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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren, insbesondere
in oder für
eine Druckmaschine, wie z. B. eine Offset- oder Rotationsdruckmaschine,
wobei ein drehangetriebener walzenförmiger Rotationskörper entlang
seiner Längsachse
bewegt und/oder um seine Längsachse
drehangetrieben wird.
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Insbesondere
bei Druckmaschinen, wie z. B. bei Offsetdruckmaschinen, ist es wünschenswert,
Zylinder oder Walzen entlang ihrer Längsachse zu verschieben. Dies
kann beispielsweise zum Einstellen eines Querregisters dienen. Eine
weitere bevorzugte Anwendung findet sich bei so genannten Farbreibwalzen,
mit deren Hilfe ein von einem Farbkasten zu einem zu bedruckenden
bahnförmigen
Material transportierter Farbfilm zum einen hinsichtlich seiner Farbfilmdicke
verringert und zum anderen entlang der Längsachse der Walze verrieben
wird.
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Beim
Offsetdruck wird der zum Bedrucken der Materialbahn transportierte
Farbfilm hinsichtlich seiner Dicke mit mehreren Walzen aufgespaltet.
Von einem Formzylinder, der die Druckform aufweist, wird der dünne Farbfilm
von einer Farbwalze mit den Stellen abgenommen, deren Formen im
weiteren Verlauf auf das zu bedruckende Gut gedruckt werden sollen. Nach
der Farbabnahme sind somit auf der Farbwalze Stellen vorhanden,
auf denen sich ein dickerer, und Stellen, auf denen sich ein dünnerer Farbfilm
befindet. Diese ungleichmäßige Farbfilmdicke
kann zur Verringerung der Druckqualität führen. Um die Druckqualität zu verbessern,
werden so genannte Farbreibwalzen eingesetzt, die zusätzlich zur
Farbfilmaufspaltung für
eine Verreibung des Farbfilms in Längsrichtung der Farbwalze dienen.
Hierdurch werden ungleichmäßige Farbfilmdicken
beseitigt, wodurch die Druckqualität erhöht wird. Die Längsbewegung
der Farbreibwalzen wird auch als Changieren bezeichnet.
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Aus
dem Stand der Technik sind Antriebe für Farbreibwalzen bekannt. Aus
der
EP 1 361 055 A2 ist ein
Verreibungsantrieb für
eine Walze in einer Druckmaschine bekannt, bei der eine senkrecht
zur Walzenachse ausgeführte
Drehbewegung mit Hilfe eines Drehgelenks in eine Längs- bzw.
Changierbewegung der Walze umgewandelt wird. Durch die kreisförmige Bewegung
des Changierantriebs ist ausschließlich eine sinusförmige Changierbewegung
der Walze möglich.
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Aus
der
DE 103 24 601
A1 ist eine Antriebsvorrichtung für eine Linear- und Rotationsbewegung bekannt.
Die Vorrichtung umfasst einen Drehantrieb und einen Linearantrieb,
wie z. B. einen Linearmotor, der eine Linearbewegung auslöst. Die
Linearbewegung wird durch ein Energiespeicherelement, wie z. B.
einer Feder oder einer magnetischen Feder, abgefangen und umgekehrt.
Somit entsteht eine oszillierende Axialbewegung.
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Die
DE 101 57 243 zeigt eine
Vorrichtung für eine
Rotationsdruckmaschine, umfassend einen walzenförmigen Rotationskörper und
ein Gewindeelement, wobei der Rotationskörper von dem Gewindeelement
entlang seiner Längsachse
verschiebbar ist.
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Eine
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren
anzugeben, mit denen eine Changierbewegung und/oder eine Drehbewegung
eines Rotationskörpers
flexibel und kostengünstig
einstellbar ist.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch die Merkmale der unabhängigen
Ansprüche.
Vorteilhafte Weiterentwicklungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann allgemein bei Maschinen eingesetzt werden, bei denen ein Rotationskörper entlang
seiner Längsachse
verschoben werden soll. Dies ist insbesondere bei Maschinen der
Fall, bei denen ein Rotationskörper
bezüglich
seiner axialen Position gegenüber
einem zu transportierenden, z. B. bahnförmigen Material verschoben
werden soll. Beispielsweise kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
bei Maschinen eingesetzt werden, bei denen ein Fluid über ein
Walzensystem gefördert
wird, wobei zumindest eine Walze des Walzensystems, z. B. zur besseren
Fluidverteilung in Längsrichtung,
axial bewegt wird. Solch eine Bewegung kann z. B. eine einzelne
Axialbewegung sein oder periodisch erfolgen, um ein so genanntes
Changieren der Walze zu erreichen. Beispielsweise können zwei
miteinander unmittelbar zusammenwirkende Rotationskörper jeweils
axial verschoben, insbesondere entgegengesetzt, z. B. um 180° phasenversetzt,
verschoben oder changiert werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
zeichnet sich dadurch aus, dass der walzenförmige Rotationskörper von dem
Gewindeelement entlang seiner Längsachse verschiebbar
und/oder um die Längsachse
des Rotationskörpers
drehbar antreibbar ist. Bei der in der
DE 101 57 243 A1 gezeigten
Vorrichtung dient das Gewindeelement ausschließlich der axialen Verschiebung
des Rotationskörpers.
Der Drehantrieb wird über
einen separaten Antrieb sichergestellt.
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Bevorzugt
ist der walzenförmige
Rotationskörper
eine Walze, insbesondere eine Farb- oder Feuchtwalze eines farb-
und/oder Feuchtwerks, oder ein Zylinder, insbesondere ein Plattenzylinder,
ein Gummituchzylinder oder ein Übertragungszylinder eines
Druckwerks. Besonders geeignet kann die Vorrichtung in einer Druckmaschine,
insbesondere Rotationsdruckmaschine, wie z. B. auf dem Gebiet des Offsetdrucks,
eingesetzt werden. In einem beispielhaften Farbwerk wird Farbe von
einem Farbbehältnis,
wie z. B. einem Farbkasten, auf eine Walze aufgebracht und von dort über ein
Walzensystem, welches mehrere Walzen umfasst, zu einem Platten- oder
Formzylinder übertragen.
Während
der Übertragung
von einer Walze zur nächsten
wird jeweils die Farbfilmdicke verringert, insbesondere halbiert
durch Farbspaltung. Da Farbe nur an farbannehmenden Stellen des
Form- oder Plattenzylinders angenommen wird, wobei die Farbe auf
den farbannehmenden Stellen später
auf eine zu bedruckende Bahn, insbesondere Stoff- oder Papierbahn,
meist durch Zwischenschaltung eines Gummituch- oder Übertragungszylinders, übertragen
wird, entstehen auf dem dem Form- oder Plattenzylinder vorgeschalteten
Zylindersystem unterschiedliche Farbfilmdicken, welche zur Verringerung
der Druckqualität,
insbesondere zum Schablonieren oder zu Geisterbildern führen können. Um
dies zu vermeiden, kann wenigstens eine der Farbwalzen nach der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
ausgestaltet sein.
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Um
auf dem Form- oder Plattenzylinder farbannehmende und farbabweisende
Stellen zu erzeugen, wird vor dem Farbauftrag mittels eines Feuchtwerks
eine Feuchtmittelschicht auf den Form- oder Plattenzylinder aufgebracht,
wobei insbesondere nur an farbabweisenden Stellen Feuchtmittel von dem Übertragungszylinder
des Feuchtwerks auf den Form- oder Plattenzylinder übertragen
wird. Somit können
auch bei dem Zylindersystem des Feuchtwerks unterschiedliche Feuchtmitteldicken
auftreten, was zur Verringerung der Druckqualität führen kann. Somit kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
auch für
mindestens einen der Zylinder des Feuchtwerks eingesetzt werden.
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Das
Gewindeelement kann bevorzugt Teil eines Gewindetriebs, nämlich ein
inneres Teil, im Folgenden Gewindespindel, oder ein das innere Teil
umgebendes äußeres Teil,
im Folgenden Gewindemutter, sein. Insbesondere sind bei der Vorrichtung
eine Gewindemutter und eine damit zusammenwirkende Gewindespindel
vorgesehen, die insbesondere den Gewindetrieb bilden. Beispielsweise
können
die Mutter ein Innengewinde und die Gewindespindel ein Außengewinde
aufweisen. Alternativ kann eines aus Gewindespindel und Gewindemutter
eine Gewindenut und das andere aus Gewindespindel und Gewindemutter
einen Nocken, der in die Gewindenut ragt, aufweisen. Ein Element
des Gewindetriebs, nämlich eines
aus Gewindemutter und Gewindespindel, kann drehfest mit dem Rotationskörper verbunden
sein, wobei vorzugsweise dieses Element als Gewindegegenelement
und das andere Element des Gewindetriebs als Gewindeelement bezeichnet
wird. Vorzugsweise kann das Gewindeelement relativ zu dem Rotationskörper drehbar
sein.
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Vorzugsweise
weisen die Elemente des Gewindetriebs ein Bewegungsgewinde auf.
Die Ausführung
des Gewindes als Spitzgewinde ist daher weniger bevorzugt, aber
durchaus möglich.
Vorzugsweise ist das Bewegungsgewinde als Trapezgewinde und noch
bevorzugter als Kugelgewindetrieb ausgebildet. Die Verwendung eines
Kugelgewindetriebs hat im Gegensatz zu einem anderen Gewinde, wie
z. B. Trapezgewinde, den Vorteil, dass der so genannte Stick-Slip-Effekt,
d. h. der Übergang
von Haft- in Gleitreibung, verhindert und das Axialspiel der Gewindeelemente
zueinander, welches insbesondere bei einer Drehrichtungsumkehr der
Elemente des Gewindetriebs zu unerwünschten Effekten führen kann,
verringert werden. Um das Axialspiel der Elemente des Gewindetriebs
zu verhindern, kann die Mutter zweiteilig gebildet sein, wobei die
Teile gegeneinander in Axialrichtung verspannt werden. Dies kann
insbesondere bei dem Kugelgewindetrieb, aber auch bei den anderen
Gewinden Anwendung finden. Beim Kugelgewindetrieb findet die Übertragung der Kräfte zwischen
den Elementen des Gewindetriebs mittels wenigstens einer, vorzugsweise
einer Vielzahl von Kugeln statt, die sowohl in eine Rille des einen als
auch in eine Rille des anderen Elements des Gewindetriebs eingreifen.
Insbesondere sind beim Kugelgewindetrieb die Kugeln zwischen den
Rillen der Mutter und der Spindel als Kraftübertragungsmittel angeordnet.
Allgemein bevorzugt ist, dass die Steigung des Gewindes oder der
Gewindenut des Gewindetriebs so groß ist, dass keine Selbsthemmung in
Dreh- und/oder Axialrichtung stattfinden kann.
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Durch
die Erzeugung der Längsbewegung des
Rotationskörpers
mit einem Gewinde ist es möglich,
den Verstellweg, die Geschwindigkeit und/oder die Beschleunigung
des Rotationskörpers,
sowie bei einem oszillierenden Rotationskörper die Frequenz und/oder
die Amplitude flexibel einzustellen. Die Form der Oszillation kann
im Gegensatz zum Stand der Technik flexibel eingestellt werden und
ist daher nicht auf eine Sinusform beschränkt, sondern kann eine Vielzahl
weiterer Formen annehmen. Durch eine entsprechende Ansteuerung des
Antriebs für
das Gewindeelement, wie z. B. mittels einer Steuerungs- oder Regelungseinrichtung,
ist eine flexible Umstellung der genannten Parameter in nahezu jedem
Betriebszustand möglich.
Ein Umbau der Vorrichtung oder eine vorübergehende Absenkung der Betriebsdrehzahl
oder ein Komplettabschaltung der Anlage ist bei der Umstellung nicht
notwendig. Vorzugsweise kann die Verstellung der Axialposition des
Rotationskörpers
während
der vollen Betriebsdrehzahl, bei verringerter Betriebsdrehzahl und/oder
beim Stillstand des Rotationskörpers
erfolgen. Besonders bevorzugt ist, dass die Drehzahl des Rotationskörpers der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
gegenüber
den Drehzahlen der Rotationskörper,
mit denen er unmittelbar zusammenwirkt, so angepasst ist, dass zwischen
den Rotationskörpern
kein oder lediglich ein zu vernachlässigender Schlupf entsteht.
Insbesondere ist es bevorzugt, dass zwischen allen Walzen des Farb-
oder Feuchtwerks kein oder nur ein zu vernachlässigender Schlupf entsteht.
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Es
ist ferner bevorzugt, dass die Längsachse des
Gewindeelements bzw. des Gewindetriebs mit der Längsachse, um die der Rotationskörper rotiert, fluchtet.
Grundsätzlich
sollen die Längsachse
des Gewindeelements und die Längsachse
des Rotationskörpers
parallel sein.
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Vorzugsweise
kann ein Antriebselement, insbesondere ein Motor oder ein Abtriebsglied
eines Getriebes für
einen Drehantrieb für
das Gewindeelement vorgesehen sein. Bevorzugt ist ein Elektromotor,
insbesondere Winkel- oder drehzahlgeregelt, oder ein Hydraulik-
oder Pneumatikmotor. Ferner kann der Antrieb über ein Abtriebsglied eines
Getriebes erfolgen. Das Antriebsglied des Getriebes kann beispielsweise
mit einem Antriebsmotor oder einem Hauptantriebsstrang der Maschine
verbunden sein. Insbesondere kann über das Getriebe das Verhältnis der
Eingangs- zur Ausgangsdrehzahl veränderbar sein, so dass z. B.
die Längsbewegung
des Rotationskörpers über die Änderung
des Drehzahlverhältnisses
im Getriebe erzeugt wird. Das Gewindeelement kann mit dem Rotor
des Motors oder zumindest dreh- und axialfest mit dem Rotor des
Motors verbunden sein. Ferner kann das Gewindeelement das Abtriebsglied
des Getriebes oder dreh- und axialfest mit dem Abtriebsglied des
Getriebes verbunden sein. Der Motor oder das Getriebe sind vorzugsweise dreh-
und axialfest mit dem Maschinengestell verbunden.
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Vorteilhaft
ist das Gewindegegenelement dreh- und axialfest mit dem Rotationskörper verbunden.
Insbesondere kann das zugehörige
Gewindeelement relativ zu dem Gewindegegenelement drehbar und axial
bewegbar sein. Beispielsweise kann das Gewindeelement relativ zu
einem Maschinengestell, an dem sich der Rotationskörper radial,
insbesondere mit einem Radiallager, abstützt, drehbewegbar und axial
fest sein. Insbesondere kann eine Drehbewegung des Gewindeelements
relativ zu dem Rotationskörper
eine Axialbewegung des Rotationskörpers relativ zu dem Gewindeelement
bewirken. Dies bedeutet nicht notwendigerweise, dass eine Drehbewegung
des Gewindeelements stets eine Axialbewegung des Rotationskörpers verursacht.
Vielmehr kann die Drehbewegung des Gewindeelements eine ausschließlich Längsbewegung,
eine ausschließliche Drehbewegung
und/oder eine kombinierte Längs- und
Drehbewegung des Rotationskörpers
verursachen.
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Besonders
bevorzugt weist die erfindungsgemäße Vorrichtung ein weiteres
Gewindeelement auf. Das oben beschriebene Gewindeelement wird im
Folgenden als erstes Gewindeelement und das weitere Gewindeelement
als zweites Gewindeelement beschrieben. Insbesondere gilt für das zweite Gewindeelement
das Gleiche wie für
das erste Gewindeelement, sofern im Folgenden nichts Abweichendes
offenbart wird. Das erste Gewindeelement und das zweite Gewindeelement
können
von einer gemeinsamen Stirnseite des Rotationskörpers her auf den Rotationskörper wirken.
Die Gewindeelemente können
an einer gemeinsamen Stirnseite des Rotationskörpers mit dem Rotationskörper verbunden
sein oder sich in den Rotationskörper
erstrecken. Zum Beispiel kann sich ein Gewindeelement durch das
andere Gewindeelement hindurch erstrecken, wobei die Längsachsen
der Gewindeelemente vorzugsweise fluchten. Insbesondere kann eines
der Gewindeelemente hohl bzw. rohrförmig sein, so dass sich das
andere Gewindeelement hindurch erstrecken kann. Dies hat den Vorteil,
dass der Antrieb oder die Antriebe für die Gewindeelemente auf der gleichen
Seite des Rotationskörpers
angeordnet werden können.
Ein Motor kann z. B. über
ein Verteilergetriebe beide Gewindeelemente antreiben. Vorzugsweise
ist das Getriebe ein Differenzialgetriebe, welches eine Drehzahl
eines Gewindeelements um einen Betrag erhöhen und die Drehzahl des anderen Getriebeelements
um den gleichen Betrag senken kann. Vorzugsweise ergeben die Drehzahlen
des ersten und des zweiten Gewindeelements ein arithmetisches Mittel,
welches vorzugsweise der Drehzahl des Rotationskörpers entspricht.
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Vorzugsweise
wirkt je Stirnseite des Rotationskörpers ein Gewindeelement mit
einem entsprechenden Antrieb auf den Rotationskörper. In einer anderen bevorzugten
Ausgestaltung der Erfindung können
die Antriebe, insbesondere mit den entsprechenden Gewindeelementen,
an der gleichen Seite des Rotationskörpers oder des Maschinengestells angeordnet
sein, d. h. dass sie von der gleichen Seite her auf den Rotationskörper wirken.
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Vorzugsweise
werden die Gewindeelemente so drehangetrieben, dass in Bezug auf
eine Drehzahl des Rotationskörpers
das arithmetische Mittel der Drehzahlen der einzelnen Antriebe der
Drehzahl des Rotationskörpers
entspricht. Vorzugsweise können die
Antriebe für
die Gewindeelemente so angesteuert oder betrieben werden, dass das
eine Gewindeelement die gleiche Drehzahl wie das andere Gewindeelement
hat, wodurch die Drehzahl eines jeden Gewindeelements der Drehzahl
des Walzenkörpers
entspricht. In diesem Fall findet keine Axialbewegung des Rotationskörpers statt.
Beispielsweise kann ein Gewindeelement in Bezug auf die Drehzahl
des Rotationskörpers
eine um einen bestimmten Betrag erhöhte Drehzahl und das andere
Gewindeelement eine um diesen Betrag verringerte Drehzahl aufweisen,
wodurch sich eine Axialverschiebung des Rotationskörpers in
eine Richtung bei gleich bleibender Drehzahl des Rotationskörpers ergibt.
Eine Axialbewegung des Rotationskörpers in die entgegengesetzte
Richtung wird erzielt, wenn die Drehzahlen der Gewindeelemente vertauscht
werden. Besonders bevorzugt weisen die Gewindeelemente Gewinde oder
Gewindenuten mit einem unterschiedlichen Drehsinn auf. Das heißt, dass
das erste Gewindeelement ein Rechtsgewinde oder eine rechtsläufige Gewindenut
und das zweite Gewindeelement ein Linksgewinde oder eine linksläufige Gewindenut,
oder das erste Gewindeelement ein Linksgewinde oder eine linksläufige Gewindenut
und das zweite Gewindeelemente ein Rechtsgewinde oder eine rechtsläufige Gewindenut
aufweisen. Vorzugsweise weisen das erste und zweite Gewindeelement
den gleichen Betrag der Steigung, d. h. z. B. den axialen Weg pro Umdrehung,
auf. Für
die Axialgeschwindigkeit, welche der Rotationskörper ausführt, ergibt sich der Zusammenhang,
dass die Differenz der Drehzahl des Rotationskörpers zu der Drehzahl eines
Gewindeelements multipliziert mit der Steigung des Gewindeelements
den Betrag der Axialgeschwindigkeit des Rotationskörpers ergibt.
Entsprechend diesem Verhältnis
können
sowohl die axiale Beschleunigung als auch der axiale Weg des Rotationskörpers ermittelt werden.
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Der
oder die Antriebe für
das oder die Gewindeelemente oder der drehfest mit dem Rotationskörper verbundene
Antrieb können
außerhalb
des Rotationskörpers
angebracht sein, was den Vorteil hat, dass die Wärmeerzeugung der Antriebe den
Rotationskörper
nicht oder nur kaum beeinflusst. Beispielsweise können die
Antriebe jeweils zwischen Maschinengestell und Rotationskörper angeordnet
sein. Alternativ können
die Antriebe so angeordnet sein, dass sich das Maschinengestell
zwischen dem Rotationskörper
und einem Antrieb befindet. Beispielsweise können sich zwischen den Antrieben
das Maschinengestell und der Rotationskörper befinden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform können der
oder die Antriebe an oder innerhalb des Rotationskörpers angeordnet
sein. Dies hat den Vorteil einer kompakteren Bauweise der Vorrichtung. Der
oder die Antriebe können
sich zwischen den Elementen des Maschinengestells befinden, an denen sich
der Rotationskörper
an jeder seiner Stirnseiten radial abstützt. Die Antriebselemente können beispielsweise
mittels Schleifkontakten oder, sofern die Antriebselemente drehfest
mit dem Maschinengestell verbunden sind, z. B. über einfache Kabelverbindungen
verbunden werden, da in bevorzugten Ausführungsformen zumindest die
Statoren der Antriebe keine Drehbewegung relativ zum Maschinengestell ausführen können.
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In
einem bevorzugten Betriebszustand oszillieren die Drehzahlen der
Gewindeelemente gegenläufig,
d. h. um 180° phasenverschoben,
wobei der oder die Antrieb(e) entsprechend angesteuert werden.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren insbesondere zur Anwendung
in einer Druckmaschine, bei dem ein walzenförmiger Rotationskörper um seine
Längsachse
drehend angetrieben und/oder entlang seiner Längsachse verschoben wird. Das Verfahren
wird bevorzugt mit der hierin beschriebenen Vorrichtung ausgeführt.
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Die
Erfindung wurde anhand mehrerer vorteilhaften Ausführungsformen
beschrieben. Im Folgenden werden besonders vorteilhafte Ausführungsformen
anhand von Figuren beschrieben. Dabei offenbar werdende Merkmale
bilden allein und in Kombination den Gegenstand und die vorteilhaften
Ausführungsformen
der Erfindung vorteilhaft weiter. Es zeigen:
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1 eine
Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei der Motoren
außerhalb
des Maschinengestells angeordnet sind, und
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2 eine
Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei der die
Antriebe innerhalb eines walzenförmigen
Rotationskörpers
angeordnet sind.
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1 zeigt
einen als Walze ausgebildeten Rotationskörper 1, von dessen
Stirnseiten sich Wellen 5 erstrecken, die sich am Maschinengestell 4a, 4b radial
abstützen.
Der Rotationskörper 1 ist
aufgrund seiner Länge
in 1 nicht vollständig
darstellbar und daher mittels einer Bruchkante verkürzt dargestellt.
Der Rotationskörper 1 ist
relativ zum Maschinengestell 4a, 4b axial bewegbar
und drehbar gelagert. Hierzu weisen die Wellen 5 Lagerflächen 12a, 12b auf,
die mit einem als Wälzlager
ausgestalteten Radiallager zusammenwirken. Die Lagerflächen 12a, 12b weisen
eine sich in Längsrichtung
L erstreckende Länge
auf, die so bemessen ist, dass die Lagerflächen 12a, 12b jeweils
mit dem zugehörigen
Radiallager 6a, 6b zusammenwirken, wenn der Rotationskörper 1 bestimmungsgemäß entlang
der Längsachse
L axialverschoben wird. Die Radiallager 6a, 6b sind
jeweils in einer Buchse 7a, 7b aufgenommen, die
sich ihrerseits am Maschinengestell 4a, 4b abstützt. Die
Radiallager 6a, 6b sind in einer zylindrischen
Bohrung, welche von den Buchsen 7a, 7b gebildet
wird, aufgenommen und jeweils mit einem Distanzring 10a, 10b und
einem Axialsicherungsring 11a, 11b gegen Herausfallen
gesichert.
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Die
Wellen 5 weisen an ihren Enden mittels Buchsen gebildete
Axialanschläge 9a, 9b,
die von einem von einer Buchse radial abstehenden Kragen gebildet
werden, auf. Der Abstand x zwischen dem Axialanschlag 9a, 9b und
dem entsprechenden Anschlag der Buchse 7a, 7b bildet
die maximale Amplitude, den der Rotationskörper 1 bestimmungsgemäß ausführen kann.
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Auf
der Seite des Maschinengestells 4a, 4b, welche
der Seite gegenüberliegt,
welche zum Rotationskörper 1 weist,
ist ein als Elektromotor ausgebildeter Antrieb 3a, 3b angeordnet,
der dreh- und axialfest mit dem Maschinengestell 4a, 4b verbunden
ist. Die Wellen 5 weisen Gewindebohrungen (in 1 nicht
sichtbar) auf, in die sich jeweils ein Gewindeelement 2a, 2b erstreckt.
Die Gewindeelemente 2a, 2b weisen jeweils ein
Bewegungsgewinde auf. Das Gewindeelement 2a ist, wie hier
beispielhaft gezeigt wird, ein Linksgewinde und das Gewindeelement 2b ein
Rechtsgewinde. Somit haben das erste Gewindeelement 2a und
das zweite Gewindeelement 2b einen entgegengesetzten Drehsinn.
Die Gewindeelemente 2a, 2b erstrecken sich durch
den Antrieb 3a, 3b. Die Gewindeelemente 2a, 2b bilden
den Rotor des Antriebs bzw. sind dreh- und axialfest mit dem Rotor
des Antriebs verbunden.
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Alternativ
können
die Gewindespindeln als Gewindegegenelemente dienen, indem sie dreh- und axialfest mit
dem Rotationskörper
bzw. dessen Wellen verbunden sind. Das Gewindeelement wird in dieser
Alternative von dem Rotor des Antriebs 3a, 3b gebildet.
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Die
Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung
aus 1 wird später
zusammen mit der Funktion der Vorrichtung aus 2 beschrieben,
da sich die Funktionen im Wesentlichen ähnlich sind.
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2 zeigt
eine weitere Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Der Rotationskörper 1 stützt sich
radial auf den Buchsen 7a, 7b ab, welche mit dem
Maschinengestell 4a, 4b dreh- und axialfest verbunden
sind. Der Rotationskörper 1 ist relativ
zu den Buchsen 7a, 7b drehbar und axial verschiebbar.
Am Rotationskörper 1 befinden
sich Radiallager 6a, welche mit Axialsicherungsringen 11a, 11b relativ
zum Rotationskörper
axial gesichert sind. Die Radiallager 6a, 6b stützen sich
auf Lagerflächen 12a, 12b ab,
welche so in ihrer axialen Länge
bemessen sind, dass sich die Radiallager 6a, 6b auch
noch dann auf den Lagerflächen 12a, 12b abstützen, wenn der
Rotationskörper 1 bestimmungsgemäß entlang seiner
Längsachse
axialversetzt wurde.
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Dreh-
und axialfest mit den Buchsen 7a, 7b sind jeweils
als Motoren ausgebildete Antriebe 3a, 3b verbunden.
Der Stator der Antriebe ist dreh- und axialfest mit den Buchsen 7a, 7b bzw.
mit dem Maschinengestell 4a, 4b.
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Dreh-
und axialfest mit dem Rotationskörper 1 verbunden
sind als Gewindebuchsen ausgestaltete Gewindegegenelemente 8a, 8b,
in welche Gewindeelemente 2a, 2b eingeschraubt
sind. Die Gewindeelemente 2a, 2b erstrecken sich
durch den Antrieb 3a, 3b und bilden dessen Rotor
bzw. sind mit dessen Rotor dreh- und axialfest verbunden. Das erste
Gewindeelement 2a weist ein Linksgewinde und das zweite Gewindeelement 2b weist
ein Rechtsgewinde auf, wodurch die Gewindeelemente 2a, 2b Gewinde
mit unterschiedlichem Drehsinn haben.
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Alternativ
können
die Gewindespindeln als Gewindegegenelemente dienen, indem sie über die Buchsen 8a, 8b axial-
und drehfest mit dem Rotationskörper 1 verbunden
sind. Als Gewindeelemente dienen dann die Rotoren der Antriebe 3a, 3b,
welche relativ zum Maschinengestell drehbar und axial fest sind.
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Aufgrund
des unterschiedlichen Drehsinns der Gewinde der Gewindeelemente 2a, 2b wird, wenn
die Antriebe 3a, 3b in die gleiche Drehrichtung betrieben
werden, der Rotationskörper 1 in
Drehung versetzt. Bei gleichen Drehzahlen der Antriebe 3a, 3b behält der Rotationskörper 1 seine
axiale Position bei und wird nicht axial bewegt. Sofern die Antriebe 3a, 3b mit
unterschiedlichen Drehzahlen betrieben werden, findet eine Axialbewegung
des Rotationskörpers 1 statt.
Werden die Drehzahlen der Antriebe 3a, 3b vertauscht,
d. h. dass der Antrieb 3a, 3b, der zuerst langsamer
lief, jetzt schneller betrieben wird und umgekehrt, dann ändert sich
auch die Richtung der Axialbewegung des Rotationskörpers 1.
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Beispielsweise
kann ein Antrieb, wie z. B. Antrieb 3a, mit einer konstanten
Geschwindigkeit betrieben und die Drehzahl des Antriebs 3b variiert,
insbesondere periodisch erhöht
und gesenkt werden. Dabei führt
der Rotationskörper 1 eine
periodische Changierbewegung in Längsrichtung aus. Bei dieser Betriebsart
verändert
sich jedoch auch die Drehzahl des Rotationskörpers 1 periodisch,
da diese gleich dem arithmetischen Mittel der Drehzahlen der Gewindeelemente 2a und 2b ist.
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Um
eine konstante Drehzahl des Rotationskörpers beizubehalten, wird vorgeschlagen,
für eine Axialbewegung
des Rotationskörpers 1 das
erste Gewindeelement 2a mit einer um einen ersten Betrag erhöhten Drehzahl
und das zweite Gewindeelement 2b mit einer um diesen Betrag
verringerten Drehzahl zu betreiben. Dadurch bleibt das arithmetische
Mittel, d. h. die Drehzahl des Rotationskörpers 1 gleich, wobei
eine Axialbewegung des Rotationskörpers 1 erfolgt. Durch
um die Drehzahl des Rotationskörpers 1 oszillierende
Drehzahlen der Gewindeelemente 2a, 2b, wobei die
Drehzahl des ersten Gewindeelements 180° phasenversetzt zur Drehzahl
des zweiten Gewindeelements ist, kann bei gleich bleibender Drehzahl
des Rotationskörpers 1 eine
periodische Changierung des Rotationskörpers 1 erzeugt werden.
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- 1
- Rotationskörper
- 2a,
2b
- Gewindeelement
- 3a,
3b
- Antrieb
- 4a,
4b
- Maschinengestell
- 5
- Welle
- 6a,
6b
- Radiallager
- 7a,
7b
- Buchse
- 8a,
8b
- Gewindegegenelement
- 9a,
9b
- Axialanschlag
- 10a,
10b
- Distanzierung
- 11a,
11b
- Axialsicherung
- 12a,
12b
- Lagerfläche
- x
- max.
Amplitude
- L
- Längsachse