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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Sitzbankanordnung gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Eine Sitzbankanordnung ist beispielsweise aus der
WO 98/03 101 A1 bekannt.
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Danach umfasst eine Sitzbank einen steifen Rahmen, der aus einem starren Material, wie z. B. Stahl, gefertigt ist. Auf diesem Rahmen können ein oder mehrere Sitze befestigt sein, so dass diese von dem Rahmen getragen werden. Solche Sitze haben eine gepolsterte Sitzfläche und eine Rückenlehne. Eine Sitzbank kann beispielsweise in einen Personenkraftwagen als Sitzgelegenheit für einen Fahrer oder mitfahrende Personen eingebaut sein.
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Damit sich eine Person beispielsweise mit einem Drei-Punkt-Gurt während einer Fahrt anschnallen kann, muss an der Sitzbank auch ein Gurtschloss bereitgestellt sein, in welches eine so genannten Steckzunge des Gurtes eingeklinkt werden kann. Für den Fall einer starken Bremsung oder eines Unfalls, wenn eine Person durch den Gurt gehalten wird, wirken dabei große Zugkräfte auf das Gurtschloss. Daher ist eine feste Anbindung des Gurtschlosses an den Rahmen wichtig. Jedes Gurtschloss ist dazu mittels einer Schraube mit dem Rahmen verbunden. Die Zugkräfte werden dann von dem Gurtschloss über die Schraube auf den Rahmen übertragen. Dabei muss sichergestellt sein, dass der Rahmen an der Verbindungsstelle, an welcher das Gurtschloss durch die Schraube am Rahmen gehalten ist, eine Wandung aufweist, die so stark ist, dass der Rahmen nicht aufreißt. Ansonsten wird die Schraube von dem Gurtschloss aus dem Rahmen gerissen.
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Anstelle eines Rahmens können Sitze auch direkt an einer Karosserie eines Fahrzeugs in einem entsprechend geformten Bereich der Karosserie befestigt sein. Mit anderen Worten werden die Sitze dann unmittelbar von der Karosserie getragen. Dies ist generell bei Fahrzeugen mit selbsttragender Karosserie der Fall. Entsprechend ist das Gurtschloss dann beispielsweise über eine Schraube mit einem Blech der Karosserie verbunden. Auch hier muss sichergestellt sein, dass die Schraube nicht durch das Gurtschloss aus dem Blech herausgerissen werden kann.
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Je mehr Zugkraft von einem Gurtschloss über eine Schraube oder eine vergleichbare Befestigungseinrichtung auf den Rahmen bzw. die Karosserie zu übertragen ist, desto dicker muss die Wandung sein, in welcher die Schraube steckt. Mit der Dicke der Wandung steigt aber auch das Gewicht des Rahmens bzw. der Karosserie in unerwünschter Weise. Besonders dicke Wandungen können bei einer Sitzbank für zwei oder mehr Personen nötig sein. Bei einer solchen Sitzbank können sich zwischen zwei benachbarten Sitzen unmittelbar nebeneinander zwei Gurtschlösser befinden, damit die Gurte dieser beiden Sitze festgeklinkt werden können. Die beiden Gurtschlösser sind dann z. B. über eine gemeinsame Schraube mit dem Rahmen bzw. der Karosserie verbunden sein. Sind bei einer solchen Sitzbank zwei Personen angeschnallt, so wirkt im Fall einer starken Bremsung bzw. bei einem Unfall eine doppelt so hohe Kraft auf die Schraube wie bei einem einzeln festgeschraubten Gurtschloss. Deshalb muss die Wandung des Rahmens bzw. der Karosserie entsprechend dick an dieser Stelle sein.
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Bei Sitzbänken mit drei in einer Reihe angeordneten Sitzplätzen sind oft zwischen zweien der Sitze zwei Gurtschlösser bereitgestellt, während für den verbleibenden Sitz ein einzelnes Gurtschloss vorhanden ist. An dem Rahmen bzw. dem Karosserieblech für eine solche Sitzbank gibt es dann entsprechend zwei Stellen, an denen Schrauben zum Halten der Gurtschlösser befestigt sind. Obwohl hierbei mit einer der Schrauben zwei Gurtschlösser befestigt sind und mit der zweiten Schraube lediglich ein Gurtschloss, ist die Wandstärke des Rahmens bzw. der Karosserie an beiden Stellen gleich. Durch eine solche symmetrische Ausgestaltung eines Trägers für die Sitze, also eines Rahmens oder einer Karosserie, lassen sich dessen Herstellungskosten reduzieren. Die Wandung ist dabei an beiden Stellen natürlich so dick, wie es zum Halten derjenigen Schraube nötig ist, über welche zwei der Gurtschlösser gemeinsam befestigt sind. Dies bedeutet aber auch, das die Wandung an der Stelle, an welcher das einzelne Gurtschloss befestigt ist, dicker als nötig ist. Bei einem Fahrzeug ist dies unerwünschter Ballast.
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Anstelle einer einzelnen Schraube, über die zwei Gurtschlösser gemeinsam an dem Träger für die Sitze befestigt sind, können die beiden Gurtschlösser auch über zwei separate Schrauben befestigt sein. Durch Verteilen der Zugkraft auf mehrere Schrauben wird erreicht, dass auf eine einzelne Schraube eine geringere Kraft wirkt. Da diese Schrauben allerdings räumlich nahe beieinander in den Rahmen oder die Karosserie geschraubt sind, muss deren Wandung weiterhin in diesem Bereich entsprechend dick ausgestaltet sein.
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Bei einer Sitzbank, deren Sitze direkt an einem Karosserieblech befestigt sind, kann auf einer Rückseite des Karosserieblechs, welche von den Sitzpolstern abgewandt ist, ein Verstärkungsblech bereitgestellt sein. Über dieses Verstärkungsblech wird eine von einer Schraube auf das Karosserieblech wirkende Zugkraft auf eine größere Fläche um diejenige Stelle verteilt, an welcher die Schraube mit dem Karosserieblech verbunden ist. Ein solches Verstärkungsblech muss allerdings verhältnismäßig großflächig sein, um die Kraft wirkungsvoll verteilen zu können. Dies macht solche Bleche entsprechend schwer.
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In der Druckschrift
DE 38 31 199 A1 ist eine Verankerung für Gurtschlösser beschrieben, die sich beiderseits einer Kardanwelle befinden. Die Gurtschlösser sind zusammen mit einer die Kardanwelle untergreifenden Brücke am Wagenbogen befestigt. Wenn bei einem Aufprall Zugkräfte auf die Gurtschlösser wirken und sich der Wagenboden wölbt, wird der Wagenboden über die Brücke an der Kardanwelle abgestützt. Die Brücke kann als Blechbiegeteil bzw. Blechpressteil ausgebildet sein.
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In der Druckschrift
DE 35 36 394 A1 ist ein Kraftfahrzeug beschrieben, bei welchem zwei Gurtschlösser für Rücksitzgurte über ein Doppelseil miteinander verbunden sind. Das Doppelseil ist dabei durch Umlenkblöcke geführt, sodass eine auf eines der Gurtschlösser wirkende Zugkraft durch einen der Umlenkblöcke in eine im Wesentlichen waagerechte Richtung umgelenkt wird. An dem Doppelseil kann über ein Gleitstück ein Linearstrammer angreifen und somit das Doppelseil straffen.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sitzbank für ein Fahrzeug leichter zu gestalten und dennoch einen sicheren Halt eines Gurtschlosses zu gewährleisten.
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Die Aufgabe wird durch einen Kraftfahrzeug gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs sind durch die Unteransprüche gegeben.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug umfasst eine Sitzbankanordnung, welche eine Trageeinrichtung zum Tragen wenigstens eines Sitzes der Sitzbankanordnung und ein Gurtschloss zum Halten eines Gurtes aufweist, wobei durch eine Befestigungseinrichtung das Gurtschloss zumindest mittelbar an einer ersten Stelle der Trageeinrichtung befestigt ist. Zusätzlich ist eine Koppeleinrichtung vorgesehen, über welche die Befestigungseinrichtung an einer von der ersten Stelle verschiedenen zweiten Stelle in dem Kraftfahrzeug gekoppelt ist. Eine Zugkraft, welche von einem Gurt auf das Gurtschloss wirkt, wird somit zum Teil über die Befestigungseinrichtung an der ersten Stelle auf die Trageeinrichtung und zum Teil über die Koppeleinrichtung an die zweiten Stelle übertragen. Die zweite Stelle kann sich beispielsweise ebenfalls an der Trageeinrichtung befinden.
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Die Koppeleinrichtung ist ein flexibles Element, insbesondere ein flexibles Band. Die Zugkraft ist im Falle eines flexiblen Elements durch Ziehen an dem Element auf die Trägereinrichtung übertragbar. Durch das flexible Element ergibt sich der Vorteil, dass es in seiner Form nicht an die Trageeinrichtung oder andere Komponenten des Kraftfahrzeugs angepasst sein muss. Das flexible Element lässt sich bei einer Montage des Kraftfahrzeugs an die Form von umgebenen Bauteilen anpassen.
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Eine Trageeinrichtung kann beispielsweise, wie oben erläutert, ein Rahmen für eine Sitzbank oder eine Karosserie sein, in welche die Sitze der Sitzbank unmittelbar, also ohne einen Rahmen, eingebaut sind. Die Befestigungseinrichtung kann eine Schraube sein. Generell kann als Befestigungseinrichtung eine Vorrichtung verwendet werden, durch welche mittels eines Formschlusses ermöglicht ist, eine Kraft von dem Gurtschloss auf die Trageeinrichtung zu übertragen. Das Gurtschloss kann dabei auch mittelbar über ein weiteres Bauteil von der Befestigungseinrichtung gehalten sein. Ein solches Bauteil ist beispielsweise ein Gurtstraffer oder ein gewinkeltes Blech. Die Koppeleinrichtung kann beispielsweise eine Schiene oder ein Stab sein. Durch sie ist eine Übertragung einer Kraft von der ersten Stelle an die zweite Stelle möglich. Durch die Kopplung muss nicht gewährleistet sein, dass schon eine geringe Zugkraft auf die beiden Stellen aufgeteilt wird. Es reicht, wenn eine große Kraft, wie sie bei einer starken Bremsung oder bei einem Unfall auf das Gurtschloss wirken kann, zum Teil auf die zweite Stelle übertragen wird.
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Bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug wird durch die Koppeleinrichtung eine Kraft gezielt von der Befestigungseinrichtung an der ersten Stelle weg an die zweite Stelle geleitet. Eine Wandung der Trageeinrichtung muss daher an der ersten Stelle nicht so stark ausgebildet sein, wie es nötig wäre, um die gesamte Zugkraft an der ersten Stelle über die Befestigungseinrichtung auf die Trageeinrichtung zu übertragen. Ein Teil der Zugkraft wird über die Koppeleinrichtung an eine von der ersten Stelle entfernten zweiten Stelle geleitet. Durch das Verteilen der Zugkraft auf zwei Stellen ergibt sich der Vorteil, dass die Trageeinrichtung eine weniger starke Wand aufweisen muss, so dass sie entsprechend leicht ist.
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Die erste und die zweite Stelle sind bevorzugt wenigstens 20 cm voneinander beabstandet. Der Abstand ist insbesondere so gewählt, dass für den Fall, dass die Koppeleinrichtung nicht bereitgestellt ist, beim Übertragen der Zugkraft eine elastische Verformung der Trageeinrichtung an der ersten Stelle an der zweiten Stelle nur zu einer unwesentlichen Verformung desjenigen Bauteils führt, an welchem die Koppeleinrichtung dort befestigt ist. Dies unterscheidet die erfindungsgemäße Sitzbank von einer Sitzbank, bei welcher ein Gurtschloss über zwei nahe beieinander liegende Schrauben mit einem Karosserieblech verbunden ist.
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Anders als das oben erwähnte, aus dem Stand der Technik bekannte Verstärkungsblech muss die Koppeleinrichtung auch keine große Fläche aufweisen, da sie die Zugkraft nicht großflächig verteilen muss. Dadurch kann die Koppeleinrichtung sehr leicht ausgebildet sein.
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Vorzugsweise umfasst die Trageeinrichtung der Sitzbankanordnung eine Karosserie des Fahrzeugs. Diese kann dann in vorteilhafter Weise leichter ausgestaltet sein als eine Karosserie aus dem Stand der Technik. Dies gilt insbesondere dann, wenn über die Befestigungseinrichtung zwei Gurtschlösser an der ersten Stelle an der Karosserie befestigt sind.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug weist in einer anderen vorteilhaften Ausführungsform ein Stützelement auf, durch welches die Koppeleinrichtung zwischen der ersten und der zweiten Stelle gestützt ist. Ein solches Stützelement kann z. B. ein Vorsprung an einer Karosserie sein. Es kann sich aber auch um ein separates Bauteil handeln. Durch das Stützelement kann in vorteilhafter Weise bewirkt werden, dass eine durch die gestützte Koppeleinrichtung übertragene Kraft derart umgelenkt wird, dass sie an der zweiten Stelle mit einer gewünschten Wirkrichtung angreift. Genauso kann durch das Stützelement erreicht werden, dass ein Element der Koppeleinrichtung unter einem Winkel an der Befestigungseinrichtung zieht, der besonders günstig zum Übertragen eines Teils der Zugkraft ist.
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Bei einer Sitzbankanordnung mit einem zweiten Gurtschloss und einer entsprechenden zweiten Befestigungsanordnung ergibt sich ein Vorteil, wenn durch die zweite Befestigungsanordnung das zweite Gurtschloss an der Trageeinrichtung befestigt ist und hierbei durch die zweite Befestigungseinrichtung auch die Koppeleinrichtung an der Trageeinrichtung befestigt ist. Somit befindet sich auch die zweite Stelle an der Trageeinrichtung. Zum Befestigen der Koppeleinrichtung an der zweiten Stelle ist dann kein zusätzliches Bauteil oder eine zusätzliche Vorrichtung, wie z. B. eine Bohrung, nötig. Es kann einfach die zweite Befestigungseinrichtung, also beispielsweise eine Schraube, verwendet werden, mit welcher das zweite Gurtschloss an der Trageeinrichtung befestigt ist. Außerdem kann ein und dieselbe Koppeleinrichtung dann auch dazu dienen, eine Kraft von dem zweiten Gurtschloss an die erste Stelle zu übertragen, an welcher das erste Gurtschloss befestigt ist. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass mit nur einer Koppeleinrichtung beide Gurtschlösser sicher gehalten werden können.
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Selbstverständlich kann die Sitzbankanordnung des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs auch noch weitere Gurtschlösser aufweisen, die entweder über die erste oder die zweite Befestigungseinrichtung oder auch über weitere Befestigungseinrichtungen an der Trageeinrichtung befestigt sind. Genauso kann das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug natürlich auch weitere Sitzbankanordnungen aufweisen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dazu zeigt:
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1 eine schematische Darstellung eines Bereichs einer Rückbank eines Personenkraftwagens, wobei die Rückbank gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sitzbankanordnung ausgestaltet ist, und
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2 eine schematische Darstellung einer Rückwand der in 1 dargestellten Rückbank.
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In 1 ist eine Rückbank 10 eines Personenkraftwagens dargestellt, bei der Polster 12 von einem Karosserieblech 14 getragen sind. Auf der Rückbank 10 sind Sitze für insgesamt drei Personen bereitgestellt. Die Polster 12 bilden die Rückenlehnen der Sitze.
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Die Rückbank 10 weise hier für jeden Sitzplatz einen (nicht gezeigten) Drei-Punkt-Gurt auf. In 1 sind entsprechende Gurtschlösser 16, 16', 17 für die Gurte dargestellt. Das Gurtschloss 16' für einen mittleren Sitz und das Gurtschloss 16 für einen Sitz, der sich in eine Fahrtrichtung F des Fahrzeugs bei Vorwärtsfahrt gesehen rechts befindet, sind zusammen an einem gewinkelten Blech 18 befestigt. Das Blech 18 wiederum ist mit einer Schraube 20 an dem Karosserieblech 14 befestigt. Von der Schraube 20 ist in 1 ein Schraubenkopf zu erkennen. Das dritte Gurtschloss 17 ist ebenfalls mittels eines gewinkelten Blechs 22 gehalten. Das gewinkelte Blech 22 ist an dem Karosserieblech 14 mit einer Schraube 24 befestigt.
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In 1 nicht dargestellt sind Sitzpolster, auf welchen Personen sitzen können. Die Sitzpolster sind nicht dargestellt, um in 1 die gewinkelten Bleche 18, 22 sowie die Schrauben 20, 24 und das Karosserieblech 14 erkennen zu können.
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In einem durch die 1 und 2 veranschaulichten Beispiel sollen zwei nicht dargestellte Personen angeschnallt auf der Rückbank 10 sitzen. In 1 nicht dargestellte Gurtzungen ihrer Gurte sind dann in die Gurtschlösser 16 bzw. 16' eingerastet. In dem Beispiel pralle der Personenkraftwagen frontal gegen ein Hindernis, so dass er stark gebremst wird. Die Personen auf der Rückbank 10 werden hierbei durch ihren jeweiligen Gurt in ihrem Sitz zurückgehalten.
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Die Kraft, die beim Zurückhalten der Personen auf ihre Gurte wirkt, wird über die Gurtschlösser 16 und 16' auf die Platte 18 übertragen. Von der Platte 18 wiederum wird eine Zugkraft K in die Fahrtrichtung F auf die Schraube 20 ausgeübt. Die Schraube 20 ist über ein Gegenstück fest mit dem Karosserieblech 14 verbunden. Durch diese Verbindung wird ein Teil der Kraft K auf das Karosserieblech 14 übertragen.
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Wie im Folgenden im Zusammenhang mit 2 näher erläutert ist, wird der verbleibende Teil der Kraft über ein Gewebeband 28 auf der Rückseite der Rückbank 10 nicht unmittelbar über die Schraube 20, sondern über die Schraube 24 in das Karosserieblech 14 eingeleitet.
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In 2 ist eine Rückseite 14' des Karosserieblechs 14 gezeigt. Zu erkennen ist, dass die Schraube 20 von dem Gegenstück 20' gehalten ist, das bereits erwähnt wurde. Das Gegenstück 20' weist ein Innengewinde auf, in welches ein Außengewinde der Schraube 20 greift. Des Weiteren ist das Gegenstück 20' derart kegelförmig ausgebildet, dass sich an der Berührstelle des Gegenstücks 20' mit der Rückseite 14' des Karosserieblechs 14 eine breite Auflagefläche 26 ergibt. Die Zugkraft K, die in dem dargestellten Beispiel von der Platte 18 auf die Schraube 20 wirkt, wird dadurch teilweise auf die verhältnismäßig große Auflagefläche 26 verteilt. Auch die Schraube 24 ist über ein ähnliches Gegenstück 24' befestigt, das an einer Anlagefläche 27 an dem Karosserieblech 14 anliegt.
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Zwischen den beiden Schrauben 20 und 24 verläuft das bereits erwähnte Gewebeband 28. Das Gewebeband 28 weist an seinen Enden in 2 nicht dargestellte Ösen auf, über welche das Gewebeband 28 auf die Schrauben 20 und 24 gesteckt ist. Das Gewebeband 28 ist mittels der beiden Gegenstücke 20', 24' gehalten. Das Gewebeband 28 kann beispielsweise, ähnlich wie typische Drei-Punkt-Gurte, aus geflochtenen Polymerfasern bestehen oder z. B. auch aus geflochtenen Drähten. In Längsrichtung, also in diejenige Richtung, die sich in 2 durch eine Verbindungslinie zwischen den Schrauben 20 und 24 ergibt, ist das Gewebeband kaum dehnbar. Quer zu seiner Längsrichtung ist das Gewebeband 28 allerdings leicht verformbar.
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Die in dem dargestellten Beispiel auf die Schraube 20 wirkende Zugkraft K wird zum Teil an der Anlagefläche 26 auf das Karosserieblech 14 übertragen. Dabei wölbt sich das Karosserieblech 14 aufgrund einer elastischen Verformung. Dies bewirkt, dass sich das Gewebeband 28 strafft. Indem das Gewebeband 28 gestrafft wird, wird ein Teil der Zugkraft von der Schraube 20 über das Gewebeband 28 auf die Schraube 24 übertragen und von dort an der Auflagefläche 27 auf das Karosserieblech 14. Mit anderen Worten ist die Anlagefläche 26 nicht vollständig mit der Zugkraft K beaufschlagt, die auf die Schraube 20 wirkt. Das Karosserieblech 14 muss daher in dem Bereich der Anlagefläche 26 nicht so dick sein, wie es nötig wäre, um ohne eine signifikante Verformung der Zugkraft K zu widerstehen, die bei dem Unfall über die beiden Gurtschlösser 16 und 16' auf den Schraube 20 wirkt.
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Das Karosserieblech 14 ist durch seine dünnere Wandung leichter als ein vergleichbares Karosserieblech, bei dem Schrauben von Gurtschlössern nicht über ein flexibles, von dem Karosserieblech verschiedenen Bauteil an einer zusätzlichen Stelle mit dem Karosserieblech gekoppelt sind.
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Das Karosserieblech 14 weist eine Wölbung 30 auf, die sich zwischen die beiden Schrauben 20 und 24 hinein erstreckt. Die Wölbung 30 bewirkt, dass der von der Schraube 20 über das Gewebeband 28 auf die Schraube 24 übertragene Teil der Zugkraft K unter einem günstigen Winkel auf die Schraube 24 wirkt. Genauso wird eine Überleitung der Kraft von der Schraube 20 in das Gewebeband 28 derart verbessert, dass die elastische Verformung des Karosserieblechs 14 an der Anlagefläche 26 gering sein muss, um die Aufteilung der Kraft auf die beiden Anlageflächen 26 und 27 zu bewirken. Die Wölbung 30 ist dazu in der Weise ausgebildet, dass das Gewebeband 28 zwischen den beiden Schrauben 20 und 24 in einem Bogen verläuft, der entgegen der in 1 gezeigten Fahrtrichtung F verläuft. Das Gewebeband 28 übt dadurch im gestrafften Zustand eine Zugkraft auf die beiden Schrauben 20 und 24 aus, die der Fahrtrichtung F entgegengerichtet ist. Durch die Wölbung 30 wird des Weiteren ein Teil der Kraft, durch welche das Gewebeband 28 gespannt wird, im Bereich der Wölbung 30 auf das Karosserieblech 14 übertragen. Dadurch wird die auf die Schraube 20 wirkende Zugkraft K zu einem Teil auch in diesem Bereich auf das Karosserieblech 14 übertragen.
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Durch das Beispiel ist gezeigt, wie mittels eines Gewebebandes 28 bewirkt wird, dass die auf die Schraube 20 wirkende Zugkraft K nur teilweise über das Gegenstück 20' der Schraube 20 unmittelbar an der Anlagefläche 26 in das Karosserieblech 14 übertragen wird. Mittels des Gewebebandes 28 kann ein Teil der Kraft K gezielt an einer anderen Stelle auf das Karosserieblech 14 übertragen werden. Im Beispiel ist dazu das Gewebeband 28 derart angeordnet, dass ein Teil der Kraft K über die Schraube 24 an der Anlagefläche 27 in das Karosserieblech 14 übertragen wird. Natürlich ist auch denkbar, die Schrauben 20 und 24 über separate Bänder oder Schienen jeweils mit einer anderen Stelle der Karosserie oder auch mit einer Bodengruppe des Fahrzeugs zu koppeln.