-
Die Erfindung betrifft ein Rohr aus Beton mit einer aus einem Kunststoffrohr bestehenden korrosionsfesten Innenauskleidung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Es sind sowohl Rohre aus Beton wie auch aus Kunststoff bekannt. Im zweiten Fall werden sie hauptsächlich aus Kunststoff gezogen, während die aus Beton gefertigten Rohre in einer an sich bekannten, aufrechtstehenden Form mit einem verschiebbaren Kern hergestellt werden. Diese Rohre, die zum Großteil bei Entwässerungssystemen verwendet werden, unterliegen im Rahmen des Umweltschutzes immer höheren Anforderungen, die den heutigen Bedürfnissen kaum mehr gerecht werden. Dies liegt vor allem daran, daß sie unter immer aggressiverem und starkem säurehaltigen Abwasser schneller korrodieren und dadurch undicht bzw. zerstört werden.
-
Derartige Korrosionen machen aber auch einen ständigen Austausch und schließlich eine Nachverlegung neuer Rohre öfter nötig als dies noch vor wenigen Jahren erforderlich war.
-
Um diese Nachteile zu vermeiden, wurde es bereits bekannt, Betonrohre in Verbindung mit einem Kunststoffrohr herzustellen. In üblicher Weise werden diese Rohre wie konventionelle Betonrohre jeweils mit ihrem einen Spitzende in das nächstfolgende muffenförmige breite Rohrende eingeschoben und so starr verbunden.
-
Aus der
DE-U-8132729 ist beispielsweise bereits ein Betonrohr mit einer aus einem Kunststoffrohr bestehenden korrosionsfesten Innenauskleidung bekannt, dessen eines Ende als Rohrspitz-Endteil und dessen anderes Ende als Rohrmuffen-Endteil zur Aufnahme eines Rohrspitz-Endteiles des folgenden Rohres ausgebildet ist, wobei am Rohrspitz-Endteil das Kunststoffrohr um einen Überstand übersteht, wobei zwischen dem stirnseitigen Ende des Rohrmuffen-Endteils und einem in das Rohrinnere einspringenden rundumlaufenden Absatz an der Rohrinnenseite des Kunststoffrohres eine rundumlaufende Ausnutung zur Aufnahme eines elastomeren Dichtungsrings angeordnet ist, wobei der gerade verlaufende, in dem Rohrmuffen-Endteil einsteckbare Überstand so lang ist, daß er die umlaufende Ausnutung mit ihrem Dichtungsring überdeckt und wobei das Rohr aus Beton, das Kunststoffrohr bis zum einschiebbaren Überstand des Rohrspitz-Endteils überdeckt, wobei der in das Rohrinnere einspringende rundumlaufende Absatz des innenliegenden Kunststoffrohrs abgeschrägt ist.
-
Die
EP 426 147 B1 beschreibt ein Betonrohr nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Bei diesem Betonrohr wird das aus Kunststoff bestehende Rohrspitz-Endteil durch eine Dichtung gegenüber dem ebenfalls aus Kunststoff bestehenden Rohrinnenteil des benachbarten Rohres abgedichtet. Weiterhin ist zwischen dem nur aus Beton bestehenden Rohrmuffen-Endteil und dem Betonrohrspitz-Endteil des benachbarten Rohres eine rundumlaufende, ringförmige Dichtung aus flexiblem Material angeordnet. Diese Rohre haben sich als korrosionsfeste Rohre seit einigen Jahren aufgrund ihrer augenscheinlichen Vorteile etablieren können. Allerdings ist es bei Rohrleitungen, die aus diesen Rohren hergestellt wurden, schwierig nachträglich beschädigte Rohre auszutauschen, da das Rohrspitz-Endteil, welches aus Kunststoff besteht, recht weit in das benachbarte Betonrohr hineinragt.
-
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein gattungsgemäßes Betonrohr mit einer aus einem Kunststoff bestehenden korrosionsfesten Innenauskleidung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart weiterzubilden, daß es als Austauschrohr für ein defektes zu entfernendes Betonrohrteil mit korrosionsfester Innenauskleidung in einfacher Weise im Austausch einsetzbar ist.
-
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Kombination der Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Dabei wird ein Betonrohr mit einer aus einem Kunststoff bestehenden korrosionsfesten Innenauskleidung, dessen eines Ende als Rohrspitz-Endteil und dessen anderes Ende als Rohrmuffen-Endteil zur Aufnahme eines Rohrspitz-Endteils des folgenden Rohres ausgebildet ist, zweigeteilt ausgeführt, so daß es austeleskopierbar ist.
-
Hierdurch ist ein einfacher Austausch eines beschädigten Betonrohres mit korrosionsfester Innenauskleidung möglich.
-
In der bestehenden Rohrleitung wird das schadhafte Teil entfernt. Das austeleskopierbare Betonrohrteil nach der Erfindung kann in seiner kürzesten Längenausdehnung zwischen den beiden zu verbindenden Rohrteilen der Rohrleitung nach Entfernen des schadhaften Rohrteils plaziert werden und anschließend austeleskopiert werden, so daß die Muffe des Austauschrohrteils über das Betonrohrspitz-Endteil des benachbarten Rohres geschoben wird. Andererseits wird das Rohrspitz-Endteil des Austauschrohres in das Betonrohrmuffen-Endteil des gegenüberliegenden benachbarten Betonrohres geschoben, wenn das Betonrohr gemäß der vorliegenden Erfindung austeleskopiert wird.
-
Besondere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den sich an den Hauptanspruch anschließenden Unteransprüchen.
-
Demnach steht die Innenauskleidung des einen Teils des Betonrohres gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung nach außen über, so daß auf diesem das im Nenndurchmesser angepaßte zweiten Teil des Betonrohrs entlang gleiten kann.
-
Zusätzlich kann außen auf dem Betonrohr ein Mantelring angeordnet sein, der ebenfalls über den ersten Teil des Betonrohres übersteht, so daß ein Ringspalt entsteht, in dem das zweite Betonrohr aufnehmbar ist. In diesem Ringspalt ist der zweite Teil des Betonrohrs verschiebbar aufgenommen.
-
Bevorzugt ist die Innenauskleidung des ersten Teils des Betonrohres weiter aus dem Betonrohr herausgeführt als der den ersten Teil des Betonrohres umgebende Mantelring.
-
Bevorzugt weist das zweite Betonrohrteil zumindest eine auf dem Betonrohrmantel außen angeordnete Dichtung auf. Diese Dichtung legt sich an dem äußeren Mantelring an, so daß ein weitgehend druckdichter Innenraum entsteht.
-
Um die Dichtung sicher im Betonrohrmantel zu verankern, ist diese vorzugsweise in einer entsprechend rundumlaufend ausgenommenen Nut auf dem äußeren Betonrohrmantel angeordnet.
-
Vorzugsweise ist mindestens eine Druckmittelzuführung zur Zuführung von Druckmittel in dem Ringspalt vorhanden. Bei dem Druckmittel handelt es sich vorzugsweise um komprimierte Luft.
-
Besonders bevorzugt besteht die korrosionsfeste Innenauskleidung und der auf dem ersten Betonrohrteil angeordnete Mantelring aus demselben Kunststoff.
-
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus einem in der beigefügten Zeichnung beispielhaft dargestellten Ausführungsbeispiel. Es zeigen:
-
1: eine Darstellung eines erfindungsgemäßen Betonrohrs nach einem Ausführungsbeispiel in einer auseinandergezogenen Darstellung,
-
2: einen Längsschnitt entlang der Schnittlinie F-F gemäß 1,
-
3: eine Darstellung des Betonrohrs gemäß 1, in dem beide Teile miteinander verbunden und in eingefahrenem Zustand gezeigt sind und
-
4: einen Längsschnitt entlang der Schnittlinie E-E gemäß 3.
-
In 3 ist ein Betonrohr 10 dargestellt, das eine Ummantelung eines Kunststoffrohres 12 bildet. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist das Betonrohr 10 sowie das Kunststoffrohr 12 zweigeteilt. Dabei ist der erste Teil des Betonrohrs 14 und der zweite Teil des Betonrohrs 16 jeweils derart ausgebildet, daß sie zusammen eine austeleskopierbare Betonrohreinheit bilden.
-
In den 1 und 2 sind die Teile 14 und 16 des Betonrohrs 10 in auseinandergezogener Darstellung gezeigt, um den Aufbau der jeweiligen Teile besser erläutern zu können.
-
So weist der erste Teil des Betonrohrs 10 ein Betonrohrmuffenteil 18 auf. Aus der Betonummantelung 20 des ersten Teils 14 des Betonrohres ragt ein Kunststoffrohr 22, wie es in den 1 und 2 dargestellt ist, heraus. Außen auf dem ersten Teil 14 des Betonrohres, also auf der Außenseite der Betonummantelung 20, ist ein Mantelring aus Kunststoff 24 fest angeordnet, der ebenfalls über die Außenkante 26 der Betonummantelung 20 hinausragt.
-
Wie den 1 und 2 zu entnehmen ist, ragt allerdings der Kunststoffrohrteil 22 etwas weiter aus der Betonummantelung 20 heraus als der Mantelring 24. Aus den Darstellungen der 1 und 2 und der vorstehenden Beschreibung wird deutlich, daß zwischen dem Kunststoffrohr 22 und dem Mantelring 24 sowie der Stirnseite 26 der Betonummantelung 20 des ersten Teils 14 des Betonrohrs ein Ringraum entsteht.
-
In diesem Ringraum ist der zweite Teil 16 des Betonrohrs einschiebbar, der mit seiner Betonummantelung 28 auf dem Kunststoffrohr 22 entlang gleitet und vom Mantelring 24 umgeben ist.
-
In Richtung des Rohrspitzes ist auch im zweiten Teil des Betonrohres eine als Kunststoffrohr 30 ausgebildete Innenauskleidung vorgesehen, die, wie die 1 und 2 ebenfalls zeigen, aus der Betonummantelung unter Bildung eines Rohrspitz-Endteils soweit überstehen, daß sie in einen Rohrmuffen-Endteil eines benachbarten Rohres einschiebbar ist, wobei hier üblicherweise über eine entsprechend angeordnete Dichtung die Dichtigkeit des Anschlusses sichergestellt ist.
-
Auf dem Außenumfang der Betonummantelung 28 ist in einer entsprechend rundumlaufenden Nut ein elastomerer Dichtungsring 32 nahe des Endes 34 der Betonummantelung angeordnet. Dieser Dichtungsring dient dazu, wie in den 3 und 4 gezeigt ist, den Zwischenraum zwischen der Betonummantelung 28 und dem Mantelring 24 abzudichten. Somit schließt die Stirnwand 34 der Betonummantelung 28 nach entsprechendem Einschieben des zweiten Teils 16 des Betonrohrs wie dies in 3 dargestellt ist, den Ringraum zwischen dem Kunststoffrohr 22, dem Mantelring 24 und der anderen Stirnseite 26 der Betonummantelung 20. Im Bereich dieses Ringraums ist, wie in 2 dargestellt, zumindest eine Druckluftöffnung 34 angeordnet, über die Druckluft in den Ringraum einpreßbar ist. Durch die entsprechend eingepreßte Druckluft kann der zweite Teil 16 des Betonrohrs aus dem ersten Teil 14 des Betonrohrs austeleskopiert werden.
-
In den 3 und 4 ist das austeleskopierbare Betonrohr 10 vollkommen eingefahren dargestellt. Nach entsprechendem Einpressen von Druckluft kann es entsprechend der Länge des Kunststoffrohrteils 22 bzw. des Mantelrings 24 verlängert werden.
-
Bei der Montage wird das austeleskopierbare Betonrohr 10 in seinem zusammengefahrenen Zustand entsprechend der 3 und 4 zwischen den zu verbindenden Betonrohren (hier nicht dargestellt) plaziert. Durch entsprechendes Einpressen von Druckluft über die Druckluftzuführung 34 wird dann das Betonrohr austeleskopiert, so daß das Muffenteil 18 über das Rohrspitz-Endteil des benachbarten Betonrohres fährt und über eine entsprechend rundumlaufende Dichtung 36 abdichtet. Andererseits fährt das Rohrspitz-Endteil, das aus dem überstehenden Bereich des Kunststoffrohrs 30 besteht, in die Muffe mit einer entsprechenden Dichtung des ebenfalls hier nicht dargestellten anderen benachbarten Betonrohres. Somit kann durch ein entsprechend austeleskopierbares Betonrohrteil in sehr einfacher Art und Weise ein beschädigtes Betonrohrteil ausgetauscht und ersetzt werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 8132729 [0005]
- EP 426147 B1 [0006]