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Die Erfindung betrifft einen Drehbeschlag für einen Fahrzeugsitz nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, einen Fahrzeugsitz und ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Drehbeschlags.
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Ein solcher Drehbeschlag umfasst ein erstes Beschlagteil mit einer ersten Verzahnung, ein zweites Beschlagteil mit einer zweiten Verzahnung, wobei die zweite Verzahnung mit der ersten Verzahnung kämmend in Eingriff steht, einen Exzenter und ein um eine Drehachse drehbar am ersten Beschlagteil gelagertes Betätigungselement, wobei durch eine Drehung des Betätigungselements um die Drehachse relativ zum ersten Beschlagteil der Exzenter derart bewegbar ist, dass das zweite Beschlagteil relativ zum ersten Beschlagteil verstellt wird, insbesondere mit der zweiten Verzahnung an der ersten Verzahnung abrollt.
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Ein solcher Drehbeschlag kann insbesondere zum Einstellen einer Lehnenneigung einer Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes dienen. An dem Fahrzeugsitz können hierbei zum Beispiel zwei Drehbeschläge angeordnet sein, die über eine Betätigungswelle miteinander wirkverbunden und gemeinsam zum Verstellen der Rückenlehne relativ zu einem Sitzteil des Fahrzeugsitzes betätigt werden können.
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Bei einem solchen Drehbeschlag erfolgt das Verstellen des ersten Beschlagteils relativ zum zweiten Beschlagteil dadurch, dass das zweite Beschlagteil mit seiner zweiten Verzahnung an der ersten Verzahnung des ersten Beschlagteils taumelnd abrollt. Die Zähnezahl der zweiten Verzahnung unterscheidet sich hierbei von der Zähnezahl der ersten Verzahnung, wobei die radial innen gelegene Verzahnung insbesondere zumindest einen Zahn weniger als die radial außen gelegene Verzahnung aufweist.
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Der Exzenter dient dazu, das erste Beschlagteil und das zweite Beschlagteil radial zur Drehachse spielfrei zueinander anzuordnen, sodass das zweite Beschlagteil mit seiner zweiten Verzahnung spielfrei in die erste Verzahnung des ersten Beschlagteils eingreift.
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Der Anmelderin ist es intern aus der Praxis bekannt, den Exzenter in einfacher Weise in Form von Keilelementen auszubilden und durch ein Trägerelement radial nach innen abzustützen. Dies kann aber eine Montagereihenfolge bedingen, in der erst die Keilelemente eingelegt werden und erst dann das Trägerelement eingesetzt werden kann, was sehr mühsam sein kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen möglichst einfach herstellbaren Drehbeschlag anzugeben.
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Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Danach umfasst der Drehbeschlag ferner einen Exzenterträger mit einem den Exzenter in Bezug auf die Drehachse radial nach innen abstützenden ersten Trägerelement und einem zweiten Trägerelement, wobei das erste und das zweite Trägerelement miteinander in Eingriff stehende Formschlusselemente umfassen und so angeordnet sind, dass ein auf das Betätigungselement wirkendes Drehmoment über das zweite Trägerelement an das erste Trägerelement übertragbar ist.
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Auf diese Weise ist es möglich, den Exzenter in besonders einfacher Weise auszubilden und zusätzlich die Montage des Beschlags in besonders einfacher Weise durchzuführen. Insbesondere kann erst das erste Trägerelement eingesetzt werden, dann in einfacher Weise der Exzenter und daraufhin das zweite Trägerelement, welches als Schnittstelle zum Betätigungselement dient.
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In einer Ausgestaltung umfasst der Exzenter zumindest ein Keilelement, insbesondere zwei Keilelemente. Derartige Keilelemente können besonders belastbar ausgebildet sein.
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Das zweite Trägerelement kann den Exzenter, insbesondere das oder die Keilelement(e), in axialer Richtung (in Bezug auf die Drehachse) abstützen. Somit kann das zweite Trägerelement eine Doppelfunktion erfüllen und zusätzlich zur Schnittstellenfunktion den Exzenter in axialer Richtung sichern.
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Ein oder mehrere Formschlusselement(e) des ersten Trägerelements stehen formschlüssig in Eingriff mit einem oder mehreren Formschlusselement(en) des zweiten Trägerelements. Optional umfassen die Formschlusselemente des ersten und zweiten Trägerelements einen am ersten Trägerelement ausgebildeten Stift. Der Stift steht z.B. im Eingriff mit einem am zweiten Trägerelement ausgebildeten Schlitz. Auf diese Weise ist eine einfache und robuste Kopplung möglich. Der Schlitz erstreckt sich z.B. in radialer Richtung. Hierdurch ermöglicht der Schlitz eine radiale Verlagerung des Stifts innerhalb des Schlitzes und somit einen Toleranzausgleich. Mögliche Überbestimmtheiten oder Nebenkontakte können so deutlich verringert werden.
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In einer Weiterbildung umfassen die Formschlusselemente des ersten und zweiten Trägerelements zwei am ersten Trägerelement ausgebildete Stifte. Die beiden Stifte können jeweils (optional verschiebbar, insbesondere radial) im Eingriff mit einem am zweiten Trägerelement ausgebildeten Formschlusselement in Form jeweils eines Schlitzes oder in Form eines gemeinsamen Schlitzes stehen. Dies ermöglicht eine besonders robuste und präzise Drehmomentübertragung bei gleichzeitiger Ermöglichung eines Toleranzausgleichs.
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Das zweite Trägerelement weist in einer Ausgestaltung des Drehbeschlags eine (z.B. äußere) Formschlusskontur auf, die in Eingriff mit einer passenden (z.B. inneren) Formschlusskontur des Betätigungselements steht.
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Das zweite Trägerelement des Exzenterträgers kann ein Blechteil sein. Beispielsweise ist das zweite Trägerelement ein Stanzteil. So ist das zweite Trägerelement besonders einfach herstellbar. Das zweite Trägerelement kann flach und eben ausgebildet sein.
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Beispielsweise ist die erste Verzahnung als Außenverzahnung ausgebildet und die zweite Verzahnung ist als Innenverzahnung ausgebildet.
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Das erste Trägerelement kann einen in sich geschlossenen Ring umfassen. Das ermöglicht eine besonders gute Stabilität.
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Optional sind das erste Trägerelement und das zweite Trägerelement jeweils einstückig ausgebildet. Das ermöglicht eine besonders einfache Herstellung. Das erste Trägerelement und das zweite Trägerelement sind separate Bauteile.
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Das zweite Trägerelement kann axial vorstehende Anschläge für den Exzenter aufweisen, z.B. in Form jeweils eines umgebogenen Abschnitts. Dies ermöglicht eine besonders einfache Herstellung des ersten Trägerelements. Alternativ umfasst das erste Trägerelement radial vorstehende Anschläge für den Exzenter, was z.B. eine besonders einfache Herstellung des zweiten Trägerelements ermöglicht.
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Optional weist das zweite Trägerelement axial vorstehende Anschläge für ein drittes Trägerelement des Exzenterträgers auf z.B. in Form jeweils eines umgebogenen Abschnitts. Dies ermöglicht eine besonders einfache Herstellung des ersten Trägerelements. Weist das erste Trägerelement an seiner Mantelfläche keine Anschläge auf, kann es z.B. in besonders einfacher Weise mittels einer Drehmaschine hergestellt werden. Alternativ umfasst das erste Trägerelement radial vorstehende Anschläge für den Exzenter, was dann z.B. eine besonders einfache Herstellung des zweiten Trägerelements ermöglicht.
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Gemäß einem Aspekt wird ein Fahrzeugsitz bereitgestellt, der einen Drehbeschlag nach einer beliebigen, hierin beschriebenen Ausgestaltung umfasst, insbesondere zwei solcher Drehbeschläge.
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Gemäß einem Aspekt wird ein Verfahren zur Herstellung eines Drehbeschlags nach einer beliebigen, hierin beschriebenen Ausgestaltung angegeben, umfassend die folgenden Schritte: Anordnen des ersten Trägerelements und des Exzenters in einer Exzenteraufnahme des zweiten Beschlagteils und, danach, Anordnen des zweiten Trägerelements in der Exzenteraufnahme.
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Auf diese Weise ist eine besonders einfache Herstellung möglich.
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Optional wird ein Halteelement zum Sichern des zweiten Beschlagteils im Eingriff mit dem ersten Beschlagteil aus einem Stück Blech gestanzt wird, wobei das Halteelement mit einer Öffnung ausgebildet wird, sodass ein zur Öffnung passendes Stück Stanzabfall entsteht, wobei das zweite Trägerelement aus diesem Stück Stanzabfall hergestellt wird. So kann die Herstellung besonders materialsparend erfolgen.
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Der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen in schematischen Darstellungen:
- 1 eine Ansicht eines Fahrzeugsitzes;
- 2A und 2B Explosionsansichten eines Ausführungsbeispiels eines Drehbeschlags;
- 3 bis 6 aufgeschnittene Ansichten des Drehbeschlags gemäß 2A und 2B in verschiedenen Stadien des Zusammenbaus; und
- 7 eine Ansicht eines ersten Trägerelements und eines zweiten Trägerelements für den Drehbeschlag nach 2A bis 6.
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Ein in 1 schematisch dargestellter Fahrzeugsitz 1 weist ein Sitzteil 10 und ein über eine Anordnung von Drehbeschlägen 2 schwenkbar zu dem Sitzteil 10 angeordnetes Rückenlehnenteil 11 auf. Über die Anordnung von Drehbeschlägen 2 kann das Rückenlehnenteil 11 relativ zu dem Sitzteil 10 verschwenkt werden, um die Neigungsstellung des Rückenlehnenteils 11 zu dem Sitzteil 10 anzupassen oder das Rückenlehnenteil 11 in eine vorverschwenkte, zum Beispiel flache Stellung zu bringen, beispielsweise zur Vergrößerung eines Stauraums in einem Fahrzeug.
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Ein solcher Fahrzeugsitz 1 kann als Vordersitz in einem Fahrzeug ausgebildet sein. Ein solcher Fahrzeugsitz 1 kann aber auch als Rücksitz in zweiter oder dritter Sitzreihe in einem Fahrzeug verwendet werden.
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Bei dem dargestellten Beispiel ist der Fahrzeugsitz 1 über eine optionale Höhenverstelleinrichtung 12 mit einer ebenfalls optionalen Längsverstelleinrichtung 13 und über die Längsverstelleinrichtung 13 längsverstellbar mit einem Fahrzeugboden 14 verbunden.
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Zum Verbinden des Rückenlehnenteils 11 mit dem Sitzteil 10 können beispielsweise zwei Drehbeschläge 2 an gegenüberliegenden Seiten des Rückenlehnenteils 11 angeordnet sein. Die Drehbeschläge 2 sind in an sich bekannter Weise zum Beispiel über eine Betätigungswelle miteinander gekoppelt, sodass die Drehbeschläge 2 über die Betätigungswelle gemeinsam betätigt werden können.
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2A und 2B zeigen ein Ausführungsbeispiel eines Drehbeschlags 2 des Fahrzeugsitzes 1 gemäß 1. Der Drehbeschlag 2 ist als taumelnder Drehbeschlag ausgebildet. Der Drehbeschlag 2 weist ein erstes Beschlagteil 20 auf, das einer Verstellbaugruppe, beispielsweise dem Rückenlehnenteil 11, zugeordnet ist (und z.B. mit einem Rahmenteil des Rückenlehnenteils 11 fest verbunden ist). Ein zweites Beschlagteil 21 ist demgegenüber einer anderen Verstellbaugruppe, z.B. dem Sitzteil 10, zugeordnet (und zum Beispiel mit einem Rahmenteil des Sitzteils 10 fest verbunden).
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Das erste Beschlagteil 20 umfasst eine als Innenverzahnung 200 ausgebildete Verzahnung. Das zweite Beschlagteil 21 umfasst eine als Außenverzahnung 210 ausgebildete Verzahnung. Über die Außenverzahnung 210 steht das zweite Beschlagteil mit der innerhalb einer Umfangswandung 201 umlaufenden Innenverzahnung 200 des ersten Beschlagteils 20 in Verzahnungseingriff und kann in taumelnder Weise zu dem ersten Beschlagteil 20 verstellt werden. Die Innenverzahnung 200 ist konzentrisch zu einer Drehachse D des Drehbeschlags 2.
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Die Außenverzahnung 210 des zweiten Beschlagteils 21 ist an einem umlaufenden Flanschabschnitt 211 des zweiten Beschlagteils 21 geformt. Der Flanschabschnitt 211 liegt an einem Bodenabschnitt 202 des ersten Beschlagteils 20 an derart, dass das zweite Beschlagteil 21 unter Verzahnungseingriff der Verzahnungen 200, 210 zu dem ersten Beschlagteil 20 verstellbar ist.
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Das zweite Beschlagteil 21 ist durch ein Halteelement 205 axial zu dem ersten Beschlagteil 20 festgelegt. Das Halteelement 205 ist hierbei fest mit dem ersten Beschlagteil 20 verbunden und fasst den Flanschabschnitt 211 des zweiten Beschlagteils 21 gegenüber dem Bodenabschnitt 202 des ersten Beschlagteils 20 derart ein, dass das zweite Beschlagteil 21 axial fixiert, in einer zur Drehachse D senkrechten Ebene jedoch zu dem ersten Beschlagteil 20 verstellbar ist. Das Halteelement 205 dient als Deckel.
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Die Verzahnungen 200, 210 unterscheiden sich in ihrer Zähnezahl. So weist die Außenverzahnung 210 des zweiten Beschlagteils 21 eine im Vergleich zur Innenverzahnung 200 des ersten Beschlagteils 20 um zumindest einen Zahn geringere Zähnezahl auf, was bewirkt, dass bei einem Abrollen des zweiten Beschlagteils 21 innerhalb des ersten Beschlagteils 20 die Drehstellung des zweiten Beschlagteils 21 verändert und somit die dem zweiten Beschlag 21 zugeordnete Verstellbaugruppe zu der dem ersten Beschlagteil 20 zugeordneten Verstellbaugruppe verschwenkt wird.
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Während das erste Beschlagteil 20 konzentrisch zur Drehachse D ist, läuft das zweite Beschlagteil 21 exzentrisch zur Drehachse D innerhalb des ersten Beschlagteils 20 um. Die Außenverzahnung 210 des zweiten Beschlagteils 21 ist konzentrisch zu einer in dem zweiten Beschlagteil 21 geformten Exzenteraufnahme 213. Über einen die Exzenteraufnahme 213 umgebenden Bund 212 ist das zweite Beschlagteil 21 mit der zugeordneten Verstellbaugruppe fest verbunden oder verbindbar.
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In der Exzenteraufnahme 213 des zweiten Beschlagteils 21 liegt eine Lagerbuchse 22 ein, die z.B. fest mit dem zweiten Beschlagteil 21 verbunden ist. In der Exzenteraufnahme 213 sind zudem ein durch Keilelemente 240, 241 gebildeter Exzenter 24 und ein mehrteiliger Exzenterträger 25 angeordnet.
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Der Exzenterträger 25 umfasst ein erstes Trägerelement in Form eines inneren Keilträgers 250, ein zweites Trägerelement in Form eines Mitnehmers 251 und im gezeigten Beispiel auch ein drittes Trägerelement in Form eines äußeren Keilträgers 252.
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Der innere Keilträger 250 ist auf einen Lagerzapfen 204 des ersten Beschlagteils 20 aufgesteckt und daran drehbar um die Drehachse D gelagert. Der innere Keilträger 250 umfasst einen ringförmigen Abschnitt mit einer Mantelfläche. Die Keilelemente 240, 241 liegen an der Mantelfläche an und sind durch den inneren Keilträger 250 (in Bezug auf die Drehachse D) radial nach innen abgestützt. Der äußere Keilträger 252 ist ringförmig ausgebildet (hier in Form eines offenen Rings) und nimmt die Keilelemente 240, 241 und den inneren Keilträger 250 auf.
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Der Mitnehmer 251 ist entlang der Drehachse D neben dem inneren Keilträger 250 und den Keilelementen 240, 241 angeordnet. Die Keilelemente 240, 241 sind durch den Mitnehmer 251 in einer axialen Richtung (in Bezug auf die Drehachse D) abgestützt. Hierzu umfasst der Mitnehmer 251 einen Überstand 258, der radial die Keilelemente 240, 241 überdeckt oder zumindest mit diesen überlappt. Hierdurch werden die Keilelemente 240, 241 daran gehindert, axial aufzusteigen.
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Die Keilelemente 240, 241 der Exzenterbaugruppe 24 sind über ein Federelement 26 gegeneinander vorgespannt. Das Federelement 26 wirkt hierzu mit Federenden 260 auf einander zugewandte Kopfenden 242 der Keilelemente 240, 241 ein und belastet diese zueinander in Richtung eines Aufspreizens.
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Die Keilelemente 240, 241 dienen dazu, das erste Beschlagteil 20 und das zweite Beschlagteil 21 spielfrei miteinander in Verzahnungseingriff zu bringen. Die Keilelemente 240, 241 sind durch Wirkung des Federelements 26 hierzu voneinander entfernt und drücken das zweite Beschlagteil 21 mit seiner Außenverzahnung 210 in Eingriff mit der Innenverzahnung 200 des ersten Beschlagteils 20. Die Keilelemente 240, 241 sind durch Wirkung des Federelements 26 voneinander entfernt und verkeilt. Die Beschlagteile 20, 21 sind dadurch spielfrei in Verzahnungseingriff miteinander gehalten. Über die Verkeilung ist die Stellung der Beschlagteile 20, 21 zudem in selbsthemmender Weise zueinander gesperrt.
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Der äußere Keilträger 252 ist gleitend zu der Lagerbuchse 22 bewegbar und wird bei einer (ausreichend weiten) Betätigung des Betätigungselements 27 zusammen mit dem inneren Keilträger 250 und dem Mitnehmer 251 verstellt.
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Mit dem Exzenterträger 25 ist ein Betätigungselement 27 wirkverbunden. Das Betätigungselement 27 durchgreift mit einem Schaft 270 eine zur Drehachse D konzentrische Lageröffnung 203 des ersten Beschlagteils 20 und ist darüber an dem ersten Beschlagteil 20 um die Drehachse D drehbar gelagert. Die Lageröffnung 203 erstreckt sich durch den Lagerzapfen 204.
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Über eine (sternförmige) Formschlusskontur 272 steht das Betätigungselement 27 mit einer passend ausgebildeten Formschlusskontur 257 des Mitnehmers 251 des Exzenterträgers 25 formschlüssig in Eingriff und ist darüber drehfest mit dem Mitnehmer 251 des Exzenterträgers 25 verbunden. Eine Drehung des Betätigungselements 27 um die Drehachse D relativ zum ersten Beschlagteil 20 führt somit zu einer Drehung des Mitnehmers 251 um diese Drehachse D. Das Betätigungselement 27 ist dazu ausgebildet, ein Drehmoment in den Mitnehmer 251 einzuleiten.
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Der Mitnehmer 251 umfasst weitere Formschlusselemente, und zwar in Form von Schlitzen 255, konkret zwei entlang einer gemeinsamen Geraden verlaufenden Schlitzen 255. Mit jedem der beiden Schlitze 255 des Mitnehmers 251 steht ein Stift 254 in Eingriff. Hierdurch wird der innere Keilträger 250 bei einer Drehung des Mitnehmers 251 um die Drehachse D (relativ zum ersten Beschlagteil 20) in die Drehbewegung mitgenommen. Über die Schlitze 255 und Stifte 254 kann der Mitnehmer 251 ein Drehmoment in den inneren Keilträger 251 einleiten. Der Mitnehmer 251 weist somit eine Doppelfunktion auf und dient sowohl zum axialen Sichern der Keilelemente 240, 241 als auch zum Koppeln des inneren Keilträgers 250 an das Betätigungselement 27.
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Der innere Keilträger 250 umfasst mehrere Anschläge 253A-253D, hier in Form von jeweils einem radial vorstehenden Block. Jedem der Keilelemente 240, 241 ist ein Anschlag 253A, 253B zugeordnet und in Umfangsrichtung benachbart dazu angeordnet. Wird das Betätigungselement 27 drehend betätigt, so rotiert der innere Keilträger 250 relativ zum ersten Beschlagteil 20. Dabei schlägt je nach Drehrichtung einer der den Keilelementen 240, 241 zugeordneten Anschläge 253A, 253B an einen Endabschnitt des entsprechenden Keilelements 240, 241 an. Zwei weitere Anschläge 253C, 253D sind dem äußeren Keilträger 252 zugeordnet und in Umfangsrichtung benachbart zu einer Mitnahmekontur 256 des äußeren Keilträgers 252 angeordnet. Die Mitnahmekontur 256 des äußeren Keilträgers 252 wird durch zwei nach innen umgebogene (durch einen Spalt voneinander beabstandete) offene Enden des äußeren Keilträgers 252 gebildet.
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Wird der innere Keilträger 250 durch Betätigen des Betätigungselements 27 in eine Schwenkrichtung, zum Beispiel elektromotorisch über eine zur Drehachse D konzentrische Betätigungswelle, verdreht, so verschwenkt der innere Keilträger in die Schwenkrichtung und wird mit einem seiner Anschläge 253A, 253B dem zugeordneten Keilelement 240, 241 angenähert. Durch Einwirken auf das Keilelement 240, 241 wird dieses Keilelement 240, 241 dem anderen Keilelement 240, 241 angenähert und die verkeilende Wirkung der Keilelemente 240, 241 in der Exzenteraufnahme 213 somit aufgehoben. Der Drehbeschlag 2 wird auf diese Weise freigegeben.
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Bei einem weiteren Verdrehen gelangt der innere Keilträger 250 mit einem seiner weiteren Anschläge 253C, 253D auch in Anlage mit einem der Enden des äußeren Keilträgers 252 und nimmt dadurch den äußeren Keilträger 252 mit. Durch Wirkung auf die Keilelemente 240, 241 wird somit der Exzenter 24 in der Exzenteraufnahme 213 verschwenkt und dadurch das zweite Beschlagteil 21 relativ zum ersten Beschlagteil 20 verstellt. Dabei wird der äußere Keilträger 252 mitgenommen.
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Nach Beendigung der Betätigung werden die Keilelemente 240, 241 wiederum aufgrund der Federwirkung der Feder 26 zueinander aufgespreizt und verkeilen sich.
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Das Betätigungselement 27 weist zudem eine zentrale Formschlussöffnung 271 auf, über die das Betätigungselement 27 üblicherweise mit einer entlang der Drehachse D erstreckten Betätigungswelle verbunden ist derart, dass das Betätigungselement 27 über die Betätigungswelle manuell und/oder elektromotorisch verstellt werden kann.
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Ein von außen am ersten Beschlagteil 20 anliegendes und auf den Schaft 270 des Betätigungselements 27 aufgestecktes Dichtungselement 28 dichtet den Innenraum des Drehbeschlags 2 gegenüber der Umgebung ab. Ein Axialsicherungsring 29 greift mit mehreren nach innen vorspringenden Bereichen in eine Rille am Schaft 270 des Betätigungselements 27 ein und sichert so das Betätigungselement 27 am ersten Beschlagteil 20.
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3 bis 6 zeigen verschiedenen Stadien der Herstellung des Drehbeschlags. Dabei werden zunächst, wie in 3 gezeigt, die beiden Beschlagteile 20, 21, der äußere und innere Keilträger 252, 250 und die Keilsegmente 240, 241 zusammengesetzt. Beispielsweise wird dabei zuerst der innere Keilträger 250 auf den Lagerzapfen 204 des ersten Beschlagteils 20 aufgesteckt, dann werden der äußere Keilträger 252 und die Lagerbuchse 22 aufgesetzt und die Keilsegmente 240, 241 in den Raum zwischen dem inneren und äußeren Keilträger 250, 252 eingesetzt. Daraufhin wird das zweite Beschlagteil 21 eingesetzt und mittels des Halteelements 205 am ersten Beschlagteil 20 gesichert. So ist es insbesondere besonders einfach, die Keilelemente 240, 241 einzusetzen.
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In einem nachfolgenden Schritt wird der Mitnehmer 251 montiert. Hierzu wird der Mitnehmer 251 mit seinen Schlitzen 255 auf die Stifte 254 des inneren Keilträgers 250 (in axialer Richtung) aufgesteckt.
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Optional wird der Mitnehmer 251 so hergestellt, dass ein vorbestimmtes Umschaltspiel des Drehbeschlags 2 erzielt wird. Hierzu können Teile des Drehbeschlags 2 vermessen werden, z.B. im teilweise zusammengebauten Zustand gemäß 3, und der Mitnehmer 251 wird in Abhängigkeit der Messergebnisse hergestellt, z.B. ausgestanzt.
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4 zeigt den montierten Mitnehmer 251, wobei auch zu erkennen ist, wie die Überstände 258 (in der Ansicht der 4 ist nur ein Teil der Überstände 258 zu sehen) die Keilelemente 240, 241 axial sichert.
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5 zeigt zusätzlich das daraufhin montierte Federelement 26. Dieses greift mit seinen Federenden 260 in Rillen an den Kopfenden 242 der Keilelemente 240, 241 ein. Ein (ringförmiger) Abschnitt des Federelements 26 erstreckt sich auf derjenigen Seite des Mitnehmers 251, die den Keilelementen 240, 241 abgewandt ist.
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6 zeigt den fertig hergestellten Drehbeschlag 2. Das Betätigungselement 27 ist in die Lageröffnung 203 eingesteckt und axial gesichert. Die Formschlusskontur 272 des Betätigungselements 27 steht formschlüssig in Eingriff mit der Formschlusskontur 257 des Mitnehmers 27.
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Durch die axiale Sicherung kann effektiv verhindert werden, dass die Keilelemente 240, 241 und der äußere Keilträger 252 axial aufsteigen und Überdeckung um inneren Keilträger 250 oder dem zweiten Beschlagteil 21 verlieren. Zudem kann ein Verkippen des inneren Keilträgers auf dem Lagerzapfen verhindert werden.
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7 zeigt eines alternative Ausgestaltung eines ersten Trägerelements in Form eines inneren Keilträgers 250' und eines zweiten Trägerelements in Form eines Mitnehmers 251' für den Drehbeschlag 2 gemäß 2A bis 6. Hierbei umfasst der Mitnehmer 251' Anschläge 259A-259D für die Keilelemente 240, 241 (Anschläge 259A, 259B) und für den äußeren Keilträger 252 (Anschläge 259C, 259D). Der innere Keilträger 250' umfasst daher keine derartigen Anschläge und weist einen Querschnitt auf, dessen außen umlaufende Oberflächenlinie einen Kreis bildet. Der äußere Mantelfläche des inneren Keilträgers 250' weist die Form eines Rings ohne Sprünge auf.
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Ein derartiger innerer Keilträger 250' ist besonders einfach herstellbar.
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Ein Drehbeschlag der beschriebenen Art kann vorteilhaft zum Schwenken eines Rückenlehnenteils zu einem Sitzteil eines Fahrzeugsitzes Verwendung finden. Ein solcher Drehbeschlag kann aber auch in anderer Verwendung an einem Fahrzeug eingesetzt werden.
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Mehrere Drehbeschläge können hierbei in kombinierter Weise zum Einsatz kommen, beispielsweise gekoppelt über eine Betätigungswelle, über die die Drehbeschläge gemeinsam insbesondere elektromotorisch betätigt werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 10
- Sitzteil
- 11
- Rückenlehnenteil
- 12
- Höhenverstelleinrichtung
- 13
- Längsverstelleinrichtung
- 2
- Drehbeschlag
- 20
- erstes Beschlagteil
- 200
- erste Verzahnung (Innenverzahnung)
- 201
- Umfangswandung
- 202
- Bodenabschnitt
- 203
- Lageröffnung
- 204
- Lagerzapfen
- 205
- Halteelement
- 21
- zweites Beschlagteil
- 210
- zweite Verzahnung (Außenverzahnung)
- 211
- Flanschabschnitt
- 212
- Bund
- 213
- Exzenteraufnahme
- 22
- Lagerbuchse
- 24
- Exzenter
- 240, 241
- Keilelemente
- 242
- Kopfenden
- 25
- Exzenterträger
- 250, 250'
- erstes Trägerelement (innerer Keilträger)
- 251, 251'
- zweites Trägerelement (Mitnehmer)
- 252
- drittes Trägerelement (äu ßerer Keilträger)
- 253A-253D
- Anschlag
- 254
- Stift
- 255
- Schlitz
- 256
- Mitnahmekontur
- 257
- Formschlusskontur
- 258
- Überstand
- 259A-259D
- Anschlag
- 26
- Federelement
- 260
- Federenden
- 27
- Betätigungselement
- 270
- Schaft
- 271
- Formschlussöffnung
- 272
- Formschlusskontur
- 28
- Dichtungselement
- 29
- Axialsicherungsring
- D
- Drehachse
- FB
- Fahrzeugboden
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010038795 A1 [0006]