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Die Erfindung betrifft eine Beschlagsanordnung zum Verschwenken zweier Fahrzeugteile relativ zueinander nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine derartige Beschlagsanordnung weist einen beispielsweise als Drehbeschlag oder als Rastbeschlag ausgebildeten Verstellbeschlag auf, der ein mit einem ersten Fahrzeugteil zu verbindendes, erstes Beschlagteil und ein um eine Drehachse verdrehbar an dem ersten Beschlagteil angeordnetes, mit einem zweiten Fahrzeugteil zu verbindendes, zweites Beschlagteil umfasst, wobei das erste Beschlagteil eine äußere Umfangsfläche aufweist, die zumindest abschnittsweise durch eine zur Drehachse konzentrische, kreisbogenförmige Mantelfläche gebildet ist.
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Bei einer aus der
DE 10 2008 028 094 A1 bekannten Beschlagsanordnung ist der Verstellbeschlag als Drehbeschlag ausgebildet und weist ein erstes Beschlagteil in Form eines Hohlrads und ein zweites Beschlagteil in Form eines über eine Außenverzahnung mit einer Innenverzahnung des ersten Beschlagteils in Eingriff stehenden Innenrads auf, wobei das erste Beschlagteil mit einem ersten Fahrzeugteil und das zweite Beschlagteil mit einem zweiten Fahrzeugteil verbunden ist und durch Verdrehen des zweiten Beschlagteils relativ zum ersten Beschlagteil die Winkelstellung der Fahrzeugteile relativ zueinander verstellt werden kann. Das erste Beschlagteil in Form des Hohlrads weist hierbei eine im Wesentlichen kreiszylindrische Form mit einer zylindermantelförmigen äußeren Umfangsfläche auf.
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Um bei der Beschlagsanordnung der
DE 10 2008 028 094 A1 den Verschwenkweg der über die Beschlagsanordnung miteinander gekoppelten Fahrzeugteile – bei der
DE 10 2008 028 094 A1 sind dies eine Rückenlehne und ein Sitzteil eines Fahrzeugsitzes – relativ zueinander zu begrenzen, also Endpositionen für ein Vor- und Zurückschwenken der zu verstellenden Rückenlehne zu schaffen, weist ein mit dem zweiten Fahrzeugteil verbundenes, zur Anbindung des Verstellbeschlag dienendes Adapterteil laschenartig in Axialrichtung vorstehende, durch Abkröpfen hergestellte und einstückig mit dem Adapterteil verbundene Endanschläge auf, die mit seitlichen Kanten eines mit dem ersten Fahrzeugteil verbundenen Adapterteils zum Begrenzen des Verschwenkwegs zusammenwirken.
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Nachteilig bei dieser Ausgestaltung der Endanschläge ist, dass sich die Freiheit in der Gestaltung der Adapterteile reduziert und sich der erforderliche Bauraum vergrößert. Zudem sind auch die Möglichkeiten in der Konstruktion und Anordnung der Endanschläge selbst begrenzt, da die Endanschläge nicht in beliebiger Weise an den Adapterteilen angeordnet und zueinander positioniert werden können.
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Aufgrund der hohen Überschusskräfte bei einem Verschwenken einer Rückenlehne relativ zu einem Sitzteil eines Fahrzeugsitzes ist eine hinreichende Dimensionierung von Anschlägen erforderlich, um die Festigungsanforderungen zu erfüllen. Aufgrund dieser Dimensionierungsanforderungen erhöht sich der Bauraumbedarf bei herkömmlichen Beschlagsanordnungen weiter.
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Bei einer aus der
DE 20 2009 015 235 U1 bekannten Beschlagsanordnung sind Anschläge an unterschiedlichen Adapterteilen vorgesehen, wobei die Anschläge beispielsweise durch integrale Ausformungen an den Adapterteilen gebildet sind.
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Bei einer aus der
DE 10 2008 029 438 A1 bekannten Beschlagsanordnung sind Endanschläge einerseits an einem Adapterteil und andererseits an einem Rastelement eines Drehbeschlags, das zum Freischwenken der Beschlagsanordnung vorgesehen ist, durch axial vorstehende, aus dem Adapterteil bzw. dem Rasterteil ausgeformte Anschlagnocken verwirklicht.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Beschlagsanordnung zur Verfügung zu stellen, die einen Anschlag zum Begrenzen des Verschwenkwegs der zu verschwenkenden Teile bereitstellt, bei der durch das Vorsehen des Anschlags der Bauraum aber nicht wesentlich beeinträchtigt und die Gestaltungsfreiheit von Fahrzeugteilen und anderen Beschlagteilen nicht oder nur unwesentlich beeinflusst ist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Demnach ist ein an der äußeren Umfangsfläche des ersten Beschlagteils angeordnetes Anschlagelement zur Begrenzung des Verschwenkwegs des ersten Fahrzeugteils relativ zu dem zweiten Fahrzeugteil vorgesehen.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird zum Begrenzen des Schwenkwegs zweier über einen Verstellbeschlag schwenkbar miteinander zu verbindender Fahrzeugteile an dem mit dem ersten Fahrzeugteil zu verbindenden, ersten Beschlagteil des vorzugsweise modular ausgebildeten Verstellbeschlags ein Anschlagelement vorgesehen, das an der äußeren Umfangsfläche des ersten Beschlagteils des Verstellbeschlags angeordnet ist. Das Anschlagelement, das beispielsweise als Blechstanzteil ausgebildet und mit dem ersten Beschlagteil über dessen Umfangsfläche verschweißt ist, kann somit in standardisierter Weise gefertigt und an einer geeigneten Position mit dem ersten Beschlagteil des Verstellbeschlags verbunden werden, um zusammen mit dem modular ausgebildeten Verstellbeschlag vom Beschlaghersteller ausgeliefert und beispielsweise an einem Fahrzeugsitz zum Verbinden einer Rückenlehen mit einem Sitzteil montiert zu werden.
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Weist das erste Beschlagteil eine im Wesentlichen kreiszylindrische Form auf und ist die äußere Umfangsfläche durch eine zur Drehachse konzentrische Zylindermantelfläche des ersten Beschlagteils gebildet, kann das Anschlagelement in Umfangsrichtung an beliebigen Positionen an dem ersten Beschlagteil angeordnet werden, wobei die Anordnung des Anschlagelements am ersten Beschlagteil beispielsweise davon abhängig gemacht werden kann, wo in günstiger Weise ein oder mehrere Endanschläge an dem zweiten Fahrzeugteil positioniert werden können, ohne den Bauraum und die übrige funktionale Gestaltung der Beschlagsanordnung zu beeinträchtigen.
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Das Anschlagelement kann beispielsweise einen Vorsprung aufweisen, der sich axial parallel zur Drehachse erstreckt, eine zur Drehachse senkrechte Stirnfläche des ersten Beschlagteils überragt. Das Anschlagelement kann somit als einfaches Blechteil ausgebildet werden, dass mit geeigneter Materialstärke zur Bereitstellung der erforderlichen Festigkeit hergestellt und mit dem ersten Beschlagteil verbunden, insbesondere verschweißt wird.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das Anschlagelement zwei Anlageabschnitte auf, mit denen das Anschlagelement an der Umfangsfläche des ersten Beschlagteils anliegt. Über die Anlageabschnitte kann das Anschlagelement mit der Umfangsfläche verschweißt sein, wobei durch die flächige Anlage der Anlageabschnitte an der Umfangsfläche eine sichere, feste Abstützung des Anschlagelements am ersten Beschlagteil geschaffen wird. An die Anlageabschnitte, die in ihrer Formgebung der äußeren Umfangsfläche des ersten Beschlagteils angepasst sind, kann jeweils ein Verbindungsabschnitt anschließen, über die ein Vorsprung zur Ausbildung des eigentlichen Anschlags mit den Anlageabschnitten verbunden ist.
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Die Verbindungsabschnitte können dabei derart geformt sein, dass der Vorsprung radial von der Umfangsfläche des ersten Beschlagteils beabstandet ist. Die Verbindungsabschnitte definieren somit die Position des Vorsprungs in radialer Richtung und können dazu genutzt werden, den Abstand des Vorsprungs von der Drehachse des Verstellbeschlags zu vergrößern, um einen größeren Hebelarm für eine günstige Krafteinleitung bei einem Anschlagen des Vorsprungs an einen zugeordneten Endanschlag eines Fahrzeugteils im Betrieb zu erhalten.
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Das Anschlagelement kann auch an einem mit dem ersten Beschlagteil verbundenen Haltering, der das zweite Beschlagteil gegenüber dem ersten Beschlagteil einschließt und das zweite Beschlagteil drehbar an dem ersten Beschlagteil lagert, angeordnet sein. Dieser Haltering begrenzt einen inneren Raum des beispielsweise nach Art eines Hohlrads ausgebildeten ersten Beschlagteils, in dem das zweite Beschlagteil drehbar angeordnet ist. Das Anschlagelement kann von dem Haltering, der beispielsweise an eine senkrecht zur Drehachse gerichtete Stirnfläche des ersten Beschlagteils angesetzt und z. B. mit dieser verschweißt ist, in radialer Richtung vorstehen und so in den Bereich der Umfangsfläche des ersten Beschlagteils ragen.
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In diesem Zusammenhang sei angemerkt, dass darunter, dass das Anschlagelement an der Umfangsfläche des ersten Beschlagteils angeordnet ist, vorliegend verstanden wird, dass das Anschlagelement unmittelbar an der Umfangsfläche zu liegen kommt und direkt oder indirekt mit dieser verbunden ist.
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In einer Ausgestaltung kann die Beschlagsanordnung ein mit dem ersten Fahrzeugteil zu verbindendes, erstes Adapterteil und ein mit dem zweiten Fahrzeugteil zu verbindendes, zweites Adapterteil aufweisen. Die Adapterteile dienen in diesem Zusammenhang zur Anbindung des Verstellbeschlags an die zugeordneten Fahrzeugteile und passen den gegebenenfalls standardisierten Verstellbeschlag an die gegebenenfalls ebenfalls standardisierten, vorgegebene Befestigungsstellen aufweisenden Fahrzeugteile an. Das erste Beschlagteil ist mit dem ersten Adapterteil und das zweite Beschlagteil mit dem zweiten Adapaterteil verbunden, wobei an dem zweiten Adapterteil mindestens ein Endanschlag zur Begrenzung des Verschwenkwegs des ersten Adapterteils um die Drehachse relativ zu dem zweiten Adapterteil angeordnet und das Anschlagelement des ersten Beschlagteils ausgebildet ist, zur Begrenzung des Verschwenkwegs des ersten Fahrzeugteils relativ zu dem zweiten Fahrzeugteil mit dem mindestens einen Endanschlag des zweiten Adapterteils zusammenzuwirken.
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Das Anschlagelement des ersten Beschlagteils ragt vorzugsweise in eine Aussparung an dem zweiten Adapterteil hinein, wobei das Anschlagelement so an der Umfangsfläche des ersten Beschlagteils angeordnet ist, dass es mit einem Vorsprung über die Stirnfläche des ersten Beschlagteils hinausragt und in die Aussparung an dem zweiten Adapterteil eingreift. Auf diese Weise werden abgekröpfte, umgebogene Endanschläge an dem zweiten Adapterteil, die herkömmlich zu einer Erhöhung des Bauraumbedarfs führen, überflüssig. Stattdessen können zwei Endanschläge an dem zweiten Adapterteil durch radial zur Drehachse gerichtete, die Aussparung des zweiten Adapterteils in Umfangsrichtung um die Drehachse begrenzende Endabschnitte ausgebildet werden, wobei die Aussparung beispielsweise nach Art eines radial nach innen weisenden Einzugs oder nach Art einer Kulisse ausgestaltet sein kann, in die das Anschlagelement des ersten Beschlagteils mit seinem Vorsprung eingreift und mit der das Anschlagelement zum Begrenzen des Verschwenkwegs der Fahrzeugteile zueinander zusammenwirkt.
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Wie eingangs bereits erwähnt, kann der Verstellbeschlag sowohl als Rastbeschlag als auch als Drehbeschlag ausgebildet sein. Ist der Verstellbeschlag als Drehbeschlag ausgebildet, so ist das erste Beschlagteil vorzugsweise nach Art eines Hohlrads ausgebildet und trägt an einem radial nach innen weisenden, um eine erste Achse umlaufenden Abschnitt eine Innenverzahnung. Das zweite Beschlagteil hingegen ist an dem ersten Beschlagteil gelagert und weist an einem radial nach außen weisenden, um eine zweite Achse umlaufenden Abschnitt eine Außenverzahnung auf, die mit der Innenverzahnung des ersten Beschlagteils in Eingriff steht. Es wird somit ein Drehbeschlag nach Art eines Taumelgetriebes geschaffen, bei dem die Beschlagteile über ein Betätigungselement in Form eines Exzenters in eine Drehbewegung zueinander versetzt werden können. Der Exzenter ist hierzu drehbar an dem ersten Beschlagteil angeordnet und liegt in einer Aufnahme des zweiten Beschlagteils ein, wobei der Exzenter derart mit dem zweiten Beschlagteil in Wirkverbindung steht, dass in Folge einer Drehbewegung des Exzenters in der Aufnahme das zweite Beschlagteil mit seiner Außenverzahnung an der Innenverzahnung des ersten Beschlagteils abrollt und somit die Beschlagteile in eine Drehbewegung relativ zueinander versetzt. Ein Drehbeschlag dieser Art ist beispielsweise in der
DE 10 2008 028 094 A1 beschrieben.
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Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf den Einsatz von Drehbeschlägen beschränkt, sondern kann auch im Zusammenhang mit Rastbeschlagsanordungen verwendet werden, beispielsweise unter Verwendung eines Verstellbeschlags nach Art des aus der
DE 20 2009 015 235 U1 bekannten Rastbeschlags, bei dem an einem zweiten Beschlagteil radial verschiebliche Sperrriegel vorgesehen sind, die mit einer Innenverzahnung am ersten Beschlagteil zum Verriegeln des Rastbeschlags in Eingriff gebracht werden können und zum Entriegeln des Rastbeschlags aus der Innenverzahnung entfernt werden, um das zweite Beschlagteil relativ zum ersten Beschlagteil verschwenken zu können.
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Der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht einer Beschlagsanordnung mit zwei Adapterteilen und einem die Adapterteile schwenkbar miteinander verbindenden Verstellbeschlag in Form eines Drehbeschlags;
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2 perspektivische Ansicht der Beschlagsanordnung, gesehen von einer Innenseite her;
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3 eine weitere perspektivische Ansicht der Beschlagsanordnung;
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4 eine Seitenansicht der Beschlagsanordnung;
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5A, 5B gesonderte Ansichten des Anschlagelements des ersten Beschlagteils der Beschlagsanordnung;
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6 eine perspektivische Ansicht einer Beschlagsanordnung mit einem am ersten Beschlagteil angeordneten, modifizierten Anschlagelement;
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7 eine Ansicht einer Beschlagsanordnung nach dem Stand der Technik und
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8 eine Explosionsansicht von Bauteilen eines Drehbeschlags mit einem an einem Haltering des ersten Beschlagteils angeordneten Anschlagelement.
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7 zeigt eine Beschlagsanordnung 1', bei der ein mit einer Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes zu verbindendes, erstes Adapterteil 10 über einen Verstellbeschlag in Form eines Drehbeschlags 2 verschwenkbar mit einem mit einem Sitzteil des Fahrzeugsitzes zu verbindenden, zweiten Adapterteil 11 verbunden ist. Die Adapterteile 10, 11 sind beispielsweise als Adapterbleche aus Metall hergestellt und werden zur schwenkbaren Verbindung der Rückenlehne mit dem Sitzteil des Fahrzeugsitzes beispielsweise über Schraubverbindungen fest an geeigneten Rahmenteilen der Rückenlehne bzw. des Fahrzeugsitzes befestigt.
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Bei einer solchen herkömmlichen Beschlagsanordnung, wie sie beispielsweise auch aus der
DE 10 2008 028 094 A1 bekannt ist, ist der Drehbeschlag
2 in modularer Weise ausgebildet und über ein erstes Beschlagteil in Form eines Hohlrads mit dem ersten Adapterteil
10 verbunden, beispielsweise verschweißt. Das erste Beschlagteil weist eine Innenverzahnung auf, an der ein zweites Beschlagteil nach Art eines Innenrads mit einer radial nach außen weisenden Außenverzahnung zur Verwirklichung eines Taumelgetriebes angeordnet ist. Der Drehbeschlag
2 weist ein Betätigungselement
22 in Form eines Exzenters auf, der in einer Aufnahme des zweiten Beschlagteils angeordnet ist und in der Aufnahme verdreht werden kann, wobei durch eine Drehbewegung des Betätigungselements
22 das zweite Beschlagteil mit seiner Außenverzahnung an der Innenverzahnung des ersten Beschlagteils abrollt und dadurch die Beschlagteile zueinander verdreht. Für nähere Einzelheiten wird auf die
DE 10 2008 028 094 A1 verwiesen, deren Inhalt vorliegend mit einbezogen werden soll.
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Bei der Beschlagsanordnung 1' sind an dem ersten Adapterteil 10 und an dem zweiten Adapterteil 11 jeweils Endanschläge 101', 102', 111', 112' ausgebildet, die den Verschwenkweg der Adapterteile 10, 11 und somit der mit den Adapterteilen 10, 11 verbundenen Fahrzeugteile relativ zueinander begrenzen sollen. Die Endanschläge 111', 112' des zweiten Adapterteils 11 sind laschenartig durch Abkröpfen ausgebildet, sind einstückig an das zweite Adapterteil 11 angeformt und ragen in den Raum hinein, den das erste Adapterteil 10 auf seinem Verschwenkweg überstreicht, während die Endanschläge 101', 102' des Adapterteils 10 durch seitliche Kanten des ersten Adapterteils 10 ausgebildet sind.
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Wird das mit einer Rückenlehne verbundene erste Adapterteil 10 in eine Verschwenkrichtung V beispielsweise zum Vorschwenken der Rückenlehne verschwenkt, so nähert sich das erste Adapterteil 10 mit seinem Endanschlag 102' dem Endanschlag 112' des zweiten Adapterteils 11 an und erreicht eine maximal nach vorne verschwenkte Position, wenn der Endanschlag 102' mit dem Endanschlag 112' in Anlage gelangt. Wird hingegen das erste Adapterteil 10 entgegen der Verschwenkrichtung V relativ zu dem zweiten Adapterteil 11 verschwenkt, so nähert sich der Endanschlag 101' des ersten Adapterteils 10 dem Endanschlag 111' des zweiten Adapterteils 11 an, bis diese miteinander in Anlage gelangen. Die Endanschläge 102', 112' definieren somit eine vorverschwenkte Endposition der Adapterteile 10, 11 relativ zueinander, während die Endanschläge 101', 111' eine rückwärtige Endposition der Adapterteile 10, 11 festlegen.
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Bei dieser herkömmlichen Beschlagsanordnung 1' sind die Endanschläge 101', 102', 111', 112' an den Adapterteilen 10, 11 ausgebildet und einstückig an diese angeformt. Dadurch, dass insbesondere die Endanschläge 111', 112' in den durch das erste Adapterteil 10 beim Verschwenken überstrichenen Raum hineinragen, erhöht sich der Bauraumbedarf für das zweite Adapterteil 11, wobei zusätzlich die Positionierung der Endanschläge 101', 102', 111', 112' aufgrund einer begrenzten Gestaltungsfreiheit der Adapterteile 10, 11 nicht frei gewählt werden kann.
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In Abkehr von solchen herkömmlichen Beschlagsanordnungen verwendet eine die Erfindung verwirklichende Beschlagsanordnung, wie sie in 1 bis 5 dargestellt ist, ein Anschlagelement 3, das an einer äußeren Umfangfläche 200 eines mit dem ersten Adapterteil 10 beispielsweise durch Verschweißen fest verbundenen ersten Adapterteils 20 angeordnet ist. Die grundlegende Funktionsweise der Beschlagsanordnung entspricht – abgesehen von der Ausbildung des Anschlagelements 3 – der in 7 dargestellten Beschlagsanordnung, wobei in 1 bis 5 und auch in den nachfolgend noch zu erläuternden 6 und 8 Bauteile gleicher Funktion, soweit zweckdienlich, mit gleichen Bezugszeichen versehen sind.
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Das Anschlagelement 3 weist einen Vorsprung 31 auf, der sich axial parallel zu einer Drehachse D des Drehbeschlags 2 erstreckt und in eine umfänglich am zweiten Adapterteil 11 vorgesehene Aussparung 113 in Form eines radial nach innen weisenden Einzugs am äußeren Umfang des Adapterteils 11 ragt. Das Anschlagelement 3 wirkt hierbei mit seinem Vorsprung 31 mit Endanschlägen 111, 112 zum Begrenzen des Verschwenkwegs des ersten Adapterteils 10 relativ zum zweiten Adapterteil 11 zusammen, wobei die Endanschläge 111, 112 des zweiten Adapterteils 11 durch Endabschnitte gebildet sind, die die Aussparung 113 in Umfangsrichtung um die Drehachse D begrenzen.
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Bei der Beschlagsanordnung 1 gemäß 1 bis 5 weist der Drehbeschlag 1 ein erstes Beschlagteil 20 auf, das nach Art eines Hohlrads ausgebildet ist und eine im Wesentlichen kreiszylindrische äußere Form mit einer äußeren Umfangsfläche 200 in Form einer zylindrischen Mantelfläche aufweist. An dem ersten Beschlagteil 20 ist ein zweites Beschlagteil 21 nach Art eines Innenrads drehbar angeordnet, wobei das erste Beschlagteil 20 an einem radial nach innen weisenden Abschnitt eine in einen Innenraum des ersten Beschlagteils 20 hinein weisende Innenverzahnung trägt, die mit einer Außenverzahnung des zweiten Beschlagteils 21 zur Ausbildung eines Taumelgetriebes in Eingriff steht (siehe hierzu auch die modifizierte Ausgestaltung gemäß 8; das in 8 dargestellte erste Beschlagteil 20 und das zweite Beschlagteil 21 weisen bei der Ausführungsform gemäß 1 bis 5 eine identische oder zumindest funktionsgleiche Gestalt auf).
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Der Drehbeschlag 2 kann über ein Betätigungselement 22 in Form eines in einer Aufnahme des zweiten Beschlagteils 21 angeordneten Exzenters betätigt werden, wobei durch Verdrehen des Betätigungselements 22 relativ zum zweiten Beschlagteil 21 ein Abrollen des zweiten Beschlagteils 21 an der Innenverzahnung des ersten Beschlagteils 20 bewirkt wird, infolgedessen die Beschlagteile 20, 21 sich relativ zueinander verdrehen und das erste Adapterteil 10 relativ zu dem zweiten Adapterteil 11 verschwenken.
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Das erste Beschlagteil 20 ist, wie gesagt, beispielsweise durch Schweißen mit dem ersten Adapterteil 10 verbunden, und das zweite Beschlagteil 21 ist mit dem zweiten Adapterteil 11 verbunden, wobei hierzu das zweite Beschlagteil 21 mit einem Bund eine Öffnung 110 an dem ersten Adapterteil 11 durchgreift und über diesen Bund mit dem zweiten Adapterteil 11 verbunden, insbesondere verschweißt ist.
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Das Betätigungselement 22 ist in einer zentralen Aufnahme 210 des zweiten Beschlagteils 21 verschwenkbar und weist eine Durchgriffsöffnung 220 mit einem Vierkantprofil auf, die in an einem Sitz montiertem Zustand der Beschlagsanordnung 1 von einer Welle (nicht dargestellt) durchgriffen wird, über die das Betätigungselement 22 verdreht werden kann.
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Das an der äußeren Umfangsfläche 200 des ersten Beschlagteils 20 angeordnete Anschlagelement 3 liegt, wie in 2 und 3 dargestellt, mit Anlageabschnitten 32, 33 an der äußeren Umfangsfläche 200 an und ist über diese Anlageabschnitte 32, 33 mit der äußeren Umfangsfläche 200 verschweißt. Zum Herstellen der Schweißverbindung kann beispielsweise ein Laserschweißverfahren eingesetzt werden, wobei auch andere Schweißverfahren denkbar und möglich sind, beispielsweise ein Schutzgasschweißen oder ein Ultraschallschweißen.
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Der in die Aussparung 113 hineinragende Vorsprung 31 des Anschlagelements 3 ist über Verbindungsabschnitte 34, 35 mit den Anlageabschnitten 32, 33 verbunden, wobei die Anbindung des Vorsprungs 31 derart ist, dass der Vorsprung 31 von der Umfangsfläche 200 in radialer Richtung zur Drehachse D beabstandet ist. Über die Verbindungsabschnitte 34, 35 kann somit die Position des Vorsprungs 31 in gewünschter Weise vorgegeben werden, wobei durch geeignete Positionierung des Vorsprungs 31 der sich zwischen der Drehachse D und dem Vorsprung 31 ergebende Hebelarm in günstiger Weise eingestellt werden kann.
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Die Anlageabschnitte 32, 33 sind in ihrer Formgebung der Umfangsfläche 200 angepasst und schmiegen sich flächig an die Umfangsfläche 200 an, so dass sich eine günstige Abstützung des Anschlagelements 3 an dem ersten Beschlagteil 20 ergibt.
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Bei einem Verschwenken der Adapterteile 10, 11 relativ zueinander beispielsweise in eine Verschwenkrichtung V (siehe 1) zum Verschwenken einer mit dem Adapterteil 10 verbundenen Rückenlehne in eine nach vorne verschwenkte Position nähert sich das Anschlagelement 3 mit seinem Vorsprung 31 dem Endanschlag 111, der die Aussparung 113 in Umfangsrichtung begrenzt, an, bis der Vorsprung 31 in Anlage mit dem Endanschlag 111 gelangt und die Adapterteile 10, 11 somit nicht weiter zueinander verschwenkt werden können. Wird hingegen das erste Adapterteil 10 entgegen der Verschwenkrichtung V relativ zum zweiten Adapterteil 11 verschwenkt, so nähert sich der Vorsprung 31 dem rückseitigen Endanschlag 112 an, bis der Vorsprung 31 mit dem Endanschlag 112 in Anlage gelangt. Die Endanschläge 111, 112 definieren auf diese Weise zusammen mit dem Vorsprung 31 Endpositionen für den Verschwenkweg der Adapterteile 10, 11.
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Das Anschlagelement 3 kann beispielsweise als Stanzteil aus einem Metallblech hergestellt sein, wobei die Materialstärke des Anschlagelements 3 abhängig von der erforderlichen Festigkeit des Anschlagelements 3 und dessen Vorsprung 31 gewählt ist.
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Mit dem bereitgestellten Anschlagelement 3 wird ein Anschlag geschaffen, der in standardisierter Weise hergestellt und an dem Drehbeschlag 2 angeordnet werden kann. Der funktionale Aufbau des Drehbeschlags 2 ändert sich hierbei nicht, und auch die Gestaltung der Adapterteile 10, 11 wird nicht bzw. nur unwesentlich beeinflusst. Insbesondere ist am zweiten Adapterteil 11 lediglich eine Aussparung 113 zur Ausbildung der Endanschläge 111, 112 vorzusehen. Weitere Umformungen und Abkröpfungen, die den Bauraum erhöhen würden, sind nicht erforderlich.
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Das Anschlagelement 3 kann an unterschiedlichen Positionen an der Umfangsfläche 200 des ersten Beschlagteils 20 angeordnet werden. Beispielsweise kann das Anschlagelement 3 – im Vergleich zu der Anordnung gemäß 1 bis 3 – an einer um 90° oder 180° um die Drehachse D versetzten, seitlichen oder unteren Position an der Umfangsfläche 200 befestigt werden. Die Position des Anschlagelements 3 kann beispielsweise in Abhängigkeit davon gewählt werden, wo am zweiten Adapterteil 11 in günstiger Weise eine geeignete Aussparung 113 vorgesehen werden kann. Die Aussparung 113 kann in diesem Zusammenhang beispielsweise auch als Kulisse, in die der Vorsprung 31 eingreift, in das zweite Adapterteil 11 eingeformt werden.
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Bei einer modifizierten Ausgestaltung gemäß 6, bei der lediglich die Ausgestaltung des Anschlagelements 3 verändert ist, liegt das Anschlagelement 3 über Anlageabschnitte 32', 33' an der Umfangsfläche 200 an und ist über Verbindungsabschnitte 34', 35' mit einem Vorsprung 31 verbunden. Die Anlageabschnitte 32', 33' erstrecken sich flächig in eine Ebene senkrecht zur Drehachse D und sind so gestaltet, dass eine Kraftwirkung auf den Vorsprung 31 in Umfangsrichtung um die Drehachse D bei Anschlagen an einen der Endanschläge 111, 112 in günstiger Weise abgestützt und in das erste Beschlagteil 20 des Drehbeschlags 2 eingeleitet werden kann.
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Die Funktionsweise der Beschlagsanordnung 1 gemäß 6 ist ansonsten identisch, wobei funktionsgleiche Bauteile auch mit gleichen Bezugszeichen versehen sind und zur Erläuterung der Funktionsweise auf das vorangehend Ausgeführte verwiesen wird.
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Bei einer wiederum modifizierten Ausgestaltung, dargestellt in
8, ist ein Anschlagelement
3 an einem an dem ersten Beschlagteil
20 anzuordnenden Haltering
23 ausgebildet und einstückig an diesen angeformt, wobei der Haltering
23, wie dies beispielsweise auch aus der
DE 10 2008 028 094 A1 bekannt ist, in einer Vertiefung
205 am ersten Beschlagteil
20 einliegt und das zweite Beschlagteil
21 gegen das erste Beschlagteil
20 einschließt, so dass zwischen dem Haltering
23 und dem ersten Beschlagteil
20 ein Raum
202 geschaffen wird, in dem das zweite Beschlagteil
21 nach Art eines Innenrads drehbar gehalten ist.
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Das Anschlagelement 3 steht radial nach außen vom Haltering 23 vor und liegt, bei montiertem Drehbeschlag 2, in einer Aussparung 207 am äußeren Umfang 200 des ersten Beschlagteils 20, so dass das Anschlagelement 3 am äußeren Umfang 200 des ersten Beschlagteils 20 angeordnet ist und sich radial nach außen erstreckt. Zur Ausbildung eines Vorsprungs 31 ist dabei das Anschlagelement 3 in einem Endabschnitt derart umgebogen, dass der Vorsprung 31 sich axial parallel zur Drehachse D in eine Aussparung 113 am zweiten Adapterteil 11 hineinerstreckt, wie dies vorangehend anhand von 1 bis 5 geschildert worden ist.
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Ersichtlich aus 8 ist auch eine beispielhafte Ausgestaltung des ersten Beschlagteils 20 nach Art eines Hohlrads mit einer Innenverzahnung 204 und des zweiten Beschlagteils 21 nach Art eines Innenrads mit einer Außenverzahnung 214, die mit der Innenverzahnung 204 des ersten Beschlagteils 20 in Eingriff steht. Das zweite Beschlagteil 21 weist eine zentrale Aufnahme 210 mit einer inneren Zylindermantelfläche 211 und einem Lagerabschnitt 212 auf, in dem das drehbar an einem Zapfen 206 des ersten Beschlagteils 20 gelagerte, eine Öffnung 203 durchgreifende Betätigungselemente 22 (siehe 1) angeordnet ist und über den Lagerabschnitt 212 mit dem zweiten Beschlagteil 21 zusammenwirkt. Das zweite Beschlagteil 21 durchgreift mit einem Bund 213 eine Aussparung 110 des zweiten Adapterteils 11 (siehe 1) und ist über diesen Bund 213 mit dem zweiten Adapterteil 11 verbunden, insbesondere verschweißt.
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Das erste Beschlagteil 20 weist eine Stirnfläche 201 auf, die in montiertem Zustand im Wesentlichen bündig mit der nach außen weisenden Außenfläche des Halterings 23 ist. Der Vorsprung 31 überragt hierbei in Axialrichtung parallel zur Drehachse D diese Stirnfläche 201 und greift in die Aussparung 113 am zweiten Adapterteil 11 ein (siehe 1).
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Obwohl die Erfindung vorliegend im Zusammenhang mit einem Drehbeschlag beschrieben worden ist, ist ein Anschlag der beschriebenen Art auch bei einem Rastbeschlag einsetzbar, bei dem ein erstes Beschlagteil eine äußere Umfangsfläche aufweist, mit der das Anschlagelement verbunden werden kann. Bei einem solchen Rastbeschlag sind an einem drehbar an dem ersten Beschlagteil angeordneten zweiten Beschlagteil Sperrriegel radial verschieblich angeordnet, wobei diese Sperrriegel mit einer Innenverzahnung des ersten Beschlagteils zum Verriegeln des Rastbeschlags in Eingriff gebracht werden können und zum Entriegeln des Rastbeschlags außer Eingriff mit der Innenverzahnung verschoben werden, so dass das zweite Beschlagteil relativ zum ersten Beschlagteil verschwenkt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1'
- Drehbeschlagsanordnung
- 10
- Lehnenfestes Adapterteil
- 101', 102'
- Anschlag
- 11
- Sitzfestes Adapterteil
- 110
- Öffnung
- 111, 112
- Endanschlag
- 111', 112'
- Endanschlag
- 113
- Aussparung
- 2
- Drehbeschlag
- 20
- Erstes Beschlagteil
- 200
- Umfangsfläche
- 201
- Stirnfläche
- 202
- Aufnahme
- 203
- Öffnung
- 204
- Innenverzahnung
- 205
- Auflageabschnitt
- 206
- Zapfen
- 207
- Aussparung
- 21
- Zweites Beschlagteil
- 210
- Aufnahme
- 211
- Zylindermantelfläche
- 212
- Lagerabschnitt
- 213
- Bund
- 214
- Außenverzahnung
- 22
- Betätigungselement
- 220
- Durchgriffsöffnung
- 23
- Haltering
- 3
- Anschlagelement
- 31
- Vorsprung
- 32, 33; 32', 33'
- Anlageabschnitt
- 34, 35; 34', 35'
- Verbindungsabschnitt
- D
- Drehachse
- V
- Verschwenkrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008028094 A1 [0003, 0004, 0004, 0021, 0033, 0033, 0041, 0053]
- DE 202009015235 U1 [0007, 0022]
- DE 102008029438 A1 [0008]