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Die Erfindung betrifft eine Rastvorrichtung und einen Beschlag mit einer Rastfunktion für verstellbare Lehnen- oder Sitzteile von Sitz- oder Liegevorrichtungen.
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Im Stand der Technik werden Beschläge mit Rastfunktion insbesondere im Zusammenhang mit Beschlägen für verstellbare Lehnen- oder Sitzteile von Sitz- oder Liegemöbel, bestehend aus zwei gelenkig miteinander verbundenen und in verschiedenen Winkelstellungen zueinander arretierbaren Laschen beispielsweise im
DE 83 18 928 U1 , im
DE 91 05 323 U1 , im
DE 295 08 020 U1 und im
DE 20 2005 003 960 U1 vorgestellt.
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Diese Ausführungsformen bestehen stets aus zwei gelenkig miteinander verbundenen und in verschiedenen Winkelstellungen zueinander arretierbaren Laschen, wobei eine Lasche im Verbindungsbereich teilweise mit einer Außenverzahnung versehen ist, und an der anderen Lasche eine durch eine Feder belastete und mit der Außenverzahnung zusammenwirkende Sperrklinke gelagert ist, welche in einer möglichen Endstellung des Verschwenkbereiches beider Laschen aus dem Eingriffsbereich zur Außenverzahnung ausrückt und nach dem „maximalen Verschwenkwinkel” (Winkel zwischen den beiden Endlagenstellungen) in der zweiten Endlagenstellung wieder in den Eingriffsbereich der Außenverzahnung einrückt.
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Eine andere Bauform ist beispielsweise im
DE 20 2004 005 529 U1 vorbeschrieben. Diese Bauform zeichnet sich dadurch aus, dass an beiden Laschen bereichsweise gleichartige, ineinandergreifende Außenverzahnungen angeordnet sind. Die beiden Laschen sind bei dieser Bauform mittels eines federbelasteten Sperrelementes zwischen zwei Endlagenstellungen verriegelbar und.
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Ein Nachteil der vorgenannten Bauformen besteht darin, dass für jeden „maximalen Verschwenkwinkel” ein separater Rastbeschlag mit konstruktiv anders ausgeführten Laschenbaugruppen erforderlich ist, was nicht nur hohen Werkzeugkosten, einem hohen Fertigungsaufwand sondern auch eine entsprechend hohe Lagerkapazität beim Hersteller erfordert.
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Infolge der Lage der beiden Laschen sind zudem die Anschlussbedingungen stets zwingend vorgegeben.
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Darüber hinaus hat die konstruktiv vorgegebene „offene” Bauform auch den Nachteil, dass alle vorgenannten Rastbeschläge nur unter ganz speziellen Voraussetzungen z. B. in der Möbelindustrie eingesetzt werden können, dazu gehören beispielsweise, dass im Bereich der Anordnung dieser vg. Rastbeschläge keinesfalls mit Kleber, Schaum oder ähnlichem gearbeitet werden darf, da wenn diese Stoffe in den Bereich der Sperrklinke gelangen der Rastbeschlag des Möbel funktionsunfähig ist.
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Neben den vorgenannten Bauformen werden im Stand der Technik auch mehr- oder weniger geschlossene Bauformen von Rastbeschlägen insbesondere für den Einsatz bei Fahrzeugsitzen, beispielsweise in der
EP 0 502 774 B1 , der
DE 44 19 411 C2 , der
DE 197 37 637 A1 , der
DE 199 04 299 C1 , der
DE 199 04 300 C1 , der
DE 199 21 810 B4 , und der
DE 200 23 584 U1 vorgestellt. All diese Bauformen zeichnen sich jedoch durch eine Vielzahl von konstruktiv aufwändigen Funktionsbauteilen, einer bei deren Herstellung zwingend erforderlichen hohen Fertigungsgenauigkeit und einem daraus resultierenden hohen Fertigungs- und Montageaufwand aus.
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Die Erfindung hat sich daher zum Ziel gesetzt die vorgenannten Nachteile des Standes der Technik zu beseitigen und eine Rastvorrichtung für Beschläge mit Rastfunktionen, zum Beispiel für verstellbare Lehnen- oder Sitzteile der eingangs genannten Art zu schaffen, welche nach einem „maximalen Verschwenkwinkel” (Winkel zwischen zwei Endlagenstellungen) in einer von zwei Endlagenstellungen den Rückholweg frei gibt, und dass nach der Rückholung in die andere Endlagenstellung wieder in das Rastsystem einrückt, und dass diese Rastfunktion auch in anderen Zwanglaufgetriebestrukturen mit mindestens einem Drehgelenk realisieren kann, wobei der „maximale Verschwenkwinkel” zwischen den beiden Endlagenstellungen bei minimalem Fertigungs- und Montageaufwand beliebig variierbar sein soll, und sich die erfindungsgemäße Rastvorrichtung dabei zudem durch einen minimierten Materialeinsatz, durch eine geringe Baugröße und zudem eine sehr kompakte Bauform auszeichnen soll, und dass im Montageumfeld, beispielsweise beim Polstern, selbst mit Klebstoffen, Schaum oder ähnlichem gearbeitet werden darf, ohne dass durch herabtropfende „Bindemittel” die Funktionsfähigkeit der Rastvorrichtung gefährdet ist, wobei die zu entwickelnde Rastvorrichtung zudem auch mit minimalem zusätzlichen Aufwand so gestaltet werden kann, dass dieser sogar flüssigkeits- und/oder staubdicht ausgeführt werden kann, wobei diese Sonderbauformen selbst unter Wasser eingesetzt werden können, dabei soll die zu entwickelnde Rastvorrichtung zugleich multivalente Anschlussmöglichkeiten bei minimalem Aufwand zulassen und zudem bei minimierten Fertigungs- und den Montageaufwand eine einfache, leichtgängige Handhabung, eine hohe Funktionssicherheit sowie eine lange Lebensdauer gewährleisten, wobei in einer speziellen Anwendungsform der Rastvorrichtung in Verbindung mit einem Beschlag für verstellbare Lehnen- oder Sitzteile ein, während des stufenweisen Ankippens der Lehne gegenüber dem Sitzteil aus der Liegeposition bis in die Sitzposition, spaltfreies (kein Spalt zwischen Lehne und Sitz) Ankippen, und (nach der Entarretierung) auch ein spaltfreies Abklappen der Lehne in die Liegeposition gewährleistet werden soll.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Rastvorrichtung und einen Beschlag mit einer Rastfunktion für verstellbare Lehnen- oder Sitzteile, bzw. mit zwei zueinander verschwenkbaren Bauteilen nach den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche der Erfindung gelöst.
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Vorteilhafte Ausführungen, weitere Einzelheiten wie auch weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung der erfindungsgemäßen Lösung in Verbindung mit 13 Darstellungen zur erfindungsgemäßen Lösung.
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1: eine Explosivdarstellung der erfindungsgemäßen Rastvorrichtung in Form eines Rastelementes 3;
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2: Seitenansicht des erfindungsgemäßen Rastelementes 3 im Schnitt;
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3: Schnitt bei A-A gemäß 2 durch das erfindungsgemäße Rastelement 3 mit dem in seiner vorderen Endlage/Ausgangsstellung eingerasteten Schaltschieber 14;
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4: Schnitt bei A-A gemäß 2 durch das erfindungsgemäße Rastelement 3 während der Rastbewegung mit dem aus der Innenverzahnung 4 entkoppeltem Schaltschieber 14;
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5: Schnitt bei A-A gemäß 2 durch das erfindungsgemäße Rastelement 3 nach der Rastbewegung, d. h. mit dem in einer Zwischenlage in der Innenverzahnung 4 eingerasteten Schaltschieber 14;
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6: Schnitt bei A-A gemäß 2 durch das erfindungsgemäße Rastelement 3 mit dem in seiner hinteren Endlage in der Innenverzahnung 4 eingerasteten Schaltschieber 14;
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7: Schnitt bei A-A gemäß 2 durch das erfindungsgemäße Rastelement 3 während der Rückholbewegung des Schaltschiebers 14 aus der hinteren Endlage in die vorderen Endlage/Rückholzwischenstellung;
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8: Komplett an einem Sitz- oder Liegemöbel montierter Beschlag mit dem erfindungsgemäßen Rastelement 3 in der Seitenansicht (Möbel in Liegeposition);
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9: Komplett an einem Sitz- oder Liegemöbel montierter Beschlag gemäß 8 mit dem erfindungsgemäßen Rastelement 3 (Möbel in Liegeposition) in der Vorderansicht;
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10: Komplett an einem Sitz- oder Liegemöbel montierter Beschlag gemäß 8 mit dem erfindungsgemäßen Rastelement 3 (in Liegeposition) in der Draufsicht;
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11: Komplett an einem Sitz- oder Liegemöbel montierter Beschlag mit dem erfindungsgemäßen Rastelement 3 (Lehne in leicht angekippter Position arretiert) in der Seitenansicht;
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12: Komplett an einem Sitz- oder Liegemöbel montierter Beschlag gemäß 8 mit dem erfindungsgemäßen Rastelement 3 (Lehne in etwas „steilerer” Position arretiert) in der Seitenansicht;
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13: Sitz- oder Liegemöbel mit montiertem Beschlag und Darstellung des Schwenkverhaltens der Lehne 1 gegenüber dem Sitzteil 2, mit der Liegeposition L, der Sitzposition S und der Entriegelungsposition E in der Seitenansicht.
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Die 1 zeigt eine Explosivdarstellung der erfindungsgemäßen Rastvorrichtung in Form eines Rastelementes 3 mit einer, mit einer Innenverzahnung 4, versehenen Rasthülse 5 in der ein starr mit einer Schaltwelle 6 verbundenes Schaltelement 7 drehbar angeordnet ist, wobei außerhalb der Schaltwelle 6 im Schaltelement 7 eine nach drei Seiten offene Führungsnut 8 mit einer Führungsrückwand 9 und einer Parallelführung mit zwei Führungsflächen 10 angeordnet ist.
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Erfindungsgemäß ist etwa mittig in den Führungsflächen 10 der Parallelführung eine Arretierungskugelaufnahmebohrung 11 eingebracht, in der eine von einer Druckfeder 12 belastete Arretierungskugel 13 angeordnet ist.
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Erfindungswesentlich ist in diesem Zusammenhang, dass in der Führungsnut 8 ein in der Führungsnut senkrecht zur Wellenachse linear verschiebbarer, in seinen geometrischen Abmessungen etwa den geometrischen Abmessungen der Führungsnut 8 entsprechender Schaltschieber 14 angeordnet ist, der an seinen beiden Stirnseiten mit jeweils einem oder mehreren Rastzähnen 15 versehen ist.
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Erfindungsgemäß ist in der der Schaltwelle 6 zugewandten Gleitfläche 16 des Schaltschiebers 14 außermittig eine Arretierungskerbe 17 angeordnet.
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Kennzeichnend ist weiterhin, dass in der Seitenwand 18 des Schaltschiebers 14 zwischen den stirnseitig angeordneten Rastzähnen 15, versetzt zur Arretierungskerbe 17, eine Bohrung 19 eingebracht ist in der ein Schaltstift 20 angeordnet ist, der die nicht an der Führungsrückwand 9 anliegende Seitenwand 18 des Schaltschieber 14 überragt.
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Erfindungsgemäß ist an dieser Seitenwand 18 des Schaltschieber 14 eine mit Rastnasen 21 versehene Schaltscheibe 22 angeordnet, in welcher ein Schaltfenster 23 ausgespart ist, in das der Schaltstift 20 hineinragt.
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Die Schaltscheibe 22 wird mittels der Rastnasen 21 in der Innenverzahnung 4 positioniert und dadurch drehfest mit der Rasthülse 5 verbunden.
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Beim Verdrehen der Schaltwelle 6 gegenüber der Rasthülse 5 verändert der Schaltstift 20 seine Lage im Schaltfenster 23 der Schaltscheibe 22.
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Erfindungsgemäß ist der Schaltscheibe 22 benachbart in der Rasthülse 5 drehfest eine Deckscheibe 24 und dieser gegenüberliegend, ebenfalls drehfest mit der Rasthülse 5 verbunden, eine Bodenscheibe 25 angeordnet.
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Mittig in der Deckscheibe 24 und mittig in der Bodenscheibe 25 sind jeweils eine Wellendurchtrittsbohrung 26 angeordnet in der die am Schaltelement 7 angeordnete Schaltwelle 6 gelagert ist.
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In der 2 ist nun die Seitenansicht längs zur Achsmittenachse des erfindungsgemäßen Rastelementes 3 im montierten Zustand im Schnitt dargestellt.
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Diese Darstellung zeigt dabei unter anderem die Lagerung der Schaltwelle 6 des Schaltelementes 7 in den Welledurchtrittsbohrungen 26 der Deckscheibe 24 und der Bodenscheibe 25, wobei sowohl die Deckscheibe 24 wie auch die Bodenscheibe 25 drehfest mit der Rasthülse 5 verbunden sind.
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Die Betätigung des Rastelementes 3 („Weiterrasten”) wird durch die gerichtete Verdrehung („Weiterrastrichtung”) der Schaltwelle 6 in der Rasthülse 5, bzw. durch die gerichtete Verdrehung der Rasthülse 5 gegenüber der Schaltwelle 6 bewirkt.
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Nach dem Einrasten in einer der Raststellungen (nach dem „Weiterrasten”) führt eine Verdrehung der Bauteile zueinander in die der „Weiterrastrichtung” entgegengesetzte Drehrichtung, auf Grund der erfindungsgemäßen Anordnung, zu einem „Verkeilen” des stirnseitig am Schaltschieber 14 angeordneten Rastzahnes 15 bzw. der stirnseitig am Schaltschieber 14 angeordneten Rastzähne 15 in der Innenverzahnung 4 der Rasthülse 5 und ermöglicht so die Übertagung hoher Drehmomente in jeder der Raststellungen.
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Die 3 zeigt nun den Schnitt bei A-A, gemäß der 2, durch das erfindungsgemäße Rastelement 3. Der Schaltschieber 14 wird dabei mittels der in der Schaltscheibe angeordneten Randbegrenzung des Schaltfensters 23, welche den am Schaltschieber 14 angeordneten Schaltstift 20 betätigt und dabei den Schaltschieber 14 derart verfährt, dass die stirnseitig am Schaltschieber 14 angeordneten Rastzähne 15, wie in der 3 dargestellt, in der vorderen Endlage in die Innenverzahnung 4 der Rasthülse 5, der Ausgangsstellung (zum „Weiterrasten”) eingreifen.
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Die in der Arretierungskugelaufnahmebohrung 11 angeordnete, von der Druckfeder 12 federbelastete Arretierungskugel 13 rastet dabei gleichzeitig in der Arretierungskerbe 17 des Schaltschiebers 14 ein und sichert den in der Rasthülse 5 formschlüssig verankerten Schaltschieber 14, d. h. sichert die Lage das Schaltelementes 7 in der Rasthülse 5.
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Wird nun die Schaltwelle 6 gegenüber der Rasthülse 5 im Uhrzeigersinn verdreht, so verschiebt sich der Schaltschieber 14 in der Führungsnut 8 und drückt dabei die federbelastete Arretierungskugel 13 in die Arretierungskugelaufnahmebohrung 11.
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In der 4 ist nun eine solche im Rahmen der Rastbewegung eintretende „Übergangsstellung”, mit aus der Innenverzahnung 4 entkoppelten Schaltschieber 14, im Schnitt bei A-A gemäß 2 dargestellt. Die auch in dieser „Übergangsstellung” noch teilweise in der Arretierungskerbe 17 liegende Arretierungskugel 13 zwingt den Schaltschieber 14 wieder so weit zurück zu fahren, dass die Arretierungskugel 13 dann wieder vollständig in der Arretierungskerbe 17 zu liegen kommt, wie die Darstellung in der 5, einem Schnitt bei A-A, gemäß 2, durch das erfindungsgemäße Rastelement 3 nach einer „Weiter”-Rastbewegung in einer der Raststellungen, d. h. mit dem in der Innenverzahnung 4 eingerasteten Schaltschieber 14.
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Mit jeder neuen Rastlage verändert sich die Position des Schaltstiftes 20 im Schaltfenster 23 der Schaltscheibe 22, bis der Rand des Schaltfensters den Schaltstift 20 erreicht und mittels diesen beim Verdrehen des Schaltelementes 7 in der Rasthülse 5 den Schaltschieber 14 in der Führungsnut 8 so weit verfährt, dass die Arretierungskugel 13 vollständig aus der Arretierungskerbe 17 herausgedrückt wird und neben der Arretierungskerbe 17 an der unteren Gleitfläche 16 des Schaltschiebers 14 anliegt, wobei gleichzeitig die an der anderen Stirnseite des Schaltschiebers 14 angeordneten Rastzähne 15 mit der Innenverzahnung 4 der Rasthülse in formschlüssige Wirkverbindung treten.
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Diese hintere Endlage des Rastelementes ist in der 6, in einem Schnitt bei A-A gemäß 2, dargestellt.
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Mit der Gestaltung der Größe des 23 Schaltfensters können beliebig große Bereiche in Rastlagen durchfahren werden, wobei durch die Positionierung der Schaltscheibe 22 (Lage des Schaltfensters 23) in der Rasthülse 5 die Lage des jeweiligen Rastbereiches in der Rasthülse 5 beliebig vorgegeben werden kann. Aus dieser in der 6 dargestellten hinteren Endlage kann nun auf Grund der erfindungsgemäßen Anordnung der mit seinen Rastzähnen 15 in der Innenverzahnung 4 eingerastete Schaltschieber 14, nun durch das Verdrehen des in der 6 dargestellten Schaltelementes 7 in der Rasthülse 5 gegen die Uhrzeigerrichtung, erfindungsgemäß auch wieder entarretiert werden.
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Dabei treten die beiden Verzahnungen (Rastzähne 15 und Innenverzahnung 4) so weit außer Eingriff, dass die jeweiligen Zahnspitzen aneinander vorbei gleiten. Die Arretierungskugel jedoch liegt nach dieser Verschiebung des Schaltschiebers 14 noch an dessen Gleitfläche 16 an, so dass das Schaltelement 7 in der Rasthülse 5 frei gedreht, d. h. auch wieder in die Ausgangslage zurück geholt werden kann.
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Die 7 zeigt einen Schnitt bei A-A gemäß 2 durch das erfindungsgemäße Rastelement 3 während dieser Rückholbewegung des Schaltschieber 14 aus der hinteren Endlage in die vorderen Endlage, d. h. in einer Rückholzwischenstellung.
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Beim Verdrehen des in der 7 dargestellten Schaltelementes 7 in der Rasthülse 5 gegen die Uhrzeigerrichtung wird der Schaltstift 20 so lange im Schaltfenster 23 verschoben bis dieser das Schaltfensterende erreicht.
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Dabei wird nun der Schaltstift 20 vom der an diesem anliegenden Schaltscheibe 22 erfasst und verschoben. Dadurch wird auch gleichzeitig der Schaltschieber 14 verschoben bis dessen stirnseitig angeordnete Rastzähne 15 wieder in der Ausgangsstellung die Innenverzahnung 4 der Rasthülse 5 eingreifen. Bei dieser Verschiebung rastet auch die federbelastete Arretierungskugel 13 wieder in die Arretierungskerbe 17 des Schaltschiebers 14 ein und positioniert den Schaltschieber 14 nun wieder in der in 3 dargestellten vorderen Endlage, d. h. der Ausgangsstellung.
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Die erfindungsgemäße Anordnung bewirkt, dass nach dem „maximalen Verschwenkwinkel” (Winkel zwischen zwei Endlagenstellungen) in der hintere Endlage der Rückholweg frei gegen wird, und dass nach der Rückholung in die vordere Endlagenstellung, die Ausgangsstellung das Rastsystem wieder zuverlässig einrückt und wieder ein stufenweises „Rasten” ermöglicht.
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Mittels der erfindungsgemäßen Anordnung kann die Lage und Größe des „maximalen Verschwenkwinkels” wie bereits erläutert über das Schaltfenster 23 einfach variiert werden.
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Besonders vorteilhaft ist weiterhin, dass die erfindungsgemäße Lösung es ermöglicht, dass diese erfindungsgemäße Rastfunktion in jeder beliebigen Zwanglaufgetriebestruktur mit mindestens einem Drehgelenk integriert werden kann, wobei der gewünschte „maximale Verschwenkwinkel” zwischen den beiden Endlagenstellungen mit minimalem Fertigungs- und Montageaufwand (Variation des Schaltfensters 23) beliebig variiert werden kann.
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Die erfindungsgemäße Rastvorrichtung zeichnet sich dabei zudem durch einen minimiertem Materialeinsatz, durch eine geringe Baugröße und eine sehr kompakte Bauform aus.
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Besonders vorteilhaft für den Einsatz in der Möbelindustrie ist dabei, dass es die erfindungsgemäße Lösung erlaubt, dass im Montageumfeld, beispielsweise beim Polstern, selbst mit Klebstoffen, Schaum oder ähnlichem gearbeitet werden darf, ohne dass durch herabtropfende „Bindemittel” die Funktionsfähigkeit der erfindungsgemäßen Rastvorrichtung gefährdet werden kann.
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Dabei kann auch mit minimalem zusätzlichen Aufwand, indem Wellendichtungen zwischen der/den Wellendurchtrittsbohrungen 26 und der Welle 6 des Schaltelementes 7 eingesetzt, und die Deckscheibe 24 sowie die Bodenscheibe 25 beispielsweise mit der mit der Rasthülse 5 verklebt werden, die erfindungsgemäße Rastvorrichtung sogar so gestaltet werden, dass diese flüssigkeits- und/oder staubdicht ausgeführt ist, so dass diese Sonderbauformen dann selbst auch unter Wasser beispielsweise für „Badewannen-Lifter” eingesetzt werden könnten.
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Die hier vorgestellte, erfindungsgemäße Rastvorrichtung besitzt bei minimalem Aufwand multivalente Anschlussmöglichkeiten und gewährleistet zudem bei minimierten Fertigungs- und den Montageaufwand eine einfache, leichtgängige Handhabung, eine hohe Funktionssicherheit sowie eine lange Lebensdauer.
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In der 8 ist nun ein an einem Sitz- oder Liegemöbel montierter Beschlag mit Rastfunktion für verstellbare Lehnen- oder Sitzteile mit dem beschriebenen erfindungsgemäßen Rastelement 3 in der Liegeposition in der Seitenansicht dargestellt. Am Sitzteil 2 ist eine Grundplatte 27 und an der Lehne 1 ist ein Befestigungswinkel 28 angeordnet. Über Befestigungsbohrungen 34 sind die Grundplatte 27 mit dem Sitzteil 2 und der Befestigungswinkel 28 mit der Lehne 1 fachgemäß kraftschlüssig verbunden.
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Am Befestigungswinkel 28 sind erfindungsgemäß ein Drehgelenk 31 und ein Schwenkgelenk 32, und an der Grundplatte 27 neben einem Stützgelenk 33 das erfindungsgemäße Rastelement 3 angeordnet.
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Kennzeichnend ist dabei, dass zwischen dem Stützgelenk 33 und dem Schwenkgelenk 32 ein Stützhebel 30 und zwischen dem Rastelement 3 und dem Drehgelenk 31 ein Drehhebel 29 angeordnet ist.
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Erfindungsgemäß ist die Schaltwelle 6 des erfindungsgemäßen Rastelementes 3 drehfest mit der Grundplatte 27, und die Rasthülse 5 drehfest mit dem Drehhebel 29 verbunden.
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Die 9 zeigt den an einem Sitz- oder Liegemöbel montierten Beschlag gemäß 8 mit dem erfindungsgemäßen Rastelement 3 in der Vorderansicht.
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In der 10 ist dieser an einem Sitz- oder Liegemöbel montierte Beschlag gemäß 8 mit dem erfindungsgemäßen Rastelement 3 in der Draufsicht dargestellt.
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Die 11 zeigt den an einem Sitz- oder Liegemöbel montierten Beschlag mit dem erfindungsgemäßen Rastelement 3, in der Seitenansicht, mit arretierter Lehne in leicht angekippter Position.
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In der 12 ist dieser an einem Sitz- oder Liegemöbel montierte Beschlag aus 8, mit dem erfindungsgemäßen Rastelement 3, in der Seitenansicht mit in etwas „steilerer” Position arretierter Lehne dargestellt.
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Die 13 zeigt nun denan einem Sitz- oder Liegemöbel montierten Beschlag mit dem erfindungsgemäßen Rastelement 3 beim Schwenkverhalten mit der Liegeposition L, der Sitzposition S und der Entriegelungsposition E der Lehne 1 gegenüber dem Sitzteil 2 in der Seitenansicht.
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Wie die 13 mit dem in den 8 bis 13 dargestellten erfindungsgemäßen Beschlag für verstellbare Lehnen- oder Sitzteile mit der erfindungsgemäßen Rastvorrichtung 3 zeigt, gewährleistet dieser in den 8 bis 13 dargestellten erfindungsgemäßen Beschlag während des stufenweisen Ankippens der Lehne gegenüber dem Sitzteil aus der Liegeposition bis in die Sitzposition ein spaltfreies (kein Spalt zwischen Lehne und Sitz) Ankippen, wie auch (nach der Entarretierung) ein ebenso spaltfreies Abklappen der Lehne in die Liegeposition.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 8318928 U1 [0002]
- DE 9105323 U1 [0002]
- DE 29508020 U1 [0002]
- DE 202005003960 U1 [0002]
- DE 202004005529 U1 [0004]
- EP 0502774 B1 [0008]
- DE 4419411 C2 [0008]
- DE 19737637 A1 [0008]
- DE 19904299 C1 [0008]
- DE 19904300 C1 [0008]
- DE 19921810 B4 [0008]
- DE 20023584 U1 [0008]