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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft ein ergonomisches Sitzflächenelement, sowie ein Sitzmöbel mit dem Sitzflächenelement, das sich über eine Säule auf einem Standfuss abstützt.
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Stand der Technik
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Es wurde erkannt, dass das Sitzen die Wirbelsäule eines Menschen erheblich mehr beansprucht als Stehen und Gehen, weil sie dabei nicht mehr die natürlich gekrümmte Doppel-S-Form beibehalten kann. Um nun die dabei vielfach entstehen Rückenschmerzen zu vermeiden, sollte daher darauf geachtet werden, dass die Wirbelsäule beim Sitzen möglichst ihre physiologische Form einnimmt. Zu diesem Zweck sind daher schon eine Reihe ergonomischer Sitzmöbel vorgeschlagen worden, die der natürlichen Form einer Wirbelsäule Rechnung tragen sollen.
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So ist beispielsweise aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE-G 90 07 656.7 ein ergonomisches Sitzmöbel bekannt, das ein Sitzflächenelement ähnlich eines Pilzkopfes besitzt, das sich über eine elastische Gelenkvorrichtung, z. B. in der Form einer Schraubenfeder, auf einem Standfuss abstützt. Die Gelenkvorrichtung ist dabei so ausgelegt, dass diese bei einer Belastung des Sitzflächenelements eine pendelnde Auslenkung längs einer gedachten Kugelfläche ausführen kann, während das Sitzflächenelement bei einer nachlassenden Belastung unter dem Einfluss der Rückstellkraft der Gelenkvorrichtung seine zentrale Lage wieder einnehmen soll.
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Ein derartiges Sitzmöbel sorgt zwar dafür, dass eine benutzende Person mit diesem hin und her pendeln kann, jedoch das natürlichen Bedürfnis, die Sitzfläche als solche möglichst schonend für die Wirbelsäule zu belasten, d. h. auch eine physiologische Haltungskorrektur aufgrund einer Gewichtsverlagerung vorzunehmen, um die Wirbelsäule zu entlasten, kann mit diesem bekannten Sitzmöbel nicht befriedigt werden. Aus der
DE 699 24 377 T2 ist ein Stuhl bekannt, der ein sattelförmiges Sitzelement mit einem Mittelabschnitt und Seitenabschnitten zeigt, wobei sich die Seitenabschnitte von dem Mittelabschnitt in meinem Winkel abwärts krümmen. Zudem ist im vorderen Bereich eine Ausnehmung vorgesehen, die insbesondere beim Sitzen auf dieses sattelförmige Sitzelement eine Entlastung des Genitalbereich herbeiführen soll. Zudem ist der vordere Bereich des Sitzes höckerförmig ausgebildet, das heisst, dass der Benutzer des Sitzmöbels in einer sattelartigen Ausgestaltung fest und lagegerecht positioniert wird.
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Somit ist es für den Benutzer nicht möglich eine andere Position einzunehmen. Vielmehr wird er durch die sattelförmige Sitzausgestaltung in eine Position gezwungen, die ihm auch die Möglichkeit gibt aufgrund der rückwärtigen Abstützung, seinen Rücken zu entlasten. Dadurch wird aber in den meisten Fällen ein Rundrücken gebildet. Der in dem Stand der Technik dargestellte Sattelstuhl weist zwar eine Aussparung im vorderen Bereich auf, um den Druck auf den Genitalbereich zu mindern, ist jedoch gegenüber dem Mittelabschnitt immer noch erhöht angeordnet, sodass die sattelförmige Struktur erhalten bleibt.
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Aufgabe der Erfindung
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein ergonomisches Sitzflächenelement sowie ein Sitzmöbel mit einem solchen Sitzflächenelement zu schaffen, bei dem zumindest ein Nachteil an der Standes der Technik vermieden wird, indem das Sitzflächenelement gezielt als mögliche Unterstützung für eine sitzende Person ausgenutzt wird.
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Lösung der Aufgabe
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Die Aufgabe der Erfindung wird mit einem Sitzflächenelement und einem Sitzmöbel mit diesem Sitzflächenelement gelöst, dessen Kennzeichen und Merkmale in den Patenansprüchen ausgeführt sind.
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Vorteile der Erfindung
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Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, gezielt dem Benutzer eine natürliche und gesunde Sitzposition zu ermöglichen. Das Sitzflächenelement erlaubt dem Benutzer eine Sitzposition einzunehmen, die gestützt durch eine konkave Form zur Aufnahme des Beckens und gestützt durch konvexe Form zur Aufnahme des Oberschenkels eine Ausbalancierung der Sitzposition ermöglicht. Insbesondere im Bereich des Sitzbeines ist eine konkave Form im Mittelabschnitt des Sitzflächenelements vorgesehen, um der Tendenz der Beckenkippung nach hinten entgegen zu wirken, und um zu vermeiden, dass ein entsprechender ”Rundrücken” entsteht. Gerade das Sitzbein bzw. der Sitzbeinhöcker weist eine flach konkave Form auf, die mit der konvexen Form des Sitzbeins harmoniert. Die konkave Form ist jedoch nicht stark ausgeprägt, sodass mehrere Sitzpositionen möglich sind. Vielmehr weist dieses Sitzflächenelement ausreichende Kontaktflächen für das Sitzbein auf, die beim Sitzen eingenommen werden können. Ausgehend von dem Mittelabschnitt erstrecken sich seitlich entsprechende Seitenabschnitte, die von der konkaven Ausführung in eine konvexe Ausführung übergehen. Diese Seitenabschnitte dienen dazu, zum Einen sich an der Kontur des Beckens und dem Bereich des Hüftgelenks anzupassen, aber auch Auflagefläche für die Oberschenkel und damit eine Entlastung zu bieten. Somit erstrecken sich die Seitenabschnitte ausgehend von dem Mittelabschnitt abwärts in definierten Winkel, sodass das gesamte Sitzflächenelement an sich eine halbkugelratige Struktur aufweist, die in der Mitte (Mittelabschnitt) konkav ausgebildet ist, jedoch zu den Seiten – in die Seitenabschnitte übergehend – konvexe Ausbildungen aufweist.
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Die konvexen Ausbildungen der Seitenabschnitte sind jedoch nicht derart gestaltet, dass sie wie bei sattelförmigen Strukturen dazu geeignet sind, nur den Hüftbereich beziehungsweise die Oberschenkel in einer zuvor fest definierten, bestimmten Position aufzunehmen. Vielmehr ist es bei der erfindungsgemässen Ausführung des Sitzflächenelements möglich, unterschiedliche Positionen einzunehmen, die jedoch immer wieder die gleiche konsequente Eigenschaft mit sich bringen, dass der Benutzer durch Ausbalancieren gezwungen ist, einen geraden Rücken zu bilden und gezwungen ist, ein Teil seines Eigengewichtes über die Oberschenkel Richtung Füsse abzuführen. Somit hat das Sitzflächenelement in seiner Grundausführung eine geschlossene nahezu halbkugelige, halbschalenartige Ausgestaltung jedoch mit für die Sitzpositionen und Unterstützung von Körperteilen besonders ausgestaltete Formen, wie sie zuvor beschrieben sind.
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Insbesondere in Kombination mit einem Sitzmöbel, das die Eigenschaft aufweist, beweglich – bevorzugt federartig – das Sitzflächenelement aufzunehmen, kann die Ausbalancierung des Körpers noch einfacher erfolgen. Es ist auch denkbar, dass das Sitzflächenelement beispielsweise mit einem Bürostuhlunterteil gelenkig verbunden ist.
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Eine Weiterbildung sieht vor, dass das Sitzflächenelement die Form eines Art Hufeisens mit einem Joch und zwei Armen aufweist, wobei das Joch für zumindest eine teilweise Auflage des Gesässes einer sitzenden Person des Sitzmöbels vorgesehen ist und die sich an das Joch jeweils anschliessenden Arme zur Auflage der Oberschenkel dieser Person dienen. Durch eine derartige Ausbildung des Sitzflächenelements wird das menschliche Becken aufgerichtet und die Wirbelsäule in ihrer natürlichen, d. h. physiologisch richtigen Form gehalten.
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Auch diese hufeisenartige Ausgestaltung des Sitzflächenelements zeigt, insbesondere im Bereich der Genitalien der Person, die den Stuhl benutzt, eine Aussparung. Ausgehend von der zuvor beschriebenen Ausführungsform, nämlich einen konkav ausgebildeten Mittelabschnitt, der der Tendenz der Beckenkippung nach hinten entgegenwirkt, jedoch nicht so stark ausgebildet ist, dass diese noch eine ausreichende Kontaktfläche zum Sitzen bereitstellen kann, erstrecken sich seitlich und nach unten gerichtet mindestens zwei Segmentbereiche, die konvex ausgebildet sind. Der erste Segmentabschnitt, der sich unmittelbar an den Mittelabschnitt anschliesst, dient zur Aufnahme des Hüftbereiches, wohingegen der weitere Segmentabschnitt, der sich an den Ersten anschliesst, zur Aufnahme des Oberschenkels dient, wobei die Form derart konvex ausgebildet ist, dass ausreichend Positionierungsraum für die Oberschenkel bleibt. Dies bedeutet, dass der Benutzer wählen kann, ob er mit parallel ausgerichteten Oberschenkeln oder mit etwas gespreizt ausgerichteten Oberschenkeln sitzen möchte. Eine sattelförmige fest vorgegebene Struktur ist nicht erwünscht und wird auch durch diese vorteilhafte Ausgestaltung des Sitzflächenelements nicht erreicht.
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Nach Massgabe der vorliegenden Erfindung ist es von Vorteil, wenn das Sitzflächenelement – in Draufsicht – als hufeisenartiges oder nierenförmiges Sitzpolster ausgebildet ist, dessen Joch mit seiner Breite gebogen, vorzugsweise halbkreisförmig verläuft und in die Arme übergeht, die wiederum einen Öffnungswinkel von grösser 90° einschiessen können. Dadurch ermöglicht das erfindungsgemässe Sitzpolster, ohne ständigen Rutscheffekt, eine ergonomische richtige Sitzposition bei einem offenen Winkel der Arme von vorzugsweise 100° und mehr. Durch diesen tiefen Einschnitt zwischen den Armen als Oberschenkelauflagen ist eine oft unangenehm empfundene Druckbelastung im Genitalbereich eines Benutzers ausgeschlossen. Auch ist die Einnahme einer Sitzposition, im Gegensatz zu so genannten Sattelsitzen, wegen einer nicht vorhandenen Erhöhung im Genitalbereich, auch für mehr unbewegliche Personen einfacher und auch von vorne möglich.
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Um eine gute Auflage beziehungsweise Unterstützung der Oberschenkel zu erhalten, ist es ferner zweckmässig, die freien Enden der Arme des Sitzpolsters nach unten abfallend auszubilden, und zwar indem das Sitzflächenelement um einen Neigungswinkel nach unten verstellbar ausgebildet wird. Die Arme selbst weisen eine konvexe Form, die zusammen mit einem weichen Schaummaterial für das Sitzpolster eine druckfreie Oberschenkelauflage gewährleistet. Dabei können die Oberschenkel in Hüftbreite bleiben und müssen nicht gespreizt werden, was den Sitzkomfort erhöht und angenehm gestaltet. Insbesondere für Frauen mit Röcken wird diese Position als angenehm empfunden (im Gegensatz zu Satteln).
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Eine besondere Ausführungsform sieht vor, dass die Auflagen verstellbar beziehungsweise adaptierbar sind. Damit ist es möglich, den unterschiedlichen Körpergrössen Rechnung zu tragen. Vorzugsweise sind Stellelemente vorgesehen, die ein Arretieren der Auflage in unterschiedlichen Neigungswinkel zulassen.
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Vorteilhafterweise ist das Sitzflächenelement mit einem Unterbau versehen, so dass sich ein Sitzmöbel ergibt. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Unterbau als Säule ausgebildet ist und die vorteilhafterweise bewegbare Säule des ergonomischen Sitzmöbels durch eine zylindrische Spiralfeder erhalten wird. Mit einem derartigen „Federstuhl” können beim Sitzen in alle Richtungen aktive Bewegungen durchgeführt werden. Dadurch wird im Bereich der Lendenwirbelsäule, dem Rücken und Bauch sowie der Hüfte und Schulter eine Muskellockerung und nicht zuletzt eine allgemeine Kräftigung sowie eine bessere Beweglichkeit erreicht.
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Mit der Verwendung einer Spiralfeder zwischen dem Sitzflächenelement und dem Standfuss ist es auch möglich, dass die Spiralfeder mit ihrem unteren Ende am Standfuss befestigt und an ihrem oberen Ende eine Steckbuche vorgesehen wird, in die dann das Sitzflächenelement mit einem zentral an diesem angeordneten Steckbolzen oder eine Stuhlsäule gesteckt werden kann, wobei dann der Streckbolzen bzw. die Stuhlsäule je nach gewünschter Sitzhöhe eine unterschiedliche Länge aufweisen kann; ferner lässt sich dadurch das Sitzpolster auch leicht drehen. Hierbei kann die Steckbuchse auch als Konushülse ausgebildet sein, womit gleichzeitig eine Zentrierung möglich ist.
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Auch ist es in diesem Zusammenhang möglich, den Steckbolzen bzw. die Stuhlsäule als Gasfeder auszubilden, die ebenfalls eine Höhenverstellung und eine Rotation des Sitzflächenelements erlaubt. Hierbei ergibt sich auch die Möglichkeit unterschiedliche Gassäulen einzusetzen, sodass das erfindungsgemässe Sitzmöbel in seiner Höhe auch gut an kleinere Personen sowie Jugendliche angepasst werden kann.
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Schliesslich kann es zweckmässig sein, wenn der Standfuss als Fusskreuz mit Stuhlrollen ausgebildet wird, die darüber hinaus auch noch der Gestalt sein können, dass diese bei Belastung blockieren und dadurch das Sitzmöbel rutschfest machen.
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Somit weist die Erfindung vorteilhafterweise die Neuerung auf, dass der Rückenbereich keine Führung erfährt, sodass der Benutzer selbst durch Ausgleich und durch Findung einer entsprechenden Sitzposition dazu gezwungen wird, keinen Rundrücken zu bilden. Der mittlere und fordere Bereich des Sitzflächenelements ist zumindest auf gleicher Höhe oder sogar niedriger als an der mittlere und hintere Bereich des Mittelabschnitts. Dadurch wird eine erhebliche Druckentlastung insbesondere im Genitalbereich vorgenommen, aber es findet auch eine freizügige Unterstützung des Hüftbereichs des Benutzers sowie dessen Oberschenkeln statt.
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Im Vergleich zu Sattelsitzen ermöglicht diese Sitzgeometrie ein vereinfachtes Aufsitzen insbesondere von vorne, da keine störende Erhöhung vorhanden ist. Im Vergleich zu Sattelsitzen kann bei diesem Sitzmöbel der Winkel zwischen den Oberschenkeln von der sitzenden Person selbst bestimmt werden. Dies hat insbesondere für Damen einen Vorteil, die ungern mit weit gespreizten Beinen auf solchen Sitzmöbeln sitzen.
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Die konvexe Gestaltung insbesondere des Sitzflächenelements im Mittelabschnitt, wobei die Konvexität derart flach ausgestaltet ist, dass noch eine ausreichende Kontaktfläche entsteht (im Gegensatz zu Gymnastikbällen) wirkt einer Tendenz der Beckenkippung nach hinten (Rundrücken) somit deutlich entgegn.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung mit zwei Ausführungsbeispielen näher beschrieben und erläutert.
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Zeichnungen
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Es zeigen:
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1 eine schematische Ansicht auf die Grundausführung eines erfindungsgemässen Sitzflächenelements;
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2 eine Draufsicht auf das Sitzflächenelement gemäss 1;
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3 eine Seitenansicht auf ein weiterführendes Ausführungsbeispiel des Sitzflächenelements gemäss 1;
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4 eine Seitenansicht auf ein anderes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Sitzflächenelements gemäss 1;
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5 eine perspektivische Darstellung von einem erfindungsgemässen Sitzmöbel mit einem ergonomischen Sitzflächenelement, das sich über eine bewegliche Säule auf einen Standfuss abstützt;
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6 in Draufsicht einen vergrösserten Ausschnitt des mittleren Bereichs des Standfusses gemäss 5, jedoch als Alternative mit einem Befestigungselement als Ronde und
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7 die Ronde gemäss 6, jedoch als Einzelteil von unten gesehen mit den Stützfüssen des Standfusses angepassten Ausnehmungen.
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Wege zur Ausführung der Erfindung
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In 1 und 2 ist das Grundprinzip eines erfindungsgemässen Sitzflächenelements 10 dargestellt. Das Sitzflächenelement 10 besteht aus mindestens zwei Abschnitten, nämlich einem Mittelabschnitt M, der um die Symmetrieachse Sy des Sitzflächenelements 10 angeordnet ist und seitlich davon wegerstreckend Seitenabschnitte. die sich zumindest von dem Mittelabschnitt ausgesehen nach unten in Pfeilrichtung P erstrecken. Ferner ist am unteren Bereich des Sitzflächenelements 10 ein Aufnahmeelement 11 vorgesehen, das dazu geeignet ist, von entsprechenden Stuhlunterteilen, wie sie beispielsweise aus dem Bürostuhlbereich bekannt sind, aufgenommen zu werden.
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Der Mittelabschnitt M, sowie es auch in Draufsicht auf 2 zu entnehmen ist, ist konvex ausgebildet. Die Konvexität dieses Mittelabschnittes M ist gegeben, jedoch nicht so stark wie eine Halbkugel ausgeprägt, sodass ausreichende Kontaktfläche mit dem Sitzbein gewährleistet ist.
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Zu den jeweiligen Seiten des Mittelabschnitts M erstrecken sich die Seitenabschnitte S, wobei der Seitenabschnitt sich in mindestens zwei Seitenabschnittteile untergliedert. Das unmittelbar an den Mittelabschnitt M angegliederte Seitenabschnittteil ist konkav ausgebildet und zwar derart, dass dieser sehr kompakt und geschlossen den Hüftbereich aufnehmen kann. Die Konkavität ist derart, dass insbesondere im Bereich des Hüftgelenkes umschlossen wird, sodass eine sichere Halteposition in diesem Bereich erzielt werden kann. Dieser Bereich dient insbesondere mit dem Mittelabschnitt M zur Steuerung der entsprechenden Lage des Körpers auf dem Sitzflächenelement. Daran anschliessend an das erste Seitenabschnittteil schliesst sich ein zweites Seitenabschnittteil an. Das zweite Seitenabschnittteil ist ebenfalls konkav ausgebildet, um den Oberschenkel entsprechend zu unterstützen. Die Konkavität ist jedoch sehr flach ausgebildet, um den Oberschenkel entsprechend Unterstützung zu geben. Sie weist jedoch die Eigenschaft auf, die Position des Oberschenkels im Bezug zu den weiteren Oberschenkel relativ frei wählen zu können.
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In 3 ist eine perspektivische Ansicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Sitzflächenelements 20 dargestellt. Auch dieses besteht aus einem entsprechenden konvex ausgebildeten Mittelabschnitt M und sich daran erstreckten Seitenabschnitten S. Die Form entspricht der, wie sie bereits in 1 dargestellt ist. Sie unterscheidet sich jedoch dadurch, dass zumindest in einem Teil der Kontur des Sitzflächenelements 20 eine Aussparung 21 vorgesehen ist. Die Aussparung 21 ist derart gestaltet, dass sie ebenfalls abfallend ausgebildet ist und an sich nur eine Ausnehmung aus der zuvor beschriebenen Kontur darstellt. Im Bereich dieser Aussparung 20 sind keine Erhöhungen oder ähnliches Ausgestaltungen vorhanden, wie sie beispielsweise aus einem Sattelelement bekannt sind. Diese Ausnehmung 20 die dazu, insbesondere den Genitalbereich der sitzenden Person entsprechend zu entlasten.
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In 4 ist ein drittes Ausführungsbeispiel eines Sitzflächenelements 30 dargestellt. Es unterscheidet sich von denen in 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispielen dadurch, dass dieses hufeisenförmig – in Draufsicht – ausgestaltet ist. Auch dieses weist einen entsprechenden Mittelabschnitt M und seitlich daran anschliessend Seitenabschnitte S auf.
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Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel sind dieselben Abschnitte in drei Seitenabschnittteile gegliedert, nämlich einem ersten, das sich unmittelbar an den Mittelabschnitt angliedert. Dieses ist konkav ausgebildet und dient der Anpassung der Kontur an das Becken. Das mittlere Seitenabschnittteil S2 ist ebenfalls konkav ausgebildet und dient der Anpassung an das Hüftgelenk. Die beiden Konkavitäten der Seitenabschnittteile S1 und S2 sind ähnlich, wobei sich die Konkavität in Richtung des dritten Teilabschnitte über dem zweiten Teilabschnitt S2 hinweg weiter vergrössert, das heisst die Ausbildung flacher wird. Das dritte Seitenabschnittteil S3 dient zur Anpassung an den oberen Bereich des Oberschenkels.
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Auch hier ist eine entsprechende Ausnehmung 32 vorgesehen, die im Gegensatz zu 3 grösser ausgebildet ist. Die Oberflächenform ist fliessend und weist keine Erhöhung auf, sodass das Sitzflächenelement 30 ausschliesslich zur Unterstützung dient, jedoch nicht dafür geeignet ist, Stütze zu bilden, um eine entsprechende Sitzhaltung einnehmen zu können (beispielsweise einen entlasteten Rundrücken).
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Ferner weist das Ausführungsbeispiel des Sitzflächenelements 30 ein Aufnahmeelement 33 auf.
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Das in 5 perspektivisch dargestellte Sitzmöbel besitzt ein ergonomisch gestaltetes Sitzflächenelement 1, das sich über eine bewegliche Säule 2 auf einem Standfuss 3 abstützt. Das Sitzflächenelement 1 hat die Form eines Art Hufeisens, welches aus einem gedachten Joch 1.1 und zwei Arme 1.2 und 1.3 derart zusammengesetzt ist, dass ein einstückiges, harmonisch geformtes Sitzpolster erhalten ist. Das Joch 1.1 des Sitzflächenelements 1 verläuft mit seiner Breite halbkreisförmig gebogen in die Arme 1.2 und 1.3 über, welche einen Winkel α von 100° einschliessen und an ihren freien Enden abgerundet ausgebildet sind. Das Sitzflächenelement 1 ist ferner in Richtung der Arme 1.2 und 1.3 nach unten abfallend um einen Neigungswinkel β verstellbar ausgebildet. Bei einem nicht näher dargestellten Ausführungsbeispiel sind unterschiedliche Neigungswinkel auf einer Länge der Auflage einstellbar.
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Die bewegliche Säule 2 weist eine zylindrische Spiralfeder 2.1 auf, die mit ihrem unteren Endabschnitt am Standfuss 3 über ein an diesem vorgesehenen Befestigungselement 2.2 und einen in die Spiralfeder 2.1 greifenden Befestigungsteller 2.3 mittels einer Schraube 2.4 befestigt ist. Das Befestigungselement 2.2 besitzt bei dieser ersten Ausführungsform fünf sternförmig angeordnete Vorsprünge 2.5, die im Querschnitt etwa halbrohrförmig gebogen ausgeführt sind, sodass die Vorsprünge 2.5 damit jeweils auf fünf Stützfüssen 3.1 mit Stuhlrollen 3.2 des Standfusses 3 formschlüssig und somit verdrehsicher aufliegen.
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In den 6 und 7 ist ein alternatives Befestigungselement 2.6 als zweites Ausführungsbeispiel gezeigt, das die Form einer Ronde mit einem umlaufenden Steg 2.7 besitzt, der die einzelnen Stützfüsse 3.1 teilweise übergreifende Ausnehmungen 2.8 aufweist, mit welchen das Befestigungselement 2.6 ebenfalls formschlüssig und somit verdrehsicher auf den Stützfüssen 3.1 aufliegt.
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Die Spiralfeder 2.1 besitzt an ihrem oberen Endabschnitt eine Kombination aus einer Befestigungsplatte 2.9 und einem Befestigungsteller 2.10, die durch drei Schrauben 2.11 zusammengehalten sind. In dieser Kombination aus Befestigungsplatte 2.9 und Befestigungsteller 2.10 ist mittig eine Konushülse 2.12 befestigt, in die das Sitzflächenelement 1 mit einem zentral an diesem angeordneten Stuhlsäule 1.4 gesteckt ist, welche je nach gewünschter Sitzhöhe eine unterschiedlich Länge aufweisen kann. Die Stuhlsäule 1.4 ist als Gasfeder ausgebildet, die eine Höhenverstellung und einer Rotation des Sitzflächenelements 1 zulässt. Ferner erfolgt diese Höhenverstellung und die Einstellung des Neigungswinkels β des Sitzflächenelements 1 über einen nicht näher gezeigten Hebel, der unterhalb des Sitzflächenelements 1 an einem Befestigungsgehäuse 1.5 angeordnet ist.
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Gewerbliche Anwendbarkeit
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Die Menschheit verbringt gern und viel Zeit im Sitzen, weil dies bequem erscheint, jedoch muss dabei – wie bereits erwähnt – die Wirbelsäule in der Regel harte Arbeit leisten. Insbesondere bei sitzenden Tätigkeiten kann die physiologische Sitzhaltung durch ein ergonomisches ausgebildetes Sitzmöbel wesentlich verbessert werden, was durch das erfindungsgemässe Sitzmöbel mit seinem ergonomisch ausgebildeten Sitzflächenelement 1 in der Form eines hufeisen- bzw. nierenförmigen Sitzposters vorteilhaft möglich ist. Zum einen ist die bewegbare Säule 2 des Sitzmöbels derart federnd ausgebildet, dass mit dieser aktive Bewegungen in allen Richtungen einschliesslich einer Rotation durchführbar sind, und zum anderen, bietet das erfindungsgemäss ausgebildete Sitzflächenelement 1 die Möglichkeit einer angenehmen Sitzposition, indem die Oberschenkel einer darauf sitzenden Person durch eine separate Auflage jeweils unterstützt werden, und zwar durch die mit einen Neigungswinkel β verstellbaren Sitzarmen 1.2 und 1.3. Die Auflagefläche im Gesässbereich einer sitzenden Person ist zwar im Verhältnis zu der jeweiligen Auflagefläche für die Oberschenkel geringer, was aber im Zusammenhang mit dem vorgesehenen Freiraum im Genitalbereich dennoch ein angenehmes Sitzgefühl vermittelt, das durch die ermöglichte bessere Sitzhaltung verursacht wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 9007656 U [0003]
- DE 69924377 T2 [0004]