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Die Erfindung betrifft ein Puzzlespiel, das wenigstens ein entlang zumindest einer vordefinierten Knicklinie knickbares Puzzleteil aufweist, welches eine Oberseite und eine Unterseite sowie eine sich zwischen der Oberseite und der Unterseite erstreckende Puzzleteildicke hat, die längs der oder jeder Knicklinie von einer Knickungsinnenseite her reduziert ist. Ein solches Puzzlespiel ist aus der spanischen Patentanmeldung mit der Veröffentlichungsnummer
ES 133 232 A1 bekannt.
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Bei herkömmlichen Puzzlespielen mit knickbaren Puzzleteilen zur Erzeugung dreidimensionaler, aus Puzzleteilen zusammengesetzter Gegenstände tritt das Problem auf, dass die ebenen Flächen des Gegenstandes sich wölben, was zu einem unschönen und nicht naturgetreuen Aussehen des fertig gepuzzelten Gegenstandes führt. Außerdem sind insbesondere die letzten Teile eines solchen Gegenstandes nur schlecht zu puzzeln, d. h. insbesondere die letzten Puzzleteile lassen sich nur schwierig in den nahezu fertig gepuzzelten Gegenstand einsetzen.
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Aus der
DE 694 19 429 T2 sind faltbare und teils mehrfach faltbare Puzzleteile bekannt, die entlang ihrer Faltlinien jeweils mit einer im Querschnitt V-förmigen Rille versehen sind. Ganz ähnliche, faltbare Puzzleteile sind aus der
WO 2008/017201 A1 bekannt.
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Die
DE 695 16 137 T2 offenbart faltbare Puzzleteile, die als Eckelemente beispielsweise einer dreidimensionalen Gebäudestruktur Verwendung finden können. Die Puzzleteile haben einen zweischichtigen Aufbau aus einer äußeren, dekortragenden Folie und einer inneren, dickeren Stützschicht aus steifem Material, beispielsweise aus Polyurethanschaum. Damit diese relativ dicken Puzzleteile längs einer oder mehrerer Faltlinien abgeknickt werden können, sind längs einer Faltlinie einander gegenüberliegende Randbereiche der Stützschicht mit wechselseitig ineinander passenden Vorsprüngen und Ausnehmungen versehen, die verhindern, dass das Stützschichtmaterial beim Abknicken eines Puzzleteils verquetscht wird. Damit ein solchermaßen abgeknicktes Puzzleteil seinen gefalteten Zustand beibehält, sind separate Stützelemente vorhanden, die im zur Ecke abgeknickten Zustand des faltbaren Puzzleteils einen Boden bilden, auf dem das Eckelement steht, und die mittels einer Aussparung an einem Stützelement und einem komplementären Vorsprung am jeweils anderen Stützelement in zueinander koplanarer Anordnung formschlüssig verriegelt werden können. Anstelle der zuvor beschriebenen Stützelemente kann das abgeknickte Puzzleteil auch durch einen Verriegelungseingriff mit angrenzenden Puzzleteilen in seinem gefalteten Zustand gehalten werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Puzzlespiel mit knickbaren Puzzleteilen bereitzustellen, bei dem die vorgenannten Probleme nicht mehr auftreten.
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Diese Aufgabe Ist ausgehend von dem eingangs genannten Puzzlespiel erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass beidseits jeder Knicklinie eine Feststelleinrichtung vorhanden ist, die einen geünschten Knickwinkel lösbar fixiert, wobei jede Feststelleinrichtung wenigstens eine Ausnehmung aufweist, in die ein korrespondierender Vorsprung beim Knicken des Puzzleteils rastend eingreift und/oder derart konisch klemmend eingreift, dass er erst ab einem bestimmten Knickwinkel klemmend mit der Ausnehmung in Eingriff ist. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde erkannt, dass die sich wölbenden Flächen dreidimensionaler Puzzlespiele und die genannte schlechte Puzzlebarkeit durch Rückstellkräfte hervorgerufen werden, die jedes knickbare Puzzleteil im abgeknickten Zustand in federelastischer Weise auf angrenzende, mit ihm verbundene Puzzleteile überträgt, Diese Rückstellkräfte führen zu Verspannungen in an Knickstellen angrenzenden, flächigen Abschnitten des Puzzlespiels, die in Abhängigkeit des Materials des knickbaren Puzzleteils, der Temperatur, des Knickwinkels, der Geometrie des knickbaren Puzzleteils etc. und somit letztlich vollkommen undefiniert auftreten. Mit der erfindungsgemäßen Lösung werden diese Rückstellkräfte neutralisiert und ihre Übertragung auf angrenzende Puzzleteile verhindert, so dass sich diese Kräfte nicht mehr schädlich auswirken können.
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Erfindungsgemäß weist die Feststelleinrichtung wenigstens eine Ausnehmung auf, in die ein korrespondierender Vorsprung beim Abknicken des Puzzleteils eingreift. Zur Fixierung eines gewünschten Knickwinkels kann der Vorsprung klemmend und/oder rastend in die Ausnehmung eingreifen. Beispielsweise kann der Vorsprung gegenüber der Ausnehmung ein geringes Übermaß aufweisen, so dass er in jeder Knickstellung klemmend mit der Ausnehmung in Eingriff ist. Alternativ kann der Vorsprung konisch gestaltet sein, so dass er erst ab einem bestimmten Knickwinkel klemmend mit der Ausnehmung in Eingriff ist. Schließlich kann der Vorsprung bei Erreichen eines gewünschten Knickwinkels rastend mit der Ausnehmung in Eingriff treten, um diesen Knickwinkel lösbar zu fixieren. Beispielsweise kann an wenigstens einer sich zumindest im Wesentlichen in Knicklinienquerschnittsrichtung erstreckenden Fläche des Vorsprungs und/oder der Ausnehmung ein Rastvorsprung ausgebildet sein, der in einer vorbestimmten Knickstellung des Puzzleteils mit einer korrespondierenden Rastvertiefung in einer gegenüberliegenden Fläche der Ausnehmung respektive des Vorsprungs verrastend zusammenwirkt. Zur Sicherstellung der Rastfunktion braucht lediglich ein Rastvorsprung auf der sich in Knicklinienquerschnittsrichtung erstreckenden Fläche beispielsweise des Vorsprungs ausgebildet zu sein, der in eine korrespondierende Rastvertiefung der gegenüberliegenden Fläche der Ausnehmung eingreift. Es können jedoch Rastvorsprünge an mehreren sich in Knicklinienquerschnittsrichtung erstreckenden Flächen des Vorsprungs und/oder sowohl an sich in Knicklinienquerschnittsrichtung erstreckenden Flächen des Vorsprungs und der Ausnehmung ausgebildet sein, die in jeweils zugeordnete Rastvertiefungen der gegenüberliegenden Fläche eingreifen können. Vorzugsweise ist die wenigstens eine Ausnehmung in einer Seitenwand einer Rinne angeordnet, die längs einer Knicklinie eines knickbaren Puzzleteils durch die dort reduzierte Puzzleteildicke gebildet ist, und der korrespondierende Vorsprung ist in der gegenüberliegenden Rinnenseitenwand angeordnet.
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Die Feststelleinrichtung kann auch so ausgeführt sein, dass der Eingriff zwischen den die lösbare Fixierung bewirkenden Elementen sowohl klemmend als auch rastend erfolgt Beispielsweise kann ein an einem Vorsprung ausgebildeter Rastvorsprung zunächst in klemmenden Eingriff mit der Ausnehmung kommen, in die der Vorsprung beim Abknicken des Puzzleteils eingreift, und kann bei fortgesetztem Abknicken und Erreichen eines gewünschten Knickwinkels verrastend mit einer zugehörigen Rastvertiefung in Eingriff kommen. Andere Ausführungsformen eines klemmenden und rastenden Eingriffs der Feststelleinrichtung sind möglich.
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Der Vorsprung, der beim Abknicken eines knickbaren Puzzleteils in die korrespondierende Ausnehmung der gegenüberliegenden Rinnenseitenwand eingreift, kann verschiedenartig ausgebildet sein. Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Puzzlespiels ist der Vorsprung durch einen die Puzzleteildicke nicht überragenden Abschnitt der jeweiligen Rinnenseitenwand gebildet. Eine solche Ausführungsform gestattet die Unterbringung der Feststelleinrichtung im Bereich der regulären Materialdicke des Puzzleteils, d. h. es gibt keine über die Dicke des Puzzleteils hervorstehenden Elemente der Feststelleinrichtung, vielmehr ist die Feststelleinrichtung beiderseits der sich längs einer Knicklinie erstreckenden Rinne flächenbündig in das Puzzleteil integriert.
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Alternativ ist es auch möglich, dass der oder jeder Vorsprung der Feststelleinrichtung die Puzzleteildicke überragt, beispielsweise wenn die Materialdicke der Puzzleteile zu gering ist, um im Rahmen derselben eine Feststelleinrichtung zu realisieren.
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Obwohl grundsätzlich pro Knicklinie eines knickbaren Puzzleteils ein Vorsprung und eine damit zusammenwirkende Ausnehmung, die in den beiden sich gegenüberliegenden Rinnenseitenwänden ausgebildet sind, als Feststelleinrichtung ausreichen, sind vorzugsweise mehrere Vorsprünge und damit korrespondierende Ausnehmungen über die Länge einer Rinne verteilt angeordnet, um die Neutralisierung der noch verbleibenden Rückstellkraft über das Puzzleteil hinweg zu vergleichmäßigen. Aufgrund der dann zur Verfügung stehenden, größeren Eingriffsfläche können die einzelnen Elemente der Feststelleinrichtung kleiner ausgeführt werden, ohne dass die insgesamt erzielbare Klemmkraft darunter leidet Die Vorsprünge selbst können jede Form haben, die ein Klemmen und/oder Rasten in einer korrespondierenden Ausnehmung ermöglicht Beispielsweise können die Vorsprünge blockförmig, stiftförmig oder lamellenartig ausgebildet sein. An den Vorsprüngen können Rastelemente vorhanden sein, die beim Abknicken in entsprechende Rastvertiefungen eingreifen, welche an gegenüberliegenden Flächen der Feststelleinrichtung vorgesehen sind.
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Erfindungsgemäße Puzzlespiele bestehen aus vielen, beispielsweise im Kunststoffspritzgussverfahren hergestellten Puzzleteilen, von denen wenigstens eines, in der Regel jedoch mehrere und unter Umständen sogar alle entlang zumindest einer vordefinierten Knicklinie abknickbar sind. Das knickbare Puzzleteil oder die knickbaren Puzzleteile können auch mehrere vordefinierte Knicklinien aufweisen, die beispielsweise parallel zueinander verlaufen und ihre Knickungsinnenseiten alle auf derselben Seite des Puzzleteils angeordnet haben. Alternativ können die Knickungsinnenseiten der verschiedenen Knicklinien auf entgegengesetzten Seiten des Puzzleteils angeordnet sein, beispielsweise abwechselnd auf der einen und der anderen Seite des Puzzleteils, um ein zickzackförmig geknicktes Puzzleteil zu ermöglichen. Auch können Knicklinien eines knickbaren Puzzleteils rechtwinklig zueinander verlaufen und beispielsweise einen gemeinsamen Knicklinienendpunkt haben. Wenn die Knickungsinnenseiten zweier solcher rechtwinklig zueinander verlaufenden Knicklinien auf derselben Seite des knickbaren Puzzleteils angeordnet sind, kann mit einem solchen knickbaren Puzzleteil beispielsweise die Ecke eines Würfels gebildet werden. Selbst verständlich können Knicklinien eines knickbaren Puzzleteils auch schräg zueinander verlaufen, um beispielsweise die Bildung einer Pyramidenspitze oder ähnlicher Teile zu gestatten.
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Weil erfindungsgemäß die Puzzleteildicke eines knickbaren Puzzleteils nur von einer Knickungsinnenseite her reduziert ist, hat die Außenseite (Sichtseite) des Puzzleteils im abgeknickten Zustand keine sichtbare Störung, sondern bildet eine einwandfreie Kante zwischen den abgeknickten Teilflächen der Sichtseite des Puzzleteils.
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Eine Rinne, die längs jeder Knicklinie eines knickbaren Puzzleteils durch die dort reduzierte Puzzleteildicke gebildet ist, kann verschiedene Querschnittsformen haben, jedoch ist ihr Bodenbereich vorzugsweise immer so ausgeführt, dass ein Bodenbereich der Rinne, oberhalb dessen sich die Seitenwände der Rinne erstrecken, im Querschnitt gesehen einen Freiraum definiert, der auch im abgeknickten Zustand des Puzzleteils zumindest teilweise erhalten bleibt. Dieser Freiraum im untersten Bereich jeder Rinne verhindert, dass es beim Abknicken des Puzzleteils am tiefsten Grund der Rinne zu einem Gegeneinanderquetschen von Material kommt, welches eine elastische und in Öffnungsrichtung wirkende Rückstellkraft hervorrufen würde. Vielmehr kann beim Abknickvorgang am Grund der Rinne gegebenenfalls verdrängtes Material in den Freiraum ausweichen. Die Tendenz eines erfindungsgemäßen, knickbaren Puzzleteils, sich nach dem Abknicken wieder zu öffnen, ist deshalb im Vergleich zu herkömmlichen knickbaren Puzzleteilen signifikant vermindert. Bei Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Puzzlespiels mit dem Freiraum im Bodenbereich jeder Rinne sind somit die nach Art einer elastischen Feder wirkenden Rückstellkräfte jedes knickbaren Puzzleteils viel kleiner als bisher üblich, so dass die Feststelleinrichtung weniger Kräfte zu neutralisieren hat und daher kleiner und unauffälliger dimensioniert werden kann.
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Vorzugsweise ist der Bodenbereich der oder jeder Rinne mit einem abgerundeten Querschnitt versehen. Beispielsweise kann die Rinne einen näherungsweise V-förmigen Querschnitt haben, wobei die Spitze des V's abgeschnitten und durch ein Kreissegment ersetzt ist, beispielsweise durch einen Halbkreis. Auch kann die Rinne einen oben offenen, rechteckigen oder quadratischen Querschnitt haben, wobei die dem Bodenbereich der Rinne zugehörigen Ecken abgerundet ausgeführt sind. Ferner kann die Rinne einen U-förmigen Querschnitt haben. Weitere Querschnittsformen für die Rinne sind möglich, beispielsweise müssen die sich oberhalb des Bodenbereiches einer Rinne erstreckenden Seitenwände der Rinne nicht eben sein, sondern können im Querschnitt gewölbt ausgeführt sein.
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Um die erwähnten Rückstellkräfte niedrig zu halten, sind die sich oberhalb des Bodenbereiches der Rinne erstreckenden Rinnenseitenwände so gestaltet, dass sie sich frühestens beim Erreichen eines gewünschten Knickwinkels berühren. Vorzugsweise sind die einander zugewandten Seitenwände der Rinne so geneigt, dass sie sich beim Erreichen des gewünschten Knickwinkels noch nicht berühren, und besonders bevorzugt sind diese Seitenwände zueinander so geneigt, dass sie kurz nach Überschreiten des gewünschten Knickwinkels in Kontakt miteinander kommen. Bei der zuletzt genannten Ausgestaltung fungieren die Rinnenseitenwände als mechanischer Anschlag, der kurz nach Überschreiten des gewünschten Knickwinkels zur Wirkung kommt, ohne dass im gewünschten Knickwinkel selbst irgendwelche Rückstellkräfte durch sich berührende Rinnenseitenwände übertragen werden können.
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Die im abgeknickten Zustand eines Puzzleteils wirkenden, gegebenenfalls minimierten Rückstellkräfte werden in ihrer Wirkung neutralisiert durch die erfindungsgemäß vorhandene Feststelleinrichtung, die einen gewünschten Knickwinkel lösbar fixiert. Die Feststelleinrichtung kann dabei so ausgeführt sein, dass sie eine Vielzahl verschiedener Knickwinkel lösbar fixieren kann, sie kann aber auch so ausgebildet sein, dass sie lediglich einen bestimmten gewünschten Knickwinkel lösbar fixiert. Vorzugsweise ist die Feststelleinrichtung nur in Bereichen oberhalb des den Freiraum definierenden Bodenbereiches jeder Rinne vorgesehen.
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Erfindungsgemäße Puzzlespiele ermöglichen die Realisierung dreidimensionaler Gebilde mit Ecken, Kanten und Spitzen, wobei sich an Ecken, Kanten oder Spitzen anschließende, ebene Flächen aufgrund der rückstellwirkungsfreien knickbaren Puzzleteile keinerlei Wölbung zeigen und die einzelnen Puzzleteile sich gut in den bereits bestehenden Puzzleteilverbund einsetzen lassen. Ferner wird durch erfindungsgemäße Puzzlespiele die Bildung statisch tragender Winkelprofile ermöglicht, indem eine Mehrzahl knickbarer Puzzleteile im abgeknickten und miteinander verbundenen Zustand jeweils ein Winkelprofil bilden. Mehrere solcher Winkelprofile können belsplelsweise als Tragstruktur für ein Gebäude aus Puzzleteilen oder ähnliches dienen.
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Werden Im Rahmen der vorliegenden Erfindung beschriebene, knickbare Puzzleteile an ihren Umfangsrändern, Fortsätzen und Ausnehmungen so gestaltet, wie in der deutschen Patentanmeldung mit dem Titel ”Selbststabllisierendes Puzzlespiel” desselben Anmelders ausgeführt ist, lassen sich feste und dennoch wieder lösbare Winkelprofile aus Puzzleteilen zusammensetzen, die innerhalb des zu puzzelnden dreidimensionalen Gegenstands eine tragende Funktion auch in horizontaler Richtung übernehmen können. Man erhält auf diese Weise dreidimensionale Gegenstände aus Puzzleteilen mit hoher statischer Belastbarkeit. Zur weiteren Verbesserung der Festigkeit eines dreidimensionalen Puzzles können auch die ebene Flächen bildenden Puzzleteile gemäß der obengenannten Patentanmeldung ausgebildet und damit selbststabilisierend sein.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand schematischer Figuren bevorzugter Ausführungsbeispiele zusammen mit weiteren Vortellen näher erläutert. Es zeigt:
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1A ein längs einer Knicklinie knickbares Puzzleteil in Draufsicht,
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1B das Puzzleteil aus 1A in einem bereits leicht abgeknickten Zustand,
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2 ein entlang zweier zueinander rechtwinklig verlaufender Knicklinien knickbares Puzzleteil in Draufsicht,
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3 die Puzzleteile aus 1A und 2 im abgeknickten und miteinander verbundenen Zustand in räumlicher Darstellung,
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4 in räumlicher Darstellung mehrere abgeknickte und miteinander verbundene Puzzleteile gemäß 1A, die zusammen ein Winkelprofil bilden,
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5 in räumlicher, schematischer Darstellung einen Würfel aus Puzzleteilen, wie er unter Zuhilfenahme der in den 1A und 2 gezeigten, knickbaren Puzzleteile herstellbar ist,
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6A ein entgegengesetzt knickbares Puzzleteil mit zwei parallel zueinander verlaufenden Knicklinien im Schnitt,
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6B das Puzzleteil aus 6A im abgeknickten Zustand,
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7A ein zweifach zur selben Seite hin knickbares Puzzleteil mit einem gewölbten Abschnitt im Querschnitt und in räumlicher Darstellung,
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7B ein einfach knickbares Puzzleteil mit gewölbten Flächen im Querschnitt und in räumlicher Darstellung,
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7C ein dreifach entgegengesetzt knickbares Puzzleteil mit gewölbten Abschnitten im Schnitt und in räumlicher Darstellung,
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8 eine Detailansicht einer Feststelleinrichtung zum Fixieren eines gewünschten Knickwinkels,
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9A das Puzzleteil mit der Feststelleinrichtung aus 8 im Querschnitt und in geöffnetem Zustand,
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9B das Puzzleteil aus 9A im Querschnitt und in etwas abgeknicktem Zustand,
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9C das Puzzleteil aus 9A im Querschnitt und in vollständig abgeknicktem Zustand,
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10A ein Puzzleteil ähnlich 9A im Querschnitt und mit einer abgewandelten Feststelleinrichtung in geöffnetem Zustand, und
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10B das Puzzleteil aus 10A im Querschnitt und in vollständig abgeknicktem Zustand.
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In den 1A und 1B ist ein allgemein mit 10 bezeichnetes erstes Ausführungsbeispiel eines Puzzleteils dargestellt, das eine auch als Sichtseite bezeichnete Oberseite 12, eine entgegengesetzt angeordnete Unterseite 14 und einen sich zwischen der Oberseite 12 und der Unterseite 14 erstreckenden Umfangsrand 16 hat. Die Erstreckung des Umfangsrandes 16 zwischen der Oberseite 12 und der Unterseite 14 entspricht der Puzzleteildicke. Von dem Umfangsrand 16 aus erstrecken sich im gezeigten Ausführungsbeispiel zwei Puzzleteilausnehmungen 18 nach innen und vier Puzzleteilfortsätze 20 nach außen, die in üblicher Weise dazu dienen, das Puzzleteil 10 mit anderen, passenden Puzzleteilen (nicht dargestellt) zu verbinden. Die Puzzleteilausnehmungen 18 und Puzzleteilfortsätze 20 sind lediglich beispielhaft und können anders geformt und angeordnet sein.
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Das Puzzleteil 10 ist, wie durch einen Pfeil K angedeutet (siehe 1B), längs einer gestrichelt wiedergegebenen Knicklinie 22 abknickbar, die im gezeigten Ausführungsbeispiel parallel zu zwei Rändern des Puzzleteils 10 verläuft.
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2 zeigt in Draufsicht ein Puzzleteil 11 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel, das von seinem grundsätzlichen Aufbau dem Puzzleteil 10 entspricht, jedoch zwei rechtwinklig zueinander verlaufende Knicklinien 22 aufweist, die sich in einem gemeinsamen Knicklinienendpunkt 23 treffen. Das Puzzleteil 11 lässt sich durch zweifaches Abknicken längs seiner Knicklinien 22 zur selben Seite hin zu einem dreidimensionalen Körper in Gestalt einer Würfel- oder Quaderecke formen. Die 3 zeigt die beiden Puzzleteile 10 und 11 in fertig abgeknicktem und miteinander verbundenem Zustand in räumlicher Darstellung und verdeutlicht, dass das Puzzleteil 11 die Ecke z. B. eines Würfels bilden kann, dessen Kanten dann durch Puzzleteile 10 fortgesetzt werden können. Die 4 zeigt in räumlicher Darstellung mehrere abgeknickte und miteinander verbundene Puzzleteile 10, die zusammen ein Winkelprofil bilden, welches z. B. zur Fortsetzung einer Würfelkante gemäß 3 dienen kann.
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5 zeigt schematisch und in räumlicher Ansicht einen aus Puzzleteilen zusammengesetzten Würfel, dessen tragendes Gerüst 24 gemäß 3 und 4 aus Puzzleteilen 10 und 11 aufgebaut ist In dieses tragende Gerüst 24 wird auf allen Würfelseiten je eine Fläche 26 eingesetzt, die aus nicht knickbaren Puzzleteilen zusammengesetzt ist. Vorzugsweise sind die Umfangsränder 16, Ausnehmungen 18 und Fortsätze 20 aller den Würfel bildenden Puzzleteile selbststabilisierend ausgeführt, wie dies in der deutschen Patentanmeldung mit dem Titel ”Selbststabilisierendes Puzzlespiel” desselben Anmelders beschrieben ist.
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Die vordefinierten Knicklinien 22 der Puzzleteile 10, 11 und aller anderen Ausführungsformen werden gebildet durch eine rinnenartige Reduzierung der Puzzleteildicke entlang jeder Knicklinie 22. In 6A ist eine erste Ausführungsform von Knickbereichen 28 im Schnitt gezeigt, bei denen durch die Dickenreduzierung gebildete Rinnen 30 einen im Wesentlichen V-förmigen Querschnitt haben mit zwei einander zugewandten Seitenwänden 32, 34, die sich oberhalb eines Bodenbereichs 36 erstrecken, dessen Querschnitt im ungeknickten Zustand des Puzzleteils wie dargestellt halbkreisförmig ist. Die Spitze des V-förmigen Querschnitt jeder Rinne 30 ist sozusagen abgeschnitten und durch einen trogförmigen Bodenbereich mit im gezeigten Beispiel halbkreisförmigem Querschnitt ersetzt worden. Wie 6B zeigt, verhindert der trogförmige Bodenbereich 36 mit abgerundetem Querschnitt wirkungsvoll, dass es beim Abknicken des Puzzleteils längs seiner Knicklinien 22 zu Materialverquetschungen im Bereich des Rinnengrundes kommt. Zwar verkleinert sich beim Abknicken der freie Querschnitt des vom Bodenbereich 36 umschlossenen Raums, es bleibt jedoch selbst im völlig abgeknickten Zustand ein Freiraum 38 bestehen, der elastische Rückstellkräfte minimieren hilft, die dazu tendieren, das abgeknickte Puzzleteil wieder zu öffnen. Die Seitenwände 32, 34 dienen im gezeigten Ausführungsbeispiel als begrenzende Anschläge, indem sie kurz nach Überschreiten des gewünschten Knickwinkels, der hier 90 Grad beträgt, miteinander in Kontakt. kommen und kein weitergehendes Abknicken mehr zulassen. Auf diese Weise wird das Puzzleteilmaterial im Bereich der Knickstelle selbst vor einer Überdehnung geschützt.
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Die 7A, 7B und 7C zeigen, jeweils im ungeknickten Querschnitt und nach entsprechendem Abknicken in räumlicher Ansicht, verschiedene knickbare, teilweise gewölbt ausgeführte Puzzleteile 10', 10'', 10''', die eine oder mehrere parallel zueinander verlaufende Knicklinien 22 aufweisen. Die mittels dieser Puzzleteile 10', 10'' und 10''' erzielbaren, dreidimensionalen Körper sind durch die räumliche Ansicht der entsprechenden Figur verdeutlicht, wobei im Fall der 7C die beiden äußeren Knickbereiche 28 entgegengesetzt angeordnete Knickungsinnenseiten haben.
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Um die Wirkung der geringen, noch verbleibenden Rückstellkräfte knickbarer Puzzleteile 10 und 11 zu neutralisieren, weist jedes Puzzleteil 10, 11 pro Knickbereich 28 eine Feststelleinrichtung 40 auf, die einen gewünschten Knickwinkel lösbar fixieren kann. Eine erste Ausführungsform einer solchen Feststelleinrichtung 40 ist in 8 dargestellt. Die Feststelleinrichtung 40 weist drei Ausnehmungen 42 auf, von denen eine in der Seitenwand 32 und zwei in der gegenüberliegenden Seitenwand 34 der Rinne 30 ausgebildet sind. Die ausnehmungsfreien Teile der Seitenwände 32, 34 bilden korrespondierende Vorsprünge 44, die beim Abknicken des Puzzleteils in die jeweils zugehörige Ausnehmung 42 eingreifen. Genauer zeigen dies die 9A, 9B und 9C, von denen die 9A den vollständig geöffneten Zustand, die 9B einen etwas abgeknickten Zustand und die 9C den vollständig abgeknickten Zustand des Puzzleteils im Schnitt zeigen. Man erkennt deutlich, wie jeder Vorsprung 44 ab einem bestimmten Knickwinkel in die zugehörige Ausnehmung 42 eingreift und Letztere beim Erreichen des gewünschten Knickwinkels vollständig ausfüllt.
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Jeder der hier blockförmigen Vorsprünge 44 kann mit etwas Übermaß bezüglich der zugehörigen Ausnehmung 42 ausgebildet sein, so dass er klemmend mit der Ausnehmung 42 in Eingriff gerät. Die Klemmkraft ist dabei so bemessen, dass sie mindestens dazu ausreicht, die elastische Rückstellkraft des knickbaren Puzzleteils zu kompensieren, d. h. die noch vorhandene, elastische Rückstellkraft darf nicht dazu in der Lage sein, den mittels der Klemmkraft fixierten Knickwinkel selbsttätig zu verändern.
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Ergänzend und/oder alternativ zum klemmenden Eingriff können an sich in Rinnenquerschnittsrichtung erstreckenden Flächen 46 des Vorsprungs 44 und/oder entsprechenden Flächen 48 der Ausnehmung 42 Rastvorsprünge vorhanden sein, die in einer vorbestimmten Knickstellung des Puzzleteils 10, 11 mit einer korrespondierenden Rastvertiefung in der gegenüberliegenden Fläche 48 bzw. 46 verrastend in Eingriff kommen. Üblicherweise wird diese vorbestimmte Knickstellung dem gewünschten Knickwinkel entsprechen. Der Rasteingriff ist lösbar ausgeführt, beispielsweise indem kugelsegmentförmige Rastvorsprünge mit kalottenförmigen Rastvertiefungen zusammenwirken. Beispielhaft sind in 8 ein solcher Rastvorsprung 47 auf der Fläche 46 sowie eine solche Rastvertiefung 49 in der Fläche 48 dargestellt.
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Ist beispielsweise die Materialdicke eines Puzzleteils 10, 11 zu gering, um in dem zur Verfügung stehenden Raum eine Feststelleinrichtung 40 unterzubringen, so können gemäß 10A Vorsprünge 44' auch über die Materialdicke des Puzzleteils hervorragen und beispielsweise lamellenartig ausgeführt sein. Die sich im abgeknickten Zustand nach Erreichen des gewünschten Knickwinkels ergebende Konfiguration ist in 10B dargestellt. Die Funktionsweise der Vorsprünge 44 und zugehöriger Ausnehmungen 42' entspricht derjenigen der Ausnehmungen 42 und Vorsprünge 44.
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Obwohl vorstehend nur jeweils eine Feststelleinrichtung 40 pro Knickbereich 28 er läutert worden ist, versteht es sich, dass deren mehrere über die Länge einer Knicklinie 22 verteilt angeordnet sein können. Auch müssen die Vorsprünge 44 nicht blockförmig sein, sondern können beispielsweise stiftförmig oder lamellenförmig ausgeführt sein.