DE102009037041A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Aufbereitung von Badewasser - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung von Badewasser/Schwallwasser aus einem Badebecken (1) in einem Kreislauf, wobei das Schwallwasser gesammelt wird, anschließend in einer drucklosen Filteranlage gefiltert wird und nach Desinfektion und pH-Wert-Regulierung als Reinwasser dem Badebecken (1) rückgeführt wird. Das Schwallwasser wird unmittelbar in einem Zwischenbehälter (3) gesammelt und in diesem auf ein Niveau (3a) gestaut, von welchem es durch Druckunterschied in die drucklose Filteranlage geleitet wird, wobei das Stauniveau (3a) einen Überschuss an Schwallwasser zulässt, welches überläuft, gesondert gesammelt wird und wahlweise bzw. je nach Bedarf auf die Filteranlage (9) und/oder in den Zwischenbehälter (3) gepumpt wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung von Badewasser/Schwallwasser aus einem Badebecken in einem Kreislauf, wobei das Schwallwasser gesammelt wird, anschließend drucklos gefiltert wird und nach Desinfektion und pH-Wert-Regulierung als Reinwasser dem Badebecken rückgeführt wird. Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Aufbereitung von Badewasser/Schwallwasser aus einem Badebecken in einem Wasserkreislauf, welcher zumindest einen Behälter zum Auffangen des Schwallwassers, eine drucklose Filteranlage und Pumpen enthält.
- Bei einem der bekannten Verfahren zur Badewasseraufbereitung wird das in eine Überlaufrinne überlaufende Beckenwasser bzw. Schwallwasser in einem Behälter gesammelt und aus diesem mittels zumindest einer Transferpumpe einer drucklos arbeitenden Filteranlage zugeführt. Dem ungefilterten Wasser wird ein Flockungsmittel zugesetzt, welches Schmutzteile bindet, sodass diese leichter abfiltriert werden können. Die Filteranlage umfasst eine oder mehrere geschlossene, drucklose Filter, die als Filtermaterial beispielsweise Sand oder ein Mehrschichtfiltermaterial enthalten. Das Filtratwasser wird desinfiziert, üblicherweise durch Chlorung, und anschließend nach pH-Wert-Regulierung über ein Einströmsystem dem Badebecken rückgeführt. Vor der Chlorung kann ein Teilstrom des Wassers zur Erwärmung durch einen Wärmetauscher geleitet werden. In einem derartigen System arbeitet üblicherweise mindestens eine Transferpumpe, insbesondere zum Befördern des Wassers aus dem Sammelbehälter in die Filterkammern. Zum Befördern des Filtratwassers zum Badebecken werden Druckerhöhungspumpen eingesetzt. Bei bekannten Anlagen fördert die Transferpumpe das komplette Wasservolumen vom Schwallwasserbehälter auf die Filteranlage.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, in einem Verfahren der eingangs genannten Art und bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art auf eine baulich einfache und kostengünstige Weise die im Wasserkreislauf erforderliche Pumpenleistung und damit die benötigte elektrische Energie signifikant zu reduzieren.
- Das erfindungsgemäße Verfahren löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass das Schwallwasser unmittelbar in einem Zwischenbehälter gesammelt und auf ein Niveau gestaut wird, von welchem es durch Druckunterschied in die Filteranlage geleitet wird, wobei das Stauniveau einen Überschuss an Schwallwasser zulässt, welches überläuft und gesondert gesammelt wird und wahlweise bzw. je nach Bedarf auf die Filteranlage und/oder in den Zwischenbehälter gepumpt wird.
- Gemäß der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass ein Zwischenbehälter zur unmittelbaren Aufnahme des Schwallwassers vorgesehen ist, welcher mit der Filteranlage verbunden ist, wobei im Zwischenbehälter der höhere Druck herrscht und ein Überlauf zum ständigen Abfließen eines Anteils an anfallendem Schwallwasser in einen Ausgleichsbehälter vorgesehen ist.
- Durch den Druckunterschied zwischen dem gestauten Schwallwasser und dem Wasser im Filter gelangt das Schwallwasser passiv – ohne Pumpenunterstützung – direkt ins Filter. Ein gewisser Anteil an Schwallwasser wird als überlaufendes Wasser gesondert gesammelt und kontinuierlich, je nach Bedarf, ins Filter gepumpt. Damit wird sichergestellt, das unterschiedlich anfallende Schwallwassermengen kompensiert werden können. Gehen viele Badegäste ins Wasser ist der Anteil an überlaufendem Wasser wegen der höheren Verdrängung kurzfristig größer, verlassen Badegäste das Wasser, muss sichergestellt sein, dass aus einem Ausgleichsbehälter ausreichend Wasser in die Filteranlage gepumpt werden kann.
- Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist es wesentlich, die Versorgung der Filteranlage mit Wasser zu gewährleisten. Es ist daher vorgesehen, dass der Schwallwasserüberschuss mittels eines Überlaufes in einen Ausgleichsbehälter fließt, aus welchem das aufgefangene Wasser mittels einer Transferpumpe abgesaugt wird, deren Leistung an den Wasserstand in der Filteranlage angepasst wird, vorzugsweise entsprechend elektronisch geregelt wird.
- Ist der Zwischenbehälter baulich in den Ausgleichsbehälter integriert wird eine kompakte Auslegung der gesamten Anlage unterstützt.
- Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der schematischen Zeichnung, die zwei Ausführungsbeispiele darstellt, näher beschrieben. Die beiden Zeichnungsfiguren zeigen jeweils ein Schema einer Ausführungsform einer Anlage zur Aufbereitung von Badewasser.
- Beide Zeichnungsfiguren zeigen ein Badebecken
1 , welches mit Badewasser befüllt ist und dessen in einer Überlaufrinne gesammeltes Schwallwasser über zumindest eine Schwallwasserleitung2 in einen Zwischenbehälter3 geleitet und im Behälter3 bis auf ein Niveau3a , ab welchem per Überlauf ein Ableiten erfolgt, gestaut wird. Zur Filterung des Badewassers ist eine Filteranlage9 mit einem oder mehreren drucklosen Filtern vorgesehen. Bei den gezeigten Varianten ist jeweils ein Filter9 dargestellt. Die Wassersäule im Filter9 ist niedriger als jene des im Zwischenbehälter3 gestauten Wassers. Infolge des derart gegebenen Druckunterschiedes fließt über die vorgesehene Leitung8 Schwallwasser aus dem Zwischenbehälter3 in die Filterkammer9b des Filters9 . Vor dem Eintritt in die Filterkammer9b wird dem Schwallwasser über eine Dosiereinrichtung15 ein Flockungsmittel zugesetzt. Bei der Ausführung gemäß1 ist am Boden des Zwischenbehälters3 ein Ablauf18 angeschlossen, welcher im Normalbetrieb der Anlage geschlossen und zur Entleerung des Zwischenbehälters3 geöffnet wird. Eine Entleerung kann beispielsweise dann erforderlich sein, wenn eine Reinigung der Überlaufrinne des Badebeckens1 durchgeführt wird. Eine am Boden des Zwischenbehälters3 vorgesehene Revisionsöffnung14 gestattet ein Entfernen etwaiger eingetragener größerer Gegenstände, wobei vor einem Öffnen der Revisionsöffnung14 der Zwischenbehälter3 ebenfalls entleert wird. - Das gefilterte Wasser wird mit einer Umwälzpumpe
12 über eine Filtratleitung11 aus der Filterkammer9 und in einer Reinwasserleitung13 dem Badebecken1 rückgeführt. Dem in der Reinwasserleitung13 transportierten Wasser können an geeigneten Stellen über nicht gezeigte Dosiereinrichtungen Mittel zur Einstellung des pH-Wertes sowie Desinfektionsmittel zugesetzt werden. - Ein weiterer, wesentlicher Bestandteil der Anlage ist ein Ausgleichsbehälter
5 , in welchem das vom Zwischenbehälter3 überlaufende Schwallwasser gesammelt wird, wie es in den beiden Figuren durch die Überlaufleitung4 angedeutet ist. Der sich im Ausgleichsbehälter5 sammelnde Anteil des anfallenden Schwallwassers wird mittels einer Transferpumpe6 zur Filterkammer9b gefördert und/oder dem Zwischenbehälter3 rückgeführt, wie es in den Figuren durch Leitungen7 ,7' angedeutet ist. Der Ausgleichsbehälter5 dient somit dem Ausgleichen des im Badebetrieb in unterschiedlichen Mengen anfallenden Schwallwassers. Wie bekannt kann der Anteil an Verdrängungswasser im Schwallwasser stark schwanken. Bei einem intensiven Badebetrieb, wenn beispielsweise der Anteil an Verdrängungswasser durch in das Wasser springende Personen relativ hoch ist, erhöht sich auch die Ablaufmenge an Schwallwasser. Die unterschiedlich anfallende Schwallwassermenge wird durch den Ausgleichsbehälter5 kompensiert. Es ist von Vorteil, die Leistung der Pumpe6 auf den Wasserstand in der Filteranlage durch das Vorsehen einer elektronischen Regelung der Förderleistung der Pumpe6 abzustimmen, um in jedem Fall sicher zu stellen, dass die Filteranlage nicht trocken läuft. An den entsprechenden Stellen hat daher über Sensoren oder sonstige Einrichtungen eine Messung und Erfassung von Istwerten zu erfolgen. - Eine Nachspeisung von Frischwasser in das Badebecken
1 erfolgt in Abhängigkeit vom Wasserniveau im Ausgleichsbehälter5 . - Die Abluft aus den Behältern
3 und5 wird über Entlüftungseinrichtungen19a ,19b abgeführt. - Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Anlage und des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die erreichbare Energieeinsparung gegenüber herkömmlichen Systemen. Nachdem ein Großteil des Schwallwassers passiv in die Filteranlage
9 gelangt, können bei größeren Anlagen in der Größenordnung von etwa 80% der im Aufbereitungskreislauf üblichen Pumpenleistungen entfallen. -
2 zeigt eine Variante der in1 dargestellten Anlage, die sich von jener gemäß1 dadurch unterscheidet, dass der Zwischenbehälter3 innerhalb des Ausgleichsbehälters5 positioniert ist bzw. in diesen integriert ist. Es ist daher auch der Ablauf18 zur Entleerung am Boden des Ausgleichsbehälters5 vorgesehen. -
- 1
- Badebecken
- 2
- Schwallwasserleitung
- 3
- Zwischenbehälter
- 3a
- Niveau
- 4
- Überlaufleitung
- 5
- Ausgleichsbehälter
- 6
- Transferpumpe
- 7
- Leitung
- 8
- Leitung
- 9
- Filter
- 9b
- Filterkammer
- 11
- Filtratleitung
- 12
- Umwälzpumpe
- 13
- Reinwasserleitung
- 14
- Revisionsöffnung
- 15
- Dosiereinrichtung
- 18
- Ablauf
- 19a
- Entlüftungseinrichtung
- 19b
- Entlüftungseinrichtung
Claims (6)
- Verfahren zur Aufbereitung von Badewasser/Schwallwasser aus einem Badebecken (
1 ) in einem Kreislauf, wobei das Schwallwasser gesammelt wird, anschließend in einer drucklosen Filteranlage gefiltert wird und nach Desinfektion und pH-Wert-Regulierung als Reinwasser dem Badebecken (1 ) rückgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwallwasser unmittelbar in einem Zwischenbehälter (3 ) gesammelt und auf ein Niveau (3a ) gestaut wird, von welchem es durch Druckunterschied in die drucklose Filteranlage geleitet wird, wobei das Stauniveau (3a ) einen Überschuss an Schwallwasser zulässt, welches überläuft, gesondert gesammelt wird und wahlweise bzw. je nach Bedarf auf die Filteranlage (9 ) und/oder in den Zwischenbehälter (3 ) gepumpt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwallwasserüberschuss mittels eines Überlaufes in einen Ausgleichsbehälter (
5 ) fließt, aus welchem das aufgefangene Wasser mittels einer Transferpumpe (6 ) abgesaugt wird, deren Leistung vorzugsweise an den Wasserstand in der Filteranlage angepasst wird. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Leistung der Transferpumpe (
6 ) und der Anteil an Schwallwasser, welches in die Filteranlage (9 ) und/oder den Zwischenbehälter (3 ) befördert wird, in Abhängigkeit vom Wasserstand in der Filteranlage elektronisch geregelt wird. - Vorrichtung zur Aufbereitung von Badewasser/Schwallwasser aus einem Badebecken (
1 ) in einem Wasserkreislauf, welcher zumindest einen Behälter (5 ) zum Auffangen des Schwallwassers, eine drucklose Filteranlage (9 ) und Pumpen (6 ,12 ) enthält, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zwischenbehälter (3 ) zur unmittelbaren Aufnahme des Schwallwassers vorgesehen ist, welcher mit der Filteranlage (9 ) verbunden ist, wobei im Zwischenbehälter (3 ) der höhere Druck herrscht und ein Überlauf zum ständigen Abfließen eines Anteils an anfallendem Schwallwasser in einen Ausgleichsbehälter (5 ) vorgesehen ist. - Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Pumpen eine Transferpumpe (
6 ) ist, welche Schwallwasser aus dem Ausgleichsbehälter (5 ) in den Zwischenbehälter (3 ) und/oder auf die Filteranlage (9 ) pumpt. - Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenbehälter (
3 ) baulich in den Ausgleichsbehälter (5 ) integriert ist.
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