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Die
Erfindung betrifft eine Mauerdurchführung für in Führungsrohren angeordnete Kabel
oder Leitungen, mit einer außenseitigen
Wandabdichtung, die über
wenigstens eine Spanneinrichtung mit einer gegenüberliegenden innenseitigen
Wandabdichtung oder Ankerplatte verspannbar ist, wobei die außenseitige
Wandabdichtung eine die Kernlochbohrung der Wand überdeckende
Flanschplatteneinrichtung aufweist, die mit einer äußeren Ringdichtung
versehen ist, die außerhalb
der Kernlochbohrung an die Wand anpressbar ist wobei die Flanschplatteneinrichtung
aus einer an der von der Wand abgewandten Seite befindlichen Platte,
an der die Spanneinrichtung angreift, und einer an der der Wand
zugewandten Seite befindlichen Flanschplatte besteht, die die Ringdichtung
hält, und
zwischen der Platte und der Flanschplatte eine aus einem gummielastischen
Material bestehende Dichtscheibe in einem Aufnahmeraum angeordnet
ist, der in axialen Richtungen von der Platte und der Flanschplatte
und radial außen von
einer Ringfläche
der Platte oder der Flanschplatte begrenzt ist, und wobei die Platte,
die Dichtscheibe und die Flanschplatte Durchgangsöffnungen
für die Führungsrohre
haben und die Platte und die Flanschplatte verschieblich angeordnet
sind.
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Diese
Wandabdichtung kann grundsätzlich auch
an der Innenseite der Wand angeordnet werden.
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Um
Gebäude
mit Strom, Wasser und gegebenenfalls Gas zu versorgen und Anschlüsse für Telefon,
Fernsehen und dergleichen zu ermöglichen, müssen die
zugehörigen
Kabel und Leitungen durch eine Gebäudewand hindurchgeführt werden,
wozu zunächst
eine durch die Wand führende
Kernlochbohrung ausgebildet wird. Die Kabel oder Leitungen sind
dabei im allgemeinen in Führungsrohren
angeordnet.
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Zur
Vermeidung von Schäden
muß die
Mauerdurchführung
der Kabel oder Leitungen vollkommen wasserdicht erfolgen. Dies betrifft
sowohl das Innere der Führungsrohre,
in denen besondere Dichtungen angeordnet sein können, die den Zwischenraum
zwischen den Kabeln oder Leitungen und der Wand der Führungsrohre
abdichten, als auch die Bereiche zwischen der Wand der Kernlochbohrung
und den Außenflächen der
Führungsrohre.
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Die
Abdichtung des Inneren der Führungsrohre
ist nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung, sondern die Abdichtung
der verbleibenden Zwischenräume
zwischen den Außenseiten
der Führungsrohre
und der Innenwand der Kernlochbohrung.
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Es
ist bekannt, eine Flanschplatte auf die Führungsrohre aufzusetzen, die
einen so großen Durchmesser
hat, daß sie
die Kernlochbohrung radial außen überragt,
wo die Flanschplatte mit einer Ringdichtung versehen ist, die an
die Wand angepreßt
wird. Hierdurch ist zuverlässig
verhindert, daß Wasser,
Gas oder ein anderes Medium über
den Randbereich der Flanschplatte in den Innenraum der Kernlochbohrung
gerät.
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Auch
wenn die Durchgangsöffnungen
der Flanschplatte so exakt bemessen sind, daß die Führungsrohre praktisch ohne
Spiel durch die Flanschplatte hindurchgeführt sind, kann Wasser etc.
durch die kleinen verbliebenen Spalte hindurchtreten und ins Innere
der Kernlochbohrung und eventuell von dort in den Kellerraum des
Gebäudes
gelangen, wenn keine zusätzlichen
Dichtungsmaßnahmen
getroffen werden.
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In
der nachveröffentlichten
deutschen Patentanmeldung 10
2004 025 148.7 ist eine Mauerdurchführung offenbart, die nachfolgend
mit Bezug auf die
1A beschrieben wird. In diesen
Figuren ist der Randbereich einer Wand
1 aus Hohlblocksteinen
gezeigt, durch die eine Kernlochbohrung
2 hindurchfährt, deren
Wandfläche
Löcher
3 enthält. Durch
die Kernlochbohrung wird ein Gasrohr
4 sowie ein nicht dargestelltes
Kabel in das Gebäudeinnere
eingeführt,
die in Durchgangsrohren
5,
6 angeordnet sind. Die
inneren Abdichtungen der Durchgangsrohre sind in der Zeichnung weggelassen,
da sie hier nicht von Interesse sind.
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Die
Durchgangsrohre 5, 6 sowie gegebenenfalls zwei
weitere, in der Zeichnung nicht erkennbare Durchgangsrohre sind
durch eine Flanschplatte 7 hindurchgeführt, die aus einer kunststoffummantelten
Stahlplatte 8 besteht, an der wandseitig ein Ringabschnitt 9 befestigt
ist. In einer Ringnut des Ringabschnitts 9 sitzt eine äußere Ringdichtung 10,
die in der Einbaulage radial außerhalb
der Kernlochbohrung an die Wand anpreßbar ist, so daß zwischen dem
Ringabschnitt 9 und der Wand 1 kein Wasser eintreten
kann.
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An
der wandseitigen Innenfläche
der Flanschplatte 7 liegt eine Dichtscheibe 11 aus
Silikon an, die ebenso wie die Flanschplatte 7 und eine
an ihrer Innenseite anliegende Druckplatte 12 Durchgangsöffnungen
für die
Führungsrohre
aufweist, die nur geringfügig
größer als
der Außenumfang
der Führungsrohre
sind.
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Die
Dichtscheibe 11 liegt mit ihrer Umfangswand einer Ringfläche 13 des
Ringabschnitts 9 gegenüber
und im zusammengedrückten
Zustand fest an dieser Ringfläche
an.
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Die
außenseitige
Wandabdichtung ist mittels einer Gewindespindel 15 mit
einer kellerseitigen Wandabdichtung oder Ankerplatte (nicht dargestellt) verspannt.
Die Gewindespindel greift in eine Gewindehülse 16 ein, die an
der Flanschplatte 7 befestigt ist und im wesentlichen ohne
seitliches Spiel Durchgangsöffnungen
einer Zentrierplatte 14, der Druckplatte 12 und
der Dichtscheibe 11 durchgreift. Durch Anziehen der Gewindespindel
wird die Flanschplatte 7 in Richtung der Wand 1 gezwängt, wobei
die Ringdichtung 10 fest gegen die Wand gepreßt wird.
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Anschließend wird
die Dichtscheibe 11 zwischen der Flanschplatte 7 und
der Druckplatte 12 zusammengepreßt, indem Schrauben 23 festgezogen werden,
die durch Durchgangsöffnungen 24 in
der Dichtscheibe hindurch in Gewindelöcher 25 der Druckplatte 12 eingreifen,
was aus den 2 bis 4 der oben
genannten Patentanmeldung ersichtlich ist, die Stirnansichten der
Flanschplatte, der Dichtscheibe und der Druckplatte zeigen.
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Die
DE 10 2004 025 148.7 offenbart
in
1b eine weitere Ausführungsform, bei der nicht durch
zwei getrennte Spannvorgänge
die Abdichtungen erfolgen, sondern durch Anziehen einer mittigen Gewindespindel.
Hierzu erhält – wie
1B zeigt – die Druckplatte
12a einen
größeren Durchmesser
als die Kernlochbohrung
2, so daß sie beim Anziehen der Gewindespindel
an der Wand
1 anliegt, so daß gleichzeitig die äußere Ringdichtung
10 an
die Wand gepreßt
und die Dichtscheibe
10a zwischen der Flanschplatte und
der Druckplatte
12a zusammengepreßt werden kann. Hierbei ist
es sehr schwierig, die Abmessungen so festzulegen und einzuhalten,
daß die
beiden Dichtungen
10 und
11a im richtigen Maß angepreßt bzw.
zusammengepreßt
werden.
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DE 37 43 704 C1 offenbart
eine Vorrichtung zum Abdichten von zumindest einem durch eine Wanddurchbrechung
hindurchgeführten
Leerrohr, die die Merkmale des Oberbegriffs des Patentanspruchs
1 aufweist.
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Das
Abdichtungsprinzip der vorbekannten Vorrichtung beruht darauf, dass
ein Außenwandflansch
und ein Innenwandflansch, die jeweils eine Ringdichtung halten,
mittels Spannbänder
zusammengezogen und so gegen die zugeordneten Wandflächen angedrückt werden,
dass sich die Dichtmasse abdichtend zwischen der Wand- und Flanschfläche verteilt.
Dabei werden die Spannbänder
abwechselnd mit einer Zange angezogen, bis beide Wandflansche fest
an den zugeordneten Wandflächen
anliegen, woraufhin die Spannbänder
mittels Klemmfedern durch deren Vorschieben festgesetzt werden. Eine
Dichtplatte, die zwischen einem Bund des Außenwandflansches und Widerlagern
angeordnet ist, wird durch eine von den Spannbändern getrennte Spannvorrichtung
in einem gesonderten Spannvorgang verpresst. Diese zweite Spanneinrichtung
besteht aus Spannbolzen, deren Schraubenmuttern in einem auf das
Anziehen der Spannbänder
folgenden, getrennten Arbeitsschritt angezogen werden, um die Dichtplatte
fest an das durch sie hindurchgeführte Führungsrohr zu pressen. Bei
dieser Vorrichtung sind demnach zwei getrennte Spanneinrichtungen
vorgesehen, die bei der Montage der Mauerdurchführung in zwei getrennten Arbeitsschritten
angezogen werden müssen.
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DE 101 37 694 C1 offenbart
eine mittige Gewindespindel bei einer Mauerdurchführung, bei
der die Abdichtung jedoch nach einem anderen Prinzip erfolgt, und
zwar mit getrennten Dichtungselementen für jedes Führungsrohr, die durch Vorschrauben
von Muttern gegen die Führungsrohre
gepresst werden.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mauerdurchführung der
betrachteten Art so zu verbessern, daß der Zwischenraum zwischen
den Außenseiten
der Führungsrohre
und der Innenwand der Kernlochbohrung zuverlässig abgedichtet werden kann.
Dies soll dann auch der Fall sein, wenn die Kernlochbohrung keine
glatte Innenwand hat, was beispielsweise im Falle einer Wand aus
Hohlblocksteinen der Fall ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die
Erfindung sieht vor, daß die
Flanschplatteneinrichtung aus zwei relativ zueinander verschieblichen
Teilen zusammengesetzt ist, nämlich
aus einer bezüglich
der Wand rückwärtigen Platte,
an der die Spanneinrichtung, die durch wenigstens eine Gewindespindel
gebildet ist, angreift, und einer davor befindlichen Flanschplatte,
die die äußere Ringdichtung trägt. Die
aus einem nicht kompressiblen gummielastischen Material wie Silikon
bestehende Dichtscheibe ist zwischen den beiden oben genannten Platten
in einem Aufnahmeraum angeordnet, der in den beiden axialen Richtungen
von der Platte und der Flanschplatte und radial außen von
einer Ringfläche
einer der beiden Platten begrenzt ist. Die Platte, die Dichtscheibe
und die Flanschplatte haben Durchgangsöffnungen für die Führungsrohre, die nur geringfügig größer als
die Abmessungen der Führungsrohre sind.
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Wenn
bei dieser Ausbildung die wenigstens eine Gewindespindel, die bevorzugt
mittig angeordnet ist, angezogen wird, wird die Dichtscheibe zwischen
der Platte und der Flanschplatte so zusammengepreßt, daß sie sich
dicht an die Führungsrohre und
an die den Aufnahmeraum radial außen begrenzende Ringfläche anlegt,
wobei die Dichtscheibe dann, wenn sie den gesamten ihr zur Verfügung stehenden
Aufnahmeraum ausgefüllt
hat, als Druckelement wirkt, um die Flanschplatte in Richtung der Wand
vorzuschieben, bis deren Ringdichtung in dem gewünschten Maß an die Wand angepreßt ist.
Dabei versteht es sich, daß das
Anpressen der Ringdichtung an die Wand – je nach den herrschenden
Reibungsverhältnissen – zeitgleich
mit dem Anpressen der Dichtscheibe an die Führungsrohre erfolgen kann.
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Um
den Spannvorgang zu erleichtern, können die Führungsrohre in dem Bewegungsbereich der
Dichtscheibe mit einem Gleitmittel wie Öl versehen sein.
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Erfindungsgemäß erfolgt
somit das Anpressen der Dichtscheibe an die Führungsrohre sowie das Anpressen
der Ringdichtung an die Wand durch einen einzigen Spannvorgang,
für den
bevorzugt eine einzige zentrale Gewindespindel vorgesehen ist. Da
die Dichtscheibe hierbei als Kraftübertragungselement zwischen
der rückwärtigen Platte
und der davorliegenden Flanschplatte wirkt, ist ungeachtet auftretender
Toleranzen gewährleistet,
daß beide Dichtungen
in dem gewünschten
Ausmaß an
die zugehörigen
Dichtflächen
angepreßt
werden können.
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Weitere
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform
der Mauerdurchführung sowie
anhand der Zeichnungen. Diese zeigen:
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1a einen
Schnitt durch eine Mauerdurchführung
im Bereich der Gebäudeaußenseite gemäß der älteren
DE 10 2004 025 148.7 ;
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1b eine
abgewandelte Ausführungsform,
bei der die Dichtscheibe über
die mittige Gewindespindel verpreßt wird, gemäß der älteren
DE 10 2004 025 148.7 ;
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2 bis
4 Stirnansichten
der Anordnung gemäß
1 von rechts, der Dichtscheibe und der
Druckplatte gemäß der älteren
DE 10 2004 025 148.7 ;
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5 eine
erfindungsgemäße Ausführungsform
einer Mauerdurchführung
im Bereich der Gebäudeaußenseite.
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Die
vorliegende Erfindung unterscheidet sich von dem Gegenstand der
DE 10 2004 025 148.7 im wesentlichen
dadurch, daß die
außenseitige Wandabdichtung
aus einer bevorzugt PE-umspritzten Stahlplatte
26 und einer
getrennten Flanschplatte
27 besteht, die die Ringdichtung
28 trägt.
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Die
Flanschplatte 27 enthält
einen sich in Richtung der Stahlplatte 26 erstreckenden
Ringabschnitt 30, der dem vorderen Rand der Stahlplatte 26 gegenüberliegt
und frei in diesen eingreifen kann. Die Stahlplatte 26 und
die Flanschplatte 27 haben ebenso wie die zwischen ihnen
angeordnete, aus Silikon bestehende Dichtscheibe 32 in
der Zeichnung nicht erkennbare Durchgangsöffnungen für die Führungsrohre. Dies ist auch
bei der Zentrierplatte 33 der Fall, die innerhalb der Kernlochbohrung
sitzt und im wesentlichen an der Wand der Kernlochbohrung anliegt.
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Wenn
die bei dieser erfindungsgemäßen Mauerdurchführung vorgesehene,
in 1A mit ihrem rechten Endabschnitt gezeigte Gewindespindel 15 angezogen wird,
wird die Dichtscheibe 32 von der Stahlplatte 26 gegen
die Flanschplatte 27 gedrückt, so daß die Dichtscheibe 32 mit
ihren beiden Stirnflächen
an den entsprechenden Stirnflächen
der Stahlplatte 26 und der Flanschplatte 27 anliegt.
Durch weiteres Anziehen der Gewindespindel wird die Dichtscheibe 32 an
die Durchgangsrohre und an die innere Ringfläche des Ringabschnitts 30 angedrückt.
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Gleichzeitig
mit diesem Vorgang (oder unmittelbar danach) wird die Anordnung
aus Stahlplatte 26, Dichtscheibe 32 und Flanschplatte 27 bei
weiterem Anziehen der mittigen Gewindespindel so in Richtung der
Wand bewegt, daß sich
die Ringdichtung 28 fest an die Wandfläche anlegt, wobei die Dichtscheibe 32,
die aus einem nicht-kompressiblen Material besteht, als Druckelement
wirkt, das die von der Stahlplatte 26 ausgeübte Druckkraft
auf die Flanschplatte 27 überträgt.
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Dabei
können
in dem Bewegungsbereich der Dichtscheibe 32 die Außenwände der
Führungsrohre mit
einem Gleitmittel versehen sein, um das Anpressen der Ringdichtung 28 an
die Außenseite
der Wand zu erleichtern.
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Auf
diese Weise können
die Ringdichtung 28 und die Dichtscheibe 32 ohne
Toleranzprobleme in dem gewünschten
Maß verpreßt werden,
indem lediglich eine mittige Gewindespindel angezogen wird.
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In
einer alternativen Ausführungsform
besteht die Flanschplatte 27 ausschließlich aus Kunststoff mit einstückig angeformter
Zentrierplatte 33.