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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Windschutzscheibe, einem Dach, einer darin angeordneten Dachscheibe und einem Dachhimmelelement, das unter der Dachscheibe beweglich ist, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie eine Steuerung für ein Rollo eines solchen Kraftfahrzeugs.
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Kraftfahrzeuge mit einer Front- bzw. Windschutzscheibe, einem Fahrzeugdach und einer darin angeordneten durchsichtigen Dachscheibe bzw. einem Glasdach sind bekannt.
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Um die Dachscheibe teilweise oder vollständig abzudunkeln, sind auch Dachhimmelelemente bekannt, die unter der Dachscheibe beweglich angeordnet sind und vor diese verfahren werden können.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein gattungsgemäßes Kraftfahrzeug mit einer Windschutzscheibe, einem Dach, einer darin angeordneten Dachscheibe und einem Dachhimmelelement, das unter der Dachscheibe beweglich ist, zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß wird hierzu eine Walze zum Aufwickeln eines Rollos, das zur wenigstens teilweisen Abdeckung der Windschutzscheibe vorgesehen ist, auf der Seite der Dachscheibe an dem Dach befestigt, die von der Windschutzscheibe abgewandt ist.
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Dies bietet zum einen den Vorteil, dass zur Aufnahme der Walze der Raum hinter der Dachscheibe genutzt werden kann, indem die Walze insbesondere in dem Dach integriert, vorzugsweise auf einer von einem Fahrgastinnenraum abgewandten Seite eines Dachhimmels angeordnet oder in diesen integriert wird. Dementsprechend können beispielsweise die Dach- und die Windschutzscheibe zu einer durchgehenden, insbesondere einstückigen, Panoramascheibe verbunden sein. Gleichermaßen können zum Beispiel das bewegliche Dachhimmelelement und/oder ein Teil des Daches, der die Windschutzscheibe und die hiervon separate Dachscheibe trennt, vorteilhafter, insbesondere kompakter, mit mehr konstruktiver Freiheit und/oder leichter ausgebildet werden.
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Ein weiterer Vorteil kann darin liegen, dass das Rollo, welches von der Walze hinter dem beweglichen Dachhimmelelement nach vorne zur Windschutzscheibe hin ausgezogen wird, dabei die Dachscheibe, gegebenenfalls kumulativ zusammen mit dem beweglichen Dachhimmelelement, ab- oder verdunkeln kann.
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Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, das Rollo an dem beweglichen Dachhimmelelement einseitig zu fesseln. Auf diese Weise wird es zusammen mit dem beweglichen Dachhimmelelement ausgezogen, wenn dieses vor die Dachscheibe gezogen wird, und steht so stets unabhängig von der Position des Dachhimmelelements an dessen windschutzscheibenzugewandten Ende zur Verfügung. Von dort kann es (noch) weiter ausgezogen werden, um die Dachscheibe und/oder die Windschutzscheibe ganz oder teilweise abzudecken. Insofern wird die Fesselung als einseitig bezeichnet, da das Dachhimmelelement das in Auszugrichtung vordere Ende des Rollos mitnimmt und dabei von der Walze abwickelt, wenn das Dachhimmelelement von der Walze weg in Richtung auf die Windschutzscheibe zu verschoben wird, das Rollo andererseits in dieser Auszugrichtung noch weiter aus bzw. hinter dem Dachhimmelelement herausgezogen werden kann. Eine solche Fesselung kann insbesondere formschlüssig realisiert sein, beispielsweise durch einen mit dem Rollo verbundenen Zugträger zum Ausziehen des Rollos, dem sich eine windschutzscheibenzugewandte Seite des beweglichen Dachhimmelelements als Anschlag entgegen der Auszugrichtung entgegenstemmt.
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Nach einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Rollo vorgeschlagen, das relativ zu dem Dach und/oder dem beweglichen Dachhimmelelement manuell und/oder motorisch, insbesondere fernbedient und/oder automatisch, verfahrbar, insbesondere ausziehbar und einschiebbar ist.
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Ein motorisch verfahrbares Rollo wird dabei gemäß einer bevorzugten Ausführung in einem Grundmodus relativ zu dem Dach und dem beweglichen Dachhimmelelement automatisch so verfahren, dass sein in Auszugsrichtung vorderes Ende von einer windschutzscheibenzugewandten Seite des beweglichen Dachhimmelelements aus stets zugänglich ist. Auf diese Weise steht es ebenfalls unabhängig von der Position des Dachhimmelelements an dessen windschutzscheibenzugewandten Ende zur Verfügung.
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Zusätzlich oder alternativ kann durch eine beispielsweise manuelle oder fernbediente Verschiebung des Rollo relativ zu dem beweglichen Dachhimmelelement das Rollo einerseits von dem beweglichen Dachhimmelelement unabhängig genutzt werden und andererseits wahlweise kumulativ mit diesem zusammenwirken. Beispielsweise kann das Rollo weniger weit ausgezogen werden als das Dachhimmelelement, so dass sich die beiden nur in einem Teilbereich überdecken und dort zum Beispiel kumulativ einfallendes Sonnenlicht stärker abschirmen. Andererseits kann das Rollo auch bei nicht oder nur teilweise ausgefahrenem Dachhimmelelement weiter ausgezogen werden und so die Dachscheibe und/oder die Windschutzscheibe wenigstens teilweise abdecken.
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Ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug weist ein Dach auf, welches vorzugsweise als Teil der Fahrzeugkarosserie undurchsichtig, beispielsweise lackiert und/oder inwendig mit einem Dachhimmel verkleidet ist. Weiter weist es eine Windschutzscheibe und eine in seinem Dach angeordnete Dachscheibe, insbesondere ein Glasdach, auf. Windschutzscheibe und Dachscheibe können jeweils durchsichtig oder wenigstens teilweise getönt und insbesondere aus Glas hergestellt sein. Die Dachscheibe kann mit der Windschutzscheibe zu einer durchgehenden, insbesondere einstückigen, Panoramascheibe verbunden oder als separate, von der Windschutzscheibe durch einen Teil des Daches getrennte Dachscheibe ausgebildet sein.
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Das Dachhimmelelement ist unter der Dachscheibe beweglich, insbesondere formschlüssig an dem Dach und/oder der Dachscheibe geführt und dort manuell und/oder motorisch, insbesondere fernbedient und/oder automatisch, verfahrbar.
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Das Rollo ist zur wenigstens teilweisen Abdeckung der Windschutzscheibe als Blendschutz ausziehbar und hierzu vorzugsweise flexibel und/oder einstückig ausgebildet. Es kann sich, insbesondere durchgehend, im Wesentlichen wenigstens über die gesamte Breite einer abzudeckenden Scheibe erstrecken. In einer bevorzugten Ausführung ist es in einer oder mehreren ausgezogenen Positionen arretierbar, insbesondere auch in einer Position, in der das Rollo die Windschutzscheibe im Wesentlichen vollständigen abdeckt, um das geparkte Fahrzeug abzuschatten und so eine Aufheizung des Innenraums zu reduzieren.
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Das Rollo kann einen vorderen Quer- bzw. Zugträger zum Ausziehen des Rollos aufweisen und durch diesen und/oder an seinen Seitenkanten in einer Führungseinrichtung geführt sein, die beispielsweise eine oder mehrere Führungsschienen zur insbesondere formschlüssigen Führung des Rollos bzw. des Zugträgers aufweisen kann, zum Beispiel zur Gleitführung oder Führung von Wälzkörpern wie Führungsrädern und dergleichen.
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Um ein Durchhängen des Rollos in den Fahrgastraum zu reduzieren, sind in einer bevorzugten Ausführung ein oder mehrere Stützträger zur Abstützung des wenigstens teilweise ausgezogenen Rollos gegen die Dachscheibe, das Dach und/oder die Windschutzscheibe vorgesehen, wobei der bzw. die Stützträger relativ zu dem Rollo, vorzugsweise unabhängig von der Position des beweglichen Dachhimmelelements, beweglich an der Dachscheibe, dem Dach bzw. der Windschutzscheibe geführt sind. Hierdurch können Stützträger bei Nichtbedarf aus dem Sichtfeld einer Scheibe entfernt werden.
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Vorzugsweise können Stützträger dazu manuell und/oder motorisch, insbesondere automatisch, in einer Führungseinrichtung, in der auch das Rollo geführt ist, oder einer hiervon separaten Führungseinrichtung, beispielsweise zusätzlichen Führungsschienen, verschiebbar sein.
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Insbesondere, um dabei in Bereich unterschiedlicher Führungsschienenabstände, etwa längs einer trapezförmigen Windschutzscheibe verschoben werden zu können, kann die Länge eines, insbesondere mehrteiligen, Stützträgers in Fahrzeugquerrichtung variierbar sein. Dies kann beispielsweise durch elastische Deformation des Stützträgers und/oder durch Verschieben von Teilen eines mehrteiligen Stützträgers, vorzugsweise gegen eine elastische Vorspannung, die diesen in eine Referenzlänge zurückzustellen sucht, realisiert sein.
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Vorzugsweise ist ein Stützträger mit dem Rollo, insbesondere einem Zugträger, oder einem anderen Stützträger, über einen Schleppmechanismus koppelbar. Der Schleppmechanismus kann beispielsweise Haken, Magnete und/oder Kupplungen umfassen. Hierdurch werden der oder die gekoppelten Stützträger zusammen mit dem Rollo ausgezogen. Sie können, beispielsweise über Prallböcke, Kupplungen, Magnete, Seilzüge oder dergleichen, in vorgegebenen Positionen abgekoppelt werden, in denen sie das weiter ausgezogene Rollo abstützen, bis sie bei Einschieben des Rollos von diesem wieder mitgenommen werden.
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In einer bevorzugten Ausführung weisen das bewegliche Dachhimmelelement und das Rollo je für sich oder kumulativ eine vorgegebene Lichtundurchlässigkeit auf, insbesondere eine wenigstens fünfundzwanzigprozentige Lichtundurchlässigkeit, bevorzugt eine wenigstens fünfzigprozentige Lichtundurchlässigkeit, vorzugsweise eine im Wesentlichen hundertprozentige Lichtundurchlässigkeit.
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Als Lichundurchlässigkeit kann beispielsweise der Quotient der Lichtstärke, gemessen zum Beispiel in Candela [cd], eine Leuchtdichte, gemessen zum Beispiel in [cd/m2], ein Lichtstrom, gemessen zum Beispiel in Lumen, eine Lichtmenge, gemessen zum Beispiel in Lux, hinter dem Rollo dividiert durch die entsprechende Größe vor dem Rollo definiert werden.
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Beispielsweise kann das bewegliche Dachhimmelelement im Wesentlichen hundertprozentig lichtundurchlässig sein, etwa als beweglicher Teil eines Dachhimmels des Fahrzeugs, um die Dachscheibe bei Bedarf völlig zu verdecken. Das Rollo kann demgegenüber zum Beispiel nur eine fünfundzwanzigeprozentige Lichtundurchlässigkeit aufweisen, um wahlweise die Dachscheibe und/oder die Windschutzscheibe nur abzudunkeln. Gleichermaßen können auch Dachhimmelelement und Rollo jeweils eine wenigstens fünfzigprozentige Lichtundurchlässigkeit aufweisen, so dass sie in Bereichen, in denen sie einander überdecken, die Dachscheibe vollständig verdunkeln.
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Durch entsprechende Steuerung einer motorisch verfahrenen Rollos kann insbesondere verhindert werden, dass das Rollo unbeabsichtigt während der Fahrt die Windschutzscheibe vollständig abdeckt und dem Fahrer die Sicht nimmt. Hierzu kann, beispielsweise in Form einer entsprechenden Steuerung eines Rolloantriebes, zusätzlich oder alternativ, insbesondere bei manuell verstellbaren Rollos, in Form eines elektrisch, mechanisch, pneumatisch, hydraulisch oder anders schaltbaren Riegels, eine Auszugsperre vorgesehen sein, die einen übermäßigen, insbesondere vollständigen Auszugs des Rollos verhindert, wenn das Fahrzeug sich nicht in einem abschattbaren Zustand befindet, beispielsweise wenn seine Zündung eingeschaltet ist.
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Ein Antrieb kann das Rollo und/oder das Dachhimmelelement auch selbstständig verfahren, etwa bei Schließen einer Fahrzeugverriegelung in eine Beschattungsposition, in der das Dachhimmelelement und/oder das Rollo die Dachscheibe und das Rollo die Windschutzscheibe so weit wie möglich bedeckt, oder beim Öffnen des Fahrzeugs entsprechend umgekehrt in eine Blendschutzposition, in der nur ein Teil der Windschutzscheibe, nur die Dachscheibe, nur ein Teil der Dachscheibe oder keine der beiden Scheiben abgedeckt ist. In einer bevorzugten Ausführung ist eine entsprechende Antriebssteuerung mit einem Sensor, insbesondere einem Photo-, Solar- oder Temperatursensor, gekoppelt und gibt auf Basis von dessen Signalen eine Position des Sonnenrollos vor, beispielsweise eine weitergehende Abdeckung bei stärkerer Sonneneinstrahlung oder höherer Fahrzeuginnenraumtemperatur.
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Insbesondere, wenn das Rollo sich, vorzugsweise durchgehend, im Wesentlichen über die gesamte Breite wenigstens einer abzudeckenden Scheibe erstreckt, kann dies zu Problemen mit einem im Auszugweg des Rollos positionierten Innenrückspiegel am Dachhimmel des Fahrzeugs führen. Neben einem wenigstens bereichsweise geschlitzten Rollo ist zur Abhilfe ein Sichtsystem mit einer Kamera und einem Monitor zur Darstellung eines von der Kamera aufgenommenen Bildes von einem Rückraum hinter dem Kraftfahrzeug denkbar. Die Kamera ist vorzugsweise im Heckbereich des Fahrzeugs, bevorzugt am höchsten Punkt des Hecks, angeordnet, der Monitor am oder im Armaturenbrett des Fahrzeugs. In einer bevorzugten Ausführung ist die Kamera schwenkbar und kann so vorteilhafterweise auch als Rückwärts-Einparkhilfe dienen. Insbesondere hierzu kann ein Verschwenken der Kamera durch Einlegen eines Rückwärtsganges aktiviert werden. In einer bevorzugten Ausführung wird die Kamera vom Fahreraktiviert, etwa über einen Schalter am Lenkrad, sie kann sich nach einer vorgegebenen Zeit wieder abschalten. Vorzugsweise nimmt sie im Wesentlichen den kompletten 180°-Bereich hinter dem Fahrzeug auf, was Totwinkelbereiche reduziert. Der Monitor kann zur Anzeige weiterer Informationen, insbesondere eines Navigationssystems, genutzt werden.
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Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungen. Hierzu zeigt, teilweise schematisiert:
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1 den vorderen oberen Innenbereich eines Kraftfahrzeugs nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung im Seitschnitt bei eingeschobenem Sonnenrollo und Dachhimmelteil;
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2 das Kraftfahrzeug aus 1 bei teilweise ausgefahrenem Dachhimmelteil und Sonnenrollo;
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3 das Kraftfahrzeug aus 1 bei vollständig ausgefahrenem Dachhimmelteil und demgegenüber nicht weiter ausgezogenen Sonnenrollo;
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4 das Kraftfahrzeug aus 1 bei vollständig ausgefahrenem Dachhimmelteil und weiter ausgezogenem Sonnenrollo;
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5 das Kraftfahrzeug aus 1 bei vollständig ausgefahrenem Dachhimmelteil und vollständig ausgezogenem Sonnenrollo;
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6 den vorderen oberen Innenbereich eines Kraftfahrzeugs nach einer anderen Ausführung der vorliegenden Erfindung im Seitschnitt bei eingeschobenem Sonnenrollo und Dachhimmelteil;
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7 das Kraftfahrzeug aus 6 bei vollständig ausgefahrenem Dachhimmelteil und eingeschobenem Sonnenrollo;
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8 das Kraftfahrzeug aus 6 bei vollständig ausgefahrenem Dachhimmelteil und demgegenüber weiter ausgezogenen Sonnenrollo; und
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9 das Kraftfahrzeug aus 6 bei vollständig ausgefahrenem Dachhimmelteil und vollständig ausgezogenem Sonnenrollo.
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1 zeigt im Schnitt von der Seite den vorderen oberen Innenbereich eines Kraftfahrzeugs 1 nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung mit einer Windschutzscheibe 2, einem Karosseriedach 4.1, das mit einem mit ihm fest verbundenen Dachhimmel 4.2 zu einem Fahrzeugdach 4 verbunden ist, und einer Dachscheibe 3, die einstückig mit der Windschutzscheibe 2 eine durchgehende Panoramascheibe bildet.
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Ein lichtundurchlässiges bewegliches Dachhimmelelement 5 ist unter der Dachscheibe 3 beweglich in Führungsschieben geführt. Es kann manuell oder motorisch ganz oder teilweise vor die Dachscheibe 3 gefahren werden, wie die Figurenfolge 1 → 2 → 3 verdeutlicht.
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Eine Walze 6.1 mit integrierter Rückholfeder eines durchgehenden Sonnenrollos 6 ist an der windschutzscheibenabgewandten Seite (links in 1) des Daches 4 zwischen Karosseriedach 4.1 und Dachhimmel 4.2 im Bereich einer B-Säule angeordnet und an dem Karosseriedach 4.1 lösbar oder unlösbar befestigt, beispielsweise verschraubt, vernietet oder verschweißt.
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Ein Zugträger 6.2 ragt am in Auszugrichtung vorderen Ende des Rollos 6 aus dem beweglichen Dachhimmelelement 5 hervor, so dass er vom Fahrgastinnenraum aus zugänglich ist.
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Der Zugträger 6.2 ist so dimensioniert, dass er nicht durch den Spalt zwischen Dachscheibe 3 und beweglichem Dachhimmelelement 5 treten kann. Auf diese Weise ist das in Auszugrichtung vordere Ende 6.2 des Rollos 6 einseitig an dem beweglichen Dachhimmelelement 5 gefesselt: Man erkennt in der Figurenfolge 1 → 2 → 3, dass das bewegliche Dachhimmelelement 5 das Rollo 6 auszieht, wenn es zur Windschutzscheibe 2 hin verschoben wird. Auf der anderen Seite zeigt die Figurenfolge 3 → 4 → 5, dass das Rollo 6 aus dem Dachhimmelelement 5 noch weiter herausgezogen werden kann, um beispielsweise in einer Blendschutzposition (4) oder einer Abschattposition (5) zusätzlich die Windschutzscheibe 2 teilweise (4) oder vollständig (5) abzudecken.
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Vorteilhafterweise steht der Zugträger 6.2 unabhängig von der Position des Dachhimmelelements 5 stets an dessen windschutzscheibenzugewandter Seite (rechts in 1) zur Verfügung, so dass der Ausziehweg zum Abdecken eines oberen Sichtbereichs der Windschutzscheibe zum Schutz der vorderen Passagiere vor Blendung bzw. zum Abdecken der gesamten Windschutzscheibe zum Abschatten des Innenraums des geparkten Fahrzeugs minimal ist.
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Ist das Rollo 6 zusätzlich fernbedient motorisch verstellbar, kann der Fahrer das Rollo mittels Fernsteuerung am Lenkrad bzw. Lenkstock während der Fahrt positionieren, ohne wie bei einer manuell verstellbaren Variante die Hände vom Lenkrad nehmen zu müssen. Um die an das Dachhimmelelement 5 gefesselte Bewegung zu ermöglichen, kann im Antrieb des Rollos 6 ein Freilauf vorgesehen sein.
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Der Zugträger 6.2 ist unabhängig von der Position des beweglichen Dachhimmelelements 5 in seitlichen Führungsschienen geführt und dort in verschiedenen Auszugpositionen arretierbar. In denselben Führungsschienen ist ein Stützträger 6.3 (vgl. 4, 5) geführt, der gegenüber dem Rollo 6 beweglich ist. Dieser Stützträger 6.3 ist mittels Permanentmagnetpaaren lösbar an den Zugträger 6.2 gekoppelt und wird beim Ausziehen des Rollos 6 von diesem mitgenommen, bis er auf Prallböcke trifft, die eine Weiterbewegung verhindern. Wird der Zugträger 6.2 und mit ihm das Rollo 6 weiter ausgezogen, löst sich dieser Schleppmechanismus und der Stützträger verharrt in seiner Endposition (vgl. 4, 5), in der er das Rollo gegen die Windschutzscheibe abstützt. Wird das Rollo 6 wieder eingeschoben, nimmt der Zugträger 6.2 unter Schließen der Magnetpaare den Stützträger 6.3 wieder mit. In einer nicht dargestellten Weiterbildung können auch mehrerer, vorzugsweise paarweise lösbar miteinander gekoppelte, Stützträger vorgesehen sein, die, von dem Zugträger geschleppt, in unterschiedlichen Positionen abgekoppelt werden und dort das Rollo abstützen.
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Abhängig von der Dach- bzw. Windschutzscheibenkontur kann der Stützträger 6.3 zweiteilig sein und sich quer zur Bewegungsrichtung des Rollos weiten bzw. kürzen. Aber auch eine einteiliger, insbesondere elastischer Querträger ist denkbar. Der Stützträger kann auch in separaten Schienen geführt werden. Er kann auch separat und unabhängig von dem Zugträger 6.2 manuell oder motorisch verstellt werden. Stützträger können zum Beispiel aus Kunststoff, Faserverbundwerkstoff und/oder Metall bestehen. Die Bauform kann beispielsweise zylindrisch, rechteckig oder oval ausgeführt sein.
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Um ein versehendliches Zuziehen des Rollos 6 während der Fahrt zu verhindern, befindet sich in der Führungsschiene ein elektrisch, mechanisch, pneumatische oder hydraulisch schaltbarer Riegel bzw. Anschlag, der bei eingeschalteter Zündung den Rollofahrweg limitiert. Gleichermaßen kann auch ein Mechanismus im Zugträger 6.2 in Verbindung mit dem Führungsschienen für diese Funktion sorgen.
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Gleichermaßen kann auch ein Antrieb des Rollos 6 entsprechend gesteuert werden. Ein Antrieb kann auch so gesteuert werden, dass das Rollo 6 selbstständig bis auf das Armaturenbrett verfährt (vgl. 5), um so die ganze Scheibenfläche 2 vor Sonneneinstrahlung zu schützen, wenn das Fahrzeug mittels Zentralverriegelung verschlossen wird. Wird das Fahrzeug geöffnet, kann die Steuerung das Rollo 6 auf eine mittlere Position verfahren, damit der Fahrer selbst entscheiden kann, ob er offen oder geschlossen fahren möchte.
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Die Steuerung des Antriebs kann die Position des Rollos 6 auch auf Basis eines Photo-, Solar- oder Temperatursensors festlegen. Sie aktiviert das Rollo beispielsweise nur dann, wenn die Sonne direkt in den Innenraum strahl bzw. diesen zu stark aufheizt.
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Der Rolloantrieb kann das Rollo 6, insbesondere dessen Zugträger 6.2, elektrisch mittels mindestens eines Antriebmotors mit Hilfe von Zugseil, Schubkabel, Zahnrad oder ähnlichem mittels wenigstens einer Führungsschiene, die horizontal entlang des Dachs 4 und parallel entlang einer A-Säule verläuft, verfahren. Ein beweglicher Schlitten in der Führungsschiene kann hier als Verbindung zwischen dem Antrieb und dem Rollo dienen.
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Auch hier kann das Rollo vorteilhafterweise gegen ein versehendliches Zuziehen während der Fahrt wie bei der manuell verstellbaren Ausführung beispielsweise über mechanische, elektromechanische, pneumatische oder hydraulische Riegel bzw. Anschläge in der Führungsschiene bei eingeschalteter Zündung gesichert werden. Gleichermaßen kann mittels eines Schalters, Induktivsensors, Hallgebers, optischen Sensors oder dergleichen die Position des Zugträgers 6.2 so bestimmt werden, das der Fahrweg über die Steuereinheit des Antriebs limitiert bzw. angehalten wird.
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Da das Rollo 6 von der rechten zur linken Seite durchgehend ist, würde bei dieser Ausführung ein Innenrückspiegel an der Windschutzscheibe im Weg stehen. Aus diesem Grund wird dieser mittels einer am höchsten Punkt im Heck des Fahrzeugs angebrachten Videokamera 10 und einem im oder am Armaturenbrett installierten Bildschirm 11 ersetzt. Wenn die Kamera in ihrer Horizontal- und/oder Vertikallage schwenkbar ausgeführt ist, kann sie zudem bei einem Rückwärtseinparken als Einparkkamera dienen. Vorteilhaft kann während der Fahrt der komplette rückwärtige Bereich hinter dem Fahrzeug durch die Kamera 10 erfasst werden. Somit wird der Totenwinkelbereich reduziert. Die Kamera 10 kann die Heckbilder in einer bevorzugten Ausführung über ein vorhandenes Navigationsdisplay 11 zu dem Fahrer einspielen. Die Kamera 10 kann vorzugsweise mittels Knopf am Lenkrad aktiviert werden und/oder sich nach einer bestimmten Zeit ein- oder abschalten. Die Kameralage für die Rückwärtsfahrt kann beispielsweise mittels Einlegen des Rückwärtsgangs aktiviert werden.
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6 bis 9 zeigen in 1 bis 5 entsprechender Darstellung den vorderen oberen Innenbereich eines Kraftfahrzeugs 1 nach einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung. Einander entsprechende Merkmale sind mit identischen Bezugszeichen bezeichnet, so dass nachfolgend nur auf Unterschiede der beiden Ausführungen eingegangen und im übrigen auf obige Erläuterungen verwiesen wird.
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Bei dem Kraftfahrzeug nach 6 bis 9 ist die separate Dachscheibe 3 von der Windschutzscheibe 2 durch einen Teil des Daches 4 getrennt.
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Das bewegliche Dachhimmelelement 5 ist getönt und somit zum Beispiel zu 50% lichtundurchlässig, das Rollo 6 ist ebenfalls zu 50% lichtundurchlässig.
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Die Rollowalze 6.1 ist zwischen dem Karosseriedach 4.1 und dem Dachhimmel 4.2 im Bereich zwischen der B- und einer C-Säule integriert.
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Der Antrieb ist so gesteuert, dass der Zugträger 6.2 in einem Grundmodus automatisch zusammen mit dem Dachhimmelelement 5 bewegt wird, so dass sich dieselbe Funktionalität ergibt wie vorstehend mit Bezug auf 1 bis 5 beschrieben. Hierzu kann der Antrieb mit dem Zugträger 6.2 beispielsweise über Seilzüge, Schubstangen, Zahnräder oder dergleichen verbunden sein.
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Zusätzlich kann der Zugträger 6.2 jedoch auch, beispielsweise fernbedient über einen Schalter am Lenkrad des Fahrzeugs, relativ zu dem Dachhimmelelement 5 verfahren werden: Beispielsweise kann der vorstehend erläuterte Grundmodus übersteuert werden, so dass das Rollo 6 auch bei einem Ausfahren des beweglichen Dachhimmelelements 5 vor die Dachscheibe 3 eingefahren bzw. auf der Walze 6.1 aufgewickelt bleibt (vl. 2) und damit relativ zu dem Dachhimmelelement 5 von der Windschutzscheibe 2 weg verfahren wird. Auf diese Weise wird die Dachscheibe 3 nur durch das zu 50% lichtundurchlässige Dachhimmelelement 5 abgedunkelt.
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Entsprechend kann, ausgehend beispielsweise von der in 7 gezeigten Stellung, der Zugträger 6.2 auch teilweise zur Windschutzscheibe hin verfahren werden und dabei das Rollo teilweise, jedoch nicht so weit wie das bewegliche Dachhimmelelement 5, ausziehen. In dem Bereich, in dem sich das zwischen dem beweglichen Dachhimmelelement 5 und der Dachscheibe 6 ausgezogene Rollo 6 und das Dachhimmelelement 5 überdecken, ergeben beide gemeinsam eine im Wesentlichen 100%ige Lichtundurchlässigkeit bzw. vollständige Verdunkelung, im übrigen Bereich dunkelt das Dachhimmelelement 5 die Dachscheibe 3 weniger stark ab. Umgekehrt kann das Rollo auch über das bewegliche Dachhimmelelement 5 hinaus ausgefahren bzw. -zogen werden, um beispielsweise bei nicht oder nur teilweise ausgefahrenem Dachhimmelelement die Dachscheibe 3 und/oder die Windschutzscheibe 2 wenigstens teilweise abzudunkeln, was auch bei vollständig ausgefahrenem Dachhimmelelement 5 möglich ist (vgl. 8, 9).
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Das Rollo
6 ist von der rechten bis zur linken Fahrzeugseite durchgehend. Es dient somit als Blendschutz der vorderen Passagiere während der Fahrt (
8), als Beschattung dieser gegenüber der transparenten Dachscheibe
3 oder als Beschattungseinheit des Fahrzeuginnenraums bei Stillstand des Fahrzeugs (
9). Bezugszeichenliste
1 | Kraftfahrzeug |
2 | Windschutzscheibe |
3 | Glasdach (Dachscheibe) |
4 | Dach |
4.1 | Karosseriedach |
4.2 | Dachhimmel |
5 | Bewegliches Dachhimmelelement |
6 | Rollo |
6.1 | Walze |
6.2 | Zugträger |
6.3 | Stützträger |
10 | Kamera |
11 | Bildschirm |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006011455 U1 [0004]
- DE 10360629 A1 [0004]
- DE 10245246 A1 [0004]
- DE 102008017198 [0004]
- DE 102008017197 [0004]