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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Schneestoppbügel zur
Befestigung an einem mit Dachbedeckungselementen gedeckten Steildach. Solche
Schneestoppbügel
sind häufig
aus Stahl hergestellt, so daß sie
aufwendig herzustellen sind (insbesondere ist ein Korrosionsschutz
durch z. B. Lackieren vorzusehen) und ein relativ hohes Gewicht aufweisen,
was z. B. nachteilig beim Transport ist.
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Ausgehend
hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten Schneestoppbügel zur Verfügung zu
stellen.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch einen Schneestoppbügel
zur Befestigung an einem mit Dachbedeckungselementen gedeckten Steildach,
wobei der Schneestoppbügel
einstückig
aus Kunststoff ausgebildet ist und einen an einem der Dachbedeckungselemente
einhängbaren
Haken aufweist, an dem ein Zwischenabschnitt anschließt, der
an seinem vom Haken abgewandten Ende eine sich relativ zum Zwischenabschnitt
nach oben erstreckende Schneestoppfläche aufweist.
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Durch
die einstückige
Ausbildung des Schneestoppbügels
aus Kunststoff ist dieser deutlich leichter als handelsübliche Stahlbügel, was
insbesondere beim Transport, der Verarbeitung und der Lagerung von
Vorteil ist.
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Ferner
kann der Schneestoppbügel
sehr einfach hergestellt werden, da aufgrund des verwendeten Kunststoffmaterials
z. B. ein Spritzgußverfahren einsetzbar
ist.
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Als
Kunststoff wird insbesondere ein UV-stabiler und/oder wetterfester
Kunststoff verwendet, wie z. B. Polyamid. Insbesondere kann glasfaserverstärktes Polyamid
eingesetzt werden, wodurch vergleichbare Zug- und Festigkeitswerte
wie bei herkömmlichen
Stahlschneestoppbügeln
erreicht werden.
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Ferner
ist es vorteilhaft, daß der
erfindungsgemäße Schneestoppbügel keine
Lackierung benötigt,
so daß Herstellungsschritte
im Vergleich zu einem herkömmlichen
Stahlschneestoppbügel
einsparbar sind. Auch können
Transportschäden
vermieden werden, da kein Verkratzen der Lackierung auftreten kann.
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Der
Zwischenabschnitt ist insbesondere als flacher Zwischenabschnitt
mit bevorzugt konstanter Dicke ausgebildet. Insbesondere kann der
Zwischenabschnitt bandartig ausgebildet sein.
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An
das vom Zwischenabschnitt weg weisende Ende der Schneestoppfläche kann
eine Stützfläche anschließen, die
zur Abstützung
der Schneestoppfläche
gegenüber
dem Dachbedeckungselement dient. Damit kann sichergestellt werden,
daß die
Schneestoppfläche
der Schneelast standhält.
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Insbesondere
kann die Schneestoppfläche und
die Stützfläche seitlich
durch zwei gegenüber
liegende Seitenflächen
so verbunden sein, daß eine nach
oben geschlossene Schneestoppnase gebildet ist. Dies erhöht einerseits
die Tragkraft der Schneestoppfläche.
Andererseits wird dadurch vorteilhaft verhindert, daß sich Verschmutzungen
ansammeln können.
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Die
Schneestoppfläche
kann Teil einer auch in anderer Weise ausgebildeten Schneestoppnase sein.
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Insbesondere
kann die Schneestoppnase innen hohl ausgebildet sein. Dadurch wird
Material bei der Herstellung des Schneestoppbügels eingespart.
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Die
Schneestoppnase kann insbesondere nach unten offen sein.
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Natürlich ist
es auch möglich,
die Schneestoppnase massiv auszubilden, wenn dies gewünscht ist.
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Der
Zwischenabschnitt weist bevorzugt ein an die Oberflächenkontur
des Dachbedeckungselementes, für
das der Schneestoppbügel
entworfen ist, angepaßte
Formgebung auf. Damit kann sichergestellt werden, daß der Schneestoppbügel mit
seinem Zwischenabschnitt möglichst über seine
gesamte Unterseite auf dem Dachbedeckungselement aufliegt.
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Der
Haken des Schneestoppbügels
kann so ausgebildet sein, er das Dachbedeckungselement zumindest
teilweise umgreift. Insbesondere kann der Haken, in Seitenansicht
gesehen, L-förmig
ausgebildet sein. Damit wird ein leichtes unsicheres Einhängen des
Schneestoppbügels
möglich.
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Der
Schneestoppbögel
kann zumindest eine erste Verstärkungsstrebe
aufweisen, die sowohl mit dem Zwischenabschnitt als auch mit der
Schneestoppfläche
verbunden ist. Dies erhöht
die Tragkraft der Schneestoppfläche.
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Ferner
kann zumindest eine zweite Verstärkungsstrebe
vorgesehen sein, die sowohl mit dem Haken als auch mit dem Zwischenabschnitt
verbunden ist. Damit wird die Tragkraft des Hakens erhöht, so daß er den
mechanischen Belastungen dauerhaft standhalten kann.
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Der
Schneestoppbügel
kann an der Unterseite Noppen zum Aufliegen auf dem Dachbedeckungselement
aufweisen. Die Noppen können
einstückig
mit dem Schneestoppbügel
ausgebildet sein. Es ist jedoch auch möglich, die Noppen zusätzlich mit dem
Schneestoppbögel
zu verbinden. Die Noppen können
aus dem gleichen Kunststoff wie der Schneestoppbögel hergestellt sein oder auch
aus einem anderen Material, wie z. B. Gummi.
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Der
Zwischenabschnitt und die Schneestoppfläche schließen einen Winkel ein, der bevorzugt
kleiner oder gleich ist als 180° minus
der Neigung des Schrägdaches,
für das
der Schneestoppbügel
bestimmt ist. Insbesondere liegt der Winkel im Bereich von 60–120° und besonders
bevorzugt im Bereich von 80–100°. Damit wird
gewährleistet,
daß die
Schneestoppfläche
des Schneestoppbügels
im eingebauten Zustand ihre Funktion erfüllt, nämlich insbesondere ein Abrutschen
von Schnee auf dem Dach zu verhindern.
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Es
versteht sich, daß die
vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in den angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung einsetzbar sind, ohne den Rahmen
der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Nachfolgend
wird die Erfindung beispielsweise anhand der beigefügten Zeichnungen,
die auch erfindungswesentliche Merkmale offenbaren, noch näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schneestoppbügels,
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2 eine
weitere perspektivische Ansicht des Schneestoppbügels aus 1,
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3 der
Schneestoppbügel
aus 1 und 2, der auf einem Dachbedeckungselement
angebracht ist, in schematischer Schnittdarstellung,
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4 eine
weitere Ausführungsform
des Schneestoppbügels,
der auf einem Dachbedeckungselement mit nicht planen Oberflächenkontur angebracht
ist, in einer schematischen Schnittdarstellung, und
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5 eine
Weiterbildung des Schneestoppbügels
von 1–3 in
einer Ansicht von unten.
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Bei
der in 1 bis 3 gezeigten Ausführungsform
weist der erfindungsgemäße Schneestoppbügel 1 einen
Haken 2 auf, dem ein im wesentlichen flacher Zwischenabschnitt 3 folgt,
der bandartig ausgebildet ist. An dem dem Haken 2 abgewandten
Ende des Zwischenabschnitts 3 erstreckt sich ausgehend
vom Zwischenabschnitt 3 eine Schneestoppfläche 4 im
wesentlichen senkrecht (Winkel α hier
ca. 91° in 3)
nach oben.
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Der
Schneestoppfläche 4 wiederum
schließt sich
eine Stützfläche 5 an.
Die Schneestoppfläche 4 und
die Stützfläche 5 befinden
sich im spitzen Winkel β zueinander,
der hier ca. 47° beträgt, sind
durch gegenüberliegende
Seitenwände 6 miteinander
verbunden und, wie am besten aus 1 und 2 ersichtlich
ist, bilden zusammen mit den zwei Seitenwänden 6 eine Schneestoppnase 7,
die lediglich nach unten offen ist, wie in 2 gezeigt
ist.
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Zwischen
dem Zwischenabschnitt 3 und der Schneestoppfläche 4 sind
erste Verstärkungsstreben 8 (hier
drei) ausgebildet. Am Haken 3, der, in Seitenansicht gesehen,
L-förmig ausgebildet
ist und einen senkrechten Abschnitt 9 sowie einen daran
anschließenden,
einen Dachziegel 10 umgreifenden Abschnitt 11 aufweist,
sind seitlich zwei zweite Verstärkungsstreben 12 ausgebildet,
um mit möglichst
geringem Materialaufwand einen stabilen Haken 2 bereitzustellen.
Die Verstärkungsstreben 8 und 12 sind hier
beispielhaft eingezeichnet und können
auf verschiedene dem Fachmann bekannte Arten ausgebildet sein. Wesentlich
bei der Gestaltung der Verstärkungsstreben 8, 12 ist
insbesondere, daß sie
so ausgebildet sind, daß sie
zur Verstärkung
von besonders beanspruchten Stellen dienen.
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Wie
insbesondere 3 zu entnehmen ist, in der der
Schneestoppbügel 1 am
Dachziegel bzw. -bedeckungselement 10 angebracht dargestellt
ist (der Pfeil P1 deutet die abfallende Richtung der Dachschräge an),
dient der Haken 3 dazu, den Schneestoppbügel 1 am
Dachbedeckungselement 10 einzuhängen, so daß er gegenüber einem Abrutschen in Richtung
P1 fixiert ist. Mit dem Abschnitt 11 umgreift der Haken 2 das
Dachbedeckungselement 10, so daß ein besonders sicheres Einhängen des Schneestoppbügels 1 möglich ist.
Dazu ist die Länge des
senkrechten Abschnitts 9 an die Dicke des Dachbedeckungselementes 10 angepaßt. Durch
den überlappenden
Abschnitt des oberen Dachbedeckungselementes 10', der auf dem
Zwischenabschnitt 3 aufliegt, wird der Schneestoppbügel 1 in
der in 3 gezeigten eingehängten Stellung fixiert.
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Der
Haken 2 kann in einer nicht gezeigten Abwandlung so ausgebildet
sein, daß er
nur den senkrechten Abschnitt 9 und nicht den umgreifenden Abschnitt 11 aufweist.
Auch in diesem Fall verhindert der Haken 2 ein Abrutschen
des Schneestoppbügels 1.
Die Fixierung wird wiederum durch das obere Dachbedeckungselement 10' gewährleistet.
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Der
Schneestoppbügel 1 ist
einstückig
aus Kunststoff (z. B. glasfaserverstärktes Polyamid) hergestellt.
Somit ist der Schneestoppbügel 1 leicht
und kann beispielsweise mittels eines Spritzgußverfahrens hergestellt werden.
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Der
Zwischenabschnitt 3 und die Schneestoppfläche 4 schließen in der
beschriebenen Ausführungsform
den Winkel α =
91° ein.
Es ist jedoch auch möglich,
den Winkel α kleiner
als 91° zu
wählen. Selbst
ein Winkel α größer als
91° ist
möglich,
wobei der Winkel α bevorzugt
so gewählt
ist, daß er
kleiner oder gleich dem Winkelwert ist, der vorliegt, wenn die Schneestoppfläche 3 im
eingebauten Zustand des Schneestoppbügels 1 horizontal
verläuft.
Bei einer Dachneigung γ (3)
ist der Winkel α daher
bevorzugt kleiner oder gleich 180° – γ.
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Die
Gesamtlänge
des Schneestoppbügels 1 beträgt hier
etwa 300 mm, die Breite und Länge
des Zwischenabschnittes 3 betragen hier etwa 30 mm und
230 mm, so daß die
Länge der
Schneestoppnase ca. 70 mm bei einer Höhe von ca. 60 mm beträgt.
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Wie
insbesondere 3 zu entnehmen ist, ist der
Schneestoppbügel 1 an
jeder Stelle (mit Ausnahme der Verstärkungsstreben 8, 12)
aus Material gleicher Dicke (hier ca. 2,5 mm) ausgebildet. Dies
ist jedoch nicht zwingend erforderlich, vielmehr können Bereiche
des Schneestoppbügels 1,
die unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt sind, auch mit unterschiedlicher
Materialdicke ausgebildet sein.
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Wie
besonders gut in 2 zu erkennen ist, ist die Schneestoppnase 7 innen
hohl und an derjenigen Seite, die nicht durch die Schneestoppfläche 4, die
Stützfläche 5 und
die beiden Seitenwände 6 ausgebildet
sind, offen. Es sind jedoch auch Ausführungsformen möglich, bei
denen die Schneestoppnase 7 massiv ausgebildet oder zumindest
an allen Seiten geschlossen ist.
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Die
Kanten, an denen die Stützfläche 5 und Schneestoppfläche 4 sowie
die Schneestoppfläche 4 und
die Seitenwände 6 zusammenlaufen,
können
abgerundet oder als scharfe Kanten ausgebildet sein.
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4 zeigt
eine weitere Ausführungsform des
Schneestoppbügels 1,
wobei gleiche Teile des Schneestoppbügels 1 im Vergleich
zur Ausführungsform
von 1 bis 3 mit den gleichen Bezugszeichen
bezeichnet sind und zu deren Beschreibung auf die obigen Ausführungen
verwiesen wird. Es werden nachfolgend daher im wesentlichen die
Unterschiede beschrieben.
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Bei
der Ausführungsform
gemäß 4 ist der
Schneestoppbügel 1 an
einem Dachbedeckungselement 13 eingehängt, das eine nicht plane Oberflächenkontur
aufweist. Das Dachbedeckungselement bzw. der Dachziegel 13 weist
an seinem oberen Ende zwei quer verlaufende Stege 14 auf,
so daß im
Querschnitt gesehen zwei höckerartige
Vorsprünge
vorliegen. Der Zwischenabschnitt 3 ist daher mit seiner Form
an die Oberflächenkontur
des zugeordneten Dachbedeckungselementes 13 angepaßt, so daß er möglichst
immer auf der Oberfläche
des Dachbedeckungselementes 13 aufliegt. Der Schneestoppbügel 1 wird
durch den überlappenden
Abschnitt des oberen Ziegels 13', der auf dem Zwischenabschnitt 3 aufliegt,
in der in 4 gezeigten Stellung fixiert.
Die in 4 angedeutete Oberflächenkontur ist nur als beispielhafte
Ausführung
für verschiedene
andere dem Fachmann bekannte Oberflächenkonturen zu verstehen.
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In 5 ist
in einer Ansicht von unten eine weitere Ausführungsform des Schneestoppbügels 1 gezeigt,
die sich von der Ausführungsform
von 1–3 im
wesentlichen nur durch an der Unterseite der Schneestoppnase 7 angebrachte
Noppen 15 unterscheidet. Die Noppen 15 sind bevorzugt einstückig mit
der Schneestoppnase 7 ausgebildet, können jedoch auch nachträglich an
der Kunststoffnase 7 befestigt sein. Sie dienen insbesondere
dazu, ein Rutschen auf dem Dachbedeckungselement 10, 13 und/oder
ein Verkratzen des Dachbedeckungselements 10, 13 zu
verhindern. Die Noppen 14 können wie dargestellt an den
Seitenwänden 6 ausgebildet sein,
können
aber auch an anderen sinnvollen und dem Fachmann bekannten Stellen
ausgebildet sein.
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Die
Schneestoppfläche 4 muß nicht
wie in den beschriebenen Ausführungsformen
eine plane Fläche
sein, sondern kann beispielsweise auch eine konkave Fläche sein.
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Auch
die Stützfläche 5 muß keine
plane Fläche
sein, sondern kann z. B. unter ästhetischen
Gesichtspunkten gestaltet werden. Auch kann die Stützfläche zur
Materialeinsparung Aussparungen aufweisen. Wichtig bei diesen Weiterbildungen
ist insbesondere, daß die
Stützfläche 5 die
Schneestoppfläche 4 gegenüber dem
Dachbedeckungselement 10, 13 abstützt.
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Die
Seitenwände
bzw. -flächen 6 können ebenfalls
von der planen Ausbildung abweichen oder Aussparungen aufweisen.
Wesentlich bei der Ausbildung der Seitenflächen 11 ist insbesondere,
daß sie die
Schneestoppfläche 5 und
die Stützfläche 6 kraftschlüssig verbinden,
um eine Schneestoppnase 7 mit hoher mechanischer Stabilität bereitzustellen.
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Schließlich kann
natürlich
auch der Zwischenabschnitt 3 nicht nur plan, sondern auch
gekrümmt
(im Längs-
und/oder Querschnitt) ausgebildet sein. Diese Formgebung wird insbesondere
gewählt,
um eine Anpassung an die Oberflächenform eines
Dachziegels, für
den der Schneestoppbügel 1 hergestellt
ist, zu erreichen.
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Durch
die Ausbildung des erfindungsgemäßen Schneestoppbügels 1 aus
Kunststoff wird der Vorteil erreicht, daß er deutlich leichter ist
als handelsübliche
Stahlbügel,
wodurch beispielsweise Transport, Verarbeitung und/oder Lagerung
vereinfacht sind. Als Kunststoff wird bevorzugt ein UV-stabiler
und/oder wetterfester Kunststoff eingesetzt, wie z. B. Polyamid.
Es ist auch der Einsatz von glasfaserverstärktem Polyamid möglich, wodurch
vergleichbare Zug-/Festigkeitswerte wie bei herkömmlichen Stahlbügeln erreicht
werden.
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Ein
weiterer Vorteil der Ausbildung des Schneestoppbügels aus Kunststoff besteht
darin, daß er
kratzfest ist und keine Lackbeschichtung wie herkömmliche
Stahlbügel
benötigt.