-
Die
Erfindung betrifft im Oberbegriff des Anspruchs 1 eine Dichtungsanordnung,
die umfangsseitig einer eine Gebäudewand
durchsetzenden Leitung fixierbar ist.
-
Solche
Leitung wird z.B. von einem Abwasserrohr gebildet, das auch als
Kanalgrundrohr bezeichnet wird. Das Abwasserrohr besteht aus Polyvinylchlorid,
Polypropylen oder Polyethylen und dient hauptsächlich der Abwasserentsorgung
von einem Gebäude
bis zur öffentlichen
Kanalisation. Ferner wird unter einer solchen Leitung ein Kabel
oder ein Rohr verstanden, das zur Ver- oder Entsorgung von im Gebäude befindlichen
Einrichtungen und/oder Geräten
erforderlich ist.
-
Obwohl
die Praxis bemüht
ist, eine derartige Leitung in den verschiedenen Gebäudewänden (Betonwände, gemauerte
Wände)
dicht festzulegen, ist auf Grund der jeweiligen örtlichen Verhältnisse
nicht immer auszuschließen,
dass Wasser an der Außenseite
der Gebäudewand
entlang in den Spalt zwischen der äußeren Oberfläche der
Leitung und der Gebäudewand
eindringen kann, dann von dort in das Innere des Gebäudes gedrückt wird
und hier diverse Schäden
herbeiführen
kann.
-
Der
Erfindung liegt – ausgehend
vom Stand der Technik – die
Aufgabe zu Grunde, eine Dichtungsanordnung zu schaffen, die bei
Undichtigkeiten umfangsseitig einer durch eine Gebäudewand
geführten
Leitung wirksam zur Sanierung eingesetzt werden kann.
-
Die
Lösung
dieser Aufgabe wird nach der Erfindung in den Merkmalen des Anspruchs
1 gesehen.
-
Die
erfindungsgemäße Dichtungsanordnung ist
ein Fertigbauteil, das komplett angeliefert und eingebaut werden
kann. Wird eine Undichtigkeit festgestellt oder vermutet und ist
die Außenseite
der Gebäudewand
noch bzw. wieder zugänglich,
so braucht nach dem Trennen der eine Gebäudewand durchsetzenden Leitung
von dem wegführenden
Leitungsabschnitt lediglich die Dichtungsanordnung als Ganzes auf
den Teil der Leitung geschoben zu werden, der gegenüber der
Außenseite
der Gebäudewand
vorsteht, und zwar, bis die Hülse
die Außenseite
kontaktiert. Der Dichtring liegt dann eingepresst zwischen der Hülse und
der Leitung an deren äußeren Oberfläche dicht
an. Die mit der Hülse
wasserdicht verbundene ringscheibenartige Dichtfolie erstreckt sich
von der Hülse
aus entlang der Außenseite
der Gebäudewand
und wird bevorzugt an dieser zum Beispiel mit einem Kleber dicht
fixiert. Außerdem
ist es sinnvoll, die Dichtfolie in die in der Regel an der Außenseite vorgesehene äußere Abdichtung
der Gebäudewand einzubinden.
Diese Abdichtung in Form bevorzugt einer Folie überlappt dann zweckmäßig die
umfangsseitigen Ränder
der Dichtfolie.
-
Auf
diese Weise ist der Spalt zwischen der Leitung, insbesondere einem
Abwasserrohr, und der Gebäudewand
einwandfrei abgedichtet. Wasser kann nach dem Auffüllen des
Erdreichs nicht mehr in das Gebäudeinnere
dringen und dort Schäden
herbeiführen.
-
Es
ist gemäß der Erfindung
in bestimmten Situationen aber auch denkbar, dass die beanspruchte Dichtungsanordnung
auf der Innenseite einer Gebäudewand
umfangsseitig eines dort gegenüber
der Innenseite vorstehenden Abschnitts einer Leitung, wie zum Beispiel
ein Abwasserrohr, angeordnet werden kann. Dies kann der Fall sein,
wenn die Außenseite
der Gebäudewand
im Bereich der Leitung nicht zugänglich
ist oder nicht zugänglich
gemacht werden kann.
-
Entsprechend
den Merkmalen des Anspruchs 2 weist die Hülse einen U-förmigen Querschnitt
und an mindestens einem Stirnende einen Absatz auf, auf dem die
Dichtfolie mit einem am inneren Scheibenrand vorgesehenen, zur Hülse gerichteten Flansch
festgelegt ist. Der U-förmige
Querschnitt der Hülse
sichert die einwandfreie Kammerung des Dichtrings während der
gesamten Einsatzzeit. Der Absatz erlaubt es, die Dichtfolie mit
dem am inneren Scheibenrand vorgesehenen, zur Hülse gerichteten Flansch so
zu verbinden, dass die Hülse
und die Dichtfolie eine Dichtungseinheit bilden.
-
Aus
praktischen Erwägungen
heraus ist es gemäß Anspruch
3 außerdem
von Vorteil, wenn die Dichtfolie kreisrund ausgebildet ist.
-
Ferner
ist es zweckmäßig, dass
entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 4 der Außendurchmesser
der Hülse
und der Außendurchmesser der
Dichtfolie sich in einem Verhältnis
von etwa 1:2 bewegen. Auf diese Weise kann eine ausreichend große Fläche, insbesondere
an der Außenseite
der Gebäudewand,
von der Dichtfolie abgedeckt werden.
-
Von
besonderem Vorteil ist es, wenn nach Anspruch 5 die Hülse und
die Dichtfolie aus einem Kunststoff bestehen. Hierfür kommt
vorteilhaft Polypropylen zum Einsatz, weil das Material Polypropylen ungiftig
ist und auch recycelt werden kann. Außerdem kann es in einem Temperaturbereich
von etwa –20 °C bis +90 °C eingesetzt
werden, ohne dass es zu Beeinträchtigungen
seiner Funktion kommt.
-
In
diesem Zusammenhang ist es dann gemäß Anspruch 6 vorteilhaft, dass
die Dichtfolie mit der Hülse
mittels eines Schweißmaterials
aus Polypropylen verschweißt
ist.
-
Entsprechend
den Merkmalen des Anspruchs 7 wird es ferner als zweckmäßig angesehen, wenn
der Dichtring als Lippendichtring ausgebildet ist. Er besitzt dann
sowohl am äußeren als
auch am inneren Umfang, insbesondere von der Gebäudewand weg gerichtete Dichtlippen,
die einerseits gegen die innere Oberfläche des Stegs der Hülse und andererseits
gegen die äußere Oberfläche der
jeweiligen Leitung dicht angepresst werden.
-
Außerdem ist
es in diesem Zusammenhang von Vorteil, dass nach Anspruch 8 der
Dichtring aus Gummi bzw. einem gummiähnlichen Elastomer besteht.
Hierbei handelt es sich insbesondere um ein Material nach DIN EN
681.
-
Die
Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
-
In
der Darstellung ist mit 1 eine Gebäudewand aus Beton bezeichnet.
Die Gebäudewand 1 trennt
das Gebäudeinnere 2 von
einem Außenbereich 3,
der noch nicht mit Erdreich befüllt
ist oder wo das Erdreich entfernt wurde.
-
Bei
der Fertigung der Gebäudewand 1 ist eine
Leitung 4, zum Beispiel ein Abwasserrohr aus Polyvinylchlorid,
mit einbetoniert worden. Die Leitung 4 bildet eine Verbindung
zwischen einem nicht näher dargestellten
Hausabfluss und einer ebenfalls nicht näher dargestellten öffentlichen
Kanalisation.
-
Stellt
sich vor dem Einfüllen
des Erdreichs in den Außenbereich 3 vor
der Gebäudewand 1 oder auch
nach dem Befüllen
heraus, dass Wasser entlang der Außenseite 5 der Gebäudewand 1 durch den
Spalt 6 zwischen der Gebäudewand 1 und der äußeren Oberfläche 7 der
Leitung 4 in das Gebäudeinnere 2 dringt,
so kann zur Sanierung dieses Zustands vor dem Befüllen mit
Erdreich oder nach dem Entfernen des Erdreichs eine Dichtungsanordnung 8 an
der Außenseite 5 vorgesehen
werden. Hierfür
ist es zunächst
notwendig, die die Gebäudewand 1 durchsetzende
Leitung 4 von dem Leitungsabschnitt 9 zu trennen,
der zur Kanalisation führt.
-
Die
Dichtungsanordnung 8 umfasst zunächst eine Hülse 10 aus Kunststoff,
vorzugsweise Polypropylen, mit einem weitgehend U-förmigen Querschnitt. Somit setzt
sich die Hülse 10 aus
einem Steg 11, zwei Schenkeln 12 und zwei stirnseitigen
Absätzen 13, 14 zusammen,
die sich parallel zur Leitung 4 erstrecken. In der Hülse 10 ist
ein Dichtring 15 nach DIN EN 681 aus Gummi bzw. einem gummiähnlichen Elastomer
gekammert. Der Dichtring 15 besitzt sowohl am äußeren als
auch am inneren Umfang Dichtlippen 16, die nach der Installation
der Dichtungsanordnung 8 einerseits gegen die innere Oberfläche des
Stegs 11 der Hülse 10 und
andererseits gegen die äußere Oberfläche 7 der
Leitung 4 dichtend zur Anlage gefangen.
-
Ferner
umfasst die Dichtungsanordnung 8 eine ringscheibenartige
Dichtfolie 17, die bevorzugt kreisrund ausgebildet ist.
Die Dichtfolie 17 besteht aus Polypropylen und hat eine
Dicke D, die geringer als die Wanddicke WD der Hülse 10 ausgebildet
ist.
-
Am
inneren Scheibenrand 18 besitzt die Dichtfolie 17 einen
Flansch 19, der zur Hülse 10 gerichtet
ist. Dieser Flansch 19 wird durch eine Polypropylen-Schweißung auf
dem inneren Absatz 13 der Hülse 10 wasserdicht
verschweißt.
-
Es
ist ferner zu erkennen, dass der Außendurchmesser AD der Hülse 10 und
der Außendurchmesser
AD1 der Dichtfolie 17 sich in einem
Verhältnis von
etwa 1:2 bewegen.
-
Nach
dem Trennen der Leitung 4 von dem zur Kanalisation führenden
Leitungsabschnitt 9 wird die Dichtungsanordnung 8 als
Fertigbauteil auf den gegenüber
der Außenseite 5 der
Gebäudewand 1 vorstehenden
Teil 20 der Leitung 4 geschoben, bis der innere
Absatz 13 der Hülse 10 an
der Außenseite 5 zur
Anlage gelangt. Dadurch liegt die Dichtfolie 17 an der
Außenseite 5 und
wird hier bevorzugt mit einem Kunststoffkleber dicht fixiert. Außerdem ist
es zweckmäßig, dass
eine in der Regel an der Außenseite 5 der
Gebäudewand 1 vorgesehene äußere Abdichtung 21 den
Außenrand 22 der
Dichtfolie 17 überlappt.
Auch hier kann zur Abdichtung ein Kunststoffkleber herangezogen
werden.
-
- 1
- Gebäudewand
- 2
- Gebäudeinneres
- 3
- Außenbereich
- 4
- Leitung
- 5
- Außenseite
v. 1
- 6
- Spalt
- 7
- äußere Oberfläche v. 4
- 8
- Dichtungsanordnung
- 9
- Leitungsabschnitt
- 10
- Hülse
- 11
- Steg
v. 10
- 12
- Schenkel
v. 10
- 13
- innerer
Absatz v. 10
- 14
- äußerer Absatz
v. 10
- 15
- Dichtring
- 16
- Dichtlippen
v. 15
- 17
- Dichtfolie
- 18
- innerer
Scheibenrand
- 19
- Flansch
an 17
- 20
- vorstehender
Teil v. 4
- 21
- äußere Abdichtung
- 22
- Außenrand
v. 17
- AD
- Außendurchmesser
v. 10
- AD1
- Außendurchmesser
v. 17
- D
- Dicke
v. 17
- WD
- Wanddicke
v. 10