-
Die Erfindung betrifft einen Verschluss für Behälter gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1. Der Verschluss besteht aus Verschlusskappe, Verschlusselement und Dichtungseinlage.
-
Zum Verschließen von Behältern, z. B. Weinflaschen, werden verschiedene Verschlussarten angewendet. Weit verbreitet ist das Verschließen mit einem Korken. Nachteilig ist dabei, dass der Behälterinhalt den Geschmack des Korks annehmen kann. Auch tritt es häufig auf, dass der Kork porös ist und durch ihn Sauerstoff hindurch tritt, was zum Verderben des Behälterinhaltes führt.
-
Deswegen werden zunehmend Verschlüsse aus anderen Materialien eingesetzt. So ist es beispielsweise üblich Behälter durch Kunststoffverschlüsse zu verschließen. Nachteilig dabei ist jedoch, dass der Behälterinhalt, insbesondere bei empfindlichen Inhalten wie Wein, den Geschmack des Verschlussmaterials annehmen kann. Dieses Problem tritt auch dann auf, wenn der Behälter durch einen Metallverschluss (z. B. Kronkorken, Aluminium-Schraubverschluss), in den zur Erzielung einer ausreichenden Dichtwirkung eine Kunststoffdichtung eingelegt wird, verschlossen wird.
-
Die Berührung des Behälterinhaltes mit nicht geschmacksneutralem Dichtmaterial wird dadurch zu umgehen versucht, dass als Verschlussmaterial geschmacksneutrale Materialien, z. B. Glas, eingesetzt werden. Nachteilig ist jedoch, dass zur Erzielung einer ausreichenden Dichtwirkung bei einem aus Glas bestehenden Verschluss in Verbindung mit einem ebenfalls aus Glas bestehenden Behälter ein Einschleifen beider Körper erforderlich ist, um eine auf einem flächigen Kontakt zwischen Verschluss und Behälter beruhende, ausreichende Dichtwirkung zu erzielen.
-
Aus der
US 2003/0222046 A1 ist ein Verschluss bekannt, bei dem in der Verschlusskappe ein separates Verschlusselement eingelegt ist. Das Verschlusselement besteht aus gasundurchlässigem Kunststoff oder Metall, z. B. Aluminium, da dort angestrebt wird, das Diffundieren von Gas durch die Verschlusskappe zu reduzieren. Das Verschlusselement bildet durch Kontakt mit dem oberen Rand des Flaschenhalses einen ersten Dichtungsverlauf. Da dieser insbesondere bei Verschlusselementen aus Metall nicht unter allen Umständen vollständig abdichtet, weist die Verschlusskappe an ihrer Unterseite ein weiteres ringförmiges Dichtungselement auf, das beim Verschrauben mit der Außenseite des oberen Randes des Flaschenhalses einen zweiten Dichtungsverlauf bildet. Nachteilig ist bei dieser Ausführung insbesondere bei der Verwendung für hochwertige Behälterinhalte, z. B. Weine, dass das Verschlusselement nicht geschmacksneutral ist, so dass der Behälterinhalt den Geschmack des Verschlusselementes annimmt. Darüber hinaus wird bei dieser Ausführung insbesondere dann, wenn der Behälter unter Innendruck steht, nur eine unzureichende Dichtwirkung erzielt, da der Innendruck zu Reduktion oder Verlust des Kontaktes im ersten und zweiten Dichtungsverlauf führen kann.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Verschluss für Behälter zu entwickeln, mit dem der Kontakt zwischen Behälterinhalt und nicht geschmacksneutralen Dichtelementen minimiert und gleichzeitig eine hohe und dauerhafte Dichtwirkung in allen Positionen des Behälters auch unter Berücksichtigung weiterer Randbedingungen, z. B. Innendruck des Behälters, wie er bei Weinflaschen häufig auftritt, erzielt wird.
-
Diese Aufgabe wird durch einen Verschluss für Behälter mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Beim erfindungsgemäßen Verschluss für Behälter wird die Hauptdichtwirkung durch ein Verschlusselement, das aus einem geschmacksneutralen Material, z. B. Glas, Keramik oder Metall, gebildet oder mit einem solchen beschichtet ist, erzielt. Das Verschlusselement deckt im verschlossenen Zustand die Behälteröffnung im Wesentlichen ab, wobei das Verschlusselement derart ausgebildet ist, dass ein Kontakt zwischen dem Verschlusselement und der die Behälteröffnung umgebenden Wandung des Behälters entsteht, der einen ersten Dichtungsverlauf bildet. Der Kontakt wird in der Regel und vorzugsweise ein Linienkontakt sein. Um einen entsprechenden Kontakt zu erzielen, kann das Verschlusselement konvex gewölbt, z. B. kugelsegmentartig oder kegelstumpfförmig, ausgebildet sein, und im verschlossenen Zustand teilweise in die Behälteröffnung hineinragen. Das Verschlusselement wird durch eine Verschlusskappe, z. B. einen Schraub- oder Steckverschluss, am Behälter fixiert.
-
Da nicht gewährleistet ist, dass bereits durch den Kontakt zwischen dem Verschlusselement und der Behälteröffnung in jeder Situation und unter Berücksichtigung von Fertigungstoleranzen insbesondere der Behälteröffnung eine ausreichende Dichtwirkung vorliegt, umfasst der Verschluss darüber hinaus eine verformbare Dichtungseinlage, die vom Behälterinneren aus gesehen hinter dem Kontakt zwischen Verschlusselement und Behälterwandung, d. h. hinter dem ersten Dichtungsverlauf, einen zweiten Dichtungsverlauf erzeugt. Hierzu wird diese Dichtungseinlage, die in der Regel in der Verschlusskappe angeordnet ist, beim Verschließen des Behälters durch die dabei entstehenden Kräfte verformt und zumindest teilweise in einen Bereich zwischen dem Verschlusselement und der Behälterwandung eingebracht, der vom Behälterinnenraum betrachtet außerhalb des Kontaktes zwischen dem Verschlusselement und der Behälterwandung liegt. Somit liegt die Dichtungseinlage sowohl an dem Verschlusselement als auch an der Behälterwandung flächig an und erzeugt folglich zusätzlich zum Kontakt zwischen dem Verschlusselement und der Behälterwandung einen zweiten Dichtungsverlauf.
-
Ein im Sinne der Erfindung ausgebildeter Verschluss für Behälter zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass der Kontakt zwischen dem Behälterinhalt und einem nicht geschmacksneutralen Dichtungsmaterial minimiert, im Idealfall vollständig unterbunden wird, indem die Hauptdichtwirkung durch den Kontakt zwischen dem geschmacksneutralen Verschlusselement und der Behälteröffnung erzielt wird.
-
Dadurch, dass der zweite Dichtungsverlauf, der erfindungsgemäß durch die verformbare Dichtungseinlage in Verbindung mit der Behälterwandung und dem geschmacksneutralen Verschlusselement gebildet wird, vom Behälterinhalt aus gesehen jenseits des ersten, durch den Kontakt zwischen dem geschmacksneutralem Verschlusselement und der Behälterwandung gebildeten Dichtungsverlaufes liegt, erfolgt im Wesentlichen kein Kontakt zwischen dem Behälterinhalt und der verformbaren Dichtungseinlage, soweit durch den ersten Dichtungsverlauf des Kontaktes zwischen dem Verschlusselement und der Behälterwandung bereits eine vollständige Dichtwirkung erzeugt wird.
-
Ist eine vollständige Dichtwirkung durch den ersten Dichtungsverlauf z. B. aufgrund von Fertigungstoleranzen der Behälteröffnung nicht an allen Stellen gewährleistet, wird die Dichtwirkung des Verschlusses an diesen Stellen durch den zweiten Dichtungsverlauf bewirkt. Nur an diesen Stellen liegt dann ein Kontakt zwischen dem Behälterinhalt und der Dichtungseinlage vor, so dass der Kontakt zur möglicherweise nicht geschmacksneutralen Dichtungseinlage auf ein Minimum reduziert wird.
-
Gleichzeitig wird erfindungsgemäß die Dichtwirkung des Verschlusses unter allen Randbedingungen und äußeren Einflüssen stets sichergestellt. Der Verschluss dichtet in allen Lagen, d. h. auch bei einem liegenden Behälter, stets sicher und dauerhaft ab.
-
Besteht die Dichtungseinlage aus elastisch verformbarem Material, ergeben sich die oben genannten Vorteile bei gleichzeitiger Wiederverschließbarkeit des Behälters, da auch bei Wiederverschließen des Behälters jeweils dieselbe Dichtwirkung wie beim Erstverschließen erzielt wird. Wird dagegen eine Dichtungseinlage aus plastisch verformbarem Material eingesetzt, kann ein dichtendes Wiederverschließen des Behälters verhindert werden, so dass der Verschluss als Originalitätsverschluss dienen kann, der eine Sicherheits- und Warnfunktion erfüllt.
-
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Verschlusselement zumindest teilweise von der Dichtungseinlage eingefasst wird. Die Dichtungseinlage kann z. B. an ihrem unteren, der Oberkante des Flaschenhalses nächstliegenden Teil, mit einer Lippe derart versehen werden, dass das Verschlusselement in der Dichtungseinlage vorzugsweise formschlüssig gehalten wird, so dass das Verschlusselement beim Öffnen des Behälters nicht aus dem Verschluss herausfällt. Darüber hinaus führt diese Ausführung einer im Bereich zwischen unterem Seitenrand des Verschlusselementes und der Oberkante des Flaschenhalses vorstehenden, z. B. lippenförmigen Dichtung zu einem zusätzlichen Schutz vor Glasbruch beim Verschließen.
-
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, die Verschlusskappe und die Dichtungseinlage so zu gestalten, dass die Dichtungseinlage von der Verschlusskappe gehalten wird und beim Öffnen nicht herausfallen kann. Beispielsweise kann die Dichtungseinlage durch entsprechende Vorsprünge der Verschlusskappe sicher in dieser gehalten werden. Sie kann alternativ auch bei der Fertigung unlösbar an der Verschlusskappe befestigt werden, z. B. durch Verkleben.
-
Somit bleiben die drei Bestandteile des Verschlusses, d. h. Verschlusskappe, Verschlusselement und Dichtungseinlage, aufgrund der vorstehend beschriebenen konstruktiven Ausführung vorzugsweise stets zusammen. Dadurch wird das Wiederverschließen des Behälters vereinfacht.
-
Das Verschlusselement kann, wie bereits erwähnt, in jeder Form, die zu einem Kontakt, vorzugsweise einem linienförmigen Kontakt, zwischen dem Verschlusselement und der Behälterwandung führt, z. B. als kegelstumpfförmiges Verschlusselement, ausgebildet werden. Auch muss die der Behälteröffnung abgewandte Seite des Verschlusselementes nicht notwendigerweise eben ausgebildet sein, sondern kann z. B. kegelförmig ausgebildet sein, so dass sich z. B. in der Mitte des Verschlusselementes eine Berührung mit der Verschlusskappe ergibt. Die Verschlusskappe, die in diesem Fall eine gewisse Elastizität aufweist, ruft zusammen mit der kegelförmig ausgestalteten Erhebung auf der der Behälteröffnung abgewandten Seite des Verschlusselementes eine Federwirkung hervor, die das Verschlusselement sicher stets in Kontakt mit der Behälterwandung hält.
-
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Dichtungseinlage zumindest teilweise den Raum zwischen dem Boden der Verschlusskappe und dem Verschlusselement ausfüllt. Der zwischen dem Boden der Verschlusskappe und dem Verschlusselement liegende Teil der in diesem Fall zumindest in diesem Bereich elastisch verformbar ausgebildeten Dichtungseinlage wirkt dann als elastische Feder. Durch die Federwirkung wird das Verschlusselement gegen die Verschlusskappe verspannt, und damit das Verschlusselement mit Vorspannung gegen die Behälterwandung gepresst.
-
Durch die sich auf diese Weise ergebende Elastizität des Verschlusssystems ist sichergestellt, dass die Dichtwirkung auch dann aufrechterhalten wird, wenn der Behälterinhalt unter Druck steht, oder wenn die Vorspannung des Verschlusssystems z. B. aufgrund von Wärmedehnung der Verschlusskappe abnimmt.
-
Zur Verbesserung der Federwirkung kann die Dichtungseinlage in dem Bereich zwischen der Verschlusskappe und vorzugsweise der Oberseite des Verschlusselementes z. B. zumindest abschnittsweise stufenförmig gestaltet oder mit eine ähnliche Funktion erfüllenden Erhebungen versehen werden, so dass mit zunehmendem Verschließen des Behälters immer größere Bereiche der Dichtungseinlage am Verschlusselement und/oder der Verschlusskappe zum Anliegen kommen. Vorzugsweise sind die Stufen oder Erhebungen der Dichtungseinlage so ausgebildet, dass die Größe der am Verschlusselement und/oder der Verschlusskappe anliegenden Bereiche beim Verschließen nicht kontinuierlich, sondern unstetig, d. h. sprunghaft zunimmt. Dadurch kann einerseits die beschriebene Federwirkung, die einen sicheren Verschluss und eine ausreichende Vorspannung des Verschlusses auch z. B. bei Wärmedehnung der Verschlusskappe oder bei Innendruck des Behälters bewirkt, sichergestellt werden.
-
Darüber hinaus ist es durch diese spezielle Gestaltung der Dichtungseinlage auch möglich, die Kräfte beim Verschließen des Behälters, z. B. Verschraubungskräfte bei einem Schraubverschluss, zu dosieren, da durch die spezielle Gestaltung der Dichtungseinlage beim jeweiligen Anliegen einer der Stufen an der Unterseite der Verschlusskappe und der Oberseite des Verschlusselementes Sprünge in den Verschraubungskräften auftreten. Diese können z. B. maschinellen Verschließmaschinen anzeigen, wie weit der Verschluss geschlossen ist. Auch kann dem manuellen Benutzer durch ansteigende Kräfte gezeigt werden, dass der Verschluss bereits nahezu geschlossen ist, bevor das Verschlusselement durch zu hohe aufgebrachte Kräfte beschädigt wird.
-
Das Verschlusselement ist aus einem geschmacksneutralen Material zu fertigen. Dies wird insbesondere Glas sein. Das Verschlusselement kann jedoch auch z. B. aus Keramik, Metall oder geschmacksneutralen Kunststoffen gefertigt werden. Alternativ ist es möglich, das Verschlusselement mit einem geschmacksneutralen Material zu beschichten.
-
Es ist bei Wahl geeigneter Materialien für die Verschlusskappe auch möglich, die Dichtungseinlage nicht separat zu fertigen, sondern sie in einem Stück mit der Verschlusskappe herzustellen, sofern eine erfindungsgemäße Verformbarkeit der Dichtungseinlage gewährleistet ist.
-
Auch ist es möglich, das Verschlusselement nicht getrennt von der Verschlusskappe, sondern in einem Stück mit der Verschlusskappe zu fertigen oder es gleich bei der Fertigung z. B. durch Verkleben unlösbar mit der Verschlusskappe zu verbinden. Zumindest im ersten Fall muss dann die gesamte Verschlusskappen-Verschlusselement-Einheit aus einem geschmacksneutralen Material bestehen. Dadurch wird die Zahl der Einzelteile des Verschlusses und die Gefahr, dass nach dem Öffnen des Verschlusses ein zur Dichtung erforderlicher Bestandteil verloren geht und der Behälter somit nicht wieder verschlossen werden kann, minimiert. Außerdem ist dadurch eine besonders kostengünstige Fertigung möglich.
-
Das gewählte Prinzip des Behälterverschlusses kann für beliebige Behälter, bestehend aus z. B. Glas, Keramik, Kunststoff oder Metall, unter Verwendung verschiedener Prinzipien der Verschlusskappe, z. B. Schraub-, Steckverschluss oder auch Kronkorken, eingesetzt werden.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft beschrieben.
-
Es zeigen:
-
1: ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verschlusses im Querschnitt;
-
2: einen Querschnitt einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verschlusses, bei dem die Dichtungseinlage stufenförmig ausgeführt ist, und
-
3: eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verschlusses, bei dem das Verschlusselement in einem Stück mit der Verschlusskappe gefertigt ist.
-
1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verschlusses V, z. B. für eine Getränkeflasche. Die Verschlusskappe 2 ist im dargestellten Beispiel als Schraubverschluss ausgeführt. Entsprechend weist der Behälter 1, hier z. B. eine Glasflasche, auf der Außenseite des Flaschenhalses 14 ein Schraubgewinde 13 auf. Die Verschlusskappe 2 ist z. B. aus einem entsprechend harten Kunststoff oder einem Metall, z. B. Aluminium, gefertigt. Zwischen der Verschlusskappe 2 und der Behälteröffnung 6 ist ein Verschlusselement 3 angeordnet. Das Verschlusselement 3 ist in diesem Ausführungsbeispiel kugelsegmentartig geformt und besteht aus Glas. Die konvexe Seite des Verschlusselementes 3 ist der Behälteröffnung 6 zugewandt, während die der Behälteröffnung 6 abgewandte Seite 11 des Verschlusselementes 3 im Wesentlichen eben ist und dem Boden 15 der Verschlusskappe 2 zugewandt ist. Das Verschlusselement 3 steht im verschlossenen Zustand des Behälters 1 in einem Kontakt 5 mit der Behälterwandung 7. Der Behälterinnenraum 9 wird somit durch einen ersten, durch den Kontakt 5 gebildeten Dichtungsverlauf zwischen Verschlusselement 3 und Behälterwandung 7 gegenüber der Umgebung verschlossen.
-
Vom Behälterinnenraum 9 aus gesehen auf der anderen Seite des Kontaktes 5 zwischen Verschlusselement 3 und Behälterwandung 7 ist die Dichtungseinlage 4 angeordnet. Sie füllt damit den Bereich zwischen Verschlusskappe 2, Verschlusselement 3 und Behälterwandung 7 zumindest teilweise aus. Die Dichtungseinlage 4 ist verformbar, im vorliegenden Beispiel elastisch verformbar ausgeführt.
-
Durch die beim Verschrauben des Behälters 1 durch die von der Verschlusskappe 2 auf die Dichtungseinlage 4 ausgeübten Kräfte wird der untere Teil 16 der Dichtungseinlage 4 in den vom Behälterinnenraum 9 aus gesehen jenseits des Kontaktes 5 zwischen dem Verschlusselement 3 und der Behälterwandung 7 befindlichen Spalt zwischen dem Verschlusselement 3 und der Behälterwandung 7 gepresst. Dadurch entsteht ein flächiger Kontakt zwischen der Dichtungseinlage 4 und dem Verschlusselement 3 sowie der Stirnseite der Behälterwandung 7, der einen zweiten Dichtungsverlauf 8 erzeugt. Dieser zweite Dichtungsverlauf 8 führt zu einer Abdichtung des Behälters 1 an Stellen, an denen der erste Dichtungsverlauf, gebildet durch den Kontakt 5 zwischen dem Verschlusselement 3 und der Behälterwandung 7, aus verschiedenen Gründen, z. B. Fertigungstoleranzen oder Beschädigungen in der Behälterwandung 7, nicht vollständig abdichtet.
-
Je nach Ausgestaltung der Dichtungseinlage 4 und der Verschlusskappe 2 wird ggf. der gesamte Hohlraum zwischen Behälterwandung 7, Verschlusselement 3 und Verschlusskappe 2 ausgefüllt. Dabei kann die Dichtungseinlage 4 abhängig von der jeweiligen Ausführung auch noch an der Außenseite der Behälterwandung 7, d. h. in dem Bereich zwischen der Verschlusskappe 2 und der Behälterwandung 7, der direkt am Beginn oder auch noch im Bereich des Schraubgewindes 13 liegt, anliegen, um die Dichtwirkung noch weiter zu erhöhen.
-
Aufgrund der Positionierung der Dichtungseinlage 4 zwischen der Oberseite 11 des Verschlusselementes 3 und dem Boden 15 der Verschlusskappe 2 sowie durch die im vorliegenden Beispiel elastisch ausgestaltete Dichtungseinlage 4 wird das Verschlusselement 3 durch die durch die Verschlusskappe 2 auf die Dichtungseinlage 4 ausgeübten Kräfte gegen die Behälterwandung 7 gedrückt, so dass auch bei Verlust eines Teiles der Vorspannung, z. B. durch Ausdehnung der Verschlusskappe 2 oder durch Kriechen aufgrund der Elastizität der Dichtungseinlage 4, das Verschlusselement 3 stets gegen die Behälterwandung 7 gepresst und damit der Kontakt 5 und auch der durch die Dichtungseinlage 4 gebildete zweite Dichtungsverlauf 8 aufrechterhalten werden.
-
In 1 wird der Raum zwischen dem Boden 15 der Verschlusskappe 2 und der der Behälteröffnung 6 abgewandten Seite 11 des Verschlusselementes 3 von der Dichtungseinlage 4 nicht vollständig ausgefüllt. Die im Wesentlichen ringförmig ausgebildete Dichtungseinlage 4 liegt nur auf einem äußeren Radius an dem Verschlusselement 3 an, so dass ein Hohlraum zwischen Verschlusselement 3 und Verschlusskappe 2 verbleibt. Die Federwirkung der Dichtungseinlage 4, die aufgrund ihrer Elastizität durch die Vorspannung der Verschlusskappe 2 das Verschlusselement 3 stets gegen die Behälterwandung 7 presst, wird insbesondere durch die Elastizität des Teiles der Dichtungseinlage 4, der zwischen der der Behälteröffnung 6 abgewandten Seite 11 des Verschlusselementes 3 und dem Boden 15 der Verschlusskappe 2 liegt, hervorgerufen.
-
Das Verschlusselement 3 wird in dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel durch den lippenförmig ausgebildeten unteren Teil 16 der Dichtungseinlage 4 formschlüssig in der Dichtungseinlage 4 gehalten. Darüber hinaus wird die Dichtungseinlage 4 in der Verschlusskappe 2 durch einen Vorsprung 21 in der Innenseite 20 der Wandung der Verschlusskappe 2 formschlüssig in der Verschlusskappe 2 gehalten. Dadurch bleiben Verschlusskappe 2, Dichtungseinlage 4 und Verschlusselement 3 nach dem Öffnen des Behälters 1 stets zusammen.
-
In der 2 ist die Ausführung der Dichtungseinlage 4 mit lippenförmig ausgebildetem unteren Teil 16 der Dichtungseinlage 4 noch einmal vergrößert dargestellt. In der dort dargestellten Ausführungsform wird im Verschluss V eine stufenförmig ausgestaltete Dichtungseinlage 4 eingesetzt. Sie ist im Ausführungsbeispiel in 2 ebenfalls elastisch ausgebildet. Die stufenförmig ausgebildete Dichtungseinlage 4 weist im Bereich zwischen dem Boden 15 der Verschlusskappe 2 und der der Behälteröffnung 6 abgewandten Seite 11 des Verschlusselementes 3 eine erste Stufe 17 und eine zweite Stufe 18 auf.
-
In der 2 ist der Verschluss V im nicht vollständig verschlossenen Zustand gezeigt. Es liegt nur die erste Stufe 17 an der der Behälteröffnung 6 abgewandten Seite 11 des Verschlusselementes 3 und dem Boden 15 der Verschlusskappe 2 an. Bei einem weiteren Verschließen wird die erste Stufe 17 der Dichtungseinlage 4 komprimiert, so dass ab einer definierten, durch die zum Komprimieren der ersten Stufe 17 bestimmte Kraft auch die zweite Stufe 18 sowohl auf der der Behälteröffnung 6 abgewandten Seite 11 des Verschlusselementes 3 als auch am Boden 15 der Verschlusskappe 2 zum Anliegen kommt. Sobald auch die zweite Stufe 18 an der der Behälteröffnung 6 abgewandten Seite 11 des Verschlusselementes 3 und der Unterseite 15 der Verschlusskappe 2 anliegt, steigen die Kräfte zum Verschließen des Behälters 1 sprungförmig an. Dem manuellen oder dem maschinellen Verschrauber wird dadurch signalisiert, dass der Behälter 1 ausreichend verschlossen ist und ein weiteres Verschließen des Behälters 1 zu einer Zerstörung des Verschlusselementes 3 führen kann. Durch die stufenförmige Ausbildung der Dichtungseinlage 4 wird auch die Anpressung des Verschlusselementes 3 an die Behälterwandung 7 z. B. bei Wärmedehnung oder Kriechen der Verschlusskappe 2 im Vergleich zu dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel verbessert.
-
3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verschlusses V, bei dem das Verschlusselement 3 und die Verschlusskappe 2 in einem Stück als Verschlusselement-Verschlusskappen-Einheit 12 gefertigt sind. Dargestellt ist eine kugelsegmentförmige Ausgestaltung der Einheit 12, wobei auch andere Gestaltungsformen denkbar sind, sofern diese zu einem Kontakt 5 zwischen Verschlusselement-Verschlusskappen-Einheit 12 einerseits und Behälterwandung 7 andererseits führen. Auch kann die Oberseite der Einheit 12 nicht wie dargestellt als Verschlussmulde 19, sondern eben ausgebildet sein.
-
Auch bei dieser Ausführung wird durch die Dichtungseinlage 4 durch die von der Verschlusselement-Verschlusskappen-Einheit 12 aufgebrachten Kräfte ein zweiter Dichtungsverlauf 8, der vom Behälterinnenraum 9 gesehen jenseits des Kontaktes 5 zwischen dem Verschlusselement 12 und der Behälterwandung 7 angeordnet ist, gebildet. Das Schließen der Verschlusselement-Verschlusskappen-Einheit 12 ist nur bis zu einer Position möglich, in der der Kontakt 5 zwischen dem Verschlusselement der Verschlusselement-Verschlusskappen-Einheit 12 sowie der Behälterwandung 7 hergestellt ist. Das Dichtungselement 4 ist demzufolge so dimensioniert, dass es beim Verschließen bereits zur dichtenden Anlage kommt, bevor der Kontakt 5 geschlossen wird. Die in 3 dargestellte Verschlusselement-Verschlusskappen-Einheit 12 ist aus einem einheitlichen und geschmacksneutralen Material gefertigt.
-
Bezugszeichenliste
-
- V
- Verschluss
- 1
- Behälter
- 2
- Verschlusskappe
- 3
- Verschlusselement
- 4
- Dichtungseinlage
- 5
- Kontakt
- 6
- Behälteröffnung
- 7
- Behälterwandung
- 8
- zweiter Dichtungsverlauf
- 9
- Behälterinnenraum
- 11
- der Behälteröffnung abgewandte Seite des Verschlusselementes
- 12
- Verschlusselement-Verschlusskappen-Einheit
- 13
- Schraubgewinde
- 14
- Flaschenhals
- 15
- Boden der Verschlusskappe
- 16
- unterer Teil der Dichtungseinlage
- 17
- erste Stufe
- 18
- zweite Stufe
- 19
- Verschlussmulde
- 20
- Innenseite der Wandung der Verschlusskappe
- 21
- Vorsprung