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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Bauteilverbinder, insbesondere zur Verbindung von Holzbauteilen, mit einem Tragkörper und einer Vielzahl von an dem Tragkörper befestigten Nagelelementen.
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Um im Holzbau auf einfache Weise mehrere Holzbauteile miteinander kraftschlüssig zu verbinden, werden im Bereich der Verbindungsstelle herkömmliche Nagelplatten beziehungsweise Nagelbinderplatten in die Holzbauteile einer Holztragkonstruktion eingepresst. Die Befestigung der Nagelplatten lässt sich am Einbauort selbst oder vorab im Rahmen der Herstellung vorgefertigter Bauteile durchführen. Beispielsweise können auf diese Weise Dachträger mit großen Stützweiten vorab gefertigt und anschließend nach Transport zur Einbaustelle schnell und einfach montiert werden. Derartige Nagelplattenverbindungen werden beispielsweise häufig beim Neubau von Industriebauten oder Gewerbegebäuden eingesetzt.
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Aus der
WO 97/45647 A1 geht ein Bauteilverbinder hervor, der zwei Nagelplatten aufweist. Jede Nagelplatte hat einen Tragkörper der eine Vielzahl an Nagelelementen umfasst, die durch Ausstanzen derselbigen aus dem Tragkörper und Umbiegen gebildet sind. Die beiden Nagelplatten sind formschlüssig miteinander verbunden, indem sich jeweils die Nagelelemente der einen Nagelplatte durch die Öffnungen der anderen Nagelplatte erstrecken und umgekehrt. Als Rückhalt dient ein an den Nagelelementen ausgebildeter Vorsprung. Ferner geht aus der
GB 476,333 eine zwei Holzbauteile miteinander verbindender Bauteilverbinder hervor, der einen Tragkörper und eine Vielzahl von dem Tragkörper abragende Nagelelemente aufweist. Die Nagelelemente werden durch Ausstanzen und Umbiegen gebildet.
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Herkömmliche Nagelplatten, insbesondere an den Außenseiten von Holzbauteilen angebrachte Nagelplatten, haben den Nachteil, dass im Falle eines Brandes in vergleichsweise kurzer Zeit ein Totalversagen der Tragkonstruktion, wie beispielsweise einem Dachträger, eintritt. Dies liegt vor allem daran, dass bei einem Brand zunächst bei einer Temperatur bis etwa 200°C die Hitze über die üblicherweise aus Stahlblech bestehende Nagelplatte und die Nagelelemente in das Holzbauteil eingeleitet wird und nach einer geringen Zeit der Hitzeeinwirkung die Presswirkung der Holzfasern aufgehoben wird und die Nagelplatte durch die Spannung von der Nagelplatte aus dem Holzbauteil herausgedrückt wird und es dann schlagartig zum Versagen der Tragkonstruktion kommt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Bauteilverbinder der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass im Falle eines Brandes ein vorzeitiges Versagen des Bauteilverbinders verhindert wird und somit eine längere Standsicherheit der Holztragkonstruktion erreicht wird.
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Zur Lösung der Aufgabe wird bei einem Bauteilverbinder der Eingangs genannten Art vorgeschlagen, dass wenigstens ein Nagelelement wenigstens eine Rückhalteeinrichtung aufweist.
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Der Bauteilverbinder kann auch als Nagelverbinderelement oder als Nagelbauteilverbinder mit Rückhalteeinrichtung bezeichnet werden. Der Tragkörper ist bevorzugt eine Tragplatte oder ein Tragrahmen. Vorzugsweise ist der Bauteilverbinder als Nagelplatte mit einer flächigen Tragplatte oder als Nagelrahmenteil mit einem Tragrahmen und insbesondere einem geschlossenem Tragrahmen ausgeführt. Das Nagelrahmenteil kann auch als Nagelplattenrahmen mit Rückhalteeinrichtung bezeichnet werden. Die Rahmenvariante eignet sich insbesondere für ein nachträgliches Anbringen (Nachrüsten) auf einer herkömmlichen Nagelplatte, so dass der Rahmen die Tragplatte der herkömmlichen Nagelplatte überdeckt.
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Vorteilhafterweise wird durch die Rückhalteeinrichtung eine verbesserte kraftschlüssige und/oder formschlüssige Verbindung der Nagelelemente und somit des Bauteilverbinders in einem Holzbauteil erreicht. Dies hat insbesondere während des Brandfalls Vorteile, da die Rückhalteeinrichtung dafür sorgt, dass das Nagelelement auch bei hohen Temperaturen über einen längeren Zeitraum im Holzbauteil verbleibt, so dass die Standzeit der Holztragkonstruktion verlängert wird. Es hat sich herausgestellt, dass herkömmliche Nagelplatten mit herkömmlichen geradlinigen Nagelelementen im Brandfall bereits bei Temperaturen unter 200°C aus dem Holzbauteil gedrückt werden und es somit schlagartig zum Versagen der Tragkonstruktion kommt. Dies wird mit der erfindungsgemäßen Lösung verhindert beziehungsweise die Standzeit wird verlängert.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Vorteilhafterweise weisen etwa 20% bis etwa 80% der Nagelelemente, vorzugsweise etwa 30% bis etwa 60% der Nagelelemente, wenigstens eine Rückhalteeinrichtung auf. Dies führt zu einer weiter verbesserten kraftschlüssigen und/oder formschlüssigen Verbindung des Bauteilverbinders mit den Holzbauteilen, so dass die Standsicherheit weiter erhöht wird. Insbesondere können diese Nagelelemente mit Rückhalteeinrichtung in Randbereichen und/oder in Eckbereichen des Tragkörpers angeordnet sein, da gerade in diesen Bereichen eine feste, langlebige Befestigung erforderlich ist. In den restlichen Bereichen des Tragkörpers können Nagelelemente ohne Rückhalteeinrichtung und/oder kürzere Nagelelemente vorgesehen werden, so dass die aufzubringende Einpresskraft nicht zu hoch ist und eine Materialersparnis erzielt werden kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Rückhalteeinrichtung wenigstens einen Vorsprung und/oder Rücksprung, vorzugsweise eine Vielzahl an Vorsprüngen und/oder Rücksprüngen, auf. Weiterhin vorteilhaft bildet der wenigstens eine Vorsprung und/oder Rücksprung einen Widerhaken. Dabei kommt durch den Widerhaken der so genannte Widerhakeneffekt zu tragen. Die durch die Vorsprünge und Rücksprünge gebildeten Spitzen zeigen in die entgegengesetzte Richtung zu der Spitze des Nagelelements oder in eine schräg zur Längsachse des Nagelelementes ausgerichtete Richtung. Somit wirken die Vorsprünge und Rücksprünge als Widerhaken, die einem Herausziehen entgegenwirken. Folglich wird eine verbesserte kraftschlüssige Verbindung erreicht.
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Vorteilhafterweise ragen die Vorsprünge und/oder Rücksprünge in einem Winkel α von kleiner als 90°, vorzugsweise zwischen etwa 20° bis etwa 70°, zu einer Längsachse des Nagelelements ab. Bei derartigen Winkeln kommt der Widerhakeneffekt besonders gut zum Tragen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind die Nagelelemente um ihre Längsachse geknickt und/oder gebogen. Hierdurch wird die Steifigkeit der Nagelelemente erhöht, so dass insbesondere ein Verbiegen der Nagelelemente während des Eintreibens in ein Holzbauteil vermieden wird.
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Vorteilhafterweise sind die Nagelelemente durch Ausstanzen und/oder Ausschneiden und Umbiegen vorbestimmter Bereiche des Tragkörpers gebildet. Dies ist insbesondere deshalb vorteilhaft, da beim Ausstanzen des Nagelelementes an sich zugleich die Rückhalteinrichtung mitausgestanzt werden kann. So wird ein einfach herstellbarer Bauteilverbinder ermöglicht. Alternativ können aber auch ein oder mehrere Nagelelemente an den Tragkörper angeschweißt werden, beispielsweise um einen schon mittels Ausstanzen und Umbiegen hergestellten Bauteilverbinder nachträglich mit bestimmten Nagelelementen zu versehen.
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Wenigstens ein Nagelelement weist vorzugsweise eine Aussparung auf. Vorzugsweise ist diese Aussparung in Längsrichtung des Nagelelementes ausgerichtet. Die Aussparung kann bevorzugt keilförmig geformt sein. Beispielsweise kann das Nagelelement durch die Aussparung beim Eintreiben in ein Holzbauteil gespalten werden und verkeilt sich so im Holzbauteil. Folglich wird ein verbesserter Halt in dem Holzbauteil erzielt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist wenigstens eines der Nagelelemente länger als die anderen Nagelelemente ausgebildet, wobei das länger ausgebildete Nagelelement vorzugsweise im Bereich einer Ecke oder im Randbereich des Tragkörpers angeordnet ist. Die länger ausgebildeten Nagelelemente werden weiter in die Holzbauteile eingetrieben, so dass ein verbesserter Halt zwischen dem Bauteilverbinder und den Holzbauteilen erfolgt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist der Bauteilverbinder eine feuerhemmende Schutzplatte und/oder eine Schutzfolie auf, die vorzugsweise formschlüssig und/oder stoffschlüssig mit dem Tragkörper verbunden ist. Die Schutzplatte, kann auch als Thermoschutzplatte oder Brandschutzplatte oder Beschichtung bezeichnet werden und dient im Wesentlichen dazu, dass die Hitze nicht über den Tragkörper in die Nagelelemente und somit das Innere der Holzbauteile geleitet wird, so dass der Tragkörper eine längere Widerstandsdauer erhält. Mit anderen Worten wird so eine Verkohlung oder Verkoksung im Inneren der Holzbauteile verhindert und die Erweichung des Tragkörpers verhindert oder hinausgezögert.
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Unter der Definition „feuerhemmend” soll die Schutzplatte oder Schutzfolie im Sinne der vorliegenden Erfindung aus einem Baustoff, Werkstoff, Material beziehungsweise Zusammensetzung gebildet sein, der zumindest schwer entflammbar im Sinne der Klasse B1 der Norm DIN 4102 Teil 1 ist. Gegebenenfalls kann die Schutzplatte auch die brandschutztechnisch höheren Anforderungen der Klasse A, A1 oder A2 erfüllen, das heisst beispielsweise auch aus nicht brennbarem Material gebildet sein. Vorzugsweise erfüllt eine derartige Schutzplatte auch zumindest die Anforderungen der Feuerwiderstandsklasse F30 oder die höheren Anforderungen der Feuerwiderstandsklassen F60 bis F180. Auf diese Weise kann die Holztragkonstruktion seine Funktion im Brandfall für mindestens 30 Minuten (Klasse F30) oder je nach für die Schutzplatte verwendetem Material auch länger erfüllen. In der Regel ist es aber bereits von großem Vorteil, wenn das Bauwerk wenigstens 30 Minuten insoweit tragfähig ist, dass darin befindliche Personen das Bauwerk verlassen beziehungsweise evakuiert werden können und mehr Zeit für Löschversuche besteht.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Schutzplatte aus einem Gefüge gebildet, das ein Bindemittel und ein Granulat aufweist, wobei das Granulat im Wesentlichen Fasern, Späne und/oder Pulver umfasst. Zur Gefügeverbindung kann als Bindemittel ein Klebstoff verwendet werden. Die Herstellung der Schutzplatte erfolgt dabei durch Verpressen der Granulat-Bindemittel-Mischung. Vorzugsweise umfasst das Granulat Holzfasern, Holzspäne und/oder Mineralfasern. Beispielsweise kann die Schutzplatte aus einer gepressten Faser- und/oder Spanplatte gebildet sein.
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Bevorzugt sind auch die Seitenflächen der Schutzplatte mit diesem Gefügematerial bedeckt. Bei der Seitenfläche handelt es sich vorzugsweise um die seitliche umlaufende Stirnfläche der Tragplatte. Um einen besonders hohen Brandschutz erreichen zu können, ist die Tragplatte allseitig mit der Schutzplatte versehen oder abgedeckt. Mit anderen Worten sind hierbei sämtliche Bereiche der Tragplatte mit der Schutzplatte ummantelt oder eingekapselt.
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Vorteilhafterweise ist die Schutzfolie aus Aluminium, wobei die Schutzfolie insbesondere eine Dicke von 10 μm bis 150 μm, vorzugsweise von 100 μm bis 150 μm, aufweist. Weiterhin vorteilhaft weist die Schutzfolie eine glänzende Oberfläche auf, die vorzugsweise den Holzbauteilen abgewandt ist. Die Schutzfolie wird vorzugsweise zwischen dem Bauteilverbinder und den Holzbauteilen angeordnet, wobei die Schutzfolie vorzugsweise auf die Holzbauteile geklebt wird. Anschließend wird der Bauteilverbinder in das Holz gepresst, so dass die Nagelelemente die Schutzfolie durchstoßen und in das Holz eindringen. Die Schutzfolie sorgt im Brandfall dafür, dass die aufgrund durch Ausstanzen und Umbiegen gebildeten Öffnungen bedeckt sind, so dass die Hitze nicht über die Öffnungen in die Holzbauteile eingeleitet wird. Dementsprechend wird die Standzeit der Holztragkonstruktion im Brandfall weiter erhöht. Je nach Einbausituation oder Anwendungsfall kann es auch zweckmäßig sein, die Schutzplatte wegzulassen und lediglich eine Schutzfolie als thermischen Schutz zu verwenden.
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In bevorzugter Ausgestaltung weist der Tragkörper eine Vielzahl von Öffnungen auf, wobei in wenigstens eine Öffnung ein Vorsprung der Schutzplatte eingreift. Diese Öffnungen können unabhängig von den Nagelelementen in dem Tragkörper gebildet sein oder aufgrund durch Ausstanzen und Umbiegen gebildeter Nagelelemente vorhanden sein. Infolge des wenigstens teilweisen Hineinragens des Vorsprunges in die Öffnung kann eine formschlüssige Verbindung zwischen Tragkörper und Schutzplatte erreicht werden. Als besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn der Vorsprung in die wenigstens eine Öffnung eingepresst ist. Dies führt zu einer weiter verbesserten formschlüssigen Verbindung zwischen Schutzplatte und Tragkörper. Das Einpressen kann bereits im Rahmen der Herstellung der Schutzplatte oder aber erst bei der Montage der Nagelplatte vor Ort erfolgen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, die in den Zeichnungen schematisch dargestellt sind. Hierbei zeigen:
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1 eine Holztragkonstruktion mit einem erfindungsgemäßen Bauteilverbinder und einer Thermoschutzplatte;
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2 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Bauteilverbinders gemäß einer ersten Ausführungsform mit einer ersten Ausführungsform eines Nagelelements und mit einer Thermoschutzplatte;
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3 eine zweite Ausführungsform eines Nagelelements;
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4 eine dritte Ausführungsform eines Nagelelements;
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5 eine Draufsicht auf die Nagelelemente gemäß der 2, 3 und 4;
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6 eine vierte Ausführungsform eines Nagelelements;
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7 eine Draufsicht auf das Nagelelement gemäß 6;
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8 eine fünfte Ausführungsform des Nagelelements;
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9 eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Bauteilverbinders gemäß einer zweiten Ausführungsform;
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10 eine Vorderansicht des erfindungsgemäßen Bauteilverbinders gemäß einer dritten Ausführungsform;
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11 eine Vorderansicht des erfindungsgemäßen Bauteilverbinders und
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12 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Bauteilverbinders gemäß der ersten Ausführungsform mit einer Thermoschutzplatte und einer Schutzfolie.
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1 zeigt eine Holztragkonstruktion, wobei zur Verbindung von Holzbauteilen 12 ein erfindungsgemäßer Bauteilverbinder 10, im Folgenden auch als Nagelplatte bezeichnet, in die Holzbauteile 12 eingepresst ist. An die Nagelplatte 10 ist eine Thermoschutzplatte 46 (im Folgenden auch als Schutzplatte bezeichnet) zur thermischen Isolation der Nagelplatte 10 angeordnet. Auf die Schutzplatte 46 wird im Folgenden unter Verwendung der 1 noch detaillierter eingegangen.
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Wie in 2 ersichtlich ist, weist die Nagelplatte 10 einen Tragkörper 20 auf, der vorzugsweise als Tragplatte ausgebildet ist, und an dem eine Vielzahl an Nagelelementen 22 angeordnet sind, die mit dem Tragkörper 20 verbunden sind. Die Nagelelemente 22 sind in mehreren Reihen benachbart zueinander angeordnet, wobei die Nagelelemente 22 durch Ausstanzen und Umbiegen vorbestimmter Bereiche des Tragkörpers 20 gebildet sind. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Nagelelemente 22 in einem Winkel von etwa 90° zur Ebene des Tragkörpers 20 ausgerichtet. Je nach Anwendungsfall können der Winkel und die Länge variieren. Das Nagelelement 22 hat einen Verbindungsabschnitt 27, der mit dem Tragkörper 20 in Verbindung steht, einen Mittelabschnitt 25 und ein freies Ende 26.
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Ferner weisen eine Vielzahl an Nagelelementen 22 wenigstens eine Rückhalteeinrichtung 24 auf. Wie in den 2, 3, 4 und 6 ersichtlich ist, können die Nagelelemente 22 und insbesondere die Rückhalteeinrichtung 24 unterschiedlich ausgestaltet sein.
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In 2 ist eine erste Ausführungsform eines Nagelelements 22 dargestellt. Das Nagelelement ist näherungsweise pfeilförmig ausgebildet. Die Rückhalteeinrichtung 24 ist an dem freien Ende 26 des Nagelelements 22 angeordnet und durch einen an dem freien Ende 26 abragenden Vorsprung 28 gebildet. Der Vorsprung 28 ragt derart in einem Winkel α von der Längsachse L des Nagelelements 22 ab, dass der Vorsprung 28 einen Widerhaken 30 bildet.
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In 3 ist eine zweite Ausführungsform eines Nagelelements 22 gezeigt, die sich von der ersten Ausführungsform dadurch unterscheidet, dass in dem Mittelabschnitt 25 eine Öffnung 32 oder Aussparung eingebracht ist. Ferner weist das Nagelelement 22 gemäß der zweiten Ausführungsform einen im Bereich des Verbindungsabschnitts 27 näherungsweise konisch ausgebildeten Abschnitt 34 auf.
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In 4 ist eine dritte Ausführungsform eines Nagelelements 22 gezeigt. Hierbei wird die Rückhalteeinrichtung 24 durch mehrere Vorsprünge 28 und Rücksprünge 36 gebildet. Jeweils ein Vorsprung 28 und ein Rücksprung 36 bildet einen Widerhaken 30. Die Rücksprünge 36 sind im vorliegenden Fall als in das Nagelelement 22 eingebrachte im Wesentlichen halbkreisförmige Ausnehmungen ausgebildet. Ferner könnten die Rücksprünge 36 auch eckig, das heißt also beispielsweise dreiecksförmig oder viereckförmig ausgebildet sein.
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In 5 ist eine Draufsicht auf die Nagelelemente 22 gemäß den ersten drei Ausführungsformen gezeigt. Wie aus 5 hervorgeht, sind die Nagelelemente 22 um ihre Längsachse um einen Knickwinkel β geknickt, um die Steifigkeit der Nagelelemente 22 zu erhöhen. Der Knickwinkel β kann kleiner als 90° sein, insbesondere zwischen etwa 20° und etwa 70° betragen.
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6 zeigt eine vierte Ausführungsform eines Nagelelements 22. Hierbei ist die Rückhalteeinrichtung 24 mittels mehrerer Vorsprünge 28 und Rücksprünge 36 derart ausgebildet, dass die Rückhalteeinrichtung 24 eine näherungsweise sägezahnförmige Ausgestaltung annimmt. Wie den 6 und 7 zu entnehmen ist, ist das Nagelelement 22 gemäß der vierten Ausführungsform um die Längsachse L gebogen, um die Steifigkeit zu erhöhen.
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In 8 ist eine fünfte Ausführungsform eines Nagelelements 22 dargestellt. Das Nagelelement 22 weist neben der Rückhalteeinrichtung 24 eine von dem freien Ende 26 in Richtung des Verbindungsabschnitts 27 konisch oder keilförmig zulaufende Aussparung 38 auf. Durch die Aussparung 38 wird das Nagelelement 22 beim Eintreiben in ein Holzbauteil 12 auseinander gedrückt und/oder verwunden und verhakt sich so in selbigem.
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Die erfindungsgemäße Nagelplatte 10 mit ihren unterschiedlich ausgebildeten Nagelelementen 22 gemäß den 2 bis 8 werden durch Stanzen oder Ausschneiden, beispielsweise Laserschneiden, und anschließendes Umbiegens erzeugt. Hierbei ergeben sich Öffnungen 40 in dem Tragkörper 20. Zwischen den Öffnungen 40 bilden verbleibende Plattenbereiche 42 des Tragkörpers 22 quasi Stege oder Streifen, die in eingebautem Zustand zur Kraftübertragung zwischen den Holzbauteilen 12 dienen.
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9 zeigt eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bauteilverbinders 10. Der Bauteilverbinder 10 ist nach Art einer Nagelplatte 10, aber in Form eines Rahmen ausgebildet, wobei dieser Nagelplatte 10 gemäß der zweiten Ausführungsform besonders bevorzugt bei Holztragkonstruktionen verwendet wird, deren Holzbauteile 12 bereits mit einer herkömmlichen nicht-erfindungsgemäßen Nagelplatte verbunden sind. Bei dieser Ausführungsform ist der Tragkörper 20 als Tragrahmen ausgeführt. Dieser Bauteilverbinder 10 kann auch als Nagelplattenrahmen oder Nagelrahmenteil bezeichnet werden. Diese Ausführungsform eignet sich insbesondere für ein nachträgliches Anbringen auf einer herkömmlichen Nagelplatte, so dass der Tragrahmen die Tragplatte der herkömmlichen Nagelplatte überdeckt.
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Der erfindungsgemäße Nagelplattenrahmen 10 gemäß der zweiten Ausführungsform wird derart an einer herkömmlichen Nagelplatte angeordnet, dass der Tragrahmen des erfindungsgemäßen Nagelplattenrahmens 10 die herkömmliche Nagelplatte mindestens teilweise überdeckt (nicht dargestellt). Hierbei liegt der erfindungsgemäße Nagelplattenrahmen 10 mit einem Innenbereich 43, der frei von Nagelelementen 22 ist, randseitig auf der herkömmlichen Nagelplatte auf. Ein Außenbereich 45, der mit den Nagelelementen 22 versehen ist, überragt den Randbereich der herkömmlichen Nagelplatte und wird mit den Holzbauteilen 12 verbunden. Die in 9 lediglich schematisch dargestellten Nagelelemente 22 können jegliche der zuvor beschriebenen Ausführungsformen gemäß den 2 bis 8 aufweisen. Die Nagelplatte 10 gemäß der zweiten Ausführungsform dient dazu, die Standzeit von herkömmlichen Nagelplatten im Brandfall zu erhöhen.
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Gemäß 10 ist eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Nagelplatte 10 dargestellt. Die Nagelplatte 10 weist an ihren Randbereichen 44 jeweils ein länger ausgebildetes Nagelelement 22 auf. Die länger ausgebildeten Nagelelemente 22 dringen beim Eintreiben der Nagelplatte 10 tiefer in das Holzbauteil 12 ein, so dass ein verbesserter Halt der Nagelplatte 10 in dem Holzbauteil 12 erreicht wird. Demgemäß wird die Standzeit im Brandfall ebenfalls erhöht. Ferner könnten eine Vielzahl an Nagelelementen 22 in den Randbereichen 44 der Nagelplatte 10 länger ausgebildet sein oder nur in einem Randbereich ist ein Nagelelement 22 beziehungsweise sind mehrere Nagelelemente 22 länger ausgebildet. Die länger ausgebildeten Nagelelemente 22 können entsprechend den zuvor beschriebenen Ausführungsformen gemäß den 2 bis 8 ausgebildet sein.
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11 zeigt schematisch die Nagelplatte
10 mit einer feuerhemmenden Schutzplatte
46, die formschlüssig und/oder stoffschlüssig mit dem Tragkörper
20 verbunden ist. Die Schutzplatte
46 und deren Verbindung mit dem Tragkörper
20 sind entsprechend den Ausführungen in dem deutschen Patent
10 2007 038 409 B4 ausgeführt, dessen Offenbarungsgehalt hiermit miteinbezogen ist. Die Schutzplatte
46 dient dazu, die Standzeit der Nagelplatte 10 im Brandfall weiter zu verlängern. Des Weiteren können die Nagelelemente
22 gemäß den zuvor in den
2 bis
8 gezeigten Ausführungsformen ausgebildet sein.
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In 12 weist die Nagelplatte 12 neben der Schutzplatte 46 eine Schutzfolie 47 auf. Die Schutzfolie 47 wird zwischen den Holzbauteilen 12 und der Nagelplatte 10 derart angeordnet, dass eine glänzende Oberfläche 48 dem Tragkörper 20 zugewandt ist. Die Nagelelemente 22 durchdringen die Schutzfolie 47 und fixieren diese formschlüssig.
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Die erfindungsgemäße Nagelplatte 10 zeichnet sich durch die an den Nagelelementen 22 angeordnete Rückhalteeinrichtung 24 aus, die im Brandfall dafür sorgt, dass die Nagelelemente 22 über einen längeren Zeitraum im Holzbauteil 12 verbleiben und somit die Standsicherheit einer Holztragkonstruktion erhöht wird.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Bauteilverbinder
- 12
- Holzbauteil
- 20
- Tragkörper
- 22
- Nagelelement
- 24
- Rückhalteeinrichtung
- 25
- Mittelabschnitt
- 26
- freies Ende
- 27
- Verbindungsabschnitt
- 28
- Vorsprung
- 30
- Widerhaken
- 32
- Öffnung
- 34
- konischer Abschnitt
- 36
- Rücksprung
- 38
- Aussparung
- 40
- Öffnungen
- 42
- Plattenbereiche
- 43
- Innenbereich
- 44
- Randbereich
- 45
- Außenbereich
- 46
- Schutzplatte
- 47
- Schutzfolie
- 48
- glänzende Oberfläche
- L
- Längsache
- α
- Winkel zur Längsachse
- β
- Knickwinkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 97/45647 A1 [0003]
- GB 476333 [0003]
- DE 102007038409 B4 [0049]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Norm DIN 4102 Teil 1 [0018]