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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung an einer Bauwerkswand durch die ein Rohr geführt ist, gemäß den Merkmalen im Oberbegriff von Anspruch 1.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt an Bauwerken diese abdichtende Schichten aufzubringen oder an diesen anzuordnen. Hierbei werden, insbesondere bei im Bodenreich versenkt gelagerten Bauwerkswänden, beispielsweise Kelleraußenwänden, Beschichtungen aufgebracht, die wiederum beispielsweise in Form von Bitumenbahnen oder aber Bitumendickbeschichtungen ausgebildet sind. Diese sollen das dahinter befindliche Mauerwerk sowie die dahinter befindlichen Räumlichkeiten vor eindringender Feuchtigkeit oder aber auch vor drückendem oder an der Außenwand stehendem Wasser schützen. Bei den Bauwerkswänden selbst kann es sich beispielsweise um gemauerte Wände aus Ziegeln oder Steinen handeln oder aber auch um gegossene Wände aus Beton.
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Müssen nunmehr durch diese Wände Leitungen oder Rohre geführt werden, so entsteht an dem Durchführungspunkt eine Schwachstelle, durch die Wasser eindringen kann. Mithin ist es für eine solche Durchdringung in der Bauwerkswand notwendig, diese so auszugestalten, dass sie abhängig von der zu erwartenden Feuchtigkeitsbelastung nicht von Wasser hinterlaufen oder aber unterlaufen werden kann. Hier stoßen mitunter verschiedene Materialien aufeinander, zum einen ein Steinmaterial des Mauerwerks, das zumeist auf Bitumen basierte Material der Beschichtung sowie das Material des Rohres aus Kunststoff oder aber auch aus Metall.
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So ist beispielsweise aus der
DE 20 2007 011 160 U1 eine Dichtungsanordnung bekannt, bei der ein Kunststoffrohr mit Hilfe einer Dichtfolie sowie einer entsprechenden Dichtungsanordnung, die auf eine Außenmantelfläche des Kunststoffrohres aufgesetzt wird, die Durchdringung der Bauwerkswand abdichtet. Gerade jedoch beim Einsatz von metallischen Rohren die durch die Bauwerkswand geführt sind, ist eine solche bekannte Dichtungsanordnung nur bedingt einsetzbar.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ausgehend vom Stand der Technik eine Abdichtungsmöglichkeit aufzuzeigen, mit der ein durch eine Bauwerkswand geführtes Rohr dauerhaft, auch gegen drückendes Wasser, die Durchdringung in der Bauwerkswand abdichtet.
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Die zuvor genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Dichtungsanordnung für eine Bauwerkswand gemäß den Merkmalen im Anspruch 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausführungsvarianten der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Dichtungsanordnung an einer Bauwerkswand, wobei durch die Bauwerkswand ein Rohr geführt ist, wobei die Bauwerkswand eine diese durchgreifende Öffnung aufweist und in der Öffnung ein Längenabschnitt des Rohres angeordnet ist und auf einer äußeren Seite der Bauwerkswand eine abdichtende Beschichtung angeordnet ist und ein Flansch im Bereich der äußeren Seite der Bauwerkswand angeordnet ist, wobei der Flansch eine sich von diesem nach außen erstreckende Folie aufweist, die mit der Beschichtung fluiddicht gekoppelt ist und der Flansch weiterhin einen elastischen Ring aufweist, der die Außenmantelfläche des Rohres umgreift und durch eine mechanisch aufgebrachte Spannung an der Außenmantelfläche des Rohres fluiddicht zur Anlage kommt, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Folie eine Trennstelle und der elastische Ring eine Trennstelle aufweisen, so dass die Folie und der elastische Ring in Radialrichtung über das Rohr stülpbar sind.
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Im Rahmen der Erfindung ist vorgesehen, dass die Dichtungsanordnung klappbar bzw. teilbar ausgebildet ist. Dies bietet insbesondere den Vorteil, dass die Dichtungsanordnung bei einer bereits bestehenden Rohrdurchführung durch eine Bauwerkswand auch nachträglich angeordnet werden kann, ohne das Rohr zumindest teilweise zu durchtrennen oder zu entfernen. Hierzu ist die Dichtungsanordnung, mithin sowohl der elastische Ring als auch die Folie, an zumindest einer Trennstelle durchtrennt, so dass ein Aufschieben in Radialrichtung auf das Rohr ermöglicht wird. Mithin werden sowohl die Folie als auch der elastische Ring an der Trennstelle auseinander geklappt, über die Außenmantelfläche des Rohrs bewegt und anschließend werden die beiden Teile jeweils an ihrer Trennstelle wieder gekoppelt. Im Falle der Folie kann dies insbesondere durch ein Überlappen der beiden sich gegenüberliegenden Enden der Folie unter Verwendung eines Dichtwerkstoffes, beispielsweise eines dauerelastischen Dichtwerkstoffs, geschehen. Bei dem elastischen Ring liegen insbesondere die Stirnseiten aneinander und durch ein Festziehen über die Schraubbolzen dehnt sich der elastische Ring auch quer zur Rohrrichtung derart aus, dass die Stirnseiten fluiddicht zur Anlage kommen. Ferner sind insbesondere der Metallring und der Klemmring ebenfalls geteilt ausgebildet, insbesondere in Form von zwei c-förmigen Ringteilen, die dann anschließend ebenfalls aus Radialrichtung an das Rohr herangeführt werden und miteinander gekoppelt werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante ist der den elastischen Ring außenseitig umfassende rohrförmige Ring ebenfalls geteilt ausgebildet. Somit können auch die zwei Teile aus Radialrichtung an das Rohr herangeführt werden und über eine Kopplung, beispielsweise eine Nut- und Federsteckverbindung formschlüssig miteinander gekoppelt werden. In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsvariante ist der rohrförmige Ring als geteilter Kunststoffflansch ausgebildet, so dass zwei Kunststoffteile außenseitig angesetzt werden können und über ein Nut- und Federkoppelsystem miteinander gekoppelt werden können und anschließend die radial nach außen gerichtete Dichtung des elastischen Rings begrenzen.
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Ein weiterer Anwendungsfall des vorliegenden Falls sieht vor, dass die Dichtungsanordnung in einer Kernbohrung eingesetzt wird. Der elastische Ring zeigt dann zum Innenraum des Bauwerks hin, wobei die Folie an der Außenwand den elastischen Ring in Radialrichtung teilweise überdeckend angeordnet ist. Somit wird die Möglichkeit gegeben, zum einen das Rohr in der Kernbohrung zu positionieren, zum anderen fluiddicht anzuordnen. Auch hier ist besonders bevorzugt eine derartig ausgestaltete Variante vorstellbar, dass der elastische Ring und auch die Folie Trennstellen aufweisen, so dass diese aus Radialrichtung über das Rohr geführt werden können und dann in die Kernbohrung in Axialrichtung eingeschoben werden und die zwei Stirnseiten des elastischen Ringes formschlüssig zur Anlage kommen. Durch Aufbringen mechanischer Spannung in Rohrrichtung dehnt sich der elastische Ring in Radialrichtung aus und es kommen dann auch die Stirnseiten fluiddicht zur Anlage. Die Folie wird in diesem Fall besonders bevorzugt wiederum durch ein Überlappen an den Trennstellen unter Eingliederung eines Dichtwerkstoffes fluiddicht gekoppelt.
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Bei der Bauwerkswand kann es sich dabei, wie bereits eingangs erwähnt, um eine Ziegelwand, eine Steinwand oder aber auch eine gegossene Beton- oder gar Stahlbetonwand handeln. Die Dichtungsanordnung eignet sich insbesondere zur Durchführung von Stahlrohren, ganz besonders bevorzugt von Edelstahlrohren sowohl im unterirdischen als auch im oberirdischen Bereich eines Bauwerkes. Erfindungsgemäß ist nunmehr vorgesehen, dass das Rohr die Bauwerkswand durchgreift und ein Längenabschnitt des Rohres, weiterhin bevorzugt einen nach außen liegender Längenabschnitt des Rohres, von dem Flansch übergriffen ist. An dem Flansch angeordnet ist eine Folie, insbesondere eine Dichtungsfolie, die gegenüber dem Flansch insbesondere radial nach außen scheibenförmig überstehend ausgebildet ist. Die Dichtungsfolie wird mit der Beschichtung der Bauwerkswand fluiddicht gekoppelt. Mithin ist der äußere Bereich des Flansches sowie der Ausschnitt in der Beschichtung für die Durchdringung hierdurch nicht nur gegenüber Feuchtigkeit sondern auch gegenüber kurzzeitig drückendem oder gar drückendem Wasser abgedichtet.
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Bei dem Rohr kann es sich im Rahmen der Erfindung auch um einen rohrförmigen Körper handeln, beispielsweise auch um ein Kabel oder eine Leitung. Der Querschnitt des Rohres ist bevorzugt rund, kann aber auch oval oder eckig sein.
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Erfindungsgemäß ist der Flansch nunmehr so aufgebaut, dass dieser einen elastischen Ring, insbesondere aus einem Gummiwerkstoff aufweist, wobei nunmehr der elastische Ring auf das Rohr aufschiebbar ist bzw. das Rohr in den Flansch einschiebbar ist. Durch mechanisch aufgebrachte Spannung insbesondere durch einen Klemm- oder Quetschmechanismus erfährt der elastische Ring eine derartige Verformung, dass er sich insbesondere radial nach innen gerichtet ausdehnt und dabei fluiddicht mit der Außenmantelfläche des Rohres zur Anlage kommt und mithin den Übergangsbereich zwischen Flansch und Rohr ebenfalls derart abdichtet, dass die Bauwerkswand gegenüber von außen vorherrschender Feuchtigkeit oder aber drückendem Wasser fluiddicht dauerhaft abgedichtet ist. Der elastische Ring wird weiterhin gequetscht bzw. geklemmt und kommt dadurch formschlüssig und kraftschlüssig und dadurch fluiddicht zur Anlage. Bevorzugt ist dazu der elastische Ring als umlaufender Ringkörper bzw. Ringwulst ausgebildet, wobei der Ringkörper bzw. die Ringwulst im Querschnitt eine rechteckige, insbesondere quadratische Konfiguration aufweist. Durch die rechteckige bzw. quadratische Konfiguration liegt der Ring somit zwischen Metallring und Klemmring jeweils mit sich gegenüberliegenden Flächen an und gleichsam auf der Außenmantelfläche des Rohrs sowie der Innenmantelfläche des rohrfömigen Ringes ebenfalls wiederum mit sich gegenüberliegenden Flächen an.
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Im Rahmen der Erfindung ist der Montagevorgang nicht darauf begrenzt, dass zunächst das Rohr durch die Bauwerkswand geführt ist und dann der Flansch von außen an die Bauwerkswand gekoppelt wird und in den Flansch wiederum der Dichteinsatz eingesetzt wird. Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich, dass zunächst der Flansch über das Rohr gestülpt wird bzw. das Rohr in den Flansch eingeführt wird und dann der elastische Ring mit dem Rohr geklemmt bzw. verpresst wird. Sodann wird das Rohr durch die Öffnung geschoben und der Flansch insbesondere außenseitig an die Bauwerkswand gedrückt. Optional kann der Flansch dann noch weiterhin mit der Bauwerkswand gekoppelt werden, beispielsweise durch eine formschlüssige Koppelung oder aber der Flansch kann auch mit der Bauwerkswand verklebt werden.
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Durch die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung mit dem elastischen Ring ist es möglich, unabhängig von dem Werkstoff des durchzuführenden Rohres eine langjährige und dauerhafte Abdichtung zu schaffen, die bei Bedarf lösbar wäre, so dass das Rohr in der Demontage der Dichtungsanordnung bzw. durch Erneuerung des elastischen Ringes austauschbar ist. Selbst Rohre, die einen Außendurchmesser von mehr als 150, 200 oder sogar 300 mm aufweisen können problemlos mit dem erfindungsgemäßen Flansch gekoppelt werden und durch das nachträgliche Aufbringen der mechanischen Spannungen und die dadurch ausgeübte Klemmverbindung insbesondere in Form einer kraftschlüssigen Verbindung erfolgt dennoch eine fluiddichte Abdichtung.
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Die Folie selbst ist insbesondere bei Verwendung eines im Querschnitt runden Rohres scheibenförmig ausgebildet. Sie weist in einer Draufsicht ebenfalls einen bevorzugt runden Querschnitt auf. Der sich radial nach außen von dem Flansch erstreckende Teil der Dichtungsfolie kann dann beispielsweise an die Bauwerkswand angelegt oder sogar angeklebt werden und wird dann bevorzugt überlappend mit einer Bahnbeschichtung oder aber mit einer streichbaren Beschichtung gekoppelt. Insbesondere ist die Folie aus einem mit der Beschichtung gut koppelbaren Werkstoff ausgebildet. Hierdurch besteht der Vorteil, dass der Flansch durch Austausch der Folie bzw. des Folienwerkstoffes vielseitig für verschiedenste Beschichtungen verwendbar ist.
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Im Rahmen der Erfindung ist es jedoch auch möglich beispielsweise eckige Rohre abzudichten. In diesem Fall besitzt die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung, insbesondere hier der erfindungsgemäße Flansch dann auch eine in einer Draufsicht der eckigen Kontur des Rohres angepasste eckige Konfiguration.
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Um die Austauschbarkeit der Folie zu gewährleisten sowie eine hinreichende mechanische Stabilität des KIemmmechanismus für den elastischen Ring ist bevorzugt auf einer Wandseite an dem Flansch ein Metallring in Form einer Scheibe ausgebildet. Der Metallring weist eine zentrale Öffnung zur Durchführung des Rohres auf und in Radialrichtung zumindest abschnittsweise umlaufend liegt die Folie auf dem Metallring auf. Weiterhin bevorzugt liegt dann der elastische Ring an der Folie an bzw. auf der Folie auf und umgreift ebenfalls das Rohr an einer Außenmantelfläche. Auf der gegenüberliegenden Seite des Metallringes ist dann wiederum ein Klemmring an den elastischen Ring angeordnet, wobei der Klemmring eine analoge Form besitzt, gegenüber dem wandseitig angeordneten Metallring. Hieraus ergibt sich dann ein Aufbau von der Bauwerkswand zur Außenseite hin von Metallring, Folie, die den Metallring in Radialrichtung zumindest teilweise bevorzugt bis zur Außenmantelfläche des Rohres übergreift, gefolgt von dem elastischen Ring, wiederum gefolgt von dem Klemmring. Damit sich bei Aufeinanderzubewegen von Metallring und Klemmring der elastische Ring nicht in Radialrichtung nach außen ausdehnt und insbesondere in Radialrichtung nach innen ausdehnt, innen also zum abzudichtenden Rohr ausdehnt, ist ferner auf dem elastischen Ring ein rohrförmiger Ring, den elastischen Ring überdeckend, angeordnet.
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Nunmehr sind der Klemmring und der Metallring miteinander formschlüssig gekoppelt, insbesondere über Schraubbolzen, wobei bevorzugt eine Anzahl von Schraubbolzen in zueinander gleichen Abständen auf dem Umfang verteilt sind. Durch Betätigung der Schraubbolzen werden nunmehr in Axialrichtung der Metallring und der Klemmring aufeinander zu bewegt, so dass sich der dazwischen befindliche elastische Ring radial ausdehnt und dabei gleichzeitig in Axialrichtung fluiddicht mit der Folie zur Anlage kommt. Durch weiteres Betätigen der Schraubbolzen wird der elastische Ring in Radialrichtung derart weiter ausgedehnt, dass er an der Außenmantelfläche des Rohres zur Anlage kommt und insbesondere derart formschlüssig zur Anlage kommt, dass er die Kontaktfläche fluiddicht abdichtet.
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Damit der elastische Ring sich in Radialrichtung nach außen, mithin auf der der Außenmantelfläche des Rohres gegenüberliegender Seite nicht unkontrolliert ausdehnt, ist weiterhin ein rohrförmiger Ring angeordnet, der die Außenmantelfläche des elastischen Ringes abdeckt. Durch die Ausdehnung in radialer Außenrichtung des elastischen Ringes kommt dieser wiederum an einer Innenmantelfläche des rohrförmigen Ringes zur Anlage, wobei sich der dabei aufbauende innere Spannungszustand des elastischen Ringes derart homogenisiert, dass in dem elastischen Ring eine mechanische Spannung vorliegt, die für die fluiddichte Abdichtung einer Außenmantelfläche des Rohres sorgt. Gleichsam verhindert der rohrförmige Ring an der Außenmantelfläche während der Montage bzw. Einsatzdauer über die Zeit ein Abfließen des Gummiwerkstoffes des elastischen Ringes in Radialrichtung nach außen.
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Weiterhin sind an dem elastischen Ring bevorzugt aufgeschweißte Bolzen oder aber Durchgangsschrauben angeordnet, mit denen eine axiale Relativverschiebung des elastischen Ringes möglich ist. Durch die axiale Verschiebung werden auch diese Ausnehmungen derart in Radialrichtung verkleinert, dass der elastische Ring ebenfalls an den Schraubbolzen fluiddicht zur Anlage kommt.
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Im Rahmen der Erfindung ist es für die Montage der Dichtungsanordnung weiterhin denkbar, dass der Metallring an der Bauwerkswand selber befestigt wird. Dies kann beispielweise durch ein Kleben erfolgen aber auch durch eine formschlüssige Koppelung beispielsweise kann der Metallring an der Bauwerkswand formschlüssig gekoppelt, insbesondere festgeschraubt werden, so dass der Flansch gleichsam eine Rohrführung des durch die Bauwerkswand geführten Rohres ausbildet.
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Im Rahmen der Erfindung ist es in einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante möglich, dass der Flansch derart in der Bauwerkswand angeordnet ist, dass eine Außenmantelfläche des elastischen Ringes im eingebauten Zustand unter Spannung an der Innenmantelfläche der Öffnung in der Bauwerkswand zur Anlage kommt. In diesem Fall kann der rohrförmige Ring entfallen, ohne dass der Werkstoff des elastischen Ringes während der Montage oder aber über die gesamte Einsatzdauer hinweg radial nach außen abwandert bzw. fließt.
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Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung. Bevorzugte Ausführungsvarianten werden in den schematischen 4 und 6 dargestellt. Diese dienen dem einfachen Verständnis der Erfindung. Es zeigen:
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1 eine Dichtungsanordnung an einem durch eine Bauwerkswand durchgeführten Rohr,
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2a und b eine Detailansicht der Dichtungsanordnung mit Flansch in zwei verschiedenen Ausführungsvarianten,
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3 die Dichtungsanordnung gemäß 1 in einer Draufsicht mit Blick auf die Außenwand,
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4 die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung in einer geteilten Ausführungsvariante,
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5 die Dichtungsanordnung in einer Kernbohrung in Querschnittsansicht und
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6 die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung in einer Kernbohrung in Draufsicht in geteilter Ausführung.
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In den Figuren werden für gleiche oder ähnliche Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet, auch wenn eine wiederholte Beschreibung aus Vereinfachungsgründen entfällt.
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1 zeigt eine Dichtungsanordnung 1 für eine Bauwerkswand 2. Die Bauwerkswand 2 selbst weist dazu eine Öffnung 3 auf, wobei in der Öffnung 3 ein Rohr 4 angeordnet ist. Das Rohr 4 durchgreift in seiner Längsrichtung 5 die Bauwerkswand 2 und steht an einer äußeren Seite 6 gegenüber der Bauwerkswand 2 über. Auf der Bauwerkswand 2 selbst ist eine Beschichtung 7 aufgetragen, die die Bauwerkswand 2 vor dem Eindringen von Feuchtigkeit oder aber drückendem Wasser schützt.
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Im Bereich der Öffnung 3 bzw. des Rohres 4 ist nunmehr die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung 1 vorgesehen, wobei diese einen Flansch 8 aufweist, der eine Außenmantelfläche 9 des Rohres 4 radial umfangseitig umgreift. Von dem Flansch 8 erstreckt sich eine Folie 10 in Radialrichtung 11 nach außen abstehend von dem Flansch 8, wobei die Folie 10 hier dargestellt von der Beschichtung 7 zumindest teilweise übergriffen ist und mithin eine fluiddichte Abdichtung zwischen Folie 10 und Beschichtung 7 hergestellt ist. Im Rahmen der Erfindung ist es jedoch auch möglich, hier jedoch nicht näher dargestellt, dass die Folie von außen auf die Beschichtung aufgeklebt wird, mithin nicht von der Beschichtung, wie hier dargestellt, überdeckt ist. Damit nunmehr auch das Rohr 4 mit einer Außenmantelfläche 9 bzw. die Fläche zwischen Flansch 8 und Außenmantelfläche 9 des Rohres 4 fluiddicht abgedichtet ist, ist in dem Flansch 8 ein elastischer Ring 12 angeordnet, wobei der elastische Ring 12 zwischen einem Metallring 13 und einem Klemmring 14 derart unter Spannung gesetzt ist, dass er sich in Radialrichtung 11 nach innen ausdehnt und hier formschlüssig und fluiddicht zur Anlage an der Außenmantelfläche 9 des Rohres 4 kommt. Damit der elastische Ring 12 sich in Radialrichtung 11 nicht nach außen, insbesondere unkontrolliert ausbreitet, ist ferner ein rohrförmiger Ring 15 die Außenmantelfläche 16 des elastischen Ringes 12, zumindest teilweise in Längsrichtung 5 übergreifend angeordnet. Hierdurch ein unkontrolliertes Abfließen des insbesondere gummielastischen Werkstoffes des elastischen Ringes 12 in Radialrichtung 11 nach außen verhindert.
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Dargestellt ist dies nochmals in 2a in einer Detailansicht, wobei hier gut der innere Spannungszustand des elastischen Ringes 12 in seinen Ecken 17 dargestellt ist. Hier fließt bzw. wird geklemmt zwischen dem Klemmring 14 und dem rohrförmigen Ring 15 eine zu vernachlässigende Masse Werkstoff nach außen, so dass eine abdichtende Funktion gegeben ist. Ferner ist zu erkennen, dass insbesondere auf die Längsrichtung 5 bezogen von der Bauwerkswand 2 weg zeigend zunächst der Metallring 13 angeordnet ist, gefolgt von der Folie 10 wiederum gefolgt von dem elastischen Ring 12 sowie von dem Klemmring 14. Damit der Klemmring 14 und der Metallring 13 sich in Längsrichtung 5 bzw. axialer Richtung aufeinander zubewegen und den mechanischen Spannungszustand des elastischen Rings 12 aufbauen, sind Schraubbolzen 18 vorgesehen. Die sich in Radialrichtung 11 nach außen erstreckende Folie 10 wird dann wiederum von der Beschichtung 7 übergriffen und bildet eine fluiddichte Verbindung zwischen Beschichtung 7 und Flansch 8 aus. Da die Folie 10 ebenfalls mit dem elastischen Ring 12 zur Anlage kommt, ist auch hier eine fluiddichte Verbindung hergestellt. Der Metallring 13 selbst kann wiederum mit der Bauwerkswand 2 gekoppelt sein, beispielsweise durch eine Klebeverbindung oder eine nicht dargestellte formschlüssige Verbindung. Auch kann die Folie 10 auf die Bauwerkswand 2 selbst aufgeklebt sein.
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In 2b ist eine alternative Ausführungsvariante gezeigt, bei der der Flansch 8, nicht wie in 2a zur äußeren Seite hin orientiert ist, sondern in einer weiteren Öffnung 19 in der Bauwerkswand 2 selbst bezogen auf die Radialrichtung 11 formschlüssig zur Anlage kommt. Der rohrförmige äußere Ring 15 kann somit entfallen, so dass sich der Werkstoff des elastischen Ringes 12 auf die Radialrichtung 11 bezogen nach außen an eine Innenmantelfläche 20 der weiteren Öffnung 19 zur Anlage kommend anlegt. Die Folie 10 selbst ist dann in dieser Ausführungsvariante gezeigt zwischen elastischen Ring 12 und Klemmring 14 angeordnet. Überlagert wird die Folie 10 dann von der Beschichtung 7, so dass eine fluiddichte Verbindung zwischen Beschichtung 7 und Folie 10 hergestellt ist.
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Besonders bevorzugt ist wie dargestellt der elastische Ring 12 im Querschnitt rechteckig, insbesondere quadratisch konfiguriert, so dass er durch entsprechende Axialbewegungen von Klemmring 14 und Metallring 13 zueinander eine Ausdehnung in Radialrichtung 11 und somit eine Abdichtung zwischen der Außenmantelfläche 9 des Rohres 4 und Flansch 8 selbst herstellt.
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3 zeigt die Ausgestaltungsvariante gemäß 1 in Draufsicht. Zu erkennen ist, das die Öffnung durchgreifende Rohr 4. Das Rohr 4 ist außen umschlossen von dem nicht näher dargestellten hinter dem Klemmring 14 liegenden elastischen Ring. Dieser ist wiederum umgriffen von dem rohrförmigen Ring 15. Bei Festziehen der Schraubbolzen 18 in die Bildebene hinein, dehnt sich der elastische Ring 12 in Radialrichtung 11 aus sowohl nach innen als auch außen und dichtet somit die Außenmantelfläche 9 des Rohres 4 ab. Auf die Bildebene bezogen hinter dem elastischen Ring 12 ist die Folie 10 hier dargestellt scheibenförmig ausgebildet. Diese kommt dann an einer Gebäudewand zur Anlage und wird mit dieser abgedichtet. Eine Beschichtung liegt dann bevorzugt vor oder hinter der Folie 10 und wird ebenfalls wiederum fluiddicht mit der Folie 10 gekoppelt.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltungsvariante der vorliegenden Erfindung ist in 4 dargestellt. Hier ist die Dichtungsanordnung 1 mit Folienflansch geteilt ausgebildet. Die Folie 10 selbst weist hierzu mindestens eine Trennstelle 21 auf, so dass die Folie 10 in Radialrichtung 11 um das Rohr 4 gelegt werden kann, ohne diese zunächst in Axialrichtung komplett über das Rohr 4 zu schieben. Im Rahmen der Erfindung kann die Folie 10 insbesondere auch zwei Trennstellen 21 aufweisen, so dass eine scheibenartige Folie 10 aufgrund der zwei Trennstellen 21 in zwei C-förmige Folienteile geteilt ist. Die beiden Folienteile können dann jeweils in Radialrichtung 11 an das Rohr 4 herangeführt werden und im jeweiligen Koppelbereich der Trennstelle 21, beispielsweise durch ein Überlappen, abgedichtet werden. Die Trennstelle 21 der Folie 10 kann dann insbesondere durch ein Überlappen wiederum fluiddicht geschlossen werden. Insbesondere wird hierzu ein fluiddichter Klebstoff verwendet. Damit nunmehr jedoch auch der Flansch 8 selber in Radialrichtung 11 auf das Rohr 4 aufgesetzt werden kann, ist der elastische Ring 12 ebenfalls klappbar ausgebildet. Auch hier ist mindestens eine Trennstelle 22 vorhanden, so dass der elastische Ring 12 radial außenseitig das Rohr umgreifend um dieses gelegt werden kann, so dass die Stirnseiten des elastischen Rings 12 in der Trennstelle 22 spaltfrei aneinander liegen. Der Klemmring 14 selbst ist dann mit zwei Teilen 14.1, 14.2 ausgebildet, so dass die zwei Teile 14.1, 14.2 des Klemmrings 14 ebenfalls das Rohr 4 radial umgreifend angelegt werden können und dann wiederum mittels der Schraubbolzen 18 fixierbar sind. Damit nunmehr bei einem Anziehen der Schraubbolzen 18 in Axialrichtung, mithin in die Bildebene hinein, der elastische Ring 12 sich nicht unkontrolliert in Radialrichtung 11 nach außen ausdehnt, ist der rohrförmige Ring 15 hier nicht als Metallring ausgebildet, sondern als zwei geteilter Kunststoffring bzw. Kunststoffflansch 23. Die zwei Teile des Kunststoffflanschs können dann ebenfalls in Radialrichtung 11 außenseitig den elastischen Ring 12 umgreifend aufgesetzt werden, wobei diese insbesondere mit einem Nut- und Federstecksystem 24 ineinander gesteckt sind, so dass eine Lagefixierung, insbesondere in Radialrichtung 11, gegeben ist. Beispielsweise kann dies durch eine Hinterschneidung quer zur Rohrachse erfolgen. Auch ist eine Verschraubung quer zur Rohrachse möglich. Bei Festziehen der Schraubbolzen 18 und Ausdehnen des elastischen Rings 12 in Radialrichtung 11 wird es somit ermöglicht, dass die radiale Ausdehnung nach außen hin durch den Kunststoffflansch 23 begrenzt ist und sich somit radial nach innen an die Außenmantelfläche 9 des Rohres 4 anlegt und diese abdichtet. Der erfindungsgemäße Vorteil bei dieser Ausgestaltungsvariante ist die Möglichkeit der Montage quer zur Rohrrichtung. Mithin können bereits bestehende Rohrleitungen nachträglich abgedichtet werden, ohne dass zuvor ein Aufschieben in Axialrichtung des Rohres 4 notwendig ist. Auch kann je nach Anwendungsfall bei Neuinstallation zunächst die Rohrleitung vollständig durch die Bauwerkswand 2 geschoben sein oder aber bereits vollständig angeschlossen sein, wobei dann nachträglich immer noch die Möglichkeit besteht, die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung 1 in Radialrichtung 11 über das Rohr 4 zu stülpen.
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5 zeigt eine Dichtungsanordnung in einer Kernbohrung 25. Die Kernbohrung 25 durchgreift dabei die Bauwerkswand 2 vollständig mit gleichem Durchmesser. Hier ist es mit der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung 1 möglich, ein durch die Kernbohrung 25 geführtes Rohr 4 zum einen in der Kernbohrung selbst zu positionieren und zum anderen die Außenmantelfläche 9 des Rohres 4 gegenüber der Innenmantelfläche 26 der Kernbohrung 25 abzudichten.
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Weiterhin vorgesehen ist eine modifizierte Ausgestaltungsvariante zu 5 aus Blickrichtung VI gemäß 6 derart, dass die Dichtungsanordnung 1 gemäß 5 nicht in Axialrichtung auf das Rohr 4 aufgeschoben ist, sondern in Radialrichtung 11 über das Rohr 4 geführt wird und dann entsprechend in die Kernbohrung 25 eingeschoben wird. Hierzu weist der elastische Ring 12 wiederum eine Trennstelle 22 auf und die Folie 10 die Trennstelle 21, so dass diese aufgeklappt wird aus Radialrichtung 11 über die Außenmantelfläche 9 des Rohres 4 gestülpt wird. Im Anschluss daran werden von beiden Seiten im Wesentlichen c-förmige Teile des Klemmrings 14.1, 14.2 (nicht dargestellt) und von der Rückseite her des Metallrings 13, wobei der Metallrings 13 ebenfalls zwei c-förmige Teile 13.1, 13.2 analog dem Klemmring 14 aufweist, über Schraubbolzen 18 miteinander gekoppelt, wobei bei Festziehen der Schraubbolzen 18 eine entsprechende Ausdehnung in Radialrichtung 11 zum einen in Richtung der Innenmantelfläche 26 der Kernbohrung 25 und zum anderen der Außenmantelfläche 9 des Rohres 4 erfolgt. Auch hier ergibt sich wiederum der erfindungsgemäße Vorteil, dass diese Ausgestaltungsvariante nachträglich montiert werden kann bei vollständig angeschlossener Rohrleitung bzw. nicht erst vollständig über die Bauwerkswand 2 komplett auf das Rohr 4 geschoben werden muss, sondern aus Radialrichtung 11 auf das Rohr 4 aufgesetzt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dichtungsanordnung
- 2
- Bauwerkswand
- 3
- Öffnung
- 4
- Rohr
- 5
- Längsrichtung
- 6
- äußere Seite
- 7
- Beschichtung
- 8
- Flansch
- 9
- Außenmantelfläche zu 4
- 10
- Folie
- 11
- Radialrichtung
- 12
- elastischer Ring
- 13
- Metallring
- 14
- Klemmring
- 14.1
- Teil 1 zu 14
- 14.2
- Teil 2 zu 14
- 15
- rohrförmiger Ring
- 16
- Außenmantelfläche zu 12
- 17
- Ecke
- 18
- Schraubbolzen
- 19
- Öffnung
- 20
- Innenmantelfläche zu 19
- 21
- Trennstelle zu 10
- 22
- Trennstelle zu 12
- 23
- Kunststoffflansch
- 24
- Nut- und Federstecksystem
- 25
- Kernbohrung
- 26
- Innenmantelfläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202007011160 U1 [0004]