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Die Erfindung betrifft einen mittels eines Schnürsenkels schnürbaren Schuh gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein derartiger Schuh ist bereits aus der
DE 200 06 157 U1 bekannt. Bei der Schnürung dieses Schuhs ist der Schnürsenkel durch dauerhaftes Verbinden seiner beiden Enden als Endlosschnürsenkel ausgebildet. Auf beiden Seiten des Zungenspalts ist der Fußeinstiegsöffnung benachbart jeweils eine Schlaufe ausgebildet, welche zwischen den beiden der Fußeinstiegsöffnung nächstgelegenen Umlenkeinheiten (in diesem Fall: in das Schaftmaterial eingebrachte Löcher) der zugehörigen Seite verläuft. Jede dieser Schlaufen umfasst zwei Schlaufenschenkel und eine Schlaufenspitze, die beiden Schlaufenschenkel miteinander verbindet. Durch Verlängern der Schlaufenschenkel der beiden Schlaufen wird die restliche Schnürung eingeengt und somit der Schuh geschnürt. Die verlängerten Schlaufen werden schließlich an dem Schuhschaft befestigt.
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Ferner offenbart die
EP 0 923 886 A1 einen Sportschuh mit einer Schlaufenschürung, welche lediglich eine einzige Schlaufe umfasst, welche zwischen den beiden der Fußeinstiegsöffnung nächstgelegenen Umlenkeinheiten (in diesem Fall: in das Schaftmaterial eingebrachte Löcher) und somit über den Zungenspalt verläuft. Die dadurch im geschnürten Zustand ziemlich lange Schlaufe wird in einer Tasche untergebracht, die über dem Zungenspalt im Bereich der Fußeinstiegsöffnung angebracht ist.
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Bei Schuhen dieser Art ergibt sich das Problem, dass die Spannung des Schnürsenkels beim Festziehen der Schnürung infolge der Reibungsverluste an den Umlenkeinheiten von Umlenkeinheit zu Umlenkeinheit abnimmt. Es ist daher praktisch nicht möglich, den Schnürsenkel von einem der Fußeinstiegsöffnung benachbarten Abschnitt der Schnürung bis zu einem der Schuhspitze benachbarten Abschnitt der Schnürung auf gleichmäßiger Spannung zu halten.
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Das Dokument
US 5 333 398 A offenbart einen Schuh, welcher einen die beiden der Fußeinstiegsöffnung nächstgelegenen Umlenkeinheiten miteinander verbindend überbrückenden und zwei Schlaufen ausbildenden Schnürsenkel aufweist, wobei die beiden Schlaufen an Umlenkeinheiten gebildet sind, welche zu den der Fußeinstiegsöffnung nächstgelegenen Umlenkeinheiten in einem Abstand angeordnet sind.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den aus der
DE 200 06 157 U1 bekannten Schuh derart weiterzubilden, dass der Schnürsenkel auf gleichmäßigerer Spannung gehalten werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Schuh gemäß Anspruch 1 gelöst. Durch den vorbestimmten Abstand wird bei vorgegebener Distanz zwischen der der Fußeinstiegsöffnung nächstgelegenen Umlenkeinheit und der von der Fußeinstiegsöffnung entferntest gelegenen Umlenkeinheit die Distanz, über die sich die von der Schlaufe ausgehende Spannung des Schnürsenkels abbauen kann, und damit auch das Maß, um das sich die Spannung abbaut, verringert.
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An dieser Stelle sei angemerkt, dass der Schnürsenkel sowohl bei den genannten Dokumenten des Standes der Technik, als auch bei der vorliegenden Erfindung, als Endlosschnürsenkel ausgebildet ist, beispielsweise durch dauerhaftes Verbinden der beiden Enden des Schnürsenkels. Dabei bedeutet „dauerhaft“ nicht zwangsläufig unlösbar, auch wenn das Lösen der beiden Enden während des bestimmungsgemäßen Gebrauchs nicht erforderlich und auch nicht beabsichtigt ist.
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Vorzugsweise handelt es sich bei den Umlenkeinheiten, die zum Umlenken des Schnürsenkels dienen, um in den Schaft eingebrachte Löcher oder aber auch um auf dem Schaft angeordnete Ösen- oder/und Hakenelemente.
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Um eine gewünschte Länge des Schlaufenschenkels fixieren zu können, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, dass der Schlaufe eine Fixierungseinheit zugeordnet ist. Die Fixierungseinheit erlaubt es, die infolge des Schnürens länger gewordene Schlaufe derart zu fixieren, dass sich die Schnürung nicht unbeabsichtigterweise wieder lockern kann.
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Das Fixieren kann beispielsweise durch Festklemmen der den Umlenkeinheiten benachbarten Abschnitte der Schlaufenschenkel bewerkstelligt werden. Zur Realisierung einer derartigen Klemmung umfasst die Fixierungseinheit wenigstens eine Lochanordnung mit einem weiten Lochabschnitt und einem verengten Lochabschnitt. Der weite Lochabschnitt dient zum normalen, d.h. im Wesentlichen ungehinderten Durchziehen des Schnürsenkels, während der verengte Lochabschnitt zum Einklemmen des Schnürsenkels und damit zum Fixieren der gewünschten Länge des zugeordneten Schlaufenschenkels bzw. der zugeordneten Schlaufenschenkel dient.
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Wie gerade angedeutet, kann die Fixierungseinheit beiden Schlaufenschenkeln gemeinsam zugeordnet sein. Es ist jedoch auch möglich, dass jedem Schlaufenschenkel eine gesonderte Fixierungsuntereinheit zugeordnet ist. Die Fixierungsuntereinheit kann beispielsweise von einer Lochanordnung gebildet sein, wie sie vorstehend beschrieben und diskutiert worden ist. Ist jedem Schlaufenschenkel eine gesonderte Fixierungsuntereinheit zugeordnet, so kann die Spannung in dem an diesem Schlaufenschenkel jeweils anschließenden Schnürungsabschnitt in einfacher Weise unabhängig von dem an den anderen Schlaufenschenkel anschließenden Schnürungsabschnitt festgelegt werden. Dies bietet beispielsweise bei einem Schuh, dessen Schaft einen Unterschenkelbereich und einen Vorderfußbereich aufweist, beispielsweise einem Wanderschuh, den Vorteil, dass die Schnürung im Unterschenkelbereich und im Vorderfußbereich des Schuhs unterschiedlich stark gespannt werden kann. Aber auch bei einem Schuh ohne Unterschenkelbereich, beispielsweise einem Halbschuh, kann das Vorsehen von Abschnitten unterschiedlicher Schnürspannung vorteilhaft sein. Beispielsweise kann in einem an die Schuhspitze angrenzenden Bereich eine höhere Spannung erwünscht sein, um den Schuh sicher am Fuß halten zu können, während in einem an die Fußeinstiegsöffnung angrenzenden Abschnitt aus Gründen des Tragkomforts eine niedrigere Spannung erwünscht sein kann.
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Die Lochanordnung bzw. die beiden Lochanordnungen können in einem Trägerelement vorgesehen sein, das mit dem Schaft verbunden ist, beispielsweise durch Kleben, Nähen, Nieten oder dergleichen.
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An dieser Stelle sei angemerkt, dass die Fixierungseinheit bzw. die Fixierungsuntereinheiten unabhängig von der Ausbildung als Lochanordnung gleichzeitig die Funktion einer Umlenkeinheit übernehmen können.
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Zur Realisierung einer gleichmäßigen Zugspannung beidseits des Zungenspalts sowie zur Vereinfachung der Handhabung während der Schnürung des Schuhs, kann in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass der Schnürsenkel wenigstens zwei Schlaufen bildet, vorzugsweise wenigstens eine Schlaufe auf jeder Seite des Zungenspalts.
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Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Schaft Befestigungsmittel zum lösbaren Befestigen der Schlaufenspitze umfasst. Durch diese Befestigungsmittel kann verhindert werden, dass die Schlaufe beim Gehen und/oder Laufen herumschlenkert, was schlimmstenfalls einen Sturz des Benutzers hervorrufen und damit eine Verletzungsgefahr für den Benutzer nach sich ziehen könnte.
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Falls zwei oder mehrere Schlaufen vorgesehen sind, kann jeder Schlaufe ein gesondertes Befestigungsmittel zugeordnet sein. Die den Schlaufen zugeordneten Befestigungsmittel können beidseits des Zungenspalts in gegenüberliegender Stellung angeordnet sein, beispielsweise derart, dass die beiden Schlaufenspitzen durch Überkreuzen der beiden Schlaufen an dem jeweiligen Befestigungsmittel befestigt werden können.
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Die Befestigungsmittel können als einzelne Haken, oder als eine Mehrzahl hintereinander angeordneter Haken ausgebildet sein. Es ist auch möglich, eine Mehrzahl von Haken auf einer Hakenplatte anzubringen, und die Hakenplatte am Schaft des Schuhs zu befestigen. Die Verwendung einer Mehrzahl von Haken ermöglicht eine Befestigung der Schlaufenspitze an diskreten Positionen am Schaft, wobei die Befestigungsposition in Abhängigkeit des gewünschten Spannungszustands der Schnürung gewählt werden kann.
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Alternativ kann die Schlaufenspitze unter Verwendung eines Klettverschlusses als Befestigungsmittel am Schaft befestigt werden. Hierzu wird beispielsweise ein Klettelement auf dem Schaft angeordnet und ein Gegenklettelement an der Schlaufe angebracht, wobei das Gegenklettelement vorzugsweise längs des Schnürsenkels relativ zu diesem verlagerbar ist.
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Als weitere Alternative kann auch ein Magnetverschluss verwendet werden, der beispielsweise ein der Schlaufe zugeordnetes Magnetelement und ein dem Schaft zugeordnetes Gegenmagnetelement, beispielsweise eine magnetisierbare Platte, aufweist. Das Magnetelement kann vorzugsweise längs des Schnürsenkels relativ zu diesem verlagerbar sein. Das Gegenmagnetelement kann beispielsweise im Schaft verdeckt angeordnet sein.
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Eine Befestigung der Schlaufen mittels Klett- oder Magnetverschluss bietet gegenüber einer Befestigung mittels Haken den Vorteil, dass die jeweilige Befestigungsstellung im Wesentlichen stufenlos wählbar ist, wenn auch innerhalb bestimmter Grenzen.
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An dieser Stelle sei noch angemerkt, dass die Befestigungsmittel zusätzlich zu der Fixierungseinheit vorgesehen sein können. Die Befestigungsmittel können aber auch die Funktion einer Fixierungseinheit mit übemehmen.
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Zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der Schlaufe als auch zur Verbesserung der Handhabung, wird vorgeschlagen, dass der Schnürsenkel im Bereich der Schlaufe bzw. der Schlaufen verdickt ausgebildet ist. Damit wird auch das für das Schnüren des Schuhs notwendige Ergreifen der Schlaufe für den Benutzer angenehm gestaltet, da ein dickerer Schnürsenkel weniger in die Finger des Benutzers einschneidet als ein dünnerer Schnürsenkel. In seinen nicht den Schlaufenbereichen zugehörigen Längenabschnitten kann der Schnürsenkel dünner ausgebildet sein, um an den Umlenkeinheiten gut entlang gleiten zu können und somit eine leichte Schnürung des Schuhs zu ermöglichen.
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Um eine gewisse Dehnbarkeit des Schnürsenkels und damit verbunden eine einfachere Fixierung der Schlaufenspitze an dem Befestigungsmittel ermöglichen zu können, wird vorgeschlagen, einen Schnürsenkel zu verwenden, der gewebt oder geflochten ist. Um die Dehnbarkeit des Schnürsenkels weiter erhöhen zu können, beispielsweise um die Schlaufenspitze in einfacher Weise mit den Befestigungshaken in Eingriff bringen zu können, wird weiterhin vorgeschlagen, den Schnürsenkel unter Verwendung eines elastischen, vorzugsweise gummielastischen, Materials herzustellen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Schuh kann es sich sowohl um einen sogenannten „mid-cut-Schuh“, d.h. einen Schuh mit einem knöchelhohen Schaft, wie beispielsweise einen Wanderschuh, einen Hikingschuh oder einen leichten Bergschuh, als auch um einen „low-cut-Schuh“, d.h. einen knöchelfreien Schuh mit einem halbhohen Schaft, wie beispielsweise einen Sportschuh oder einen Sneaker, handeln.
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Um im Falle eines knöchelhohen Schuhs eine gleichmäßige Schnürspannung im Vorderfußbereich und im Unterschenkelbereich erreichen zu können, wird weiterhin vorgeschlagen, dass die Schlaufe bzw. die Schlaufen dem Übergang vom Fuß zum Unterschenkel benachbart angeordnet ist bzw. sind. Im Falle eines knöchelfreien Schuhs wird dagegen vorgeschlagen, dass die Schlaufe bzw. die Schlaufen in der der Fußeinstiegsöffnung näher gelegenen Hälfte der Schnürung angeordnet ist bzw. sind. Insbesondere kann bei einer Aufteilung der gesamten Schnürungslänge zwischen dem der Fußeinstiegsöffnung benachbarten Ende der Schnürung und dem der Schuhspitze benachbarten Ende der Schnürung im Verhältnis von etwa 1/3 : 2/3 oder 1/4 : 3/4 eine besonders vorteilhafte Spannungsverteilung erzielt werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es stellt dar:
- 1 und 2 perspektivische Ansichten einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schuhs;
- 3 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schuhs, bei der die Schlaufenspitzen mittels Magnetverschlüssen am Schuhschaft fixiert sind; und
- 4 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schuhs, der als Wanderschuh mit halbhohem Schaft (mid-cut-Schuh) ausgebildet ist.
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In den 1 und 2 ist ein erfindungsgemäßer Schuh allgemein mit 10 bezeichnet. Der Schuh 10, der mittels eines Schnürsenkels 12 schnürbar ist, umfasst einen Schaft 14 mit einem Zungenspalt 16, der am oberen Rand des Schafts 14 in eine Fußeinstiegsöffnung 18 mündet, sowie eine Mehrzahl von Umlenkeinheiten 20 für den Schnürsenkel 12, die im dargestellten Ausführungsbeispiel von in den Schaft 14 eingebrachten Löchern gebildet sind. Die Umlenkeinheiten 20 sind beidseits des Zungenspalts 16 diesem benachbart angeordnet und dienen zum Umlenken des Schnürsenkels 12, so dass sich eine den Zungenspalt 16 überbrückende, die beiden Ränder des Zungenspalts 16 verbindende Schnürung 13 ergibt. Der Schnürsenkel 12 ist als Endlosschnürsenkel ausgebildet, dessen beiden Enden bei 12a dauerhaft miteinander verbunden sind. Insbesondere verläuft die Schnürung 13 derart, dass der Schnürsenkel 12 auch die beiden der Fußeinstiegsöffnung18 nächstgelegenen Umlenkeinheiten 20' den Zungenspalt 16 überbrückend miteinander verbindet.
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In einem vorbestimmten Abstand D von den der Fußeinstiegsöffnung 18 nächstgelegenen Umlenkeinheiten 20' ist in dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel auf beiden Seiten des Zungenspalt 16 jeweils eine Schlaufe 22 mit zwei Schlaufenschenkeln 24 und einer Schlaufenspitze 26 ausgebildet. Die Schlaufen 22 dienen zum Schnüren des Schuhs 10, indem man durch Ziehen an den beiden Schlaufenspitzen 26 die Länge ihrer Schlaufenschenkel 24 vergrößert (siehe 1). Das Ergreifen der Schlaufenspitzen 26 im geöffneten Zustand des Schuhs 10 kann dadurch erleichtert werden, dass die Schlaufen 22 in diesem geöffneten Zustand eine gewisse Mindestgröße aufweisen.
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Um die Schlaufen 22 des auf diese Weise geschnürten Schuhs 10 sicher am Schuh 10 halten zu können, sind an dem Schaft 14 des Schuhs 10 Befestigungsmittel 38 vorgesehen. Jedes dieser Befestigungsmittel 38 ist in dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 und 2 von einer Mehrzahl von Haken 38a gebildet, die auf einer gemeinsamen Grundplatte 38b befestigt sind, welche ihrerseits auf dem Schaft 14 angebracht ist. Durch die Mehrzahl von Haken 38a kann die Schnürung 13 unterschiedlich stark angezogen werden.
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Wie in 2 dargestellt ist, werden die beiden Schlaufen 22 mit den Befestigungsmitteln 38 vorzugsweise über Kreuz, d.h. auf der jeweils anderen Seite des Zungenspalts 16, verbunden. Dies hat den Vorteil, dass die Befestigungsmittel 38 an für den Träger des Schuhs 10 leicht zugänglichen Positionen des Schafts 14 angeordnet werden können.
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An dieser Stelle sei angemerkt, dass grundsätzlich auch Ausführungsformen denkbar sind, welche über lediglich eine einzige Schlaufe 22 verfügen. Diese kann in Anlehnung an die vorstehend angesprochene Über-Kreuz-Anordnung mit Befestigungsmitteln 38 verbunden werden, welche auf der jeweils anderen Seite des Zungenspalts 16 angeordnet sind. Beispielsweise kann die eine Schlaufe 22 an der Innenseite des Schuhs 10 und können die Befestigungsmittel 38 auf der Außenseite des Schuhs 10 angeordnet sein.
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Bei der Zwei-Schlaufen-Ausführung ist es aber auch denkbar, die Schlaufen 22 mit Befestigungsmitteln in Eingriff zu bringen, die auf der gleichen Seite des Schuhs 10 angeordnet sind.
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Bei der Eine-Schlaufe-Ausführung wird dies im Regelfall aufgrund der erforderlichen Länge der Schlaufenschenkel im geschnürten Zustand des Schuhs nicht möglich sein. Es ist in diesem Fall jedoch denkbar, die Schlaufe um den Fersenabschnitt des Schafts herum, d.h. hinter dem Fuß, zur anderen Seite des Fußes zu führen und mit dort angeordneten Befestigungsmitteln in Eingriff zu bringen.
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Jeder Schlaufe 22 ist femer eine auf dem Schaft 14 des Schuhs 10 angebrachte Fixierungseinheit 27 zugeordnet, welche die Aufgabe hat, den infolge des Schnürens erzielten Spannungszustand des Schnürsenkels 12 bzw. der Schnürung 13 zu sichem. In der in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsform umfassen die Fixierungseinheiten 27 hierzu jeweils ein Trägerelement 28, das auf dem Schaft 14 des Schuhs 10 angebracht ist, beispielsweise durch Kleben, Nähen, Nieten oder dergleichen, und zwei Lochanordnungen 30, 32 aufweist. Jede der Lochanordnungen 30, 32 ist einem der Schlaufenschenkel 24 der zugehörigen Schlaufe 22 zugeordnet und bildet im Sinne der Erfindung eine Fixierungsuntereinheit für diesen Schlaufenschenkel. Ferner umfasst jede der Lochanordnungen 30, 32 einen weiten Lochabschnitt 34, durch den der Schnürsenkel 12 im Wesentlichen ungehindert hindurchgleiten kann (siehe 1), und einen verengten Lochabschnitt 36, der in den weiten Lochabschnitt 34 mündet und der eigentlichen Fixierung des Schnürsenkels 12 dient (siehe Fgur 2). Wie in den 1 und 2 dargestellt ist, kann der weite Lochabschnitt 34 einen im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt aufweisen, dessen Durchmesser mindestens den gleichen Wert aufweist wie der Durchmesser des Schnürsenkels 12. Dabei soll unter Berücksichtigung der Verformbarkeit des Schnürsenkels 12 unter dessen Durchmesser der Durchmesser einer Kreisscheibe verstanden werden, die den gleichen Flächeninhalt aufweist wie die Querschnittsfläche des ungespannten Schnürsenkels 12. Ferner kann der verengte Lochabschnitt 36 als Langloch ausgebildet sein, dessen Weite so gewählt ist, dass der Schnürsenkel 12 in ihm durch Einklemmen zwischen den seitlichen Begrenzungsflächen des Lochabschnitts 36 gehalten werden kann.
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Dadurch, dass jedem Schlaufenschenkel 24 eine eigene Fixierungsuntereinheit 30, 32 zugeordnet ist, kann in den an den jeweiligen Schlaufenschenkel 24 angrenzenden Abschnitten 13a, 13b der Schnürung 13 die für diesen Schnürungsabschnitt 13a oder 13b jeweils gewünschte Spannung unabhängig von der Spannung im jeweils anderen Schnürungsabschnitt 13b oder 13a eingestellt und aufrechterhalten werden.
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Obgleich in den 1 und 2 Fixierungseinheiten 27 mit jeweils zwei Fixierungsuntereinheiten 30, 32 dargestellt sind, können auch Fixierungseinheiten vorgesehen werden, bei denen die beiden Schlaufenschenkel 24 nur gemeinsam fixiert werden können, die also beispielsweise lediglich über eine einzige Lochanordnung verfügen, durch die beide Schlaufenschenkel 24 verlaufen. Zwar können grundsätzlich auch mit einer solchen Ein-Loch-Fixierungseinheit in den beiden Schnürungsabschnitten 13a, 13b unterschiedliche Spannungen erzielt werden. Die Zwei-Loch-Fixierungseinheiten 27 gemäß 1 und 2 haben jedoch den Vorteil, dass die Spannung auch nur in einem Schnürungsabschnitt fixiert werden kann, etwa aus Gründen der Bequemlichkeit, beispielsweise dem der Schuhspitze 10a näheren Schnürungsabschnitt 13a, um zumindest einen sicheren Halt des Zehenbereichs des Fußes gewährleisten zu können.
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Ferner ist es denkbar, die Fixierungseinheit nicht auf dem Schaft 14 des Schuhs 10 anzubringen, sondern als gesondertes Bauteil vorzusehen, welches vorzugsweise außerhalb des Schafts 14 angeordnet ist. Auch in diesem Fall kann die Fixierungsfunktion für beide Schlaufenschenkel 24 gemeinsam oder jeweils getrennt verwirklicht sein.
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Schließlich ist in den 1 und 2 auch noch dargestellt, dass der Schnürsenkel 12 zumindest in seinen die Schlaufen 22 bildenden Längenabschnitten dicker ausgebildet ist als in seinen restlichen Längenabschnitten. Die dickere Ausbildung im Schlaufenbereich erleichtert das Schnüren, insbesondere weil ein dickerer Schnürsenkel bequemer zu ergreifen ist und auch die Fixierung der Schlaufenschenkel 24 durch Klemmwirkung begünstigt. Hingegen ist bei einem dünneren Schnürsenkel die Reibung im Bereich der Umlenkeinheiten 20 reduziert, was sich auf die Vergleichmäßigung der Spannungsverteilung vorteilhaft auswirkt.
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In 3 ist eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schuhs dargestellt, die im Wesentlichen der Ausführungsform gemäß 1 und 2 entspricht. Daher sind in 3 analoge Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen wie in 1 und 2, jedoch vermehrt um die Zahl 100. Darüber hinaus wird der Schuh 110 gemäß 3 im Folgenden nur insoweit beschrieben werden, als er sich von dem Schuh 10 gemäß 1 und 2 unterscheidet, auf dessen Beschreibung hiermit ansonsten ausdrücklich verwiesen sei.
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Der Schuh 110 gemäß 3 unterscheidet sich von dem Schuh 10 gemäß 1 und 2 lediglich dadurch, dass die Befestigungsmittel 138 nicht als Hakenplatte ausgebildet sind, sondern als Magnet-Befestigungsmittel. Insbesondere umfassen die Magnet-Befestigungsmittel eine im Schaft 114 verdeckt angeordnete Metallplatte 140 und ein der Schlaufenspitze 126 zugeordnetes und auf dem Schnürsenkel 112 längs diesem verschiebbar angebrachtes Magnetelement 142. Die die Befestigung bewirkende Kraft wir durch das Zusammenwirken von Metallplatte 140 und Magnetelement 142 erzeugt. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass die Position der Schlaufenspitze 126 auf dem Befestigungsmittel 138 im Wesentlichen stufenlos frei wählbar ist.
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Dieser Vorteil kann aber auch bei Einsatz eines Klett-Befestigungsmittels erzielt werden, bei dem beispielsweise das die Kletthäkchen aufweisende Teil auf dem Schaft angebracht ist, während das den Klettfilz aufweisende Teil analog zum vorstehend beschriebenen Magnetelement der Schlaufenspitze zugeordnet und auf dem Schnürsenkel längs diesem verschiebbar angebracht ist.
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In 4 ist eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schuhs dargestellt, die im Wesentlichen der Ausführungsform gemäß 1 und 2 entspricht. Daher sind in 4 analoge Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen wie in 1 und 2, jedoch vermehrt um die Zahl 200. Darüber hinaus wird der Schuh 210 gemäß 4 im Folgenden nur insoweit beschrieben werden, als er sich von dem Schuh 10 gemäß 1 und 2 unterscheidet, auf dessen Beschreibung hiermit ansonsten ausdrücklich verwiesen sei.
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Während es sich bei der Ausführungsform der 1 und 2 um einen sogenannten „low-cut-Schuh“ handelt, d.h. um einen Halbschuh 10, kann die Erfindung auch bei einem soganennten „mid-cut-Schuh“ verwirklicht werden, d.h. einem Schuh 210 mit einem knöchelhohen Schaft 214, beispielsweise einen Wanderschuh, wie er in 4 dargestellt ist.
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Bei dem Schuh 210 gemäß 4 sind die dem Unterschenkelbereich 214a des Schafts 214 zugeordneten Umlenkeinheiten 220" als Hakenelemente ausgebildet, während die dem Vorderfußbereich 214b zugeordneten Umlenkeinheiten 220 als in dem Schaft 214 vorgesehene Umlenklöcher ausgebildet sind. Ferner sind die Schlaufen 222 in dem Übergangsbereich zwischen dem Unterschenkelbereich 214a und dem Vorderfußbereich 214b vorgesehen.
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Zudem verfügt der Schuh 210 über keine gesonderten Befestigungsmittel ähnlich den Befestigungsmitteln 38 der 1 und 2 oder den Befestigungsmitteln 138 der 3. Vielmehr sind die Schlaufenspitzen 226 der beiden Schlaufen 222 jeweils an einem Hakenelement 220 gegen unbeabsichtigtes Herumschlenkem gesichert.