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Die Erfindung betrifft eine Verliersicherung für ein Befestigungsmittel, mit einem Halteband, an dem am einen Ende ein Halteabschnitt für das Befestigungsmittel vorgesehen ist, an dem das Befestigungsmittel verliergesichert, jedoch drehbar halterbar ist.
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Befestigungsmittel, beispielsweise in Form von Schrauben, kommen zu unterschiedlichsten Verbindungszwecken zum Einsatz. Ein prominentes Beispiel ist der Möbelbau, wo häufig Flächenbauteile wie beispielsweise Tischplatten, Regal-, Kommoden- oder Schrankwände oder dergleichen an Gestellen oder miteinander zu verbinden sind. Werden derartige Verbindungen aus welchen Gründen auch immer gelöst, kann es dazu kommen, dass das Befestigungsmittel, da ein einzelnes, loses Bauteil, gegebenenfalls verloren geht oder verlegt wird. Dieses Problem ist aber grundsätzlich auch in anderen technischen Bereichen gegeben, eben überall dort, wo zwei Teile mit einer Schraube o. dgl. lösbar miteinander verbunden sind. Weitere Beispiele sind Schutzeinhausungen von Maschinen und Anlagen, Sicherheits- oder Schutzzäune, aus miteinander verschraubten Einzelteilen gebildete Konstruktionen wie Gestelle etc. aus z. B. Aluminiumprofilen und daran angeschraubte Gegenstände und dgl.
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Aus
US 2001/0048860 A1 ist eine Verliersicherung mit einem Halteband bekannt, das mit einem Ende an einem Gegenstand festgeklebt wird, während am anderen Ende eine Halteschraube in einer Aufnahme fixiert ist, die in ein Schraubenloch einzuschrauben ist.
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DE 10 2009 034 128 A1 beschreibt eine Schutzeinrichtung für ein Maschinenteil, wobei auch hier eine Verliersicherung vorgesehen ist, welche an einer Verbindungsstelle mit der Schutzverkleidung oder dem Maschinengestell verbunden ist und welche über eine flexible Sicherungseinheit mit einer Schraube verbunden ist, um die Schraube verliersicher an der Schutzverkleidung aufzunehmen.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Verliersicherung für ein solches Befestigungsmittel anzugeben, die einfach konzipiert und in der Handhabung problemlos ist.
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Zur Lösung dieses Problems ist bei einer Verliersicherung für ein solches Befestigungsmittel die sich durch ein Halteband auszeichnet, an dem am einen Ende ein Halteabschnitt für das Befestigungsmittel vorgesehen ist, an dem das Befestigungsmittel verliergesichert, jedoch drehbar halterbar ist, erfindungsgemäß vorgesehen, dass am anderen Ende eine bei der Montage vom Befestigungsmittel zu durchsetzende Öffnung vorgesehen ist, im Bereich welcher an einer Bandseite eine Klebefläche vorgesehen ist.
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Die erfindungsgemäße Verliersicherung umfasst also als wesentliches Teil ein Halteband, beispielsweise ein einfaches, flexibles Kunststoffband, z. B. aus HDPE, gegebenenfalls transluzent. Dieses Halteband weist an einem Ende einen Halteabschnitt für das Befestigungsmittel auf, also einen Abschnitt, an dem die Schraube oder dergleichen befestigt werden kann, derart, dass das Befestigungsmittel einerseits verliergesichert, also insoweit fest am Halteabschnitt aufgenommen ist, jedoch grundsätzlich drehbar ist, mithin also auch in der Montagestellung zum Einschrauben gedreht werden kann.
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Am anderen Ende des Haltebandes ist eine Öffnung vorgesehen, die bei der Montage von dem Befestigungsmittel, also beispielsweise der Schraube, durchsetzt wird. Im Bereich dieser Öffnung ist an einer Bandseite eine Klebefläche vorgesehen. Mittels dieser Klebefläche kann nun das Halteband an einem beliebigen Bauteil wie beispielsweise einer Tischplatte, einer Schrankwand, einer Schutzplatte, einem Gestellträger oder dergleichen angeklebt werden, wobei die Öffnung über der Einschrauböffnung am Bauteil liegt. Das flexible Halteband wird nun unter Bildung einer Schlaufe umgelegt, so dass das Befestigungsmittel, also beispielsweise die Schraube mit ihrem Schraubenschaft durch die Öffnung greift und in das Bauteil eingeschraubt werden kann. Das Einschrauben ist ohne Weiteres möglich, da die Schraube trotz verliergesicherter Halterung am Halteabschnitt grundsätzlich noch drehbar ist.
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Sollte aus welchen Gründen auch immer die Verschraubung gelöst werden, so verbleibt einerseits die Schraube an dem Halteband, da sie über den Halteabschnitt sicher daran fixiert ist. Zum anderen verbleibt das Halteband auch sicher befestigt am Flächenbauteil, da es an ihm über die Klebefläche fest angeklebt ist. Die Gefahr, dass ein solches Befestigungsmittel verlegt oder verloren wird, ist vorteilhaft nicht mehr gegeben, da das Befestigungsmittel samt Halteband folglich permanent am Flächenbauteil verbleibt.
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Das die Öffnung aufweisende Ende ist bevorzugt ringförmig ausgeführt, wobei die Breite des Ringes so zu wählen ist, dass eine hinreichend große Klebefläche verbleibt.
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Dabei kann die Klebefläche entweder mittels eines direkt auf die Bandseite aufgebrachten Klebemittels realisiert sein, alternativ kann auf die Bandseite auch ein doppelseitiges Klebeband oder dergleichen aufgeklebt sein. Das verwendete Klebemittel respektive das am Klebeband befindliche Klebemittel ist so zu wählen, dass eine hinreichende Haftfähigkeit gegeben ist, wobei jedoch auch grundsätzlich ein Lösen nach Verkleben möglich sein muss, wenn die Schraube nebst Halteband vom Bauteil tatsächlich entfernt werden soll.
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Die Klebefläche selbst ist mittels eines abziehbaren Schutzstreifens, beispielsweise einem silikonbeschichteten Papier, abgedeckt und wird erst zur Montage freigelegt.
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Der Halteabschnitt kann in Weiterbildung der Erfindung mittels eines in eine am Bandende vorgesehene Öffnung eingesetzten, in dieser drehbar aufgenommenen Klemmelements für das Befestigungselement realisiert sein. Dieses Klemmelement dient zur klemmenden Aufnahme des Befestigungsmittels, also beispielsweise der Schraube. Es ist bevorzugt als Klemmring ausgebildet, mit einer kreisrunden Öffnung, in die die Schraube beispielsweise eingeschraubt wird und über diese Verschraubung, im Rahmen welcher sie sich selbst das Gewinde schneidet, verliersicher daran gehaltert ist. Der Durchmesser der Ringöffnung kann bevorzugt bezüglich einer definierten Größe des Befestigungsmittels, insbesondere einer definierten Schraubengröße, ausgelegt sein, so dass folglich für jede normierte Schraubengröße eine größenmäßig zugeordnete Verliersicherung vorhanden ist.
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Das Klemmelement, also beispielsweise der Klemmring, ist, neben seiner Funktion als klemmendes Halteteil für das Befestigungsmittel, darüber hinaus drehbar an dem Bandende an einer Öffnung aufgenommen, wobei bevorzugt an dem Klemmring eine Radialnut vorgesehen ist, in die der Öffnungsrand eingreift. D. h., dass das Klemmelement bzw. bevorzugt der Klemmring, der beispielsweise als einfaches Spritzgussteil aus einem Kunststoff wie POM hergestellt ist, derart in die Öffnung eingesetzt ist, dass der Öffnungsrand in der Radialnut aufgenommen ist. Hierzu kann beispielsweise das Halteband im Bereich des Öffnungsrandes einen oder mehrere Schlitze aufweisen, die ein Einschnappen des Klemmelements bzw. des Klemmrings ermöglichen, so dass der Öffnungsrand in die Radialnut eingreifen kann.
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Die Radialnut selbst kann als vollständig geschlossene Nut ausgebildet sein, sie weist also zwei kreisförmig umlaufende Nutschultern auf. Alternativ ist es aber auch denkbar, die Radialnut mittels mehrerer randseitig abstehender Vorsprünge, die den Öffnungsrand übergreifen, zu bilden.
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Wie bereits beschrieben ist es bevorzugt, die Größe des Halteabschnitts bzw. des Klemmelements bezogen auf eine normierte Größe eines zu halternden Befestigungsmittels auszulegen. Um kenntlich zu machen, für welche Befestigungsmittelgröße die Verliersicherung respektive das Halteband ausgebildet ist, kann am Halteband und/oder am Halteabschnitt eine Codierung, insbesondere eine Farbcodierung für die definierte Größe des am Halteabschnitt zu befestigenden Befestigungsmittels vorgesehen sein. Denkbar ist beispielsweise am Halteband ein Farbaufdruck, alternativ hierzu kann der Halteabschnitt, also beispielsweise der Klemmring, aus unterschiedlich farbigen Kunststoffen bestehen etc. Es sind beliebige Ausgestaltungen denkbar, um die Verliersicherungen im Bezug auf normierte Schraubengrößen wie beispielsweise M6, M8, M10 und M12 zu codieren.
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Anstelle einer Schraube kann als Befestigungsmittel z. B. auch ein in die Haltestellung zu drehender Klemmstift oder -zapfen oder dergleichen verwendet werden.
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Neben der Verliersicherung selbst betrifft die Erfindung ferner eine Befestigungseinrichtung umfassend ein Befestigungsmittel, insbesondere eine Schraube, sowie eine Verliersicherung nach einem der vorangehenden Ansprüche, an deren Halteabschnitt das Befestigungsmittel fixiert ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 eine Perspektivansicht einer erfindungsgemäßen Befestigungseinrichtung umfassend eine Schraube nebst erfindungsgemäßer Verliersicherung,
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2 die Befestigungseinrichtung aus 1 von der anderen Seite,
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3 eine vergrößerte Ansicht des den Halteabschnitt aufweisenden Endes,
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4 das in 3 gezeigte Ende von der anderen Seite, und
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5 ein Montagebeispiel der erfindungsgemäßen Befestigungseinrichtung.
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1 zeigt in einer Perspektivansicht eine erfindungsgemäße Befestigungseinrichtung 1 umfassend ein Befestigungsmittel 2 in Form einer Schraube 3, sowie ein Halteband 4, an dem die Schraube 3 verliersicher angeordnet ist. Das Halteband 4 ist beispielsweise ein Stanzteil aus einem Kunststoffband, beispielsweise aus HDPE, das gegebenenfalls transluzent sein kann. Es weist an seinem einen ringförmigen Ende 5 eine kreisrunde Öffnung 6 auf, die, worauf nachfolgend noch eingegangen wird, in der Montagestellung von der Schraube 3 durchsetzt ist. Die in 1 gezeigte Bandseite 7 ist im Bereich des ringförmigen Endes mit einer hier gestrichelt angedeuteten Klebefläche 8 versehen, beispielsweise dadurch, dass ein Klebemittel unmittelbar auf die Bandseite aufgebracht ist. Als Klebemittel kann jedweder Kleber verwendet werden, der eine hinreichende Haftung zu einem beliebigen Gegenstand, an dem das Halteband 4 zu befestigen ist, bietet. Vor der Montage ist die Klebefläche 8 mit einem hier nicht näher gezeigten Schutzstreifen abgedeckt, der zur Montage abzuziehen ist. 1 zeigt folglich die Verliersicherung mit bereits entferntem Schutzstreifen.
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Das andere Ende 9 des Haltebandes 4 ist mit einer ebenfalls kreisrunden Öffnung versehen, die hier nicht zu sehen ist, da in die Öffnung ein Halteabschnitt 10 in Form eines Klemmelements 11 eingesetzt ist, das hier als Klemmring 12 ausgeführt ist. Der Klemmring 12 weist eine Radialnut 13 auf, die mittels radial vorstehender Vorsprünge 14, die, siehe die 3 und 4, umfangsmäßig versetzt und um die Nutbreite voneinander beabstandet sind, gebildet respektive begrenzt ist. in diese gebildete Radialnut, also zwischen die voneinander beabstandeten Vorsprünge 14 greift der Rand 15 der Öffnung ein. Um den Klemmring 12 in der Öffnung positionieren zu können, weist die Öffnung beispielsweise einen oder zwei Radialschlitze 16 auf, die ein Einschnappen des Klemmrings 12 ermöglichen. Infolge des Eingriffs des Öffnungsrandes in die Radialnut, die einen kleineren Innendurchmesser als der Öffnungsrand aufweist, ist der Klemmring 12 drehbar in der Öffnung aufgenommen.
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Der Klemmring 12 wiederum weist eine mittige, kreisrunde Öffnung 17 auf, deren Durchmesser etwas kleiner als der Gewindeaußendurchmesser des Gewindeschafts 18 der Schraube 3 ist. Diese wird mit ihrem Schraubenschaft 18 in den Klemmring 12 eingeschraubt, während welchen Einschraubens sie sich selbst ihr Gewinde schneidet. Dies führt dazu, dass sie verliersicher in dem Klemmring 12 aufgenommen ist. Die Schraube 3 wird soweit eingeschraubt, bis der Schraubenkopf 19 oberseitig auf dem Klemmring 12 aufliegt. D. h., dass die Schraube 3 über den Halteabschnitt 10, also den Klemmring 12 verliersicher, jedoch drehbar am Halteband 4 befestigt ist.
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Zur Montage wird nun, siehe 5, das Halteband 4 zunächst mit seinem Ende 5 mittels der Klebefläche 8 an dem hier z. B. flächigen Bauteil, 20, hier beispielsweise einem Plattenbauteil, angeklebt, wobei die Öffnung 6 eine im Bauteil 20 vorgesehene Einschrauböffnung überdeckt. Sodann wird das Halteband 4 schlaufenförmig um 180° umgeschlagen, so dass der Schraubenschaft 18 durch die Öffnung 6 hindurch in die Einschrauböffnung am Bauteil 20 eingeschraubt werden kann. Das Einschrauben ist ohne Weiteres möglich, da die Schraube 3 infolge der drehbaren Lagerung des Klemmrings 12 relativ zum Halteband 4 verdreht werden kann.
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Wenngleich nicht näher gezeigt, können am Halteband 4 und/oder am Halteabschnitt 10, also beispielsweise dem Klemmring 12, farbliche Codierungen oder sonstige Aufdrucke oder dergleichen vorgesehen sein, die angeben, für welche genormte Schraubengröße der Halteabschnitt 10 bzw. der Klemmring 12 ausgelegt ist, d. h., welche genormte Schraubengröße verliergesichert in der Öffnung 17 des Klemmrings 12 fixiert werden kann. Denkbar ist beispielsweise die Verwendung unterschiedlich farbiger Kunststoffmaterialien zur Bildung des Haltebands 4 und/oder des Klemmrings 12 oder Ähnliches.