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Die Erfindung betrifft Bandförderer aus strukturierten Materialbahnen, insbesondere beul- bzw. wölbstrukturierten oder dreidimensional wellenförmigen oder dreidimensional facettenförmigen Materialbahnen, gebildet aus Einzelkomponenten, wie Fördergurt, Tischplatte und Förderrollenmantel, insbesondere aus Stahl oder Edelstahl, wobei die Einzelkomponenten des Bandförderers eine verbesserte Formsteifigkeit erhalten, die Reibung zwischen dem Fördergurt und der Tischplatte reduziert wird und der Bandförderer auch während des Fahrbetriebes von Schmutz und Fördergutresten gereinigt werden kann.
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Derartige strukturierte Bandförderer werden in vielen fördertechnischen Anlagen, wie in der Konsumgüterindustrie, Lebensmittelverarbeitung und im Transportwesen verschiedenster Art, zwecks Einsparung von Materialien und Antriebsenergie und für eine Verlängerung der Betriebszeiten bis zur Reinigung der Anlage oder für einen ununterbrochenen Fahrbetrieb benötigt. Bei diesen Bandförderern sind eine hohe Festigkeit bzw. Formsteifigkeit bei reduzierter Wanddicke der Einzelkomponenten, wie Fördergurt, Tischplatte und Förderrolle, sowie ein geringer Reibungskoeffizient zwischen dem Fördergurt und der Tischplatte erwünscht, und ferner sind gesetzliche Hygieneanforderungen, beispielsweise in der Fleisch verarbeitenden Industrie, zu erfüllen, und schließlich sind Reinigungen der Komponenten nur mit kurzer oder sogar ohne Betriebsunterbrechung wünschenswert.
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Als Fördergurt wird häufig standardmäßig ein glattes, zweilagiges Polyestergewebe mit einer oberen PVC-Beschichtung verwendet. Die Förderrollen können mit einer äußeren Polymerschicht ausgestattet sein, um gemeinsam mit dem Polyestergewebe des bewegten Fördergurtes eine hohe Reibkraft zu erzeugen. Das Polyestergewebe des bewegten Fördergurtes wird durch die Last des Fördergutes gegen eine ruhende Tischplatte des Bandförderers gedrückt und erfährt dadurch eine Reibungsenergie, die durch Antriebsenergie kompensiert werden muss. Ferner müssen im Falle von erhöhten Hygieneanforderungen insbesondere diejenigen Einzelkomponenten des Bandförderers, die aus weichen Materialien, wie Kunststoff, bestehen, bisher mit beträchtlichem Zeit- und Kostenaufwand von Schmutzpartikeln und Kontaminationen zyklisch gereinigt werden. Denn insbesondere in weichen Werkstoffen können im Betrieb des Bandförderers kleine Kerben oder Risse entstehen, in denen sich aufgrund des kapillaren- bzw. hygroskopischen Effektes leicht Wasser (mit der Gefahr der Anlagerung von Gesundheit schädlichen Stoffen) einlagern kann.
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Der Tisch eines Bandförderers kann aus einer gekanteten Stahlblechkonstruktion oder aus einem Stahlblech, das auf einen Rahmen gefügt ist, bestehen. Zwischen dem Polyestergewebe des Fördergurtes und der Tischplatte kann durch Abrieb und durch von außen eindringende Schmutzstoffe, wie beispielsweise bei einem Kassentisch durch auslaufende oder beschädigte Behältnisse von flüssigen, pastenartigen oder pulverförmigen Fördergütern, ein erhöhter Reibungskoeffizient entstehen. Das wiederum erfordert eine größere Antriebsenergie für den Bandförderer sowie erhöhte Investitionskosten für einen stärkeren Antriebsmotor. Nachteilig ist bisher ferner, dass der verschmutzte Bereich zwischen dem Fördergurt und der Tischplatte im zusammengebauten Betriebszustand des Bandförderers für eine Reinigung nicht oder nur schwer zugänglich ist, weil der Spalt zwischen einem Fördergurt und einer ebenen Tischplatte gering ist.
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Bekannt ist aus der
CH 195807 A eine Förderanlage bestehend aus einem endlosen Förderband und einer Tragunterlage für das Band, wobei die Tragunterlage mit Gleitorganen aus Metall, Glas, Porzellan oder Kunstharz ausgestattet ist. Dabei werden die Gleitorgane als auf der Oberfläche der Tragunterlage angeordnete Vorsprünge gebildet, wobei Rinnen angeordnet werden, die das Durchfließen eines flüssigen Schmiermittels ermöglichen, und diagonale Rippen und Kanäle gebildet werden, um den Reibungskoeffizient möglichst gering zu halten. Noch unbefriedigend ist hierbei, dass erstens der maschinelle und energetische Fertigungsaufwand für die Herstellung der Gleitorgane in der Tragunterlage hoch ist und zweitens eine deutliche Material- und Gewichtsreduzierung der Tragunterlage sowie des Förderbandes nicht erreicht werden können, weil erstens das konventionelle Einbringen der Gleitorgane in die Tragunterlage eine Dicke der Tragunterlage erfordert, die deutlich größer ist als die Strukturhöhe der gebildeten Vorsprünge, und zweitens ein glattes, dünnwandiges Förderband keine hohe Formsteifigkeit besitzt.
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Ferner ist aus der
DE 1022 622 A ein Förderband für elektrische Blankglüh- und Lötöfen mit einer Ausbauchungen aufweisenden Oberfläche aus einem Werkstoff, wie Stahl bekannt, wobei das Band in Längsrichtung mit über seine Breite verteilten Sicken versehen ist. Unbefriedigend ist hierbei, dass die in Längsrichtung des Förderbandes angeordneten Sicken zu einer Erhöhung der Biegesteifigkeit des Förderbandes nur in seiner Längsrichtung führen. Das kann unerwünscht sein.
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Es sind aus der
DE 43 11 978 C1 und aus der
DE 44 01 974 A1 Verfahren zur Beulverformung bzw. Wölbstrukturierung von Materialbahnen bekannt, bei denen Materialbahnen eine gleichmäßige, versetzte Beul- bzw. Wölbstruktur vorzugsweise auf der Basis einer Selbstorganisation dadurch erhalten, dass gekrümmte Wände auf der Innenseite durch Stützringe oder Stützspiralen abgestützt und durch äußeren Überdruck oder inneren Unterdruck beaufschlagt werden. Unter Selbstorganisation der Beulfalten bzw. Wölbstrukturen ist ein Vorgang zu verstehen, bei dem sich ein dünnwandiger Werkstoff mit einem Minimum an plastischer Verformung nahezu selbstständig derartig faltet, dass sich seine mehrdimensionale Formsteifigkeit verbessert und zugleich der Werkstoff und dessen Oberfläche sehr geschont werden. Mit Hilfe modifizierter Beul- bzw. Wölbstrukturierungsverfahren stellen sich mit sehr geringem Energieaufwand besonders materialschonend nach dem „Plopp-Effekt” regelmäßig angeordnete, viereckige oder sechseckige Beul- bzw. Wölbstrukturen, bekannt aus der
EP 0693 008 B1 und der
EP 900 131 B1 , oder Wappenstrukturen, bekannt aus der
EP 0888 208 B1 , oder dreidimensional wellenförmige Strukturen, bekannt aus der
DE 10 2005 041 516 B4 , oder dreidimensional facettenförmige Strukturen, bekannt aus der
DE 10 2005 041 555 B4 , ein. Aus der
DE 19856236 A1 ist bekannt, dass sich dann die so strukturierten Materialien aus ihrer gekrümmten Form in die ebene Gestalt überführen lassen. Diese Strukturen verleihen dem Material, wie Blech, eine hohe, nahezu isotrope Formsteifigkeit und erhalten nahezu vollkommen eine glatte Oberflächengüte des Ausgangsmaterials bei. Ferner sind aus der
DE 10 2008 056 521 B3 (für das Fügen beul- bzw. wölbstrukturierter Materialbahnen auf einen ebenen Rahmen) Feinstrukturen bekannt, wobei die Raffung der Materialbahn (infolge der erzeugten Beul- bzw. Wölbstrukturen) etwa gleich der Raffung der Materialbahn mit den erzeugten Feinstrukturen ist. Auf diese Weise lässt sich eine mehrdimensional versteifte, verzugsarme Materialbahn erzeugen, die eine gute Planlage aufweist.
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Im Falle von Bandförderern wurde der Reibungskoeffizient zwischen dem Fördergurt und der Tischplatte noch immer als verbesserungsbedürftig empfunden. Bei Bandförderern mit hohen Hygieneanforderungen, wie in der Fleisch- oder Fisch verarbeitenden Industrie ist ferner eine schnelle und einfache Reinigung, wenn möglich sogar ohne Betriebsunterbrechung erstrebenswert.
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Der Anmeldung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bandförderer so zu gestalten, dass bei einer leichten Bauweise die Antriebskräfte gering sind und der Bandförderer ohne Betriebsunterbrechung zu reinigen ist.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Bandförderer gemäß den Merkmalen nach Anspruch 1.
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Eigene experimentelle Versuche zur Bestimmung der Steifigkeit und der Trockenreibung zwischen einer wölbstrukturierten Tischplatte und einem konventionellen Fördergurt haben gezeigt, dass die gerundete Gestalt von Falten oder Mulden von Beul- bzw. Wölbstrukturen die synergetischen Gebrauchseigenschaften, wie eine mehrdimensionale Versteifung der Wand, Verringerung der Reibkraft und ein beabstandeter, kantenfreier Hohlraum zwischen der Tischplatte und dem Fördergurt gewährleisten kann. Das ist neu, weil nach gängiger Lehrmeinung im Bereich von Makro-Strukturen (in der Längenskala mm bis cm) sich eine mehrdimensional strukturierte Oberfläche (für die Versteifung der Wand) und eine verminderte Reibkraft einander widersprechen. Denn bisher war als ein aus der Natur abgeleitetes Phänomen für eine verminderte Reibung nur der Sandfischhaut mit Hilfe von mehrdimensionalen Mikro-Strukturen (nach Prof. Rechenberg, TU Berlin) oder der längs gerillten (zweidimensionalen) Haifischhaut aus Mikro-Strukturen bekannt. Nach dem Stand der Technik hätte man für den Fall, dass ein Fördergut (Belastung) einen flexiblen, weichen Fördergurt (wie aus Polyestergewebe mit PVC-Beschichtung) gegen eine mehrdimensional strukturierte Tischplatte drückt, erwartet, dass die Reibkraft erhöht wird, weil der Fördergurt partiell in die tiefer liegenden Zwischenräume der mehrdimensional strukturierten Oberflächenkontur der Tischplatte hineingedrückt wird. Das würde sich – neben der eigentlichen Coulomb'schen Reibung – wie ein zusätzlicher Formwiderstand auswirken. Die folgenden experimentellen Ergebnisse zeigen jedoch, dass die Reibkraft insgesamt tatsächlich verringert wird: Beispielhaft wird ein Fördergut (Belastung) auf einem üblichen Fördergurt positioniert und über eine beul- bzw. wölbstrukturierte Tischplatte gezogen. Hierbei wurde ein standardisierter Fördergurt aus Polyesterlagen mit oberer PVC-Beschichtung mit einem üblichen Getränkekasten aus Kunststoff mit ca. 11,5 kg Fördergewicht belastet und auf einer schräg zu neigenden Tischplatte, die aus wölbstrukturiertem, verzinkten Stahlblech mit 0,5 mm tiefen hexagonalen Wölbmulden (Sechseck mit Wabenabstand/Schlüsselweite 17 mm) gebildet war, positioniert. Der Tangens des Grenzwinkels, der das Gleiten des Fördergurtes auf der geneigten Tischplatte (infolge der Schwerkraft des Getränkekastens) auslöst, stellt ein direktes Maß für den Reibungswert zwischen dem Fördergurt und der Tischplatte dar. Diese experimentellen Versuche wurden in analoger Weise dann auch mit einer glatten, d. h. nicht strukturierten, Tischplatte aus dem verzinkten Stahlblech wiederholt. Der Vergleich dieser beiden Reibversuche ergab an diesem Beispiel, dass der Reibungswert um 17 bis 20% mit Hilfe der Strukturierung reduziert wird, wenn die konvexe Fläche (10 in 2) der Beul- bzw. Wölbmulden in der Tischplatte nach oben, d. h. dem Fördergurt zugeneigt, waren. Für den Fall, dass die Falten der Beul- bzw. Wölbstrukturen nach oben, d. h. dem Fördergurt zugeneigt waren (mit anderen Worten: die konvexe Fläche der Beul- bzw. Wölbmulden (10 in 2) nach unten angeordnet war), reduzierte sich der Reibungswert sogar um 19 bis 25%. Die Ursachen dafür, dass sich im Falle der beul- bzw. wölbstrukturierten Tischplatte die Reibungswerte kleiner einstellen als bei der ebenen Tischplatte dürfte darin liegen, dass einerseits infolge der gerundeten Strukturkonturen der Tischplatte die Haftung der Gewebeschicht des Fördergurtes an der glatten Tischoberfläche reduziert wird (durch geringeren Saugeffekt) und andererseits der flexible Fördergurt nur wenig in die tiefer liegenden Zwischenräume der strukturierten Oberflächengestalt der Tischplatte hineingedrückt wird.
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Eine weitere Ausgestaltung des strukturierten Bandförderers gemäß der Erfindung besteht darin, dass insbesondere für die Anwendung mit hygienischen Auflagen, wie in der Fleisch und Fisch verarbeitenden Industrie, der Fördergurt aus einer mehrdimensional strukturierten, metallischen Materialbahn, insbesondere beul- bzw. wölbstrukturierten, dreidimensional wellenförmig strukturierten oder dreidimensional facettenförmig strukturierten Blechbahn, insbesondere aus Edelstahl, gebildet ist. Auf diese Weise werden nach der Erfindung vorzugsweise ausschließlich metallische Oberflächen, insbesondere von Blechbahnen, verwendet, so dass das Fördergut nicht mit weichen Werkstoffen, wie Kunststoffe, in Berührung kommt. Auf diese Weise lässt sich das folgende Problem lösen. Aus hygienischen Gründen möchte man gerne Edelstahlblech für die Herstellung des Fördergurtes und der Tischlatte verwenden. Nach Stand der Technik soll man jedoch vermeiden, dass zwei metallische Schichten aus dem gleichen Werkstoff aufeinander reiben, weil dabei Riefen mit stark zunehmender Reibwirkung gebildet werden. Man könnte zunächst annehmen, dass durch die dreidimensionalen Strukturen diese unerwünschte Bildung von Riefen in der Blechbahn noch weiter verstärkt wird. Eigene Untersuchungen haben jedoch überraschenderweise gezeigt, dass bei Anwendung von beul- bzw. wölbstrukturierten Blechbahnen die Riefenbildung gegenüber den ebenen Blechbahnen deutlich vermindert werden kann Das gelingt insbesondere dadurch, dass sich bei der Reibungspaarung der beiden Blechbahnen (Fördergurt und Tischplatte) jeweils die Falten bzw. Wülste des metallischen Fördergurtes mit den Falten bzw. Wülsten der Tischplatte berühren und sich so auf einer exakt oder zumindest angenähert zusammenhängenden Kontaktfläche gleitend bewegen. So bilden sich eine gitterförmige Reibfläche und dazwischen Hohlräume (in Form von aneinander grenzenden Mulden oder Kalotten oder Dreieckspyramiden) aus, wobei letztere die sich in der Reibfläche bildenden Reibspäne wie ein Puffer aufnehmen. So werden die gebildeten Reibspäne von der Reibfläche ferngehalten. Die in diesen Puffern deponierten Späne können dort nicht zur weiteren Riefen- und Spanbildung im Bereich der Reibfläche beitragen. Eigene experimentelle Versuche an ebenen, d. h. nicht strukturierten, Blechen zeigten, dass zuerst gebildete Reibspäne dann leicht größere Reibspäne entstehen lassen, wenn erstere nicht unmittelbar von der Reibfläche entfernt werden. Die experimentellen Versuche wurden mit Hilfe einer Reibmaschine, die sonst zum Schleifen und Polieren von Metallproben für metallurgische Untersuchungen dient, durchgeführt und lieferten die folgenden Ergebnisse: Bei der Reibpaarung von zwei wölbstrukturierten Platten aus jeweils Edelstahlfeinblech mit der Tiefe der Wölbmulden 0,4 mm und der Wabengröße/Schlüsselweite des Sechsecks 17 mm reduzierte sich die Höhe der Falten bei der Belastung 0,8 kg der bewegten Fläche 87 cm2 (analog einer belasteten Teilfläche des Fördergurtes aus Edelstahl) innerhalb der ersten Stunde von 0,4 mm auf etwa 0,39 mm und nach insgesamt 5 Stunden auf etwa 0,385 mm. Hieraus folgt eine stark degressive Reduzierung der Höhe der Falten, die sich vorteilhaft auf einen progressiven Verlauf der Laufzeit des Bandförderers (mit einer wölbstrukturierten Tischplatte und einem Fördergurt aus wölbstrukturiertem Edelstahlblech) auswirkt. Wenn man diesen gemessenen Abrieb von Material auf einen maximal möglichen Abrieb, der durch die weitgehende Einebnung der Falt- und Flankenbereiche der hexagonalen Kontur sowie durch die Verfügbarkeit der muldenartigen Fläche (etwa 50% der ursprünglichen Gesamtfläche der hexagonalen Kontur als Ablagerungsfläche für die Abriebpartikel), bezieht, ergeben sich die folgenden Resultate: Nach 1 Stunde Laufzeit werden ca. 0,8% und nach insgesamt 5 Stunden etwa 1,1% des maximal möglichen Abriebs aufgebraucht. Unter Berücksichtigung dieses vorteilhaften degressiven Verlaufes dürften sich Laufzeiten von mehreren Wochen oder Monaten bis zum nächsten Austausch des wölbstrukturierten Fördergurtes aus Edelstahl ergeben.
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Eine weitere Ausgestaltung des strukturierten Bandförderers gemäß der Erfindung besteht darin, dass der Fördergurt und die Tischplatte mit einer dreidimensionalen Strukturierung ausgestattet werden. Auch hierbei werden eine gitterförmige Reibfläche zwischen den Falten bzw. Wülsten der strukturierten Materialbahn und der ebenen Materialbahn sowie dazwischen Hohlräume (in Form von aneinander grenzenden Mulden oder Kalotten oder Dreieckspyramiden) gebildet.
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Eine weitere Ausgestaltung des strukturierten Bandförderers gemäß der Erfindung besteht darin, dass eine reibungsarme Zwischenlage, beispielsweise aus Teflon, zwischen dem Fördergurt und der Tischplatte während des Betriebs des Bandförderers zur Anwendung kommt. Diese Zwischenlage ist vorzugsweise eben und kann kurzzeitig ausgetauscht und getrennt gereinigt werden.
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Es können auch die Mantelrohre der Führungsrollen aus Metall, insbesondere Stahl oder Edelstahl, gebildet sein. Diese Mantelrohre können nach der Erfindung ebenfalls mit Strukturen, insbesondere mit dreidimensionalen Strukturen, ausgestattet sein, welche versteifend wirken.
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In einer weiteren Ausgestaltung nach der Erfindung kann der dreidimensional strukturierte metallische Fördergurt an seinen Rändern mit einer vorzugsweise wellenförmigen (zweidimensionalen) Struktur ausgestattet werden, in die ein Zahnantrieb zum formschlüssigen Antrieb des Förderbandes eingreifen kann. (Anmerkung: Im Zusammenhang mit den in der
DE 10 2008 056 521 B3 genannten Feinstrukturen existiert kein Hinweis auf eine Verwendung als wellenförmige Struktur im Sinne der neuen Anmeldung). Vorzugsweise ist die Strukturtiefe der wellenförmigen Strukturen etwas kleiner als die Strukturtiefe der dreidimensionalen Struktur, damit die seitlichen wellenförmigen Strukturen nicht mit der anderen Materialbahn in Berührung kommen. Alternativ können die Negativformen dieser seitlichen wellenförmigen Strukturen und der dreidimensionalen Strukturen des Fördergurtes nach der Erfindung in ein metallisches Mantelrohr der Förderrolle eingebracht werden, um einen Formschluss für die Bewegung des Fördergutes zu erzeugen. Alternativ können nach der Erfindung Lochungen insbesondere im Bereich der Ränder des Fördergurtes und angepasste Stifte im Mantel der Förderrolle für den Antrieb zur Anwendung kommen. Auf diese Weise können alle Einzelkomponenten des Bandförderers, die mit dem Fördergut in Kontakt geraten könnten, aus metallischen Werkstoffen, vorzugsweise aus Edelstahlblech, gefertigt werden.
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Im Folgenden sind in den 2–4 beispielhaft einige Ausführungsbeispiele des strukturierten Bandförderers gemäß der Erfindung dargestellt.
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1 zeigt den Querschnitt durch einen Bandförderer nach dem Stand der Technik mit der Tischplatte
1 aus Blech mit Gleitorganen, wie nach der
CH 195807 A , den Fördergurt
2 aus flexiblem Gewebe und zwei herkömmliche Förderrollen
3. Dabei können in der Tischplatte
1 gemäß der
EP 0693 008 B1 und der
EP 900 131 B1 die Falten
4,
5 nach unten und die Mulden
6 nach oben angeordnet sein, so dass der Fördergurt
2 auf den Kuppen der Mulden
6 der wölbstrukturierten Tischplatte
1 gleitet. Die Falten
4 quer zur sechseckig wölbstrukturierten Tischplatte
1 sind sichtbar. Die zick-zackförmigen Falten
5, die in Längsrichtung des sechseckig wölbstrukturierten Tisches
1 angeordnet sind, treten lediglich als Sichtkante in Erscheinung. Alternativ können die Falten
4,
5 nach oben und die Mulden
6 nach unten angeordnet sein, so dass der Fördergurt
2 auf den Kuppen der Falten
4,
5 der wölbstrukturierten Tischplatte
1 gleitet (in
1 nicht explizit dargestellt). Anstatt der Wölbstrukturen mit den Falten
4,
5 und den Mulden
6 können auch dreidimensional wellenförmige Strukturen mit den Wülsten und Kalotten zum Einsatz kommen (in
1 nicht explizit dargestellt). Die Wülste weisen sanftere Rundungen als die Falten
4,
5 auf. Ferner können auch dreidimensional facettenförmige Strukturen, die Falten oder Wülste aufweisen, zum Einsatz kommen (in
1 nicht explizit dargestellt). Die durch die Strukturkonturen gebildeten freien Räume zwischen den Kuppen der Mulden
6 oder den Kuppen der Falten
4,
5 einerseits und dem Fördergurt
2 andererseits dienen als Ablagepuffer für gebildete Abriebpartikel oder von außen eindringende Schmutzstoffe. Diese lassen sich beispielsweise mit Hilfe von Wasser wieder frei spülen.
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2 zeigt einen Bandförderer mit der Tischplatte
1 aus wölbstrukturiertem Stahlblech und einem Fördergurt
7 aus wölbstrukturiertem Edelstahlblech. Weil der Fördergurt
7 aus Edelstahlblech besteht und somit kaum eine Coulomb'sche Reibung gegenüber einem metallischen Mantel der Förderrollen
3 zustande kommt, wird der Mantel der angetriebenen Förderrolle
3 zweckmäßig mit einer elastomeren Schicht
11, beispielsweise aus PUR, ausgestattet. Der obere Teil zeigt im Querschnitt die wölbstrukturierte Tischplatte
1 mit den nach oben angeordneten Falten
4,
5 und den nach unten angeordneten Mulden
6, den wölbstrukturierten Fördergurt
7 mit den nach unten angeordneten Falten
8,
9 und zwei Förderrollen
3, die mit einem elastomeren Mantel ausgestattet sind. So können die Kuppen der Falten
8,
9 auf den Kuppen der Falten
4,
5 sanft gleiten. Zwecks sanfter Gleitung sind die Falten
8,
9 und die Falten
4,
5 gerundet. Es können alternativ auch dreidimensional wellenförmig strukturierte Blechbahnen sowohl für die Tischplatte
1 als auch für den Fördergurt
7 zur Anwendung kommen, wobei gemäß der bekannten
DE 10 2005 041 516 B4 die Wülste noch sanfter gerundet sind als die Falten und ferner absolut keine örtlichen metallischen Berührungen beim Strukturierungsprozess erfahren haben (in
2 nicht explizit dargestellt). Anstatt der hexagonalen Wölbstrukturen oder dreidimensional wellenförmigen Strukturen können auch dreidimensional facettenförmige Strukturen zur Anwendung kommen (in
2 nicht explizit dargestellt). Der untere Teil zeigt in einer Draufsicht den wölbstrukturierten Fördergurt
7 mit den Falten
8 quer zur Laufrichtung, den zick-zackförmigen Falten
9 in Laufrichtung, die Wölbmulden
10 (nach oben gerichtet und sichtbar im oberen Teil) und ferner den sichtbaren Teil der beiden Förderrollen
3.
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3 zeigt – insbesondere für hohe hygienische Auflagen und einen möglichst langen und nicht unterbrochenen Fahrbetrieb – einen Bandförderer in der Draufsicht mit dem Fördergurt 7 aus wölbstrukturiertem, dünnen Edelstahlblech. Aus hygienischen Gründen kann das Fördergut (nicht explizit dargestellt) ausschließlich nur mit metallischen Oberflächen, vorzugsweise aus Edelstahlblech, in Kontakt kommen. Deshalb sind die Förderrollen 13 mit einem metallischen zylindrischen Mantel umgeben, der an beiden Enden eine Rändelung aufweist. Diese Rändelung drückt gegen die entsprechende Rändelung der Feinstruktur 12 (an den beiden Seiten des wölbstrukturierten Fördergurtes 7) und dann gegen eine entsprechende Rändelung von vier Druckrollen 14. Auf diese Weise wird der Fördergurt 7 durch Formschluss fort bewegt.
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4 zeigt die zu 3 passenden Darstellungen als mittlerer Querschnitt (Schnitt A-A) und als seitliche Draufsicht (Schnitt B-B). Der Querschnitt A-A zeigt die Tischplatte 1 aus wölbstrukturiertem Edelstahlblech (analog 2), den Fördergurt 7 aus wölbstrukturiertem, dünnen Edelstahlblech mit den Falten 8 quer zur Bahnrichtung, den zick-zackförmigen Falten 9 längs zur Bahnrichtung, wobei die Falten 4, 5 der Tischplatte 1 einerseits und die Falten 8, 9 des Fördergurtes 7 andererseits aufeinander gleiten, sowie zwei Förderrollen 13 und vier Druckrollen 14. Der Fördergurt 7 ist an beiden Seiten rändelförmig vorzugsweise mit wellenförmigen Feinstrukturen 12 ausgestattet. Diese wellenförmigen Feinstrukturen 12 werden besonders werkstoff- und oberflächenschonend gebildet. Auf diese Weise können kleine Risse in der Oberfläche des strukturierten Edelstahlbleches weitgehend ausgeschlossen oder zumindest minimiert werden. Das erleichtert eine Reinigung und reduziert eine Anhaftung von unerwünschten Kontaminationen, auch infolge des Kapillareffektes. Die wellenförmigen Feinstrukturen 12 sind in 3 und 4 lediglich sehr vereinfacht als rechteckige Kontur dargestellt. Die Mantel der Druckrollen 14 und der Förderrollen 13 sind mit einer Negativ-Kontur des strukturierten Fördergurtes 7 ausgestattet. So kann erreicht werden, dass alle Komponenten des Bandförderers, die mit einem Fördergut, wie Fleisch oder Fisch oder Pharmazeutika, in Kontakt kommen können, mit einer vorzugsweise sterilen Edelstahloberfläche umgeben sind und eine „online” Reinigung, beispielsweise mittels Freispülen mit sterilem Wasser, möglich ist.