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Die Erfindung betrifft eine Abdichtung zur Flächenabdichtung einer Rohrdurchführung durch eine Wand/einen Boden mit einem Belag aus Fliesen, Platten, Naturwerkstein, Betonwerkstein oder dergleichen, umfassend eine scheibenförmige Dichtmanschette mit einer zentralen Öffnung und mit einem hohlzylindrischen Adapterring, der zum Anschluss an die Rohrdurchführung und zu dessen Verlängerung geeignet ist.
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Werden in Feuchträumen wie Badezimmern, Duschen und dergleichen die Wände und der Boden mit Fliesen, Platten und dergleichen und einer wasserdichten Fugenmasse versehen, so sind diese Flächen wasserdicht. Probleme ergeben sich jedoch bei der Durchführung von Anschlussrohren insbesondere für zulaufendes und ablaufendes Wasser. Hierzu ist es bekannt, zur Flächenabdichtung solcher Rohrdurchführungen Dichtmanschetten einzusetzen, zum Beispiel elastische Kautschukmanschetten, die in die frische Spachtelmasse eingelegt und anschließend nochmals überspachtelt werden. Diese Dichtmanschetten befinden sich dann direkt unterhalb des Verlegemörtels und stellen eine so genannte Verbundabdichtung dar. Die Dichtmanschetten mit ihrer zentralen Öffnung sind dafür vorgesehen, über die aus dem Verputz der Wände herausragenden Rohranschlüsse gestülpt zu werden. Steht das Ende der Anschlussleitung weit genug aus dem Verputz heraus, gibt es für die Abdichtung mit einer üblichen Dichtmanschette keine Probleme.
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Häufig werden die Enden der Anschlussleitung jedoch zu tief eingeputzt und ragen nicht aus dem Wandverputz heraus, sondern finden sich innerhalb eines Loches im Putz, so dass die Dichtmanschette nicht mehr über dieses Anschlussstück gestülpt werden kann. Daher wird ein so genannter Baustopfen in die Anschlussleitung eingeschraubt, bis der Wandbelag und die Abdichtung aufgebracht sind.
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Ein weiteres Problem entsteht dadurch, dass in der Praxis die Baustopfen oft zu dick sind und nach dem Entfernen der Baustopfen eine Lücke zwischen dem Putz und den Armaturen entsteht, durch die später Wasser in die Wand eindringen kann.
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Eine Abdichtung der eingangs genannten Art ist aus der deutschen Patentschrift
DE 102 01 854 B4 bekannt. Hier wird eine scheibenförmige Dichtmanschette mit einer zentralen Öffnung und einem hohlzylindrischen Adapterring innerhalb der Öffnung und mit Innen- und Außengewinde eingesetzt. Die scheibenförmige Dichtmanschette wird zwischen der Mauerwand und dem noch anzubringenden Putz eingesetzt. Damit der Adapterring auch nach dem Verputzen von außen zugänglich ist, ist eine trichterförmige, sich nach außen öffnende Hülse am Adapterring angebracht. Die Hülse hat eine solche Länge, dass die Hülsenöffnung über die Putzoberfläche hinausragt. Nach dem Verputzen und dem Aufbringen des Wandbelages wird der überstehende Teil der Hülse abgeschnitten.
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Die
DE 296 04 043 zeigt eine Dichtmanschette (
1) mit einer Dichtungsmuffe
10 mit inneren Dichtungslippen
11. Die Dichtscheibe
13 ist als Folienblatt ausgebildet, hat aber keinen gefalteten flexiblen Öffnungsbereich.
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Die Offenlegungsschrift
DE 198 00 115 A1 offenbart eine Dichtmanschette
1 mit einer Öffnung
3, die eine elastische Randzone aufweist und unterschiedlich ausgebildet sein kann. Aber auch hier ist es nicht möglich, eine variable Höhe der inneren Hülse/Muffe innerhalb der Dichtscheibe zu erreichen, ohne dass Falten in dem flächigen Bereich der Dichtscheibe entstehen.
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Schließlich zeigt die
DE 41 31 637 A1 eine Dichtungsmanschette, welche keine Muffe im Öffnungsbereich aufweist. Auch hier ist, wie bei den Dichtmanschetten aus den anderen Schriften es nicht möglich, die Manschette faltenlos an unterschiedliche Tiefen bzw. Höhen des Rohrgewindes in der Wand anzupassen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Abdichtungsring der eingangs genannten Art zu entwickeln, um das Problem eines nachträglichen Eindringens von Feuchtigkeit beim Entfernen der Baustopfen, die zu dick ausgeführt oder zu tief im Verputz sitzen, zu lösen.
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Diese Aufgabe wird durch einen Abdichtungsring mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Mit der Erfindung stellt ein zu tief im Verputz sitzender Rohranschluss kein Problem mehr dar, da dieser mit Hilfe des Adapterrings nach außen hin verlängert wird, welcher gleichzeitig als Abdichtung für eine Flächenabdichtung dient, ohne dass sich die flächige Dichtmanschette in Falten legt (siehe 3 und 4).
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Erfindungsgemäß ist die sich vom Adapterring von außen erstreckende Dichtmanschette immer direkt unterhalb des Verlegemörtels bzw. Fliesenklebers angeordnet, auch wenn der Baustopfen und der Rohranschluss und damit auch der Adapterring tief im Verputz angeordnet ist, da die Dichtmanschette erfindungsgemäß sich der unterschiedlichen Tiefe des Rohranschlusses anpasst.
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Dazu hat der Adapterring vorzugsweise ein Gewinde zum Anschluss an die Rohrdurchführung.
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Erfindungsgemäß ist weiterhin die Dichtmanschette vollständig dichtend mit der Außenseite des Adapterrings verbunden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Vergleich zum Stand der Technik anhand von Zeichnungen näher beschreiben. Es zeigen
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1 einen Längsschnitt durch die Wand eines Sanitärbereiches im Bereich eines Wasseranschlusses vor bzw. während des Aufbringens der Fliesen nach dem Stand der Technik,
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2 eine Darstellung entsprechend 1, ebenfalls nach dem Stand der Technik, nach Fertigstellung der Fliesenlegearbeiten und nach Aufbringen der Rosette,
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3 eine Ausführung der erfindungsgemäßen Abdichtung und
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4 eine Darstellung entsprechend 1, aber mit einer Abdichtung gemäß der Erfindung.
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In allen Zeichnungen haben gleiche Bezugszeichen die gleiche Bedeutung und werden daher gegebenenfalls nur einmal erläutert.
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Die nach dem Rohbau verlegten Frischwasser-Anschlussleitungen 1 werden an ihren Enden mit so genannten Baustopfen 2 verschlossen, welche mit ihrem Außengewinde in ein entsprechendes Innengewinde der Frischwasser-Anschlussleitung 1 eingeschraubt werden (1). Nachdem die Leitungen verlegt sind, wird auf das Mauerwerk 3, welches auch eine Betonwand oder ein Ständerwerk (Gipskarton) sein kann, der Putz 4 aufgebracht. Zum Schutz des Mauerwerks 3 bei Feuchträumen, z. B. Duschen, wird häufig eine Flächenabdichtung, eine so genannte alternative Abdichtung in Form einer Dichtmatte 5 auf den Putz 4 aufgeklebt. Diese Flächenabdichtung 5 ist im Allgemeinen sehr effektiv, um Wasser und Feuchtigkeit in Feuchträumen von dem Mauerwerk 3 fernzuhalten.
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Kritisch sind jedoch die Bereiche der Rohrdurchführungen wie die Frischwasser-Anschlussleitung 1. Hierzu ist es bekannt, eine Dichtmanschette 6 über den Baustopfen 2 zu stülpen und auf dem Putz 4 aufzubringen bzw. in die alternative Abdichtung einzuarbeiten.
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Danach werden Fliesen 7 mittels Fliesenkleber oder Fliesenmörtel 8 aufgebracht und schließlich eine so genannte „Rosette” 9 zum Überdecken des Ringspaltes 13 zwischen den Fliesen 7 und der Anschlussleitung 1 angebracht (2).
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Ein Problem im Stand der Technik stellt das nachträgliche Eindringen von Feuchtigkeit beim Entfernen der Baustopfen 2 dar, wobei das Wasser zwischen der Rosette 9 und den Fliesen 7 nach innen eindringt und zwischen der Rosette und der Dichtmatte 5 bis zum Putz 4 und von dort bis zum Mauerwerk 3 gelangt. Der Putz und das Mauerwerk usw. werden auf diese Weise durchfeuchtet.
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Hier sorgt die Erfindung für Abhilfe. Der Baustopfen 2 wird nicht direkt oder über eine handelsübliche Verlängerung auf die Anschlussleitung 1 aufgeschraubt, sondern es wird zunächst ein erfindungsgemäßer Adapterring 10, welcher die Form eines Rohrabschnitts mit Außen- und Innengewinde hat, mit seinem Außengewinde 14 in das Innengewinde der Anschlussleitung 1 geschraubt. In das auf der anderen Seite angeordnete Innengewinde 11 wird dann der Baustopfen 2 geschraubt.
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Das Besondere und Erfindungsgemäße an dieser Abdichtung ist der axial längenveränderliche Faltschlauch 15, über den der Adapterring 10 einstückig und abdichtend mit einer flächigen ebenen Dichtmanschette 12 verbunden ist. Beim Anbringen der Abdichtung wird diese Dichtmanschette 12 auf die Dichtmatte 5 aufgeklebt und darin eingearbeitet. Damit erhält man eine durchgängige Flächenabdichtung ohne Lücken, Spalten und Schlitze, in welche Wasser eindringen könnte.
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Häufig tritt im Stand der Technik auch das Problem auf, dass die eingesetzten Baustopfen einen zu großen Durchmesser haben und daher bei der nachträglich eingesetzten Rosette ein Spalt zwischen der Rosette und den Fliesen sowie dem Putz entsteht, durch welchen Wasser eindringen kann. Auch dieses Problem wird mit der erfindungsgemäßen Abdichtung gelöst.
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Auch das in der Praxis immer wieder auftauchende Problem, dass die Enden der Anschlussleitung, auch mit Tellerflansch, im Spritzwasserbereich zu tief eingeputzt sind und normale Flachdichtungen beim Entfernen der Baustopfen nicht geeignet sind, lässt sich mit der erfindungsgemäßen Abdichtung lösen, weil die dort eingesetzte Dichtmanschette ausreichend flexibel ist, um auch größere axiale Abstände zu überbrücken, wie es beispielsweise in 3 gezeigt ist. Durch das Einsetzen der erfindungsgemäßen Abdichtung mit dem einstückig angeformten Dichtmanschettenanschluss, insbesondere noch vor dem Aufbringen der Dichtmatte 5 wird ein nachträgliches Eindringen und Durchfeuchten des Untergrundes verhindert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Frischwasser-Anschlussleitung
- 2
- Baustopfen
- 3
- Mauerwerk
- 4
- Putz
- 5
- Dichtmatte („Alternative Abdichtung”)
- 6
- Dichtmanschette Fliese
- 8
- Fliesenkleber/Fliesenmörtel
- 9
- Rosette
- 10
- Abdichtungsring
- 11
- Innengewinde
- 12
- Dichtmanschette
- 13
- Ringspalt
- 14
- Außengewinde
- 15
- Faltschlauch