DE102009033583B4

DE102009033583B4 - Rolle mit Bremseinrichtung

Info

Publication number: DE102009033583B4
Application number: DE102009033583.8A
Authority: DE
Inventors: Auf Nichtnennung Antrag
Original assignee: Gross Froelich & Co KG GmbH; Gross and Froelich GmbH and Co KG
Current assignee: Gross Froelich & Co KG GmbH; Gross and Froelich GmbH and Co KG
Priority date: 2009-07-16
Filing date: 2009-07-16
Publication date: 2022-01-05
Anticipated expiration: 2029-07-17
Also published as: DE102009033583A1; US20110010892A1; US8397345B2

Abstract

Rolle mit Bremseinrichtung, mit einem Gehäuse (10) mit einer im Wesentlichen vertikal ausgerichteten Aufnahmeöffnung (12) für einen Laufstift (14) zur Verbindung der Rolle mit einem von der Rolle zu tragenden Gegenstand und mit einem das Gehäuse quer zur Aufnahmeöffnung durchsetzenden, mindestens ein Laufrad (18, 18') tragenden Achsbolzen (16), wobei die Bremseinrichtung einen in dem Gehäuse angeordneten, durch einen Betätigungshebel (22) von außen von einer Freilaufstellung in eine Bremsstellung verschiebbaren Bremsschieber (20) aufweist, wobei der Bremsschieber (20) einen elastischen, einer Bremspartie (32) des mindestens einen Laufrads (18, 18') zugewandten Bremsbelag (36) trägt, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsschieber (20) ein Jochteil (40) aufweist, das auf Führungsschienen des Gehäuses (10) rastbar ist und das im mit den Führungsschienen verrasteten Zustand mit einer Ausnehmung den Bereich des Achsbolzens (16) aufnimmt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Rolle mit Bremseinrichtung, mit einem Gehäuse mit einer im Wesentlichen vertikal ausgerichteten Aufnahmeöffnung für einen Laufstift zur Verbindung der Rolle mit einem von der Rolle zu tragenden Gegenstand und mit einem das Gehäuse quer zur Aufnahmeöffnung durchsetzenden, mindestens ein Laufrad tragenden Achsbolzen, wobei die Bremseinrichtung einen in dem Gehäuse angeordneten, durch einen Betätigungshebel von außen von einer Freilaufstellung in eine Bremsstellung verschiebbaren Bremsschieber aufweist.
Bei bekannten Rollen dieser Art weist das mindestens eine Laufrad eine radial nach innen weisende Umfangsverzahnung auf, die mit einem komplementären Zahnsegment des Bremsschiebers zusammenwirkt. Beim Feststellen der Rolle kann es vorkommen, dass die Relativlage der beiden Verzahnungen dergestalt ist, dass die Zähne des einen Teils nicht in die Zahnzwischenräume des anderen Teils eingreifen und so den die Rolle blockierenden Formschluss herstellen, sondern dass die Zähne mit ihren Spitzen aufeinander treffen, wobei der Bremsschieber und der Betätigungshebel blockiert werden und keine Feststellung des Rads erfolgt. Weiterhin kann die Bremseinrichtung bei einer Überbelastung „durchratschen“, wobei die Verzahnung eines oder beider Teile beschädigt werden kann. In den Zahnzwischenräumen können sich darüberhinaus Verunreinigungen ansammeln, was insbesondere bei der Verwendung der Rolle im Medizinbereich nachteilig ist. Schließlich ist es für jede Radgröße aus geometrischen Gründen erforderlich, einen entsprechenden Bremsschieber bereitzustellen, wodurch bei einer Serie unterschiedlicher Rollen der Fertigungsaufwand erhöht wird.
Die gattungsbildende EP 0 038 197 B1 offenbart eine Schwenkrollenanordnung der eingangs genannten Art. Die Schwenkrollenanordnung hat zwei drehbar gelagerte Rollen, die außen eine Lauffläche und radial einwärts von der Lauffläche eine Ringfläche besitzen. Weiter umfasst die Schwenkrollenanordnung eine Bremsanordnung zum Feststellen der Rollen, wobei die Bremsanordnung einen durch eine Hebeleinrichtung hin- und herbewegbar gelagerten Bremsbackenträger mit zwei Bremsbacken hat. Durch Betätigung der Hebeleinrichtung erfolgt wahlweise ein Kontaktieren der Bremsbacken mit der Ringfläche und damit das Feststellen der Rollen oder ein Aufheben des Kontakts der Bremsbacken mit der Ringfläche und damit das Freigeben der Rollen.
US 6,619,438 B1 zeigt eine Lenkrolle mit einem Rollenhalter, an dem Rollen und ein Befestigungsstift angeordnet sind. An einem inneren Umfang der Rollen und an einem Ende des Befestigungsstifts sind Verzahnungen vorgesehen, um die Rollen und den Rollenhalter bei Betätigung eines Schiebers mittels eines in die Verzahnungen der Rollen eingreifenden Stifts und mittels eines in die Verzahnung des Befestigungsstifts eingreifenden Halteblocks festzustellen.
GB 2 372 440 A beschreibt eine Laufrolle mit einer Feststelleinrichtung, deren Verzahnungen zum Feststellen der Laufrolle in korrespondierende Verzahnungen eines Schaftzahnrads und in korrespondierende Verzahnungen eines Rads eingreifen.
JP 2002-002207 A offenbart eine Schwenkrolle mit einer feststellbaren Rolle. Die Rolle wird durch Betätigung eines Hebels festgestellt oder freigegeben.
Ausgehend hiervon besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Rolle der eingangs genannten Art mit möglichst geringem Material- und Montageaufwand bereit zu stellen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird die in Patentanspruch 1 angegebene Merkmalskombination vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Die Erfindung geht vor allem von dem Gedanken aus, eine Bremseinrichtung ohne Verzahnungen zu schaffen. Erfindungsgemäß ist daher vorgesehen, dass der Bremsschieber einen elastischen, einer Bremspartie des mindestens einen Laufrads zugewandten Bremsbelag trägt. Um eine möglichst günstige Reibpaarung zu erreichen ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Bremspartie des mindestens einen Laufrads als dem Bremsschieber zugewandte, im Wesentlichen glatte Bremsfläche ausgebildet ist. Der Bremsschieber weist ein Jochteil auf, das auf Führungsschienen eines Gehäuses der Rolle rastbar ist und das im mit den Führungsschienen verrasteten Zustand mit einer Ausnehmung den Bereich des Achsbolzens aufnimmt.
Durch diese Maßnahmen lässt sich die Rolle in jeder Drehstellung des Laufrads sicher und geräuschlos feststellen. Auch sind die jeweils glatten Flächen der Bremseinrichtung vergleichsweise unempfindlich gegenüber Verunreinigungen. Weiterhin lässt sich der Bremsschieber mit dem weichen Bremsbelag als Einheitsbauteil mit unterschiedlichen Laufraddurchmessern verwenden.
Eine gute Bremswirkung wird erreicht, wenn der Bremsbelag in weiterer Ausgestaltung der Erfindung aus einem thermoplastischen Polyurethanwerkstoff besteht. Dabei kann der Bremsbelag kraft- und/oder formschlüssig mit dem Bremsschieber verbunden sein.
In einer Weiterbildung der Erfindung sind die Führungsschienen sich horizontal erstreckend an Seitenflächen des Gehäuses oberhalb des Achsbolzens angeordnet.
Bei einigen Lenkrollenarten ist es von Vorteil, wenn die Bremseinrichtung nicht nur das mindestens eine Laufrad bremst, sondern dass zusätzlich eine Drehung des Rollenköpers um die Laufstiftachse unterbunden wird. Um dies zu erreichen, kann der Laufstift eine in den Verschiebeweg des Bremsschiebers ragende Partie aufweisen, die einen drehfest daran angeordneten Bremsklotz trägt, und der Bremsschieber eine im Wesentlichen U-förmige, den Bremsklotz aufnehmende Ausnehmung mit einem weiteren Bremsbelag, derart dass bei einer Bremsung des mindestens einen Rads gleichzeitig eine Feststellung des Gehäuses an der Laufstiftachse stattfindet.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in der Zeichnung in schematischer Weise dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen

1 eine Explosionsdarstellung einer Doppelrolle mit einer Bremseinrichtung mit einem elastischen Bremsbelag;
2a und b Längsschnitte der Rolle gemäß 1 in der ungebremsten und der gebremsten Stellung;
3 eine perspektivische Ansicht der teilmontierten Rolle gemäß 1;
4 eine vergrößerte Darstellung des Bremsschiebers der Rolle gemäß 1; und
5 eine Ausführungsform der Doppelrolle mit einem Totalfeststeller.

Die in der Zeichnung dargestellte Rolle ist eine selbstausrichtende Doppelrolle, wie sie beispielsweise an Möbeln, Containern, Medizingeräten und dergleichen mehr verwendet wird. Die Rolle besteht im Wesentlichen (1) aus einem Gehäuse 10 mit einer Aufnahmeöffnung 12 für einen Laufstift 14 zur Verbindung der Rolle mit einem Möbelstück o. dgl., einem das Gehäuse 10 quer zur Aufnahmeöffnung durchsetzenden Achsbolzen 16 auf dem zwei Laufräder 18, 18' angeordnet sind, sowie einer Bremseinrichtung, die einen Bremsschieber 20 und einen Betätigungshebel 22 für den Bremsschieber umfasst. Der Betätigungshebel 22 ist mittels einer Achse 24 schwenkbar am Gehäuse 10 gelagert und weist eine auf die Rückseite des Bremsschiebers 20 wirkende Nockenpartie 26 auf, während auf der Rückseite des Bremsschiebers 20 ein Rastvorsprung 28 (2) für die Nockenpartie 26 vorgesehen ist. Der Bremsschieber ist entgegen der Kraft einer im Gehäuse 10 abgestützten Druckfeder 30 in Richtung einer Bremsfläche 32 des Laufrads 18, 18' verschiebbar.
2a zeigt die Rolle im ungebremsten Zustand. Durch Druck auf die Fläche 34 des Betätigungshebels 22 wird dieser im Uhrzeigersinn um die Achse 24 verschwenkt. Die Nockenpartie 26 drängt den Bremsschieber dabei entgegen der Rückstellkraft der Feder 30 in Richtung der Bremsfläche 32 des Laufrads 18, 18', bis die Nockenpartie 26 auf den Rastvorsprung 28 aufläuft und dort in eine Rastkerbe einrastet. Ein auf der Vorderseite des Bremsschiebers 20 angeordneter Bremsbelag 36 (in der Zeichnung zwei einzelne Beläge, die jeweils der Bremsfläche 32 eines der Laufräder 18, 18' zugeordnet sind) wird hierbei mit einer vorbestimmte Kraft gegen die Bremsfläche 32 des Laufrads 18, 18' gepresst, wodurch das Rad in jeder beliebigen Stellung blockiert wird. Der Bremsbelag 36 besteht zweckmäßig aus einem elastischen Material mit einem auf die Bremsfläche 32 des Laufrads 18, 18' abgestimmten Reibwert. Durch gezielte Einstellung des Reibwerts und/oder des Anpressdrucks des Bremsbelags gegen die Bremsfläche kann die Bremskraft auf das gewünschte oder erforderliche Maß eingestellt werden. Beispielsweise kann ein gewisser Schlupf vorgegeben werden, so dass die Rolle in der Bremsstellung nicht vollständig blockiert sondern lediglich mehr oder weniger schwergängig wird. Eine derartige Variation der Bremskraft ist mit herkömmlichen, verzahnten Bremseinrichtungen nicht möglich. Zum Lösen der Bremseinrichtung wird Druck auf die Fläche 38 des Betätigungshebels ausgeübt, wodurch die Nockenpartie 26 aus dem Rastvorsprung 28 ausrastet und durch die Feder 30 unterstützt entgegen des Uhrzeigersinns in seine in 2a dargestellte Ausgangslage zurück schwenkt.
4 zeigt eine vergrößerte Darstellung des Bremsschiebers 20 in perspektivischer Ansicht. Der Bremsschieber besteht aus einem Jochteil 40, das von unten auf Führungsschienen des Gehäuses gerastet wird und mit einer Ausnehmung den Bereich des Achsbolzens 16 aufnimmt. Das Jochteil 40 ist stoffschlüssig mit einem Trägerteil 42 für den Bremsbelag 36 verbunden, wobei diese Teile jedoch auch als separate Teile ausgeführt sein können, die bei der Montage miteinander verschweißt, verklebt oder verrastet werden. Der Bremsbelag besteht aus einem anderen Material als das Trägerteil 42 und ist mit diesem kraft- und/oder formschlüssig verbunden.
Bei der in 5 dargestellten Rolle ist neben einer Bremsung der Laufräder 18, 18' zusätzlich eine Feststellung der Rolle um die Hochachse (die Achse des Laufstifts 14') vorgesehen. Das Gehäuse 10, die Laufräder 18, 18' und der Feststellhebel 22 entsprechen im Wesentlichen den in den 1 bis 4 dargestellten Teilen. Der Laufstift 14' weist jedoch eine in das Gehäuseinnere ragende Vierkantpartie 44 auf, die einen eine entsprechende Aufnahmeöffnung 46 für die Vierkantpartie aufweisenden Bremsklotz 48 trägt. Der Bremsklotz besteht aus einem Material mit einem geeigneten Reibwert, beispielsweise wie die Bremsflächen 32 der Laufräder 18, 18' aus einem thermoplastischen Polyurethan. Das Trägerteil 42' des Bremsschiebers 20' ist in seinem mittleren, nach hinten (in Richtung des Achsbolzens 16) versetzten Bereich mit einem weiteren Bremsbelag 50 versehen. Die Dimensionen des Bremsschiebers, insbesondere die Relativlage der Bremsbeläge 36 und 50 zueinander, sind derart bemessen, dass bei einer Bremsung der Laufräder 18, 18' gleichzeitig der Bremsbelag 50 an den Bremsklotz 48 gepresst wird, wodurch sowohl eine Drehung der Laufräder als auch eine Drehung des Gehäuses 10 um die Laufstiftachse verhindert wird (Totalfeststellung).
Zusammenfassend ist folgendes festzuhalten: Die Erfindung betrifft eine Rolle mit Bremseinrichtung, mit einem Gehäuse 10 mit einer im Wesentlichen vertikal ausgerichteten Aufnahmeöffnung 12 für einen Laufstift 14 zur Verbindung der Rolle mit einem von der Rolle zu tragenden Gegenstand und mit einem das Gehäuse quer zur Aufnahmeöffnung durchsetzenden, mindestens ein Laufrad 18, 18' tragenden Achsbolzen 16, wobei die Bremseinrichtung einen in dem Gehäuse angeordneten, durch einen Betätigungshebel 22 von außen von einer Freilaufstellung in eine Bremsstellung verschiebbaren Bremsschieber 20 aufweist. Um unter anderem eine Feststellmöglichkeit unabhängig von der Drehstellung des Rads zu schaffen, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, dass der Bremsschieber 20 einen elastischen, einer Bremspartie 32 des mindestens einen Laufrads zugewandten Bremsbelag 36 trägt.

Claims

Rolle mit Bremseinrichtung, mit einem Gehäuse (10) mit einer im Wesentlichen vertikal ausgerichteten Aufnahmeöffnung (12) für einen Laufstift (14) zur Verbindung der Rolle mit einem von der Rolle zu tragenden Gegenstand und mit einem das Gehäuse quer zur Aufnahmeöffnung durchsetzenden, mindestens ein Laufrad (18, 18') tragenden Achsbolzen (16), wobei die Bremseinrichtung einen in dem Gehäuse angeordneten, durch einen Betätigungshebel (22) von außen von einer Freilaufstellung in eine Bremsstellung verschiebbaren Bremsschieber (20) aufweist, wobei der Bremsschieber (20) einen elastischen, einer Bremspartie (32) des mindestens einen Laufrads (18, 18') zugewandten Bremsbelag (36) trägt, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsschieber (20) ein Jochteil (40) aufweist, das auf Führungsschienen des Gehäuses (10) rastbar ist und das im mit den Führungsschienen verrasteten Zustand mit einer Ausnehmung den Bereich des Achsbolzens (16) aufnimmt.
Rolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschienen sich horizontal erstreckend an Seitenflächen des Gehäuses (10) oberhalb des Achsbolzens (16) angeordnet sind.
Rolle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremspartie (32) des mindestens einen Laufrads (18, 18') als dem Bremsschieber (20) zugewandte, glatte Bremsfläche ausgebildet ist.
Rolle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine in der Bremsstellung auf die Bremspartie (32) wirkende Partie des Bremsbelags (36) glattflächig ausgebildet ist.
Rolle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsbelag (36) aus einem thermoplastischen Polyurethanwerkstoff besteht.
Rolle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsbelag (36) kraft- und/oder formschlüssig mit dem Bremsschieber (20) verbunden ist.
Rolle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Laufstift (14') eine in den Verschiebeweg des Bremsschiebers (20) ragende Partie (44) aufweist, die einen drehfest daran angeordneten Bremsklotz (48) trägt.
Rolle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsschieber (20´) eine im Wesentlichen U-förmige, den Bremsklotz (48) aufnehmende Ausnehmung mit einem weiteren Bremsbelag (50) aufweist, derart dass bei einer Bremsung des mindestens einen Rads (18, 18') gleichzeitig eine Feststellung des Gehäuses (10) an der Laufstiftachse stattfindet.