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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine universale einsteckbare Drehvorrichtung, insbesondere eine Drehvorrichtung für Wäschespinnen und Fahnenmasten, die mit einer Rotationsvorrichtung ausgestattet ist.
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Stand der Technik
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Zur Befestigung von Wäschespinnen und Fahnenmasten im Untergrund werden gewöhnlich Bodenhülsen (auch Bodendübel) eingesetzt, die bereits in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt sind. Bodendübel oder Einschlag-Bodenhülsen sind unter anderem installiert für die eventuelle Aufnahme von Holzpfosten für Pergolen, Gartenzäunen und Sichtschutzwänden, Bänken sowie Weihnachtsbäumen. Bodendübel lassen sich wie große Schrauben in den Boden eindrehen und sind für gewöhnlich etwas genauer zu justieren als Bodenhülsen, die mit einem Vorschlaghammer eingetrieben werden oder in einem bereits vorhandenen Loch einbetoniert werden können. Bodenhülsen können ferner auch auf dem Boden montiert werden. Hierzu kann die Bodenhülse an einer Grundplatte angebracht sein, die wiederum mit dem Untergrund verschraubt oder auf sonstige Art und Weise verbunden ist. Sog. BEACH-Bodenhülsen zum freien Aufstellen auf jedem Boden ermöglichen es, auf jedem Platz wettkampfgerechte Sportanlagen aufzubauen, ohne dass zur Fixierung Abspannungen mit Bodenverankerungen (Bohrungen) erforderlich sind. Bodenhülsen werden darüber hinaus insbesondere auch zur Befestigung von Wäschespinnen zur Anwendung gebracht.
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Der Nachteil dieser bestehenden Bodenhülsen besteht darin, dass die Wäschespinnen nicht in der Weise in den Hülsen angebracht sind, dass diese frei – insbesondere durch den Antrieb in Form von Windkraft – rotieren können bzw. die Hülsen eine solche Rotation nicht vorsehen. Da ein Rotieren der Wäschespinnen jedoch für eine optimale und vor allem zügige Trocknung der Wäsche erforderlich ist, müssen Hilfsmittel bzw. -einrichtungen gefunden werden, die dies gewährleisten.
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Zur Rotation von Wäschespinnen wurden deshalb bereits unterschiedliche Hilfseinrichtungen vorgeschlagen, die im Folgenden erörtert werden:
In
EP000000663466A1 wird eine Wäschespinne vorgeschlagen, die über eine Einrichtung verfügt, die ein freies Rotieren einer oder mehrerer Wäschespinnenarme erlaubt, die mit einer oder mehrerer Leinen miteinander verbunden sind. Die Nachteile dieser Erfindung betreffen zum einen die enorme Komplexität ihrer Herstellung und zweitens die damit einhergehenden hohen Anschaffungspreise einer solchen Einrichtung. Ein weiterer Nachteil liegt in der Anfälligkeit derartiger Vorrichtungen, insbesondere in Hinblick auf Schmutz und Erschütterung, aber auch auf Korrosion, da sich sämtliche zur Rotierung benötigten Teile wie beispielsweise Lager im Freien befinden. Ein weiterer Nachteil dieses Systems besteht darin, dass Wäschespinnen nach ihrem Gebrauch vornehmlich von ihrem Standort entfernt werden. Wäschespinnen mit diversen Vorrichtungen, wie sie
EP000000663466A1 vorsieht, gewährleisten dagegen aufgrund ihres Gewichts nur ein eingeschränktes Maß an Transportabilität.
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Die gleichen Nachteile betreffen ferner auch
DE19522236A1 , in der ein Drehantrieb für eine Wäschespinne vorgeschlagen wird.
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Letztlich werden neben den bereits genannten Einrichtungen Bodenhülsen auch zur Anbringung von Fahnenmasten eingesetzt. Wie bereits in
DE000029502210U1 dargelegt, ist es nicht selten, dass sich Fahnen in Abhängigkeit von Windstärke und Windrichtung um den Mast wickeln können. Neben der schon rein optisch nachteiligen Umwicklung des Mastes durch die Fahne kann dies beim Hissen oder Einholen der Fahne zu Beschädigungen an der Hissvorrichtung führen. In
DE000029502210U1 wird deshalb ein Dreh-Kipp-Gelenk vorgeschlagen, welches sich am Fuß des Mastes befindet und erlaubt, den Mast innerhalb von Sekunden zu kippen und wieder aufzurichten. Der Nachteil dieser Vorrichtung besteht darin, dass es lediglich die Auswirkungen des bereits eingetretenen Ereignisses beseitigt, nämlich eine Beschädigung der Hissvorrichtung zu verhindern, dagegen nicht auf das Ereignis selbst Einfluss nehmen kann.
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Darstellung der Erfindung
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die angesprochenen Nachteile in Bezug auf die Ausführungen zur Wäschespinne einerseits, andererseits die Probleme hinsichtlich des Verdrehens bei Fahnen um den Fahnenmast zu verhindern und eine Drehvorrichtung zu schaffen, die es erlaubt, in handelsüblichen Bodenhülsen eingebracht zu werden.
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Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Drehvorrichtung sind in Unteransprüchen angegeben.
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Danach ist eine universale einsteckbare Drehvorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einer Halterung gebildet ist, die form- und/oder kraftschlüssig auf oder in einer (handelsübliche) Bodenhülse anordbar ist und welche eine drehbar gelagerte Aufnahme aufweist, die eine freie Rotation des in die oder an der drehbar gelagerte Aufnahme ein- bzw. angefügten tragenden Elements, bspw. eines Rohres, in mindestens eine Richtung erlaubt. Die Aufnahme kann erfindungsgemäß selbstverständlich als Aufnahme für jegliche tragenden Elemente, bspw. für Masten, Rohre, Stangen, Pfosten, Standfüße oder sonstiges eingesetzt werden.
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Bodenhülsen sind auf dem Markt mit unterschiedlichen Durchmessern ausgestattet, vorwiegend im Bereich zwischen 17 mm bis 55 mm, je nach Verwendungszweck passend für Rohre, Masten, Pfosten etc. mit verschiedenen Durchmessern, beispielsweise von 75 mm oder 100 mm. Speziell müssen in den einzelnen Anwendungsfällen lediglich der in die Bodenhülse einbringbare und das Innenrohr/Stab umgebende vorzugsweise reversibel fixierbare Schafft der Drehvorrichtung dem jeweiligen Durchmesser einer Bodenhülse angepasst sein.
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In einer ganz besonders vorteilhaften Ausführungsform ist hierzu der Schafft der Drehvorrichtung an der drehbar gelagerten Aufnahme reversibel und damit auswechselbar angeordnet.
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Die erfindungsgemäße universale einsteckbare Drehvorrichtung ermöglicht das Rotieren einer beliebigen Wäschespinne oder eines Fahnenmastes alleine durch Windkraft. Der Vorteil besteht darin, dass Wäsche bis zu 50% schneller zu trocknen oder das Verdrehen der Fahnen um den Fahnenmast verhindert wird, da diese permanent in Windrichtung ausgerichtet sind. Im Gegensatz zu den oben aufgeführten Vorschlägen ist es nicht erforderlich, an den herkömmlichen Wäschespinnen oder Fahnenmasten Veränderungen an der Einrichtung selbst vorzunehmen. Die damit verbundenen Nachteile (z. B. Gewicht, Kosten, Anfälligkeit) werden somit ausgeräumt.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Drehvorrichtung ergeben sich aus den nachfolgenden Beschreibungen von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen.
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In den Zeichnungen zeigen
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1 eine Ausführungsform einer universalen einsteckbaren Drehvorrichtung bestehend aus einem Kombirohr/-stab, das über ein oder mehrere Gleit- sowie ein oder mehrere Drucklager verfügt und das mit der Aufnahme überlappend verbunden ist und es ermöglicht, Rohre einzustecken;
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2 eine weitere Ausführungsform der universalen einsteckbaren Drehvorrichtung wie in 1 beschrieben;
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3 eine weitere Ausführungsform der universalen einsteckbaren Drehvorrichtung wie in 1 beschrieben sowie eine handelsübliche Bodenhülse 10.
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Ausführung der Erfindung
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Wie insbesondere aus 1 hervorgeht, besteht die erfindungsgemäße universale einsteckbare Drehvorrichtung vorzugsweise aus einem als Halterung 1 ausgeformten Kombirohr/-stab 1, das über eine oder mehrere Rundführungen – vorzugsweise über ein Gleit- 4 und/oder Drucklager 3 – rotieren kann und das mit der Aufnahme 2 verbunden ist. Durch die bevorzugte Verwendung mehrerer Lager, insbesondere durch ein Drucklager 3 unterhalb des Innenrohres/-stabes 9 wird eine besondere Leichtgängigkeit der Rotationsbewegung gewährleistet, wodurch bereits bei leichtem Wind eine Drehung der Wäschespinne oder des Fahnenmastes erreicht wird. Die Aufnahme 2 kann zur Fixierung eines befestigbaren Elements, bspw. eines Rohres, eines Pfostens, einer Stange etc. an der Aufnahme ferner mit einem oder mehreren Verbindungselementen 6, vorzugsweise Schrauben, ausgestattet sein.
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Wie ferner auch in 1 dargestellt, kann zur Unterbindung der Rotation der Aufnahme 2 und/oder des Kombirohrs/Stabes 1 der universalen einsteckbaren Drehvorrichtung weiterhin über eine Bremse oder ein Bremselement 5 verfügen, das vorzugsweise an der Aufnahme 2 befestigt ist und so eine einfache Fixierung der Aufnahme 2 bzw. des Innenrohrs/Stabes 9 per Fuß oder Hand mit oder ohne Verlängerung ermöglicht.
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Um zu verhindern, dass sich Flüssigkeit in der Aufnahme 2 sammelt und mithin zu Korrosionen führt, kann die Aufnahme 2, die bspw. zur Einbringung von Rohrer, Pfosten, Stäben, etc. ausgeformt ist, ferner mit einem Wasserablauf versehen werden, wie er ebenfalls in 1 dargestellt ist. Dies kann vorzugsweise durch die Vornahme einer Entwässerungsbohrung 7 in der Aufnahme 2 gewährleistet werden. Zur Verhinderung von Korrosion ist es ferner vorteilhaft, eine überlappende Konstruktion 8 vorzunehmen.
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Die Gesamtvorrichtung kann aus unterschiedlichen Materialien, vorzugsweise aus Metall oder Kunststoff hergestellt werden.
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Die Drehvorrichtung beschränkt sich insofern in ihrer Ausführung auch nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsformen. Vielmehr sind eine Vielzahl von Ausgestaltungsvariationen denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteter Ausführung Gebrauch machen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kombirohr/Stab/ Halterung
- 2
- Aufnahme
- 3
- Drucklager
- 4
- Gleitlager
- 5
- Bremselement
- 6
- Verbindungselement überlappende Konstruktion der Aufnahme
- 7
- Entwässerungsbohrung
- 8
- überlappende Konstruktion der Aufnahme
- 9
- Innenrohr/Stab
- 10
- Bodenhülse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 000000663466 A1 [0004, 0004]
- DE 19522236 A1 [0005]
- DE 000029502210 U1 [0006, 0006]