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Die Erfindung betrifft ein Wasch-, Reinigungs- oder Vorbehandlungsmittel, umfassend Tensid, Fettsäureseife und/oder nicht-neutralisierte Fettsäure sowie eine flüssige, hydrophobe Verbindung. Die Erfindung betrifft auch die Verwendung sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Wasch-, Reinigungs- oder Vorbehandlungsmittels.
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Anionische Tenside sind wichtige Bestandteile von Wasch-, Reinigungs- oder Vorbehandlungsmitteln, weil sie eine Vielzahl von Textilanschmutzungen entfernen. Anionische Tenside sind insbesondere bei Fett-haltigen Verschmutzungen wirksam. Um die Reinigungskraft von Wasch-, Reinigungs- oder Vorbehandlungsmitteln an Fett-haltigen Anschmutzungen zu erhöhen, werden den Wasch-, Reinigungs- oder Vorbehandlungsmittel Lösungsmittel zugesetzt. So ist aus der
EP 0072488 A1 ein Vorbehandlungsmittel mit Limonen oder Isoparaffinen bekannt. Die
US 2009/0281010 A1 beschreibt ein Waschmittel mit Limonen.
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Es besteht aber weiterhin Bedarf, die Reinigungsleistung von Wasch-, Reinigungs- oder Vorbehandlungsmittel an Fett-haltigen Anschmutzungen zu verbessern.
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Eine Aufgabe dieser Erfindung war daher, die Bereitstellung eines Wasch-, Reinigungs- oder Vorbehandlungsmittels mit erhöhter Fettlösekraft.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Wasch-, Reinigungs- oder Vorbehandlungsmittel, umfassend
- (a) 1 bis 60 Gew.-% Tensid,
- (b) Fettsäureseife und/oder nicht-neutralisierte Fettsäure und
- (c) eine flüssige, hydrophobe Verbindung mit einem Molekulargewicht im Bereich von 100 bis 600,
wobei der Anteil an ungesättigter Fettsäureseife und/oder an ungesättigter, nicht-neutralisierter Fettsäure mindestens 20% bezogen auf die Gesamtmenge an Fettsäureseife und/oder nicht-neutralisierter Fettsäure beträgt.
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Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass durch die Anwesenheit eines bestimmten des Anteils an ungesättigter Fettsäureseife und/oder an ungesättigter, nicht-neutralisierter Fettsäure die Reinigungsleistung eines Wasch-, Reinigungs- oder Vorbehandlungsmittel mit einer flüssigen, hydrophoben Verbindung an Fett-haltiger Verschmutzungen erhöht werden kann.
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Es ist bevorzugt, dass die flüssige, hydrophobe Verbindung ausgewählt ist aus der Gruppe, umfassend Limonen, Dioctylether, Laurinsäurehexylester, Decamethylcyclopentasiloxan, C11-13-Isoparaffin und Mischungen daraus. Es ist insbesondere bevorzugt, dass die flüssige, hydrophobe Verbindung ausgewählt ist aus der Gruppe, umfassend Limonen, Dioctylether und Mischungen daraus. Diese Verbindungen, insbesondere Limonen und Dioctylether, weisen einen hohen Spreitwert auf und penetrieren so gut in die textilen Flächengebilde und in die darauf befindlichen Fett-haltigen Anschmutzungen. All diese hydrophoben Verbindungen sind bei Raumtemperatur (23°C) flüssig. Aufgrund ihres niedrigen Molekulargewichts sind diese Verbindungen leicht flüchtig und so problemlos und rückstandsfrei von den textilen Flächengebilden entfernt werden können. Außerdem sind diese Verbindungen entweder geruchsneutral oder weisen sogar einen angenehmen Geruch auf.
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Es ist weiterhin bevorzugt, dass die ungesättigte Fettsäureseife und/oder die nicht-neutralisierte Fettsäure ausgewählt sind aus der Gruppe, umfassend Ölsäure, Ölsäureseife, Linolsäure, Linolsäureseife, Linolensäure und Linolensäureseife. Die Fettsäuren Ölsäure, Linolsäure und Linolensäure sind bei 20°C flüssig. Dies bedeutet, dass die Fettsäuren auch bei niedrigen Waschtemperaturen flüssig sind und so besser in die textilen Flächengebilde und in die darauf befindlichen Fett-haltigen Anschmutzungen penetrieren können. Die genannten Fettsäureseifen sind effektive anionische Tenside.
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In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt der Anteil an ungesättigter Fettsäureseife und/oder an ungesättigter, nicht-neutralisierter Fettsäure mindestens 30%, mehr bevorzugt mindestens 35 und ganz besonders bevorzugt mindestens 40% bezogen auf die Gesamtmenge an Fettsäureseife und/oder nicht-neutralisierter Fettsäure.
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Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass die Reinigungsleistung durch Erhöhung des Anteils an ungesättigter Fettsäureseife und/oder an ungesättigter, nicht-neutralisierter Fettsäure auf 30% oder mehr, weiter gesteigert werden kann.
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Es ist ferner bevorzugt, dass das Verhältnis ungesättigte Fettsäureseife und/oder nicht-neutralisierter Fettsäure zu flüssiger, hydrophober Verbindung zwischen 5:1 und 1:1 und vorzugsweise zwischen 3:1 und 1,5:1 liegt. Durch Einstellung des beanspruchten Verhältnisses von ungesättigter Fettsäureseife und/oder ungesättigter, nicht-neutralisierter Fettsäure zu flüssiger, hydrophober Verbindung wird ein Wasch-, Reinigungs- oder Vorbehandlungsmittel mit besonders hoher Fettlösekraft erhalten.
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Die Erfindung betrifft auch die Verwendung eines erfindungsgemäßen Wasch-, Reinigungs- oder Vorbehandlungsmittels beim Waschen, Reinigen und/oder Vorbehandeln von textilen Flächengebilden.
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Insbesondere betrifft die Erfindung auch die Verwendung einer Kombination aus Fettsäureseife und/oder ungesättigter, nicht-neutralisierter Fettsäure und flüssiger, hydrophober Verbindung mit einem Molekulargewicht im Bereich von 100 bis 600, wobei der Anteil an ungesättigter Fettsäureseife und/oder an nicht-neutralisierter Fettsäure mindestens 20% bezogen auf die Gesamtmenge an Fettsäureseife und/oder ungesättigter, nicht-neutralisierter Fettsäure beträgt in einem Tensid-haltigen Wasch-, Reinigungs- oder Vorbehandlungsmittel zur Erhöhung der Fettlösekraft.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Wasch-, Reinigungs- oder Vorbehandlungsmittels, umfassend (a) 1 bis 60 Gew.-% Tensid, (b) Fettsäureseife und/oder ungesättigter, nicht-neutralisierte Fettsäure und (c) eine flüssige, hydrophobe Verbindung mit einem Molekulargewicht im Bereich von 100 bis 600, bei dem der Anteil an ungesättigter Fettsäureseife und/oder an nicht-neutralisierter Fettsäure auf mindestens 20% bezogen auf die Gesamtmenge an Fettsäureseife und/oder nicht-neutralisierter Fettsäure eingestellt wird.
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Im Folgenden soll die Erfindung, unter anderem anhand von Beispielen, eingehender erläutert werden.
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Als einen essentiellen Bestandteil enthält das Wasch-, Reinigungs- oder Vorbehandlungsmittel eine flüssige, hydrophobe Verbindung mit einem Molekulargewicht im Bereich von 100 bis 600. „Flüssig” bedeutet im Zusammenhang mit dieser Erfindung, dass die eingesetzte hydrophobe Verbindung bei 23°C einen flüssigen Aggregatzustand aufweist. Hydrophobe Verbindungen mit einem Molekulargewicht von 100 bis 600 sind leicht flüchtig und verbleiben nicht auf den damit behandelten textilen Flächengebilden. Somit wird das Problem einer Anreicherung der flüssigen hydrophoben Verbindung auf den textilen Flächengebilden vermieden. Es ist deshalb besonders bevorzugt, wenn das Molekulargewicht der eingesetzten hydrophoben Verbindung im Bereich von 100 bis 300 liegt.
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Die flüssige, hydrophobe Verbindung kann beispielsweise Limonen, Dioctylether, Laurinsäurehexylester, Decamethylcyclopentasiloxan, C11-13-Isoparaffin und Mischungen daraus umfassen. Bevorzugt umfasst die flüssige, hydrophobe Verbindung Limonen oder Dioctylether.
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Limonen ist ein Naturstoff aus der Gruppe der Terpene (monocyclisches Monoterpen). Es gibt zwei Enantiomere, das (R)-(+)-Limonen (auch als D-(+)-Limonen bezeichnet) sowie das (S)-(–)-Limonen (auch als L-(–)-Limonen bezeichnet). Als flüssige, hydrophobe Verbindung können jeweils beide Enantiomere alleine oder das Racemat der beiden Enantiomere, welches auch als Dipenten bezeichnet wird, eingesetzt werden.
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Limonen weist gute spreitende Eigenschaften auf und penetriert dadurch gut in textile Flächengebilde und darauf befindlichen Fett-haltigen Anschmutzungen. Außerdem weist Limonen einen angenehmen Geruch auf.
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Dioctylether ist ein farbloses, geruchsneutrales Öl und besitzt einen hohen Spreitwert von 1600 mm2/10 min. Dioctylether ist beispielsweise unter der Bezeichnung Cetiol OE (ex Cognis) erhältlich.
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Laurinsäurehexylester ist eine praktisch geruchsfreie ölige Flüssigkeit, die aufgrund ihrer hohen Fluidität eine große Tiefenwirkung und ein gutes Spreitvermögen aufweist. Laurinsäurehexylester ist beispielsweise unter der Bezeichnung Cetiol A (ex Cognis) erhältlich.
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Decamethylcyclopentasiloxan ist ein flüchtiges, praktisch geruchsfreies Fluid mit einem exzellenten Spreitvermögen. Decamethylcyclopentasiloxan ist beispielsweise unter der Bezeichnung Xiameter PMX 0245 (ex Dow Corning) erhältlich.
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Weiterhin enthält das Wasch-, Reinigungs- oder Vorbehandlungsmittel eine ungesättigte Fettsäureseife und/oder eine ungesättigte, nicht-neutralisierte Fettsäure. Es ist für die Erfindung essentiell, dass der Anteil an ungesättigter Fettsäureseife und/oder an ungesättigter, nicht-neutralisierter Fettsäure mindestens 20% bezogen auf die Gesamtmenge an Fettsäureseife und/oder nicht-neutralisierter Fettsäure beträgt. Eine weitere Verbesserung der Fettlösekraft kann durch Erhöhung des Anteils an ungesättigter Fettsäureseife und/oder an ungesättigter, nicht-neutralisierter Fettsäure auf mindestens 30%, mehr bevorzugt auf mindestens 35 und ganz besonders bevorzugt auf mindestens 40% bezogen auf die Gesamtmenge an Fettsäureseife und/oder nicht-neutralisierter Fettsäure erzielt werden.
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Die ungesättigte Fettsäureseife bzw. die ungesättigte nicht-neutralisierte Fettsäure umfassen vorzugsweise Ölsäure, Ölsäureseife, Linolsäure, Linolsäureseife, Linolensäure und/oder Linolensäureseife. Die ungesättigten, nicht-neutralisierten Fettsäuren sind bei 20°C, und somit auch bei niedrigen Waschtemperaturen, flüssig. Dies hat einerseits den Vorteil, dass Wasch-, Reinigungs- oder Vorbehandlungsmittel mit diesen ungesättigten, nicht-neutralisierten Fettsäuren direkt auf die Fett-haltige Anschmutzung aufgetragen werden können. Andereseits penetrieren die ungesättigten, nicht-neutralisierten Fettsäuren sehr gut in die Fett-haltigen Anschmutzungen. Die bevorzugten ungesättigten Fettsäureseifen Ölsäureseife, Linolsäureseife oder Linolensäureseife zeigen nicht nur eine verbesserte Leistung bei der Entfernung von Fett-haltigen Anschmutzungen auf, sondern weisen auch eine bessere Hautverträglichkeit als gesättigte Fettsäuren auf.
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Es hat sich gezeigt, dass ein Verhältnis von ungesättigter Fettsäureseife und/oder ungesättigter, nicht-neutralisierter Fettsäure zu flüssiger, hydrophober Verbindung zwischen 5:1 und 1:1 zu Wasch-, Reinigungs- oder Vorbehandlungsmitteln mit einer besonders hohen Fettlösekraft führt. Eine außerordentlich hohe Fettlösekraft weisen Wasch-, Reinigungs- oder Vorbehandlungsmittel auf, bei denen das Verhältnis von ungesättigter Fettsäureseife und/oder ungesättigter, nicht-neutralisierter Fettsäure zu flüssiger, hydrophober Verbindung zwischen 3:1 und 1,5:1 liegt.
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Als dritten essentiellen Bestandteil enthält das Wasch-, Reinigungs- oder Vorbehandlungsmittel 1 bis 60 Gew.-% eines Tensids ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus anionischen, nichtionischen, kationischen und zwitterionischen Tenside sowie Mischungen daraus. Aus anwendungstechnischer Sicht enthält das Wasch-, Reinigungs- oder Vorbehandlungsmittel bevorzugt nichtionische und anionische Tenside.
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Geeignete nichtionische Tenside umfassen alkoxylierte Fettalkohole, alkoxylierte Fettsäurealkylester, Fettsäureamide, Alkylpolyglucoside, alkoxylierte Fettsäureamide, Polyhydroxyfettsäureamide, N-Methylglucamide, Alkylphenolpolyglycolether und Mischungen daraus.
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Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte, insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, zum Beispiel aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise C12-14-Alkohole mit 3 EO, 4 EO oder 7 EO, C9-11-Alkohol mit 7 EO, C13-15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C12-18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C12-14-Alkohol mit 3 EO und C12-18-Alkohol mit 7 EO. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO. Auch nichtionische Tenside, die EO- und PO-Gruppen zusammen im Molekül enthalten, sind erfindungsgemäß einsetzbar. Geeignet sind ferner auch eine Mischung aus einem (stärker) verzweigten ethoxylierten Fettalkohol und einem unverzweigten ethoxylierten Fettalkohol, wie beispielsweise eine Mischung aus einem C16-18-Fettalkohol mit 7 EO und 2-Propylheptanol mit 7 EO. Insbesondere bevorzugt enthält das Wasch-, Reinigungs- oder Vorbehandlungsmittel einen C12-18-Fettalkohol mit 7 EO oder einen C13-15-Oxoalkohol mit 7 EO als nichtionisches Tensid.
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Bevorzugte Aminoxide sind beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-dimethylaminoxid, N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, Myristylcetyldimethylaminoxid oder Lauryldimethylaminoxid.
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Alternativ oder zusätzlich zu dem/den nichtionischen Tensid(en) kann das Wasch-, Reinigungs- oder Vorbehandlungsmittel auch ein anionisches Tensid als Waschhilfsmittelverbindung enthalten. Als anionisches Tensid werden vorzugsweise Sulfonate, Sulfate, Seifen, Alkylphosphate, anionische Silikontenside und Mischungen daraus eingesetzt.
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Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C9-13-Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, d. h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C12-18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält, in Betracht. Geeignet sind auch C12-18-Alkansulfonate und die Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), zum Beispiel die α-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren.
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Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäurehalbester der C12-C18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C10-C20-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt. Aus waschtechnischem Interesse sind die C12-C16-Alkylsulfate und C12-C15-Alkylsulfate sowie C14-C15-Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate sind geeignete anionische Tenside.
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Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten geradkettigen oder verzweigten C7-12-Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte C9-11-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C12-18-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind geeignet.
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Auch bevorzugte anionische Tenside sind Seifen. Geeignet sind gesättigte und ungesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, (hydrierten) Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen Fettsäuren, zum Beispiel Kokos-, Palmkern-, Olivenöl- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.
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Die anionischen Tenside einschließlich der Seifen können in Form ihrer Natrium-, Kalium- oder Magnesium- oder Ammoniumsalze vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in Form ihrer Natriumsalze vor. Weitere bevorzugte Gegenionen für die anionischen Tenside sind auch die protonierten Formen von Cholin, Triethylamin, Monoethanolamin (MEA), Triethanolamin (TEA) oder Methylethylamin.
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Zusätzlich zu den drei essentiellen Bestandteilen kann das Wasch-, Reinigungs- oder Vorbehandlungsmittel weitere Inhaltsstoffe enthalten, die die anwendungstechnischen und/oder ästhetischen Eigenschaften des Wasch-, Reinigungs- oder Vorbehandlungsmittels werter verbessern. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung enthält das Wasch-, Reinigungs- oder Vorbehandlungsmittel vorzugsweise zusätzlich einen oder mehrere Stoffe aus der Gruppe der Gerüststoffe, Bleichmittel, Bleichkatalysatoren, Bleichaktivatoren, Enzyme; Elektrolyte, nichtwässrigen Lösungsmittel, pH-Stellmittel, Parfümzusammensetzungen, Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Hydrotope, Schauminhibitoren, Silikonöle, Soil-Release-Polymere, Vergrauungsinhibitoren, Einlaufverhinderer, Knitterschutzmittel, Farbübertragungsinhibitoren, weitere antimikrobiellen Wirkstoffe, Germizide, Fungizide, Antioxidantien, Konservierungsmittel, Korrosionsinhibitoren, Antistatika, Bittermittel, Bügelhilfsmittel, Phobier- und Imprägniermittel, Quell- und Schiebefestmittel, weichmachenden Komponenten sowie UV-Absorber.
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Besonders bevorzugte zusätzliche Inhaltsstoffe sind Gerüststoffe, Enzyme, Elektrolyte, nichtwässrigen Lösungsmittel, pH-Stellmittel, Parfümzusammensetzungen, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Hydrotope, Schauminhibitoren, Soil-Release-Polymere, Vergrauungsinhibitoren, Farbübertragungsinhibitoren, weichmachenden Komponenten, UV-Absorber sowie Mischungen daraus.
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Die erfindungsgemäßen Wasch-, Reinigungs- oder Vorbehandlungsmittel sind vorzugsweise flüssig und enthalten Wasser als Hauptlösungsmittel.
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Die Herstellung eines erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittels erfolgt mittels üblicher und bekannter Methoden und Verfahren. So können beispielsweise die Bestandteile der Wasch-, Reinigungsmittel einfach in Rührkesseln vermischt werden, wobei Wasser, die sauren Komponenten, falls jeweils vorhanden, wie beispielsweise die Alkylarylsulfonsäure, Citronensäure, Borsäure, Phosphonsäure, usw., die Fettalkoholethersulfate und die nichtionischen Tenside zweckmäßigerweise vorgelegt werden. Die nicht-wässrigen Lösungsmittel, falls vorhanden, werden vorzugsweise auch zu diesem Zeitpunkt zugegeben, die Zugabe kann aber auch zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Anschließend wird die Fettsäure zugegeben und es erfolgt die Verseifung des Fettsäureanteils bei 50 bis 60°C. Dann werden die werteren Bestandteile vorzugsweise portionsweise, hinzugefügt.
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Je nach pH-Wert enthalten die erfindungsgemäßen Wasch-, Reinigungs- oder Vorbehandlungsmittel nur Fettsäureseife oder nur nicht-neutralisierte Fettsäure oder eine Mischung aus Fettsäureseife und nicht-neutralisierter Fettsäure.
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Ausführungsbeispiele:
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In Tabelle 1 sind die Zusammensetzungen von einer Vergleichsrezeptur V1 sowie die Zusammensetzungen von drei erfindungsgemäßen Wasch-, Reinigungs- oder Vorbehandlungsmitteln E1 bis E3 gezeigt (alle Mengen sind in Gew.-% Aktivstoff, bezogen auf die Zusammensetzung, angegeben): Tabelle 1
| V1 | E1 | E2 | E3 |
C12-18-Fettalkohol mit 7 EO | 12 | 12 | 12 | 10 |
Na-Laurylethersulfat (2 EO) | | | | |
lineare C10-13-Alkylbezolsulfonsäure, Na-Salz | 18,8 | 18,8 | 18,8 | - |
Kokosfettsäureseife, Na-Salz | 6,6 | 4,4 | 4,4 | - |
Ölsäureseife, Na-Salz | - | 2,2 | 2,2 | - |
Ölsäure | - | - | - | 60 |
Limonen | 1 | 1 | - | 30 |
Dioctylether | - | - | 1 | - |
Na-Citrat | 3,5 | 3,5 | 3,5 | - |
Natriumphosphonat | 0,5 | 0,5 | 0,5 | - |
Nichtwässrige Lösungsmittel | 10 | 10 | 10 | - |
Enzyme (Cellulase, Amylase & Protease) | 0,8 | 0,8 | 0,8 | - |
Parfüm | 1,00 | 1,00 | 1,00 | - |
Farbstoffe, Entschäumer, opt. Aufheller | 0,8 | 0,8 | 0,8 | - |
Wasser | Ad 100 | Ad 100 | Ad 100 | - |
pH-Wert | 8,2 | 8,2 | 8,2 | n. b. |
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Die zur Herstellung der Kokosfettsäureseife eingesetzte Kokosfettsäure (Edenor K 12–18, ex Cognis) wies einen Anteil an ungesättigten Fettsäuren von 18,5% auf. Die zur Herstellung der Ölsäureseife eingesetzte Ölsäure (Edenor Ti05, ex Cognis) wies einen Anteil an ungesättigten Fettsäuren von 86% auf.
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Entsprechend betrug der Anteil an ungesättigter Fettsäureseife im Vergleichsbeispiel V1 18,5% und in den erfindungsgemäßen Beispielen E1 und E2 jeweils 41%.
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Drei verschiedene Lippenstiftanschmutzungen mit einem Durchmesser von jeweils ca. 2 cm (Hersteller: Maybelline Jade 430 Sweet Nectarine, Alcina 115 Classic Red und Dr Kurt Wolff Balance Lip 130 Chili) wurden auf 6 Stofflappen aus Polycotton 50%/50% aufgebracht und mit 1 g an Waschmittel für 10 Minuten vorbehandelt. Die Hälfte der Stofflappen wurde mit dem Waschmittel V1 und die andere Hälfte mit dem Waschmittel E1 vorbehandelt. Anschließend wurden die Läppchen mit Begleitwäsche bei 20°C gewaschen.
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In den Waschversuchen wurde eine Haushaltswaschmaschine (Miele W 526) mit 3,5 kg Begleitwäsche sowie den vorbehandelten Stofflappen beladen. Zusätzlich wurden 40 g des zu prüfenden Waschmittels (V1 oder E1) zudosiert. Nach hängender Trocknung und Mangeln der Stofflappen wurde deren Weißgrad spektralphotometrisch (Minolta CR200-1) bestimmt (siehe Tabelle 2). Tabelle 2: Weißgrade
Waschmittel | Lippenstifte |
Jade 430 | Alcina 115 | Dr Kurt Wolff 130 |
E1 | 66,4 | 67,7 | 65,6 |
V1 | 65,6 | 63,4 | 62,8 |
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Genauso gute Ergebnisse werden mit Dioctylether als flüssige, hydrophobe Verbindung erhalten, wobei das Waschmittel E2 besonders effektiv Fett-haltige Anschmutzungen auf Mischgeweben aus Viskose/Polyamid/Elasthan entfernt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0072488 A1 [0002]
- US 2009/0281010 A1 [0002]