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Die Erfindung betrifft eine Abdeckung für einen Airbag, insbesondere einen Airbag eines Kraftfahrzeuges, beispielsweise einen Seitenairbag oder einen Beifahrerairbag. Der Airbag ist hinter einem Trägerteil angeordnet, das eine Austrittsöffnung für den Airbag aufweist. Die Abdeckung umfasst eine Tragschicht und eine Dekorschicht, die flächig miteinander verbunden sind, wobei die Tragschicht mit einer Vorderseite des Trägerteils verklebt ist.
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Eine solche Abdeckung ist beispielsweise aus der
DE 10 2004 043 327 A1 bekannt. Diese Schrift beschreibt eine Abdeckung für eine Airbaganordnung mit einer Tragschicht, einer Schaumschicht und einer Dekorschicht, wobei die Tragschicht im Austrittsbereich des Airbags eine Ausnehmung aufweist, in die ein als Tragteil bezeichneter Einsatz eingesetzt ist. Die Schaumschicht und die Dekorschicht weisen im Randbereich des Einsatzes eine Schwächung auf, entlang derer sie bei Auslösung des Airbags aufreißen. Die
DE 10 2004 043 327 A1 offenbart somit eine nahtlose Airbagabdeckung, deren Herstellung jedoch relativ aufwendig ist, weil für die Verkleidung des Airbags nicht einfach ein vorgefertigtes Schichtmaterial aus Tragschicht, Schaumschicht und Dekorschicht verwendet werden kann. Das Verkleidungsmaterial mit dem eingesetzten Tragteil muss speziell an die Airbaganordnung angepasst werden.
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Eine weitere Airbagabdeckung ist aus der
DE 10 2007 008 797 A1 bekannt. Sie umfasst ein Trägerteil mit einem klappenartigen Abschnitt, der über ein Scharnier aufspringen kann. Das Trägerteil weist eine Verkleidung aus einer Abdeckschicht und einer Dekorschicht auf, die nach außen hin eine nahtlose Abdeckung des Airbags gewährleisten. Um eine Auslösung des Airbags zu ermöglichen, sind das Trägerteil, die Abdeckschicht und die Dekorschicht entlang vordefinierter Aufreißlinien geschwächt. Auch dies erfordert eine an die Airbaganordnung angepasste Bearbeitung der Verkleidung der Airbaganordnung.
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Die
DE 698 16 196 T2 beschreibt ebenfalls eine nahtlose Abdeckung für einen Airbag mit einer Instrumententafel aus einem relativen starren Kunststoffträger, der mit einer Schaumstoffbeschichtung und einem Dekormaterial überspannt ist. An dem Träger ist ein Aufreißstreifen als Sollbruchlinie ausgebildet, wobei sich der Träger bei Auslösung des Airbags entlang des Aufreißstreifens löst und dabei das Deckmaterial aufreißt.
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Grundsätzlich sind Airbagabdeckungen erwünscht, die ein nahtloses Erscheinungsbild haben, weil dies eine bessere optische Wirkung hat und weil der Aufwand für die Herstellung der Aufreißnähte vermieden werden soll. Dabei muss gleichwohl sichergestellt werden, dass nicht nur der Träger der Instrumententafel, sondern auch das darüber liegende Deckmaterial bei Auslösung des Airbags definiert aufreißt. Hierzu ist es bekannt, das Deckmaterial durch Materialabtrag, Ritzen oder Schneiden zu schwächen, so dass bei Auslösung des Airbags das gesamte Deckmaterial aufreißt. Dies erfordert zusätzlichen Herstellungsaufwand, weil das Deckmaterial in Übereinstimmung mit der genauen Lage und Konfiguration des Airbags so bearbeitet werden muss, dass es zuverlässig und kontrolliert aufreißt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abdeckung für einen Airbag anzugeben, die eine Dekor-Kaschierung umfasst und mit der bei Auslösung des Airbags ein kontrollierter Airbagdurchtritt sichergestellt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch eine Airbaganordnung gemäß Patentanspruch 1 sowie durch eine Airbaganordnung gemäß Patentanspruch 6 gelöst.
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Die Erfindung sieht zwei alternative Lösungen für eine nahtlose Airbagabdeckung vor, die beide darauf basieren, dass das Dekormaterial nicht oder nicht vollständig aufreißt, sondern dass es sich bei Auslösung des Airbags ganz oder teilweise von dem Träger, hinter dem der Airbag angeordnet ist, löst.
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Die Erfindung betrifft eine Abdeckung für einen Airbag, der hinter einem Trägerteil angeordnet ist, das eine Austrittsöffnung für den Airbag aufweist. Die Abdeckung umfasst wenigstens eine Tragschicht und eine Dekorschicht, die flächig miteinander verbunden sind, um einen Dekorverbund zu bilden. Die Tragschicht ist mit der Vorderseite des Trägerteils verklebt. In einer ersten Ausführung der Erfindung ist die Verklebung des Trägerteils mit der Tragschicht so ausgestaltet, dass sie in der Nähe des Randes der Austrittsöffnung in einigen, definierten Bereichen schwacher ist als in anderen Bereichen. Die Schwächung der Verklebung kann dadurch erreicht werden, dass die Tragschicht mit dem Trägerteil in den definierten Bereichen gar nicht verklebt ist oder dass in diesen Bereichen die Haftwirkung der Verklebung reduziert wird. Eine Reduzierung der Haftwirkung kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Oberfläche des Trägerteils in den definierten Bereichen strukturiert ist.
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Bei Auslösung des Airbags dehnt sich dieser aus und tritt durch die Austrittsöffnung hindurch. Dabei drückt er von innen gegen die Abdeckung, wobei diese sich aufgrund der Schwächung der Verklebung kontrolliert von dem Trägerteil löst.
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In der bevorzugten Ausführung der Erfindung ist die Austrittsöffnung im Wesentlichen rechteckig und die Bereiche, die kleberfrei sind oder in denen die Verklebung geschwächt ist, erstrecken sich entlang wenigstens einer Seite der Austrittsöffnung und vorzugsweise entlang dreier Seiten der Austrittsöffnung, wobei entlang wenigstens einer Seite der Austrittsöffnung keine Bereiche mit geschwächter Verklebung vorgesehen sind, um sicherzustellen, dass die Abdeckung sich nicht vollständig und unkontrolliert von dem Trägerteil löst. Die genaue Geometrie der Bereiche mit geschwächter Verklebung hängt ab von der Geometrie der Austrittsöffnung, dem Verbundmaterial der Abdeckung, der Dimensionierung des Airbags und dergleichen.
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In der bevorzugten Ausführung der Erfindung umfasst die Abdeckung ein Dekorverbundmaterial mit der Tragschicht und der Dekorschicht sowie mit einer Schaumschicht zwischen Tragschicht und Dekorschicht. Zusätzlich kann ein Einsatz, insbesondere ein Polsterelement, in der Austrittsöffnung unter der Abdeckung vorgesehen sein. Dieser Einsatz schützt den Airbag gegen Beschädigung von außen und kann gleichzeitig dazu beitragen, die Druckkraft des auslösenden Airbags kontrolliert auf die Innenseite der Abdeckung überzuleiten, so dass sie sich einseitig entlang des Randes der Austrittsöffnung von dem Trägerteil löst. Dabei löst sich auch der Einsatz von der Austrittöffnung, nicht jedoch von dem Material der Abdeckung.
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In einer alternativen Ausführung der Erfindung ist die Abdeckung, wie im Stand der Technik üblich, flächig mit dem Trägerteil verklebt, wobei die Tragschicht im Bereich der Austrittsöffnungen eine Schwächung aufweist, die so ausgelegt ist, dass der auslösende Airbag die Tragschicht im Bereich der Schwächung durchbricht, während die Dekorschicht unversehrt bleibt. Dabei löst sich die Dekorschicht von der Tragschicht und dem darunter liegenden Trägerteil, so dass der Airbag zwischen der Tragschicht und der Dekorschicht austreten kann. Auch bei dieser Ausführung wird die Durchtrittsöffnung für den Airbag somit nicht dadurch geschaffen, dass die Abdeckung vollständig aufreißt, sondern durch ein teilweises Lösen der Abdeckung von dem darunter liegenden Trägerteil.
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Die Schwächung der Tragschicht kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass für die Tragschicht ein Material mit einer geringeren Festigkeit gewählt wird als für die Deckschicht. Alternativ oder zusätzlich kann die Tragschicht in dieser Ausführung im Bereich der Austrittsöffnung beispielsweise eingeschnitten sein, um sie zu schwächen, wobei die Dekorschicht in dem entsprechenden Bereich nicht geschwächt und somit unversehrt ist. Der sich ausdehnende Airbag tritt an dem Einschnitt durch die Tragschicht hindurch und drückt von innen gegen die Dekorschicht, so dass diese sich von der Tragschicht und dem darunter liegenden Trägerteil löst. Dabei muss gewährleistet sein, dass die Tragschicht mit dem Trägerteil so fest verklebt ist, dass sie am Trägerteil zumindest teilweise haften bleibt, während der Airbag zwischen der Tragschicht und der Dekorschicht austritt. Jedenfalls sollte die Haftung zwischen der Tragschicht und dem Trägerteil stärker sein als die Haftung zwischen der Tragschicht und der Dekorschicht.
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Auch in dieser Ausführung ist die Abdeckung vorzugsweise als ein Dekorverbund mit einer Schaumschicht zwischen der Trägerschicht und der Dekorschicht ausgebildet, wobei sich bei Auslösung des Airbags die Schaumschicht vorzugsweise zusammen mit der Dekorschicht von der Tragschicht löst.
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Auch in dieser Ausführung kann ein Einsatz, z. B. ein Polsterelement, in der Austrittsöffnung des Trägerteils vorgesehen sein, auf den die Tragschicht der Abdeckung, ebenso wie auf das Trägerteil, flächig aufgeklebt ist. Solche Polsterelemente werden auch als „Haptikpad” bezeichnet, weil sie der Verbesserung der Haptik der Innenverkleidung des Fahrzeuges dienen. Der Einsatz bleibt bei Auslösung des Airbags mit der Abdeckung verbunden.
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Der Einsatz kann eine Sollbruchlinie aufweisen, die mit der Schwächung der Tragschicht, beispielsweise einem Schnitt durch die Tragschicht, fluchtet und bei Auslösung des Airbags gemeinsam mit der Tragschicht aufreißt. Darüber hinaus ist die Funktion des Einsatzes im Wesentlichen wie mit Bezug auf die erste Ausführung beschrieben.
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Um ein kontrolliertes Ablösen der Abdeckung zu unterstützen, kann diese an ihren Randbereichen einen oder mehrere Einschnitte aufweisen.
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Die Erfindung nutzt gezielt die Materialbeschaffenheit und Verklebung der Tragschicht, um eine Airbagabdeckung zu gestalten, die bei Auslösung des Airbags kontrolliert aufreißt, ohne dass eine Reißnaht vorgesehen werden müsste. Im Stand der Technik wurde die Tragschicht dagegen nur zu dem Zweck vorgesehen zu verhindern, dass der Kleber in die Schaumschicht eindringt. Dass die Tragschicht auch dazu eingesetzt werden könnte, die Ablösung der Airbagabdeckung zu steuern, wurde bisher nicht erkannt.
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Die Erfindung ist im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungen mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert. In den Figuren zeigen:
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1 eine schematische Schnittdarstellung durch einen Dekorverbund, der in der erfindungsgemäßen Abdeckung verwendet werden kann;
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2 eine schematische Darstellung eines Trägerteils mit einer Austrittsöffnung für den Airbag;
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3 eine Unteransicht des Dekorverbundes der 1 mit beispielhaft angedeuteten kleberfreien Bereichen;
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4 eine schematische Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Airbagabdeckung, die in montiertem Zustand über einem Airbag angeordnet ist;
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5 eine ähnliche Darstellung wie 4, wobei der Airbag ausgelöst wird;
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6 eine ähnliche Darstellung wie 4, wobei der Airbag teilweise aufgeblasen ist;
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7 eine ähnliche Darstellung wie 4, wobei der Airbag vollständig aufgeblasen und ausgetreten ist;
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8 eine schematische Darstellung eines Trägerteils gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung, in der die Verklebung zwischen der Abdeckung und dem Trägerteil in definierten Bereichen geschwächt ist;
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9 einen ähnliche Darstellung wie 4, wobei das Trägerteil der 8 verwendet ist;
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10 eine ähnliche Darstellung wie 6, wobei das Trägerteil der 8 verwendet ist;
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11 eine Unteransicht des Dekorverbundes der 1, der gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung bearbeitet ist;
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12 eine schematische Darstellung eines Polsterelementes, das in der Austrittöffnung des Trägerteils anzuordnen ist;
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13 eine ähnliche Ansicht wie 4, wobei das Polsterelement der 12 und das Dekormaterial der 11 verwendet ist;
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14 eine ähnliche Darstellung wie 5, wobei das Polsterelement der 12 und das Dekormaterial der 11 verwendet ist;
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15 eine ähnliche Darstellung wie 6, wobei das Polsterelement der 12 und das Dekormaterial der 11 verwendet ist;
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16 eine ähnliche Darstellung wie 7, wobei das Polsterelement der 12 und das Dekormaterial der 11 verwendet ist;
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17 eine ähnliche Darstellung wie 13, wobei ein Polsterelement ohne Sollbruchstelle verwendet ist;
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18 eine ähnliche Darstellung wie 14, wobei ein Polsterelement ohne Sollbruchstelle verwendet ist.
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1 zeigt einen Dekorverbund 10, der zur Herstellung der erfindungsgemäßen Airbagabdeckung verwendet wird. Der Dekorverbund kann ein handelsübliches Trilaminat sein, mit einer Tragschicht 12, einer Dekorschicht 14 und einer elastischen Schicht, beispielsweise einer Schaumschicht, 16. Die Tragschicht 12 ist beispielsweise eine Polyester-Rundstrickware, die unter der Bezeichnung „Chaumeuse” bekannt ist. Die Dekorschicht ist wie die Tragschicht beispielsweise eine Textilschicht, die ebenfalls als Polyester-Rundstrickware realisiert sein kann, die jedoch in der Regel ein deutlich höheres Flächengewicht hat als die Tragschicht 12. Die elastische Schicht 16 kann eine Schaumschicht sein, zum Beispiel aus einem Polyether-Polyurethan-Schaum. Die drei Schichten 12, 16, 14 können flamm- oder klebekaschiert sein und haben insgesamt eine Dicke von zum Beispiel 3 bis 4 mm. Dieser Aufbau des Dekorverbundes 10 ist lediglich beispielhaft, die Erfindung ist weder auf die angegebenen Materialien, noch auf die Dicke oder andere Parameter des Dekorverbundes beschränkt. Insbesondere kann die Airbagabdeckung gemäß der Erfindung auch mit nur einer Tragschicht und einer Dekorschicht, ohne die dazwischen liegende elastische Schicht 16 aufgebaut sein, wobei das Vorsehen einer solchen elastischen Schicht bevorzugt wird.
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2 zeigt schematisch ein Trägerteil 20, das beispielsweise Teil einer Instrumententafel oder eines Seitenträgers eines Kraftfahrzeuges sein kann und hinter dem in montiertem Zustand ein Airbag (in 2 nicht gezeigt) angeordnet ist. Das Trägerteil weist eine Austrittsöffnung 22 für den Airbag auf, wobei die Austrittsöffnung 22 Teil eines Airbagkanals oder Schusskanals sein kann. Das Trägerteil 20 besteht in der Regel aus Kunststoff, beispielsweise aus ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol), ABSPC (Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat) oder PCABS (Polycarbonat-ABS).
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3 zeigt eine Unteransicht des Dekorverbundes gemäß einer ersten Ausführung der Erfindung. Grundsätzlich wird der Dekorverbund 10 flächig mit der Oberseite des Trägerteils 20 verklebt, um die Austrittsöffnung 22 des Airbags abzudecken. Dabei kann in die Austrittsöffnung 22 ein Polsterelement eingesetzt werden, wie weiter unten noch beschrieben ist. Gemäß der ersten Ausführung der Erfindung wird die flächige Verklebung des Dekorverbundes 10 mit dem Trägerteil 20 dahingehend modifiziert, dass in definierten Bereichen 24, 26 der Tragschicht 12 des Dekorverbundes 10 kein Kleber aufgetragen wird. Diese Bereiche 24, 26 sind so angeordnet, dass sie nach dem Verbinden des Dekorverbundes 10 mit dem Trägerteil 20 um drei Seiten der Austrittsöffnung 22 herum angeordnet sind, wobei die genaue Größe, Geometrie und Lage der kleberfreien Bereiche 24, 26 in 3 lediglich beispielhaft ist und abhängig von Faktoren, wie der Haftkraft des Klebers, der Dehnfähigkeit des Dekormaterials, der Größe und Form der Austrittsöffnung, der Druckkraft des Airbags und dergleichen variieren kann. Entlang einer Seite der Austrittsöffnung 22 sollte jedoch kein kleberfreier Bereich vorgesehen sein. Bei einer im Wesentlichen rechteckigen Austrittsöffnung 22, wie in 2 gezeigt, sollten die kleberfreien Bereiche 24, 26 wenigstens entlang einer Längsseite oder entlang der Längsseite und entlang beider kurzen Seiten der Austrittsöffnung angeordnet werden.
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Für die Herstellung der Verbindung zwischen dem Dekormaterial 10 und dem Trägerteil 20 kann beispielsweise ein PU-Hot-Melt-Kleber verwendet werden.
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Die Airbagabdeckung gemäß der ersten Ausführungsform ist in 4 in eingebautem Zustand schematisch dargestellt. Gleiche Teile wie in den 1 bis 3 sind mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet. Man kann erkennen, wie der Dekorverbund 10 auf das Trägerteil 20 aufgebracht ist, wobei die lang gestreckten schmalen kleberfreien Bereiche 26 auf dem schmalen Rand 28 des Trägerteils 20 zu liegen kommen.
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In der Darstellung der 4 ist ferner zu erkennen, dass in die Austrittsöffnung 22 ein Polsterelement 30 eingesetzt ist, das dazu dient, die Druckkraft des auslösenden Airbags kontrolliert auf die Abdeckung zu übertragen. Das Polsterelement kann ferner den Airbag gegen Beschädigung von außen schützen und verbessert die Haptik der Airbagabdeckung. Das Polsterelement 22 kann beispielsweise ein PUR(Polyurethan)-Schaumpad oder ein Einsatz aus ABS, ABSPC, PCABS oder einem anderen Material sein. Das Polsterelement kann aber auch aus einem steiferen Material bestehen.
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Der Dekorverbund 10 ist mit dem Trägerteil 20 und dem Polsterelement 30 flächig verklebt, beispielsweise mit einem PU-Hot-Melt-Kleber oder einem anderen geeigneten Kleber. Lediglich in den in 3 gezeigten definierten Bereichen 24, 26 ist die Verklebung dadurch geschwächt, dass in diesen Zonen kein Kleber aufgebracht ist.
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Hinter dem Trägerteil 20 ist ein Airbagmodul 32 mit einem Airbag 34 angeordnet. Die Einzelheiten des Airbagmoduls 32 sind aus dem Stand der Technik grundsätzlich bekannt. Die Austrittsöffnung 22 ist so gestaltet, dass sie einen Austrittskanal für den Airbag 34 bildet.
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5 zeigt eine ähnliche Darstellung wie 4, wobei in der Darstellung der 5 der Airbag ausgelöst wurde und beginnt sich aufzublasen, so dass er gegen das Polsterelement 30 drückt. Korrespondierende Teile wie in 5 sind mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet, wobei zur besseren Übersichtlichkeit einige Bezugzeichen weggelassen wurden. Das Gleiche gilt für die nachfolgend beschriebenen 6 und 7.
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Die 6 und 7 zeigen schematisch das Verhalten der aus dem Polsterelement 30 und dem Dekorverbund 10 gebildeten Airbagabdeckung bei zunehmender Ausdehnung des Airbags 34, wenn dieser durch die Austrittsöffnung 22 des Trägerteils 20 austritt. Bei dem in 6 dargestellten Stadium löst die durch den Airbag 34 eingeleitete Kraft den Dekorverbund 10 im Bereich des Randes 28 und an den kurzen Seitenrändern (nicht gezeigt) der Austrittsöffnung 22 teilweise von dem Trägerteil 20, während der Dekorverbund 10 an dem gegenüberliegenden Rand 38 der Austrittsöffnung mit dem Trägerteil 20 weitgehend verbunden bleibt. Das Ablösen des Dekorverbundes 10 von dem Trägerteil 20 wird durch die definierten kleberfreien Bereiche 24, 26 kontrolliert, weil die Verbindung zwischen dem Dekorverbund 10 und dem Trägerteil 20 in diesen Bereichen geschwächt ist.
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Wenn der Airbag 34 vollständig aufgeblasen und durch die Austrittsöffnung 22 des Trägerteils 20 ausgetreten ist, wie in 7 gezeigt, lösen sich der Dekorverbund 10 und das Polsterelement 30 vollständig von dem Rand 28 des Trägerteils und werden über der Austrittsöffnung 22 „aufgeklappt”. Das Polsterelement 30 bleibt dabei mit dem Dekorverbund 10 verbunden, und der Dekorverbund 10 bleibt im Bereich des Randes 38 mit dem Trägerteil zumindest teilweise verbunden. Dadurch ist sichergestellt, dass die Airbagabdeckung bei Auslösung des Airbags nicht unkontrolliert in den Passagierraum des Fahrzeuges eintritt und möglicherweise Passagiere verletzt.
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Das Polsterelement 30 kann entlang eines umlaufenden Randes mit dem Trägerteil 20 verklebt sein, wobei die Verklebung durch die Krafteinleitung bei Auslösung des Airbags gelöst wird. Ob das Polsterelement 30 mit dem Trägerteil verklebt ist oder nicht, ist für den erfindungsgemäßen Effekt nicht entscheidend.
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Eine Abwandlung der ersten Ausführungsform ist in den 8 bis 10 dargestellt. In dieser Abwandlung weist der Dekorverbund 10 keine kleberfreien Bereiche auf, sondern die Haftwirkung der Verklebung zwischen dem Dekorverbund und dem Trägerteil ist in definierten Bereichen geschwächt.
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Zu diesem Zweck weist das in 8 dargestellte Trägerteil 20' in definierten Bereichen 40, 42 eine Profilierung auf. Beispielsweise können in diesen Bereichen 40, 42 Vertiefungen in Form von Rillen in dem Trägerteil 20' ausgebildet sein, um in diesen Bereichen die Haftwirkung der Verklebung zwischen dem Trägerteil 20' und der aufzubringenden Abdeckung zu schwächen. Jede andere Art der Schwächung der Verklebung zwischen dem Trägerteil 20' und der aufzubringenden Abdeckung liegt im Bereich der Erfindung. Es können andere Arten und Anordnungen von Profilierungen verwendet werden, die Tragschicht des Dekorverbundes, die mit dem Trägerteil 20' in Kontakt kommt, kann in definierten Bereichen modifiziert werden, und es können unterschiedliche Arten und/oder Mengen Kleber in verschiedenen Bereichen des Verbundes aufgebracht werden. Auch für die Geometrie und Anordnung der definierten profilierten Bereiche gilt das Gleiche, was oben in Bezug auf 3 hinsichtlich der kleberfreien Bereiche 24, 26 erläutert wurde.
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Die 9 und 10 zeigen Darstellungen dieser abgewandelten Ausführungsform, welche den Darstellungen der 4 und 6 entsprechen. Entsprechende Teile sind mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet. Das Verhalten der Airbagabdeckung, die durch den Dekorverbund 10 und das Polsterelement 30 gebildet wird, ist grundsätzlich genauso wie mit Bezug auf die 4 bis 7 beschrieben wurde, wobei in der abgewandelten Ausführungsform nicht kleberfreie Bereiche 24, 26 sondern die profilierten Bereiche 40, 42, in denen die Verklebung zwischen Dekorverbund 10 und Trägerteil 20' geschwächt ist, ein kontrolliertes Ablösen des Dekorverbundes bei Auslösung des Airbags gewährleisten. Insofern wird auf die obige Beschreibung der ersten Ausführung Bezug genommen. Die Erfindung umfasst auch Ausführungen, in denen kleberfreie Bereiche der Tragschicht und andere Arten der Schwächung der Verklebung, beispielsweise eine lokale Profilierung des Trägerteils, kombiniert sind.
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Eine dritte Ausführung der Erfindung ist in den 11 bis 16 dargestellt. In dieser Ausführung kann zur Abdeckung des Airbagmoduls im Wesentlichen der gleiche Dekorverbund verwendet werden, der oben in Bezug auf die erste und die zweite Ausführung beschrieben wurde. Angaben über verwendete Materialien, Abmessungen und dergleichen gelten entsprechend. Die dritte Ausführung der Erfindung sieht jedoch keine Schwächung der Verklebung zwischen dem Dekorverbund und dem Trägerteil vor, sondern sie nutzt die geringere Haftkraft der einzelnen Schichten innerhalb des Dekorverbundes im Verhältnis zu der Verbindung zwischen Dekorverbund und Trägerteil aus.
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In dieser dritten Ausführung wird als Abdeckung für den Airbag ein Dekorverbund 10' verwendet, dessen Tragschicht 12' geschwächt ist. Die Schwächung der Tragschicht kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass für die Tragschicht ein Material mit einer geringeren Festigkeit gewählt wird als für die Deckschicht. Durch geeignete Materialwahl kann das Verhältnis der Festigkeit der beiden Schichten, insbesondere der Zug- und Reißfestigkeit, eingestellt werden. Durch die Schwächung der Tragschicht wird erreicht, dass deren Zugfestigkeit und Dehnbarkeit geringer ist als die der Deckschicht. Dies kann sowohl durch die Wahl der Gewebestruktur von Tragschicht und Deckschicht als auch durch die Wahl der Fadenmaterialien erreicht werden. Das Verhältnis von Zugfestigkeit und Dehnbarkeit von Tragschicht zu Deckschicht ist dabei so zu wählen, dass infolge des Druckaufbaus bei Auslösung des Airbags die Tragschicht als erstes einreißt, während die Deckschicht (noch) unversehrt bleibt. In der bevorzugten Ausführung ist die Tragschicht eine Polyester-Rundstrickware, deren Gewebestruktur so gewählt ist, dass die Laufrichtung der Maschen parallel zu der Längsseite des Polsterelementes bzw. der Austrittsöffnung verlaufen. Während die Tragschicht ein Flächengewicht in der Größenordnung von beispielsweise 35 g/m2 hat, hat das Deckmaterial (Dekor) ein Flächengewicht in der Größenordnung von beispielsweise 175 g/m2.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Tragschicht lokal geschwächt sein, indem sie beispielsweise entlang einer Aufreißlinie 44 eingeschnitten ist. Wiederum ist diese lokale Schwächung, ihre Gestalt und Anordnung, wie in 11 gezeigt, lediglich beispielhaft zu verstehen. Die modifizierte Dekorschicht 10' wird in Verbindung mit einem Polsterelement 30' eingesetzt, das in 12 dargestellt ist. Das Polsterelement 30' weist eine Sollbruchlinie 46 auf, wobei im montierten Zustand der Abdeckung die Sollbruchlinie 46 und die Aufreißlinie 44 fluchtend angeordnet werden. Auf die Sollbruchlinie des Polsterelementes kann auch verzichtet werden.
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Zusätzlich sind im Randbereich des Dekorverbundes 10' optionale Einschnitte 48 vorgesehen, die durch den gesamten Dekorverbund hindurch gehen. Diese Einschnitte 48 werden so angeordnet, dass sie nach der Montage des Trägerteils mit dem Dekorverbund darauf nicht sichtbar sind. Die Einschnitte 48 unterstützen das Ablösen bzw. teilweise Ablösen des Dekorverbundes von dem Trägerteil und können auch bei den anderen Ausführungen der Erfindung vorgesehen sein.
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13 zeigt die dritte Ausführung der Erfindung, wenn die Airbagabdeckung über einem Airbag montiert ist. Korrespondierende Teile sind mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet wie in den vorhergehenden Ausführungen. Zur besseren Übersichtlichkeit sind einige Bezugszeichen weggelassen.
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Das Polsterelement 30' ist an dem Trägerteil 20 durch Verkleben vorfixiert. Der Dekorverbund 10' ist mit dem Trägerteil 20 und dem Polsterelement 30' vollflächig verklebt, wobei der Dekorverbund 10' so angeordnet wird, dass die Aufreißlinie 44 mit der Sollbruchlinie 48 fluchtet. Im Übrigen gilt das oben mit Bezug auf 4 gesagte.
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Die 14 bis 16 zeigen die verschiedenen Stadien der Auslösung des Airbags 34, während sich der Airbag aufbläst und durch die Austrittsöffnung 22 hindurch tritt.
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In dem in 14 gezeigten Stadium beginnt der Airbag 34 sich auszudehnen und drückt gegen das Polsterelement 30', so dass dieses entlang seiner Sollbruchlinie 46 aufreißt. Gleichzeitig wird die Tragschicht 12' entlang der Aufreißlinie 44 gedehnt und dann eingerissen.
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Bei fortschreitender Ausdehnung des Airbags 34 erhöht sich der Druck gegen das Polsterelement 30', wie in 15 gezeigt. Die Tragschicht 12' des Dekorverbundes reißt entlang der Aufreißlinie 44 auf, wodurch die Struktur des Dekorverbundes 10' aufgelöst wird. Die Verklebung zwischen der Tragschicht 12' und dem Trägerteil 20 bleibt bestehen, während sich in dem Dekorverbund 10' die Tragschicht 12' von der elastischen Schicht 16 trennt. Dadurch wird eine Art Tunnel gebildet, so dass der Airbag 34 zwischen der Tragschicht 12' und dem Dekortextil (elastische Schicht 16 und Dekorschicht 14) austreten kann.
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Dies ist in 16 dargestellt, wo der Airbag 34 vollständig aus der Austrittsöffnung 22 ausgetreten ist. Durch die Einschnitte 48 kann sich der Dekorverbund 10' im Airbagschussbereich vollständig von dem Trägerteil 20 ablösen, wobei ein Teil der Tragschicht 12' und des Polsterelementes 30' im Bereich des Randes 28 des Trägerteils 20 haften bleibt.
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Im Ergebnis klappt die Airbagabdeckung ähnlich auf, wie in der ersten und zweiten Ausführung, wobei sie im Bereich des hinteren Randes 38 mit dem Trägerteil 20 wenigstens teilweise verbunden bleibt. Dadurch wird verhindert, dass Teile der Abdeckung unkontrolliert in den Passagierraum gelangen.
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Die 17 und 18 zeigen eine Abwandlung dieser dritten Ausführung, bei der die Tragschicht 12' die Aufreißlinie 44, das Polsterelement 30 jedoch keine Sollbruchstelle aufweist. Die Darstellung der 17 und 18 entsprechen den 13 und 14.
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In dieser Ausführung kann sich das Polsterelement 30 entweder vollständig von dem Trägerteil 20 lösen, oder es reißt ähnlich wie in der zuvor beschriebenen Ausführung auf, wobei dieses Aufreißen nicht durch eine Sollbruchlinie gesteuert wird. Im Übrigen gilt das zuvor in Bezug auf die dritte Ausführung gesagte.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Figuren und den Ansprüchen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in den verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
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Bezugszeichenliste
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- 10, 10'
- Dekorverbund
- 12, 12'
- Tragschicht
- 14
- Dekorschicht
- 16
- elastische Schicht
- 20, 20'
- Trägerteil
- 22
- Austrittsöffnung
- 24, 26
- definierte kleberfreie Bereiche
- 28
- Rand
- 30, 30'
- Polsterelement
- 32
- Airbagmodul
- 34
- Airbag
- 38
- Rand
- 40, 42
- definierte profilierte Bereiche
- 44
- Aufreißlinie
- 46
- Sollbruchlinie
- 48
- Einschnitte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004043327 A1 [0002, 0002]
- DE 102007008797 A1 [0003]
- DE 69816196 T2 [0004]