige Antriebsgestaltung ist für die Schwingungsdämpfung durch diskontinuierliche Energiezufuhr zu den Einzelantrieben vorgesehen.
  • Nachteilig an diesen Lösungen ist, dass der wirtschaftliche Aufwand für die Einzelantriebe und deren Synchronisation hoch ist.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, mit geringem Aufwand einen lokalen Zusatzantrieb zur Korrektur von Umfangsregisterfehlern zu schaffen.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des ersten Anspruchs oder eine Vorrichtung mit den Merkmalen des dritten Anspruchs gelöst.
  • Die dazu eingesetzten Aktoren sind definiert als mikrosystemtechnische Stellmittel, die Stellsignale direkt in mechanische Arbeit, d.h. Bewegungen, umsetzen. Die natürliche Entsprechung des Aktors ist der Muskel. Für die vorgeschlagene Lösung sind insbesondere die sogenannten "neuen Aktoren" relevant, die Bewegungen auslösen können, beispielsweise piezoelektrische, magnetostriktive, rheologische Aktoren oder auch Formgedächtnislegierungen.
  • Das vorgeschlagene Verfahren zum Antrieb eines Rotationskörpers mit mindestens einem Antriebsmotor und mindestens einem Aktor beruht darauf, dass ein Drehmoment vom Antriebsmotor über einen Antriebsstrang auf den Rotationskörper überfragen wird, wobei das Gesamtdrehmoment von einer Reihenschaltung von Antriebsmotor und Aktor im Antriebsstrang derart gebildet wird, dass die vom Antriebsmotor erzeugte kontinuierliche Drehbewegung mit den vom Aktor erzeugten diskontinuierlichen und drehwinkelbegrenzten Drehbewegungen überlagert wird. Zur Realisierung des Verfahrens ist der Antriebsstrang an einer kupplungsähnlichen Trennstelle unterbrochen, wobei an der Trennstelle mindestens ein Aktor bevorzugt als in Umfangsrichtung wirkender Linearantrieb angeordnet ist, welcher – gesteuert von einem Formänderungssignal – eine drehwinkelbegrenzte Relativdrehung der beiden Teile des Antriebsstranges erzeugt.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Antrieb von Rotationskörpern, die mit einem Antriebsräderzug und einem Hauptantrieb oder von Einzelantrieben über einen Antriebsstrang antreibbar sind, weist im Wesentlichen eine Trennstelle im Antriebsstrang auf, an der ein erster Teil des Antriebsstranges und ein zweiter Teil des Antriebsstranges konzentrisch zueinander und in einem geringen Winkel relativ zueinander drehbar auf einer Welle gelagert sind, wobei die Teile an der Trennstelle mit Spiel ineinander greifende Oberflächenkonturen mit korrespondierenden radial ausgerichteten Konturflächen aufweisen, die den Relativdrehwinkel begrenzen und mindestens ein fernsteuerbarer Aktor an einer der ineinander greifenden Oberflächenkonturen des ersten oder zweiten Teils derart angeordnet ist und am jeweils anderen Teil angreift, dass mit den Stellbewegungen des in Umfangsrichtung wirkenden Aktors Relativdrehungen der Rotationskörper ausführbar sind. Die Teile des Antriebsstranges können an der Trennstelle nebeneinander auf einer Drehachse gelagert sein und an ihren Stirnseiten ineinander greifen oder die Teile des Antriebsstranges bilden an der Trennstelle einen inneren Zylinder und einen äußeren Zylinder mit gemeinsamer Drehachse.
  • Vorteilhaft ist mindestens ein Aktor in einem der Freiräume zwischen den korrespondierenden radial ausgerichteten Konturflächen der ineinander greifenden Oberflächenkonturen der Rotationskörper angeordnet. Vorteilhaft für die Ausbildung eines Drehmomentes ist die zentralsymmetrische Anordnung der Vorsprünge und Aktoren.
  • Umfangsregisterfehler der Druckbilder und Schwingungsdämpfungsmaßnahmen an den einzelnen Rotationskörpern von Druckmaschinen erfordern nur geringe Drehwinkelbeträge bzw. Drehschwingungsamplituden für Korrekturmaßnahmen, die anstelle von aufwändig geregelten Motoren ebenso auch mit kleinvolumigen, einfach ausgebildeten Aktoren ausgeführt werden können, die flexibel an einer Vielzahl möglicher Einbauorte im Antriebstrang zwischen Antriebsräderzug und Rotationskörper angeordnet werden können. Als Aktoren sind aufgrund ihrer hohen Stellkräfte, Verschleißbeständigkeit und Steifigkeit piezoelektrische Stellmittel vorteilhaft. Mit den gesteuerten Längendehnungs- oder Kontraktionsbewegungen von piezoelektrischen Aktoren wird eine einfach über Spannungssignale steuerbare Drehung des einen Teiles gegenüber dem anderen Teil der beiden ineinander greifenden Teile des Antriebsstranges erreicht und gleichzeitig ist mit der Formstabilität der piezoelektrischen Aktoren die notwendige Steifigkeit der Trennstelle für eine hysteresearme Übertragung des Antriebsmomentes des Motors gewährleistet.
  • Die Erfindung hat den Vorteil, dass Aktoren nur geringen Bauraum beanspruchen und unabhängig von der Antriebskonfiguration mechanisch und regelungstechnisch einfach in vorhandene Antriebslösungen integrierbar sind.
  • Im Folgenden soll die Erfindung am Beispiel eines Plattenzylinderantriebes im Druckwerk einer Bogenoffsetrotationsdruckmaschine mit Zentralantrieb beispielhaft erläutert werden. Die dazugehörigen Zeichnungen stellen dabei dar:
  • 1: Ausschnitt einer Seitenansicht der Antriebsseite eines Druckwerkes einer Bogenoffsetrotationsdruckmaschine
  • 2: Schematische Darstellung eines geteilten Antriebszahnrades
  • Eine Bogenoffsetrotationsdruckmaschine besteht aus mehreren Druck- und/oder Lackwerken, die von den zu bedruckenden Bogen nacheinander durchlaufen werden. Jedes Druckwerk besteht aus einem Farbwerk und fakultativ einem Feuchtwerk zum Einfärben der Druckform, einem die Druckform bzw. Druckplatte auf seiner Mantelfläche tragenden Druckform- bzw. Plattenzylinder PZ, einem im Abrollkontakt mit dem Plattenzylinder PZ stehenden Offsetzylinder OZ und einem Gegendruckzylinder GZ, auf dessen Mantelfläche die Bedruckstoffbogen durch die Druckzone transportiert werden. Der Offsetzylinder OZ ist an den Gegendruckzylinder GZ angestellt und bildet mit diesem die Druckzone (1).
  • Der Antrieb der Zylinder PZ, OZ, GZ der Druckwerke oder der Walzen der Farb- und Feuchtwerke erfolgt üblicherweise über einen Druckwerk übergreifenden Zahnrad-Antriebsräderzug 9, der mit einem Hauptantrieb M verbunden ist und die Drehbewegungen der einzelnen Rotationskörper mechanisch synchronisiert. Jedes der Antriebsräder ist auf der Antriebswelle 1 eines Zylinders PZ, OZ, GZ oder einer angetriebenen Walze drehfest angeordnet und überträgt das Antriebsmoment des Hauptantriebes M über die Antriebswelle 1 auf den Zylinder PZ, OZ, GZ oder die Walze. Der Antriebsstrang bei einem zentralen Druckmaschinenantrieb wird somit vom Antriebsräderzug 9, dem Antriebsrad und der Antriebswelle 1 des Zylinders PZ, OZ, GZ oder der Walze und dem Zylinder PZ, OZ, GZ oder der Walze bzw. bei geteiltem Zylinderaufbau vom Zylinderkern und Zylindermantel gebildet.
  • Im Ausführungsbeispiel gem. 2 ist als Trennstelle im Antriebsstrang das Plattenzylinder-Antriebszahnrad vorgesehen, welches zweiteilig und mit zentralsymmetrisch angeordneten Aktoren 4 zwischen den Zahnradteilen 2, 3 ausgebildet ist. Als Aktoren 4 werden piezoelektrische Aktoren 4, bevorzugt Piezostapelaktoren 4, eingesetzt.
  • Das zweiteilige Zahnrad weist – vergleichbar mit einem Zweimassenschwungrad – einen inneren Ring 2, der drehfest auf der Antriebswelle 1 des Plattenzylinders PZ gelagert ist, und einen äußeren Ring 3, der drehbar auf dem inneren Ring 2 gelagert ist (beispielsweise mit einem Gleitlager) und den Zahnkranz 8 trägt, auf. Der innere Ring 2 besitzt radial (sternförmig) nach außen gerichtete Vorsprünge 5, die mit Spiel in damit korrespondierende Ausnehmungen 6 des äußeren Ringes 3 eingreifen. In Umfangsrichtung wirkende Aktoren 4 sind in den spielbildenden Freiräumen zwischen den korrespondierenden radialen Konturflächen 7 der Vorsprünge 5 und Ausnehmungen 6 so angeordnet, dass sie eine abstandsverstellbare Kopplung zwischen den gegenüberliegenden Konturflächen 7 des inneren und äußeren Ringes 2, 3 des Zahnrades herstellen, zumindest aber als einseitig gelagerte verstellbare Abstandhalter in Umfangsrichtung fungieren. Vorteilhaft sind die in den äußeren Ring 3 eingreifenden Vorsprünge 5 nockenartig ausgebildet und tragen an ihren beiden radialen Flanken (Konturflächen 7) jeweils mindestens einen Piezostapelaktor 4, wobei die Aktoren 4 gleichgerichtet wirken. Die Längenexpansion des einen Aktors 4 erfolgt gleichzeitig mit der Längenkontraktion des auf der anderen Flanke eines Vorsprunges 5 (Nockens) angeordneten Aktors 4.
  • Die Aktoren 4 sind beispielsweise über Schleifringkontakte am Zahnrad mit einer Steuereinrichtung elektrisch verbunden, welche die Piezostapelaktoren 4 mit einer von der zu erzielenden Verformung der Piezokristalle bzw. Längenänderung der Aktoren 4 abhängigen Spannung beaufschlagt. Die Spannungssteuerung und damit die relative Verdrehung zwischen innerem und äußerem Ring 2, 3 des Zahnrades erfolgt in Abhängigkeit von der Drehwinkellage des angetriebenen Plattenzylinders PZ mit veränderlicher Amplitude.
  • Die Trennstelle für die Zwischenschaltung der Aktoren 4 kann ebenso an einer Axial- oder Radialkupplung auf der Antriebswelle 1 bzw. im Schenkel der Zylinder PZ, OZ, GZ/Walzen oder in den Zylindern PZ, OZ, GZ/Walzen selbst vorgesehen sein. Beispielsweise kann ein Zylinderkern drehfest auf einer Antriebswelle 1 angeordnet sein und der Zylindermantel umschließt den Zylinderkern rohrförmig, wobei das Zylindermantelrohr gegenüber dem Zylinderkern in einem geringen Winkel verdrehbar auf dem Zylinderkern gelagert ist.
  • Zur Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung:
    Die Zylinder PZ, OZ, GZ und Walzen des Druckwerkes werden vom zentralem Hauptantrieb M und Antriebsräderzug 9 oder von elektronisch synchronisierten Einzelantrieben mit konstanter Umfangsgeschwindigkeit angetrieben.
  • Der mit einem Gummituch bespannte Offsetzylinder OZ übernimmt das aufzubringende Druckteilbild nach dem Einfärben der auf dem rotierenden Plattenzylinder PZ aufgespannten Druckplatte und überträgt es ebenfalls im Abrollkontakt auf die auf dem Gegendruckzylinder GZ transportierten Bogen. Infolge von Lagefehlern des Druckbildes auf der Druckplatte (Druckform) oder Lagefehlern beim Aufspannen der Druckplatte auf den Plattenzylinder PZ kommt es zu Lageabweichungen von der Solllage des Druckbildes auf dem Bogen. Die Lageabweichungen können in Umfangs- und Seitenrichtungen entstehen oder Schräglagen erzeugen. Weiterhin kann es bei der Druckbildübertragung vom Plattenzylinder PZ auf den Bogen zu Abwicklungsfehlern durch Durchmesserabweichungen insbesondere am kompressiblen Offsetzylinder OZ kommen, die sich durch Kürzer- oder Längerdrucken des Druckbildes bemerkbar machen.
  • Die Lagefehler in Umfangsrichtung und das Kürzer- oder Längerdrucken werden erfindungsgemäß durch Überlagerung der mit dem Offsetzylinder OZ synchronisierten Drehbewegung des Plattenzylinders PZ mit von den Aktoren 4 erzeugten Korrekturdrehbewegungen beseitigt, indem die Teile 2, 3 des Antriebstranges an ihrer Trennstelle in oder entgegen der Drehrichtung zueinander verdreht werden. Durch die Längenexpansion und -kontraktion der Aktoren 4 erfolgt eine zusätzliche Drehung des inneren Ringes 2 des Zahnrades gegenüber dem äußeren Ring 3, der in den Antriebsräderzug 9 eingreift. Dadurch findet eine gesteuerte Änderung der Drehwinkellage der Antriebswelle 1 des Plattenzylinders PZ gegenüber der Zahnflankenlage des Antriebsräderzuges 9 statt, die auf bestimmte Drehwinkelsektoren beschränkt sein kann oder dauerhaft aufrecht erhalten wird. Die Drehwinkellage des Plattenzylinders PZ wird somit gegenüber dem Offsetzylinder OZ vorübergehend oder dauerhaft für einen gesamten Druckauftrag geändert.
  • Durch kontinuierlich während des Bogendurchlaufes durch die Druckzone zunehmende Verdrehung rotiert der Plattenzylinder PZ schneller, durch kontinuierlich abnehmende Verdrehung langsamer als der Offsetzylinder OZ, während das Druckteilbild vom Plattenzylinder PZ auf den Offsetzylinder OZ im Abrollkontakt übertragen wird, wodurch Kürzer- und Längerdruck beseitigt werden kann. Durch dauerhaftes Verdrehen der Teile 2, 3 an der Trennstelle entgegen der Drehrichtung des Plattenzylinders PZ wird ein Verschieben des Druckanfanges zum Bogenende hin erreicht und mit einer Zusatzdrehung in Drehrichtung ein Verschieben des Druckteilbildes zum Bogenanfang. Die Größe des von den Aktoren 4 kompensierbaren Druckbildlagefehlers hängt von der Bemessung des Drehspieles an der Trennstelle und von den erreichbaren Stellwegen der Aktoren 4 ab. Bei Einsatz von Piezostapelaktoren 4 wird die Längenänderung von der Anzahl der pro Stapel aneinander gereihten Piezoaktoren 4 und der angelegten Spannung bestimmt.
  • Der für die gewünschte Verdrehung bzw. Längenänderung der Aktoren 4 benötigte Steuerspannungsverlauf wird von der Steuereinheit, die durch Drehwinkelgeber an einem oder mehreren Rotationskörpern der Druckmaschine mit der Drehbewegung der Zylinder PZ, OZ, GZ oder Walzen synchronisiert ist, an die Aktoren 4 ausgegeben.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren oder der Vorrichtung können einerseits Drehwinkellageabweichungen zwischen Rotationskörpern durch Relativdrehungen zwischen dem drehfest auf der Antriebswelle 1 eines der Rotationskörper angeordneten inneren Ring 2 eines Zahnrades und dem äußeren, innerhalb des Drehwinkelspiels an der Trennstelle zwischen den Zahnradteilen beweglichen Ring 3 des Zahnrades kompensiert werden. Dabei rotiert der innere Ring 2 mit der Antriebswelle 1 gegenüber dem äußeren Ring 3 (Zahnkranz 8) voraus- oder nacheilend.
  • Durch den Einsatz von Aktoren 4 ist möglich, die Stellbereiche für die Kompensation von Umfangsregisterabweichungen gegenüber den dazu in bekannter Weise vorgesehenen Umfangsregisterstelleinrichtungen zu vergrößern und darüber hinaus auch Effekte des Kürzer- oder Längerdruckens auszugleichen, wozu übliche Umfangsregisterstelleinrichtungen nicht geeignet sind.
  • Andererseits können aber auch durch die bei der Relativdrehung im Antriebstrang auftretenden Beschleunigungs- oder Bremskräfte und die verzögerungsarme Reaktion der Aktoren 4 auf Stellsignale periodische und nicht periodische Drehschwingungen im Antriebsräderzug 9 gedämpft werden, wobei infolge der Steifigkeit der Trennstelle bei Verwendung von Piezoaktoren 4 die sonst bei Einsatz von Zusatzantrieben zur Schwingungskompensation auftretenden dynamischen Probleme sicher vermieden werden.
  • 1
    Antriebswelle
    2
    erster Teil, innerer Ring
    3
    zweiter Teil, äußerer Ring
    4
    Aktor, piezoelektrischer Aktor, Piezostapelaktor
    5
    Oberflächenkontur, Vorsprung
    6
    Oberflächenkontur, Ausnehmung
    7
    Konturfläche
    8
    Zahnkranz
    9
    Antriebsräderzug
    GZ
    Gegendruckzylinder
    OZ
    Offsetzylinder
    PZ
    Plattenzylinder
    M
    Antriebsmotor, Hauptantrieb

Claims (13)

  1. Verfahren zum Antrieb eines Rotationskörpers mit mindestens einem Antriebsmotor (M) und mindestens einem Aktor (4), wobei – das Drehmoment vom Antriebsmotor (M) über einen Antriebsstrang auf den Rotationskörper übertragen wird, – der Aktor (4) im Antriebsstrang angeordnet und mit dem Antriebsmotor (M) in Reihe geschaltet wird und – die vom Antriebsmotor (M) erzeugte kontinuierliche Drehbewegung mit vom Aktor (4) erzeugten drehwinkelbegrenzten Drehbewegungen überlagert wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Antriebsstrang an einer Trennstelle unterbrochen und mit dem Aktor (4) an der Trennstelle eine drehwinkelbegrenzte Relativdrehung der beiden Teile (2, 3) des Antriebsstranges erzeugt wird.
  3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, wobei – ein oder mehrere Rotationskörper von einem Hauptantrieb (M) und einem Antriebsräderzug (9) oder von Einzelantrieben über einen Antriebsstrang antreibbar sind, – eine Trennstelle im Antriebsstrang vorhanden ist, an der ein erster Teil (2) des Antriebsstranges und ein zweiter Teil (3) des Antriebsstranges konzentrisch gelagert sind, – erster und zweiter Teil (2, 3) an der Trennstelle in einem geringen Winkel relativ zueinander drehbar gelagert sind, – die konzentrisch gelagerten Teile (2, 3) des Antriebsstranges mit Spiel ineinander greifende Oberflächenkonturen (5, 6) aufweisen, die den Relativdrehwinkel begrenzen, – mindestens ein fernsteuerbarer Aktor (4) an einer der ineinander greifenden Oberflächenkonturen (5, 6) eines der Teile (2, 3) des Antriebsstranges derart angeordnet ist und am jeweils anderen Teil angreift, dass mit den Stellbewegungen des in Umfangsrichtung wirkenden Aktors (4) Relativdrehungen der Teile (2, 3) ausführbar sind.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 3, wobei die Teile (2, 3) des Antriebsstranges an der Trennstelle nebeneinander auf einer Drehachse gelagert sind und an ihren Stirnseiten ineinander greifen.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 3, wobei die Teile (2, 3) des Antriebsstranges an der Trennstelle einen inneren Ring (2) und einen äußeren Ring (3) mit gemeinsamer Drehachse bilden.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 3, wobei die Aktoren (4) mit einer Steuereinrichtung verbunden sind.
  7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, wobei die die Relativdrehungen der Teile (2, 3) des Antriebsstranges bewirkenden Aktoren (4) in Abhängigkeit von der Drehwinkellage des angetriebenen Rotationskörpers ansteuerbar sind und die Relativdrehungen in ihrer Amplitude veränderbar sind.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 3, wobei mehrere Aktoren (4) in den spielbildenden Freiräumen zwischen korrespondierenden radial ausgerichteten Konturflächen (7) der ineinander greifenden Oberflächenkonturen (5, 6) an der Trennstelle angeordnet sind.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 8, wobei die Aktoren (4) als piezo-elektrische Aktoren (4), insbesondere Piezostapelaktoren (4), ausgebildet sind.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 9, wobei – die Ringe (2, 3) ein zweiteiliges Zahnrad bilden, bei welchem der innere Ring (2) drehfest auf einer Antriebswelle (1) gelagert ist und der äußere Ring (3) drehbar auf dem inneren Ring (2) gelagert ist und einen Zahnkranz (8) aufweist, – der innere Ring (2) symmetrisch über den Umfang verteilte und radial nach außen gerichtete Vorsprünge (5) aufweist, die mit Spiel in damit korrespondierende Ausnehmungen (6) des äußeren Ringes (3) eingreifen und – in Umfangsrichtung wirkende Aktoren (4) in den spielbildenden Freiräumen zwischen den korrespondierenden radialen Konturflächen (7) der Vorsprünge (5) und Ausnehmungen (6) angeordnet sind und – durch die von den Aktoren (4) bewirkte Relativdrehung der beiden Ringe (2, 3) innerhalb des Spieles eine Drehung der Zahnflanken des Zahnkranzes (8) gegenüber der Antriebswelle (1) erzeugbar ist.
  11. Druckmaschine mit einer Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 10.
  12. Druckmaschine nach Anspruch 10 und 11, wobei das zweiteilige Zahnrad an einem Plattenzylinder (PZ) einer Offsetrotationsdruckmaschine angeordnet ist.
  13. Druckmaschine nach Anspruch 11 oder 12, wobei die Vorrichtung zur Drehschwingungsdämpfung oder Umfangsregisterkorrektur vorgesehen ist.
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