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Die
Erfindung betrifft eine Verschlussvorrichtung zur kombinierten Bereitstellung
einer Notentgasungsfunktion, eines Druckausgleichs sowie einer Kondensatabfuhr
für ein
gegenüber
der Umgebung abgeschlossenes Gehäuse,
welches zur Aufnahme einer technischen Komponente vorgesehen ist.
Die Erfindung betrifft ferner ein Gehäuse mit einer Verschlussvorrichtung.
Insbesondere handelt es sich bei dem Gehäuse um ein Gehäuse für ein Speichermodul
eines Fahrzeugs.
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Gehäuse, welche
zur Aufnahme einer technischen Komponente, wie z. B. einem Speichermodul
für ein
Fahrzeug, vorgesehen sind, müssen
eine Reihe von Anforderungen erfüllen,
um den wechselnden Betriebsbedingungen eines Fahrzeugs gerecht zu
werden. Ein derartiges Gehäuse
dient dazu, das Speichermodul vor Umgebungseinflüssen, z. B. Wasser und Schmutz,
zu schützen.
Das Gehäuse muss
deshalb prinzipiell bis zu einem bestimmten zulässigen Wassereintrag (sog.
zulässige
Leckrate) abgedichtet ausgebildet sein. Im Schadensfall des erwähnten Speichermoduls
aufgrund extremen Drucks in einer oder mehreren der Speicherzellen
und einer sich daran anschließenden Öffnung der
Speicherzelle(n), kann durch den aus der Speicherzelle austretenden
Gasstrom in kurzer Zeit ein hoher Überdruck in dem Gehäuse entstehen.
Um das Gehäuse
nicht druckfest ausführen
zu müssen,
ist deshalb eine Notentgasung erforderlich, so dass der in dem Gehäuse entstehende Überdruck
mit einem ausreichend großen
Volumenstrom abgebaut werden kann. Die im Betrieb des Speichermoduls
entstehende Wärme wird
typischerweise durch einen Kühler
bzw. einen Kühlmittelverdampfer
aus dem Inneren des Speichermoduls abgeführt. Hierdurch ist die Entstehung eines
Kondensats möglich,
welches sich bei einem abgedichteten Gehäuse am Boden des Gehäuses sammelt.
Da dies auf Dauer unerwünscht
ist, ist ein Abfluss des Kondensats erforderlich. Wird das in dem
Gehäuse
angeordnete Speichermodul in einem Fahrzeug eingesetzt, so ist aufgrund
der wechselnden Einsatzbedingungen, z. B. in unterschiedlichen Temperatur-
und/oder Höhenregionen,
ferner ein Druckausgleich vorzusehen, welcher den im Inneren des
Gehäuses
vorherrschenden Druck an den Umgebungsdruck angleicht.
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Zur
Realisierung der oben beschriebenen Funktionen – Dichtigkeit, Druckentlastung
im Falle einer Notentgasung der Speicherzellen, Druckausgleich zwischen
Gehäuseinnerem und
Umgebung, Kondensatabfuhr – sind
aus dem Stand der Technik – jeweils
für sich
getrennt – unterschiedliche
Lösungen
bekannt. Notentgasungselemente gibt es z. B. in der Form von Berstscheiben
und Überdruckventilen. Kondensatabführungen
bzw. Wasserabführungen als
auch Schwimmer werden im Umfeld von Fahrzeugen vor allem an Öffnungen
von Hohlräumen
in der Karosserie eingesetzt. Druckausgleichselemente, die Schmutz
und Lufteintrag minimieren, sind beispielsweise von Achsgetrieben
bekannt. Aufgrund der räumlich
beengten Einbausituation können
die oben genannten Funktionen nicht durch separate, eine jeweilige
Einzelfunktion übernehmende
Elemente realisiert werden.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verschlussvorrichtung
und ein Gehäuse zur
kombinierten Bereitstellung einer Notentgasungsfunktion, eines Druckausgleichs,
einer Kondensatabfuhr sowie Abdichtung für ein gegenüber der Umwelt abgeschlossenes
Gehäuse,
das zur Aufnahme einer technischen Komponente dient, anzugeben.
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Diese
Aufgaben werden gelöst
durch eine Verschlussvorrichtung gemäß den Merkmalen des Patentanspruches
1 sowie ein Gehäuse
gemäß den Merkmalen
des Patentanspruches 14. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich
jeweils aus den abhängigen
Patentansprüchen.
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Die
Erfindung schafft eine Verschlussvorrichtung zur kombinierten Bereitstellung
einer Notentgasungsfunktion, eines Druckausgleichs sowie einer Kondensatabfuhr
für ein
gegenüber
der Umgebung abgeschlossenes, insbesondere bei Wasserdurchfahrt
abgedichtetes, Gehäuse,
welches zur Aufnahme einer technischen Komponente, insbesondere
in einem Fahrzeug, vorgesehen ist. Die Verschlussvorrichtung umfasst
einen an einer Gehäuseöffnung befestigbaren
Rahmen mit einer Rahmenöffnung.
Die Verschlussvorrichtung umfasst weiter eine die Gehäuseöffnung verschließendes Verschlusselement, das
derart ausgebildet und/oder derart relativ zu dem Rahmen angeordnet
ist, dass durch die auf das Verschlusselement wirkende Schwerkraft
in einer ersten Verschlussstellung zumindest ein Pfad in dem Verschlusselement
oder durch das Verschlusselement ausgebildet ist, der einen Luftaustausch
des Gehäuseinneren
mit der Umgebung sowie einen Kondenswasserabfluss ermöglicht.
Durch von der Umgebung auf das Verschlusselement auftreffendes Wasser
ist eine zweite Verschlussstellung bewirkbar, in der der Pfad dichtend
verschlossen ist. Bei Überschreiten
eines vorgegebenen Überdrucks,
den das Gehäuseinnere
gegenüber
der Umgebung aufweist, ist das Verschlusselement von der Rahmenöffnung ablösbar.
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Bei
dem Gehäuse
handelt es sich beispielsweise um ein Gehäuse für ein Speichermodul eines Fahrzeugs.
Die erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung
dichtet das Gehäuse
zum Außenbereich
hin (d. h. der Umgebung) gegen Wasser und Schmutz ab. Diesen Einflüssen ist
das Gehäuse
bzw. die Verschlussvorrichtung beispielsweise bei einer Wasserdurchfahrt
oder Spritzwasser bei Verwendung in einem Fahrzeug ausgesetzt. Im
Schadensfall der in dem Gehäuse
angeordneten Komponente ermöglicht
eine erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung, den
im Gehäuseinneren
in kurzer Zeit entstehenden Überdruck
mit einem ausreichend großen
Volumenstrom abzubauen. Hierdurch braucht das Gehäuse nicht
als Druckbehälter
ausgelegt zu werden. Die Notentgasung ist beispielsweise auch dann
sichergestellt, wenn die technische Komponente als aktiv gekühltes Speichermodul
ausgebildet ist und ein Kühlerbruch
im Inneren des Gehäuses
vorliegt. Im Normalbetrieb ermöglicht
die Verschlussvorrichtung einen Druckausgleich des Gehäuseinneren
mit der Umgebung, beispielsweise bei Passfahrten. Schließlich stellt
die Verschlussvorrichtung einen Berührschutz dar, da spannungsführende Teile
im Inneren des Gehäuses
nicht berührt
werden können.
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Werden
der Rahmen und/oder das Verschlusselement aus einem Kunststoff gebildet,
wie dies gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen ist, so lässt sich die Verschlussvorrichtung
auf einfache und kostengünstige
Weise realisieren, da sämtliche
Komponenten im Spritzgussverfahren herstellbar sind.
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Gemäß einer
weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung
ist das Verschlusselement in der ersten und der zweiten Verschlussstellung
an einer ersten Seitenkante über
ein Gelenk oder Scharnier an dem Rahmen verschwenkbar befestigt
und an einer anderen Seitenkante form- und/oder kraftschlüssig an dem
Rahmen befestigt. Die form- und/oder kraftschlüssige Verbindung ist bei Überschreiten
des vorgegebenen Überdrucks
lösbar,
wodurch eine Verschwenkbewegung aus der ersten oder zweiten Verschlussstellung
in eine Öffnungsstellung
erfolgt. Die Notentgasung im Falle eines im Gehäuse auftretenden Überdrucks
erfolgt damit durch Verschwenken des Verschlusselements relativ
zu dem Rahmen, wodurch eine gegenüber dem eingangs erwähnten Pfad vergrößerte Öffnung zwischen
dem Gehäuseinneren und
der Umgebung hergestellt wird, die einen schnellen Druckausgleich
ermöglicht.
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Gemäß einer
weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung
ist im Bereich der Rahmenöffnung
eine umlaufende Dichtung, insbesondere in Form einer Dichtungslippe,
angeordnet. Je nach Ausgestaltung des Verschlusselements ist gemäß einer
weiteren Ausgestaltung das Verschlusselement zumindest in der zweiten
Verschlussstellung gegen die Dichtung gepresst. Die umlaufende Dichtung
dient dazu, die Rahmenöffnung
gegen das Eindringen von Feuchtigkeit, Wasser und Schmutz bei anliegendem
Verschlusselement abzudichten, z. B., wenn sich das Verschlusselement
in der zweiten Verschlussstellung befindet. Zusätzlich kann die Dichtung im
Bereich der Rahmenöffnung
derart ausgebildet sein, dass der an dem Gehäuse befestigte Rahmen der Verschlussvorrichtung
gegenüber
diesem abgedichtet ist.
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Gemäß einer
Variante verläuft
der Pfad, über den
der Druckausgleich zwischen dem Gehäuseinneren und der Umgebung
erfolgt, zumindest abschnittsweise zwischen der Rahmenöffnung und
dem Verschlusselement. Bei dieser Variante ist das Verschlusselement
als Ganzes an den Rand der Rahmenöffnung und der Dichtung pressbar.
In einer alternativen Ausgestaltung verläuft der Pfad durch das Verschlusselement
hindurch. Das Verschlusselement ist gemäß dieser Variante mehrteilig
ausgebildet.
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In
einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung
umfasst das Verschlusselement einen Schwimmer, durch den in vorbestimmter
Einbaulage des Verschlusselements der Pfad durch von außerhalb
des Gehäuseinneren
(d. h. von der Umgebung her) auf den Schwimmer auftreffendes Wasser
verschließbar ist.
Durch die Verwendung des einfachen Schwimmer-Prinzips lässt sich
eine einfache und kostengünstige
Verschlussvorrichtung zur Abdichtung des Gehäuseinneren, z. B. bei einer
Wasserdurchfahrt, bereitstellen.
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Insbesondere
ist das Verschlusselement selbst als Schwimmer ausgebildet, wodurch
das Verschlusselement selbst an den Rand der Rahmenöffnung oder
der Dichtung pressbar ist. In einer alternativen Ausgestaltung umfasst
das Verschlusselement ein mit dem Schwimmer verbundenes Dichtelement, welches
zum Schließen
des Pfads an eine Klappe des Verschlusselements pressbar ist. Der
Pfad verläuft
bei dieser Ausgestaltung beispielsweise zwischen der Klappe und
dem Schwimmer. In einer weiteren Ausgestaltung ist der Schwimmer
das Dichtelement. Bei dieser Ausgestaltung übernimmt der Schwimmer, beispielsweise
in Gestalt einer Holz- oder Styroporkugel, die abdichtende Funktion
in der zweiten Verschlussstellung.
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Eine
weitere Ausgestaltung sieht vor, in der Klappe eine Kondensatablauföffnung vorzusehen, wobei
optional in oder über
der Kondensatablauföffnung
ein fluiddurchlässiges
Gestrick oder eine Membran angeordnet ist. Hierdurch kann ein Salznebel- und
Staubeintrag in das Innere des Gehäuses weiter minimiert werden.
Ferner dient ein solches Gestrick oder Membran als Explosionsschutz
vom Gehäuseinneren
nach außen
und von außen
nach innen.
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Die
Erfindung schafft weiterhin ein Gehäuse für eine Vorrichtung zur Spannungsversorgung,
ein sog. Speichermodul, insbesondere für ein Fahrzeug, das eine oben
beschriebene Verschlussvorrichtung umfasst. Insbesondere ist die
Verschlussvorrichtung in Schwerkraftrichtung am Boden des Gehäuses angeordnet.
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Es
ist weiterhin vorgesehen, dass die Verschlussvorrichtung das Gehäuseinnere
mit einem Fahrzeugaußenraum
verbindet. Auf diese Weise ist beispielsweise sichergestellt, dass
im Fall einer Notentgasung aufgrund eines Defekts der technischen Komponente
im Gehäuseinneren
die daraus resultierenden Gase nicht in den Fahrzeuginnenraum (Fahrgastzelle)
geleitet werden.
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Eine
weitere Ausgestaltung sieht vor, dass das Gehäuse aus einem Material gebildet
ist, welches bis zu einem vorgegebenen Druck, der durch einen Fehlerfall,
insbesondere einen Entgasungsvorgang, der technischen Komponente
definiert ist, druckfest ist. Hierdurch kann das Gehäuse aus
kostengünstigeren
Materialien gefertigt sein. Zudem lässt sich das Gehäuse mit
einem geringeren Gewicht bereitstellen.
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Zweckmäßigerweise
weist das Gehäuse
einen Schacht auf, in dem die Verschlussvorrichtung angeordnet ist.
Hierdurch liegt die Verschlussvorrichtung geschützt in dem Schacht des Gehäuses, so dass
das Eindringen von Feuchtigkeit und Wasser zusätzlich durch die physikalische
Anordnung erschwert ist. Darüber
hinaus besteht die Möglichkeit, das
dem Fahrzeugaußenraum
zugewandte Ende des Schachts mit einem Flammschutzgitter zu versehen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend näher
anhand der Figuren erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Querschnittsdarstellung einer erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung gemäß einer
ersten Ausführungsvariante,
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2 eine
perspektivische Darstellung der Verschlussvorrichtung gemäß 1 von
oben,
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3 eine
perspektivische Darstellung der Verschlussvorrichtung gemäß 1 von
unten mit geöffnetem
Verschlusselement,
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4 eine
perspektivische Darstellung der Verschlussvorrichtung gemäß 1 von
unten mit geschlossenem Verschlusselement,
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5 eine
schematische Querschnittsdarstellung einer erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung
gemäß einer
zweiten Ausführungsvariante,
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6 eine
schematische Querschnittsdarstellung einer erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung
gemäß einer
dritten Ausführungsvariante,
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7 eine
schematische Querschnittsdarstellung einer erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung
gemäß einer
vierten Ausführungsvariante,
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8 eine
schematische Querschnittsdarstellung der in 7 gezeigten
Verschlussvorrichtung, welche in ein Gehäuse eingebaut ist, und
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9 eine
schematische Querschnittsdarstellung der in das Gehäuse eingebauten
Verschlussvorrichtung gemäß 7,
wobei das Verschlusselement geöffnet
ist.
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1 zeigt
in einer Querschnittsdarstellung eine erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung 1 zur kombinierten
Bereitstellung einer Notentgasungsfunktion, eines Druckausgleichs
sowie einer Kondensatabfuhr für
ein gegenüber
der Umwelt abgeschlossenes Gehäuse
gemäß einer
ersten Ausführungsvariante.
Das Gehäuse
ist in 1 nicht dargestellt. Die Verschlussvorrichtung 1 ist
in der korrekten Einbauposition, in der diese an einem Boden des
Gehäuses befestigt
wird, dargestellt. Aus Kosten- und Fertigungsgründen können – mit Ausnahme einer nachfolgend
näher beschriebenen
Dichtung – sämtliche Elemente
der Verschlussvorrichtung aus einem 2-Komponenten-Kunststoffspritzguss
gebildet sein.
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Die
Verschlussvorrichtung 1 umfasst einen Rahmen 10 mit
einer darin ausgebildeten Rahmenöffnung 11.
Auf einer Oberseite des Rahmens 10, d. h. derjenigen Seite,
welche dem Gehäuseinneren
zugewandt ist, ist eine Dichtung 20 angeordnet. Diese weist
eine der Größe des Rahmens 10 entsprechende
Größe auf.
Im Zentrum der Dichtung 20 ist eine Öffnung 23 ausgebildet,
welche im vorliegenden Ausführungsbeispiel
kleiner als die Rahmenöffnung 11 ist.
Die Dichtung 20 bildet damit einen oberen Abschluss des
Rahmens 10. Die Dichtung 20 und der Rahmen 10 können als
separate Bauteile ausgebildet sein, welche im Rahmen des Herstellungsprozesses
miteinander verbunden werden. Die Verbindung muss dabei nicht permanenter
Natur sein. Die Dichtung 20 kann vielmehr lediglich auf
die Oberseite des Rahmens 10 aufgelegt sein. Alternativ
können
der Rahmen 10 und die Dichtung 20 in einem gemeinsamen
Bauteil verwirklicht sein, das beispielsweise durch das bekannte
Zwei-Komponenten-Spritzgussverfahren hergestellt ist.
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Die Öffnung 23 der
Dichtung 20 ist von einem Dichtungswulst 22 umlaufen,
welcher nach Einbau der Verschlussvorrichtung in das Gehäuse an dem
Boden des Gehäuses
dichtend anliegt, wobei die Öffnung 23 der
Dichtung 20 und die Rahmenöffnung 11 korrespondierend
zu einer Öffnung
im Boden des Gehäuses
angeordnet sind. Vom Rand der Öffnung 23 erstreckt
sich in einem Winkel eine umlaufende Dichtungslippe 21 weg
(das Wegdrücken
ist in der Zeichnung nicht dargestellt). Die Dichtungslippe 21 umläuft dabei
die Öffnung 23 vollständig und
ist aufgrund ihrer im Querschnitt flügelartigen Gestalt unter Druckbeaufschlagung
verformbar.
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In
dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel drückt eine
Klappe 31 eines Dichtelements 30 dauerhaft an
die Dichtungslippe 21. Neben der im normalen Betriebszustand
an die Dichtungslippe 21 angrenzende Klappe 31 umfasst
das Verschlusselement 30 weiterhin einen Schwimmer 40,
auf dessen zur Klappe 31 hin gewandten Hauptfläche ein Dichtelement 41 angeordnet
ist. Das Dichtelement 41 ist korrespondierend zu einer
Kondensatablauföffnung 36 in
der Klappe 31 an dem Schwimmer 40 angeordnet.
Die Kondensatablauföffnung 36 kann
entgegen der zeichnerischen Darstellung mit einem gas- und fluiddurchlässigen Gestrick
oder Membran verschlossen sein. In der in 1 gezeigten
normalen Betriebsstellung, d. h. es herrscht im Gehäuseinneren
kein Überdruck,
ist das Dichtelement 41 beabstandet zu der Kondensatablauföffnung 36 angeordnet.
Die Größe des Schwimmers 40 ist
an die Größe der Klappe 31 derart
angepasst, dass zwischen den aneinander grenzenden Seitenwänden des
Schwimmers 30 und der topfförmigen Klappe 31 ein
Spalt 43 besteht. Über
den, den Schwimmer 40 umlaufenden Spalt 43, die
Kondensatablauföffnung 36 in
der Klappe 31 sowie die Öffnung 23 der Dichtung 20 ist
ein Pfad hergestellt, welcher das Gehäuseinnere mit der Umgebung
verbindet. Hierdurch wird in der in 1 gezeigten,
sog. ersten Verschlussstellung, ein Luftaustausch des Gehäuseinneren
mit der Umgebung sowie ein Kondenswasserabfluss aus dem Gehäuseinneren
ermöglicht.
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Der
Schwimmer 40 ist in der Klappe 31 beweglich gelagert.
Der der Umgebung zugewandte Rand der Klappe 31 weist an
zumindest zwei gegenüberliegenden
Stellen einen Wulst 32 auf. Korrespondierend hierzu weist
der Schwimmer an seinen Seitenkanten einen Wulst 42 auf,
der an mehreren Stellen unterbrochen ist (in der Querschnittsdarstellung
nicht erkennbar). Hierdurch ist sichergestellt, dass der Schwimmer 40 nicht über die
in 1 gezeigte Position aus der Klappe 31 herausrutschen kann
und ein Druckausgleich und Kondensatablauf ermöglicht ist. Hingegen wird eine
Bewegung des Schwimmers 40 in Richtung des Bodens der Klappe 31,
z. B. durch auf die Verschlussvorrichtung 1 auftreffendes
Wasser (z. B. bei Wasserdurchfahrt) ermöglicht. Hierdurch wird das
Dichtelement 41 an den Boden der Klappe 31 gepresst,
wodurch die Kondensatablauföffnung 36 verschlossen
wird. Diese Stellung wird als zweite Verschlussstellung bezeichnet und
bewirkt, dass der zwischen dem Gehäuseinneren und der Umgebung
gebildete Pfad verschlossen ist. Wie aus der Querschnittsdarstellung
der 1 gut ersichtlich ist, ist für eine zuverlässige Abdichtung der
Durchmesser des Dichtelements 41 des Schwimmers größer als
die Kondensatablauföffnung 36 ausgebildet.
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Bei Überschreiten
eines vorgegebenen Überdrucks,
den das Gehäuseinnere
gegenüber
der Umgebung aufweist, erlaubt die Verschlussvorrichtung 1 den
Abbau des Überdrucks über eine Öffnung (im
Ausführungsbeispiel
die Öffnung 23 der
Dichtung 20), welche gegenüber dem oben beschriebenen Pfad
einen sehr viel größeren Volumenstrom
erlaubt. Zu diesem Zweck ist das Verschlusselement 30 verschwenkbar
an dem Rahmen 10 befestigt. An einer Wand 12a weist
der Rahmen 10 eine hakenförmige Aufnahme 13 für ein Gelenk 33 der
Klappe 31 auf. An der gegenüberliegenden Wand 12b des
Rahmens 10 ist ein Rasthaken 15 ausgebildet, auf
dessen Auflagefläche 16 eine
Auflagefläche 35 des
Verschlusselements, genauer der Klappe 31, aufliegt. Bei
einem auftretenden Überdruck
verformt sich die Wand 12b mit dem Rasthaken 16,
so dass ein Verschwenken des Verschlusselements 30 um das
Gelenk 13, 33 herum erfolgt. Für den Abbau des Überdrucks
steht nunmehr ein Pfad zur Verfügung,
der durch die Größe der Öffnung 23 der
Dichtung 20 bestimmt ist.
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Die 2 bis 4 zeigen
die Verschlussvorrichtung gemäß 1 in
verschiedenen perspektivischen Darstellungen. In 2 ist
eine perspektivische Darstellung auf die Oberseite ersichtlich.
Gut erkennbar ist die im Bereich der Öffnung 23 der Dichtung 20 liegende
Kondensatablauföffnung 36 der Klappe 31 des
Verschlusselements 30. Ferner gut zu erkennen sind vier
Bohrungen 5, über
welche die Verschlussvorrichtung mittels Schrauben an dem Gehäuse befestigt
werden kann. 3 zeigt die Verschlussvorrichtung 1 von
unten, wobei das Verschlusselement 30 geöffnet ist,
wie dies nach Überschreiten
eines vorgegebenen Überdrucks,
den das Gehäuseinnere
gegenüber
der Umgebung aufweist, die Folge ist. 4 zeigt
eine perspektivische Darstellung von unten, wobei das Verschlusselement 30 in
der ersten Verschlussstellung relativ zu dem Rahmen 10 angeordnet
ist.
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5 zeigt
eine schematische Querschnittsdarstellung einer erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung 1 gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel.
Im Unterschied zum vorangegangenen Ausführungsbeispiel gemäß 1 ist
das Verschlusselement 30 einteilig ausgebildet. In dieser
Ausgestaltungsvariante bildet das Verschlusselement 30 den Schwimmer 40 selbst
aus. In der ersten Verschlussstellung ist das Verschlusselement 30 deshalb
beabstandet zu der Dichtungslippe 21 der auf der Oberseite
des Rahmens 10 aufgebrachten Dichtung 20 angeordnet.
Dies kann z. B. durch eine entsprechende Ausformung des der Öffnung 23 zugewandten
Seite des Verschlusselements 30 oder die Anordnung des Gelenkmechanismus
realisiert sein. Das an der Aufnahme 13 des Rahmens 10 verschwenkbar
angeordnete Verschlusselement 30 ist an dem Rasthaken 16 eingerastet,
wodurch der erwähnte
Spalt zwischen der Dichtungslippe 21 und dem Verschlusselement 30 gebildet
ist. Über
diesen Spalt und die zwischen den jeweiligen Wänden 12a und 12b und
den Seitenwänden
des Verschlusselements 30 gebildeten Zwischenräume kann
ein Druckausgleich stattfinden sowie Kondensatwasser abfließen. Bei
einer Wasserdurchfahrt oder einem Wasserstrahl von unten, d. h. von
der Umgebung her, wird das als Schwimmer ausgebildete Verschlusselement 30 in
Richtung der Dichtungslippe 21 gedrückt, wodurch der Gehäuseinnenraum
gegen die Umgebung abgedichtet ist. In einem Fehlerfall der in dem
Gehäuse
angeordneten technischen Komponente steht der Druck im Gehäuseinneren
von oberhalb des Verschlusselements 30 an. Ab einem bestimmten
Innendruck öffnet
das Verschlusselement 30, wodurch der Rasthaken 15 ausweicht
und ein Gasstrom durch die Öffnung 23 entweichen
kann.
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6 zeigt
eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels
von 5. Die drehbare Lagerung ist in diesem Ausführungsbeispiel
durch ein Filmscharnier 14 gebildet. Der Druckausgleich
sowie die Kondensatwasserabfuhr erfolgt in diesem Ausführungsbeispiel
durch einen Spalt, der zwischen der Dichtungslippe 21 im
rechten Teil der Figur und dem Verschlusselement 30 gebildet
ist. Weiterhin können
der Druckausgleich und die Kondensatwasserabfuhr durch den zwischen
dem Rasthaken 15 und der Seitenwandung des Schwimmers 40 gebildeten
Zwischenraum erfolgen. Das Verschlusselement 30 ist in diesem
Ausführungsbeispiel
durch eine Verschlussplatte 34 und einen daran angebrachten
Schwimmer 40 gebildet. Wird der Schwimmer durch Wasser
von unten nach oben gedrückt,
so verdreht sich das Verschlusselement 30 gegen die Uhrzeigerrichtung
um das Filmscharnier 14, wodurch die Verschlussplatte 34 an
die Dichtungslippe 21 gepresst wird. Im Fehlerfall aufgrund
eines im Gehäuseinneren
anliegenden Überdrucks
weicht der Rasthaken 15 wiederum aus, wodurch das Verschlusselement 30 durch
eine Verschwenkbewegung in Uhrzeigerrichtung öffnet.
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7 zeigt
ein viertes Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung 1 in einer
schematischen Querschnittsdarstellung. Das vierte Ausführungsbeispiel
basiert auf dem in Verbindung mit 1 beschriebenen
ersten Ausführungsbeispiel
und weist ein zweiteiliges Verschlusselement auf. In der ersten
Verschlussstellung ist die Klappe 31 fest an die Dichtungslippe 21 gepresst.
Der Pfad zum Druckausgleich wird durch einen an der Klappe 31 angeformten
Zylinderabschnitt 38 sichergestellt, welcher in etwa in
der Mitte die Kondensatablauföffnung 36 aufweist.
Die Enden des Zylinderabschnitts 38 sind mit Vorsprüngen 39 versehen.
Zwischen der Wandung mit der Kondensatablauföffnung 36 und den
Vorsprüngen 39 ist
ein kugelförmiger
Schwimmer 40, z. B. in Gestalt einer Styropor- oder Holzkugel
angeordnet. Die Größe des Schwimmers 40 ist derart
bemessen, dass ein ausreichender Abstand zu dem Zylinderabschnitt 38 gegeben
ist. Hierdurch wird der für
den Druckausgleich erforderliche Pfad zwischen dem Gehäuseinnenraum
und der Umgebung ermöglicht.
Der Schwimmer 40 ist beweglich in dem Zylinderabschnitt 38 gelagert,
so dass dieser bei einer Wasserdurchfahrt oder einem Wasserstrahl
von unten nach oben gegen die Kondensatablauföffnung 36, vorzugsweise
in Gestalt einer Bohrung, gedrückt wird
und den Gehäuseinnenraum
gegen die Umgebung abdichtet. In oder über der Kondensatablauföffnung 36 kann
optional ein wasserdurchlässiges
Gestrick (z. B. ein Docht) oder eine Membran vorgesehen sein, welche
den Eintrag von Salznebel und Wasserdampf in das Gehäuseinnere
weiter einschränken.
Darüber
hinaus wird bei einer Fehlfunktion des Schwimmers 40 der
Wassereintrag in das Gehäuseinnere
reduziert. Die Funktion der Verschlussvorrichtung 1 im
Falle eines Überdrucks
zeigen die in den 1 bis 5 dargestellten
Verschlussvorrichtungen, entsprechend denen ein Verschwenken des Verschlusselements 30 um
den Gelenkmechanismus 13, 33 erfolgt.
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Die 8 und 9 zeigen
jeweils in einer Querschnittsdarstellung die in 7 gezeigte
Verschlussvorrichtung in einem Gehäuse 100. 8 zeigt
die Verschlussvorrichtung 1 dabei in ihrer ersten Verschlussstellung. 9 zeigt
die Situation, in der ein vorgegebener Innendruck im Gehäuseinneren überschritten
wurde, so dass das Verschlusselement 30 gegenüber dem
Rahmen 10 auslenkt. Das Gehäuse 100 dient beispielsweise
zur Aufnahme eines Speichermoduls, wie dieses für elektrifizierte Antriebe
verwendet wird. Ein derartiges Speichermodul umfasst eine Mehrzahl
an Speicherzellen, welche aufgrund der im Betrieb entstehenden Wärme gekühlt werden
müssen.
Bei einem Defekt, einem sog. thermischen Vorfall, kann es beispielsweise
zu einem Öffnen
einer Speicherzelle kommen, so dass ein Gasstrom aus dieser entweicht
und ein Überdruck
im Gehäuseinneren 110 entsteht.
Die Erfindung ermöglicht
die Verwendung eines nicht druckfest ausgelegten Gehäuses, da
die Funktion einer Notentgasung durch eine der vorstehend beschriebenen
Verschlussvorrichtungen übernommen
wird.
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Das
Gehäuse 100 ist
in den 8 und 9 jeweils nur ausschnittsweise
dargestellt. Die Verschlussvorrichtung 1 ist in einem Gehäuseschacht 103 des
Gehäuses 100 angeordnet.
Der Gehäuseschacht 103 ist
vorzugsweise an der tiefsten Stelle des Bodens 101 des Gehäuses 100 angeordnet
und steht mit einem Fahrzeugaußenraum 200 in
Verbindung. Im Falle einer Notentgasung entweicht das Gas in diesen
und nicht in den Fahrzeuginnenraum. Die Verbindung der Verschlussvorrichtung 1 mit
dem Gehäuse 100 erfolgt
bevorzugt über
eine Anzahl an Schraubverbindungen. Aus den Figuren ist gut ersichtlich,
dass der Dichtungswulst 22 der Dichtung 20 zur
Abdichtung der Verbindung fest an das Gehäuse 100 gepresst wird.
Der Dichtungswulst 22 umläuft die Gehäuseöffnung 102 vollständig und
wird in Einbaulage verdrückt,
was in der Figur nicht dargestellt ist. An dem von der Verschlussvorrichtung 1 abgewandten
Ende 104 des Gehäuseschachts 103 kann
ein in den Figuren nicht dargestelltes Flammschutzgitter angeordnet
sein.
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Die
erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung
ermöglicht
in einem Bauelement die kombinierte Bereitstellung einer Notentgasung,
eines Druckausgleichs sowie einer Kondensatabfuhr. Die Verschlussvorrichtung
dichtet das Gehäuseinnere
zur Umgebung hin gegen Wasser und Schmutz ab. Im Schadensfall einer
technischen Komponente im Gehäuseinneren
kann ein etwa entstehender Überdruck gezielt
aus dem Gehäuse
entweichen. Diese als Notentgasung bezeichnete Funktion ermöglicht es,
das Gehäuse
aus einem kostengünstigen
Material zu fertigen, welches nur begrenzt, d. h. bis zu einem vorgegebenen
maximalen Druck, druckbeständig
ist. Ebenso wird der Abfluss von eventuell entstehendem Kondensat
ermöglicht.
Schließlich
wird im Normalbetrieb ein Druckausgleich des Speicherinneren mit
der Umgebung bereitgestellt. Sämtliche
Funktionen können
mit minimalen Kosten realisiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verschlussvorrichtung
- 5
- Bohrungen
- 10
- Rahmen
- 11
- Rahmenöffnung
- 12a,
12b
- Wand
- 13
- Aufnahme
für Gelenk
- 14
- Filmscharnier
- 15
- Rasthaken
- 16
- Auflagefläche des
Rasthakens
- 20
- Dichtung
- 21
- Dichtungslippe
- 22
- Dichtungswulst
- 23
- Öffnung
- 30
- Verschlusselement
- 31
- Klappe
- 32
- Wulst
- 33
- Gelenk
- 34
- Verschlussplatte
- 35
- Auflagefläche des
Verschlusselements
- 36
- Kondensatablauföffnung
- 37
- wasserundurchlässiges Gestrick/Membran
- 38
- Zylinderabschnitt
- 39
- Vorsprung
- 40
- Schwimmer
- 41
- Dichtelement
des Schwimmers
- 42
- Wulst
- 43
- Spalt
- 100
- Gehäuse
- 101
- Boden
des Gehäuses
- 102
- Gehäuseöffnung
- 103
- Gehäuseschacht
- 104
- Ende
des Gehäuseschachts
- 110
- Gehäuseinneres
- 200
- Umgebung/Fahrzeugaußenraum