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Die
vorliegende Erfindung beschreibt die Verwendung einer Sulfhydryloxidase,
um die Viskosität oder die Gelstärke von mit Ei,
Eigelb und/oder Eiproteinen hergestellten Zusammensetzungen, z.
B. Lebensmitteln, zu erhöhen. Dies erlaubt es z. B., wenn
gewünscht, den Anteil an Ei, Eigelb oder Eiproteinen und
damit u. a. an Cholesterol zu verringern. Die Erfindung betrifft
auch Verfahren zur Herstellung solcher Zusammensetzungen und damit
hergestellte Zusammensetzungen.
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Stand der Technik
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Mayonnaise
ist eine dickflüssige, kalt hergestellte Sauce, eine Emulsion
von Öl in Wasser auf der Basis von Eigelb und Öl
bzw. Wasser, Lecithin und Fett. Dabei dient das Lecithin aus dem
Eigelb als Emulgator.
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Man
verrührt zur Herstellung üblicherweise Eigelb
mit Salz, Pfeffer, etwas Flüssigkeit (Wasser, Zitronensaft,
Essig). Zugabe von Senf erleichtert das Emulgieren. Unter starkem Rühren
wird nun nach und nach Öl zugegeben. Zu Beginn des Emulgierens
ist es normalerweise wichtig, dass das Öl nur nach und
nach zugegeben wird, um ein Brechen der Emulsion (hin zu einer Wasser-in-Öl
Emulsion) zu verhindern. Ziel ist es, bestimmte rheologische Eigenschaften
der fertigen Zubereitung, z. B. eine bestimmte Dickflüssigkeit,
Textur und Viskosität zu erreichen.
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Man
kann Mayonnaise auch mit pasteurisiertem oder hartgekochtem Eigelb
oder Eipulver herstellen, denn die emulgierenden Eigenschaften des
Lecithins werden dadurch nicht vermindert.
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Es
ist auch möglich, das Eigelb durch Milch zu ersetzen. Die
Milchproteine wirken als Emulgator und können bei den hohen
Scherkräften ausreichen, um eine Emulsion entstehen zu
lassen.
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Um
die Mayonnaise dickflüssiger zu machen, kann diese kräftig
geschlagen werden. Dadurch werden die Öltropfen der Emulsion
weiter zerteilt und dadurch immer kleiner.
US 6,793,958 beschreibt dazu geeignete Verfahren
und diskutiert weitere Möglichkeiten, die gewünschten
rheologischen Eigenschaften zu erreichen. Die Viskosität
von flüssigen Zusammensetzungen oder die Gelstärke
von festen Zusammensetzungen kann auch z. B. durch Zugabe z. B.
von Gelatine, Pektin oder Stärke erhöht werden
(z. B.
US 7,052,729 ).
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Im
Stand der Technik ist auch die Verwendung von Phospholipase bei
der Verarbeitung von Ei (z. B.
EP
0 426 211 ) zur Erhöhung der Viskosität
oder Gelstärke bekannt.
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Beschreibung
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Im
Stand der Technik wird das Problem, die Viskosität oder
Gelstärke von Zubereitungen auf den gewünschten
Wert einzustellen, mit vielfältigen Methoden gelöst.
Die vorliegende Erfindung stellt, wie in den Ansprüchen
beschrieben, ein alternatives und vorteilhaftes Verfahren zu diesem
Zweck zur Verfügung. Es wurde überraschend gefunden,
dass Sulfhydryloxidase in Ei-, Eigelb- oder Eiprotein-haltigen Produkten
die Stabilität der Produkte (Viskosität und/oder
Gelstärke) erhöht.
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Gegenstand
der Erfindung ist daher die Verwendung von Sulfhydryloxidase zur
Herstellung einer Ei-haltigen, Eigelb-haltigen oder Eiprotein-haltigen
Zubereitung.
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Sulfhydryloxidase
(SOX) gehört zur Klasse der Oxidoreduktasen (EC 1.8.3.2).
Sie katalysiert die Oxidation von zwei Sulfhydrylgruppen zu einer
Disulfidbrücke unter Abspaltung von Wasserstoff-Peroxid
nach dem Schema 2RSH + O2 = RSSR + H2O2.
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Frühere
Patente beschreiben die Verwendung von SOX in Kombination mit anderen
Enzymen wie Glucoseoxidase (
US
5,547,690 ), Cellulasen oder Hemicellulasen (
US 4,990,343 ) zur Verbesserung des
Backverhaltens von Mehlen. In diesen Anwendungen ist die Wirkung
der SOX auf die Glutenin-Fraktion des Klebers zurückzuführen.
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EP 0 947 142 gibt an, dass
SOX zur Vernetzung von Proteinen verwendet wird und zur Nahrungsmittelverarbeitung
von Fleisch, Joghurt, Gelee und Käse herangezogen werden
kann. Daraus lassen sich keine Rückschlüsse auf
eine Möglichkeit der Erhöhung der Viskosität
und/oder Gelstärke von Ei- oder Eigelb-haltigen Produkten
und Eiprotein-Lösungen ziehen.
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Die
Verwendung von SOX in technischem Maßstab wurde in letzter
Zeit dadurch vereinfacht, dass mit SOX aus Bierhefe, Saccharomyces
cerevisiae, und den Austausch der Cysteingruppen durch Serin mittels Protein
Engineering (
DE 10309169
A1 ) eine SOX mit größerer Stabilität
zur Verfügung steht. Im Rahmen der Erfindung wird bevorzugt
SOX aus Saccharomyces cerevisiae eingesetzt, insbesondere z. B.
in
DE 10309169 offenbarte
SOX mit gegenüber dem Wildtyp vergrößerter
Stabilität.
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Im
Rahmen der Erfindung wurde nun gefunden, dass sich Sulfhydryloxidase
vorteilhafterweise zur Erhöhung der Viskosität
und/oder Gelstärke von Ei-haltigen, Eigelb-haltigen oder
Eiprotein-haltigen Zubereitungen einsetzen läßt.
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Die
Zubereitung ist insbesondere ein Lebensmittel oder eine Zutat für
die Herstellung eines Lebensmittels. Es kann sich z. B. um Mayonnaise,
Mayonnaise-ähnliche sowie Mayonnaise-haltige Zubereitungen, Dressings
(z. B. Salatsoßen), Pudding, Elan, Eis, Cremes, Milchshakes
oder sonstige Ei-haltige Zubereitungen wie Sauce Hollandaise und
deren Modifikationen, Kuchenmassen oder auch alkoholhaltige Eizubereitungen handeln.
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Die
Zubereitungen können in einer Ausführungsform
Mehl bzw. Glutenin aus Kleber und/oder anderen Proteinen aus anderen
Quellen als Ei enthalten, in einer anderen Ausführungsform
enthalten sie diese Bestandteile nicht.
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Wenn
gewünscht, kann die Erhöhung der Viskosität
durch SOX dafür genutzt werden, den Anteil an Ei, Eigelb
und oder Eiprotein zu verringern, ohne die Viskosität der
Zubereitung zu verringern. Der Anteil an Ei wird üblicherweise
als begrenzender Faktor für die Viskosität betrachtet,
was sich auch in den unten beschriebenen Ergebnissen widerspiegelt.
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Das
hergestellte Lebensmittel kann daher einen geringeren Anteil an
Ei, Eigelb, Eiprotein (Eikomponente) und/oder Cholesterin umfassen
als ein Produkt mit gleicher Viskosität ohne Sulfhydryloxidase.
Dies ist z. B. bei bestimmten Diätwünschen oder
Erkrankungen, die eine Senkung der Cholesterinaufnahme nahelegen,
hilfreich.
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Ferner
führt dies zu einer signifikanten Kostenersparnis, da die
Eikomponente üblicherweise deutlich zu den Kosten des Produkts
beiträgt.
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Alternativ
kann der Anteil der Eikomponente auch gleich gehalten werden, wobei
die Viskosität im Vergleich zu einem Produkt steigt, bei
dem kein SOX eingesetzt wurde.
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Die
Zubereitung bzw. das Lebensmittel kann eine feste Zubereitung, eine
Lösung oder eine Emulsion, z. B. eine Öl-in-Wasser-Emulsion
oder eine Wasser-in-Öl-Emulsion sein. Im Rahmen der Erfindung
wurde überraschend festgestellt, dass der Einsatz von SOX
die Bildung von Emulsionen mit höherer Viskosität
fördert.
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Im
Rahmen der Erfindung liegt die Viskosität der Sulfhydryloxidase-haltigen
Zubereitung z. B. zwischen 100 und 20000 mPa·s. Insbesondere
wird eine Viskosität von über etwa 2000 mPa·s, über
etwa 3000 mPa·s, über etwa 7000 mPa·s, über
etwa 8000 mPa·s, über etwa 8500 mPa·s
oder über etwa 10000 mPa·s erreicht. Vorteilhafterweise
ist die Viskosität in diesem Bereich über mehr
als einen Tag oder zwei bis drei Tage, eine Woche oder mehrere Wochen
(z. B. mehr als 2 oder 3 Wochen) stabil.
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Bei
festen Zubereitungen, z. B. Flan, wird die Festigkeit ebenfalls
erhöht.
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Im
Rahmen der Erfindung liegt der Eigelbanteil der Sulfhydryloxidase-haltigen
Zubereitung bevorzugt zwischen etwa 0.01% und etwa 100%, insbesondere
zwischen etwa 1% und etwa 99%, zwischen etwa 5% und etwa 95%, zwischen
etwa 10% und etwa 90%, zwischen etwa 20% und etwa 80% oder zwischen
etwa 30% und etwa 50%. Durch Verwendung eines konzentrierten oder
getrockneten Eiproduktes oder Eigelbproduktes kann der Eigelbanteil
auch zwischen 100 und 190% liegen, wobei immer der Anteil bezogen
auf Vollei angegeben ist.
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Im
Rahmen der Erfindung wird etwa 0,005% bis etwa 0,1% (Gew.-%) Sulfhydryloxidase,
insbesondere etwa 0,01% bis etwa 0,05% oder bis etwa 0,025% Sulfhydryloxidase
verwendet (also z. B. 100–250 ppm). Vorteilhafterweise
beträgt die Aktivität der Sulfhydryloxidase dabei
etwa 0,01 u/g bis etwa 10 u/g, insbesondere etwa 0,1 bis 1 u/g.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung einer Ei-haltigen,
Eigelb-haltigen oder Eiprotein-haltigen Zubereitung, welches Schritte
umfasst, bei denen man eine Ei-haltige, Eigelb-haltige oder Eiprotein-haltige
Zubereitung mit Sulfhydryloxidase in Kontakt bringt und mit diesem
Verfahren hergestellte Produkte.
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Die
Erfindung stellt z. B. ein Verfahren zur Herstellung eines eine
Eikomponente enthaltenden Lebensmittels (z. B. einer Emulsion, insbesondere
einer Mayonnaise) zur Verfügung, welches Schritte umfasst,
bei denen die Lebensmittel-Zubereitung mit etwa 0,01% Sulfhydryloxidase
einer Aktivität von etwa 0,1 u/g in Kontakt bringt. Dadurch
erhöht sich die Viskosität des Lebensmittels.
Zum Bespiel wird eine Viskosität von über ca.
8500 mPa·s erreicht.
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Bei
der Herstellung der Zusammensetzung kann SOX z. B. der Eikomponente
beigemischt werden oder nach der Mischung der Eikomponente mit anderen
Zutaten hinzugefügt und gemischt werden. Zur Herstellung
einer Emulsion wird die Mischung Scherkräften ausgesetzt.
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Bevorzugt
findet zur Herstellung der Zusammensetzung mit erhöhter
Viskosität eine Inkubation bei Raumtemperatur (ca. 20°C)
bis zu ca. 37°C, insbesondere ca. 25°C bis ca.
30°C statt.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch eine Emulsion zum Verzehr, umfassend a) Wasser,
b) Öl, c) Ei, Eigelb und/oder Eiprotein, d) ein oder mehrere
Gewürze, Aromen, Zucker und/oder Kochsalz, und e) Sulfhydryloxidase.
Diese Emulsion kann eine Wasser-in-Öl oder eine Öl-in-Wasser-Emulsion
sein, insbesondere eine Mayonnaise oder ein Dressing. Die Zubereitung
kann auch Konservierungsstoffe enthalten.
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Es
wird auch ein Sulfhydryloxidase umfassendes Volleiprodukt, Eigelbprodukt
oder Eiproteinprodukt zur Verfügung gestellt, welches zur
Herstellung derartiger Produkte geeignet ist, z. B. eine Zusammensetzung, welche
Eigelbpulver und SOX umfasst oder daraus besteht. Diese Zusammensetzung
ist bevorzugt trocken und über mehrere Wochen oder mehrere
Monate (z. B. mehr als 1–2 Wochen oder mehr als 1–2
Monate stabil). Diese Zusammensetzung kann, gegebenenfalls nach
dem Mischen mit anderen Zutaten z. B. in Wasser und/oder Öl
aufgenommen werden.
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Eine
erfindungsgemäß hergestellte Zusammensetzung (insbesondere
eine erfindungsgemäße Emulsion) weist bevorzugt
eine Viskosität zwischen etwa 100 und etwa 20000 mPa·s
auf, insbesondere wird eine Viskosität von über
etwa 3000 mPa·s, über etwa 8000 mPa·s, über
etwa 8500 mPa·s oder über etwa 10000 mPa·s
erreicht. Vorteilhafterweise ist die Viskosität in diesem
Bereich über einen Tag oder zwei bis drei Tage, eine Woche
oder mehrere Wochen (z. B. mehr als 2 oder 3 Wochen) stabil.
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Die
erfindungsgemäße Emulsion umfasst insbesondere
etwa 0,005 bis etwa 0,1 einer Sulfhydryloxidase, insbesondere etwa
0,01% einer Sulfhydryloxidase mit einer Aktivität von etwa
0,01 u/g bis etwa 10 u/g, insbesondere etwa 0,1 bis 1 u/g.
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Die
erfindungsgemäß hergestellte Zusammensetzung umfasst
in einer Ausführungsform kein Getreidemehl und/oder keine
Klebereiweiße des Mehls. Die Zusammensetzungen können
optional Verdickungsmittel wie Guarkernmehl, Stärke, Pektin
und/oder Gelatine umfassen, um die gewünschte Textur der
Zusammensetzung zu erreichen.
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Im
Rahmen der Erfindung wurde SOX aus Saccharomyces cerevisiae in einer
breiten Konzentrationsspanne zu Lösungen und Suspensionen
von pflanzlichen und tierischen Proteinen sowie Kombinationen daraus
gegeben. Bei Ei- und Eiprotein-haltigen Mischungen ergaben sich überraschend
starke Veränderungen der Rheologie. Neben einer Qualitätssteigerung
eröffnet sich dadurch auch ein Einsparungspotential, da
mit weniger Protein der gleiche Stabilisierungseffekt erreicht werden
kann. Ferner wird durch Einsatz der Erfindung der Cholesteringehalt
eihaltiger Produkte gesenkt, ohne die Struktur nachteilig zu beeinflussen.
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Legende
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1:
Viskosität von Emulsionen mit verschiedenen Eigelb- und
Enzymkonzentrationen
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2:
Einfluss von Sulfhydryloxidase auf die Viskosität eines
Modell-Lebensmittel-Systems (10%ige Eigelblösung)
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3:
Stabilität einer Proteinlösung mit 0.7% Eigelb
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4A:
Einfluss von Sulhydryloxidase auf die Formstabilität von
Flan Caramelo. Von links nach rechts: 0, 1, 2,5 und 10 mu Sulhydryloxidase
pro 100 g Flanmasse.
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4B:
Einfluss von Sulhydryloxidase auf die Homogenität von Flan
Caramelo. Von links nach rechts: 0, 1, 2,5 und 10 mu Sulhydryloxidase
pro 100 g Flanmasse.
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4C:
Einfluss von Sulhydryloxidase auf die Stabilität von Flan
Caramelo (ausgedrückt als Widerstand gegenüber
uniaxialer Kompression mit einer kugelförmigen Sonde).
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Beispiele
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Definition der Sulfhydryloxidase-Aktivität
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1
Einheit (u/g) Sulfhydryloxidase ist wie im Stand der Technik üblich
als die Menge Enzym definiert, die 1 nmol oxidierte Thiolgruppen
in 1 min bei pH 7,4 und 30°C bildet. Als Substrat dient
reduziertes DTT [Dithiothreitol]. Der Nachweis erfolgt mit DTNB
[5,5'-dithiolbis(2-nitrobenzoic acid)], das mit freien Thiolgruppen
zu farbigem p-Nitrophenol-Anion (Ellmans Reagenz) reagiert. Gemessen
wird die Abnahme der OD412 über
einen Zeitraum von 25 min im Vergleich zu einer Probe ohne Enzym
(Referenz), der Nullabgleich erfolgt mit PBS + 100 μl DTNB.
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Beispiel 1
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Emulsionen
mit verschiedenen Gehalten an Eigelb wurden durch Zugabe von SOX
behandelt. Die Emulsionen bestanden aus 67% Sonnenblumenöl,
22,6% bis 22,8% Leitungswasser (10°DH), 4% Essigsäure, 4%
Zucker, 1,5% Salz und 0,7 bis 0,9% Eigelbpulver (Hamegg Nootbar
GmbH). Für die Herstellung wurde in einem 600 ml Becherglas
zuerst Salz und Zucker innerhalb von 20 Sekunden mit einem elektrischen
Handrührgerät der Firma Krups (Modell 3 Mix 8000)
ins Wasser dispergiert. Außer bei der Kontrolle wurde dem
Eigelbpulver 0,01% SOX zugegeben. Dann wurde es mit einer geringen
Menge Sonnenblumenöl angeschlemmt und ins Wasser dispergiert.
Nach 2 Minuten Quellzeit wurde der Rest des Sonnenblumenöls
langsam unter hohen Scherkräften hinzugefügt.
Abschließend erfolgte die Zugabe der zehnprozentigen Essigsäure.
Die Emulsion wurde 90 Sekunden mit einem Stabmixer von Braun (Modell
MR400) homogenisiert. Nach 24 Stunden erfolgte die Beurteilung.
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Die
Viskositäten wurden mit Rotationsviskosimetern der Firma
Brookfield gemessen. Je nach Viskosität wurde das Modell
RVDV-II+ für höher viskose Proben (über
3000 mPa·s) oder LVDV-II+ für niedriger viskose
Proben verwendet. Es wurden die Scheibenspindeln RV4 und RV5 beim
Modell RVDV-II+ und die Zylinderspindel LV 1 beim Modell LVDV-II+
eingesetzt. Der Durchmesser und die Höhe der Spindeln sind
in Tabelle 1 angegeben. Tabelle 1: Durchmesser und Höhe
der zur Viskositätsmessung eingesetzten Spindeln
Spindelname | Durchmesser
(mm) | Höhe
(mm) |
RV
4 | 27,3 | 1,65 |
RV
5 | 21,14 | 1,65 |
LV
1 | 18,84 | 53,95 |
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Es
stellte sich heraus, dass mit Hilfe von SOX die zum Erreichen der
Standardviskosität von ca. 8500 mPa·s notwendige
Eigelbmenge von 0,9% auf 0,8% verringert werden konnte, eine Einsparung
von über 10% (siehe 1).
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Beispiel 2
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Für
die Herstellung einer 10%igen Proteinlösung wurden 10%
eines Eigelbpulvers (Hamegg Nootbar GmbH), 1% Guarkernmehl und 0,01%
Propyl-4-hydroxybenzoat (Handelsname: Nipasol; Firma Clariant) als Konservierungsstoff
miteinander gemischt und innerhalb von 30 Sekunden mit einem elektrischen
Handrührgerät der Firma Krups (Modell 3 Mix 8000)
in kaltem Leitungswasser (10°DH) dispergiert. Nach einer
Quellzeit von 30 Minuten wurde die Lösung in einem 90°C
heißem Wasserbad unter Rühren mit dem Handrührgerät
alle 5 Minuten für 10 Sekunden auf der niedrigsten Stufe
innerhalb 45 Minuten auf 85°C erhitzt und für
5 Minuten heiß gehalten. Anschließend wurden die
Proben in einem kalten Wasserbad innerhalb von 20 Minuten auf 37°C
abgekühlt.
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Außer
bei der Kontrolle erfolgte dann die Zugabe von 0,01% Sulfhydryloxidase.
Die Ansätze wurden mit Aluminiumfolie abgedeckt, für
18 Stunden bei 37°C bebrütet und anschließend
innerhalb 4 Stunden auf 20°C abgekühlt und beurteilt.
Bei der Verwendung von 0,01% SOX in 10%iger Eigelblösung
(entsprechend 1 u/kg SOX) wurde eine Viskositätssteigerung
von nahezu 50% erreicht (siehe 2).
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Beispiel 3
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Beispiel
3 betrifft die Anwendung von SOX in 0.7%igen Eiproteinlösungen.
Für die Herstellung einer Proteinlösung wurden
0.7% eines Eigelbpulvers (Hamegg Nootbar GmbH), 1% Guarkernmehl
und 0,01% Propyl-4-hydroxybenzoat (Handelsname: Nipasol; Firma Clariant)
als Konservierungsstoff miteinander gemischt und innerhalb von 30
Sekunden mit einem elektrischen Handrührgerät
der Firma Krups (Modell 3 Mix 8000) in kaltem Leitungswasser (10°DH)
dispergiert. Nach einer Quellzeit von 30 Minuten wurden die Lösungen
in einem 90°C heißem Wasserbad unter Rühren
mit einem Handrührgerät alle 5 Minuten für
10 Sekunden auf der niedrigsten Stufe innerhalb 45 Minuten auf 85°C
erhitzt und für 5 Minuten heiß gehalten. Anschließend
wurden die Proben in einem kalten Wasserbad innerhalb von 20 Minuten
auf 37°C abgekühlt. Außer bei der Kontrolle erfolgte
dann die Zugabe von 0,01% SOX. Die Ansätze wurden mit Aluminiumfolie
abgedeckt, für 18 Stunden bei 37°C bebrütet
und anschließend innerhalb 4 Stunden auf 20°C
abgekühlt und beurteilt. Weitere Messungen fanden nach
3- und 7-tägiger Lagerung bei 20°C statt (siehe 3).
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Es
zeigte sich, dass SOX bei einer Dosierung von 0.01% die Viskosität
einer 0.7%-igen Eigelblösung um nahezu 1/3 erhöhen
kann und dass sich die Stabilität auch über einen
Zeitraum von 7 Tagen nicht wieder vermindert.
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Beispiel 4
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Beispiel
4 zeigt die Wirkung von Sulfhydryloxidase auf die Festigkeit von
Eierpudding (Flan, z. B. Flan Caramelo).
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Der
Elan wurde nach folgender Rezeptur hergestellt:
| Einheit | A | B | C | D |
Milch | g | 1
000 | 1
000 | 1
000 | 1
000 |
Eier(1)
| g | 600 | 600 | 600 | 600 |
Zucker | g | 150 | 150 | 150 | 150 |
SOX
100(2)
| g | 0 | 0,18 | 0,44 | 1,75 |
Summe | g | 1
750 | 1
750 | 1
750 | 1
750 |
SOX | mu/100g | 0 | 1 | 2,5 | 10 |
SOX
100 | ppm | 0 | 100 | 250 | 1
000 |
- (1)Pasteurisiertes
Vollei
- (2)SOX 100 = Sulfhydryloxidase mit 100
mu/g
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Die
Hälfte der Milch wird mit dem gesamten Zucker unter Rühren
auf 90°C erhitzt, vom Herd genommen, die restliche Milch
hinzugegeben und auf 50°C temperiert. Die Eier werden hinzugeben,
verquirlt, die Masse in 4 Teilmengen aufgeteilt, SOX 100 hinzugegeben,
verquirlt. Die Masse wird in Gefäße gegossen (Füllhöhe > 2 cm), 90 min abgedeckt
bei Raumtemperatur ruhen lassen und dann im Wasserbad erhitzt, bis
die Mischung fest ist (ca. 45 min). Die Gefäße
werden aus dem Wasser genommen und in der Kühlkammer (48
h, 10°C) abkühlen gelassen.
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Zur
Beurteilung wird der Elan aus dem Gefäß genommen
und Form und Festigkeit werden beurteilt:
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A. Formbeurteilung
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Durch
Zugabe von SOX wurde die Formstabilität des Flans verbessert
(4A). Als weiterer Effekt trat eine Verringerung
der Größe von eingeschlossenen Gasblasen auf (verbesserte
Homogenität; ), die eine deutlich Abhängigkeit
von der Dosierung der Sulfhydryloxidase zeigte. Es ist davon auszugehen,
dass durch eine Stabilisierung der noch flüssigen Masse
ein Zusammenfließen der Gasblasen und damit deren Wachsen
verhindert wurde.
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B. Bestimmung der Festigkeit
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Die
Festigkeit der Flans wurde mit Hilfe eines Texturmessgerätes
ermittelt (Textur Analyser TAXT2 von Newport Scientific/Perten Instruments.
Dazu wurden die der Gefäße entnommenen Flans im
Textur Analyser mit einer kugelförmigen Sonde auf 50% ihrer
Höhe komprimiert. Die dabei auftretende Widerstandskraft
wurde in über der Enzymaktivität
aufgetragen. Bei 2.5 milli-Einheiten (mu) Sulfhydryloxidase pro
100 g Flanmasse trat eine deutliche Verfestigung auf, die sich mit
10 mu noch geringfügig verbesserte.
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Die
Ergebnisse zeigen, dass die Verwendung von SOX auch bei festen Zusammensetzungen
die Viskosität und damit Formstabilität, Textur
und Festigkeit verbessert.
-
Literatur
-
- Wrigley, C, Békés,
F, and Bushuk, W, 2006. Gliadin and glutenin. AACC International.
-
http://de.wikipedia.org/wiki/Mayonnaise
-
US 5,543,164
-
US 5,543,164
-
US 7,052,729
-
US 6,793,958
-
DE 10309169
-
EP 0 947 142
-
EP 0 426 211
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 6793958 [0006]
- - US 7052729 [0006]
- - EP 0426211 [0007]
- - US 5547690 [0011]
- - US 4990343 [0011]
- - EP 0947142 [0012]
- - DE 10309169 A1 [0013]
- - DE 10309169 [0013]