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Die
Erfindung betrifft ein Vorrichtung zur Montage einer Seitenscheibe
eines offenen Kraftwagens sowie ein Verfahren zur Montage einer
solchen Seitenscheibe.
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Aus
dem Serienkraftwagenbau ist es bekannt, eine Seitenscheibe eines
offenen Kraftwagens auszurichten und zu montieren, wobei diese Ausrichtung
und diese Montage einen hohen Aufwand erfordern. Dies wirkt sich
negativ für
die Montagekosten und damit auf die Gesamtkosten des Kraftwagens aus.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur
Montage eines Seitenscheibe sowie ein Verfahren zur Montage einer
solchen Seitenscheibe bereitzustellen, welche einen geringen Aufwand
zur Montage der Seitenscheibe ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Montage einer Seitenscheibe
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch ein Verfahren
zur Montage einer solchen Seitenscheibe mit den Merkmalen des Patentanspruchs
8 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Ein
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Montage einer Seitenscheibe eines offenen Kraftwagens ist über entsprechende,
vorrichtungsseitige Stützelemente
an korrespondierenden Aufnahmen der Karosserie des Kraftwagens positionierbar.
Des Weiteren weist die Vorrichtung wenigstens einen Anschlag auf,
mittels welchem die Seitenscheibe in zumindest einer Soll-Position
relativ zur Karosserie des Kraftwagens einstellbar ist.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
bildet somit die Soll-Position der Seitenscheibe und somit ihre Ideallage
relativ zur Karosserie des Kraftwagens unter Berücksichtigung von Rohbautoleranzen
und einer entsprechenden Position des Verdecks bzw. des Dachs des
Kraftwagens ab. Mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist das geschlossene
Dach bzw. Verdeck des offenen Kraftwagens simulierbar, wobei dieses
Dach bzw. das Verdeck noch nicht montiert ist.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ermöglicht
somit eine schnelle und aufwandsarme Montage der Seitenscheibe,
was die Kosten für
die Montage und damit die Kosten für den gesamten Kraftwagen in
einem geringen Rahmen hält.
Die Vorrichtung stellt eine Lehre dar, durch welche bei einer Serienherstellung
bei einer Mehrzahl von offenen Kraftwagen jeweilige Seitenscheiben
schnell, reproduzierbar und in einer hohen Qualität montiert
werden können.
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Ein
Monteur, welcher die Seitenscheibe montiert, kann die Seitenscheibe
durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
beispielsweise schwimmend in korrespondierenden Aufnahmen eines Fensterhebers
zu dem zumindest einen Anschlag der Vorrichtung exakt auf Anlage
positionieren und anschließend
Befestigungsmittel, insbesondere Schrauben, mit einer gewünschten
und vorgegebenen Kraft bzw. Drehmoment anziehen.
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Eine
Nachjustierung der Seitenscheibe sowie von Endanschlägen an dem
Fensterheber ist nicht nötig,
was den Zeit- und Kostenaufwand für die Montage der Seitenscheibe
und damit für
den gesamten Kraftwagen um ein weiteres reduziert.
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Gegebenenfalls
ist mittels der Vorrichtung eine sehr schnelle Fehleranalyse durchführbar, wodurch
etwaige Fehler schnell, aufwandsarm und kostengünstig aufgefunden und beseitigt
werden können.
Auch während
einer Entwicklung des Kraftwagens ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
insofern äußerst vorteilbehaftet,
als sie als so genanntes Negativ der Soll-Position der Seitenscheibe
eingesetzt werden kann und somit unterschiedliche Soll-Positionen
der Seitenscheibe sowie des geschlossenen Daches bzw. Verdecks getestet
werden können.
Darüber
hinaus ist eine Duplizierung der Soll-Position der Seitenscheibe über unterschiedliche
Kraftwagen hinweg ohne weiteres und sehr einfach möglich, was
einen weiteren Kostenvorteil mit sich bringt.
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Die
Vorrichtung ist beispielsweise an einem einer Windschutzscheibe
des Kraftwagens zugeordneten Rahmenelement, insbesondere an einem
in Fahrzeughochrichtung oberen Querrahmen, befestigbar. Vorteilhafterweise
ist sie dabei an so genannten Landebahnen und/oder an einem Dach-
bzw. Verdeckverschluss des Kraftwagens montierbar. Zusätzliche
Aufnahmeelemente sind somit nicht vonnöten, was die Kosten für den Kraftwagen
gering hält.
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Bei
den korrespondierenden Aufnahmen der Karosserie handelt es sich
beispielsweise um Aufnahmen für
eine so genannte Korblehre, welche eine Lehre zur Montage des Dachs
bzw. des Verdecks darstellt, mittels welcher das Dach bzw. das Verdeck sowie
entsprechende Verschlüsse
an dem Rahmenelement montierbar sind. Da die Aufnahmen bzw. die Aufnahme
auf Seiten der Karosserie für
die Korblehre ohnehin vorhanden sind, sind zusätzliche Aufnahmevorrichtungen
nicht vonnöten,
was den Aufwand und damit den Kosten gering hält.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist die Seitenscheibe mittels des wenigstens einen
Anschlags in Fahrzeughochrichtung, welche auch als z-Richtung bezeichnet
wird, positionierbar, wobei also der wenigstens eine Anschlag zu
einer in Fahrzeughochrichtung oberen Kante der Seitenscheibe korrespondiert.
Besonders vorteilhafterweise weist die Vorrichtung zumindest einen
weiteren Anschlag auf, mittels welchem die Seitenscheibe in Fahrzeuglängsrichtung,
welche auch als x-Richtung bezeichnet wird, positionierbar ist,
wobei also der zumindest eine weitere Anschlag zu einer in Fahrzeuglängsrichtung
hinteren oder vorderen Kante der Seitenscheibe korrespondiert. Durch
diese zumindest zwei Anschläge
kann die Soll-Position der Seitenscheibe durch die Vorrichtung schnell
und aufwandsarm abgebildet werden.
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Der
Anschlag bzw. die Anschläge
sind dabei zumindest im Wesentlichen aus Kunststoff gebildet, was
eine Beschädigung
und/oder ein Verkratzen der Seitenscheibe bei der Montage zumindest
reduziert.
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Zur
Erfindung gehört
auch ein Verfahren zur Montage einer Seitenscheibe eines offenen
Kraftwagens mittels einer Vorrichtung, welche über entsprechende vorrichtungsseitige
Stützelemente
an korrespondierenden Aufnahmen der Karosserie des Kraftwagens positioniert
wird, wonach die Seitenscheibe mittels wenigstens eines Anschlags
der Vorrichtung in zumindest einer Soll-Position relativ zur Karosserie des
Kraftwagens eingestellt wird. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind als vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und umgekehrt anzusehen.
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Ebenso
wie die Vorrichtung ermöglicht
auch das erfindungsgemäße Verfahren
eine hohe Zeitersparnis bei der Montage einer Seitenscheibe bzw.
bei der Montage einer Mehrzahl von Seitenscheibe bei jeweiligen
offenen Kraftwagen, was eine geringe Taktzeit und somit geringe
Montagekosten ermöglicht.
Dies gilt dabei sowohl für
die Serienfertigung von Kraftwagen als auch für eine Erprobungsphase während einer
Entwicklung eines solchen Kraftwagens.
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Darüber hinaus
ist die Einstellung der Seitenscheibe unabhängig von einer Person bzw.
einem Monteur und damit prozesssicher, reproduzierbar und mit einer
hohen Qualität
durchführbar.
Durch das Bereitstellen der Vorrichtung als Lehre sind auch ein Schulungsaufwand
für einen
solchen Monteur und die korrespondierenden Kosten als gering zu
beziffern.
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Die
exakte, individuelle Einstellung der jeweiligen Seitenscheibe zum
jeweiligen Kraftwagen unter Berücksichtigung
aller notwendigen Toleranzen lässt
Nacharbeiten unnötig
werden oder reduziert zumindest den Aufwand für solche Nacharbeiten. Des Weiteren
ist dadurch ein Potential zur Verbesserung eines Einklemmschutzes
bezüglich
eines zu berücksichtigenden
Abstandsmaßes
möglich.
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Ein
weiterer Vorteil, der mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung sowie mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren
einhergeht ist, dass Garantie- und Kulanzkosten infolge der höheren Qualität der Montage reduziert
werden können,
da die Wahrscheinlichkeit von Wasserundichtigkeiten, Windgeräuschen,
Funktionsfehlern und/oder dergleichen zumindest reduziert sind.
Die einfach Handhabung und Durchführung der Vorrichtung bzw.
des Verfahrens ermöglicht es
auch, externe Werkstätten
mit der Montage bzw. dem Austausch der Seitenscheibe zu betrauen.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten
Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der
Figurenbeschreibung genannten und/oder in der Figur alleine gezeigten
Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die
Zeichnung zeigt in der Figur eine schematische Seitenansicht einer
Tür eines
offenen Kraftwagens mit einem Fensterheber, an welchen eine Seitenscheibe
mittels einer Vorrichtung zu montieren ist.
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Die
Figur zeigt eine Tür 10 eines
Kraftwagens, welche über
an einer Stirnseite 12 der Tür 10 befestigte Scharniere 14 und 16 an
einer Karosserie eines offenen Kraftwagens schwenkbar zu befestigen
ist.
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In
einem Aufnahmebereich 18 der Tür 10 ist ein Seitenaufprallschutz 20 vorgesehen,
der zumindest im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung gemäß einem
Richtungspfeil 22 verläuft
und Insassen des Kraftwagens bei einem Seitenaufprall schützt.
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Des
Weiteren ist in dem Aufnahmebereich 18 eine Fensterhebereinrichtung 24 vorgesehen,
die Schienen 26 sowie einen Stellantrieb 28 umfasst.
Die Schienen 26 dienen dazu, eine Seitenscheibe 30 des offenen
Kraftwagens bei einem Öffnen
und Schließen
der Scheibe zu führen,
wobei dieses Öffnen
und Schließen
mittels des Stellantriebs 28 elektrisch erfolgt.
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Zur
Realisierung einer aufwandsarmen, schnellen und damit kostengünstigen
Montage der Seitenscheibe 30 an der Tür 10 bzw. den Schienen 26 ist
eine in der Figur ausschnittsweise dargestellte Vorrichtung 32 vorgesehen.
Die Vorrichtung 32 ist über
vorrichtungsseitige Stützelemente 34 an
Landebahnen 36 der Karosserie des Kraftwagens sowie an einer
Aufnahme einer Lehre zur Montage des Dachs bzw. des Verdecks des
Kraftwagens positionierbar. Die Landebahnen 36 sind dabei
an einem zumindest im Wesentlichen im Fahrzeugquerrichtung verlaufenden
Querrahmen 38 angeordnet, welcher ein Rahmenelement für eine Windschutzscheibe
des Kraftwagens darstellt.
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Zur
Einstellung einer gewünschten
Soll-Position der Seitenscheibe 30 relativ zu der Karosserie des
Kraftwagens und insbesondere zur Tür 10 und der Fensterhebereinrichtung 24 umfasst
die Vorrichtung 32 einen ersten Anschlag 40, mittels
welchem eine Soll-Position der Scheibe im Wesentlichen in Fahrzeughochrichtung
gemäß einem
Richtungspfeil 42 einstellbar ist. Des Weiteren umfasst
die Vorrichtung 32 einen weiteren Anschlag 44,
mittels welchem eine Soll-Position der Seitenscheibe 30 zumindest
im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung
gemäß dem Richtungspfeil 22 einstellbar
ist. Durch den zu einer in Fahrzeughochrichtung oberen Kante 46 korrespondierenden
Anschlag 40 und den zu einer in Fahrzeuglängsrichtung
hinteren Kante 48 der Seitenscheibe 30 korrespondierenden
Anschlag 44 ist insgesamt die Soll-Position der Seitenscheibe 30 relativ zu
der Tür 10 und
damit zur Karosserie des Kraftwagens einstellbar, wodurch die Seitenscheibe 30 schwimmend
in Aufnahmen der Fensterhebereinrichtung 44 und damit relativ
zu den Schienen 26 positioniert und anschließend Befestigungsschrauben
mit einem gewünschten
Drehmoment angezogen werden können.
Gehalten wird die Seitenscheibe 30 über eine Halteeinrichtung 48 der
Vorrichtung 32, was ein Handling der Seitenscheibe 30 bei
ihrer Montage weiterhin erleichtert.
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Aufgrund
der schnellen, einfachen und kostenunaufwändigen Montage der Seitenscheibe 30 durch
Einsatz der Vorrichtung 32 sind zeit- und kostenaufwändige Nacharbeiten
zumindest nahezu vermieden sowie eine Funktionserfüllungssicherheit
der Seitenscheibe 30 beispielsweise bezüglich ihres Öffnen und
Schließens
deutlich gesteigert.