-
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Belüftung des Rückenbereiches des Rucksackträgers, welche aus einer vorgespannten Rückenwand besteht, die einen Abstand zwischen der Rückenwand und der Rückseite des Rucksackes erzeugt, sowie seitlich an der Rückenwand angeordneten Hüftabstützelementen zur Aufnahme der Hüftgurte.
-
Ein Rucksack dieser Art ist aus der
DE 199 32 498 C2 bekannt. Die Einrichtung zur Belüftung des Rückenbereiches besteht hier aus einer Netzstruktur, welche auf einem aus Draht bestehendem Rahmen aufgespannt ist. Der Rahmen weist zudem ein die beiden äußeren Rahmenabschnitte verbindendes Versteifungsglied auf. Am Rücken des Rucksackes sind jeweils zwei obere und untere Taschen vorgesehen, in denen sich die vier äußeren Endabschnitte des Rahmens abstützen, damit ein Abstand zwischen der Rückwand des Rucksackes und dem Rücken des Trägers erzeugt wird. Die Hüftabstützelemente sind von dem Rahmen und der Netzstruktur gesonderte Teile, welche am Rücken des Rucksackes aufgenäht sind.
-
Diese Vorrichtung weist den Nachteil auf, dass die Einrichtung aus mehreren Teilen besteht, welche das Gewicht des Rucksackes erhöhen und die Herstellung durch die Mehrzahl an Bestandteilen verteuern. Außerdem kann durch Drahtrahmen ein Druck auf den Rücken des Trägers ausgeübt werden, welche den Tragekomfort nachteilig beeinflussen. Das Anbringen der Hüftabstützelemente am Rücken des Rucksackes durch Aufnähen oder andere Befestigungsmethoden erschwert ebenfalls die Herstellung und kann an der Nahtstelle zu nicht gewünschten Druckstellen führen.
-
Aus diesem Grunde wird durch die
DE 197 35 806 B4 vorgeschlagen, an diesen Stellen Polster vorzusehen. Trotzdem bleibt der Nachteil der komplizierten und teuren Herstellung erhalten.
-
Daher ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Rückenwand zu schaffen, die wenig Gewicht aufweist, einfach herstellbar ist und trotzdem einen hohen Tragekomfort aufweist. Außerdem soll das Annähen von Teilen, wie z. B. den Hüftabstützelementen erspart werden.
-
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass die Rückenwand und die Hüftabstützelemente aus einer einteiligen, thermoplastisch verformbaren Matte bestehen.
-
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, anstelle einer auf einem Rahmen aufgespannten Netzstruktur und am Rückenteil des Rucksackes angenähten Hüftabstützelementen eine Rückenwand zu schaffen, welche aus einer Materialbahn durch thermoplastische Verformung einteilig hergestellt wird.
-
Dabei wird nicht nur das Gewicht des Rucksackes reduziert, sondern es wird auch der Fertigungsprozess vereinfacht, weil sich das Annähen von zusätzlichen, am Rucksack notwendigen Teilen, wie z. B. die Hüftabstützelemente erübrigt.
-
Zweckmäßig ist es hierbei, wenn die Matte T-förmig ausgebildet ist und eine noppenartige Struktur aufweist. Zur besseren Belüftung kann die Matte im Rückenbereich Ausnehmungen mit einem Lochmuster aufweisen.
-
Durch einen erhöhten Randbereich an den Ausnehmungen wird verhindert, dass sich die Matte auf ihrer ganzen Fläche am Rücken des Trägers abstützt, so dass die Zirkulation der Belüftung und der Tragekomfort erhöht werden.
-
Es ist ferner von Vorteil, wenn die seitlich abstehenden Hüftabstützelemente Vertiefungen oder Ausnehmungen aufweisen. Dadurch wird auch im Bereich der Hüfte eine Belüftung und Polsterung erreicht.
-
Die T-förmige Matte kann auch als Ganzes aus einer Netzstruktur bestehen, d. h. ein Lochmuster erstreckt sich über die ganze Mattenfläche.
-
Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist die Matte in ihrem Randbereich einen Saum auf, wobei dieser Saum als versteifendes Element ausgebildet sein kann.
-
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen noch näher erläutert. Dabei zeigen
-
1 die Rückansicht eines Rucksacks mit der erfindungsgemäßen Rückenwand;
-
2 eine weitere Variante einer Rückenwand ohne Rucksack und
-
3 eine dritte Variante einer Rückenwand.
-
In 1 ist schematisch die Rückseite eines Rucksackes 1 mit einer Rückenwand 2 dargestellt. Die Rückenwand 2 ist durch nicht näher dargestellte Verbindungsmittel, wie z. B. Nähte mit der Rückseite des Rucksackes 1 verbunden und derart vorgespannt, dass zwischen der Rückenwand 2 und der Rückseite des Rucksackes 1 ein Abstand entsteht, welcher zur Belüftung dient. Dadurch kommt nicht die Rückwand des Rucksackes 1 selbst zur Anlage am Rücken des Trägers, sondern nur die Rückenwand 2, welche zur Erhöhung des Tragekomforts und der Belüftung speziell ausgebildet ist, wie nachfolgend nähe beschrieben wird.
-
Die Rückenwand 2 ist aus einer thermoplastisch verformbaren Matte 3 hergestellt, die sich nicht nur über den Rücken des Trägers erstreckt, sondern auch die seitlich abstehenden Hüftabstützelemente 4, 4' umfasst. Die Matte 3 weist dabei in vorteilhafter Weise die Form eines auf den Kopf gestellten T auf. Selbstverständlich sind auch andere Formen möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
-
Die Matte 3 besteht in vorteilhafter Weise aus EVA (Ethylene-Vinyl Acetate), kann aber auch aus anderen Materialen, wie z. B. Polyethylen bestehen. Wichtig ist dabei nur, dass das Material thermoplastisch verformbar ist. Solche Materialen weisen eine hohe Zähigkeit und Bruchfestigkeit auf, sind temperaturbeständig und haben eine geringe Wasseraufnahme. Alle diese Eigenschaften sind für die Nutzer von Rucksäcken von großer Bedeutung und unverzichtbar.
-
Aus der 1 ist ebenfalls gut zu erkennen, dass die Rückenwand 2 und die sich seitlich anschließenden Hüftabstützelemente 4, 4' aus einem Teil bestehen, so dass die Hüftabstützelemente 4, 4' nicht gesondert an der Rückenwand 2 befestigt werden müssen. Die Hüftabstützelemente 4, 4' dienen nicht nur zur Abstützung des Rucksackes an der Hüfte des Trägers, sondern auch zur Aufnahme von Hüftgurten 5, 5'.
-
Die Rückenwand 2 kann in ihrem oberen Bereich und an den Hüftabstützelementen 4, 4' mit Polsterungen 6, 6' versehen sein, um den Tragekomfort zu erhöhen. Um eine Belüftung auch an diesen Hüftabstützelementen 4, 4' zu ermöglichen, können diese Vertiefungen oder Ausnehmungen 7 aufweisen.
-
Der sich über den Rücken des Trägers erstreckende Abschnitt der Rückenwand 2 ist mit einem Lochmuster 10 versehen, das in diesem Falle die Form von Waben bzw. Sechseckmuster aufweisen. Die Randbereiche jeder Öffnung können eine erhöhte Struktur aufweisen, so dass sich der Rücken des Benutzers nur an diesen erhöhten Randbereichen abstützt. Neben einer zusätzlichen Belüftung wird durch die Bewegung des Rucksackes beim Tragen ein gewisser Massageeffekt erzeugt.
-
Die Rückenwand 2 kann gemäß 2 aus einer Matte 3 thermoplastisch verformt und/oder ausgestanzt werden. Dies vereinfacht die Herstellung von Rucksäcken. Außerdem können durch dieses Herstellungsverfahren Rucksackbauteile, wie z. B. die Rückenwand 2 mit den Hüftabstützelementen 4, 4' und den damit verbundenen Hüftgurten 5, 5' vorgefertigt werden, bevor sie mit dem eigentlichen Rucksack 1 verbunden werden. Durch die thermoplastische Verformbarkeit wird auch eine dreidimensionale Form erreicht, d. h. die Rückenwand weist vertiefte Abschnitte 8 auf, um über diese Vertiefungen eine Belüftung des Rückens zu erreichen.
-
Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach 3 kann auch der gesamte Bereich der Rückenwand 2 mit Noppen oder Löchern 9 versehen sein bzw. ein Lochmuster 10 aufweisen.
-
Die Rückenwand 2 ist an der Rückseite des Rucksackes mit Vorspannung befestigt, so dass sich ein für eine Belüftung ausreichender Abstand zwischen der Rückenwand 2 und dem Rucksack ergibt. Dadurch wird erreicht, dass sich der Rücken des Trägers auch unter Belastung nicht an der Rückseite des Rücksackes, sondern ausschließlich an der Rückenwand 2 abstützt.
-
Um die Vorspannung zu erhöhen, kann die Rückenwand 2 an ihrem Randbereich mit einem Saum 11 versehen sein. Anstelle des Saumes 11 oder im Saum selbst kann ein nicht näher dargestellter Versteifungsrahmen 12 aus Draht angeordnet werden.
-
Die einteilige Ausführung der Rückenwand 2 mit den Hüftabstützelementen 4, 4' hat nicht nur den Vorteil der einfachen und kostengünstigen Herstellung, sondern ermöglicht durch die thermoplastische Verformbarkeit eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten der Rückenwand. Damit lassen sich für die Bedürfnisse des Benutzers unterschiedliche Rückenteile bzw. Rucksäcke schaffen, ohne den Fertigungsaufwand zu erhöhen. Außerdem kann durch die Anordnung von Erhöhungen bzw. Vertiefungen ergonomisch optimierte Rucksäcke erzielt werden.
-
Selbstverständlich verlassen Abwandlungen in Form und Material nicht den Rahmen der Erfindung.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Rucksack
- 2
- Rückenwand
- 3
- Matte
- 4, 4'
- Hüftabstützelemente
- 5, 5'
- Hüftgurte
- 6, 6'
- Polsterung
- 7
- Vertiefung oder Ausnehmung
- 8
- Vertiefte Abschnitte
- 9
- Noppen oder Löcher
- 10
- Lochmuster
- 11
- Saum
- 12
- Versteifungsrahmen
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 19932498 C2 [0002]
- DE 19735806 B4 [0004]