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Die
Erfindung betrifft eine Innenraumausstattung für einen
Kraftwagen. Hauptanwendung ist hierbei die Fahrerkabine eines Lastkraftwagens.
Die Erfindung betrifft auch einen Lastkraftwagen mit einer Fahrerkabine,
in der die Innenraumausstattung bereitgestellt ist.
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Die
Erfindung befasst sich mit der Verwendung eines Bildschirms in einem
Kraftwagen.
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Aus
der
EP 0 423 349 A1 ist
es bekannt, in einem Flugzeug oder Fahrzeug einen Fernsehempfänger
drehbar an einem Sitz anzuordnen.
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Die
DE 102 26 405 C1 beschreibt
eine Vorrichtung zum Darstellen von visuellen Informationen in Fahrzeugen
mittels eines Flachbildschirms. Hierbei ist der Bildschirm an einem
Träger gelagert. Der Träger ist als Ganzes mit
dem Bildschirm schwenkbar gelagert. Um den Flachbildschirm in eine
Nutzstellung zu verbringen, muss zunächst der Träger verschwenkt
werden und dann der Bildschirm herausgeklappt werden. Die Vorrichtung
dient dazu, den Flachbildschirm von einer Fahrzeugdecke herab zu präsentieren,
auch wenn diese Fahrzeugdecke selbst die Aufhängung eines
Flachbildschirms nicht ermöglicht. Es gibt genau eine Nutzstellung
des Flachbildschirms.
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In
Lastkraftwagen hält sich der Fahrzeugführer beträchtliche
Zeit seines Lebens auf. Der Fahrer ist dazu verpflichtet, längere
Pausen zu machen. Es gibt den Wunsch, in der Fahrerkabine eines
Lastkraftwagens die Möglichkeit zu bieten fernzusehen. Hierbei
ist eine erhöhte Flexibilität erwünscht.
Auch die Nutzung von Computern soll möglich sein.
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Ähnliche
Anforderungen gibt es auch im Bereich von Wohnmobilen, weil sich
auch bei diesen die Insassen längere Zeit im Fahrzeug aufhalten.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Insassen eines Kraftwagens
möglichst viele Nutzungsmöglichkeiten zu bieten,
insbesondere eine Innenraumausstattung mit möglichst vielen
technischen Funktionen bereitzustellen.
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Zur
Lösung der Aufgabe schlägt die Erfindung eine
Innenraumausstattung mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch
1 vor sowie einen Lastkraftwagen, in dessen Fahrerkabine eine derartige
Innenraumausstattung bereitgestellt ist.
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Die
Innenraumausstattung weist einen Träger auf, der einen
Bildschirm trägt. Zumindest in einer Ausfahrstellung des
Trägers ist der Bildschirm in eine erste Stellung relativ
zum Träger und eine zweite Stellung relativ zum Träger
verbringbar. Zumindest bei der Ausfahrstellung ist bei der ersten
Stellung des Bildschirms von einer ersten Seite des Trägers
auf den Bildschirm schaubar und bei der zweiten Stellung des Bildschirms
von einer zweiten Seite des Trägers auf den Bildschirm
schaubar.
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Mit
anderen Worten ist der Bildschirm wahlweise so einstellbar, dass
er einmal von einer ersten Richtung her und ein andermal von einer
zweiten Richtung her nutzbar ist. Beispielsweise kann der Bildschirm
einmal hauptsächlich als Fernseher genutzt werden und ein
andermal als PC-Monitor.
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Die
Stellungen des Bildschirms relativ zum Träger sind bevorzugt
bei der Ausfahrstellung genauso definiert, dass der ersten Stellung
eine erste Sitzgelegenheit zugeordnet ist und der zweiten Stellung eine
zweite Sitzgelegenheit zugeordnet ist. Eine auf der ersten Sitzgelegenheit
sitzende Person soll auf den Bildschirm blicken können,
wenn dieser in der ersten Stellung ist, und eine auf der zweiten
Sitzgelegenheit sitzende Person soll auf den Bildschirm blicken
können, wenn dieser in der zweiten Stellung ist. Dass eine
Sitzgelegenheit zugeordnet ist, drückt sich bevorzugt darin
aus, dass die Blickmöglichkeiten der jeweils auf der Sitzgelegenheit
sitzenden Person optimiert sind, während von der jeweils
anderen Sitzgelegenheit schlecht oder gar nicht auf den Bildschirm geschaut
werden kann.
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Die
erste Sitzgelegenheit kann durch einen drehbaren (Beifahrer-)Sitz
bereitgestellt sein, und zwar bevorzugt, wenn dieser in einer Stellung
ist, in der eine auf ihn sitzende Person gegen die Fahrtrichtung
des Kraftfahrzeugs blickt. So ist es denkbar, dass der Beifahrer
den Bildschirm als Computermonitor nutzt, wenn eine Tastatur entsprechend
mit einer Prozessoreinheit und dem Monitor gekoppelt ist und erstere
beiden geeignet abgestützt sind.
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Die
zweite Sitzgelegenheit kann eine Liege sein. In der Fahrerkabine
eines Lastkraftwagens sind typischerweise derartige Liegen angeordnet.
Es soll sich bevorzugt um eine Liege hinter den Sitzen des Kraftwagens
handeln. Die Liege kann in einer Dimension länger als in
der anderen sein. In Abweichung von herkömmlichen Bauarten,
bei denen die längere Dimension quer zur Fahrtrichtung
liegt, liegt bevorzugt diese längere Dimension längst
zur Fahrtrichtung: Dort, wo die Dimension der Liege länger
ist als eine andere, soll die die Dimension definierende Richtung
höchstens um 30° von der Fahrzeuglängsachse
abweichen.
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Es
ist so möglich, einen Fahrzeuginsassen sich auf die Liege
setzen (oder auch legen) zu lassen. Dieser ist entspannt und kann
den Bildschirm für eine Funktion als Fernseher nutzen.
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Bevorzugt
sind die beiden Stellungen mehr oder weniger genau einander entgegengesetzte
Stellungen, d. h. dass die zweite Stellung durch eine Drehung um
zwischen 150° und 210° aus der ersten Stellung
hervorgeht. Durch eine Drehbarkeit des Bildschirms um derart große
Winkel ist eine flexible Nutzung des Bildschirms möglich,
z. B. wie oben erwähnt, einmal als PC-Monitor, wenn eine
Bedienperson auf dem umgedrehten Beifahrersitz sitzt, wobei der
Bildschirm dann ein Abstand von höchstens 1,50 m von der
Sitzlehne hat, und ein andermal kann ein Benutzer auf der Liege
liegen und auf den Bildschirm von der Ferne blicken und diesen für
eine Fernsehfunktion nutzen. In beiden Fällen fällt
die Blickrichtung des Benutzers dann ungefähr mit der Fahrzeuglängsachse
zusammen.
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Der
Träger kann als Rahmen ausgebildet sein und der Bildschirm
gegenüber dem Rahmen verschwenkbar sein. Der Bildschirm
lässt sich dann in den Rahmen einpassen, insbesondere wenn
er als Flachbildschirm ausgebildet ist. Der Rahmen bietet einen
stabilen Halt für den Bildschirm und ermöglicht eine
leichte Anbringung einer Schwenkachse für den Bildschirm,
z. B. durch an der Rahmenunterseite und der Rahmenoberseite einander
gegenüberliegend angeordnete in den Bildschirm eingreifende
Zapfen, so dass eine Schwenkachse durch die Verbindungslinie zwischen
den Zapfen gebildet ist.
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Der
Rahmen ist bevorzugt als Ganzes seinerseits verschwenkbar. Dann
ist die Ausfahrstellung des Trägers nicht dessen einzige
Stellung, sondern es gibt weitere Stellungen. Dadurch kann der Rahmen
mit dem Bildschirm optimal derart verfahren werden, dass der Bildschirm
eine gewünschte Stellung im Raum hat. Insbesondere kann
der Bildschirm auch an eine Stelle verbracht werden, wo er nicht stört,
wenn er gerade nicht genutzt werden soll.
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Bevorzugt
ist der Bildschirm um eine solche Achse verschwenkbar, die parallel
zu der Akte ist, um die der Rahmen verschwenkbar ist (oder höchstens um
15° gegenüber dieser geneigt ist). Diese Achsen lassen
sich insbesondere parallel zur Fahrzeughochachse so legen, so dass
das Verschwenken des Rahmens einerseits und des Bildschirms andererseits
in einer Ebene erfolgt.
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Bevorzugt
verläuft die Schwenkachse für den Bildschirm durch
diesen auf seiner halben Breite. Das heißt, dass der Bildschirm
bei einer Drehung um 180° wieder im Wesentlichen denselben
Platz im Rahmen einnimmt wie zuvor.
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Die
Ausfahrstellung, in der die beiden Stellungen des Bildschirms relativ
gegenüber dem Träger definierbar sind, ist bevorzugt
ausgehend von einer Ruhestellung einnehmbar.
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Es
hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn sich der Rahmen mit dem
Bildschirm in einer Ruhestellung in einer Aussparung in einer ebenen
Wand befindet derart, dass eine Oberfläche des Bildschirms
in derselben Ebene liegt wie die Wand. Dann ist eine glatte durchgehende
Oberfläche durch die Wand und den Bildschirm gebildet.
Der Rahmen sollte aus der Ruhestellung dann in die Ausfahrstellung verbringbar
sein.
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Es
ist möglich, dass der Bildschirm die erste und die zweite
Stellung ausschließlich in der Ausfahrstellung einnimmt.
Bevorzugt ist der Träger (Rahmen) jedoch einfach von der
Ausfahrstellung in die Ruhestellung zurück verbringbar,
ohne dass die Stellung des Bildschirms relativ zum Träger
geändert wird. Dann ist durch den Bildschirm auch bei einer Ruhestellung
des Trägers die erste und die zweite Stellung bezüglich
diesem einnehmbar. Dies lässt sich sogar dahingehend erweitern,
dass der Bildschirm auch in der Ruhestellung des Trägers
von der einen Stellung in die andere Stellung verbracht werden kann.
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Es
lassen sich in der Ruhestellung des Trägers bei dieser
Ausführungsform zwei Stellungen des Bildschirms zuordnen.
Hierbei kann vorgesehen sein, dass auf den Bildschirm in der ersten
Stellung von außen geschaut/geblickt werden kann und in
der zweiten Stellung von außen nicht auf den Bildschirm geschaut
werden kann, sondern lediglich die Rückseite des Bildschirms
zu sehen ist.
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Nachfolgend
wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung unter
Bezug auf die Zeichnung beschrieben, in der
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1 schematisch
die Innenraumausstattung für eine Fahrerkabine eines Lastkraftwagens gemäß einer
ersten Ausführungsform der Erfindung bei einer Ruhestellung
eines Trägers zeigt,
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2 und 3 die
Innenraumausstattung aus 1 bei einer Ausfahrstellung
des Trägers für eine bestimmte Stellung eines
von dem Träger getragenen Bildschirms aus zwei unterschiedlichen
Richtungen zeigt,
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4 die
Ausfahrstellung des Trägers bei geänderter Stellung
des Bildschirms zeigt und
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5 die
Ruhestellung des Trägers bei gegenüber 1 geänderter
Stellung des Bildschirms veranschaulicht.
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In
einer schematisch durch eine Tür angedeuteten Fahrerkabine 8 eines
Lastkraftwagens ist eine im Ganzen mit 10 bezeichnete Innenraumausstattung
eingebaut. An einer Wand 12 der Fahrerkabine ist ein Träger 14 befestigt,
der einen Bildschirm 16 trägt. Der Träger 14 ist
als Rahmen mit zwei Armen 18a, 18b ausgebildet.
Die Arme 18a, 18b sind an der Wand 12 angelenkt,
so dass der Träger 14 als Ganzes um eine Anlenkachse 19 schwenkbar
ist, vgl. den Pfeil 20. Vorliegend ist vorgesehen, dass
der Träger 14 um einen Winkel von bis zu 90° ausgehend von
der Wand 12 schwenkbar ist und nicht weiter. Im vollverschwenkten
Zustand erreicht man eine Ausfahrstellung. In der Ausfahrstellung
ist ein Verschwenken des Bildschirms 16 um eine den Bildschirm 16 auf
halber Breite durchlaufende Achse 22 möglich.
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Ausgehend
von der Ruhestellung, in der der nicht auf den Bildschirm 16 (das
Bildschirmbild) gesehen werden kann, sondern lediglich dessen Rückseite
sichtbar ist, wird die Situation gemäß 2 und 3 hergestellt.
In dieser Situation kann eine auf einer Liege 24 sitzende
Person auf den Bildschirm sehen, vgl. insbesondere 3.
Die Liege 24 ist in der Fahrerkabine derart bereitgestellt,
dass die Sollstellung einer auf der Liege 24 liegenden
Person so ist, dass die Körperachse mit der Fahrzeuglängsachse
A zusammenfällt.
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Anstatt
aus der Windschutzscheibe der Fahrerkabine herauszuschauen, schaut
die auf der Liege 24 liegende Person auf den Bildschirm 16.
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4 veranschaulicht
die Situation, dass ausgehend von der Stellung in den 2 und 3 der
Bildschirm um 180° gedreht wurde. Es lässt sich nun
auf den Bildschirm schauen, indem sich ein Insasse so platziert,
dass er abermals wieder längs der Fahrzeuglängsachse
A schaut. Dies wird vorliegend dadurch ermöglicht, dass
ein Sitz 26, vorliegend der Beifahrersitz 26 in
der Fahrerkabine, so drehbar ist, dass die Sitzfläche 28 in
Verlaufsrichtung des Fahrzeugs hinter der Lehne 30 des
Sitzes 26 angeordnet ist. Eine auf dem Sitz 26 sitzende
Person schaut somit in Richtung der Fahrzeuglängsachse
A nach hinten und somit genau auf den Bildschirm 16. Der
Bildschirm 16 befindet sich relativ nah an der einer auf dem
Sitz 26 sitzenden Person und wird in diesem Zustand bevorzugt
als Monitor für einen Personalcomputer eingesetzt. Eine
entsprechende Anschlussmöglichkeit (nicht gezeigt) sollte
gegeben sein. Der Rahmen kann hierbei an einem Tisch 31 abgestützt sein,
z. B. vermittels eines ebenfalls aus der Wand 12 heraus
verschwenkbaren Abstützteils 32.
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Ausgehend
von der Stellung gemäß 4 kann der
Träger 14 wieder um 90° zurückverschwenkt
werden. Anders als bei der Ruhestellung gemäß 1 kann
bei der Stellung gemäß 5 auf den
Bildschirm 16 geschaut werden. Es lässt sich dann
ausgehend von einer weiteren Seite des Fahrzeugs fernsehen, z. B.
vom (nicht gezeigten) Fahrersitz aus, der entsprechend gedreht wird,
oder von einer weiteren Liege aus, beispielsweise einer quer zur Fahrzeuglängsachse
A verlaufenden hochgesetzten (nicht gezeigten) Liege.
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Durch
die Kombination aus verschwenkbarem Träger 14 und
zum Träger verschwenkbarem Bildschirm 16 ist eine
Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten für den Bildschirm
geschaffen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0423349
A1 [0003]
- - DE 10226405 C1 [0004]